27.11.2012 Aufrufe

gewerbe- und handels-verein. - der Landesbibliothek Oldenburg

gewerbe- und handels-verein. - der Landesbibliothek Oldenburg

gewerbe- und handels-verein. - der Landesbibliothek Oldenburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Sind die Kreisqruben unserer Watten Gräber o<strong>der</strong> Brunnen?<br />

Gruben, in denen <strong>der</strong> reine Kuhdünger ohne Beimischung von<br />

Streu im Winter angesammelt wird, um im Frühjahr an dem<br />

Südabhange <strong>der</strong> Werft ausgebreitet <strong>und</strong> mit den sockcnbeklcidcten<br />

Füßen flachgetreten zu werden. Nachdem dieser Fladen ein wenig<br />

abgetrocknet ist, sticht man ihn mit dem Spaten in annähernd<br />

quadratische Soden, sog. Tiden (in Jeverland Diten, in Butjadingen<br />

Diiien genannt). Diese trocknet man nach Art <strong>der</strong> Torflodett<br />

vollends <strong>und</strong> bringt sie auf den Hausbodeu. Obgleich man<br />

dort vielfach noch ein offenes Herdsener hat, sollen die Tiden<br />

keinen übleu Geruch <strong>und</strong> Rauch verbreiten.<br />

Nun mag immerhin noch dieser o<strong>der</strong> jener F<strong>und</strong>, in o<strong>der</strong><br />

bei den Kreisgruben gemacht, rätselhaft bleiben, <strong>und</strong> ich halte mich<br />

auch we<strong>der</strong> für berufen noch berechtigt, eine Dcntnng des ganzen<br />

Fnndmaterials zu versuchen. Nur dazu hielt ich mich für verpflichtet.<br />

zur Klärung <strong>der</strong> unglücklicherweise zur archäologischen<br />

Rätselfrage gewordenen Frage nach <strong>der</strong> Bedeutung <strong>der</strong> Sodenkreise<br />

im Watt meine Erfahrnngen <strong>und</strong> Bef<strong>und</strong>e mitzuteilen, damit sich<br />

die irrtümliche Auffassung <strong>der</strong>selben als Urnengräber nicht ewig<br />

forterbe. Es war dies für mich feilte angenehme Aufgabe insofern,<br />

als ich genötigt war, einen Verstorbenen anzugreisen, den langjährigen<br />

Vorsitzende» unseres Vereins, dem ich persönlich manche<br />

Anregung verdanke, den ich hochschätze wegen seiner Begeisterung<br />

<strong>und</strong> seines unermüdlichen Eifers für die heimatliche Altertumsforschung.<br />

Ich hoffe damit feine Pflicht <strong>der</strong> Pietät verletzt zu haben<br />

<strong>und</strong> bin überzeugt, daß von Alten selbst, wenn er heute noch unter uns<br />

weilte, seinen Irrtum längst erkannt haben würde, da er 1881<br />

schon teilweise davon zurückgekommen war. Er teilte diesen Irrtum<br />

seinerzeit mit vielen landesk<strong>und</strong>igen Leuten <strong>und</strong> war vielleicht darin<br />

destärkt worden durch Die Berichte über die wirklichen Brunnengräber<br />

in <strong>der</strong> Vendöe') <strong>und</strong> in den Mittelmeerländcrn, die gerade<br />

Anfang <strong>der</strong> siebziger Jahre in den Verhandlungen <strong>der</strong> Anthropologenkongresse.<br />

z. B. in Bologna, eine Rolle spielten.<br />

') Sitzungsberichte <strong>der</strong> Isis in Dresden, 7—9. 1871.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!