gewerbe- und handels-verein. - der Landesbibliothek Oldenburg
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168 H- Schütte.<br />
Moriz Heyne') wie<strong>der</strong>gibt. Das Bild stellt einen Brnunen mit<br />
nie<strong>der</strong>er Holzeiiifassnng dar. Zwei mannshohe Pfosten tragen einen<br />
Querbalken, unter dein eine Nolle hängt. An einem um die Rolle<br />
laufenden Seil zieht ein Mann einen Krug mit zwei Henkeln aus<br />
dem Brunnen empor, während an <strong>der</strong> gegenüberliegenden Brunnenfeite<br />
aus den Holzstufen eine Frrni mit ausgestreckter Hand steht,<br />
bereit, das schwingende Tongesäß in Empfang zn nehmen ober es<br />
vor dem Anschlagen an bas Holzgerüst zn bewahren. Ich möchte<br />
in dieser Brnnnenform das llrbilb <strong>der</strong> jeverländifchen „Pütt" erblicken.<br />
Es felilt in <strong>der</strong> Hauptsache nur die Kurbel zum Drehen<br />
<strong>der</strong> Welle, uiib so biirfeit wir uns also vielleicht auch unsere Kreisgruben<br />
im Watte wie<strong>der</strong>aufgebaut denken.<br />
Das; so mancherlei rntberc Gegenstände, befoiibcrs viele<br />
Knochen, in den Gruben vorkamen, erkläre ich mir folgen<strong>der</strong>maßen.<br />
Eine Brnnnenuianer aus Torf- ober Rasensoden ist natürlich nicht<br />
so wi<strong>der</strong>standsfähig gegen ben Drnck <strong>der</strong> nmgebenden Erbmassen als<br />
eine Ziegelsteinwand, <strong>und</strong> deshalb stürzten die Sodenbrunuen oft ein.<br />
Bei <strong>der</strong> Wertlosigkeit des Baumaterials lohnte es sich aber meistens<br />
nicht, die verschütteten Brunnen wie<strong>der</strong> auszuräumen. Man grub in<br />
<strong>der</strong> Nähe neue <strong>und</strong> benutzte die alten als Abfallgruben. Daher<br />
wohl auch die trichterförmige, mit an<strong>der</strong>n Erhärten gefüllte Öffnung<br />
einiger Tangaster Kreisgrnben über <strong>der</strong> „Mooriobenbedachuug"<br />
<strong>und</strong> bas Durcheinan<strong>der</strong> von bearbeitetem <strong>und</strong> rohem Holz, Korbgesiecht,<br />
Schaf-, Rin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Vogelknochen. Scherben n. bcrgl.<br />
Daher auch die vielen Kreisgrnben nahe beieinan<strong>der</strong>, bereu stellenweise<br />
Anordnung in Reihen uns noch desser verständlich wird,<br />
wenn wir uns die Ansiedelungen als langgestreckte Wurtdörfer. wie<br />
Ruhwarden <strong>und</strong> Langwarden, vorstellen.<br />
Dem Urteile von Altens über die Dunggruben stimme ich im<br />
wesentlichen zu. Der in ihnen enthaltene reine Kuhduug ist in den<br />
beut Moore fern liegenden Dörfern sicher zur Herstellung von<br />
Brennstoff benutzt worden, wie das bis in unsere Tage in Jeverlanb<br />
<strong>und</strong> Butjadingen üblich war <strong>und</strong> auf ben Halligen noch jetzt<br />
geschieht. Ich sah z. B. auf Dlrntb nicht sehr tiefe, ausgemauerte<br />
') M. Heyne. Deutsche Hausaltertümer I. 152.