gewerbe- und handels-verein. - der Landesbibliothek Oldenburg
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166 H. Schütte.<br />
ment". — Ziegelsteine faitbcii sich nur in Dangast <strong>und</strong> Arngast<br />
in <strong>verein</strong>zelten Fällen in Brunnen. Sie sind zu Brunneubauten<br />
jedenfalls erst sehr spät in Gebrauch gekommen <strong>und</strong> haben, wie die<br />
oben angeführten Beispiele lehren, noch heute die Torfziegel nicht<br />
überall verdrängt. Die wenigen Backsteine alter Form, die man<br />
auf den Watten au bett Statten untergegangener Ortschaften findet,<br />
dürften dartun, daß um jene Zeit <strong>der</strong> großen Landverluste, als das<br />
Deichwesen noch in den Windeln lag, anch die Wohnhäuser<br />
nur ganz ausnahmsweise aus Ziegelsteinen errichtet waren. Ich<br />
möchte ein glattes SehmftiicE 1 ) mit gleichlaufenden Abdrücken von<br />
Reithalmen im Innern, das einer Grube bei Fed<strong>der</strong>war<strong>der</strong>siel entstammt,<br />
als das Bruchstück <strong>der</strong> Lehmwand eines Hauses deuten.<br />
Fachwerkwände mit Lehmfüllungen trifft man ja anch jetzt noch<br />
vielfach bei Scheunen an, im Sagterlande nnd in Ahlhorn sah<br />
ich sie auch bei Wohnhäusern.<br />
Herr von Alten scheint die F<strong>und</strong>ameutierung <strong>der</strong> Brunnen<br />
mit einem Holzrahmen nicht gekannt zn haben; sonst würde er bei<br />
dem F<strong>und</strong>e zweier Wagenrä<strong>der</strong> unter Soden kreisen bei Waddens<br />
nicht an eine Unterlage für Urnen o<strong>der</strong> an Religionsgebräuche")<br />
gedacht haben. Es ist eher zu verw<strong>und</strong>ern, daß sie nicht öfter<br />
vorkommen; doch dürfte die deschaffenheit des Untergr<strong>und</strong>es<br />
meistens die Erklärung geben. Übrigens wurden 1894 auch bei<br />
Fed<strong>der</strong>war<strong>der</strong>siel durch Lehrer Reinsen <strong>und</strong> Kapitän Reinerd zwei<br />
Wagenrä<strong>der</strong> aufgegraben. Bei Arngast fand ich 1903 Mühlenkammrä<strong>der</strong><br />
als Gr<strong>und</strong>lage von Brunnenmanern ans Tors. Eines<br />
<strong>der</strong>selben war an einer Seite durch die Bohrgänge des Werkholzkäfers<br />
(Anobium domesticum L.) zermürbt, hatte also als Invalide<br />
diese sek<strong>und</strong>äre Verwendung beim Brunnenbau gef<strong>und</strong>en. In <strong>der</strong><br />
Nähe lag ein viereckiger Torfbrunnen, <strong>der</strong> viele schwarze Scherben<br />
enthielt. Ihm diente als Unterlage ein Holzrahmen, zusammengepflöckt<br />
ans zwei roh behaltenen Eichenstämmchen <strong>und</strong> zwei Eichenbreitem,<br />
von denen das eine wie die mo<strong>der</strong>nen Fußbodeudieleu tief<br />
ausgenutet war. aber ein großes Brandloch hatte, ursprünglich also<br />
auch an<strong>der</strong>weitig benutzt worden war. — Südwestlich von <strong>der</strong><br />
') Bei den Kreisgrubens<strong>und</strong>en im Großh. Museum.<br />
1 A. a. ®. 23.