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gewerbe- und handels-verein. - der Landesbibliothek Oldenburg

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Sind die Kreisgruben unserer Wallen Gräber o<strong>der</strong> Brunnen? 161<br />

wohl sämtlich, mit Ausnahme des Gcestdorfes Dangast, <strong>der</strong> älteren<br />

Marsch au <strong>und</strong> waren auf Winten angelegt. Diese künstlichen Anhöhen<br />

sind verschw<strong>und</strong>en, von den Wellen bis auf die Wattebene<br />

abgetragen, <strong>und</strong> wenn von den Ansiedelungen noch etwas übrig<br />

geblieben ist, so muß es auf dem Watte verstreut liegen, wie die<br />

Knochen <strong>und</strong> Scherben auf dem Sehestedter Moorwatt uiid auf dem<br />

Jappeiisaiid, o<strong>der</strong> es müssen die Reste vou Tiefbauten fein, weitn<br />

solche vorhanden waren. Also dürfen wir in erster Linie die unteren<br />

Abschnitte von Brunnen <strong>und</strong> Zisternen zu finden erwarten ; denn<br />

luenn auch die Bewohner Gedeichter Marschen vielfach ihr Trinkwasser<br />

offenen Gräben <strong>und</strong> „Stuhlen" entnehmen, so werden doch<br />

die Wnrtsassen von vornherein auf die Ansammlung von möglichst<br />

viel Regen- <strong>und</strong> Sickerwasser bei ihren Wohnungen bedacht gewesen<br />

sein, da sie das ganze Jahr hindurch nicht bloß sich selbst, son<strong>der</strong>n<br />

auch ihr dieh damit zu versorgen hatten. Am desten können uns<br />

die Halligen an <strong>der</strong> Schleswigschen Küste die damaligen Verhält-<br />

„isse in unsern Marschen klar machen. Die Westcnverft auf Nordstrandischmoor<br />

z. B. trägt nur ein Hans, bietet auch nicht Platz<br />

für mehr. Nach Süden zu liegen int kleinen Vorgarten 1 ) drei etwa<br />

o in weite Wasserbehälter, aus Rasensoden aufgeführt, die nach oben<br />

[,in immer etwas weiter in de» inneren Raum einspringen <strong>und</strong> sich<br />

lvjc die Steine eines Gewöldes kneifen. Die Öffnung eines solchen<br />

Wasserbehälters ist deshalb recht eng <strong>und</strong> mit einer Holzklappe zu<br />

ebener Erde geschlossen. Beim Schöpfen wird <strong>der</strong> Eimer mit einem<br />

Oststock" hinabgelassen <strong>und</strong> heraufgeholt. Ein solcher Stock mit<br />

schraubig gew<strong>und</strong>enem (Eisenhofen ist auch im Jeverlande beim<br />

Wasserschöpfen aus <strong>der</strong> Zisterne, dem ..Regenback", vielerorts noch<br />

gebräuchlich. Einer von den drei Wasserbehältern auf <strong>der</strong> Weiter»<br />

werft dient als Zisterne <strong>und</strong> liefert das Trinkwasser für die<br />

Menschen, die an<strong>der</strong>n beiden, wohl etwas tiefer, enthalten brackiges<br />

Gr<strong>und</strong>wasser, das früher dem Vieh in die Träuftröge geschöpft<br />

wurde, bevor die preußische Regierung hier mit Erfolg Röhren»<br />

brnnnen schlagen ließ, die freilich auch ein für Menschen ungenießbares<br />

Wasser liefern. — Daß ttt unsern Wurtdörsern vor <strong>der</strong> all­<br />

i) Nach eigener Beobachtung, ergänzt durch briefliche Mitteilung des<br />

Lehrers Hanjen au, Nordsirandischmoor.<br />

Ia!,rb. f. Clbci'.b. Gcscki, XIII. ] 1

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