gewerbe- und handels-verein. - der Landesbibliothek Oldenburg
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Sind die Kreisgruben unserer Watten Gräber o<strong>der</strong> Brunnen? 159<br />
hatten. Unter den Tongefäßen <strong>der</strong> Kreisgrnben gibt es Henkelfrüge<br />
mit drei Füßen, die als Wasserkrüge. <strong>und</strong> Töpfe mit r<strong>und</strong>em<br />
Boden, die als Kochgeschirr gedient haben können. Die Krüge von<br />
Fed<strong>der</strong>war<strong>der</strong>- nnd Waddcnsersiel destehen zum Teil aus feingeschlämmtem,<br />
grauem o<strong>der</strong> rötlichem Ton nnd scheinen nicht sehr<br />
alt zu sein. Daneben kommen freilich auch fnßlofe schwarze Töpfe<br />
mit r<strong>und</strong>em Boden <strong>und</strong> sehr dicken Wänden vor. die sehr roh gearbeitet<br />
sind nnd im Brnche viel Quarz zeigen. Jedenfalls muß<br />
man aber mit den Schlüssen auf das ?llter solcher Gebrauchsgegenstände<br />
äußerst vorsichtig sein, znmal bei den primitiven Wohn<strong>und</strong><br />
Wirtschaftsverhältnissen unserer früheren Küstenbevölkerung. Daß<br />
viele Gefäße mit <strong>der</strong> Hand, ohne Töpferscheibe, angefertigt sind, ist<br />
nicht ohne weiteres ein Beweis für ihr hohes Alter. In Jütland<br />
werden noch heutzutage solche Kochtöpfe in althergebrachter Weise<br />
mit <strong>der</strong> Hand geformt <strong>und</strong> in einem Schmauchfener aus Heidetorf<br />
gebrannt. Sie sind ebenso schwarz <strong>und</strong> mit Quarzsand durchsetzt,<br />
wie manche <strong>der</strong> „Urnenscherben" ans den Kreisgruben. Es „ist Tatfache,<br />
daß diese nicht nur über die Belle nach den dänischen Inseln,<br />
son<strong>der</strong>n anch nach Schleswig-Holstein. ja über die Elbe bis lies<br />
nach Deutschland hinein geführt wurden <strong>und</strong> bei den Hausfrauen<br />
sehr beliebt waren, so weit ich 1 ) eriuuere, namentlich zn Kochtöpsen<br />
für Kartoffeln nnd zum Bewahren <strong>und</strong> Wärinen <strong>der</strong> beim Einschlachten<br />
für den Winter bereiteten in Essig eingekochten Fleischspeisen.<br />
Die eisernen Kochgeschirre haben sie allmählich verdrängt."<br />
gm verflossenen Sommer fand ich am Strande <strong>der</strong> Hallig Nordstraitdischmoor<br />
schwärzliche Scherben, die den Dangaster Scherben<br />
im Museum sehr ähnlich waren. Zwei Einwohner von Föhr, denen<br />
ich sie vorlegte, erklärten sie auf den ersten Blick als Bruchstücke<br />
von jütischen Töpfen. Es ist an sich wahrscheinlich nnd aus <strong>der</strong><br />
deschaffenheit vieler Scherben ans den Kreisgruben nnd von den Watten<br />
— bei Sehestedt z. B. — zu schließen, daß solche Kochtöpfe ebensowohl<br />
von <strong>der</strong> friesischen Bevölkerung unserer Küste gebraucht <strong>und</strong> anch fabriziert<br />
warben, nnd daß sie einen großen Teil <strong>der</strong> „Urnenscherben" lieferten. 2 )<br />
x ) J> Mestorf. Die Fabrik, d. sog. jiit. Tatertöpfe (Arch. f. Authr. XIS. 153).<br />
*) Auch Strackerjan (nach von Altens Angade) faßt die in einer Kreisqrube<br />
bei Bant 1825 gef<strong>und</strong>enen Scherben als Bruchslücle von Kochtöpfen auf.