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gewerbe- und handels-verein. - der Landesbibliothek Oldenburg

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Das Barbieramt in <strong>Oldenburg</strong>. 139<br />

abgeschlagen lunrbc, bewirbt er sich nach dein Tode bcr Gesche Haacke<br />

1763 von neuem um das Privilegium. Gleichzeitig mit ihm tritt<br />

als Bewerber um dasselbe ein gewisser Langhofs aus Demmin auf,<br />

<strong>der</strong> bereits in Delmenhorst eine Badestube gehabt hat. er bringt<br />

ein Zeugnis für seine Fähigkeiten vom Physikus Dr. Kelp bei iiuD<br />

verspricht <strong>der</strong> Witwe Cobelt. die bereits 90 Jahre alt ist. jährlich<br />

30 4 abzugeben, wohl in <strong>der</strong> Erwartung ihres baldigen Todes.<br />

Der Stadtmagistrat, zum Bericht über die beiden Bewerber ausgefor<strong>der</strong>t,<br />

erklärt, die Cobelt habe keine Unterstützung nötig, „da<br />

selbige bekanntermaßen ans ihren eigentümlichen Mitteln ihr reichliches<br />

Auskommen habe." die Bewerber seien gleichwertig, doch sei<br />

Wilson langjähriger Bürger <strong>und</strong> somit in erster Linie zu empfehlen.<br />

1773 erhält dieser danu endlich nach Jahrzehnte langem Warten<br />

das ersehnte Privilegium. Im Stadt-Archiv findet sich auch noch<br />

ein Bericht des Stadtmagistrats auf die Bewerbung eines Korporals<br />

Rohlers um das Ba<strong>der</strong>privilegium, er ist nicht weiter von Interesse.<br />

Die Ba<strong>der</strong> im Sinne des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts, <strong>der</strong>en wesentliche<br />

deschäftigung im A<strong>der</strong>lässen <strong>und</strong> Schröpfen destand, sind jetzt<br />

freilich von <strong>der</strong> Bildfläche verschw<strong>und</strong>en, aber <strong>der</strong> städtische Bademeister<br />

spielt als Nachkomme jener Ba<strong>der</strong> noch heute eine Nolle,<br />

wenn auch nicht mehr in <strong>der</strong> Badestube mit Lanzette nnd Schröpfschnepper,<br />

son<strong>der</strong>n als treuer Wächter über die übermütige Jugend<br />

draußen in <strong>der</strong> Badeanstalt an <strong>der</strong> oberen Hunte hinter dem<br />

Schloßgarten.<br />

Doch zurück zu dem Barbieramt. das sich, wenn auch wi<strong>der</strong>willig,<br />

diese privilegierte Konkurrenz gefallen lassen mußte, es paßte jedoch<br />

argwöhnisch auf, daß keine Übergriffe stattfanden, so reichte es 1759<br />

eine deschwerde gegen den Ba<strong>der</strong> Wilson wegen unbefugten A<strong>der</strong>lassend<br />

<strong>und</strong> an<strong>der</strong>er chirurgischer Tätigkeiten ein. 1 )<br />

War einerseits dem Barbieramt durch sein Privilegium Schutz<br />

gegen Übergriffe an<strong>der</strong>er geschaffen, so wurde doch an<strong>der</strong>erseits<br />

wie<strong>der</strong>um die Tätigkeit <strong>der</strong> Barbiere durch genaue Vorschriften<br />

begrenzt, wie uns die Verordnung aus dem Jahre 1724 zeigt, die<br />

die „Puncto" enthält. 1 ) ..auf die die Barbierer o<strong>der</strong> W<strong>und</strong>ärzte<br />

schweren".<br />

') Stadt. Archiv.

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