27.11.2012 Aufrufe

gewerbe- und handels-verein. - der Landesbibliothek Oldenburg

gewerbe- und handels-verein. - der Landesbibliothek Oldenburg

gewerbe- und handels-verein. - der Landesbibliothek Oldenburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

134<br />

Dr. med. M. Roih,<br />

schädigt, son<strong>der</strong>n auch wesentlich für seine eigene Tasche gesorgt<br />

nnd die Zahl <strong>der</strong> Landchirurgen ohne weiteres auf 2 in je<strong>der</strong><br />

Bogtei festgesetzt zu haben, wie wir aus einer Verordnung von<br />

1718 ersehen, in <strong>der</strong> es heißt:')<br />

„Das <strong>der</strong> Physicus 1) die zu examinirenden Chirnrgos mit<br />

keinen übermäßigen Gebühren deschweren solle, 2) daß es nicht<br />

rathsam zu seyn scheine, die Zahl <strong>der</strong> Land-Chirnrgornm auf<br />

zweene in je<strong>der</strong> Voigtey zu restringiren, son<strong>der</strong>n genug seyn könnte,<br />

wann <strong>der</strong> Phisicns von allen denjenigen Chirurgis, welche praetistreit<br />

dürften, sein Attestatum, daß sie tüchtig wären, ausgebe."<br />

Doch nicht allein gegen die Übergriffe <strong>der</strong> Medici in ihre<br />

Amtsbefugnisse hatten sich die Barbiere zu wehren, auch von<br />

an<strong>der</strong>er Seite suchte man in das Barbier-Amt einzudringen <strong>und</strong><br />

damit das Privilegium illusorisch zn machen So wagt es sogar<br />

ein Nachrichter, wahrlich ein recht „unehrlicher" Mann, dem freilich<br />

das Volk große Kenntnisse in <strong>der</strong> Wnudarzneikunst als zn seinem<br />

Gewerbe gehörig <strong>und</strong> allerhand heimliche Mittel, als nur ihm aus<br />

seinem unheimlichen Berufe bekannt, zuschrieb, in die Befugnisse<br />

eines Barbierarntsmeisters einzudringen. Aus die deschwerde des<br />

Barbieramts wird <strong>der</strong> Eindringling zwar abgewiesen <strong>und</strong> in die<br />

Kosten <strong>der</strong> Gegend Klage nnd verurteilt, unter Bedingungen jedoch wird die ihm W<strong>und</strong>arzueikunft zugestanden, in aus-<br />

destimmter<br />

zuüben. In dem Urteil von 1710 heißt es: 2 )<br />

„In Sachen des Barbier-AmtS nnd Wnnd-Aerzte Hieselbsten,<br />

Supplicanten, wi<strong>der</strong> den Nachrichter Jost Sparenberg, Supplicatiim;<br />

wird hiemit den verhandelten Acten <strong>und</strong> bef<strong>und</strong>enen Umständen<br />

nach refpective zu Recht ertaubt <strong>und</strong> Oberlich verordnet,<br />

daß beklagter Nachrichter. Jost Sparenberg, in seiner Intention<br />

den Wuud-Aerzten gleich zu curiren, nicht begründet, son<strong>der</strong>n es<br />

bey denen desfals ergangnen vormahligen Verordnungen allerdings<br />

zu lassen, <strong>und</strong> er dannenhero keine Euren außerhalb Arm nnd<br />

Bein-Brüche <strong>und</strong> Glie<strong>der</strong>-Verrenkungen (es sey ihm dann in Fällen,<br />

da ihn jemand zu heilen verlangete, von hiesiger Königlichen Regierung<br />

in specie erlaubet worden) anzunehmen befugt; jedoch ihm<br />

*7 C. C. C., II. T-, Nr. 57.<br />

') C. C. C., II. T.. Nr. 58

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!