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gewerbe- und handels-verein. - der Landesbibliothek Oldenburg

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Der Geist bor Arbeit im Gebiete <strong>der</strong> Grasschaften <strong>Oldenburg</strong> ». Delmenhorst, (t<br />

fanifeit <strong>und</strong> Vorsicht straft sich lütter. Ein Mädchen, welches<br />

Wasser überkochen läßt o<strong>der</strong> ein zerrissenes Kleid sich ans dem<br />

Leibe wie<strong>der</strong> zunäht o<strong>der</strong> beim Saudstreueu Sand aus die Füße<br />

falle» läßt, — in <strong>der</strong> Marsch ist weißer Sand eine seltene Ware —<br />

das muß siebe» Jahre auf de» Freier warten, »nd deschüttet<br />

sich ein Mtibche» beim Wasche» stark mit Wasser, so bekommt es<br />

einen Trinker.')<br />

Wer nach Schätzen gräbt, <strong>der</strong> hat keinen Segen. Er steuert<br />

auf Gewinn ohne Arbeit. Zwar zeigt die nach Vorschriften<br />

des Aberglaubens geschnittene Wünschelrute den Schatz on, aber<br />

wer nach Zanberregeln einen Hecktaler findet, <strong>der</strong> muß in <strong>der</strong> Regel<br />

desselben Jahres sterben.') Es war etwas desseres als aberglättbische<br />

Angst, wenn Anton Günther sich vorteilhaft dadurch vor<br />

seinen fürstliche» Zeitgenossen auszeichnet, daß er keine Goldmacher<br />

an seinem Hofe duldete. Er sah klarer als sie, daß, wer Gold<br />

finde» will, mit regelrechter »nd fleißiger Wirtschaft auf die Suche<br />

gehen müsse.<br />

Ein feiner, markanter Zug in einer Reihe von aus evangelischem<br />

Boden gesammelten Sagen ist die enge Verbindung, in<br />

welche die Patres lind Mönche <strong>der</strong> katholischen Kirche mit dem<br />

Zauber auch über die Zeit <strong>der</strong> Reformation hinaus gebracht werden.<br />

Es spricht diese Rolle, welche schon in katholischer Zeit das Volk<br />

ben Geistlichen <strong>und</strong> Mönche» zuwies, für das Vertrauen, welches<br />

sie als Theurgeu genösse» <strong>und</strong> für die Dankbarkeit des Volks-<br />

Gedächtnisses, wenn ihm durch seine Geistlichen Hülfe gegen die seine<br />

Arbeitsfreude <strong>und</strong> sei» Arbeitsgelingen störende» »nd zerstörenden<br />

Mächte gebracht erschien, aber noch mehr für die Regung des evangelischen<br />

Volksinstinkts, daß es nicht Sache <strong>der</strong> Geistliche» sei»<br />

könne <strong>und</strong> dürfe, mit Zanbergewalt das Arbeitsiebe» zu schützen,<br />

dessen Segen i» treuer, frommer, <strong>der</strong> Gotteshut sicherer Berufsarbeit<br />

ruhe.<br />

Die protestantische Wertung des Berufs <strong>und</strong> seiner Arbeit<br />

<strong>und</strong> Treue stand <strong>und</strong> steht im Gegensatz zn de» Anschauungen <strong>der</strong><br />

katholischen Kirche <strong>und</strong> ihrer von Thomas von Aquiuo grade hier<br />

L. Strackerj. o. n O. § 42.<br />

*) L. Strackerj. n. a. O. § 137, 138.

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