gewerbe- und handels-verein. - der Landesbibliothek Oldenburg

Tic Pest in Oldenburg. 119
Vellage II.
Tic medizinischen Aorschristcn für die Behandlung
der Pestkranken.
Sine dato. Handschrift des 17. Jahrhunderts.
„Sobalb einer von der Pest angesteckt zu sei» vermeint ober
empfindet, so soll selbiger alsbald von der Giftlatwerg signiert ein
Qnentlein oder Haselnusses Große mit etzlichc Lopfel voll Warmbiere
einnehmen und im Bette darmit eine Stunde schwitzen, hernach
abgetruckuet rein Leingerähte anlegen und die Bette am Feuer
oder Lust woll drücknen, ehe und bevor der Patient sich wieder
dareinlegt. Sollte uberhoffend nach dem Schweis;^ der Patient
sich nicht desser befinden, so soll selbiger nach Verlauf sechs
Stunden wiederumb von gemelter Giftlatwerg ein Quentlein
nehmen 1111b abermal eine Stunde darmit schwitzen, hernach die
Medianam' 2 ) im Arme, basern bnbones an Anne, Brust oder
yiänptc sich ereigneten, sonsten bo selb ige circa pudenda oder partes
inferiores herausgeben, die Saphienam, 8 ) doch allezeit in parte
opposita 4 ) iueidieren und nach bcö Patienten Constitution vier
ober fünf Unzen Blut, aber innerhalb 24 Stnnden herauslassen,
nach bereit Verlans ganz hinterlassen. Da auch einige schwangere
Frauen oder Kinder iiifieiert würden, sollen selbige alsbald von der
Giftlatwerg für Schwangere und Stiiiber gezeichnet zwei ©cheupel 5 )
mit bem barzii verorbueleu Wasser zwei Lopiel voll nehmen, ltiib
im Bette eine Stuube barmit schwitzen. Von bcii Praeservationsfiichlcn