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gewerbe- und handels-verein. - der Landesbibliothek Oldenburg

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Tie Pest in <strong>Oldenburg</strong>. 113<br />

Ministerium <strong>der</strong> Stobt 1 ) «Streit barüber entstand, wer die Kranken<br />

bedienen sollte, da feiner von den Ges<strong>und</strong>en weg bleiben wollte, so<br />

wurde schließlich ein Student <strong>der</strong> Theologie mit <strong>der</strong> Aussicht auf<br />

Anstellung in Schönemoor für die Pestkranken angenommen. Der<br />

Herzog Christian Albrecht schlug dem Statthalter in einem<br />

Schreiben vor. die Kanzlei zu schließen, damit durch die hereinkommenden<br />

Leute das Unglück nicht auf das Land gebracht würde.<br />

Außerhalb <strong>der</strong> Stadt wurden Pest Hütten errichtet. Eine schwere<br />

Verantwortung lastete auf dem Archivar Bro<strong>der</strong> Schlevogt. <strong>der</strong><br />

Zugleich Kriegskommissar war <strong>und</strong> als solcher dafür Sorge zu<br />

tragen hatte, daß <strong>der</strong> Stadl die Lebensmittel nicht ausgingen.<br />

Er stellte fest, wie viel Vorrat an Korn <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en Dingen in<br />

den Häusern vorhanden war. Die drei Bürgermeister Dünne,<br />

Giebel <strong>und</strong> Hentzken waren selbstverständlich deson<strong>der</strong>s in Anspruch<br />

genommen. Ein trauriges Bild bot damals die Stadt dein<br />

Fremden, <strong>der</strong> sich ihr näherte: die armen Leute, welche von den<br />

verpesteten Stadtteilen hinausgeflüchtet waren, lagerten mit ihrer<br />

Habe an den großen Heerwegen <strong>und</strong> schreckten die Reisenden ab,<br />

so das; Handel <strong>und</strong> Wandel ins Stocken gerieten. Der Margareten»<br />

markt wurde ans <strong>der</strong> Stadt nach Ovelgönne verlegt, <strong>und</strong> obwohl<br />

nur den Ges<strong>und</strong>en gestattet wurde, dorthin zu kommen, so wurde<br />

yoch die Pest durch diese verkehrte Maßregel nach beut Stadlcmd verschleppt.<br />

Die Not <strong>der</strong> armen Leute stieg höher <strong>und</strong> höher; <strong>und</strong><br />

da es <strong>der</strong> Stadt im September au Geld fehlte, um alle Aufwendungen<br />

für die Träger, Krankenpfleger. Arme zu destreiten, so<br />

entschloß sich Graf Anton von Aldenburg, <strong>der</strong> Erbe Anton<br />

Günther?, 1000 Thaler zu leihen unter <strong>der</strong> Bedingung, daß die<br />

Atadt ebensoviel herbeischaffte <strong>und</strong> das geliehene Geld aus citier<br />

Kollekte wie<strong>der</strong> abzahlte.<br />

Nach einer wirksamen Hülfe <strong>der</strong> neuen Landesherren sehen<br />

wir uns vergebens um. Statt bereitwillig herzugeben, stellten sie<br />

vielmehr <strong>der</strong> am städtischen Ablaufe dieses Freiheiten Unglücksjahres die For<strong>der</strong>ung, 1667 daß vor ihnen <strong>der</strong> destätigung als<br />

den neuen Herren nach uraltem Gebrauche die Untertanen in Stadt<br />

') So hieß schon damals das Kollegium <strong>der</strong> Geistlichen.<br />

Jahrb. f. Lldtnb. Gtich. XIII. g

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