gewerbe- und handels-verein. - der Landesbibliothek Oldenburg
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Der Geist <strong>der</strong> Arbeit im (Mücte <strong>der</strong> (Mmfidio ften <strong>Oldenburg</strong> it. Delnienhc>rft. 7<br />
den faulen Prahler: „veel Geschrei im wenig Wull. sä de Düvel,<br />
do harr hc 'n Swieu scharen". Mühlosem, gottlosem Gewinn<br />
spricht das Volk, obgleich es gerne spielt <strong>und</strong> gewinnt, doch den<br />
sittlichen Wert <strong>der</strong> Arbeit ab. Der Schntzgeist <strong>der</strong> Spieler ist im<br />
Volksm<strong>und</strong>e <strong>der</strong> Teufel. Wo Karten gespielt werde», da sitzt <strong>der</strong><br />
Teufel unter dem Tische. Wo beim Spiele geflucht wird, da steht<br />
er mit Schwanz <strong>und</strong> Pferdefuß hinter dem Flucher. Der Pastor<br />
fehlte tili IG. Jahrh<strong>und</strong>ert nicht im Kruge; später bildete <strong>der</strong><br />
Pastorale Wirtshausdesuch eine unschickliche Ausnahme. Erst in<br />
<strong>der</strong> Zeit des Pietismus zirkelten Theologie <strong>und</strong> Konventikel luirt«<br />
häusliches Kartenspiel jedem zur Sünde, in <strong>der</strong> Zeit des Ratio-<br />
»alismus gehörte es zum guten Ton. Darum möge auch Einiges <strong>und</strong> vor<br />
allen die Frisur <strong>der</strong> Namen, die Strackerjan angibt, späteren Datums sein,<br />
die Erzählung selber kann bis ins 17. Jahrh<strong>und</strong>ert zurückreichen,<br />
daß. als ein Pastor sich mit zwei Bauern zum Spiele fetzte, ein<br />
feiner unbekannter Herr sich als vierten Mann anbot. Beim Suchen<br />
einer unter den Tisch gefallenen Karte merkte man, daß <strong>der</strong> Fremde<br />
einen Pferdefuß hatte. Der Pastor bannt ihn dafür. Aber nun<br />
rächt sich <strong>der</strong> Teufel <strong>und</strong> erscheint einem Unterlehrer, <strong>der</strong> nach<br />
spätem Kartenspiele noch die Kirchturmuhr aufziehen will auf <strong>der</strong><br />
Kanzel in <strong>der</strong> Gestalt des betreffenden Pastoren.')<br />
Selbst auf dem dunkelsten Gebiete des Aberglaubens, dem<br />
Hexenwesen. fehlt eS nicht an Lichtblicken. Hexenarbeit bleibt<br />
ungesegnet. Die Hexe verfällt allemal <strong>der</strong> Annut <strong>und</strong> dem Ver<strong>der</strong>be»<br />
<strong>und</strong> das trotz <strong>der</strong> Kunst, aus an<strong>der</strong>er Leute Milch Butterreichtum<br />
<strong>und</strong> aus an<strong>der</strong>er Leute Bottiche» die Milch in den eigenen<br />
zu ziehen, trotz dem Kniff, den Tau von andrer Leute Land ins<br />
drüber geschleppte Betttuch zu ziehen, das. weitn man damit durch<br />
tue eigne Butterkarne fährt, die Butter ungewöhnlich inehrt, trotz<br />
den zauberhaften Praktiken, aus de» 4 Ecken des Tischtuchs die<br />
Milch z» melken, die i» andrer Leute Kühen <strong>und</strong> Kübeln ist. 2 ) Ist<br />
es Wi<strong>der</strong>sinn wi<strong>der</strong> die Kirche o<strong>der</strong> ist es Spott über die lateinische<br />
Bauernwirtschaft <strong>der</strong> Pastoren o<strong>der</strong> auf ihre nach Ansicht des<br />
') Strackerj. a. a. O. § 193a, 201.<br />
*) Strackerj. o. a. O. § 217 a. Ii.