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gewerbe- und handels-verein. - der Landesbibliothek Oldenburg

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104<br />

Dr. G. Nüthnillg.<br />

Drüsenpest in Hamburg <strong>und</strong> Lübeck; ') beiiselben Charakter hatte<br />

sie 1566 bei ihrer Verbreitung tu unserem Laube; beim es wirb<br />

berichtet, bafj ein Mann sich in bev Geistesschivachheit, die biese<br />

Krankheit leicht mit sich bringe, ein Geschwür mit einem Messer<br />

selbst ausgestochen habe <strong>und</strong> daraus sogleich gestorbeil sei. Am<br />

9. November 1568 schrieb Graf Anton 1. an die Grafen von<br />

Ostsrieslanb, bas; er wegen „eingefallener fterbenber Laufte"<br />

eine Zeitlang von seiner gewöhnlichen Hofhaltung entwichen gewesen<br />

sei. 2 ) Im Herbst 1575 wütete die Pest in beni <strong>der</strong> Resibenz des<br />

Grafen benachbarten Osteriiburg deson<strong>der</strong>s schwer, trat bann nach<br />

betn äußeren Damm über <strong>und</strong> riß and) auf <strong>der</strong> Poggenburg,<br />

<strong>der</strong> jetzige« Burgstraße, ein; sonst starben damals in<br />

<strong>der</strong> Stabl nur wenige. 3 ) Schlimmer würbe es in <strong>der</strong> Zeit vom<br />

9. September 1577 bis zum 14. Apiit 1578. Graf Johann sah<br />

sich wieber genötigt, das Schloß zu verlassen <strong>und</strong> nach Neuenbürg<br />

überzusiedeln, nachdem er angeordnet Hatte, das; alle Leute, die<br />

noch For<strong>der</strong>ungen an ihn Hatten, abgelöhnt <strong>und</strong> die gesamte Hofbedieiiiing.<br />

<strong>der</strong> Trompeter, <strong>der</strong> Nabcmachei - , die Gärtner, Köche,<br />

Zimmerleute. Mauerleute, Schlüter, Malter. Leiendecker. <strong>der</strong> Dwosichrer,<br />

auch ..Greger mit bei einen Fanst", sowie Jörgen <strong>der</strong><br />

Schulmeister auf Kostgeld gesetzt würden. Die sieben Armen, die<br />

im Glockenturm ihre Speise zu erhalten pflegten, erhielten nun<br />

bares Gelb bafür; auch anbete Arme, aber nicht gcrabc viele,<br />

wurden „lim Gottes willen" unterstützt. Die Handwerker <strong>der</strong><br />

Stadt, welche in den sogenannten Ämtern geschlossene Körperschaften<br />

bildeten, pflegten ihre Krausen selbst <strong>und</strong> trugen die Toten<br />

zum Kirchhof; denn je<strong>der</strong> wollte von seinen Zmistgenossen zur<br />

letzten Ruhe destattet werden. Als die Pest erloschen war. wurden<br />

Abschließungsmaßregeln gegen eine erneute Einschleppung getroffen<br />

<strong>und</strong> von den Kanzeln herab den Übertretenden willkürliche Strafen<br />

angebroht. Man wußte wohl, baß die Pest mit Klei<strong>der</strong>n <strong>und</strong><br />

allerhand verdächtiger Ware, wie Flachs, gefüttertem Pelzwerk<br />

uttb Leinwaiib fortgetragen werben konnte; auf Schiffer <strong>und</strong><br />

') Martin, CS., a. a. 0. S. 2tii.<br />

*) Ai. Wrofot). Haus- ti. Ceittralnrchiv. O. ü. 91. Tit. XXVI Nr. 13.<br />

*) C. L. A Tit. XXXIII A. No. I. Gonoel. l.

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