gewerbe- und handels-verein. - der Landesbibliothek Oldenburg
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U4<br />
H. Didier.<br />
Gel<strong>der</strong>trag <strong>der</strong> Höfe ist daher von den Konjunkturen des Weltmarktes<br />
abhängig <strong>und</strong> wird hoffentlich durch die neuerdings abgeschlossenen<br />
o<strong>der</strong> bevorstehenden Handelsverträge eine dauernde<br />
Hebung erfahren. Eine deson<strong>der</strong>heit <strong>der</strong> Gegend ist <strong>der</strong> Anbau<br />
von Raps, einer Feldfrucht, aus <strong>der</strong> CI gewonnen wird, <strong>und</strong> <strong>der</strong>en<br />
Abfälle man als diehfutter verwendet.<br />
Das Hof-Jnventar, also die Geräte, Maschinen, das Vieh<br />
u. s. w., pflegt nicht im Eigentum <strong>der</strong> Gutsherrschaft, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />
Pächter zu stehen, bei einem Wechsel wird es in <strong>der</strong> Regel seitens<br />
des neuen Pächters von dein alten übernommen. Bei Einlösung<br />
des Inventars durch die Gutsherrschaft, wie die Übernahme eines<br />
Hofes in eigene Verwaltung bedingt, ist diese immer im Nachteil,<br />
denn die Schätzung fällt naturgemäß zu gunsten des wirtschaftlich<br />
Schwächeren, also des abziehenden Pächters ans.<br />
2. Tie Husen. Wenn die Gutshöfe auch den größte«<br />
Teil des Güterbezirks einnehmen, so bilden die Bauernstellen doch<br />
auch ein stattliches Kontingent, das mit fast 55000 Hektar mir um<br />
reichlich 1000 Hektar hinter dem Gesamt-Areal <strong>der</strong> Höfe zurückbleibt.<br />
Sie werden dort „Husen" genannt <strong>und</strong> haben in <strong>der</strong> Regel<br />
eine Giöße von etwa 40 Hektar, also unseren mittelgroßen Marschstellen<br />
entsprechend. Außer den 135 Bollhufen, die in Pacht<br />
stehen, gibt es 16 kleinere, nämlich 2 Dreiviertelhufen, 11 Halbhufen<br />
<strong>und</strong> 3 Drittelhnfen. Ihr Gr<strong>und</strong>steuer-Reinertrag ist durchschnittlich<br />
auf 3ß 0H für das Hektar geschätzt (bei den Höfen ans<br />
40 cH) <strong>und</strong> <strong>der</strong> Pachterlös beträgt nur 88,5 % des Reinertrages<br />
(bei den Höfen 110%). Das Hektar bringt also in Hufenpacht<br />
etwa 12 cM weniger ein als in Hofpacht <strong>und</strong>, wenn man dabei auch<br />
in Betracht zieht, daß <strong>der</strong> Hufenpächter vertragsmäßig zur Unter-<br />
Haltung <strong>der</strong> Gebäude in weitergehendem Maße als <strong>der</strong> Hospächter<br />
verpflichtet ist. so beträgt <strong>der</strong> Unterschied doch noch mindestens<br />
8 c*tf. Tie Banernstellen sind demnach für die Guts Herrschaft<br />
bedeutend weniger einträglich als die Höfe, trotzdem wird natürlich<br />
an eine Än<strong>der</strong>ung dieser Verhältnisse nicht gedacht, weil sie dem<br />
sozialen <strong>und</strong> staatlichen Bedürfnis entsprechen.<br />
Die Gebäude einer Hufe destehen meist aus dem Wohnung<br />
<strong>und</strong> Ställe umschließenden Haupt bau nnd einer Scheune, zuweilen