gewerbe- und handels-verein. - der Landesbibliothek Oldenburg
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Der holsteinische Gr<strong>und</strong>desitz beö Givsiherzvglichen Hauses 93<br />
o) Stendorf. Zu dem „Herren-Anteil", wie die für den Groß»<br />
herzoglichen Hofstaat reservierte» Teile des Holsteinischen GrniiddesitzeS<br />
bezeichnet 311 werden pflegen, gehöre» ferner noch das Gartenhans<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Park in Stendorf. Letzterer enthält eine ältere Anlage<br />
im französische» Geschmack mit hohe» deschnittenen Hecken <strong>und</strong><br />
kunstvollen Irrwegen In seinem neuereu, natürlich gehaltenen<br />
Teil liegt auf einer Anhöhe am See ei» zierlicher Ban mit etwas<br />
liuichtign» Mittelstück, vo» dessen Terrasse man einen ungemein<br />
reizvollen Blick auf de» Wasserspiegel <strong>und</strong> die seine Ufer begreuzenden<br />
Waldungen genießt. Das Gebäude ist vor 20—30 Jahren<br />
an Stelle des alten schmucklosen Landhauses errichtet, i» dem <strong>der</strong><br />
erste Erbe des oldenburgischen Thrones aus dem Geschlechte Holstei»-Gottorp.<br />
<strong>der</strong> i» religiöse» Wahnsinn verfallene Herzog Peter<br />
Friedrich Wilhelm. Jahre seines Lebens zugebracht hat, bis ihm<br />
das Plöner Schloß (die jetzige Preußische Kadetten-Anstalt) zum<br />
Wohnsitz angewiesen wurde. Benutzt wird <strong>der</strong> Ste»dorfer „Herren*<br />
Auteil" nur zu gelegentlicher Einkehr, sei es, daß während einer<br />
Jagd gefrühstückt o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Tee aus <strong>der</strong> schönen Terrasse genommen<br />
werde» soll. Zu längerem Aufenthalt scheint das Schlößchen auch<br />
von vornherein nicht destimmt gewesen zu sei», den» es fehle»<br />
ih»i die erfor<strong>der</strong>lichen Nebenräume. Der eigentliche GntShos vo»<br />
Stendorf ist verpachtet »»d scho» seit mehreren Menschen altern i»<br />
de» Händen <strong>der</strong>selben Pächterfamtlie. Der jetzige Pächter, Okonomierat<br />
Drenckhe», ist wegen seiner Tüchtigkeit als Landwirt über<br />
Holstein hinaus bekannt <strong>und</strong> hat insdeson<strong>der</strong>e nicht nur Ruf.<br />
son<strong>der</strong>» auch eme g»te Einnahmequelle gewönne» i» einem von<br />
ihm erf<strong>und</strong>enen Verfahren zur Kondensierung vou Milch, die er<br />
jährlich in viele» Tausenden von Blechbüchsen versendet. Berühmt<br />
ist auch seine Schweinezucht.<br />
Noch vou manchem an<strong>der</strong>e» Pächter o<strong>der</strong> Pachthos wäre<br />
deson<strong>der</strong>es zu erwähnen, ich werde mich aber darauf deschränken<br />
müssen, in Kürze einige die Höfe allgemein betreffende Dinge zu<br />
berühren. Die Bewirtschaftung <strong>der</strong> Fel<strong>der</strong> habe ich schon wie<strong>der</strong>holt<br />
gestreift <strong>und</strong> auch hervorgehoben, daß <strong>der</strong> Weizen bau durch<br />
die deschaffenheit des Bodens sehr begünstigt wirb. Natürlich<br />
wird auch Roggen <strong>und</strong> Hafer in großen Mengen angebaut. Der