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DIE NEUE ORDNUNG - Tuomi

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Püttmann nicht ab, ein überzeugendes<br />

Bekenntnis für eine christlich-motivierte<br />

Führungsschulung abzulegen.<br />

Besonders fordert er Professionalität<br />

in PR-Bereichen ein, um der christlichen<br />

Grundhaltung in ihrem herausgehobenen<br />

Beitrag für das Ge meinwohl<br />

eine qualifizierte, meinungsbildende<br />

Stimme zu verleihen.<br />

In dem knappen dritten Abschnitt zur<br />

politischen Ethik will Bernhard Sutor<br />

anhand des Sozialwortes der Kirchen<br />

von 1997 auf die Defizite der kirchlichen<br />

politischen Ethik hinweisen.<br />

Strukturell fordert er dabei eine intensive<br />

Koordination von Räten und<br />

Verbänden, theoretisch und praktisch<br />

vor allem einen Ausbau an politischer<br />

Klugheit und Kompromißbereitschaft<br />

im Gespräch mit der Politik. Sein<br />

Anriß einer „beratenden Mitwirkung“<br />

wird sicher noch Gegenstand grundlagenkritischer<br />

pragmatischer Diskurse<br />

sein. Den staatlichen Erziehungsauftrag<br />

sieht Armin Wildfeuer nicht<br />

als Appendix, sondern als gleichberechtigte<br />

Stütze der elterlichen Ve rantwortung<br />

zum Schutz von Demokratie,<br />

Freiheit und Gerechtigkeit.<br />

Die Beiträge zur Ethik der Völkergemeinschaft<br />

im vierten Kapitel leitet<br />

Anton Rauscher ein mit einem Bekenntnis<br />

für die europäische Idee. Er<br />

erinnert an die ersten Schritte zur<br />

Union über demokratische Parteigrenzen<br />

hinweg, warnt aber gleichermaßen<br />

vor den Gefahren rechter<br />

wie linker Scharfmacher. Die Besinnung<br />

auf gemeinsame Grundlagen hin<br />

zu einer „Sozialen Moral“ (Helmut<br />

Schmidt) wünscht Rauscher sich in<br />

Gott als dem verpflichtenden Grund<br />

der Freiheit. Damit weist er einen<br />

zunehmend steiniger werdenden Weg<br />

auf, der verantwortungsbewußte Christen<br />

zum Zeugnis ermu ntern sollte.<br />

Eine positive Auseinandersetzung mit<br />

den Gedanken der Aufklärung und<br />

Reformation hält Walter Fürst im<br />

Sinne seiner Vision eines communialdialogischen<br />

Pastoralkonzepts in Europa<br />

für unverzichtbar. In einem<br />

englischsprachigen Beitrag nimmt<br />

Obiora F. Ike den Leser exemplarisch<br />

mit auf die Reise in die sozialen<br />

Realitäten seiner Heimat Nigeria.<br />

Einheit und Kontinuität der katholischen<br />

Soziallehre wie das einheitliche<br />

Bild von Mensch und Geschichte<br />

vermitteln dort eine glaubwürdige<br />

Antwort für die praktische Umsetzung.<br />

Manch ein europäischer Sozialethiker<br />

christlicher Provenienz mag<br />

ob solchem Enthusiasmus neidisch<br />

erblassen.<br />

Der fünfte Abschnitt zur Wirtschaftsethik<br />

setzt den letzten thematischen<br />

Hauptschwerpunkt der facettenreichen<br />

Festschrift. Das Profil christlicher<br />

Wirtschaftsethik sucht Hans-<br />

Joachim Höhn in einem grundlegenden<br />

Artikel auf einem Weg zwischen<br />

Dämonisierung und Vergötterung des<br />

Marktes zu erschließen. Ethische<br />

Vernunft darf dabei nicht – wie im<br />

Ökonomismus – „zu Markte getragen“<br />

werden, denn reine Marktgesetze<br />

erkennt Höhn als Machtgesetze.<br />

Sehr treffend erinnert Höhn an die<br />

ursprünglichen Ziele eines Adam<br />

Smith, der die Effizienz nicht zum<br />

Selbstzweck erklärte, sondern sie<br />

rückband an die Ziele der Freiheit<br />

und der sozialen Gerechtigkeit. Regeln<br />

sind vonnöten für den Dialog<br />

zwischen Ethik und Ökonomik, der<br />

zum Ziel sozialen wie kulturellen<br />

Fortschritt haben soll. Effizienz bedarf<br />

deshalb stets der Legitimität.<br />

Diese Forderung sieht Höhn in einer<br />

kulturellen Sinnwelt als „Widerlager“<br />

zur ökonomischen Rationalität verwirklicht.<br />

Globalisierung und Ve rmögensbildung<br />

finden sich in weiteren<br />

Artikeln behandelt. Etwas anders<br />

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