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DIE NEUE ORDNUNG - Tuomi

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Vorwort mit dem Ansatz in der<br />

chris tlichen Anthropologie zusammen,<br />

nach der der Mensch verstanden<br />

wird als „Person, die als Einheit von<br />

Individualität und Sozialität ‚Träger,<br />

Schöpfer und ... Ziel aller gesellschaftlichen<br />

Einrichtungen’ (MM<br />

219)“ ist. Dieser Grundlegung folgt<br />

die thematische Gliederung in die<br />

Bereiche: Grundlagen der Sozialethik,<br />

Aktuelle Fragen der Gesellschaft,<br />

Politische Ethik, Ethik der<br />

Völkergemeinschaft, Wirtschaftsethik,<br />

Umweltethik, Medizinische<br />

Ethik und Sozialgeschichtliche Konkretionen.<br />

Abschließend findet sich<br />

eine umfassende chronologische<br />

Übersicht der Publikationen von<br />

Lothar Roos. Die Festschrift vermittelt<br />

den Eindruck eines ausgereiften<br />

Kompendiums, in dem Grundsatzfragen<br />

wie aktuelle Anwendungen in<br />

einer gesunden Mischung entfaltet<br />

sind. Den dialogischen Anspruch voll<br />

zur Geltung bringen die unterschiedlich<br />

gefärbten Beiträge, die zwar alle<br />

im Fundament des christlichen Menschenbildes<br />

verwurzelt sind, dabei<br />

aber ihre je eigene Originalität nicht<br />

vermissen lassen.<br />

Im ersten Abschnitt stehen vor allem<br />

biblische und dogmatische Argumente<br />

im Mittelpunkt. Wilhelm Breuning<br />

sucht auf der Basis des II. Vaticanums<br />

(LG 9, GS 32) aufzuzeigen, daß<br />

der universale Rettungswille Gottes<br />

sich auf die Individualität und Sozialität<br />

des Menschen gleichermaßen<br />

bezieht. André Habischs Versuch,<br />

Jesus im Gegensatz zu Johannes dem<br />

Täufer als Wegbereiter der sogenannten<br />

Institutionsethik Karl Homanns<br />

vorzustellen, das sollte tatsächlich<br />

zum kontroversen Dialog anregen.<br />

Norbert Glatzels These einer Abkehr<br />

vom Naturrecht zur Begründung des<br />

Begriffs „Soziale Gerechtigkeit“<br />

gründet in einer behaupteten Kontra-<br />

478<br />

stierung eines vermeintlich statischen<br />

Rechts zu einem dynamischen Menschenbild.<br />

Damit folgt Glatzel der<br />

gängigen Naturrechtskritik, was die<br />

Vertreter dieser Schule auf den Plan<br />

rufen sollte.<br />

Im zweiten Abschnitt zieht Michael<br />

Schramm aus seiner Abwendung von<br />

naturrechtlichem Denken daraus die<br />

konsequente These der universalen<br />

Substituierbarkeit kirchlicher Caritas.<br />

Die Frage nach einer alternativen<br />

Begründungsebene bleibt offen. Zum<br />

Nachdenken über die Neudefinition<br />

des Ehrenamtes regt der frisch wie<br />

schlüssig konzipierte Beitrag der<br />

Mitherausgeberin Ursula Nothelle-<br />

Wildfeuer an. Sie bringt die Korrelation<br />

von zivilgesellschaftlichem Wertebewußtsein<br />

und ehrenamtlichem<br />

Engagement, von in Freiheit übernommener<br />

Verantwortung für die<br />

Gesellschaft und Solidarität auf den<br />

Punkt. In diesem Zusammenspiel<br />

begründet sie die im Titel thematisierte<br />

Zukunftsfähigkeit. Gedanken<br />

zum Caritasverband trägt Konrad<br />

Hilpert vor. Heinrich Pompey entfaltet<br />

mithilfe zahlreicher empirischer<br />

Belege eine treffende Problemanalyse<br />

zum Stellenwert der caritativen Diakonie<br />

in christlichen Gemeinden.<br />

Gemeinden und Familien gemeinsam<br />

sollen subsidiär von der Versorgungsmentalität<br />

zu einem solidarischen<br />

Mitsorgen geführt werden.<br />

Über eine für möglich gehaltene Bergung<br />

der vorhandenen Schätze an<br />

Humankapital entwickelt Pompey die<br />

Vision eines sozialen Profils: einer<br />

Gemeinde als Ort des Lebens. Vielschichtige<br />

Argumente und die Ermutigung<br />

zum öffentlichen Bekenntnis<br />

für die Beibehaltung der Sonntagsruhe<br />

sind im Beitrag von Elisabeth<br />

Jünemann zu finden. Das „heiße<br />

Eisen“ der emotionalen Diskussion<br />

um Elitenförderung schreckt Andreas

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