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DIE NEUE ORDNUNG - Tuomi

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Gewinn, mindestens aber kostendeckend absetzbare Produkte entstehen, können<br />

Arbeitsentgelte gezahlt werden, aus denen sich das Verbrauchs- und Gebrauchseigentum<br />

bildet sowie Spargelder zurückgelegt und Grundstücke erworben werden.<br />

Nur so sind die nötigen Steuern und Abgaben zu erwirtschaften, die das System<br />

der sozialen Sicherung, insbesondere die Rentenzahlungen und der unentgeltlich<br />

angebotenen öffentlichen wirtschaftlichen Leistungen „speisen“. Alle Leistungsentgelte<br />

bzw. sozialen Transferleistungen einer Gesellschaft entstehen aus der<br />

ökonomischen Effizienz der Produktionsfaktoren Arbeit, dis positive Tätigkeit und<br />

Produktionskapital (einschließlich „Boden“). Ist das Produktivkapital ökonomisch<br />

effizient eingesetzt, schaffen es also die hinter den „Produktionsfaktoren“ stehenden<br />

Menschen, nämlich die Arbeitnehmer, die Kapitalgeber und die beiden miteinander<br />

verbundenen Inhaber unternehmerischer Kompetenz (Unternehmer und<br />

Manager) gemeinsam nicht, die „Produktionsfaktoren“ zu marktgängiger Produktion<br />

gewinnbringend zu nutzen, versiegen die Quellen des Wohlstandes und die<br />

damit gekoppelte wirtschaftliche Sicherheit sämtlicher Vermögensformen. Die<br />

jahrzehntelange Kapital-Fehlleitung und Kapitalvernichtung in den kommunistischen<br />

Ländern liefert hierfür bis heute einen traurigen Beweis.<br />

Der Nutzen des Produktivkapitals für alle hängt also zunächst nicht von seiner<br />

Verteilung ab, sondern von seinem ökonomisch erfolgreichen Einsatz. Nur dann<br />

können sowohl die gerechten Leistungsentgelte wie auch die erforderlichen Transferzahlungen<br />

erwirtschaftet werden, aus denen sich sämtliche Vermögensformen<br />

bilden. Ob aber vom wirtschaftlichen Erfolg des Produktivkapitals tatsächlich alle<br />

Bürger genügend „profitieren“ hängt in einer rechts- und sozialstaatlichen Demokratie<br />

von der Wirtschafts- und Sozialordnung insgesamt ab: vom Tarifrecht und<br />

der Verhandlungsmacht der Gewerkschaften; vom Betriebsverfassungs- und Unternehmensverfassungsrecht<br />

und den darin verankerten Rechten der Nichteigentümer;<br />

vom Steuer- und Sozialversicherungsrecht und der dadurch bewirkten Verteilung<br />

des Einkommens. Dabei ist es von entscheidender Bedeutung, daß die dem<br />

Produktivkapital aufgebürdeten Soziallasten dazu führen, daß es sich nicht mehr<br />

angemessen verzinst und woandershin auswandert. Dieses ist angesichts der Mobilität<br />

der Produktionsfaktoren im vereinten Europa und in der globalisierten Wirtschaft<br />

nicht zu verhindern, ja sogar notwendig, wenn sich die Unternehmen auf<br />

dem Weltmarkt behaupten wollen.<br />

War es in der Nachkriegszeit verständlich, daß auf Grund des Aufholbedarfs das<br />

Sparen in Geld für Konsumgüter und den Abschluß von Bausparverträgen im<br />

Vordergrund des Interesses stand, so gewinnt heute das Sparen von Geld für die<br />

Direktanlage in neue Vorsorgeformen für die Altersversorgung und in Produktivkapital<br />

zum Aufbau einer zweiten Einkommensquelle eine ganz neue und stark<br />

wachsende Bedeutung. Hier zeigt sich die zunehmende Verbindung und gegenseitige<br />

Abhängigkeit moderner Wirtschafts- und Sozialpolitik. Daraus leiten sich zwei<br />

Forderungen ab:<br />

a) Das Steuerrecht, das Sozialrecht und die Vermögenspolitik mü ssen aufeinander<br />

abgestimmt werden. Nur ein solches ordnungspolitisches Gesamtkonzept kann die<br />

aktuellen und sich abzeichnenden Probleme: Arbeitslosigkeit, Beschäftigung in der<br />

Wissensgesellschaft, Globalisierung sowie die Reform der Sozialsysteme lösen.<br />

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