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für die Altersvorsorge zunehmend erkannt wird. Mit der Einführung des Euro<br />
haben private Haushalte begonnen, ihre Aktienanlagen stärker in andere Euroländer<br />
zu diversifizieren.<br />
4. Die Portfolioumschichtungen zugunsten von Aktien und Aktienfonds dürften<br />
nicht nur durch die gute Performance der Aktienmärkte sondern zu einem beachtlichen<br />
Teil auch durch Steuerrechtsänderungen verursacht sein. Die Halbierung des<br />
Sparerfreibetrages ab 1.1.2000 hat zu größeren Umschichtungen von zinstragenden<br />
und zinsorientierten Wertpapieren zu Aktien und aktienbasierten Investmentfonds<br />
geführt, deren Kursgewinne - nach Ablauf der auf ein Jahr verlängerten Spekulationsfrist<br />
- steuerfrei vereinnahmt werden können.<br />
5. Alles in allem haben Kapitaleinkommen in den 90er Jahren im Vergleich zu den<br />
Arbeitseinkommen gewonnen.<br />
6. Die Einzelheiten des Spar- und Anlageverhaltens der privaten Haushalte sowie<br />
der verschiedenen Formen der Vermögensbildung in den Jahren 1992 bis 1999<br />
gehen aus der Übersicht der Deutschen Bundesbank vom Juni 2000 hervor.<br />
II. Ziel: Die Existenz des Einzelnen für alle Lebensstufen sichern<br />
Moderne Vermögensbildung ist keine isolierte Einzelmaßnahme des Arbeitnehmers<br />
oder des Unternehmers, sondern Teil der gesellschaftlichen Entwicklung. Sie<br />
ist eine doppelte Partnerschaft zwischen dem Arbeitnehmer und dem Arbeitgeber<br />
wie auch zwischen dem Bürger und dem Staat. Sie gliedert sich in 3 Zielbereiche:<br />
1. Bildung<br />
Die wirtschaftliche Globalisierung hat zu einer Neubewertung gesellschaftlicher<br />
Faktoren und Werte geführt. Begriffe wie Familie, Nation, Heimat und Bildung<br />
werden zugleich vermißt wie auch neu erkannt und diskutiert. Die ökonomische<br />
Entwicklung in Verbindung mit dem technischen Fortschritt, der Beschleunigung<br />
der Informations- und Kommunikationstechnik sowie der politischen Entwicklung<br />
aller Länder zu einer „ersten Welt“ haben in der Gesellschaft deutlich gemacht,<br />
daß eine breite Bildung Grundlage und Baustoff für die Weiterentwicklung auf<br />
allen Gebieten ist. Wissen und Können werden als Voraussetzung für jede Fortentwicklung<br />
in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft mehr denn je erkannt. Keine<br />
Gemeinschaft kann sich nicht-mobilisiertes Können und vernachlässigte Eliten<br />
mehr erlauben. Richtige Entfaltung intellektueller Veranlagungen führt zur Entwicklung<br />
neuer Fähigkeiten und dem Verständnis von Zusammenhängen. Fähigkeiten<br />
ohne humane Einbindung und gesellschaftliche Zusammenhänge sind gefährlich.<br />
Die Entwicklung von Motivation führt zu der Frage nach den Lebenszielen. Die<br />
wesentlichen Anreize hierzu erfolgen in der Familie. Die Förderung der vielfältigen<br />
Ve ranlagungen der Menschen steigert nicht nur die individuellen Chancen<br />
vieler, sondern macht auch die Verpflichtung zur Selbstverantwortung klar. Diese<br />
auf den einzelnen bezogenen Aussagen haben ihren Grund in der Katholischen<br />
Soziallehre, die „die Person als Ursprung, Träger und Ziel der Gesellschaft“ sieht<br />
(GS 63).<br />
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