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später vor allem Investmentzertifikate und seit 1999 auch Aktien. Kräftig zulegt<br />
hat zudem das Versicherungssparen von DM 72,6 Mrd. in 1992 auf DM 128 Mrd.<br />
in 1999. Dies dürfte zum einen das gestiegene Bewußtsein der Notwendigkeit, die<br />
private Altersvorsorge zu verstärken, reflektieren, zum anderen aus steuerlichen<br />
Vorteilen dieser Sparform (u. a. steuerfreie Erträge) resultieren.<br />
3. Die Deutschen sind risikobereiter bei der Auswahl ihrer Geldanlagen geworden,<br />
Seit dem Börsengang der Telekom im November 1996 erfreuen sich Aktien wachsender<br />
Beliebtheit. Die Zahl der Aktionäre, die von 1992 bis 1996 auf 3,75 Mio.<br />
leicht rückläufig war, ist seither auf 6,23 Mio. im 1. Halbjahr 2000 kräftig gestiegen.<br />
Bezieht man Aktienfonds in die Betrachtung mit ein, so ergibt sich sogar eine<br />
Zahl von 11,32 Mio. Besitzern von Aktien und Aktienfondsanteilen; das sind mehr<br />
als doppelt so viele wie 1997 (5,6 Mio.). Zu diesem positiven Trend haben zuletzt<br />
auch die zeitweise starken Kurssteigerungen am Neuen Markt („TMT-Fieber“ =<br />
Telekommunikation, Medien, Technologie) erheblich beigetragen. Von den rund<br />
6,2 Mio. Aktionären in Deutschland besaßen im Durchschnitt des ersten Halbjahres<br />
2000 1,17 Mio. ausschließlich Belegschaftsaktien und 535.000 sowohl Belegschaftsaktien<br />
als auch andere Aktien. 4,5 Mio. Anleger besaßen ausschließlich<br />
andere Aktien.<br />
Das unterschiedlich reale Wachstum der einzelnen Anlegergruppen seit 1992 spiegelt<br />
das in den letzten Jahren deutlich gestiegene Interesse der deutschen Privatanleger<br />
an der Anlageform Aktie wider. Die Zahl der reinen Belegschaftsaktionäre<br />
sank von 1992 bis 2000 um über 11,3%, die Zahl der Aktionäre mit anderen Aktien<br />
hingegen stieg um 85,9%. Die Zahl der Belegschaftsaktionäre, die gleichzeitig<br />
auch andere Aktien besaßen, stieg mit 133,6% am stärksten - ein deutlicher Beleg<br />
dafür, daß die Förderung der Mitarbeiterbeteiligung langfristig zur Entwicklung<br />
der Aktienakzeptanz bei den Arbeitnehmern beiträgt und deshalb wieder stärker als<br />
Instrument der Vermögenspolitik genutzt werden sollte.<br />
In den alten Bundesländern nahm die Aktionärszahl von 1992 bis 2000 um 45,5%<br />
zu, in den neuen Bundesländern von einer viel geringeren Ausgangsbasis aus um<br />
548,8%. Das wesentlich stärkere Wachstum der Aktionärszahlen in den neuen<br />
Bundesländern läßt erwarten, daß sich auf diesem Gebiet die Unterschiede in den<br />
nächsten Jahren deutlich vermindern werden.<br />
Noch stärker als der direkte Aktienbesitz hat in den letzten Jahren der indirekte<br />
Besitz in Form von Anteilen an Aktienfonds und gemischten Fonds zugenommen.<br />
Von 1997 bis zum ersten Halbjahr 2000 stieg die Zahl der Aktienfondssparer von<br />
2,3 auf 4,7 Mio. Die Zahl der Anleger, die ausschließlich Aktienfondsanteile besitzen,<br />
stieg von 1,59 auf 5,63 Mio., d. h. um fast 254%. Die Zahl der Besitzer von<br />
ausschließlich gemischten Fonds nahm von 557.000 auf 1,43 Mio. zu; die der<br />
Besitzer von Aktienfondsanteilen und Anteilen an gemischten Fonds stieg relativ<br />
am stärksten von 180.000 auf 888.000. (= 455%). Dies zeigt, daß die Privatanleger<br />
auch im Bereich der Fondsanlage zunehmend die Möglichkeiten wahrnehmen,<br />
durch Nutzung verschiedener Fonds eine Ris ikodiversifikation herbeizuführen.<br />
Die verbesserte Aktienkultur dürfte trotz zwischenzeitlicher Kursrückschläge ein<br />
dauerhaftes Phänomen sein, zumal die Bedeutung der Aktienanlage gerade auch<br />
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