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DIE NEUE ORDNUNG - Tuomi

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den Kosten der Kindergärten auch nach Einführung eines Erziehungsentgelts<br />

rechtfertigen würde, wäre die Erkenntnis, daß es allen Menschen in unserem<br />

Lande nützen würde, wenn möglichst viele Kinder auch Kindergartenerziehung<br />

erleben könnten. Ein staatlich abgesicherter Rechtsanspruch auf einen<br />

Kindergartenplatz wäre allerdings überflüssig.<br />

Das Erziehungsentgelt ersetzt freilich kinder- und erziehungsbedingte öffentliche<br />

Sicherungsleistungen zugunsten der Eltern. Dazu gehören vor allem Anrechnungen<br />

der Erziehungszeiten in der GRV. Einmal ganz abgesehen von dem fragwürdigen<br />

Dauerwert der Münze, in der damit bezahlt wird; die Finanzierungslast<br />

wird nicht der Allgemeinheit, sondern nur einem Teil, nämlich dem – grosso<br />

modo – einkommensschwächeren Teil der Bevölkerung aufgebürdet. Im übrigen<br />

soll ein Erziehungsentgelt die Erziehenden auch dazu befähigen, für eine zusätzliche<br />

Altersversorgung Zahlungen zu leisten. Doch bliebe auch dies in ihrer<br />

eigenen Verantwortung.<br />

444<br />

Andeutungen zu den fiskalischen Kosten<br />

Die leidige Frage nach den fiskalischen Kosten eines Erziehungsgeldes steht<br />

auch hier im Raum. Doch muß der Hinweis genügen: Andernorts ist darüber<br />

gesprochen und geschrieben worden. 16 Schließlich stelle man sich vor, in<br />

Deutschland würden sämtliche Kapitalerträge sozialisiert und dann – etwa über<br />

Steuersenkungen – an alle Bürgerinnen und Bürger verteilt. Müßte ich bei meiner<br />

Forderung, schleunigst zum uns vertrauten System zurückzukehren, erst die<br />

fiskalischen Kosten spezifizieren?<br />

Dennoch sollen einige Überlegungen zu den fiskalischen Folgen des intendierten<br />

Erziehungsgeldes nicht verheimlicht werden.<br />

Wissen müßte man zunächst, wie hoch das Erziehungsgeld zu bemessen und wie<br />

lange es zu zahlen wäre. Nach den Vorstellungen des Verfassers sollte das Erziehungsgeld<br />

für drei Kinder sich auf ungefähr ein durchschnittliches Facharbeitereinkommen<br />

belaufen. Das Erziehungsgeld sollte auslaufen, wenn die Schulpflicht<br />

endet.<br />

Auf Anhieb werden die Kosten des Erziehungsgeldes ganz sicher überschätzt.<br />

Man darf nicht vergessen, daß eine Reihe von Wirkungen entstünden, die aus<br />

fiskalischer Sicht positiv sind. Das Aufkommen der Einkommensteuer würde<br />

direkt steigen; dazu kämen die indirekten Wirkungen bei der Einkommen-<br />

/Körperschaftsteuer und der Umsatzsteuer durch zusätzliche Käufe der Begünstigten.<br />

Transferzahlungen würden abnehmen. Dazu gehören die direkten Wirkungen<br />

auf Sozialhilfe, Wohngeld und Arbeitslosenhilfe; auch einschlägige indirekte<br />

Wirkungen wären zu berücksichtigen. Befragungen haben nämlich gezeigt,<br />

daß ein „handfestes“ Erziehungsentgelt durchaus auf die Bereitschaft stößt, Arbeitsplätze<br />

(Halbtagsstellen) aufzugeben und also für bislang Arbeitslose zu<br />

räumen.<br />

Es soll indes nichts schöngeredet werden. Das Erziehungsentgelt kostet. Wer<br />

sich darauf nicht einlassen will, riskiert den Tod der deutschen Gesellschaft.

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