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den Kosten der Kindergärten auch nach Einführung eines Erziehungsentgelts<br />
rechtfertigen würde, wäre die Erkenntnis, daß es allen Menschen in unserem<br />
Lande nützen würde, wenn möglichst viele Kinder auch Kindergartenerziehung<br />
erleben könnten. Ein staatlich abgesicherter Rechtsanspruch auf einen<br />
Kindergartenplatz wäre allerdings überflüssig.<br />
Das Erziehungsentgelt ersetzt freilich kinder- und erziehungsbedingte öffentliche<br />
Sicherungsleistungen zugunsten der Eltern. Dazu gehören vor allem Anrechnungen<br />
der Erziehungszeiten in der GRV. Einmal ganz abgesehen von dem fragwürdigen<br />
Dauerwert der Münze, in der damit bezahlt wird; die Finanzierungslast<br />
wird nicht der Allgemeinheit, sondern nur einem Teil, nämlich dem – grosso<br />
modo – einkommensschwächeren Teil der Bevölkerung aufgebürdet. Im übrigen<br />
soll ein Erziehungsentgelt die Erziehenden auch dazu befähigen, für eine zusätzliche<br />
Altersversorgung Zahlungen zu leisten. Doch bliebe auch dies in ihrer<br />
eigenen Verantwortung.<br />
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Andeutungen zu den fiskalischen Kosten<br />
Die leidige Frage nach den fiskalischen Kosten eines Erziehungsgeldes steht<br />
auch hier im Raum. Doch muß der Hinweis genügen: Andernorts ist darüber<br />
gesprochen und geschrieben worden. 16 Schließlich stelle man sich vor, in<br />
Deutschland würden sämtliche Kapitalerträge sozialisiert und dann – etwa über<br />
Steuersenkungen – an alle Bürgerinnen und Bürger verteilt. Müßte ich bei meiner<br />
Forderung, schleunigst zum uns vertrauten System zurückzukehren, erst die<br />
fiskalischen Kosten spezifizieren?<br />
Dennoch sollen einige Überlegungen zu den fiskalischen Folgen des intendierten<br />
Erziehungsgeldes nicht verheimlicht werden.<br />
Wissen müßte man zunächst, wie hoch das Erziehungsgeld zu bemessen und wie<br />
lange es zu zahlen wäre. Nach den Vorstellungen des Verfassers sollte das Erziehungsgeld<br />
für drei Kinder sich auf ungefähr ein durchschnittliches Facharbeitereinkommen<br />
belaufen. Das Erziehungsgeld sollte auslaufen, wenn die Schulpflicht<br />
endet.<br />
Auf Anhieb werden die Kosten des Erziehungsgeldes ganz sicher überschätzt.<br />
Man darf nicht vergessen, daß eine Reihe von Wirkungen entstünden, die aus<br />
fiskalischer Sicht positiv sind. Das Aufkommen der Einkommensteuer würde<br />
direkt steigen; dazu kämen die indirekten Wirkungen bei der Einkommen-<br />
/Körperschaftsteuer und der Umsatzsteuer durch zusätzliche Käufe der Begünstigten.<br />
Transferzahlungen würden abnehmen. Dazu gehören die direkten Wirkungen<br />
auf Sozialhilfe, Wohngeld und Arbeitslosenhilfe; auch einschlägige indirekte<br />
Wirkungen wären zu berücksichtigen. Befragungen haben nämlich gezeigt,<br />
daß ein „handfestes“ Erziehungsentgelt durchaus auf die Bereitschaft stößt, Arbeitsplätze<br />
(Halbtagsstellen) aufzugeben und also für bislang Arbeitslose zu<br />
räumen.<br />
Es soll indes nichts schöngeredet werden. Das Erziehungsentgelt kostet. Wer<br />
sich darauf nicht einlassen will, riskiert den Tod der deutschen Gesellschaft.