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DIE NEUE ORDNUNG - Tuomi

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teren Menschen bedeutet nicht nur sozialen Schutz für diese, sondern auch, deren<br />

Mitwirkungs- und Mitgestaltungsmöglichkeiten zu verstärken, weil ältere Menschen<br />

nicht nur als Abhängige und Betreuungsbedürftige gesehen werden, sondern<br />

eigene gesellschaftliche Beiträge leisten wollen, auf die übrigens unsere Ge -<br />

sellschaft in ferner Zukunft vermehrt angewiesen sein wird.<br />

Weiterhin erfordert eine Gestaltung in Generationenperspektive und –verantwortung<br />

langfristiges Denken und Handeln zur Sicherung des zukünftigen Zusammenhalts<br />

der Generationen und frühzeitige Vorsorge, um das Ziel zu erreichen.<br />

Und nicht zuletzt meint der Begriff des Generationenvertrages, wenn man ihn<br />

weit genug faßt, ganz allgemein die Verantwortung für nachwachsende Generationen<br />

in dem Sinne, daß heute kein Leben zu deren Lasten und auf deren Kosten<br />

erfolgen darf.<br />

Das Postulat der Generationengerechtigkeit zielt also auch auf die Lebensbedingungen<br />

der noch nicht lebenden Generationen. Welche Chance haben sie aufgrund<br />

der Entscheidungen der heute lebenden Generationen? Ist es zulässig,<br />

durch hohe Staatsverschuldung, unzureichenden Umweltschutz und unzulängliche<br />

Reformen der sozialen Sicherungssysteme die Lebensbedingungen der nachfolgenden<br />

Generationen gegenüber jenen der heute lebenden gravierend zu verschlechtern?<br />

Soziale Verantwortung und Gerechtigkeit haben immer auch die<br />

Bedürfnisse zukünftiger Generationen einzubeziehen und ihnen einen angemessenen<br />

Stellenwert einzuräumen.<br />

Die zentrale Frage dieser Zukunftsverantwortung ist, welche Probleme für das<br />

Verhältnis der Generationen im Jahre 2010, 2020, 2030 erwachsen und ob die<br />

Generationenverantwortung dann noch funktioniert sowie was zu tun ist, mö glichst<br />

jetzt oder bald, um die Grundlagen für den zukünftigen Zusammenhalt der<br />

Generationen zu schaffen. Aufgabe der Politik und wichtiger gesellschaftlicher<br />

Gruppen ist es, in langfristigen Zeithorizonten zu denken und zu handeln und<br />

durch grundlegende Reformen und Vorsorgemaßnahmen die Voraussetzungen<br />

für die Bewältigung der Aufgaben der Zukunft zu legen. Allzu sehr dominiert in<br />

der Regel die Gegenwartsorientierung gegenüber einer Verantwortung für die<br />

Lebenschancen der heute jungen, die Zukunft der noch nicht geborenen Menschen.<br />

Unbestreitbar sind in den Bereichen Umwelt, Bevölkerung, Familie, soziale<br />

Sicherung, Schulden und Subventionen langfristige Zeithorizonte vonnöten.<br />

Die Aufgabe ist es, rechtzeitig zu handeln und nicht erst, wenn die Probleme<br />

durch Reformen überhaupt nicht mehr zu lösen sind. Allerdings ist es schwer,<br />

den vorherrschenden kurzfristigen Zielsetzungen der Bürger, Verbände und Politiker<br />

langfristige Ziele entgegenzusetzen und dafür Akzeptanz zu finden.<br />

Das Bewußtsein, in langen Zeitperspektiven zu denken, zu planen und präventiv<br />

zu handeln, ist in der öffentlichen und veröffentlichten Meinung nur sehr partiell<br />

vorhanden. Bei schon in der Gegenwart wirksam werdendem Problemdruck<br />

schaut es besser aus, in vielen anderen, erst in späterer Zukunft virulenten Fragen<br />

bedenklich schlechter. Häufig bekennt man sich in Politik, Wissenschaft, in<br />

Verbänden und Medien zu der grundlegenden Verpflichtung der Zukunftsorientierung,<br />

aber man zieht nicht die entsprechenden Konsequenzen. Werte werden<br />

recht abstrakt artikuliert, steuern aber nicht die Motivation und führen nicht zur<br />

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