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DIE NEUE ORDNUNG - Tuomi

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en geschaffen, ausgebaut und gesichert werden, die die verantwortliche Teilnahme<br />

am wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Leben ermöglichen“,<br />

schreibt die Ethikerin Heimbach-Steins. Und eine Beschränkung der Gerechtigkeitsverpflichtung<br />

auf die gegenwärtig Lebenden sei nicht vertretbar angesichts<br />

des Wissens um die langfristigen Konsequenzen gegenwärtigen ökonomischen,<br />

sozialen und ökologischen Handelns. Insofern sei auch das Kriterium der Beteiligungsgerechtigkeit<br />

mit einem Zeitindex zu versehen. Denn das ethische Ve rständnis<br />

von Gesellschaft, in der und für die solche Gerechtigkeit realisiert werden<br />

solle, schließe die nachfolgenden Generationen und deren Lebens- und Beteiligungsrechte<br />

zwingend ein. Leistungs-, Chancen- und Teilhabegerechtigkeit<br />

sowie der aktivierende Sozialstaat sind Leitbilder für die Gestaltung der Zukunft<br />

in Generationenverantwortung.<br />

III. Merkmale eines aufgeklärten Diskurses<br />

Die Verschiebung im Altersaufbau wird in Zukunft das Erscheinungsbild der<br />

Gesellschaft beträchtlich verändern und vielfältige Auswirkungen auf Wirtschaft<br />

und soziale Sicherungssysteme haben. Angesichts der für die nächsten Jahrzehnte<br />

absehbaren demographisch bedingten Gewichtsverlagerung zwischen den jeweils<br />

aktiv Erwerbstätigen und der älteren Bevölkerung kann es nicht ausgeschlossen<br />

werden, daß die Solidarität zwischen den Generationen tendenziell ihre<br />

bisherige mehr oder weniger fraglose Selbstverständlichkeit einbüßt.<br />

Es geht im Zusammenhang der Generationengerechtigkeit um eine ausgewogene<br />

Berücksichtigung der Interessen der verschiedenen Generationen, um einen gerechten<br />

Ausgleich. Einerseits ist es Aufgabe, den älteren Generationen und ihren<br />

Leistungen gerecht zu werden, andererseits die im Erwerbsleben stehenden Generationen<br />

nicht übermäßig zu belasten. Die Frage der Generationengerechtigkeit<br />

darf aber nicht auf die Lastenverteilung innerhalb der Sozialversicherung, vor<br />

allem im System der gesetzlichen Rentenversicherung, beschränkt werden, die<br />

jüngeren Generationen geraten dann weitgehend in die Rolle der Verlierer. Die<br />

gute ökonomische Situation der jüngeren Generationen, ihr materieller Wohlstand,<br />

ihre Bildung und Ausbildung, ihre Lebenslage insgesamt, ist wesentlich<br />

auch das Ergebnis ökonomischer Prozesse über Generationen hinweg, also einer<br />

produktiven Volkswirtschaft aufgrund des Sparens und Investierens der früheren<br />

Generationen. Die Jungen sind auch die Erben dessen, was die Älteren jetzt und<br />

in den nächsten Jahren hinterlassen.<br />

Zur Bewahrung des Generationenvertrages bzw. zur Gestaltung von Generationenverantwortung<br />

gehört jedoch nicht nur eine angemessene Verteilung von<br />

ökonomischen und sozialen Ansprüchen und Pflichten, sondern auch die Solidarität<br />

in unserer Gesellschaft gegenüber den Familien, wo Kinder erzogen und<br />

damit wesentliche Leistungen für das Gemeinwesen erbracht werden. Familienpolitik<br />

muß ein zentraler Bereich für die Gestaltung in Generationenverantwortung<br />

sein. Familien brauchen zur Bewältigung ihrer Aufgaben, auch angesichts<br />

gestiegener Anforderungen und gesellschaftlicher Veränderungen, vielfältige<br />

Formen der Entlastung, Unterstützung und Ermutigung. Und Solidarität mit äl-<br />

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