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QUIMS Schlussbericht definitiv - Interface

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Lösungen für ihre aktuellen (Migrations- oder Leistungs-)Probleme,<br />

dem schrittweisen Aufbau eines Problemlösepotenzials sowie der Errichtung<br />

geeigneter Führungs- und Organisationsstrukturen. „Schulen<br />

als teilautonome Handlungseinheiten“ und/oder 'Schulen mit einem<br />

unverwechselbaren eigenständigen Profil' heissen die Maximen; Ungleichheit<br />

zwischen den Schulen lautet hier das Prinzip.<br />

Inwiefern stehen sich nun die beiden Prinzipien gegenüber? Inwiefern<br />

sollen nun Schulen möglichst gleich sein und inwiefern dürfen sie ungleich<br />

sein? Das Problem stellt sich vorerst auf bildungspolitischer Ebene.<br />

Dort wird sorgfältig darauf zu achten sein, wie weit die bislang<br />

ausgeprägt regulierte Volksschule mittels deregulierenden Schritten verändert<br />

werden soll, ohne jedoch das Fundament der demokratisch legitimierten<br />

Volksschule zu gefährden. Auf der einen Seite wird der Staat<br />

seine ausgleichende Funktion auch im Bildungswesen bewahren müssen.<br />

Auf der andern Seite wird er die Rahmenbedingungen derart zu<br />

gestalten haben, dass den Schulen lokaler Handlungs- und Gestaltungsspielraum<br />

erwächst. Er wird die Ausgewogenheit zwischen (teil-) autonomen<br />

Schulen mit einem eigenen und eigenwilligen Selbstverständnis<br />

und Qualitätsprofil einerseits und der Einlösung des Auftrages gleicher<br />

Bildungschancen anderseits kaum ohne Grund gefährden. Der öffentliche<br />

Schuldiskurs wird zeigen, welche Folgeentwicklungen sich aus zunehmend<br />

ungleicher werdenden Schulen ergeben.<br />

In diesem Zusammenhang sei noch erwähnt, dass mit dem zeitgleich<br />

laufenden Projekt „Neue Schulaufsicht“ ein Instrument aufgebaut wird,<br />

um solche Prozesse vor Ort sorgsam zu verfolgen und die Balance zwischen<br />

Gleichheit und Ungleichheit laufend zu tarieren. 6<br />

Auch wenn davon ausgegangen werden kann, dass Schulen immer<br />

schon unterschiedlich waren, dass also der Grundsatz „Gleiche Bildung<br />

für alle“ immer schon eher Fiktion als Realität war, ist doch festzuhalten,<br />

dass die Bemühungen dahingingen, die (Chancen-)Gleichheit als<br />

politisches und als pädagogisches Ziel hochzuhalten und mit allen zur<br />

Verfügung stehenden Mitteln zu verfolgen. Heute zeigt nun der Trend<br />

in eine andere Richtung: Selbstorganisation, Profilierung und damit<br />

Unterschiedlichkeit werden explizit gefordert. Die Frage nach Ausmass<br />

6<br />

Binder, H.-M. & Trachsler, E.. (2002): wif!-Projekt „Neue Schulaufsicht an der Volksschule“.<br />

<strong>Schlussbericht</strong> über die externe Evaluation. Luzern.<br />

<strong>Interface</strong><br />

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