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QUIMS Schlussbericht definitiv - Interface

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Fazit: Der Umgang mit Pluralität fällt einer auf Gleichheit konditionierten<br />

Institution wie der Schule nicht einfach in den Schoss; vielmehr<br />

muss er erarbeitet werden. Welche grundsätzlichen Probleme sich daraus<br />

ergeben, soll im Folgenden dargelegt werden.<br />

3.3 Gleichheit versus Ungleichheit<br />

Die Volksschule ist seit ihrer Gründung ein Ort der Vermittlung gemeinsamer<br />

Bildung. Ungeachtet des Herkommens, der Sprache und der<br />

kulturellen Zugehörigkeit der Kinder vermittelt sie einen gemeinsamen<br />

Vorrat an Kenntnissen, Fertigkeiten und Verhaltensformen (Rosenmund<br />

& Fries, 1999). Die Volksschule als demokratisch legitimierte Einrichtung<br />

ist dem Prinzip der Gleichheit oder anders gesagt: dem Prinzip des<br />

Ausgleichs verpflichtet. Sie hat dafür zu sorgen, dass bestimmten sozialen<br />

Schichten oder kulturellen Gruppierungen keine Bildungsnachteile<br />

erwachsen.<br />

Die Pädagogik ihrerseits glaubt an das Potential jedes einzelnen Kindes<br />

und lässt demzufolge nicht zu, dass bestimmte Kinder von der ihr zustehenden<br />

Bildung ausgeschlossen bleiben. „Recht auf Bildung für alle“<br />

oder „Chancengleichheit“ lautet die Intention. Inwiefern nun dieses<br />

Bekenntnis auch Realität ist, blieb immer umstritten. Absolut genommen<br />

war die Gleichheit der Bildungschancen für alle wohl eher ein Mythos.<br />

Allerdings erwies er sich erstaunlich lange als konsens- und tragfähig.<br />

Erst die Qualitätsdebatte in der Volksschule hat mit den traditionellen<br />

– und aus heutiger Sicht vielleicht etwas gar selbstzufriedenen<br />

– Vorstellung nun gründlich aufgeräumt. Die Grundfrage auf systemischer<br />

Ebene aber lautet nach wie vor: Wieviel Ungleichheit – welche<br />

sich für die Bewältigung so mancher Probleme in den Schulen als unumgänglich<br />

erweist – erträgt diese demokratische Volksschule, welche<br />

zu garantieren hat, dass alle Kinder ungeachtet ihrer sprachlichen<br />

und/oder soziokulturellen Herkunft ein Anrecht auf eine gute Bildung<br />

haben?<br />

Theorien der Schulentwicklung und der Schulqualität lehren: Schulentwicklung<br />

ist Entwicklung von Schulen, und die Qualität einer Schule ist<br />

abhängig von den jeweiligen Akteuren vor Ort. Diese entscheiden innerhalb<br />

der institutionellen Gegebenheiten über die allgemeine und besondere<br />

Qualität ihrer Schule. Nachhaltig innovations- und qualitätswirksam<br />

sind die Unterstützung der Schulen vor Ort bei der Entwicklung<br />

ihres eigenen pädagogischen Profils, beim Finden pragmatischer<br />

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