QUIMS Schlussbericht definitiv - Interface
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tel), in die <strong>QUIMS</strong>-Projektarbeit einsteigen kann. Eines der klaren Ergebnisse<br />
der ersten Evaluationsphase – aber auch die zahlreichen entsprechenden<br />
Erfahrungen der SchulbegleiterInnen und der <strong>QUIMS</strong>-<br />
Verantwortlichen in den Schulen (Mitglieder von Steuergruppen) – zeigte,<br />
dass einzelne Schulen zum Teil enorme Energieverluste erlitten im<br />
langwierigen und aufreibenden Ringen um eine qualifizierte Mehrheit<br />
im Kollegium für eine Beteiligung an <strong>QUIMS</strong>. Auf diese Weise wurden<br />
viele innovationsorientierte, reform- und entwicklungsfreudige Lehrpersonen<br />
und Kindergärtnerinnen daran gehindert, mit dem nötigen<br />
und vorhandenen Engagement in ein <strong>QUIMS</strong>-Projekt einzusteigen, weil<br />
der basisdemokratische Anspruch einen verbindlichen Entscheid zugunsten<br />
der <strong>QUIMS</strong>-Arbeit immer wieder be- oder verhindert hat. („Basis-<br />
‚Konsens‘ verheizt engagierte Leute.“ 46 ) Auf diese Schwierigkeit im<br />
Umgang mit Teambeschlüssen, im Spannungsfeld zwischen Inidividuum<br />
und Kollegium und der damit zusammenhängenden Frage der Verbindlichkeit<br />
wird auch von den befragten BehördenvertreterInnen immer<br />
wieder hingewiesen.<br />
In den Gesprächen mit den Projektverantwortlichen im Rahmen der<br />
Fallstudien ist mehrfach zum Ausdruck gekommen, dass die Engagierten<br />
eine pragmatischere Vorgehensweise befürworten: Teammitglieder,<br />
die ein <strong>QUIMS</strong>-Projekt in Angriff nehmen und realisieren möchten,<br />
sollen dies auch ohne die explizite Zustimmung ihrer KollegInnen tun<br />
können. Von verschiedenen Projektverantwortlichen ist die Erfahrung<br />
gemacht worden, dass sich im Verlauf der Umsetzung weitere Teammitglieder<br />
von der Qualität und dem Erfolg eines Projektes überzeugen<br />
liessen und nachträglich das Projekt aktiv mitgetragen haben. Die Kantonale<br />
Projektgruppe ist sich indessen bewusst, dass mit diesem erleichterten<br />
Einstieg die wichtige Frage der Verbindlichkeit im Rahmen von<br />
Schulentwicklungsprozessen auf der Ebene der einzelnen Schule nicht<br />
gelöst ist. Mitglieder der kantonalen Projektgruppe sind der Ansicht,<br />
dass sich hinter diesem Widerstreit von Vorwärtsmachen-Wollen und<br />
Blockieren schulhausinterne Machtfragen verbergen, die von den entscheidenden<br />
Personen jeweils nicht auf den Tisch gelegt werden: Man<br />
ist nicht bereit und interessiert, selber mitzumachen, ist aber neidisch,<br />
wenn die Anderen Geld und Entlastung erhalten.<br />
46<br />
Stichwortartige Meinungsäusserung eines Mitglieds der kantonalen Projektgruppe anlässlich<br />
des Gruppeninterviews.<br />
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