EINBLICK, Heft 1/2010 - AGAPLESION BETHANIEN DIAKONIE
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EINBLICK, Heft 1/2010 - AGAPLESION BETHANIEN DIAKONIE
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„Ich würde sofort fühlen, wenn es<br />
Dorothea nicht gut geht“<br />
Viele Jahre hat Wolfgang Bendig<br />
seine an Demenz erkrankte Frau<br />
Dorothea zu Hause gepflegt. Dann<br />
musste er ins Krankenhaus wegen<br />
einer Operation. Eine Bekannte<br />
empfahl ihm den Dementenwohnbereich<br />
des Bethesda. Das war im<br />
März 2008.<br />
Wer half ihnen in dieser Situation?<br />
Bendig: Besonders Frau Vollmer,<br />
die Sozialarbeiterin. Zu ihr hatte ich<br />
schnell Vertrauen. Es musste ja quasi<br />
über Nacht eine Lösung gefunden<br />
werden.<br />
Wie haben Sie sich dabei gefühlt?<br />
Bendig: Ich hatte große Gewissensbisse.<br />
Heute bin ich froh über die<br />
Entscheidung. Ich besuche meine<br />
Frau fast täglich. Zu Hause wäre sie<br />
mir zwar lieber, doch im jetzigen<br />
Krankheitsstadium geht das einfach<br />
nicht mehr.<br />
Was ist heute für Sie anders?<br />
Bendig: Zu Hause konnte ich mich<br />
den ganzen Tag um Dorothea kümmern.<br />
Das bestimmte unser Leben.<br />
Wenn ich drei Stunden brauchte,<br />
um sie zum Zähneputzen zu überreden<br />
– kein Problem. Hier läuft das<br />
natürlich anders. Aber sie wird dabei<br />
mit sehr viel Liebe betreut. Und,<br />
glauben Sie mir, ich würde sofort<br />
fühlen, wenn es Dorothea nicht gut<br />
geht. Immerhin sind wir seit über<br />
40 Jahren verheiratet.<br />
Pfl ege | Bethanien Haus Bethesda<br />
Adelheid Adamski und der Wohlfühlstuhl<br />
„Die Frau hat aber einen gemütlichen<br />
Stuhl“, schwärmt die achtjährige<br />
Rebecca, als sie Adelheid<br />
Adamski beim Adventskaffee am<br />
27. November 2009 im Alten Speisesaal<br />
des Bethesda erblickt. Etwas<br />
traurig fügt sie an: „Das ist doch<br />
schlimm, dass die Frau nicht mehr<br />
laufen kann.“ Aber durch den Wohlfühlstuhl<br />
ist es für Frau Adamski<br />
überhaupt möglich, an gemeinschaftlichen<br />
Ereignissen teilzunehmen.<br />
So konnte sie die kleine<br />
Rebecca im Speisesaal beim Weihnachtsliedersingen<br />
erleben oder<br />
auch eine Kochvorführung auf dem<br />
Wohnbereich beobachten.<br />
Hätten Sie Ihre Frau am liebsten<br />
wieder zu Hause?<br />
Bendig: Ganz sicher. Aber im Bethesda<br />
sehe ich, was es im positiven<br />
Sinne bedeutet, wenn ein Mensch<br />
würdevoll gepflegt wird.<br />
Das Gespräch führte Andreas Wolff.<br />
Wolfgang Bendig (reechts) im Gespräch.<br />
Dank des Wohlfühlstuhls kann Frau Adamski trotz Bettlägerigkeit am Gesellschaftsleben<br />
in den Gemeinschaftsräumen des Bethesda Seniorenzentrums teilnehmen.<br />
01/<strong>2010</strong> <strong>EINBLICK</strong> <strong>BETHANIEN</strong> <strong>DIAKONIE</strong> | 9