EINBLICK, Heft 1/2010 - AGAPLESION BETHANIEN DIAKONIE

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Editorial | Intern Liebe Leserinnen und Leser, nach der besinnlichen Weihnachtszeit sind wir fröhlich in das neue Jahr gestartet. In allen Häusern wurde der Jahreswechsel ausgiebig gefeiert. Vor uns liegen zahlreiche neue Aufgaben und Herausforderung. In diesem Jahr soll die Zugehörigkeit der Bethanien-Diakonie zum Verbund der AGAPLESION gAG auch nach außen sichtbar werden. Wir bekommen ein gemeinsames, einheitliches Logo. Durch den Namenszusatz AGAPLESION signalisiert zukünftig jedes Haus seine Verbindung zu dem deutschlandweiten Zusammenschluss von Krankenhäusern und Altenpflegeeinrichtungen in christlicher Trägerschaft. Im Havelgarten startet der 3. Bauabschnitt. Es entstehen weitere Residenzwohnungen für das Betreute Wohnen, darunter erstmals auch eine mit vier Zimmern. In Kreuzberg werden wir voraussichtlich im November unsere erste Senioren-Wohngemeinschaft eröffnen. Außerdem haben wir unser Angebot in der ambulanten Pflege durch eine Beteiligung an der Diakonie-Station Charlottenburg erweitert. Was sonst noch alles in unseren Häusern passiert, können Sie in diesem neuesten EINBLICK nachlesen. Ihr Alexander Dettmann und Pastor Karsten Mohr Geschäftsführer 2 | EINBLICK BETHANIEN DIAKONIE 01/2010 Zertifi zierungen bestätigen Qualitätsstandards Die Pflegebereiche der Bethanien Diakonie sind mit dem Diakoniesiegel „Pflege“, die Wohnbereiche für Menschen mit Demenz mit dem ENPP-Signum zertifiziert. Zudem arbeitet das gesamte Unternehmen mit einem Qualitätsmanagement nach DIN EN ISO 9000:2000. Warum haben Sie sich diesen Prüfungen unterzogen? Dettmann: Zertifizierungen sind ein wichtiger Aspekt, um im Wettbewerb mit anderen Anbietern der Altenpflege bestehen zu können. Geht es dabei um eine bessere Vermarktung? Mohr: Auch wir müssen „unternehmerisch“ denken. Christliche Gemeinschaften sind seit Jahrhunderten „erfolgreich“, weil sie sich an den Bedürfnissen der Menschen orientieren und obendrein wirtschaften konnten. Gleichwohl sind wir der Tradition dienender Nächstenliebe verpflichtet. Wir haben also mehr als nur Bilanzen im Blick. Worauf richtet sich dieser Blick? Dettmann: Wir stehen in einer großen Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, unseren Bewohnerinnen und Bewohnern, Angehörigen und Besuchern, der Öffentlichkeit und unserem Träger. Mohr: Alle dürfen von der AGA- PLESION Bethanien Diakonie erwarten, dass wir besonders qualifizierte Leistungen erbringen, in Die Geschäftsführer Alexander Dettmann (links) und Karsten Mohr (rechts). unseren Häusern eine herzliche Atmosphäre herrscht und dass bei uns der Mensch und sein Wohlbefinden im Mittelpunkt stehen. Geht das nicht ohne Zertifikate? Mohr: Sicher, aber sie schaffen Transparenz, bestätigen von unabhängiger Seite, dass wir unsere Qualitätsmaßstäbe einhalten und uns in der täglichen Arbeit an unserem Leitbild orientieren. Dettmann: Zertifizierungsverfahren helfen, das Selbstverständnis zu reflektieren, Arbeitsabläufe und Kommunikationsprozesse auf ihren Sinn und ihre Effizienz hin zu überprüfen und zu optimieren. Bieten zertifizierte Unternehmen alle die gleiche Qualität? Dettmann: Nein. Das Zertifikat bestätigt zum Teil selbst definierte Standards. Vergleichsmöglichkeiten bieten eher der Pflegeführer des Tagesspiegels, die „Transparenzoffensive Berlin“ der Sozialsenatorin und natürlich die Ergebnisse der Kontrollen durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen.

Das psychobiografi sche Pfl egemodell nach Böhm Kreative Therapie: Malen wie als Kind. Über Alterserkrankungen wird zunehmend offen gesprochen und die Bereitschaft, die Verhaltensweisen von Menschen mit Demenz verstehen zu wollen, nimmt ebenfalls zu. Das psychobiografische Pflegemodell von Erwin Böhm bietet hierfür eine gute Möglichkeit. Dieses basiert auf der Annahme, dass Körper, Seele, Geist, soziales Umfeld und die persönliche Geschichte in einem permanenten Zusammenhang stehen. Böhm hat festgestellt, dass Menschen mit Demenz nicht mehr über die „Welt der Dinge“, also den kognitiven Anteil der Psyche, erreicht werden können, sondern der Zugang über die „Welt der Gefühle“ erfolgen muss. Er unterscheidet sieben Interaktionsstufen, auf denen sich der alte Mensch befinden kann: Sozialisation (regionale Geschichtsprägung), Mutterwitz (sprechen, wie einem der Schnabel gewachsen ist), seelische soziale Grundbedürfnisse, Prägungen (als Kind erlernte Verhaltensnormen, Eigenarten, Rituale), Triebe, Intuition (Märchen, Aberglaube), Urkommunikation (Ebene des Säuglings). Für jede Stufe müssen eigene Zugangswege zum alten Menschen gefunden werden. Grundsätzlich gilt: „Vor den Beinen muss die Seele bewegt werden.“ Böhms Pflegemodell hat gleichermaßen den Gepflegten und den Pflegenden im Blick. Ziele sind die Reaktivierung des Pflegebedürftigen und eine Erhöhung seines Selbstwertgefühls, eine Symptomlinderung ohne Einsatz von Psychopharmaka, eine Verbesserung der Pflegequalität durch „seelische Pflege“, eine Erhöhung der Arbeitszufriedenheit und eine Senkung der Krankenstände. Von Böhm stammt auch der Begriff des Normalitätsprinzips. Er geht davon aus, dass jeder Mensch – geprägt durch seine Sozialisation, Kultur und Erfahrungen – eine persönliche Lebensform entwickelt, aus der sich sein Bild von einem normalen Verhalten und Handeln ergibt: wie und was man isst; wie man mit anderen in Beziehung tritt; womit man sich beschäftigt; worin man den Sinn des Lebens sieht; wie man sich kleidet. Ein Mensch mit Demenz greift auf Normen und Handlungsweisen aus seinen früheren Lebenszeiten zurück. Deshalb ist die Biografiearbeit in der Pflege von Menschen mit Demenz von zentraler Bedeutung. Titelthema Was ist Demenz? Eine Demenz ist ein Defizit in kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten, das zu einer Beeinträchtigung sozialer und beruflicher Funktionen führt und meist mit einer diagnostizierbaren Erkrankung des Gehirns einhergeht. Vor allem sind das Kurzzeitgedächtnis, das Denkvermögen, die Sprache und die Motorik, bei einigen Formen auch die Persönlichkeitsstruktur betroffen. Maßgeblich ist der Verlust bereits erworbener Fähigkeiten. Heute sind verschiedene Ursachen von Demenz geklärt; einige Formen können in gewissem Umfang behandelt werden, d. h. die Symptome können im Anfangsstadium verzögert werden. Die am häufigsten auftretende Form der Demenz ist die Alzheimer-Krankheit. Eine Demenz kann auf ganz verschiedenen Ursachen beruhen, für die Therapie ist die Klärung dieser Unterscheidungsmerkmale wichtig. Stricken verlernt man nicht so schnell. 01/2010 EINBLICK BETHANIEN DIAKONIE | 3

Editorial | Intern<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

nach der besinnlichen Weihnachtszeit<br />

sind wir fröhlich in das neue<br />

Jahr gestartet. In allen Häusern<br />

wurde der Jahreswechsel ausgiebig<br />

gefeiert.<br />

Vor uns liegen zahlreiche neue<br />

Aufgaben und Herausforderung.<br />

In diesem Jahr soll die Zugehörigkeit<br />

der Bethanien-Diakonie zum<br />

Verbund der <strong>AGAPLESION</strong> gAG<br />

auch nach außen sichtbar werden.<br />

Wir bekommen ein gemeinsames,<br />

einheitliches Logo. Durch den<br />

Namenszusatz <strong>AGAPLESION</strong><br />

signalisiert zukünftig jedes Haus<br />

seine Verbindung zu dem deutschlandweiten<br />

Zusammenschluss von<br />

Krankenhäusern und Altenpflegeeinrichtungen<br />

in christlicher<br />

Trägerschaft.<br />

Im Havelgarten startet der 3. Bauabschnitt.<br />

Es entstehen weitere<br />

Residenzwohnungen für das Betreute<br />

Wohnen, darunter erstmals<br />

auch eine mit vier Zimmern. In<br />

Kreuzberg werden wir voraussichtlich<br />

im November unsere<br />

erste Senioren-Wohngemeinschaft<br />

eröffnen. Außerdem haben wir<br />

unser Angebot in der ambulanten<br />

Pflege durch eine Beteiligung an<br />

der Diakonie-Station Charlottenburg<br />

erweitert. Was sonst noch<br />

alles in unseren Häusern passiert,<br />

können Sie in diesem neuesten<br />

<strong>EINBLICK</strong> nachlesen.<br />

Ihr<br />

Alexander Dettmann<br />

und Pastor Karsten Mohr<br />

Geschäftsführer<br />

2 | <strong>EINBLICK</strong> <strong>BETHANIEN</strong> <strong>DIAKONIE</strong> 01/<strong>2010</strong><br />

Zertifi zierungen bestätigen<br />

Qualitätsstandards<br />

Die Pflegebereiche der Bethanien<br />

Diakonie sind mit dem Diakoniesiegel<br />

„Pflege“, die Wohnbereiche<br />

für Menschen mit Demenz mit dem<br />

ENPP-Signum zertifiziert. Zudem<br />

arbeitet das gesamte Unternehmen<br />

mit einem Qualitätsmanagement<br />

nach DIN EN ISO 9000:2000.<br />

Warum haben Sie sich diesen<br />

Prüfungen unterzogen?<br />

Dettmann: Zertifizierungen sind<br />

ein wichtiger Aspekt, um im Wettbewerb<br />

mit anderen Anbietern der<br />

Altenpflege bestehen zu können.<br />

Geht es dabei um eine bessere<br />

Vermarktung?<br />

Mohr: Auch wir müssen „unternehmerisch“<br />

denken. Christliche<br />

Gemeinschaften sind seit Jahrhunderten<br />

„erfolgreich“, weil sie sich an<br />

den Bedürfnissen der Menschen orientieren<br />

und obendrein wirtschaften<br />

konnten. Gleichwohl sind wir der<br />

Tradition dienender Nächstenliebe<br />

verpflichtet. Wir haben also mehr<br />

als nur Bilanzen im Blick.<br />

Worauf richtet sich dieser Blick?<br />

Dettmann: Wir stehen in einer<br />

großen Verantwortung gegenüber<br />

unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,<br />

unseren Bewohnerinnen<br />

und Bewohnern, Angehörigen und<br />

Besuchern, der Öffentlichkeit und<br />

unserem Träger.<br />

Mohr: Alle dürfen von der AGA-<br />

PLESION Bethanien Diakonie<br />

erwarten, dass wir besonders qualifizierte<br />

Leistungen erbringen, in<br />

Die Geschäftsführer Alexander Dettmann<br />

(links) und Karsten Mohr (rechts).<br />

unseren Häusern eine herzliche Atmosphäre<br />

herrscht und dass bei uns<br />

der Mensch und sein Wohlbefinden<br />

im Mittelpunkt stehen.<br />

Geht das nicht ohne Zertifikate?<br />

Mohr: Sicher, aber sie schaffen<br />

Transparenz, bestätigen von unabhängiger<br />

Seite, dass wir unsere<br />

Qualitätsmaßstäbe einhalten und<br />

uns in der täglichen Arbeit an<br />

unserem Leitbild orientieren.<br />

Dettmann: Zertifizierungsverfahren<br />

helfen, das Selbstverständnis zu<br />

reflektieren, Arbeitsabläufe und<br />

Kommunikationsprozesse auf ihren<br />

Sinn und ihre Effizienz hin zu überprüfen<br />

und zu optimieren.<br />

Bieten zertifizierte Unternehmen<br />

alle die gleiche Qualität?<br />

Dettmann: Nein. Das Zertifikat<br />

bestätigt zum Teil selbst definierte<br />

Standards. Vergleichsmöglichkeiten<br />

bieten eher der Pflegeführer des Tagesspiegels,<br />

die „Transparenzoffensive<br />

Berlin“ der Sozialsenatorin und<br />

natürlich die Ergebnisse der Kontrollen<br />

durch den Medizinischen<br />

Dienst der Krankenkassen.

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