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Nr. 13 - Das Sophien- und Hufeland-Klinikum in Weimar

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Der Sackpfeifer<br />

Die Zeitschrift für unser <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> 2/2011 Ausgabe <strong>13</strong><br />

Chefarztwechsel <strong>in</strong> der Kl<strong>in</strong>ik für Anästhesie <strong>und</strong> Intensivmediz<strong>in</strong><br />

Dr. med. Christof Lascho <strong>in</strong>s Amt e<strong>in</strong>geführt<br />

E<strong>in</strong> Jahr Notfallzentrum <strong>Weimar</strong><br />

Gesichtslähmungen – Möglichkeiten chirurgischer Rehabilitation<br />

am <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>


Inhalt<br />

Portrait<br />

Mediz<strong>in</strong> aktuell<br />

Information<br />

Tochtergesellschaften<br />

Ärztliche Ausbildung<br />

Rückblick<br />

Personal<br />

Ausstellungen<br />

Berufsbild<br />

Term<strong>in</strong>e<br />

Presse<br />

Überblick<br />

Chefarzt Dr. med. W. Jal<strong>in</strong>ski feierlich verabschiedet ....2<br />

Dr. med. Christof Lascho <strong>in</strong>s Amt e<strong>in</strong>geführt ..........5<br />

In memoriam – Dr. med. Albrecht Kneist ............8<br />

RSO-Therapie – Behandlung chronisch-entzündlicher<br />

Gelenkserkrankungen ..........................9<br />

Gesichtslähmungen – Möglichkeiten chirurgischer<br />

Rehabilitation am <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> .............10<br />

Diabetisches Fußzentrum etabliert ................12<br />

Eröffnung – Christliches Hospiz „St. Mart<strong>in</strong>“ ........14<br />

Letzter Zivildienstleistender verabschiedet ..........16<br />

6. Thür<strong>in</strong>ger Krankenhausplan veröffentlicht.........17<br />

Kassenärztlicher Notdienst e<strong>in</strong>gerichtet ............18<br />

E<strong>in</strong> Jahr Notfallzentrum <strong>Weimar</strong>..................19<br />

Akquisition von beruflichem Nachwuchs ...........20<br />

Arzneimittel <strong>und</strong> deren Wechselwirkungen..........22<br />

Aus dem Alltagsleben e<strong>in</strong>er „Grünen Dame“ ........24<br />

<strong>Das</strong> Grabfeld für totgeborene K<strong>in</strong>der ..............25<br />

Patientenfürsprecher zieht Halbjahresbilanz .........26<br />

Bad Sulza: E<strong>in</strong>e salzige Angelegenheit .............27<br />

ZaM: Praxis für Orthopädie <strong>und</strong> Unfallchirurgie ......28<br />

GZW: Praxis für Neurologie .....................29<br />

Fortbildungen der Kl<strong>in</strong>ik für Innere Mediz<strong>in</strong> I ........30<br />

<strong>Weimar</strong>er HNO-Gespräche am 19. Februar 2011 .....31<br />

Sommerball .................................32<br />

Dienstjubiläen 2010 ..........................34<br />

E<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Austritte, 2. Halbjahr 2010 ...............35<br />

Kunst im Krankenhaus (KIK).....................36<br />

Unsere Psychoonkolog<strong>in</strong> stellt sich vor .............38<br />

Fachtagungen 2. Halbjahr 2011..................39<br />

Im Spiegel der Presse..........................40<br />

Seiten 2-7<br />

Seiten 12-<strong>13</strong><br />

Seiten 32-33<br />

Seite 36<br />

Impressum<br />

Herausgeber: <strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> gGmbH <strong>Weimar</strong>, Henry-van-de-Velde-Straße 2, 99425 <strong>Weimar</strong>, Tel.: 03643 / 57-0, Fax: 03643 / 57-2002<br />

Redaktion: ÄD Prof. Dr. med. habil. Re<strong>in</strong>hard Fünfstück, Rektor Axel Kramme, Tomas Kallenbach, Klaus-Dieter Erler, Doreen Päsel<br />

Fotonachweis: Thomas Müller, <strong>Weimar</strong>: Mantelbild, S. 1 (teilw.), Innenseite (teilw.), S. 10-11 (teilw.), S. 12-<strong>13</strong>, S. 19, S. 21 (teilw.), S. 28-29, S. 37 (teilw.),<br />

S. 38-39; Maik Schuck, <strong>Weimar</strong>: Innenseite (teilw.), S. 2-3, S. 4 (teilw.), S. 5, S. 6-7 (teilw.), S. 26; Foto City Color Munschke, <strong>Weimar</strong>: Innenseite (teilw.),<br />

S.1 (teilw.), S. 32-33; Foto Falke, Erfurt: S. 8 (teilw.), S. 17 (teilw.), S. 34; Matthias Frank Schmidt, Erfurt: S. 14, S. 15 (teilw.); <strong>Sophien</strong>kl<strong>in</strong>ik, Bad Sulza: S.<br />

27; Peter Stechert, <strong>Weimar</strong>: Innenseite (teilw.), S. 36 (teilw.); Dr. Gisela Nerlich-Kunzendorf, <strong>Weimar</strong>: S. 37 (teilw.); Fotolia.de: S. 22-23; KV-Thür<strong>in</strong>gen:<br />

S. 18; Blackfrog Design: S. 10 (teilw.), S.17 (teilw.), S. 25; Marie-Seebach-Stiftung, <strong>Weimar</strong>: S. 30 (teilw.); Hospiz „St. Mart<strong>in</strong>“, Erfurt: S. 15 (teilw.);<br />

Evangelische Krankenhaushilfe E.V., Bonn: S. 24 (teilw.); Kl<strong>in</strong>ik für Hals-Nasen-Ohrenheilk<strong>und</strong>e, Kopf- <strong>und</strong> Halschirurgie, Universitätskl<strong>in</strong>ikum Halle: S. 11<br />

(teilw.); Quelle privat: S.7 (teilw.), S. 30 (teilw.); andere: <strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> gGmbH, <strong>Weimar</strong><br />

Gestaltung, Satz, Produktion: www.blackfrog-design.de, Rob<strong>in</strong> Dietrich & Anja Knopf GbR; Druck: Buch- <strong>und</strong> Kunstdruckerei Kessler GmbH, <strong>Weimar</strong><br />

Patienten <strong>und</strong> Mitarbeiter erhalten den »Sackpfeifer« kostenfrei. Der Abopreis im E<strong>in</strong>zelbezug beträgt bei bis zu 4 Ausgaben 12,– Euro/Jahr (<strong>in</strong>kl.<br />

7% Mwst. <strong>und</strong> Versandkosten). Artikel, die mit Namen oder Initialen des Verfassers gekennzeichnet s<strong>in</strong>d, stellen nicht zw<strong>in</strong>gend die Me<strong>in</strong>ung der<br />

Redaktion dar. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur nach vorheriger Genehmigung der Redaktion. Auszugsweise Veröffentlichungen s<strong>in</strong>d gegen die<br />

Zusendung von drei Belegexemplaren möglich. Für unverlangt e<strong>in</strong>gesandte Manuskripte wird ke<strong>in</strong>e Haftung übernommen. E<strong>in</strong>sender von Beiträgen<br />

erklären sich mit der redaktionellen Bearbeitung e<strong>in</strong>verstanden. Beiträge aus anderen Arbeitskreisen werden gern angenommen.


Editorial<br />

Liebe Leser<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Leser,<br />

schon immer war es gut, wenn Plan <strong>und</strong> Realität<br />

irgendwie zusammenpassten. Seit<br />

01.01.2011 ist der neue Thür<strong>in</strong>ger Krankenhausplan<br />

<strong>in</strong> Kraft getreten <strong>und</strong> weist unser <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong><br />

mit e<strong>in</strong>em breiten Fächerspektrum <strong>und</strong><br />

über 500 Planbetten aus. Gut so für all diejenigen,<br />

die sich e<strong>in</strong> leistungsfähiges Krankenhaus<br />

vor Ort wünschen. Gut so für die Stadt <strong>Weimar</strong><br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>en ihrer größten Arbeitgeber <strong>und</strong><br />

natürlich auch gut so für die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter unseres Hauses – wird doch<br />

mit der Planfortschreibung im bisherigen Umfang<br />

ihr engagiertes Wirken gewürdigt.<br />

Kle<strong>in</strong>e geistliche Bes<strong>in</strong>nung<br />

von Rektor Axel Kramme<br />

E<strong>in</strong>ladung<br />

Wir müssen e<strong>in</strong>e Gästeliste machen, hatte<br />

me<strong>in</strong>e Frau gesagt. Wozu, habe ich gefragt.<br />

Damit wir niemanden vergessen e<strong>in</strong>zuladen<br />

<strong>und</strong> für die Tischkarten. Du me<strong>in</strong>st, falls wir<br />

den Überblick verlieren? Spotte du nur, du<br />

wirst schon noch merken, wie nützlich so e<strong>in</strong>e<br />

Liste ist. Also da wären zunächst die Großeltern,<br />

die K<strong>in</strong>der, de<strong>in</strong> Bruder...<br />

Die brauchen nicht auf die Liste, gehören<br />

schließlich zur Familie.<br />

<strong>Das</strong> heißt, auf die Gästeliste kommen die, die<br />

nicht selbstverständlich zur Familie gehören?<br />

Ja, die Gäste eben, die, die hier nicht zu Hause<br />

s<strong>in</strong>d. Für die machen wir die Liste doch!<br />

Also beim letzten Mal hatte ich aber schon das<br />

Gefühl, dass sich die Gäste zu Hause gefühlt<br />

haben, auch ohne Gästeliste <strong>und</strong> Tischkarten.<br />

Wieso auch nicht, wir s<strong>in</strong>d doch nette Leute,<br />

bei uns kann man es aushalten...<br />

Stimmt, denke ich, das gilt eigentlich auch für<br />

unser Mite<strong>in</strong>ander im <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>: Bei uns kann<br />

man es aushalten: als Patient oder Patient<strong>in</strong><br />

natürlich, aber auch als Mitarbeiter <strong>und</strong> Mitarbeiter<strong>in</strong>.<br />

Menschen, die Engagement, Kreativität<br />

mitbr<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> denen es e<strong>in</strong> Herzensanliegen<br />

ist, für hilfsbedürftige Menschen tätig zu<br />

se<strong>in</strong>. Darüber h<strong>in</strong>aus suchen wir immer auch<br />

Was die Realität Patienten <strong>und</strong> Mitarbeitenden<br />

unseres Hauses <strong>in</strong> den letzten Monaten<br />

bescherte <strong>und</strong> welchen Ausblick wir für<br />

die Zukunft wagen, haben wir <strong>in</strong> dieser neuen<br />

Ausgabe des Sackpfeifers zusammengefasst.<br />

Beim Lesen von Informativem, Wissenswertem<br />

<strong>und</strong> Entspanntem wünsche ich Ihnen<br />

viel Freude.<br />

Ihr Tomas Kallenbach<br />

Geschäftsleitung<br />

neue Mitarbeitende, die mit ihren Fähigkeiten<br />

<strong>und</strong> Gaben das Arbeiten <strong>und</strong> das Mite<strong>in</strong>ander<br />

im <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> bereichern <strong>und</strong> ergänzen. Da gibt<br />

es über ärztlichen <strong>und</strong> pflegerischen Dienst<br />

h<strong>in</strong>aus noch viele andere Möglichkeiten <strong>und</strong><br />

berufliche Perspektiven.<br />

Eigentlich müsste man diese Menschen auch<br />

mal auf e<strong>in</strong>e Gästeliste setzen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>laden,<br />

unser Haus kennen zu lernen, damit sie sehen<br />

<strong>und</strong> spüren: mit uns kann man es aushalten.<br />

Vielleicht wird so aus dem e<strong>in</strong>en oder anderen<br />

Gast der e<strong>in</strong>e oder andere Mitarbeitende, mit<br />

dem wir <strong>in</strong> Zukunft unseren diakonischen Auftrag<br />

als evangelisches Krankenhaus erfüllen...<br />

Me<strong>in</strong>e Frau reißt mich aus den Gedanken:<br />

Träumst du? Ach ja, die Gästeliste, er<strong>in</strong>nere<br />

ich mich. Weißt du was, sagt sie, vergiss die<br />

Gästeliste, wir machen Tischkarten ohne Namen<br />

<strong>und</strong> auf jede Karte schreiben wir dieses<br />

Bibelwort: Ihr seid nun nicht mehr Gäste<br />

<strong>und</strong> Fremde, sondern Mitbürger der Heiligen<br />

<strong>und</strong> Gottes Hausgenossen. (Epheser 2, 19)<br />

Gut, aber woher weiß ich dann, wo ich sitze<br />

ohne Namen auf den Tischkarten?, frage ich.<br />

Sitzen, fragt sie, wieso sitzen? Ich dachte, du<br />

kümmerst dich um die neuen Hausgenossen.<br />

Da musst du was missverstanden haben,<br />

knurre ich, ich b<strong>in</strong> es, um den sich gekümmert<br />

wird, wenigstens e<strong>in</strong>mal im Jahr. Amen,<br />

sagt me<strong>in</strong>e Frau <strong>und</strong> verleiert die Augen.<br />

Tomas Kallenbach, Prokurist<br />

Rektor Axel Kramme,<br />

Krankenhausseelsorger<br />

1


Portrait<br />

Geschäftsfürer Hubertus Jaeger ist sich<br />

sicher, mit der Wahl Dr. Lascho als Chefarzt<br />

e<strong>in</strong>e gute Entscheidung getroffen zu haben.<br />

Neuer <strong>und</strong> scheidender Chefarzt: Dr. Lascho<br />

gratuliert zum E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> den Ruhestand.<br />

Die Kl<strong>in</strong>ikleitung überbrache ihre Glückwünsche<br />

<strong>und</strong> bat zum geme<strong>in</strong>samen<br />

Er<strong>in</strong>nerungsfoto.<br />

2<br />

Abschied <strong>und</strong> Neubeg<strong>in</strong>n<br />

Dr. med. W. Jal<strong>in</strong>ski beg<strong>in</strong>nt se<strong>in</strong>en Ruhestand<br />

Es ist e<strong>in</strong>e gute Sitte <strong>und</strong> Tradition im <strong>Sophien</strong>-<br />

<strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>, den Amtswechsel<br />

<strong>in</strong> der Leitungsebene e<strong>in</strong>er Kl<strong>in</strong>ik<br />

mit e<strong>in</strong>er Feierst<strong>und</strong>e zu begehen; e<strong>in</strong> würdiger<br />

Ausklang e<strong>in</strong>es erfolgreichen Arbeitslebens<br />

<strong>und</strong> herzliches Willkommen für den<br />

Neubeg<strong>in</strong>nenden. Im Jahr 2011 wurde die<br />

Feierst<strong>und</strong>e aus Anlass des Abschiedes <strong>und</strong><br />

Neubeg<strong>in</strong>ns <strong>in</strong> der Kl<strong>in</strong>ik für Anästhesie<br />

<strong>und</strong> Intensivmediz<strong>in</strong> vollzogen. Ca. 140<br />

Gäste <strong>und</strong> Kollegen waren der E<strong>in</strong>ladung<br />

am 31. August nach <strong>Weimar</strong> gefolgt.<br />

von Prof. Dr. med. habil. Re<strong>in</strong>hard Fünfstück,<br />

Chefarzt der Kl<strong>in</strong>ik Innere Mediz<strong>in</strong> I <strong>und</strong><br />

Ärztlicher Direktor des <strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s<br />

<strong>und</strong> Dr. Siegfried Böhm,<br />

ehemaliger Chefarzt der Kl<strong>in</strong>ik für Anästhesie<br />

<strong>und</strong> Intensivmediz<strong>in</strong><br />

Am 31. August 2011 wurde der langjährige<br />

Chefarzt der Kl<strong>in</strong>ik für Anästhesie <strong>und</strong> Intensivmediz<strong>in</strong>,<br />

Herr Dr. med. Wolfgang Jal<strong>in</strong>ski,<br />

nach Beendigung se<strong>in</strong>er Dienstzeit mit e<strong>in</strong>er<br />

öffentlichen Ehrung aus unserer Kl<strong>in</strong>ik verabschiedet.<br />

In Leipzig geboren, verbrachte Wolfgang<br />

Jal<strong>in</strong>ski <strong>in</strong> dieser, durch den 2. Weltkrieg<br />

schwer zerstörten Stadt, se<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>dheit <strong>und</strong><br />

Schulzeit. Hier absolvierte er auch se<strong>in</strong> Mediz<strong>in</strong>studium<br />

<strong>und</strong> die Ausbildung zum Facharzt<br />

für Anästhesie <strong>und</strong> Intensivmediz<strong>in</strong>.<br />

Schon <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Jugendzeit begeisterte sich<br />

Dr. W. Jal<strong>in</strong>ski für den Beruf des Arztes. Die<br />

Begegnungen mit dem die Familie betreuenden<br />

Hausarzt <strong>und</strong> mehrere schwere Krankheitsfälle<br />

<strong>in</strong> der Familie prägten se<strong>in</strong>en Entschluss,<br />

auch den Arztberuf zu ergreifen.<br />

Nach der Schule <strong>und</strong> dem Abitur musste Dr.<br />

W. Jal<strong>in</strong>ski zunächst e<strong>in</strong> Krankenpflegepraktikum<br />

ableisten. Dem <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> St. Georg <strong>in</strong><br />

Leipzig, <strong>in</strong> dem er <strong>in</strong> dieser Zeit tätig war,<br />

blieb er viele Jahre verb<strong>und</strong>en.<br />

Nach dem Pflegedienst begann er das Mediz<strong>in</strong>studium<br />

an der damaligen Karl-Marx-Universität.<br />

Noch während se<strong>in</strong>er Studienzeit<br />

verfasste er e<strong>in</strong>e Promotionsschrift. Leider<br />

konnte er diese durch die Festlegungen der<br />

3. Studienreform, die zu tiefgreifenden Änderungen<br />

des Mediz<strong>in</strong>studiums <strong>in</strong> der DDR<br />

führten, nicht verteidigen. Obwohl er se<strong>in</strong>e<br />

Doktorarbeit fristgerecht bei se<strong>in</strong>em Betreuer<br />

zur abschließenden Begutachtung h<strong>in</strong>terlegt<br />

hatte, war diese durch die Flucht se<strong>in</strong>es<br />

Doktorvaters <strong>in</strong> der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland<br />

verschollen. Nachdem die Arbeit wieder<br />

aufgef<strong>und</strong>en wurde, konnte Dr. W. Jal<strong>in</strong>ski<br />

diese zwar als Diplomleistung erfolgreich<br />

verteidigen, für den „Doktortitel“ musste er<br />

nochmal von vorne anfangen. Der Ehrgeiz, zu<br />

promovieren, ließ ihn nicht los. Während se<strong>in</strong>er<br />

Facharztausbildung bearbeitete er wieder<br />

e<strong>in</strong> wissenschaftliches Thema. Ende der<br />

70er Jahre verfasste er se<strong>in</strong>e Doktorarbeit<br />

mit dem Thema „Untersuchung über Beziehungen<br />

zwischen Phenyto<strong>in</strong>-Blutspiegel <strong>und</strong><br />

EEG-Bef<strong>und</strong>en bei der blutspiegel orientierten<br />

Therapie k<strong>in</strong>dlicher Anfallsleiden“. Er verteidigte<br />

se<strong>in</strong>e Promotionsschrift schließlich erfolgreich<br />

vor der Mediz<strong>in</strong>ischen Fakultät der<br />

Universität Leipzig mit dem Prädikat „magna<br />

cum laude“.<br />

Nach dem Abschluss des Mediz<strong>in</strong>studiums<br />

begann Dr. W. Jal<strong>in</strong>ski die Facharztausbildung<br />

auf dem Gebiet der Anästhesiologie im <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong><br />

St. Georg. Zunächst war er an das Krankenhaus<br />

<strong>in</strong> Döbeln abgeordnet, später wurde<br />

er an das Kreiskrankenhaus Leisnig delegiert.


Neben se<strong>in</strong>er fachlichen Qualifikation verspürte<br />

er, wie es Dr. Jal<strong>in</strong>ski selbst e<strong>in</strong>schätzt, dass<br />

e<strong>in</strong> außerordentlich kollegiales Verhältnis zwischen<br />

den Mitarbeitern – sowohl für die Patienten<br />

als auch für die Motivation der Assistenzärzte<br />

– sehr wichtig ist. Ab 1974 setzte er<br />

se<strong>in</strong>e Ausbildung am <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> St. Georg <strong>in</strong><br />

Leipzig fort. Der für das Fachgebiet Anästhesiologie<br />

verantwortliche Ausbildungsleiter, Herr<br />

Chefarzt Dr. Gmyrek, war für Dr. Wolfgang<br />

Jal<strong>in</strong>ski e<strong>in</strong>e prägende Persönlichkeit <strong>und</strong> Vorbild<br />

für se<strong>in</strong> weiteres berufliches Leben. Im<br />

<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> St. Georg arbeitete Dr. Jal<strong>in</strong>ski am<br />

Aufbau e<strong>in</strong>es Zentrums zur Betreuung chronisch-nieren<strong>in</strong>suffizienter<br />

Patienten mit. In dieser<br />

Zeit erwarb er sich viele Kenntnisse bei der<br />

medizi ni schen Betreuung von Schwerbrandverletzten.<br />

Zahlreiche Erfahrungen, die ihm die<br />

verantwortliche Oberärzt<strong>in</strong> Frau Dr. A. Fabian<br />

vermittelte, waren für se<strong>in</strong>e eigene berufliche<br />

Tätigkeit ganz wichtig. Neben se<strong>in</strong>er Ausbildung<br />

zum Facharzt für Anästhesie war er <strong>in</strong><br />

das Schichtdienstsystem der Intensivtherapie-<br />

Abteilung <strong>in</strong>tegriert <strong>und</strong> später als Stationsarzt,<br />

sowohl im Zentrum für Schwerbrandverletzte<br />

als auch <strong>in</strong> der Dialyse-Abteilung,<br />

Herzliche Glückwünsche überbrachte das gesamte<br />

Team, hier Oberärzt<strong>in</strong> Dr. Roth.<br />

Dr. med Frank Michael Pietzsch, M<strong>in</strong>ister a.D. <strong>und</strong> Mitglied<br />

des Aufsichtsrates, war persönlich angereist.<br />

Glückwünsche <strong>und</strong> Dank zum Abschied<br />

3<br />

e<strong>in</strong>gesetzt. Bereits während se<strong>in</strong>er Facharztausbildung<br />

wurde er im Notarztdienstsystem<br />

der Stadt Leipzig e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Aufgr<strong>und</strong> se<strong>in</strong>er fachlichen Leistungen wurde<br />

Dr. Wolfgang Jal<strong>in</strong>ski im Jahr 1985 am <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong><br />

St. Georg zum Oberarzt ernannt. Im<br />

Mai 1989 erfolgte se<strong>in</strong>e Berufung als Chefarzt<br />

der Anästhesie-Abteilung an die ehemaligen<br />

Kl<strong>in</strong>iken <strong>und</strong> Polikl<strong>in</strong>iken der Stadt <strong>Weimar</strong>.<br />

Hier widmete er sich dem Aufbau dreier<br />

Intensive<strong>in</strong>heiten <strong>und</strong> der E<strong>in</strong>führung neuer<br />

mediz<strong>in</strong>ischer Behandlungsverfahren. Ihm ist<br />

es zu verdanken, dass <strong>in</strong> dieser Zeit <strong>in</strong> <strong>Weimar</strong><br />

die Methode der venovenösen Hämofiltrationstechnik,<br />

die Portimplantation <strong>und</strong> die<br />

E<strong>in</strong>schwemmkatheterisierung e<strong>in</strong>geführt wurden.<br />

E<strong>in</strong>e wichtige Aufgabe bestand für Chefarzt<br />

Dr. Jal<strong>in</strong>ski dar<strong>in</strong>, den Erweiterungsbau an<br />

der damaligen Kl<strong>in</strong>ik <strong>in</strong> der Eduard-Rosenthal-<br />

Straße mit zu planen <strong>und</strong> dessen Arbeitsfähigkeit<br />

zu sichern. Diese E<strong>in</strong>richtung wurde,<br />

dank der günstigen Voraussetzungen nach dem<br />

Ende der DDR, nach modernsten Gesichtspunkten<br />

gestaltet.<br />

Nach der deutschen Wiedervere<strong>in</strong>igung hatte<br />

Dr. Jal<strong>in</strong>ski, wie viele andere Kollegen, die Gelegenheit<br />

zum Besuch <strong>und</strong> zur Hospitation anderer<br />

Kl<strong>in</strong>iken. Er war u.a. <strong>in</strong> E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong><br />

Heidelberg <strong>und</strong> Gött<strong>in</strong>gen sowie <strong>in</strong> den USA<br />

tätig. Im Jahr 1993 wurde Herr Dr. S. Böhm<br />

von der Mediz<strong>in</strong>ischen Akademie Erfurt nach<br />

<strong>Weimar</strong> berufen. Fortan leiteten beide Chefärzte<br />

im Kollegialsystem die Kl<strong>in</strong>iken für Anästhesie<br />

<strong>und</strong> Intensivmediz<strong>in</strong>.<br />

E<strong>in</strong> Glück für die Stadt <strong>Weimar</strong>, für die kranken<br />

Menschen der Region sowie für die Mitarbeiter<br />

war die Entscheidung, <strong>in</strong> dieser kulturell<br />

bedeutenden Stadt e<strong>in</strong> neues Krankenhaus<br />

zu bauen. Mit der Eröffnung des <strong>Sophien</strong>-<br />

<strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s entstanden gute Bed<strong>in</strong>gungen,<br />

kranke Menschen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er modernen<br />

Ges<strong>und</strong>heitse<strong>in</strong>richtung zu versorgen. Die<br />

Vere<strong>in</strong>igung des <strong>Sophien</strong>hauses <strong>und</strong> der <strong>Hufeland</strong>-Kl<strong>in</strong>iken<br />

verlief verständlicherweise nicht<br />

ohne Probleme. Es gab aber auch viele gute<br />

Beispiele e<strong>in</strong>er erfolgreichen Entwicklung. Der<br />

Bereich Anästhesie <strong>und</strong> Intensivmediz<strong>in</strong> wurde<br />

fortan von e<strong>in</strong>em Chefarzttriumvirat geleitet.<br />

Die Arbeit von Herrn Dr. Jal<strong>in</strong>ski, Herrn<br />

Dr. Böhm <strong>und</strong> Herrn Dr. Kneist gestaltete sich<br />

Seit dem <strong>Sophien</strong>haus Kollegen: Dr. Jal<strong>in</strong>ski<br />

<strong>und</strong> Schwester Rita Eberhardt<br />

Sichtlich schade f<strong>in</strong>det auch Oberärzt<strong>in</strong> Dr.<br />

Schuchardt das Ausscheiden des langjährigen<br />

Chefarztes.<br />

Gute Zusammenarbeit: Glückwünsche zum<br />

Abschied vom Ärztlichen Leiter Rettungsdienst<br />

der Stadt <strong>Weimar</strong>, Dr. Jens Reichel.<br />

In enger Verb<strong>und</strong>enheit präsent: Chefärzte<br />

a. D. des <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s


Portrait<br />

Abbild <strong>und</strong> Orig<strong>in</strong>al: die Ahnengalerie ist<br />

um e<strong>in</strong> Chefarztporträt reicher geworden.<br />

Die musikalische Umrahmung wurde<br />

gestaltet von der Musikhochschule Franz<br />

Liszt <strong>in</strong> <strong>Weimar</strong>.<br />

Familie Jal<strong>in</strong>ski: Sohn Michael <strong>und</strong> Frau<br />

Rosemarie<br />

4<br />

Abschied <strong>und</strong> Neubeg<strong>in</strong>n<br />

Dr. med. W. Jal<strong>in</strong>ski beg<strong>in</strong>nt se<strong>in</strong>en Ruhestand<br />

ohne Probleme. <strong>Das</strong> kollegiale Wirken dieser<br />

drei Kollegen war auch für andere Kl<strong>in</strong>ikbereiche<br />

vorbildlich. Mit e<strong>in</strong>em hohen Maße gegenseitiger<br />

Achtung <strong>und</strong> mit dem Respekt vor<br />

den Leistungen des jeweils Anderen gestalteten<br />

diese drei Chefärzte den Bereich Intensivmediz<strong>in</strong>,<br />

Anästhesie <strong>und</strong> Schmerztherapie<br />

im neuen <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>. Ihre Leistungen<br />

haben mit dazu beigetragen, dass am <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong><br />

e<strong>in</strong>e qualifizierte mediz<strong>in</strong>ische Betreuung<br />

kranker Menschen, weit über die Grenzen<br />

<strong>Weimar</strong>s h<strong>in</strong>aus, gesichert werden konnte.<br />

<strong>Das</strong> berufliche Wirken von Dr. Wolfgang Jal<strong>in</strong>ski<br />

war stets davon geprägt, se<strong>in</strong>en Mitarbeitern<br />

e<strong>in</strong> persönliches Vorbild zu se<strong>in</strong> <strong>und</strong> ihr Verhalten<br />

durch menschliche Toleranz zu prägen. Er<br />

hat gezeigt, dass es für e<strong>in</strong>en Arzt ganz entscheidend<br />

ist, sich mit aller Konsequenz für die<br />

Belange der Patienten e<strong>in</strong>zusetzen. Diese Sorge<br />

um die Patienten, aber auch um se<strong>in</strong>e Mitarbeiter,<br />

waren für Dr. W. Jal<strong>in</strong>ski stets Maxime<br />

se<strong>in</strong>er beruflichen Tätigkeit. Der Abschied<br />

von Chefarzt Dr. Jal<strong>in</strong>ski fällt den Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern des <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s<br />

nicht leicht. In vielen Situationen hat er uns bewiesen,<br />

dass er sich immer als Anwalt für se<strong>in</strong>e<br />

Patienten <strong>und</strong> als Vertreter für se<strong>in</strong>e Assistenten,<br />

für die Schwestern <strong>und</strong> Pfleger der<br />

Station, verstand. Er hat se<strong>in</strong>en Kollegen auch<br />

gezeigt, dass man mit dem notwendigen kollegialen<br />

Verständnis <strong>und</strong> der erforderlichen sozialen<br />

Kompetenz e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Abteilung,<br />

wie die Abteilung für Anesthesie <strong>und</strong> Intensivmediz<strong>in</strong>,<br />

erfolgreich leiten kann.<br />

Amtskollegen e<strong>in</strong>es Faches (v.l.): Dr. Lascho,<br />

Dr. Jal<strong>in</strong>ski <strong>und</strong> Dr. Schmidt<br />

Mit se<strong>in</strong>en Leistungen hat sich Herr Chefarzt<br />

Dr. W. Jal<strong>in</strong>ski i.R. für dieses <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> verdient<br />

gemacht. Er hat sich stets für diese E<strong>in</strong>richtung<br />

verpflichtet gefühlt <strong>und</strong> sich bis zu se<strong>in</strong>em<br />

Ausscheiden für die erfolgreiche Entwicklung<br />

des <strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s mit<br />

engagiert.<br />

Verehrter Chefarzt: die gute <strong>und</strong> erfolgreiche Zusammenarbeit mit se<strong>in</strong>em Team <strong>und</strong> Kollegen konnte man<br />

nicht nur an den zahlreichen Gratulanten, sondern auch an den vielen Teamfotowünschen erkennen.


Dr. Lascho – Teamplayer mit fe<strong>in</strong>s<strong>in</strong>nigem Humor<br />

Neuer Chefarzt der Kl<strong>in</strong>ik für Anästhesie <strong>und</strong> Intensivmediz<strong>in</strong><br />

von Klaus-Dieter Erler,<br />

Vorsitzender der Mitarbeitervertretung<br />

Dr. med. Christof Lascho heißt unser neuer<br />

Chefarzt der Kl<strong>in</strong>ik für Anästhesie <strong>und</strong> Intensivmediz<strong>in</strong>.<br />

Er tritt die Nachfolge des langjährigen,<br />

verdienstvollen <strong>und</strong> beliebten Chefarztes<br />

für Anästhesie <strong>und</strong> Intensivmediz<strong>in</strong> Dr. med.<br />

Wolfgang Jal<strong>in</strong>ski an. Im Kollegialsystem mit<br />

se<strong>in</strong>em Kollegen Dr. med. Falk Schmidt leitet er<br />

die Kl<strong>in</strong>ik mit ihren vier Schwerpunktausrichtungen:<br />

dem OP- <strong>und</strong> Narkosemanagement,<br />

der Intensivmediz<strong>in</strong>, der Schmerztherapie <strong>und</strong><br />

der Notfallfallmediz<strong>in</strong>. Dabei wird se<strong>in</strong> Haupttätigkeitsfeld<br />

die Intensivstation se<strong>in</strong>. Mit ihm<br />

als 17. neuen Chefarzt im <strong>Weimar</strong>er <strong>Sophien</strong>-<br />

<strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> am Standort Henryvan-de-Velde-Straße<br />

ist e<strong>in</strong> weiterer Schritt im<br />

Generationenwechsel der Chefarztpositionen<br />

vollzogen worden.<br />

Zahlreiche Gäste waren der E<strong>in</strong>ladung zur Festveranstaltung<br />

gefolgt. Neben den Familien des<br />

scheidenden <strong>und</strong> des neuen Chefarztes wurden<br />

ehemalige Kollegen, Vertreter der Stadt, der<br />

Landesärztekammer, der Krankenkassen <strong>und</strong><br />

des mediz<strong>in</strong>ischen Dienstes, Vertreter der Kirchengeme<strong>in</strong>de,<br />

niedergelassene Kollegen, Gesellschaftervertreter<br />

<strong>und</strong> Aufsichts ratsmitglieder,<br />

Chefarztkollegen sowie zahlreiche Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter des Hauses vom Geschäftsführer<br />

Hubertus Jaeger begrüßt.<br />

Überschattet war dieses freudige Ereignis von<br />

der Betroffenheit <strong>und</strong> der Trauer über den Tod<br />

unseres langjährig tätigen <strong>und</strong> hochgeschätzten<br />

Chefarztes a.D., Dr. med. Albrecht Kneist,<br />

der am 24.08.2011 an den Folgen se<strong>in</strong>er<br />

schweren Erkrankung verstorben ist. Ihm wurde<br />

zu Beg<strong>in</strong>n des Festaktes <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Schweigem<strong>in</strong>ute<br />

ehrfurchtsvoll gedacht.<br />

In se<strong>in</strong>er Begrüßungsansprache für den neuen<br />

Chefarzt betonte Geschäftsführer Hubertus<br />

Jaeger, dass die Auswahlkommission geme<strong>in</strong>sam<br />

mit der Krankenhausleitung <strong>und</strong> dem Aufsichtsrat<br />

e<strong>in</strong>e kluge Entscheidung mit der Wahl<br />

von Dr. Christof Lascho als Chefarzt getroffen<br />

habe. Überzeugt haben se<strong>in</strong>e bee<strong>in</strong>druckende<br />

berufliche Karriere <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e von hoher Sozialkompetenz<br />

geprägte Persönlichkeit. Auch se<strong>in</strong><br />

betriebswirtschaftliches Zusatzstudium ist dem<br />

Krankenhausmanagement sehr willkommen<br />

<strong>und</strong> kann <strong>in</strong> dieser Position von besonderem<br />

Vorteil se<strong>in</strong>.<br />

Der Ärztliche Direktor Prof. Dr. med. habil.<br />

Re<strong>in</strong>hard Fünfstück hieß den neuen Kollegen<br />

im Namen des Chefarztkollegiums <strong>und</strong> der<br />

Mitarbeiterschaft herzlich willkommen <strong>und</strong><br />

freute sich mit allen auf e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Zusammenarbeit<br />

mit dem auch besonders <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>är<br />

wirksam werdenden Kollegen. E<strong>in</strong>en<br />

eigens aus dem Urlaub mitgebrachten<br />

handgefertigten Elefanten hat er se<strong>in</strong>em neuen<br />

Kollegen als Glücksbr<strong>in</strong>ger <strong>und</strong> Willkommensgeschenk<br />

überreicht.<br />

Die Laudatio hielt der Chefarzt der Kl<strong>in</strong>ik für<br />

Anästhesiologie, Intensivmediz<strong>in</strong> <strong>und</strong> Schmerztherapie<br />

des Marienkrankenhauses <strong>in</strong> Hamburg,<br />

Prof. Dr. med. habil. Norbert Rolf, D.E.A.A.,<br />

der diese Aufgabe für se<strong>in</strong>en Fre<strong>und</strong> <strong>und</strong> Berufskollegen<br />

gern übernommen hat. Der Laudator<br />

stellte den neuen Chefarzt als e<strong>in</strong>en<br />

Arzt mit bee<strong>in</strong>druckenden fachlichen Stärken<br />

<strong>und</strong> Führungsfähigkeiten sowie mit e<strong>in</strong>er ausgeprägten<br />

Fähigkeit zur Empathie vor. Persönlich<br />

schätzt er ihn als Teamplayer mit e<strong>in</strong>em<br />

fe<strong>in</strong>s<strong>in</strong>nigen Humor. Auch im Privaten<br />

pflegt Dr. Lascho se<strong>in</strong>e Teamfähigkeit. Bislang<br />

nutzte er se<strong>in</strong>e Freizeit, um beispielsweise<br />

Fußball zu spielen.<br />

5<br />

Eröffnungsansprache von Dr. Lascho<br />

Zur Begrüßung im Haus überreichte Prof. Fünfstück<br />

e<strong>in</strong>en Glückselefanten.<br />

Die Laudatio hielt Prof. Rolf aus Hamburg, langjähriger<br />

Fre<strong>und</strong> <strong>und</strong> Kollege Dr. Laschos.


Portrait<br />

Rektor Axel Kramme segnete den neuen<br />

Chefarzt mit dem Bibelspruch aus dem<br />

ersten Petrusbrief 4;10 e<strong>in</strong>.<br />

Glückwünsche überbrachten: Dr. Mathias<br />

Wesser, Landesärztekammer Thür<strong>in</strong>gen, ...<br />

... Oberarzt Dr. Frank Pille,<br />

... Dr. Marion Baumgarten-Dietrich, niedergelassene<br />

Ärzt<strong>in</strong> aus <strong>Weimar</strong>.<br />

6<br />

„Wenn ich nicht vollständig davon überzeugt<br />

gewesen wäre, dass Sie mit Herrn Dr.<br />

Lascho als Chefarzt Ihrer Kl<strong>in</strong>ik für Anästhesiologie<br />

<strong>und</strong> Intensivmediz<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en echten<br />

Glücksgriff getan haben, stünde ich sicherlich<br />

heut nicht für e<strong>in</strong>e Laudatio auf ihn zur<br />

Verfügung“, versicherte der Laudator der<br />

Festgesellschaft.<br />

Auszüge aus der Laudatio<br />

„<strong>Das</strong> Studium se<strong>in</strong>es Lebenslaufs zeigt, dass<br />

Herr Dr. Lascho die üblichen Qualifikationen<br />

<strong>und</strong> Zusatzqualifikationen zum jeweils frühesten<br />

möglichen Zeitpunkt erworben hat.<br />

Facharzt wurde er nach den vorgegebenen<br />

fünf Jahren Weiterbildungszeit <strong>und</strong> e<strong>in</strong> Jahr<br />

nach der Facharztanerkennung im Alter von<br />

34 Jahren wurde er, wie bereits erwähnt, leitender<br />

Oberarzt <strong>in</strong> Landau. Er ist Inhaber des<br />

Europäischen Facharztdiploms, verfügt über<br />

die Zusatzbezeichnungen der speziellen anästhesiologischen<br />

Intensivmediz<strong>in</strong>, der Notfallmediz<strong>in</strong>,<br />

des Leitenden Notarztes, der<br />

Qualifikation zum Transfusionsverantwortlichen.<br />

Er ist vom Berufsverband Deutscher<br />

Anästhesisten <strong>und</strong> Chirurgen zertifizierter<br />

OP-Manager <strong>und</strong> absolvierte e<strong>in</strong> Fernstudium<br />

zum MBA im Ges<strong>und</strong>heitswesen.“<br />

Er versicherte, dass Dr. Lascho sämtlichen <strong>in</strong><br />

Die Chefärzte im Kollegialsystem<br />

der Ausschreibung geforderten Attributen<br />

mehr als gerecht wird <strong>und</strong> untermauerte<br />

dies mit persönlicher Erfahrung <strong>und</strong> Berichten<br />

von Kollegen bestätigt.<br />

„Ich gratuliere Ihnen aus fester Überzeugung<br />

ganz herzlich zu dieser Wahl <strong>und</strong> Dir, lieber<br />

Christof, zu dieser – ich erwähnte es bereits –<br />

verdienten neuen Position. Ich weiß, dass Du<br />

den sprichwörtlichen Zauber, der jedem Anfang<br />

<strong>in</strong>ne wohnt, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e erfolgreiche berufliche<br />

Tätigkeit <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e persönlich glückliche<br />

<strong>und</strong> erfüllende Situation entwickeln wirst.<br />

Bei all diesen erwähnten fachlichen Stärken<br />

<strong>und</strong> Führungsfähigkeiten möchte ich hervorheben,<br />

dass Herr Dr. Lascho <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie<br />

Arzt ist mit der ausgeprägten Fähigkeit zur<br />

Empathie – auch dies weiß ich aus persönlichen<br />

Erfahrungen <strong>und</strong> Berichten. “<br />

Es ist bereits guter Brauch, dass Führungspersonen<br />

<strong>in</strong> unserem evangelischen Krankenhaus<br />

mit dem Segen Gottes <strong>in</strong> Ihr Amt e<strong>in</strong>geführt<br />

werden. Mit dem Bibelspruch aus<br />

dem ersten Petrusbrief „Und dienet e<strong>in</strong>ander,<br />

e<strong>in</strong> jeglicher mit der Gabe, die er empfangen<br />

hat, als die guten Haushalter der<br />

mancherlei Gnade Gottes“ (1. Petrus 4;10),<br />

segnete Rektor Axel Kramme den neuen<br />

Chefarzt <strong>in</strong> se<strong>in</strong> Amt e<strong>in</strong>.


Dr. Lascho – Teamplayer mit fe<strong>in</strong>s<strong>in</strong>nigem Humor<br />

Neuer Chefarzt der Kl<strong>in</strong>ik für Anästhesie <strong>und</strong> Intensivmediz<strong>in</strong><br />

Auszüge aus der Antrittsrede Dr. Lascho<br />

Dr. Christof Lascho, der sich zur Amtse<strong>in</strong>führung<br />

mit se<strong>in</strong>er Frau Claudia <strong>und</strong> se<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>dern<br />

Hannah (9) <strong>und</strong> Malte (3) vorstellte,<br />

bee<strong>in</strong>druckte die Gäste mit e<strong>in</strong>er hoffnungs-<br />

vollen Antrittsrede.<br />

„Ich freue mich darauf, zusammen mit me<strong>in</strong>em<br />

direkten Chefarztkollegen, Dr. Falk<br />

Schmidt, die Geschicke der Abteilung prägen<br />

zu können, mediz<strong>in</strong>ische Verfahren wesentlich<br />

zu bestimmen, evidence-basierte, nicht<br />

em<strong>in</strong>enz-basierte Mediz<strong>in</strong> zu betreiben <strong>und</strong><br />

s<strong>in</strong>nvolle mediz<strong>in</strong>ische Neuerungen zu <strong>in</strong>itiieren“,<br />

erklärte Dr. Lascho. Neben dem OP-<br />

Management, der Schmerztherapie <strong>und</strong> der<br />

Anästhesie wird zunächst das primäre Tätigkeitsfeld<br />

die Arbeit auf der Intensivstation<br />

se<strong>in</strong>. Dort möchte er se<strong>in</strong> Wirken besonders<br />

auf die Patientensicherheit richten. Dies betrifft<br />

Themen wie beispielsweise den leitl<strong>in</strong>iengerechten<br />

Umgang mit Problemkeimen<br />

wie MRSA, die Verabreichung von Beruhigungsmitteln<br />

<strong>und</strong> den wichtigen Bereich der<br />

Hygiene e<strong>in</strong>schließlich der Präventionsarbeit<br />

zur Vermeidung nosokomialer Infektionen.<br />

Möglich werden soll dies durch verbesserte<br />

Strukturen <strong>und</strong> Prozesse.<br />

E<strong>in</strong>en weiteren Tätigkeitsschwerpunkt se<strong>in</strong>er<br />

Arbeit auf der Intensivstation sieht er <strong>in</strong> der<br />

Weiterentwicklung der Sonografie (Ultraschall),<br />

um seltene Komplikationen zusätzlich<br />

zu reduzieren.<br />

Weiterh<strong>in</strong> betonte der neue Chefarzt, dass<br />

gerade die Intensivmediz<strong>in</strong>er – bei aller Begeisterung<br />

für apparative Hilfestellungen,<br />

bunte Monitoranzeigen <strong>und</strong> Kurven – nie<br />

den Patienten vergessen dürfen, der im Mittelpunkt<br />

der Therapiebemühungen steht. Der<br />

Therapieerfolg sei von der erfolgreichen Zusammenarbeit<br />

vieler Mitarbeitergruppen abhängig.<br />

E<strong>in</strong> Anästhesist arbeite nicht alle<strong>in</strong>,<br />

sondern stütze sich auf e<strong>in</strong>e Mannschaft vor,<br />

h<strong>in</strong>ter <strong>und</strong> neben sich.<br />

„Freude <strong>und</strong> zugleich Stolz – hier <strong>in</strong> dieser<br />

berühmten <strong>und</strong> schönen Stadt, <strong>in</strong> diesem architektonisch<br />

ansprechenden <strong>und</strong> modernen<br />

Krankenhaus e<strong>in</strong> lang verfolgtes Ziel erreicht<br />

zu haben. Freude <strong>und</strong> Stolz – nach zehnjäh-<br />

riger Tätigkeit als leitender Oberarzt, davon<br />

zweie<strong>in</strong>halbjähriger Tätigkeit als kommissarischer<br />

Leiter e<strong>in</strong>er Abteilung, me<strong>in</strong>e Erfahrungen<br />

<strong>und</strong> Kenntnisse jetzt hier im <strong>Sophien</strong>-<br />

<strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> anwenden zu dürfen.<br />

Ich freue mich darauf, zusammen mit me<strong>in</strong>em<br />

direkten Chefarztkollegen Dr. Schmidt,<br />

die Geschicke der Abteilung prägen zu können.<br />

Unabd<strong>in</strong>gbar für e<strong>in</strong>e konstruktive Zusammenarbeit<br />

s<strong>in</strong>d für mich Respekt <strong>und</strong><br />

Wertschätzung der Arbeit des Anderen, das<br />

Bestreben um kont<strong>in</strong>uierliche Fortbildung, <strong>in</strong>nerbetrieblich,<br />

regional <strong>und</strong> überregional, e<strong>in</strong><br />

authentischer Führungsstil <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e offene<br />

<strong>und</strong> transparente Kommunikation. Dies s<strong>in</strong>d<br />

Worte, die bei e<strong>in</strong>er Antrittsrede als Chefarzt<br />

e<strong>in</strong>er Abteilung auf größte Zustimmung stoßen.<br />

Für deren Inhalt werde ich persönlich<br />

e<strong>in</strong>stehen. Messen Sie mich im Alltag an diesen<br />

Feierst<strong>und</strong>enworten. (The proof of the<br />

pudd<strong>in</strong>g is <strong>in</strong> the eat<strong>in</strong>g!!!)<br />

Ich danke Ihnen an dieser Stelle für die<br />

fre<strong>und</strong>liche Aufnahme <strong>in</strong> der Abteilung, auf<br />

der Intensivstation <strong>und</strong> im gesamten Krankenhaus.<br />

Ich freue mich auf unsere kommende<br />

Zusammenarbeit zum Wohl der uns anvertrauten<br />

Patienten <strong>und</strong> zum Wohl des<br />

<strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s <strong>Weimar</strong>.<br />

Vielen Dank!“<br />

In Thür<strong>in</strong>gen angekommen: Familie Lascho<br />

7<br />

Dr. med. Christof Lascho, D.E.A.A.<br />

geboren: 31.08.1967 <strong>in</strong> Kleve<br />

Beruflicher Werdegang<br />

1988–1994: Mediz<strong>in</strong>studium an den Universitäten<br />

Frankfurt, Köln <strong>und</strong> Freiburg im Breisgau<br />

1995–2001: Assistenzarztzeit<br />

2000: Facharzt für Anästhesiologie <strong>und</strong> Euro-<br />

päisches Facharztexamen D.E.A.A.<br />

2001: Facharzt für spezielle anästhesiologische<br />

Intensivmediz<strong>in</strong><br />

2001: Leitender Oberarzt der Abt. für Anästh-<br />

sie, Intensivmediz<strong>in</strong> <strong>und</strong> Schmerztherapie,<br />

V<strong>in</strong>zentius Krankenhaus Landau<br />

2002: Zusatzbezeichnung Notfallmediz<strong>in</strong><br />

2006–2007: Komm. Leiter der Abt. für Anästhesie,<br />

Intensivmediz<strong>in</strong> <strong>und</strong> Schmerztherapie,<br />

V<strong>in</strong>zentius Krankenhaus Landau<br />

2008: OP-Manager (zertifiziert vom BDA/BDC)<br />

2009: Fernlehrgang BWL <strong>und</strong> Fernstudium zum<br />

Master of Health Bus<strong>in</strong>ess Adm<strong>in</strong>istration


Portrait<br />

Dr. med. Albrecht Kneist,<br />

Chefarzt a.D. der Kl<strong>in</strong>ik für Anästhesie<br />

<strong>und</strong> Intensivmediz<strong>in</strong><br />

Im E<strong>in</strong>gangsbereich des <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s <strong>und</strong><br />

mit e<strong>in</strong>er Andacht wurde dem ehemaligen<br />

Chefarzt Dr. Kneist gedacht. In den<br />

ausliegenden Kondolenzlisten hatten sich<br />

viele Mitarbeiter, Kollegen <strong>und</strong> Gäste<br />

e<strong>in</strong>getragen.<br />

8<br />

In memoriam<br />

Dr. med. Albrecht Kneist<br />

Hubertus Jaeger, Geschäftsführer; Tomas Kallenbach,<br />

Prokurist; Prof. Dr. med. habil. Re<strong>in</strong>hard<br />

Fünfstück, Ärztlicher Direktor; Schwester<br />

Christ<strong>in</strong>e Grau, Pflegedienstleitung<br />

Am 24. August 2011 verstarb unser ehemaliger<br />

Chefarzt der Kl<strong>in</strong>ik für Anästhesie <strong>und</strong> Intensivmediz<strong>in</strong><br />

– Dr. med. Albrecht Kneist –<br />

nach langer Krankheit. Wir verlieren mit ihm<br />

e<strong>in</strong>en hochgeschätzten Arzt <strong>und</strong> Kollegen,<br />

dem durch se<strong>in</strong>e Arbeit <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e vorbildliche<br />

Haltung hoher Respekt <strong>und</strong> Anerkennung zu<br />

Teil wurden.<br />

Dr. Albrecht Kneist wurde am 10. April 1954 <strong>in</strong><br />

Eisenach geboren <strong>und</strong> verbrachte dort se<strong>in</strong>e<br />

K<strong>in</strong>dheit <strong>und</strong> frühe Jugend bis zum Abitur im<br />

Jahr 1972. Se<strong>in</strong> Wunsch, Mediz<strong>in</strong> zu studieren,<br />

erfüllte sich nicht gleich, da er zunächst ke<strong>in</strong>en<br />

Studienplatz bekam. Er entschied sich für e<strong>in</strong><br />

Studium der Physik <strong>und</strong> Technik elektronischer<br />

Bauelemente an der Technischen Universität <strong>in</strong><br />

Ilmenau. Im Jahr 1973 kam dann die Entscheidung,<br />

dem Wunsch zu folgen, Arzt zu werden<br />

<strong>und</strong> das Ziel anzugehen. Er ließ sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

Geburtsstadt zum Krankenpfleger ausbilden<br />

<strong>und</strong> erhielt 1976 die Qualifikation zum Fachpfleger<br />

für Anästhesiologie <strong>und</strong> Intensivtherapie.<br />

Es folgten sechs Jahre Mediz<strong>in</strong>studium an<br />

der Karl-Marx-Universität <strong>in</strong> Leipzig <strong>und</strong> ab<br />

1976 an der Mediz<strong>in</strong>ischen Akademie <strong>in</strong> Erfurt.<br />

Am 1. September 1983 bekam er se<strong>in</strong>e Approbation<br />

als Arzt <strong>und</strong> nahm die Facharztausbildung<br />

zum Facharzt für Anästhesiologie <strong>und</strong><br />

Intensivtherapie an der Mediz<strong>in</strong>ischen Akademie<br />

Erfurt auf. Im September 1989 erhielt Dr.<br />

Kneist die Anerkennung zum Facharzt <strong>und</strong> im<br />

gleichen Jahr die Erlangung des akademischen<br />

Grades „Doctor medic<strong>in</strong>ae“. Se<strong>in</strong>e Berufung<br />

zum Oberarzt <strong>und</strong> die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> den akademischen<br />

Lehrbetrieb folgten im September<br />

1991. Bis zu se<strong>in</strong>em Wechsel als Chefarzt<br />

<strong>in</strong> das <strong>Sophien</strong>haus <strong>Weimar</strong> am 20. Juli 1992<br />

blieb er der Mediz<strong>in</strong>ischen Akademie Erfurt<br />

beruflich treu. Er absolvierte e<strong>in</strong>e geradl<strong>in</strong>ige<br />

<strong>und</strong> bee<strong>in</strong>druckende ärztliche Karriere.<br />

Nach der Fusion der beiden <strong>Weimar</strong>er Krankenhäuser<br />

zum <strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong><br />

<strong>Weimar</strong> im Jahr 1998 war er acht Jahre<br />

lang, bis zu se<strong>in</strong>em ges<strong>und</strong>heitsbed<strong>in</strong>gtem<br />

Ausscheiden, Chefarzt der Kl<strong>in</strong>ik für Anästhesie<br />

<strong>und</strong> Intensivmediz<strong>in</strong> im Kollegialsystem.<br />

Durch se<strong>in</strong>e im positiven S<strong>in</strong>ne unkomplizierte<br />

<strong>und</strong> kollegiale Zusammenarbeit mit allen Berufsgruppen<br />

hat er die Kl<strong>in</strong>ik mit reformiert<br />

<strong>und</strong> geprägt. Ab Februar 2004 hat er die ärztliche<br />

Leitung des Zentral-OP zusätzlich übernommen<br />

<strong>und</strong> engagiert die schwierige Phase<br />

der Neuorganisation dieser wichtigen Funktionsstelle<br />

umgesetzt. Neben dem OP-Management<br />

<strong>und</strong> -leitung bildete die K<strong>in</strong>deranästhesie<br />

e<strong>in</strong>en Schwerpunkt se<strong>in</strong>er Tätigkeit.<br />

Die Person Dr. Kneist galt unter se<strong>in</strong>en Kollegen<br />

immer als konsequent, hilfsbereit, kollegial,<br />

konstruktiv <strong>und</strong> warmherzig. Er war e<strong>in</strong> engagierter<br />

Chefarzt, e<strong>in</strong> verantwortungsbewusster<br />

Vorgesetzter, e<strong>in</strong> guter Kollege <strong>und</strong> Arzt im<br />

wahrsten Worts<strong>in</strong>n. Se<strong>in</strong> Tod erfüllt uns mit Betroffenheit.<br />

Wir bedanken uns respektvoll für<br />

se<strong>in</strong>e geleistete Arbeit. Se<strong>in</strong>er Ehefrau sowie<br />

der Familie gilt unser Mitgefühl. Se<strong>in</strong> Wirken<br />

für die Patienten <strong>und</strong> se<strong>in</strong> Engagement für unser<br />

<strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> werden wir <strong>in</strong> ehrendem<br />

Gedenken bewahren.


Mediz<strong>in</strong> aktuell<br />

RSO-Therapie<br />

Behandlung chronisch-entzündlicher Gelenkserkrankungen<br />

von Dr. med. Claudia Dannenberg,<br />

Chefärzt<strong>in</strong> der Kl<strong>in</strong>ik für Radiologie <strong>und</strong><br />

Nuklearmediz<strong>in</strong><br />

Patienten, die zum Beispiel an konservativ therapieresistenter<br />

rheumatoider Arthritis, aktivierter<br />

Arthrose oder wiederkehrenden Gelenkergüssen<br />

leiden, f<strong>in</strong>den am <strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> e<strong>in</strong>e neue Anlaufstelle für<br />

ihre Behandlung. Die chronisch-entzündlichen<br />

Gelenkerkrankungen wie z.B. die nach Kniegelenksendoprothesen<br />

werden <strong>in</strong> der Kl<strong>in</strong>ik für<br />

Radiologie <strong>und</strong> Nuklearmediz<strong>in</strong> mittels Radiosynoviorthese<br />

(RSO-Therapie) therapiert. Die<br />

RSO-Therapie ist e<strong>in</strong> nuklearmediz<strong>in</strong>isches Behandlungsverfahren,<br />

das erstmalig <strong>in</strong> <strong>Weimar</strong><br />

möglich ist. Bislang mussten Patienten aus<br />

<strong>Weimar</strong> <strong>und</strong> Umgebung, für die e<strong>in</strong>e solche<br />

Behandlung <strong>in</strong> Betracht kam, weitläufigere<br />

Wege auf sich nehmen (z.B. nach Jena).<br />

Die RSO-Therapie wird im Rahmen der ambulanten<br />

Ermächtigung <strong>in</strong> der nuklearmediz<strong>in</strong>ischen<br />

Abteilung des <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s als ambulante<br />

Behandlung angeboten. Die Entscheidung zur<br />

Behandlung erfolgt <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit<br />

rheumatologisch oder orthopädisch versierten,<br />

ambulant tätigen Ärzten.<br />

Was wird bei der RSO-Therapie gemacht?<br />

Bei dieser Behandlung werden Beta-Strahler <strong>in</strong><br />

das erkrankte Gelenk <strong>in</strong>jiziert (siehe Foto unten),<br />

die nur e<strong>in</strong>e kurze Reichweite von wenigen<br />

Millimetern haben. Es kommt <strong>in</strong> den<br />

nächsten Wochen <strong>und</strong> Monaten zu e<strong>in</strong>er Verödung<br />

der entzündlich veränderten Gelenk<strong>in</strong>nenhaut<br />

<strong>und</strong> damit zu e<strong>in</strong>er Verm<strong>in</strong>derung<br />

bzw. Vermeidung der Ergussbildung im Gelenk.<br />

Die Injektion des Beta-Strahlers <strong>in</strong> das Gelenk<br />

erfolgt mittels Durchleuchtungskontrolle, nachdem<br />

die richtige Lage der Injektionsnadel durch<br />

e<strong>in</strong>e Probe<strong>in</strong>jektion von Röntgenkontrastmittel<br />

überprüft wurde (siehe Abbildung). Nach dem<br />

E<strong>in</strong>griff ist e<strong>in</strong>e Ruhigstellung des behandelten<br />

Gelenkes für 48 St<strong>und</strong>en notwendig. Bei Be<strong>in</strong>gelenken<br />

geht dies nur <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit Bettruhe<br />

zu Hause, was die Verpflegung <strong>und</strong> Betreuung<br />

durch e<strong>in</strong>en Angehörigen oder e<strong>in</strong>e andere<br />

Betreuungsperson voraussetzt.<br />

Nicht angewandt wird diese Behandlung bei<br />

Schwangerschaft <strong>und</strong> <strong>in</strong> der Stillzeit. Außerdem<br />

sollten die Patienten ke<strong>in</strong> Falithrom (Blutverdünnungsmedikament)<br />

zum Zeitpunkt der Behandlung<br />

e<strong>in</strong>nehmen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e bakteriell vermittelte<br />

Entzündung <strong>in</strong> dem betroffenen<br />

Gelenk ausgeschlossen se<strong>in</strong>. Schwere Nebenwirkungen<br />

s<strong>in</strong>d extrem selten <strong>und</strong> <strong>in</strong> der Mehrzahl<br />

vergleichbar mit den Komplikationen, die<br />

bei allen Gelenkpunktionen e<strong>in</strong>treten können.<br />

Wo liegt der Nutzen für die Patienten?<br />

Die RSO-Therapie erzielt nach unseren Erfahrungen<br />

bei ca. drei von vier behandelten<br />

Patienten e<strong>in</strong>e Schmerzl<strong>in</strong>derung, die bis<br />

Schmerzfreiheit gehen kann. Dazu kommt<br />

e<strong>in</strong>e verbesserte Gelenkbeweglichkeit. Die<br />

Wirkung der Behandlung lässt sich im E<strong>in</strong>zelfall<br />

nach drei Monaten beurteilen, e<strong>in</strong>e weitere<br />

Besserung vier bis sechs Monate nach<br />

Behandlung ist möglich. Bei nicht ausreichender<br />

Wirkung kann die Behandlung nach sechs<br />

Monaten e<strong>in</strong>malig wiederholt werden.<br />

Wir freuen uns, dass wir unseren Patienten<br />

nun, zusätzlich zur bereits seit vielen Jahren<br />

bewährten ambulanten Entzündungsbestrahlung<br />

mit unserem Röntgentiefentherapiegerät,<br />

auch die neue, <strong>in</strong> <strong>Weimar</strong> bisher nicht verfügbare<br />

nuklearmediz<strong>in</strong>ische RSO-Therapie zur<br />

L<strong>in</strong>derung von Schmerzen <strong>und</strong> zur Verbesserung<br />

der Beweglichkeit bei konservativ therapieresistenten<br />

chronisch-entzündlichen Gelenkerkrankungen<br />

anbieten können.<br />

9<br />

Durchleuchtungsbild e<strong>in</strong>es Kniegelenkes<br />

nach Punktion <strong>und</strong> Probe<strong>in</strong>jektion von<br />

Kontrastmittel<br />

Verteilungssz<strong>in</strong>tigramm des Beta-Strahlers<br />

im Gelenk als RSO-Therapie-Abschlusskontrolle


Mediz<strong>in</strong> aktuell<br />

Funktionsprüfung: Lächeln<br />

Ergebnis: rechter M<strong>und</strong>w<strong>in</strong>kel hebt sich nicht<br />

Aufzweigung des Nervus facialis (Gesichtsnerves)<br />

zur Versorgung der Gesichtsmuskulatur<br />

10<br />

Gesichtslähmungen – Möglichkeiten chirurgischer<br />

Rehabilitation am <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong><br />

von PD Dr. med. habil. Kerst<strong>in</strong> Hoffmann,<br />

Chefärzt<strong>in</strong> der Kl<strong>in</strong>ik für Hals-Nasen-Ohrenheilk<strong>und</strong>e<br />

<strong>Das</strong> sichtbare Symptom e<strong>in</strong>er Schädigung des<br />

Gesichtsnerves (Nervus facialis) ist die Lähmung<br />

der mimischen Gesichtsmuskulatur. Aufgr<strong>und</strong><br />

der daraus resultierenden kosmetischen<br />

Entstellung der Betroffenen kommt der chirurgischen<br />

Rehabilitation irreversibler Nervenverletzung<br />

e<strong>in</strong> großer Stellenwert zu.<br />

Die häufigste Ursache e<strong>in</strong>er Gesichtlähmung<br />

beide Augen zukneifen<br />

Auge rechts bleibt offen<br />

(Fazialisparese) ist die sogenannte „Bellsche<br />

Parese“. Ihre Entstehung ist ungeklärt, die Heilungsprognose<br />

allerd<strong>in</strong>gs mit 80-%iger Besserung<br />

bzw. vollständiger Wiederherstellung sehr<br />

gut. Bei den verbleibenden 20 Prozent der Gesichtlähmungen<br />

s<strong>in</strong>d die Ursachen bekannt.<br />

Dazu gehören entzündliche Prozesse durch<br />

neurotrope Bakterien oder Viren (z. B. Herpesviren,<br />

Borrelien), aber auch entzündliche otogene<br />

Fazialisparesen beim sogenannten Cholesteatom<br />

(Perlgeschwulst des Ohres). E<strong>in</strong>e<br />

Gesichtslähmung kann auch als Komplikation<br />

e<strong>in</strong>er akuten Mittelohrentzündung (Otitis media)<br />

auftreten. Weitere Ursachen s<strong>in</strong>d Unfälle,<br />

tumoröse Erkrankungen oder Verletzungen<br />

nach chirurgischer Entfernung von Tumoren sowie<br />

Erkrankungen des Zentralnervensystems.<br />

Nach ausführlicher Diagnostik ist das Ziel die<br />

Wiederherstellung von Form <strong>und</strong> Funktion an<br />

Auge, M<strong>und</strong> <strong>und</strong> Gesichtsweichteilen. Die Diagnostik<br />

von Gesichtslähmungen umfasst topische<br />

<strong>und</strong> quantitative Schadensbestimmungen.<br />

Außer der Prüfung der motorischen Funktion<br />

des Gesichtsnerves erfolgen topodiagnostische<br />

Tests (Geschmacksprüfung, Stapediusreflex-<br />

messung) <strong>und</strong> elektrophysiologische Tests<br />

(Nervenerregbarkeitstest, Elektroneurografie<br />

<strong>und</strong> Elektromyografie). Die Topodiagnostik erfolgt<br />

heute fast ausschließlich mittels Computer-<br />

<strong>und</strong> Magnetresonanztomografie (CT/MRT).<br />

Bei der Therapie der Gesichtslähmung wird <strong>in</strong><br />

Sofortmaßnahmen <strong>und</strong> spätere chirurgische<br />

Rehabilitation unterschieden. Zu den Sofortmaßnahmen<br />

gehören die Ursachenbeseitigung,<br />

z. B. müssen entzündliche Herde ausgeräumt<br />

werden oder es muss bei Traumen e<strong>in</strong>e<br />

Dekompression bzw. Schlitzung der Nerven-<br />

M<strong>und</strong> spitz machen<br />

M<strong>und</strong> spitz machen nur l<strong>in</strong>ks möglich<br />

scheidewand erfolgen bei gleichzeitiger medikamentöser<br />

Therapie. E<strong>in</strong>e chirurgische Rehabilitation<br />

von Gesichtslähmungen kommt erst<br />

nach Feststellung irreversibler Nervenschädigungen<br />

<strong>in</strong>frage. Dabei wird zwischen der sofortigen<br />

Nervenrekonstruktion, statische Techniken<br />

sowie Zügelplastiken zur Korrektur des<br />

M<strong>und</strong>es unterschieden.<br />

1.) Die Nervenrekonstruktion<br />

Bei kompletter Durchtrennung des Gesichtsnervs,<br />

z. B. nach e<strong>in</strong>em Unfall, ist (<strong>in</strong>nerhalb<br />

der ersten drei Wochen) e<strong>in</strong>e spannungsfreie<br />

Verb<strong>in</strong>dung der Nervenstümpfe die Therapie<br />

der Wahl. Bei großen Defektstrecken kommen<br />

Interponate aus meist locoregionalen Bereichen<br />

zum E<strong>in</strong>satz. Da der Nerv pro Monat ca.<br />

e<strong>in</strong> Millimeter wächst, ist mit e<strong>in</strong>er Wiederherstellung<br />

der Funktion des Gesichtsnervs bei e<strong>in</strong>er<br />

Defektstrecke von ca. e<strong>in</strong>em Zentimeter<br />

nicht vor e<strong>in</strong>em Jahr zu rechnen.<br />

2.) Statische Techniken<br />

Statische Techniken dienen dazu, im Ruhetonus<br />

e<strong>in</strong>en möglichst symmetrischen Gesichtsausdruck<br />

zu erzielen. Geht man von den wich-


tigsten funktionellen E<strong>in</strong>heiten im Gesicht aus,<br />

so kommt der Rehabilitation des Auges <strong>und</strong><br />

des M<strong>und</strong>es e<strong>in</strong>e besondere Bedeutung zu. Bei<br />

Lähmungen im Bereich des Auges <strong>und</strong> der Augenbraue<br />

kommt es zur Senkung der Augenbraue<br />

verb<strong>und</strong>en mit e<strong>in</strong>er fehlenden Senkung<br />

des Oberlides (Ptosis) <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er fehlenden Hebung<br />

des Unterlids (Ektropium). <strong>Das</strong> Resultat<br />

ist im typischen Bild e<strong>in</strong> offen stehendes Auge.<br />

Als Soforttherapie wird zunächst e<strong>in</strong> Uhrglasverband<br />

– zum<strong>in</strong>dest über Nacht – angelegt,<br />

um Sek<strong>und</strong>ärschäden am Auge zu vermeiden.<br />

2.1) Augenbrauenanhebung/Oberlidplastik<br />

E<strong>in</strong>e Anhebung der Augenbraue ist durch mehrere<br />

Techniken möglich:<br />

■ durch e<strong>in</strong>e Exzision von Gewebe im Bereich<br />

e<strong>in</strong>er Stirnfalte,<br />

■ e<strong>in</strong>e sogenannte Fadenzügelung, die Augenbraue<br />

wird mit Hilfe e<strong>in</strong>es verankerten<br />

Fadens wieder nach kranial (schädelwärts)<br />

gezogen oder<br />

■ durch das Endot<strong>in</strong>vorheadsystem, wo mit<br />

Hilfe resorbierbarer Ankersysteme e<strong>in</strong>e flächige<br />

Anhebung der Augenbrauenregion<br />

erreicht wird.<br />

Alle drei beschriebenen E<strong>in</strong>griffe s<strong>in</strong>d am <strong>Weimar</strong>er<br />

<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> auch <strong>in</strong> örtlicher Betäubung<br />

ausführbar. Bei stark hängendem Oberlid wird<br />

der E<strong>in</strong>griff meist mit e<strong>in</strong>er Blepharoplastik<br />

komb<strong>in</strong>iert.<br />

Bild l<strong>in</strong>ks: Gesichtslähmung l<strong>in</strong>ks<br />

Bild rechts: Nach operativer Rehabilitation mit<br />

Oberlidimplantat, Brauenlift <strong>und</strong> Unterlidraffung<br />

2.2) Senkung des Oberlides – Lidload<strong>in</strong>g<br />

Zur Korrektur des fehlenden Augenschlusses<br />

kommen Gold- <strong>und</strong> Plat<strong>in</strong>implantate zum E<strong>in</strong>satz.<br />

Beide Materialien s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>nert, d. h. sie<br />

s<strong>in</strong>d gewebeverträglich <strong>und</strong> können über e<strong>in</strong>en<br />

kle<strong>in</strong>en Hautschnitt <strong>in</strong>s Oberlid implantiert<br />

werden. Durch e<strong>in</strong> genaues Ausmessen des<br />

Gewichtes wird e<strong>in</strong> kompletter Augenschluss<br />

ermöglicht.<br />

2.3.) Korrektur des hängenden Unterlides<br />

Haben Patienten e<strong>in</strong> mangelndes Vermögen<br />

der Unterlidhebung, wird der E<strong>in</strong>griff am Oberlid<br />

komb<strong>in</strong>iert mit e<strong>in</strong>er sogenannten horizontalen<br />

Unterlidraffung oder e<strong>in</strong>er Kantopexie.<br />

Ziel dieser Techniken ist es, dass sich das Unterlid<br />

wieder glatt am Augapfel anlegt <strong>und</strong> das<br />

<strong>in</strong> diesem Zusammenhang oft beklagte Tränenträufeln<br />

aufhört.<br />

3.) Zügelplastiken zur M<strong>und</strong>-Korrektur<br />

Die Korrektur des M<strong>und</strong>es ist nicht nur ästhetisch,<br />

sondern auch funktionell von großer Bedeutung.<br />

Die Zügelplastik erzielt e<strong>in</strong>e symmetrische<br />

M<strong>und</strong>stellung <strong>in</strong> Ruhe, <strong>und</strong> dass beim<br />

Tr<strong>in</strong>ken die Flüssigkeiten nicht permanent aus<br />

dem gelähmten M<strong>und</strong>w<strong>in</strong>kel fließen. Dazu<br />

werden dynamische von statischen Zügelplastiken<br />

unterschieden. Die dynamischen Zügelplastiken<br />

werden auch als „neuromuskuläre<br />

Transposition“ bezeichnet, da hier <strong>in</strong>nervierte<br />

Fremdmuskelanteile <strong>in</strong> die gelähmte mimische<br />

Muskulatur „e<strong>in</strong>gebracht werden“. Der<br />

Temporaliszügelplastik zur Rekonstruktion des<br />

Ruhetonus im Bereich des M<strong>und</strong>es kommt<br />

e<strong>in</strong>e sehr weite Verbreitung zu. Hierbei wird<br />

über e<strong>in</strong>en bogenförmigen Zugang im Bereich<br />

des Haaransatzes e<strong>in</strong> Muskel-Sehnen-Bündel<br />

aus dem Schläfenmuskel (Musculus temporalis)<br />

präpariert, nach unten geschlagen <strong>und</strong><br />

mit dem M<strong>und</strong>w<strong>in</strong>kel sowie der Ober- <strong>und</strong> Unterlippe<br />

vernäht. Außer der dynamischen Zügelplastik,<br />

können auch statische Zügelplastiken<br />

mit Muskelfaszie oder Gore-Tex zum Erfolg<br />

führen. Sie werden über Stich<strong>in</strong>zision <strong>und</strong> über<br />

enorale Zugänge mit dem Jochbogen oder sich<br />

selbst vernäht.<br />

Kommen all diese Techniken zum E<strong>in</strong>satz kann<br />

trotz erheblicher Gesichtsentstellung nach Lähmung<br />

des Nervus facialis e<strong>in</strong>e zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong><br />

Ruhe deutlich verbesserte Gesichtssymmetrie<br />

hergestellt werden.<br />

Gold- <strong>und</strong> Plat<strong>in</strong>implantat<br />

Exzision<br />

Fadenzügelung<br />

Blepharoplastik<br />

11


Mediz<strong>in</strong> aktuell<br />

DIABETISCHE FUßSPRECHSTUNDE<br />

Mo: 08–09.30 Uhr<br />

Mi: 08–12 Uhr<br />

Fr: 08–12 Uhr<br />

Term<strong>in</strong>absprache<br />

Schwester Dorothe,<br />

Tel. 03643 / 57-1110<br />

Im Fußbehandlungsraum: Podolog<strong>in</strong> <strong>und</strong><br />

W<strong>und</strong>schwester beim Verbandswechsel<br />

Gefäßdiagnostik mit Ultraschall<br />

12<br />

Diabetisches Fußzentrum<br />

am <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> <strong>Weimar</strong> etabliert<br />

von Dr. med. Thomas Werner,<br />

Oberarzt der Kl<strong>in</strong>ik für Innere Mediz<strong>in</strong> I<br />

Im <strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> <strong>Weimar</strong><br />

werden jährlich etwa 2000 Diabetiker behandelt;<br />

knapp die Hälfte dieser Patienten im Bereich<br />

Diabetologie der Kl<strong>in</strong>ik für Innere Mediz<strong>in</strong><br />

I. Bei der stationären Versorgung geht es<br />

immer weniger nur um die alle<strong>in</strong>ige Stoffwechsele<strong>in</strong>stellung.<br />

Häufig steht die Behandlung<br />

von diabetischen Folgeerkrankungen im Mittelpunkt<br />

des Krankenhausaufenthaltes. Neben<br />

Erkrankungen der Nieren gehören dazu<br />

Verengungen der Herzkranzgefäße (Herz<strong>in</strong>farkt),<br />

Durchblutungsstörungen der Be<strong>in</strong>arterien<br />

(Schaufensterkrankheit) oder W<strong>und</strong>en an<br />

den Füßen (Diabetisches Fußsyndrom).<br />

Wenn Patienten an e<strong>in</strong>em Diabetischen Fußsyndrom<br />

erkranken, ist damit e<strong>in</strong> deutlich erhöhtes<br />

Amputationsrisiko verb<strong>und</strong>en. Alle<strong>in</strong> bei AOK-<br />

Versicherten Diabetikern wurden im Jahr 2001<br />

deutschlandweit 29.000 Amputationen an den<br />

unteren Extremitäten durchgeführt – die Hälfte<br />

der Erkrankten verlor ihr Be<strong>in</strong> oberhalb des<br />

Sprunggelenkes (Majoramputation). Natürlich<br />

ist damit e<strong>in</strong>e schwierigere Mobilisation verb<strong>und</strong>en.<br />

Viele Patienten s<strong>in</strong>d anschließend auf<br />

ständige Betreuung <strong>und</strong> Pflege angewiesen,<br />

die Sterblichkeit ist deutlich erhöht.<br />

Unsere Schwerpunktstation für Patienten<br />

mit Diabetischem Fußsyndrom<br />

Um die Versorgung von Diabetikern mit Fußw<strong>und</strong>en<br />

zu verbessern, wurde am <strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> das Diabetische Fußzentrum<br />

<strong>Weimar</strong> gegründet <strong>und</strong> im Bereich Diabetologie<br />

e<strong>in</strong>e Schwerpunktstation e<strong>in</strong>gerichtet. Dort s<strong>in</strong>d<br />

alle strukturellen Voraussetzungen zur Behandlung,<br />

wie e<strong>in</strong> Fußbehandlungsraum auf Stationsebene<br />

oder E<strong>in</strong>zelzimmer für mögliche Infektionspatienten<br />

mit entsprechenden Hygiene-<br />

plänen, geschaffen worden. Die Diabetische<br />

Fußstation ist von der AG Fuß der Deutschen<br />

Diabetes Gesellschaft zertifiziert <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e der<br />

wenigen spezialisierten stationären Anlaufstellen<br />

für Diabetiker mit diesem Krankheitsbild <strong>in</strong><br />

Mitteldeutschland.<br />

Sowohl die Ärzte als auch das Pflegepersonal<br />

s<strong>in</strong>d speziell für die Behandlung von Patienten<br />

mit Diabetischem Fußsyndrom ausgebildet.<br />

Falls chirurgische E<strong>in</strong>griffe nicht zu vermeiden<br />

s<strong>in</strong>d, achten alle Mitarbeiter des Fußteams, zu<br />

dem neben Diabetologen auch Traumatologen,<br />

Gefäßchirurgen <strong>und</strong> Radiologen gehören, besonders<br />

darauf, die therapeutischen Möglich-<br />

Unser Fußteam v.l.: Schwester Dorothe (W<strong>und</strong>manager<strong>in</strong>), Frau Weber (Podolog<strong>in</strong>), Frau Sarreiter (Assistenzärzt<strong>in</strong>,<br />

Fußambulanz), Frau Hennig (Stationsärzt<strong>in</strong> Fußstation), Frau Dr. med. Pietschmann (Stationsärzt<strong>in</strong><br />

Diabetologie), Oberarzt Dr. Werner <strong>und</strong> Frau Werner (Assistenzärzt<strong>in</strong>, Duplexsonografie der Gefäße)


keiten zur Begrenzung der Amputationshöhe<br />

auszuschöpfen. Im Bedarfsfall arbeitet das Kl<strong>in</strong>ikpersonal<br />

auch mit überregionalen Speziale<strong>in</strong>richtungen<br />

<strong>in</strong> anderen B<strong>und</strong>esländern<br />

zusammen.<br />

Durch Mitarbeit an wissenschaftlichen Studien,<br />

regelmäßige Teilnahme an speziellen Fortbildungen<br />

<strong>und</strong> Hospitationen <strong>in</strong> anderen Fußbe -<br />

handlungszentren versuchen wir, unsere Behandlungsqualität<br />

ständig zu verbessern.<br />

Ergänzende Behandlungsverfahren<br />

Auf unserer Diabetischen Fußstation stehen<br />

aktuell folgende ergänzende Behandlungsverfahren<br />

zur Verfügung:<br />

■ Biochirurgie (Maden) zur schmerzfreien<br />

W<strong>und</strong>re<strong>in</strong>igung<br />

■ Behandlung mit mediz<strong>in</strong>ischem Honig zur<br />

Beschleunigung der W<strong>und</strong>heilung<br />

■ Elektrotherapie (Wo<strong>und</strong>EL) zur Beschleunigung<br />

der W<strong>und</strong>heilung<br />

■ Vakuumtherapie (V.A.C.) zur Beschleunigung<br />

der W<strong>und</strong>heilung<br />

■ Urok<strong>in</strong>asetherapie/Prostavas<strong>in</strong>therapie zur<br />

Verbesserung der Durchblutung<br />

■ <strong>in</strong> Kooperation mit auswärtigem Zentrum:<br />

Stammzelltherapie zur Verbesserung der<br />

Durchblutung<br />

Kooperationen für optimale Versorgung<br />

Für die gute Versorgung unserer Patienten bestehen<br />

enge Kooperationen mit Ärzten anderer<br />

Fachrichtungen. E<strong>in</strong>mal wöchentlich werden<br />

die Patienten mit Diabetischem Fußsyndrom<br />

<strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>är auf Station besprochen <strong>und</strong> im<br />

Bedarfsfall chirurgische Maßnahmen e<strong>in</strong>geleitet.<br />

E<strong>in</strong> Traumatologe bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> Weiterbildung<br />

zur speziellen Fußchirurgie <strong>und</strong> ist<br />

eng <strong>in</strong> den Ablauf der Diabetischen Fußstation<br />

<strong>in</strong>tegriert. In Zusammenarbeit mit unseren<br />

Kollegen der Kl<strong>in</strong>ik für Radiologie <strong>und</strong> Nuklearmediz<strong>in</strong><br />

kann die komplette Diagnostik bei<br />

Durchblutungsstörungen der unteren Extremitäten<br />

(Arm-Be<strong>in</strong>-Index-Messung, Duplexsonografie,<br />

MR-Angiografie, CT-Angiografie) als<br />

auch e<strong>in</strong>e fachgerechte Therapie (PTA/Stent-<br />

Implantation) ermöglicht werden.<br />

Fallzahl<br />

Anzahl der Fuß- <strong>und</strong> Be<strong>in</strong>amputationen bei Diabetikern im <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> <strong>Weimar</strong><br />

Bypassoperationen gehören zum Leistungsspektrum<br />

unseres erfahrenen Gefäßchirurgen.<br />

Auf der Diabetischen Fußstation ist e<strong>in</strong>e speziell<br />

ausgebildete W<strong>und</strong>schwester für fachgerechte<br />

Verbandswechsel zuständig. Zweimal<br />

wöchentlich behandelt e<strong>in</strong>e Podolog<strong>in</strong> Patienten<br />

mit Fuß- <strong>und</strong> Nagelveränderungen; wöchentlich<br />

ist e<strong>in</strong> Orthopädieschuhmachermeister<br />

anwesend. Somit s<strong>in</strong>d direkte Absprachen<br />

zur Planung der Schuhversorgung unserer Patienten<br />

nach Abheilung der Fußw<strong>und</strong>en möglich.<br />

Durch Kooperationsverb<strong>in</strong>dungen zu<br />

Ärzten <strong>in</strong> den diabetologischen Schwerpunktpraxen,<br />

zu niedergelassen Kollegen <strong>und</strong> Rehabilitationskl<strong>in</strong>iken<br />

werden unsere Leistungen<br />

auch überregional genutzt.<br />

Erste Erfolge <strong>in</strong> Zahlen<br />

Mit der Etablierung des Diabetischen Fußzentrums<br />

konnte <strong>in</strong> den letzten Jahren e<strong>in</strong>e deutliche<br />

Verbesserung der Behandlungsqualität<br />

im <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> <strong>Weimar</strong> realisiert werden: Im Vergleich<br />

zum Jahr 2007 wurde trotz deutlich<br />

steigender Behandlungszahlen sowohl die Gesamtzahl<br />

an Amputationen als auch die relative<br />

Anzahl an Majoramputationen oberhalb<br />

des Sprunggelenkes halbiert. Die Amputationswahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

bei diabetischen Fußw<strong>und</strong>en<br />

auf der Diabetischen Fußstation betrug<br />

im Jahr 2010 nur 6,7 Prozent. Bei der überwiegenden<br />

Anzahl der behandelten Patienten<br />

konnte der Fuß gerettet werden.<br />

<strong>13</strong><br />

Trotz deutlich steigender Fallzahlen konnte<br />

am <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> die Amputationsrate<br />

halbiert werden.<br />

Diabetiker müssen besonders auf die<br />

Pflege ihrer Füsse achten.<br />

Visite auf der diabetischen Fußstation


Information<br />

Vier Träger stehen h<strong>in</strong>ter dem Hospiz: die<br />

katholische Hospizgesellschaft, die evangelische<br />

Stadtmission, das Maltesser Hilfswerk<br />

Erfurt <strong>und</strong> das <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>,<br />

zur Erföffnung vertreten durch Hubertus<br />

Jaeger (re.).<br />

Die Thür<strong>in</strong>ger M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> für B<strong>und</strong>es-<br />

<strong>und</strong> Europaangelegenheiten, Marion<br />

Walsmann, begrüßte die Eröffnung der<br />

E<strong>in</strong>richtung <strong>und</strong> wertete dies als guten<br />

Tag für die Hospizarbeit.<br />

14<br />

Eröffnung<br />

Christliches Hospiz „St. Mart<strong>in</strong>“ <strong>in</strong> Erfurt<br />

von Gabriele Gnodtke, Hospizleitung<br />

Am 10. März diesen Jahres hat das Christliche<br />

Hospiz „St. Mart<strong>in</strong>“ die ersten Gäste aufgenommen.<br />

Unter Mitträgerschaft des <strong>Sophien</strong>-<br />

<strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s haben wir am<br />

Rande der Landeshauptstadt Erfurt nach langer<br />

Vorbereitungsphase als stationäres Hospiz<br />

nun die Türen geöffnet.<br />

Schwerstkranken Menschen <strong>und</strong> ihren Angehörigen<br />

möchten wir hier Raum <strong>und</strong> professionelle<br />

Betreuung <strong>und</strong> Begleitung geben. Die<br />

letzte Lebenszeit soll entsprechend der Wünsche<br />

der betroffenen Familien oder auch Alle<strong>in</strong>lebenden,<br />

gestaltet werden können. E<strong>in</strong><br />

engagiertes fachlich gut ausgebildetes Pflegeteam<br />

plant geme<strong>in</strong>sam mit den Bewohnern<br />

Tagesablauf, gewünschte Körperpflege <strong>und</strong><br />

koord<strong>in</strong>iert die mediz<strong>in</strong>ische Betreuung (möglichst<br />

durch den eigenen Hausarzt – auch die<br />

Vermittlung e<strong>in</strong>es regional ansässigen Arztes<br />

ist unkompliziert möglich). Die hausärztliche<br />

Versorgung wird durch Palliativmediz<strong>in</strong>er unterstützt.<br />

Auch begleitende Therapien wie<br />

Physio- oder Ergotherapie s<strong>in</strong>d möglich. Palliativtherapiemaßnahmen<br />

wie z.B. parenterale<br />

Ernährung, Infusionen zur Flüssigkeitszufuhr,<br />

Schmerztherapie über Pumpe, Sauerstoffgabe<br />

usw. s<strong>in</strong>d bei Bedarf selbstverständlich. Die<br />

Anwendung <strong>und</strong> E<strong>in</strong>setzung jeglicher Maßnahmen<br />

bestimmt der Hospizbewohner selbst.<br />

Jederzeit steht das gesamte Team beratend<br />

zur Verfügung <strong>und</strong> Entscheidungen können<br />

jederzeit <strong>in</strong> die e<strong>in</strong>e oder andere Richtung<br />

verworfen werden oder neu entstehen.<br />

Manchmal wechselt Symptomatik oder psychisches<br />

Empf<strong>in</strong>den, daher s<strong>in</strong>d oft Änderungen<br />

im Tagesplan nötig <strong>und</strong> möglich.<br />

Die Entscheidung über jegliche Aktionen ist<br />

immer e<strong>in</strong> Abwägen zwischen professionell<br />

gebotenen Maßnahmen <strong>und</strong> den Wünschen<br />

des Patienten. Die langjährige Erfahrung des<br />

Pflegeteams soll Menschen zur Erleichterung<br />

spezieller pflegerischer Aspekte dienen. Zur<br />

Klärung manchmal notwendiger sozialer Belange,<br />

Behördenangelegenheiten, Beantragungen,<br />

Vollmachten oder amtlicher Betreuungen<br />

sowie Patientenverfügungen steht an<br />

zwei Tagen <strong>in</strong> der Woche e<strong>in</strong>e Sozialarbeiter<strong>in</strong><br />

helfend zur Seite. Auch Angehörige können<br />

dies <strong>in</strong> Anspruch nehmen. Die Aufteilung <strong>in</strong><br />

kle<strong>in</strong>e Bereiche (3-4 Menschen werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Dienst von e<strong>in</strong>er Pflegekraft betreut) ermöglicht<br />

e<strong>in</strong>e sehr <strong>in</strong>tensive <strong>und</strong> vertrauensvolle<br />

Atmosphäre.<br />

Unsere Hauswirtschaftskräfte stehen für die<br />

Zubereitung von Wunschkost <strong>und</strong> manch kle<strong>in</strong>en<br />

Handreichungen bereit. Oft zieht der Duft<br />

von frisch gebackenem Kuchen durch das Hospiz.<br />

Angehörige <strong>und</strong> jegliche Vertrauenspersonen<br />

unserer Hospizgäste s<strong>in</strong>d jederzeit herzlich<br />

willkommen <strong>und</strong> können auf Wunsch der<br />

Betroffenen <strong>in</strong> jegliches Tun e<strong>in</strong>bezogen wer-


Zehn Behandlungsplätze <strong>und</strong> zwei Angehörigenzimmer gibt es im Gebäude, das <strong>in</strong> den 80er-Jahren als Berufsschule erbaut worden war.<br />

den. Aus solcher <strong>in</strong>tensiver Geme<strong>in</strong>samkeit<br />

erwächst manchmal sogar ehrenamtliches<br />

Engagement, wofür wir sehr dankbar s<strong>in</strong>d.<br />

Jederzeit s<strong>in</strong>d uns auch Menschen willkommen,<br />

die sich für e<strong>in</strong> Ehrenamt im Hospiz <strong>in</strong>teressieren.<br />

Sie können dazu e<strong>in</strong>fach die Hospizleitung<br />

ansprechen.<br />

Wie kommt es zur Aufnahme <strong>in</strong>s Hospiz<br />

„St. Mart<strong>in</strong>“?<br />

Bei Vorliegen e<strong>in</strong>er lebenslimitierenden Erkrankung<br />

<strong>und</strong> fehlender Möglichkeit zuhause<br />

betreut zu werden, wenden Sie sich an die<br />

Sozialarbeiter<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> Ihrem Krankenhaus<br />

oder an Ihren behandelnden Arzt. Nach Ausstellung<br />

e<strong>in</strong>er ärztlichen Besche<strong>in</strong>igung (Vordruck<br />

liegt im Haus vor) wird diese per Fax<br />

<strong>in</strong>s Hospiz geleitet. Alle weiteren Anträge<br />

übernimmt das Hospiz <strong>und</strong> stimmt diese mit<br />

Ihrer Kranken- <strong>und</strong> Pflegekasse ab. (<strong>Das</strong> Vorliegen<br />

e<strong>in</strong>er Pflegestufe ist ke<strong>in</strong>e Bed<strong>in</strong>gung<br />

für den Hospizantrag).<br />

Nach Kostenzusage durch Ihre Kranken- <strong>und</strong><br />

Pflegekasse kann bei freiem Zimmer im Hospiz<br />

die Überleitung erfolgen. Jederzeit ist uns<br />

vorher e<strong>in</strong> Besuch im Hospiz zur Information<br />

Symbolische Übergabe des Schlüssels an Geschäftsführer<br />

des 5. Thür<strong>in</strong>ger Hospizes, Sebastian Welisch.<br />

willkommen <strong>und</strong> gewünscht. Auch telefonische<br />

Anfragen werden gern beantwortet.<br />

Der Aufenthalt wird über e<strong>in</strong>en Tagesbedarfssatz<br />

mit den Kassen abgerechnet. Dabei werden<br />

90% der Kosten erstattet. Zehn Prozent<br />

(ca. 22,- EUR) pro Tag muss das Hospiz selbst<br />

durch ehrenamtliche Zuarbeit <strong>und</strong> Spenden<br />

erwirtschaften. Die E<strong>in</strong>richtung ist daher immer<br />

auf Spenden angewiesen. Dabei ist das<br />

Pr<strong>in</strong>zip der Solidargeme<strong>in</strong>schaft selbstverständlich,<br />

denn gerade <strong>in</strong> unserer Zeit, wo soziale<br />

Schwächen wieder vermehrt offenbar<br />

werden, soll niemand ausgeschlossen se<strong>in</strong>.<br />

Seit Frühjahr 2011 s<strong>in</strong>d bis heute 62 Menschen<br />

im Hospiz begleitet worden.<br />

Wir wünschen uns e<strong>in</strong>e Atmosphäre wertschätzenden<br />

Mite<strong>in</strong>anders <strong>und</strong> ebensolcher<br />

Kommunikation zwischen Hospizteam, den<br />

sich uns anvertrauenden Menschen <strong>und</strong> Ihren<br />

Familien oder Fre<strong>und</strong>en, angrenzenden <strong>und</strong><br />

überleitenden E<strong>in</strong>richtungen <strong>und</strong> Kooperationspartnern<br />

<strong>und</strong> hoffen das uns dies gel<strong>in</strong>gt.<br />

15<br />

Ökomenischer Gottesdienst <strong>in</strong> der katholischen<br />

Kirche zu Melchendorf: Bischof<br />

Joachim Wanke <strong>und</strong> Landesbischöf<strong>in</strong> Ilse<br />

Junkermann segneten die Mitarbeiter e<strong>in</strong>.


Information<br />

v.l.: Oberarzt Dr. Arndt Hoppe, e<strong>in</strong>er der<br />

ersten Zivildienstleistenden des Hauses,<br />

Silvana Kastl, Renate Werner <strong>und</strong> unser<br />

letzter Zivi, Valent<strong>in</strong> Kusch (re.)<br />

Abschlussr<strong>und</strong>e mit unseren Zivis: David<br />

Wiedemann, Alexander Hong, Max Fritsch,<br />

Nils Teuscher <strong>und</strong> Valent<strong>in</strong> Kusch<br />

Dank der „Mutter der Zivildienstleistenden“<br />

Renate Werner<br />

16<br />

E<strong>in</strong>e Ära ist zu Ende<br />

Letzter Zivildienstleistender am <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> verabschiedet<br />

von Doreen Päsel,<br />

Referent<strong>in</strong> für Öffentlichkeitsarbeit<br />

Wir werden sie vermissen! Sie waren Hilfe im<br />

Alltag, nahmen sich fre<strong>und</strong>lich unserer Patienten<br />

an, begleiteten diese auf ihren Wegen im<br />

Haus, erledigten Aufgaben der technischen Abteilung<br />

oder kümmerten sich um die prompte<br />

Auslieferung benötigter Materialien. Jeden Tag<br />

der Arbeitswoche waren sie im E<strong>in</strong>satz <strong>und</strong> im<br />

<strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> unterwegs: unsere Zivildienstleistenden.<br />

Am 30. April 2011 wurde der<br />

letzte Dienstleistende des <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s<br />

verabschiedet. Damit ist die Ära nach 21 Jahren<br />

offiziell beendet. Die Möglichkeit, den Kl<strong>in</strong>ikalltag<br />

kennenzulernen, besteht jedoch weiterh<strong>in</strong><br />

z.B. <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em beruflichen Orientierungsjahr.<br />

letzter bürokratischer Akt: Überreichung<br />

der Papiere zum Austritt<br />

Valent<strong>in</strong> Kusch, 19 Jahre jung, heißt der junge<br />

Mann, der die Pflichtzeit als letzter Zivildienstleistender<br />

am <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> <strong>Weimar</strong> absolvierte.<br />

Insgesamt neun Monate – mit Verlängerung –<br />

war er im Haus im Patientenbegleitdienst der<br />

Kl<strong>in</strong>ik für Innere Mediz<strong>in</strong> I tätig. Während des<br />

Zivildienstes reifte se<strong>in</strong>e Entscheidung, nach<br />

dieser Zeit <strong>in</strong> Dresden e<strong>in</strong> Mediz<strong>in</strong>studium zu<br />

beg<strong>in</strong>nen. So wie er nutzten viele Zivis die<br />

Möglichkeit <strong>in</strong> den Pflege- <strong>und</strong> mediz<strong>in</strong>ischen<br />

Bereich h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> zu schnuppern. E<strong>in</strong>e Gew<strong>in</strong>nsituation<br />

also für beide Seiten.<br />

Unsere stellvertretende Personalleiter<strong>in</strong>, Renate<br />

Werner, war Beauftragte für den Zivildienst<br />

im <strong>Weimar</strong>er <strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>.<br />

In dieser Funktion betreute sie die Zivildienstleistenden.<br />

Der persönlichen E<strong>in</strong>ladung von<br />

Frau Werner folge auch Silvana Kastl aus Eisenach<br />

von der Verwaltungsstelle Zivildienst des<br />

Diakonischen Werkes. Sie war zehn Jahr lang<br />

Ansprechpartner<strong>in</strong> unserer Zivildienstbeauftragten.<br />

<strong>Das</strong> war der Zivildienst am <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong><br />

<strong>Weimar</strong>:<br />

Mit der Anerkennung des ehemaligen <strong>Sophien</strong>hauses<br />

als Zivildienststelle am 1.März<br />

1990 traten bis zu dessen Schließung im<br />

Jahr 1998 <strong>in</strong>sgesamt 43 sogenannte „ZDL“<br />

ihre Dienstzeit an. Damals mussten sie noch<br />

<strong>13</strong> Monate dienen. Dann folgte der Umzug<br />

<strong>in</strong>s neugebaute <strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>,<br />

wo der erste Zivildienstleistende im<br />

Mai 1998 se<strong>in</strong>e Arbeit begann. Ihm folgten<br />

weitere <strong>13</strong>6 junge Männer. Insgesamt zählt<br />

die Statistik 180 junge Männer. Ab Februar<br />

2002 folgte e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Verkürzung<br />

der Dienstzeit auf zehn Monate. Im Oktober<br />

2004 waren es dann neun Monate <strong>und</strong><br />

ab Dezember 2010 noch sechs Monate. Im<br />

<strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> konnten 15<br />

Plätze vergeben werden, davon neun <strong>in</strong> der<br />

Pflege <strong>und</strong> Betreuung, zwei im Bereich Handwerker/Technik<br />

<strong>und</strong> vier <strong>in</strong> der Versorgung/im<br />

Hol- <strong>und</strong> Br<strong>in</strong>gedienst.<br />

Am 15. Dezember 2011 werden deutschlandweit<br />

alle Zivildienstleistenden, die noch<br />

im Dienst s<strong>in</strong>d, verabschiedet.


6. Thür<strong>in</strong>ger Krankenhausplan veröffentlicht<br />

Standortnahe Versorgung durch <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> <strong>Weimar</strong> ist auch <strong>in</strong> Zukunft gesichert<br />

von Tomas Kallenbach, Prokurist<br />

Die Thür<strong>in</strong>ger M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> für Familie, Soziales<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit, Heike Taubert (SPD), stellte<br />

im Juni 2011 den 6. Thür<strong>in</strong>ger Krankenhausplan<br />

dem Kab<strong>in</strong>ett <strong>und</strong> der Öffentlichkeit vor.<br />

Im Auftrag des M<strong>in</strong>isteriums hatte das Berl<strong>in</strong>er<br />

IGES-Institut e<strong>in</strong> vorbereitendes Gutachten erstellt.<br />

Weiterh<strong>in</strong> basiert der Krankenhausplan<br />

auf Leistungsdaten der Thür<strong>in</strong>ger Krankenhäuser<br />

des Jahres 2009. Wie die M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> betonte,<br />

soll mit dem Plan e<strong>in</strong>e patienten- <strong>und</strong><br />

bedarfsgerechte stationäre Versorgung der<br />

Thür<strong>in</strong>ger Bevölkerung mit leistungsfähigen<br />

<strong>und</strong> wirtschaftlichen Krankenhäusern auch <strong>in</strong><br />

Zukunft gesichert werden. Der im Krankenhausplanungsausschuss<br />

des Freistaates unter<br />

Beteiligung von Vertretern der Krankenkassen,<br />

der Krankenhäuser sowie Verbände <strong>und</strong><br />

des Thür<strong>in</strong>ger M<strong>in</strong>isterium für Familie, Soziales<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit durchaus kontrovers diskutierte<br />

Planungsansatz ist zum 01.01.2011<br />

<strong>in</strong> Kraft getreten.<br />

<strong>Weimar</strong> behält versorgungsstarkes Angebot<br />

Aufgr<strong>und</strong> der sehr guten Leistungszahlen des<br />

<strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s kann der <strong>Weimar</strong>er Bevölkerung<br />

auch <strong>in</strong> Zukunft e<strong>in</strong> breites mediz<strong>in</strong>isches<br />

Angebot unterbreitet werden. Alle am<br />

<strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> vertretenen Fachrichtungen<br />

werden <strong>in</strong> Zukunft fortgeführt. <strong>Das</strong> breite<br />

Facharztspektrum garantiert damit den Patienten<br />

e<strong>in</strong> hohes Maß an <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ärer Zusammenarbeit.<br />

Die Fortführung der Krankenhauskapazitäten<br />

ist nicht zuletzt e<strong>in</strong>em deutlich ger<strong>in</strong>geren demographisch<br />

bed<strong>in</strong>gten Bedarfsrückgang, wie<br />

<strong>in</strong> vielen anderen Thür<strong>in</strong>ger Landesteilen, geschuldet.<br />

Der bevorzugte Wohnstandort <strong>Weimar</strong><br />

wirkt sich damit auch auf die Krankenhausplanung<br />

aus.<br />

Schwerpunkte entwickeln<br />

Im Krankenhausplan berücksichtigt wurden für<br />

das <strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> Kapazitäten<br />

im Bereich der Psychosomatik sowohl<br />

für Erwachsene als auch für K<strong>in</strong>der. Diese Angebote<br />

sollen zukünftig ebenso ausgebaut<br />

werden wie die Kapazitäten <strong>in</strong> der Kl<strong>in</strong>ik für<br />

Psychiatrie <strong>und</strong> Psychotherapie. <strong>Das</strong> gilt <strong>in</strong>sbesondere<br />

auch für Angebote im tageskl<strong>in</strong>ischen<br />

Bereich dieser Kl<strong>in</strong>ik.<br />

E<strong>in</strong>e besondere Weiterentwicklung wird es<br />

auch im Bereich der Kl<strong>in</strong>iken für Neurologie<br />

<strong>und</strong> Kl<strong>in</strong>ische Neurophysiologie sowie der Kl<strong>in</strong>ik<br />

für Orthopädie-, Unfall- <strong>und</strong> Handchirurgie<br />

geben. Unter Leitung der Chefärzte, Privatdozent<br />

Dr. med. habil. Rolf Malessa sowie Privatdozent<br />

Dr. med. habil. Olaf Bach, wurde e<strong>in</strong>e<br />

neurologisch-orthopädische Nervenschmerzstation,<br />

genannt NonPa<strong>in</strong>-Unit, konzipiert <strong>und</strong><br />

wird <strong>in</strong> diesen Tagen eröffnet. Damit soll sowohl<br />

dem mediz<strong>in</strong>ischen Bedarf, <strong>in</strong>sbesondere<br />

aber auch e<strong>in</strong>er engen <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Verzahnung,<br />

Rechnung getragen werden.<br />

Auch mit dem 6. Thür<strong>in</strong>ger Krankenhausplan<br />

gilt weiterh<strong>in</strong> das Motto „Heute <strong>und</strong> jederzeit<br />

für Sie offen“.<br />

17<br />

Krankenhauslandschaft Thür<strong>in</strong>gen: das<br />

<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> <strong>Weimar</strong> ist e<strong>in</strong>es von <strong>in</strong>sgesamt<br />

44 Krankenhäusern des Freistaates.


Information<br />

v. li.: Markus Vogel (KV Thür<strong>in</strong>gen), Tomas<br />

Kallenbach (Prokurist SHK <strong>Weimar</strong>), Barbara<br />

Klawonn (KV Thür<strong>in</strong>gen) <strong>und</strong> Dr. Micheal<br />

Sakriß (Vorsitzender KV-Notdienstausschuss)<br />

stellten die Thür<strong>in</strong>ger Modelle der<br />

Notdienstzentralen Erfurt <strong>und</strong> <strong>Weimar</strong> auf<br />

dem 2011er B<strong>und</strong>eskongress <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> vor.<br />

NOTFALLSPRECHSTUNDE<br />

Mo, Di, Do: 19–21 Uhr<br />

Mi, Fr: 19–21 Uhr<br />

Sa, So,Feiertag: 08–<strong>13</strong> Uhr<br />

15–20 Uhr<br />

HAUSBESUCHSDIENST<br />

Mo, Di, Do: 19–07 Uhr<br />

des Folgetages<br />

Mi, Fr: <strong>13</strong>–07 Uhr<br />

des Folgetages<br />

Sa, So,Feiertag: 24 h<br />

Sprechst<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Hausbesuchsdienst:<br />

Telefon-Hotl<strong>in</strong>e 0800 / 825 25 25<br />

18<br />

Gebündelte Hilfe r<strong>und</strong> um die Uhr<br />

Kassenärztlicher Notdienst im <strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong><br />

von Doreen Päsel,<br />

Referent<strong>in</strong> für Öffentlichkeitsarbeit<br />

Damit Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürger <strong>in</strong> <strong>Weimar</strong> <strong>und</strong><br />

der Region auch nachts, an Wochenenden <strong>und</strong><br />

an Feiertagen nicht ohne ärztliche Hilfe auskommen<br />

müssen, beteiligen sich niedergelassene<br />

Ärzte fast aller Fachrichtungen neben ihrer<br />

Praxistätigkeit am kassenärztlichen Notdienst<br />

zur Versorgung mediz<strong>in</strong>ischer Notfälle. Durch<br />

die demografische Entwicklung e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>erseits<br />

immer älter werdenden Bevölkerung <strong>und</strong> den<br />

andererseits <strong>in</strong> manchen Gegenden Thür<strong>in</strong>gen<br />

bereits spürbaren Hausärztemangel erwuchs<br />

Handlungsbedarf. Folge der Umstrukturierung<br />

war die Neuorganisation des kassenärztlichen<br />

Notdienstes zum Ende des Jahres 2010. Es wurden<br />

Stadt <strong>und</strong> Landkreise zusammengelegt <strong>und</strong><br />

somit größere Notdienstbereiche geschaffen.<br />

Die Stadt <strong>Weimar</strong> <strong>und</strong> der Landkreis bilden seitdem<br />

e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>samen Versorgungsbereich:<br />

im Norden bis nach Vippachedelhausen reichend,<br />

östlich bis Großschwabhausen, südlich<br />

h<strong>in</strong>ter Kranichfeld <strong>und</strong> Blankenha<strong>in</strong>. Die Westgrenze<br />

bis Utzberg ist geblieben. Darüber h<strong>in</strong>aus<br />

wurden e<strong>in</strong>e Notdienstzentrale mit Sitzdiensten<br />

zu festen Zeiten sowie e<strong>in</strong> Fahrdienst<br />

für die Versorgung der Patienten im Hausbesuch<br />

e<strong>in</strong>gerichtet.<br />

Seit April 2011 bieten die niedergelassenen Ärzte<br />

<strong>in</strong> <strong>Weimar</strong> <strong>und</strong> im Altkreis e<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>e<br />

Notfallsprechst<strong>und</strong>e an, die <strong>in</strong> den Räumen des<br />

<strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s angesiedelt<br />

ist. Sie steht Patienten zur Verfügung, die zwar<br />

akut erkrankt s<strong>in</strong>d, denen es aber aus eigener<br />

E<strong>in</strong>schätzung oder durch Ferndiagnose zumutbar<br />

ist, den Arzt aufzusuchen. Der diensthabende<br />

Arzt der Notfallsprechst<strong>und</strong>e kann beispielsweise<br />

Krankensche<strong>in</strong>e ausstellen <strong>und</strong> Rezepte<br />

verschreiben, im Gegensatz zum Notfallzentrum<br />

des <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s, das bislang oft von Patienten<br />

für diese Zwecke aufgesucht wurde. Neben<br />

der neuen Notfallsprechst<strong>und</strong>e bleibt der<br />

dr<strong>in</strong>gende Hausbesuchsdienst der niedergelassenen<br />

Ärzte erhalten. Dieser kommt zum E<strong>in</strong>satz,<br />

wenn die ges<strong>und</strong>heitlichen E<strong>in</strong>schränkungen<br />

so erheblich s<strong>in</strong>d, dass der Patient die<br />

Notfallsprechst<strong>und</strong>e nicht aufsuchen kann. Die<br />

fachärztlichen Notdienste <strong>in</strong> den Gebieten HNO,<br />

K<strong>in</strong>der- <strong>und</strong> Augenheilk<strong>und</strong>e halten unverändert<br />

<strong>und</strong> fest etabliert ihre Notdienstsprechst<strong>und</strong>en<br />

<strong>in</strong> den jeweiligen Praxen ab.<br />

Der Standort des kassenärztlichen Notdienstes<br />

am <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> <strong>Weimar</strong> bietet den diensthabenden<br />

Ärzten <strong>und</strong> den Patienten weitere Vorteile:<br />

H<strong>in</strong>zuziehung anderer Fachärzte aus dem <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>,<br />

Nutzung diagnostischer Möglichkeiten<br />

des <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s (Labor, Röntgen, Ultraschall,<br />

EKG), kurze Wege <strong>in</strong> die Notaufnahme oder zu<br />

anderen Fachbereichen mit gegebenenfalls unmittelbarer<br />

stationärer E<strong>in</strong>weisung. <strong>Das</strong>s mit<br />

der <strong>in</strong> <strong>Weimar</strong> etablierten Lösung e<strong>in</strong>e wegweisende<br />

Entscheidung <strong>und</strong> e<strong>in</strong> sehr gutes Modell<br />

geschaffen wurde, zeigt sich nicht nur an zufriedeneren<br />

Patienten. Es war auch Vorzeigemodell<br />

Anfang Mai 2011 auf der Berl<strong>in</strong>er Messe<br />

der Kassenärztlichen B<strong>und</strong>esvere<strong>in</strong>igung.


E<strong>in</strong> Jahr Notfallzentrum <strong>Weimar</strong><br />

E<strong>in</strong> Jahr ist es bereits her, seitdem die Modernisierungsarbeiten<br />

am <strong>Weimar</strong>er Notfallzentrum<br />

abgeschlossen wurden. Insgesamt<br />

2,7 Millionen Euro s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>vestiert<br />

worden, um diesen zukunftsgerechten Notfallbereich<br />

für akute Notfälle jeglicher Art<br />

zu schaffen. Der Umbau brachte nicht nur<br />

architektische Neuerungen mit sich, sondern<br />

war Teil e<strong>in</strong>es thür<strong>in</strong>genweit e<strong>in</strong>zigar-<br />

Reflexionen ...<br />

... von Gabriele D<strong>in</strong>da,<br />

Stationsärzt<strong>in</strong> im Notfallzentrum <strong>Weimar</strong><br />

Oft höre ich erstaunte Äußerungen über die<br />

räumlichen Veränderungen, nehme suchende<br />

Blicke wahr, gebe Wegbeschreibung. Im August<br />

vergangenen Jahres wurden die weitreichenden<br />

Umbaumaßnahmen abgeschlossen.<br />

Ich b<strong>in</strong> auf den neuen Wegen längst warm gelaufen,<br />

verb<strong>in</strong>de mit me<strong>in</strong>en Schritten täglich<br />

die beiden räumlich vone<strong>in</strong>ander getrennten<br />

Bereiche: gehfähige, im Wartezimmer sitzende<br />

Patienten auf der e<strong>in</strong>en Seite, schwerer Kranke,<br />

die mit dem Rettungsdienst gebracht werden,<br />

auf den Liegendplätzen der anderen Seite.<br />

Zwei Bereiche, räumlich getrennt, eng mite<strong>in</strong>ander<br />

verb<strong>und</strong>en. Wir Ärzte <strong>und</strong> Schwestern<br />

arbeiten auf beiden Seiten, gehen dorth<strong>in</strong>, wo<br />

der Patient auf se<strong>in</strong>e Behandlung wartet. Dabei<br />

stets aufmerksam, den Überblick zu bewahren,<br />

Dr<strong>in</strong>glichkeiten erfassen, den Zustand<br />

der Patienten im Blick haben. <strong>Das</strong> ist besonders<br />

dann gefordert, wenn viele Patienten zu<br />

versorgen s<strong>in</strong>d: mit Geschick müssen dann die<br />

Plätze mit geme<strong>in</strong>samem Handlungsbedarf <strong>in</strong><br />

die passende personelle Konstellation gefügt<br />

werden. E<strong>in</strong> hohes Maß an Flexibilität, klarer<br />

Kommunikation <strong>und</strong> Wahrnehmung der Gesamtsituation<br />

s<strong>in</strong>d gefragt.<br />

Wir haben mehr Platz, behandeln <strong>in</strong> verschiedenen<br />

Räumen. Gut möglich, dass wir den<br />

wartenden Patienten mitunter eilig <strong>und</strong> angespannt<br />

ersche<strong>in</strong>en, wenn wir die Zimmer häufig<br />

wechseln. Die Flure s<strong>in</strong>d länger, vielleicht<br />

werden alle<strong>in</strong> dadurch Schritte auch rascher...?<br />

Dann wiederum die notwendige Zeit, Ruhe für<br />

die Untersuchung, das ärztliche Gespräch. In<br />

den hellen, fre<strong>und</strong>lichen Zimmern lässt es sich<br />

gut arbeiten. Auch mit „Provisorien“ für die<br />

Untersuchung wie Gipsraum, chirurgischer OP,<br />

tigen Konzeptes, dessen <strong>in</strong>tegraler Bestandteil<br />

der Kassenärztliche Notdienst der KV<br />

Thür<strong>in</strong>gen zur Versorgung ambulanter Patienten<br />

ist. Privatdozent Dr. med. Olaf Bach,<br />

Leiter des Notfallzentrums, <strong>und</strong> die Geschäfsleitung<br />

des <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s s<strong>in</strong>d sich e<strong>in</strong>ig:<br />

„Die Investition hat sich gelohnt, unsere<br />

Mitarbeiter leisten sehr gute Arbeit. Auch<br />

unsere Patienten s<strong>in</strong>d zufriedener.“<br />

die hochspezielle Funktionen haben, kommen<br />

wir dann zurecht, wenn die Sprechzimmer gerade<br />

belegt s<strong>in</strong>d. Ich habe noch nie Murren<br />

vernommen: der Patient ist dran, die Behandlung<br />

beg<strong>in</strong>nt.<br />

Wir können durch mehr Raum natürlich die<br />

Wartezeiten nicht verkürzen. In e<strong>in</strong>er Notaufnahme<br />

f<strong>in</strong>det die Behandlung ohne Bestellbuch<br />

statt, Notfälle lassen sich nicht planen.<br />

Wem das Warten zugemutet werden kann, der<br />

muss dem schwerer Kranken ungefragt den Vortritt<br />

lassen. E<strong>in</strong>e ausgerenkte Schulter braucht<br />

Zeit für die Narkose <strong>und</strong> Richtigstellung des Gelenkes,<br />

der Patient, bei dem sich der Zustand<br />

drastisch verschlechtert, ist nicht <strong>in</strong> zehn M<strong>in</strong>uten<br />

stabilisiert. <strong>Das</strong> verstehen die meisten Patienten.<br />

Die Wartebereiche s<strong>in</strong>d großzügig, es<br />

wartet sich gut, es herrscht oft e<strong>in</strong>e entspannte<br />

Atmosphäre. Ich rufe mir die Patienten gerne<br />

selbst auf, um die Wahrnehmung <strong>in</strong> diese Räume<br />

zu haben, möglicherweise auch die Reihenfolge<br />

zu ändern. Die wichtigste Vorarbeit hierfür<br />

wird am „großen Tresen“geleistet: jeder gehfähige,<br />

<strong>in</strong>s Notfallzentrum kommende Patient<br />

hat hier se<strong>in</strong>en ersten Kontakt. Es wird sortiert<br />

nach Anliegen, Dr<strong>in</strong>glichkeiten werden erfasst,<br />

telefonische Anfragen weitergeleitet, Wege beschrieben,<br />

<strong>in</strong>dividuelle Umstände direkt vermittelt.<br />

Dieser Arbeitsplatz zeichnet die umgekehrte<br />

Geste: im Gegensatz zu langen Fluren, der Ausdehnung<br />

von Räumen, hier hohe Konzentration<br />

vielfältiger Anliegen auf kle<strong>in</strong>stem Raum.<br />

Egal wie man baut, e<strong>in</strong> Notfallzentrum birgt Polaritäten,<br />

bedeutet Länge <strong>und</strong> Kürze, Anspannung<br />

<strong>und</strong> Entspannung. Mit dem Umbau, der<br />

äußeren Umgestaltung, haben wir deutlich bessere<br />

Bed<strong>in</strong>gungen erhalten, für unsere Patienten,<br />

für uns Mitarbeitende.<br />

Womit wir längst nicht zu Ende s<strong>in</strong>d ist der <strong>in</strong>nere<br />

Umbau, die Ausgestaltung der Abläufe.<br />

Dafür kann ke<strong>in</strong> Architekt Baupläne erstellen.<br />

Dies wäre e<strong>in</strong>e neue Reflexion.<br />

19<br />

Im Schockraum


Information<br />

Luftsprünge: Jedes Jahr haben 20 Krankenpflegeschüler<br />

die Möglichkeit, die<br />

Ausbildung am Haus zu beg<strong>in</strong>nen.<br />

K<strong>in</strong>dergartenführung mit Herr Erler: Hier<br />

braucht ke<strong>in</strong>er Angst vorm Arzt haben.<br />

20<br />

Akquisition von beruflichem<br />

Nachwuchs im <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong><br />

von Klaus-Dieter Erler,<br />

Vorsitzender der Mitarbeitervertretung<br />

Die nahezu 16.000 K<strong>in</strong>der, die bisher im <strong>Sophien</strong>-<br />

<strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> erstmalig das Licht<br />

der Welt erblickten, stimmen hoffnungsvoll bezüglich<br />

der Frage der Gew<strong>in</strong>nung beruflichen<br />

Nachwuchses für unser <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>. Obgleich dieser<br />

verme<strong>in</strong>tlich „erste Kontakt“ mit dem potentiellen<br />

Arbeitsplatz Krankenhaus noch ke<strong>in</strong><br />

Garant dafür ist, später <strong>in</strong> diesem Bereich beruflich<br />

Fuß zu fassen.<br />

Gegenwärtig gibt es am <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> ke<strong>in</strong>e Probleme<br />

<strong>in</strong> der Nachbesetzung freier Stellen. Trotzdem<br />

können wir uns den demografisch prognostizierten<br />

Engpässen nicht verschließen. Es<br />

gibt seit e<strong>in</strong>igen Jahren zahlreiche Aktivitäten,<br />

junge Menschen <strong>in</strong> unserem <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> für die<br />

Ausbildung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em mediz<strong>in</strong>ischen Beruf zu <strong>in</strong>teressieren.<br />

Diese Aufgabe ist als e<strong>in</strong> wesentlicher<br />

Gr<strong>und</strong>satz <strong>in</strong> unserem Leitbild, wie folgt,<br />

festgehalten: „Als Akademisches Lehrkrankenhaus<br />

<strong>und</strong> <strong>in</strong> unserer Krankenpflegeschule sorgen<br />

wir durch Aus-, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung für<br />

berufliche Qualifikation, persönliche Weiterentwicklung<br />

<strong>und</strong> hohe Professionalität.“<br />

Nachwuchsgew<strong>in</strong>nung ist also e<strong>in</strong>e wichtige Investition<br />

<strong>in</strong> die Zukunft e<strong>in</strong>es Unternehmens,<br />

<strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> Zeiten, <strong>in</strong> denen geburtenschwache<br />

Jahrgänge von Berufse<strong>in</strong>steigern zu<br />

erwarten s<strong>in</strong>d.<br />

„Ich will mal Operationsarzt werden… „<br />

Nachwuchsgew<strong>in</strong>nung beg<strong>in</strong>nt bereits bei den<br />

Kle<strong>in</strong>sten. So f<strong>in</strong>den regelmäßig altersgerechte<br />

Kl<strong>in</strong>ikführungen statt, die schon die Vier- bis<br />

Sechsjährigen begeistern.<br />

Häufig werden während der Krankenhausbesichtigung,<br />

im Rettungswagen, beim simulierten<br />

Gipsverband <strong>in</strong> der Notaufnahme, <strong>in</strong> der<br />

K<strong>in</strong>derkl<strong>in</strong>ik <strong>und</strong> bei den Neugeborenen spontan<br />

bisherige Berufswünsche über den Haufen<br />

geworfen. Sie wollen von nun an nicht mehr<br />

Polizist oder Feuerwehrmann, sondern Arzt,<br />

Rettungssanitäter, Hubschrauberpilot oder<br />

Krankenschwester werden. Oft relativieren sich<br />

dabei auch Ängste <strong>und</strong> Vorbehalte <strong>in</strong> den vorbestimmten<br />

Bildern der K<strong>in</strong>der. Viele K<strong>in</strong>dergärten<br />

haben den Kl<strong>in</strong>ikbesuch bereits als festen<br />

Punkt <strong>in</strong> ihr Jahresprogramm für die<br />

Vorschulk<strong>in</strong>der aufgenommen. Ergänzt werden<br />

diese durch Besuche von Schulklassen aller Altersstufen,<br />

die hier thematische Führungen<br />

entsprechend ihres aktuellen Lehrplanes, etwa<br />

zu Themen wie Ges<strong>und</strong>heitserziehung, ges<strong>und</strong>er<br />

Ernährung oder Erste Hilfe bei Verletzungen<br />

<strong>und</strong> Unfällen, erhalten. So f<strong>in</strong>det also <strong>in</strong><br />

der Regel wöchentlich e<strong>in</strong>e Führung im Krankenhaus<br />

statt.<br />

Berufsorientierung<br />

Berufsvorstellungen verfestigen sich konkret <strong>in</strong><br />

den höheren Schulklassen, bei Abiturienten <strong>und</strong><br />

Fachoberschülern. Für diese Orientierungsphase<br />

bieten wir zahlreiche Möglichkeiten, wie Projekttage,<br />

die Teilnahme am „Girls- <strong>und</strong> Boysday“,<br />

die Präsentation der Ausbildungsmöglichkeiten<br />

im <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> zum Tag der Berufe <strong>und</strong> zu<br />

Berufsmessen, die Mitwirkung am Schülerfreiwilligentag<br />

sowie die Bereitstellung von zahlreichen<br />

Praktikumsplätzen <strong>in</strong> verschiedenen Berufsfeldern<br />

im <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>.<br />

E<strong>in</strong> besonderes Projekt stellt das vom Arbeitsamt<br />

unterstützte Skat<strong>in</strong>g-Projekt dar, <strong>in</strong> dem<br />

sich Abiturienten über Ausbildungsmöglichkeiten<br />

<strong>und</strong> Berufsprofile für mediz<strong>in</strong>ische Hoch-


schulberufe im <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> k<strong>und</strong>ig machen. Wer<br />

sich dann nach se<strong>in</strong>em Schulabschluss noch<br />

nicht sicher ist, hat die Möglichkeit, sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

pflegerischen Jahrespraktikum umfangreich<br />

zu <strong>in</strong>formieren. Dabei werden <strong>in</strong> Kontakten<br />

mit erfahrenen Berufskollegen <strong>und</strong> der<br />

Oberschwester oft Wege geebnet oder auch<br />

Empfehlungen <strong>und</strong> Hilfestellungen für Ausbildungsplätze<br />

angeboten.<br />

Langjährige Ausbildungstradition<br />

Jedes Jahr haben Frauen <strong>und</strong> Männer die Möglichkeit,<br />

sich auf e<strong>in</strong>en der begehrten 20 Ausbildungsplätze<br />

an unserer Krankenpflegeschule zu<br />

bewerben. In e<strong>in</strong>em aufwändigen Bewerbungsverfahren<br />

werden von derzeit ca. 500 Bewerbungen<br />

die BewerberInnen mit bester Eignung<br />

ausgewählt. Dabei spielen nicht nur die Schulnoten<br />

e<strong>in</strong>e Rolle, sondern auch persönliche Eignungen,<br />

Stärken <strong>und</strong> Sozialkompetenz.<br />

Die Pflegeausbildung am <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong><br />

gilt deutschland- <strong>und</strong> europaweit als qualitativ<br />

sehr hochwertig. Dies belegen die Absolventenauswertungen<br />

<strong>und</strong> die Rückmeldungen von<br />

anderen Ges<strong>und</strong>heitse<strong>in</strong>richtungen sowie die<br />

Karriereentwicklung unserer Absolventen. Zudem<br />

s<strong>in</strong>d die hauseigenen Dozenten gehalten,<br />

die Ausbildung <strong>und</strong> damit auch die alltägliche<br />

Praxis am neuesten Stand der Wissenschaft zu<br />

orientieren. Besonders glücklich s<strong>in</strong>d wir über<br />

die Entwicklung der letzten Jahre. Die meisten<br />

unserer Absolventen konnten wir <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e feste<br />

Anstellung übernehmen. Dies verjüngt den<br />

Alterdurchschnitt <strong>und</strong> sichert uns nachhaltig<br />

Pflegepersonal <strong>in</strong> handverlesener Qualität. Es<br />

wird empfohlen zuvor e<strong>in</strong> Praktikum zu absolvieren.Dieses<br />

gibt es auch für Mediz<strong>in</strong>techniker,<br />

Röntgenassistenten, Physiotherapeuten, Mediz<strong>in</strong>ische<br />

Bademeister, Altenpfleger, Diätassistenten,<br />

Köche, Restaurantfachkräfte <strong>und</strong> Hauswirtschafter.<br />

Mediz<strong>in</strong>erausbildung & Ärztenachwuchs<br />

Sowohl die Ausbildung der Mediz<strong>in</strong>studenten<br />

als auch die ärztliche Weiter- <strong>und</strong> Fortbildung<br />

haben am <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> e<strong>in</strong>e lange<br />

<strong>und</strong> gute Tradition. Als Akademisches Lehrkrankenhaus<br />

der Universität Jena erfüllt das <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong><br />

vielfältige Verpflichtungen zur Förderung<br />

des mediz<strong>in</strong>ischen Nachwuchses. Den Studenten<br />

im Praktischen Jahr wird e<strong>in</strong>e Ausbildung<br />

geboten, die e<strong>in</strong>e hohe Praxisrelevanz garan-<br />

tiert. Im Mittelpunkt steht dabei die Vermittlung<br />

praktischer Fertigkeiten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Verb<strong>in</strong>dung mit<br />

der Erweiterung theoretischer Kenntnisse. Regelmäßige<br />

Sem<strong>in</strong>are <strong>und</strong> kl<strong>in</strong>ische orientierte<br />

Fallbesprechungen dienen dazu, die Ausbildung<br />

künftiger Ärzte auf hohem Niveau zu garantieren.<br />

Die Studenten erhalten <strong>in</strong> ihrer Praktikumszeit<br />

e<strong>in</strong>e Vergütung <strong>und</strong> kostenfreie Verpflegung.<br />

Positiv zu bewerten ist, dass sich mehrere<br />

der PJ-Studenten nach ihrem Studienabschluss<br />

für e<strong>in</strong>e Ausbildung am <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> entscheiden.<br />

Mehrere leitende Ärzte des <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Prüfungskommissionen am Universitätskl<strong>in</strong>ikum<br />

Jena für die ärztliche Abschlussprüfung<br />

berufen.<br />

E<strong>in</strong>e Ermächtigung zur Facharztweiterbildung<br />

besitzen Ärzte <strong>in</strong> sechs kl<strong>in</strong>ische Bereichen. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus ist das <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> <strong>in</strong> die<br />

Blockweiterbildung Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong> <strong>in</strong> Kooperation<br />

mit der Landesärztekammer <strong>und</strong> der<br />

Kassenärztlichen Vere<strong>in</strong>igung Thür<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>en.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> beteiligt sich u.a. auch<br />

an e<strong>in</strong>er jährlichen zentralen Evaluierung, um<br />

die Qualität der Facharztausbildung e<strong>in</strong>zuschätzen.<br />

Sowohl diese Bewertung als auch die E<strong>in</strong>schätzung<br />

der Assistenzärzte bestätigen e<strong>in</strong> hohes<br />

Niveau der Facharztausbildung.<br />

Es gibt am <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> viele Aktivitäten, die dem<br />

Ziel e<strong>in</strong>er umfassenden ärztlichen Fortbildung<br />

dienen. Dies betrifft <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre kl<strong>in</strong>ik<strong>in</strong>terne<br />

Veranstaltungen ebenso wie die Organisation<br />

regionaler, nationaler <strong>und</strong> <strong>in</strong>ternationaler<br />

Kongresse. Dadurch belegt das <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong><br />

se<strong>in</strong>en Anspruch, für Thür<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> darüber<br />

h<strong>in</strong>aus auch e<strong>in</strong> wichtiges Zentrum für die<br />

ärztliche Fortbildung zu se<strong>in</strong>.<br />

Die Qualität von Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung ist e<strong>in</strong><br />

hohes Gut <strong>in</strong> der Pflege <strong>und</strong> Gew<strong>in</strong>nung von<br />

beruflichem Nachwuchs. Zudem müssen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Ausbildungsbetrieb neueste wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse e<strong>in</strong>gebracht werden. Damit<br />

wird gleichzeitig e<strong>in</strong>e hohe Behandlungsqualität<br />

garantiert. Wichtig s<strong>in</strong>d auch zahlreiche ergänzende<br />

Faktoren wie Vergütung, e<strong>in</strong> gutes<br />

Betriebsklima, Karrierechancen <strong>und</strong> Arbeitsplatzsicherheit.<br />

<strong>Das</strong>s diese Faktoren im <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong><br />

stimmen, haben die Mitarbeitenden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

umfassenden Umfrage im vergangenen<br />

Jahr mit überwiegend zufriedenen Bewertungen<br />

bestätigt.Dies alles gilt es jedoch, täglich<br />

aufs Neue zu pflegen.<br />

21<br />

Unsere Neuen: Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankenpflegeschüler/<strong>in</strong>nen<br />

seit 1. September 2011<br />

Weiterbildungen am <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> haben e<strong>in</strong>en<br />

hohen Stellenwert.<br />

Studenten im praktischen Jahr (PJ) des<br />

Universitätskl<strong>in</strong>ikums Jena nutzen die gute<br />

Ausbildung im benachbarten <strong>Weimar</strong>.<br />

Nicht nur Theorie, sondern auch Praxiserfahrungen<br />

werden vermittelt.


Information<br />

Chefapotheker<br />

Dr. rer. nat. Herbert Bauer<br />

Beruflicher Werdegang<br />

Geboren 1949<br />

Ab 1968 Pharmaziestudium an der<br />

Humbold-Universität <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />

1972 Diplom<br />

1976 Promotion<br />

Ab 1976 leitende Tätigkeit im Apothekenwesen<br />

Seit 1992 Chefapotheker <strong>in</strong> der <strong>Sophien</strong>-<br />

<strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> gGmbH<br />

Der Eisberg ist symbolhaft für Arzneimittel<strong>in</strong>teraktionen,<br />

da auch hier nur der<br />

kle<strong>in</strong>ste Teil sofort sichtbar ist.<br />

22<br />

Arzneimittel <strong>und</strong> deren Wechselwirkungen<br />

von Dr. rer. nat. Herbert Bauer, Chefapotheker<br />

Warum nehmen wir so viele Arzneimittel?<br />

Verbesserte Lebensverhältnisse <strong>und</strong> die rasant<br />

gestiegenen mediz<strong>in</strong>ischen Möglichkeiten lassen<br />

uns immer älter werden <strong>und</strong> ermöglichen e<strong>in</strong>e<br />

höhere Lebensqualität z.B. auch mit chronischen<br />

Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus,<br />

rheumatische Erkrankungen. Damit eng<br />

verb<strong>und</strong>en ist e<strong>in</strong>e langzeitige E<strong>in</strong>nahme von<br />

Medikamenten, die zeitweise durch die Behandlung<br />

akuter Erkrankungen wie Infekte oder Verletzungen<br />

<strong>und</strong> viele andere noch ergänzt wird.<br />

Zu allen diesen Medikamenten kommt die ebenfalls<br />

zunehmende Selbstbehandlung mit Vitam<strong>in</strong>en,<br />

M<strong>in</strong>eralien, Phytopharmaka <strong>und</strong> Nahrungsergänzungsmitteln.<br />

Es ist wichtig, dass e<strong>in</strong>e<br />

Ab stimmung zur E<strong>in</strong>nahme aller dieser Mittel erfolgt.<br />

Nur wenn der Patient den behandelnden<br />

Arzt <strong>in</strong>formiert, kann er richtig reagieren.<br />

E<strong>in</strong>e große amerikanische Studie mit über<br />

34.000 Patienten belegte, dass 1,4% der Patienten<br />

mehr als zehn Medikamente e<strong>in</strong>nimmt.<br />

Auch <strong>in</strong> unserem Krankenhaus nehmen<br />

über 10% der Patienten fünf <strong>und</strong> mehr<br />

Arzneimittel e<strong>in</strong>.<br />

Wann s<strong>in</strong>d Interaktionen wichtig?<br />

Unsere Arzneimittel brauchen e<strong>in</strong>erseits e<strong>in</strong>e<br />

bestimmte Konzentration am Wirkort, um überhaupt<br />

e<strong>in</strong>e Wirkung zu entfalten. Andererseits<br />

entstehen unerwünschte Wirkungen bis zur Toxizität,<br />

wenn e<strong>in</strong>e obere Konzentrationsgrenze<br />

überschritten wird. Der Bereich dazwischen<br />

wird therapeutisches Fenster genannt. Je kle<strong>in</strong>er<br />

dieses Fenster ist, desto eher können Veränderungen<br />

Probleme verursachen. Neben<br />

dem therapeutischen Fenster spielt bei Abweichungen<br />

natürlich die Schwere der zu erwartenden<br />

Komplikation e<strong>in</strong>e Rolle. So tritt bei zu<br />

hoher Dosis von Herzmitteln e<strong>in</strong>e toxische Wirkung<br />

<strong>und</strong> bei zu niedriger Dosis Wirkungslosigkeit<br />

e<strong>in</strong>. <strong>Das</strong> Gleiche gilt für Antibiotika <strong>und</strong><br />

andere Arzneimittel.<br />

Zur Darstellung der Arzneimittelkonzentration<br />

am eigentlichen Wirkort (z.B. dem Ort der Infektion)<br />

nutzen wir den leichter zu bestimmenden<br />

Blutspiegel. Werden zusätzliche Arzneimittel e<strong>in</strong>-<br />

genommen, kann es se<strong>in</strong>, dass die gewünschte<br />

Konzentration durch Wechselwirkungen (Interaktionen)<br />

verändert wird. Diese Veränderungen<br />

können auf unterschiedlichen Mechanismen beruhen,<br />

die im Folgenden kurz erläutert werden.<br />

Interaktionen durch Unverträglichkeit <strong>in</strong><br />

Mischungen<br />

Im e<strong>in</strong>fachsten Fall von Wechselwirkungen zeigen<br />

Arzneimittel beim Mischen <strong>in</strong> Lösung physikochemische<br />

Unverträglichkeiten. Dabei kann es<br />

zu Trübungen oder Verfärbungen kommen.<br />

Manchmal ist aber äußerlich nichts erkennbar<br />

<strong>und</strong> es treten trotzdem Veränderungen auf. Deshalb<br />

dürfen Mischungen nur nach entsprechenden<br />

Prüfungen vorgenommen werden.<br />

Resorptionsveränderungen<br />

E<strong>in</strong>e Veränderung der Aufnahme von Arzneimitteln<br />

durch die Darmwand kann z.B. durch Kohletabletten<br />

erfolgen, die u.a. Digitox<strong>in</strong> an ihrer<br />

Oberfläche b<strong>in</strong>den <strong>und</strong> damit die Verfügbarkeit<br />

verm<strong>in</strong>dern. Auch e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>nahme von alum<strong>in</strong>iumhydroxidhaltigen<br />

Antazida kann zur verm<strong>in</strong>derten<br />

Resorption, z.B. von Schilddrüsenhormonen,<br />

führen. Die gleichzeitige E<strong>in</strong>nahme von<br />

Eisenpräparaten, Alum<strong>in</strong>ium- oder Magnesiumverb<strong>in</strong>dungen<br />

kann die Aufnahme von bestimmten<br />

Antibiotika wie Ciprofloxac<strong>in</strong> verr<strong>in</strong>gern.<br />

Hier hilft schon das deutliche zeitliche Versetzen<br />

der E<strong>in</strong>nahme (um mehr als zwei St<strong>und</strong>en). E<strong>in</strong>e<br />

häufige Komb<strong>in</strong>ation ist die E<strong>in</strong>nahme von Calciumpräparaten<br />

<strong>und</strong> dem Osteoporosemedikament<br />

Alendronat. Bei gleichzeitiger E<strong>in</strong>nahme<br />

wird die ohneh<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ge Alendronataufnahme<br />

noch weiter reduziert. Die zeitlich später gelegte<br />

E<strong>in</strong>nahme des Calciums löst das Problem. Auch<br />

Mahlzeiten bee<strong>in</strong>flussen die Aufnahme der Arzneimittel.<br />

Deshalb ist die strikte Beachtung von<br />

E<strong>in</strong>nahmeregeln wie „vor dem Essen“ (z.B.<br />

Schilddrüsenhormon L-Thyrox<strong>in</strong>), „mit dem Essen“<br />

oder „nach dem Essen“ sehr wichtig für<br />

die optimale Wirkung der e<strong>in</strong>genommen Mittel.<br />

Addition von Arzneimittelwirkungen –<br />

pharmakodynamische Effekte<br />

In der Therapie werden Arzneimitteln mit unterschiedlichen<br />

Wirkungspr<strong>in</strong>zipien, aber gleichen<br />

Zielwirkungen komb<strong>in</strong>iert, um additive<br />

oder sogar überadditive Wirkungen bei be-


grenzten Nebenwirkungen zu erzielen. <strong>Das</strong><br />

wird z.B. <strong>in</strong> der Hypertoniebehandlung <strong>und</strong><br />

<strong>in</strong> der Schmerztherapie benutzt. Die meisten<br />

Bluthochdruckpatienten nehmen mehrere<br />

Arzneistoffe e<strong>in</strong>, um e<strong>in</strong>e optimale E<strong>in</strong>stellung<br />

zu erreichen. Es addieren sich aber nicht<br />

nur gewünschte Wirkungen, sondern auch unerwünschte<br />

Wirkungen. So z.B. bei Arzneimitteln,<br />

die als Nebenwirkung Auswirkungen auf<br />

die Herzfunktion haben (z.B. e<strong>in</strong>zelne Antibiotika,<br />

e<strong>in</strong>zelne Psychopharmaka, Antiarrhythmika).<br />

E<strong>in</strong>e Kombi nation derartiger Arzneimittel<br />

ist unbed<strong>in</strong>gt zu vermeiden.<br />

Veränderungen des Arzneimittelabbaus<br />

– pharmakok<strong>in</strong>etische Interaktionen<br />

Der Körper verstoffwechselt die meisten Arzneimittel<br />

bevor er sie ausscheidet. Dieser Abbau<br />

vollzieht sich vor allem <strong>in</strong> der Leber, aber<br />

auch im Verdauungstrakt <strong>und</strong> an anderen Stellen.<br />

Wichtige Arbeit leistet dabei das Enzymsystem<br />

Cytochrom P450, das aus mehreren Untergruppen<br />

mit verschiedenen Aufgaben besteht.<br />

Arzneimittel, die über dieses Enzymsystem abgebaut<br />

werden, nennt man Substrate. Nun gibt<br />

es Arzneimittel, die Untergruppen dieses Enzymsystems<br />

aktivieren (Induktoren) oder hemmen<br />

(Inhibitoren). Entsprechend wird die Konzentration<br />

der Arzneimittel, die durch diese<br />

Untergruppen abgebaut werden, erhöht oder<br />

verr<strong>in</strong>gert. <strong>Das</strong> heißt, es wird die Wirkung dieser<br />

Arzneimittel verändert. Diese Veränderung<br />

ist im Trend, nicht aber im genauen Umfang<br />

vorhersehbar.<br />

Der entscheidende Moment für die Veränderungen<br />

ist das Ansetzen e<strong>in</strong>es neuen Arzneistoffes<br />

oder das Beenden e<strong>in</strong>er Therapie. Im<br />

Langzeitverlauf kann man über e<strong>in</strong>e Kontrolle<br />

des Blutspiegels <strong>und</strong> der Wirkung e<strong>in</strong> Gleichgewicht<br />

erreichen. Der Patient kann durch e<strong>in</strong>e<br />

gute E<strong>in</strong>nahmediszipl<strong>in</strong> mithelfen, die Therapie<br />

sicher zu machen.<br />

Außer dem beschriebenen Enzymsystem Cytochrom<br />

P450 gibt es e<strong>in</strong> weiteres wichtiges System<br />

(bestehend aus Transportprote<strong>in</strong>en), die<br />

den Transport von bestimmten Arzneimitteln<br />

durch die Darmwand bee<strong>in</strong>flussen. Auch hier<br />

gibt es Induktoren <strong>und</strong> Inhibitoren, die wesentlich<br />

die Konzentration <strong>und</strong> damit die Wirkung<br />

der betreffenden Stoffe (Substrate) bee<strong>in</strong>flus-<br />

Substrate Benzodiazep<strong>in</strong>e<br />

Ciclospor<strong>in</strong><br />

Dexamethason<br />

Inhibitoren Fluvoxam<strong>in</strong><br />

Erythromyc<strong>in</strong><br />

Grapefruitsaft<br />

Induktoren Carbamazep<strong>in</strong><br />

Rauchen<br />

Rifampic<strong>in</strong><br />

sen. E<strong>in</strong>er der wichtigen Induktoren ist Johanniskraut.<br />

Es ist e<strong>in</strong> rezeptfrei erhältliches,<br />

pflanzliches Antidepressivum, das ebenfalls<br />

CYP3A4 <strong>in</strong>duziert <strong>und</strong> deshalb besonders problematisch<br />

se<strong>in</strong> kann, wenn es mit anderen<br />

Arzneimitteln e<strong>in</strong>genommen wird.<br />

Veränderung der Ausscheidung<br />

Viele Arzneimittel werden zu e<strong>in</strong>em wesentlichen<br />

Teil über die Niere ausgeschieden. Bei<br />

E<strong>in</strong>satz von Lithiumpräparaten <strong>in</strong> der Psychiatrie<br />

kann es bei gleichzeitiger Gabe von bestimmten<br />

Diuretika (Thiazide) oder Blutdrucksenkern<br />

(ACE-Hemmer) zu messbaren<br />

Veränderungen kommen. E<strong>in</strong>e abgestimmte<br />

Therapie <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Blutspiegelbestimmung helfen,<br />

die richtige Dosierung zu f<strong>in</strong>den.<br />

Ergebnis<br />

<strong>Das</strong> Wichtigste ist die Informiertheit aller an<br />

der Therapie beteiligten Ärzte über sämtliche<br />

e<strong>in</strong>genommene Arzneimittel. Gleichermaßen<br />

wichtig ist die Therapietreue des Patienten. Alle<br />

Interaktionen, die vermeidbar s<strong>in</strong>d, sollten vermieden<br />

werden. S<strong>in</strong>d Interaktionen unvermeidbar<br />

wird die Therapie über Blutspiegelbestimmungen<br />

<strong>und</strong> Kontrolle der Wirkungen sicher<br />

gemacht. Die korrekte Durchführung durch den<br />

Patienten hilft Risiken zu vermeiden.<br />

In unserem <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> werden bereits bei der<br />

Dokumentation des Arzneimittels <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Medikationsprogramm<br />

eventuelle Interaktionen<br />

computergestützt geprüft. E<strong>in</strong>e zusätzliche<br />

Überprüfung wird regelmäßig von Apothekern<br />

vorgenommen. Die Ergebnisse aller Prüfungen<br />

werden geme<strong>in</strong>sam diskutiert.<br />

23<br />

CYP 3A4 CYP2D6 CYP2C19 CYP1A2<br />

Paroxet<strong>in</strong><br />

Trizyklika<br />

Beta-Blocker<br />

Paroxet<strong>in</strong><br />

Citalopram<br />

Haloperidol<br />

Carbamazep<strong>in</strong><br />

Rauchen<br />

Amitrityl<strong>in</strong><br />

Imipram<strong>in</strong><br />

Barbiturate<br />

Fluvoxam<strong>in</strong><br />

Ketokonazol<br />

Omeprazol<br />

Rifampic<strong>in</strong><br />

Amiodaron<br />

Clozap<strong>in</strong><br />

Olanzap<strong>in</strong><br />

Cimetid<strong>in</strong><br />

Fluvoxam<strong>in</strong><br />

Carbamazep<strong>in</strong><br />

Rauchen<br />

Omeprazol<br />

Zur Sache:<br />

E<strong>in</strong>ige Beispiele von Untergruppen des Enzymsystems,<br />

Induktoren, Inhibitoren <strong>und</strong><br />

Substraten werden <strong>in</strong> der oben aufgeführten<br />

Tabelle vorgestellt. Inhaltsstoffe des<br />

Grapefruitsaftes hemmen die Untergruppe<br />

CYP3A4. Deshalb der wichtige H<strong>in</strong>weis Arzneimittel<br />

nie mit Grapefruitsaft e<strong>in</strong>zunehmen.<br />

Tabakrauch, Carbamazep<strong>in</strong> (Epilepsiemittel)<br />

oder Omeprazol (Magenmittel) s<strong>in</strong>d<br />

wichtige Induktoren dieses Enzymsystems.<br />

Raucher benötigen deshalb e<strong>in</strong>e höhere Dosis<br />

von Theophyl<strong>in</strong>präparaten.<br />

Patienten, die derartige Mittel e<strong>in</strong>nehmen<br />

<strong>und</strong> zusätzliche Medikation benötigen, sollten<br />

bevorzugt Arzneimittel verwenden, die<br />

nicht über CYP450 verstoffwechselt werden.<br />

Ansonsten ist e<strong>in</strong>e Kontrolle des Blutspiegels<br />

erforderlich.<br />

Am Anfang stand der Eisberg als Symbol<br />

für begrenzte Sichtbarkeit <strong>und</strong> am Schluss<br />

sollen die Eisbären als Symbol für „Im<br />

Allgeme<strong>in</strong>en gut verträglich“ stehen.


Information<br />

Marlies Lorenz (vorne), geboren 1931 <strong>in</strong><br />

<strong>Weimar</strong>, ist seit 17 Jahren ehrenamtliche<br />

Grüne Dame am <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>. Die<br />

Patient<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Patienten können den<br />

Dienst kostenlos <strong>in</strong> Anspruch nehmen <strong>und</strong><br />

bei der Stationsschwester anmelden.<br />

Möchten Sie e<strong>in</strong>e „Grüne Dame“ oder e<strong>in</strong><br />

„Grüner Herr“ se<strong>in</strong>, erhalten Sie den Kontakt<br />

zu Frau Huhn über:<br />

Tel 03643 / 57-0.<br />

24<br />

E<strong>in</strong> Ehrenamt das Freude macht<br />

Aus dem Alltagsleben unserer „Grünen Dame“ Marlies Lorenz<br />

von Doreen Päsel,<br />

Referent<strong>in</strong> für Öffentlichkeitsarbeit<br />

Etwa e<strong>in</strong>mal pro Woche, e<strong>in</strong>en halben Tag<br />

lang, seit nunmehr 17 Jahren ist Marlies Lorenz<br />

auf den Stationen des <strong>Weimar</strong>er <strong>Sophien</strong>-<br />

<strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s von Patientenzimmer<br />

zu Patientenzimmer unterwegs. Sie ist<br />

e<strong>in</strong>e von <strong>in</strong>sgesamt zwölf „Grünen Damen“<br />

(darunter e<strong>in</strong> Herr) am Haus, die ehrenamtlich<br />

helfen, unseren Patienten die Zeit des Krankse<strong>in</strong>s<br />

<strong>und</strong> des Kl<strong>in</strong>ikaufenthaltes zu erleichtern.<br />

Sie erfüllt kle<strong>in</strong>ere Wünsche der Patienten,<br />

sorgt mit dem mobilen Bücherwagen für<br />

Nachschub an neuem Lesestoff <strong>und</strong> nimmt<br />

sich Zeit für Gespräche. Vom Mut machen bis<br />

zum geme<strong>in</strong>samen Erfahrungsaustausch –<br />

meist s<strong>in</strong>d es ältere Menschen, die etwas auf<br />

dem Herzen haben <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en fre<strong>und</strong>lichen<br />

Menschen suchen, dem sie sich anvertrauen<br />

können. Als Grüne Damen leistet sie <strong>und</strong> die<br />

anderen Freiwilligen „Dienst am Patienten“,<br />

für den sich die Schwestern <strong>und</strong> Pfleger auf<br />

Station zusätzlich Zeit nehmen müssten.<br />

Marlies Lorenz hatte <strong>in</strong> ihrem beruflichen Leben<br />

immer mit Menschen zu tun gehabt <strong>und</strong><br />

deshalb ke<strong>in</strong>e Schwellen- oder Berührungsangst<br />

mit Patienten im Krankenzimmer. „Zu<br />

Beg<strong>in</strong>n me<strong>in</strong>er Tätigkeit spreche ich mit der<br />

Stationsschwester über Neuzugänge, die mei-<br />

ner Hilfe bedürfen <strong>und</strong> welche Wünsche von<br />

Patienten vorliegen, die schon e<strong>in</strong>en längeren<br />

Zeitraum auf Station liegen.“, berichtet sie <strong>und</strong><br />

ergänzt, dass es Tage gibt, an denen sie an<br />

zehn Stellen zu gleich se<strong>in</strong> könnte. „Wenn man<br />

dann von den Patienten gesagt bekommt `<strong>Das</strong><br />

ist aber Schade, dass Sie schon gehen, Sie<br />

könnten jeden Tag da se<strong>in</strong>´ – ist das für mich<br />

der schönste Lohn.“<br />

„Immer wieder vor allem zuhören.“<br />

Was über Jahre zur festen Institution am <strong>Weimar</strong>er<br />

<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> wurde, ist im Jahr 1993 angeregt<br />

geworden: e<strong>in</strong> Besuchsdienst. Dieser startete<br />

mit fünf Freiwilligen am ehemaligen<br />

<strong>Sophien</strong>haus. Frau Lorenz war e<strong>in</strong>e von ihnen.<br />

E<strong>in</strong> Bekannter hatte sie darauf angesprochen.<br />

Bereits e<strong>in</strong> Jahr später, 1994, wurde die ehrenamtlich<br />

tätige Gruppe <strong>in</strong> den Vere<strong>in</strong> der Evangelischen<br />

Krankenhaushilfe (EKH) aufgenommen.<br />

Die EKH ist e<strong>in</strong>e b<strong>und</strong>esweite E<strong>in</strong>richtung,<br />

die ihren Dienst aus christlich-sozialem Engagement<br />

leistet. Bis vor zwei Jahren hatte Frau<br />

Lorenz sogar die E<strong>in</strong>satzleitung der Grünen Damen<br />

übernommen. <strong>Das</strong> Amt legte sie zwar<br />

2009 nieder, Grüne Dame ist sie bis heute geblieben.<br />

„Wir wollten auf Sie nicht verzichten“,<br />

berichtet Cäcilia Huhn, welche seitdem die<br />

Nachfolge der E<strong>in</strong>satzleitung <strong>in</strong>ne hat. Im Dezember<br />

dieses Jahres wird Marlies Lorenz 80<br />

Jahre alt. Ihr persönliches Engagement wurde<br />

<strong>in</strong> diesem Jahr mit dem Ehrenamtspreis der<br />

Stadt <strong>Weimar</strong> ausgezeichnet.<br />

Gemäß dem Motto „Vielleicht brauchen Sie<br />

uns morgen? – Wir brauchen Sie heute!“ wäre<br />

es wünschenswert, wenn weitere Menschen<br />

den Weg <strong>in</strong> die Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft f<strong>in</strong>den<br />

würden. Wer e<strong>in</strong>e Grüne Dame werden möchte,<br />

muss geistig <strong>und</strong> körperlich belastbar se<strong>in</strong><br />

<strong>und</strong> sich e<strong>in</strong>mal pro Woche an e<strong>in</strong>em Vor- oder<br />

Nachmittag verpflichten können. E<strong>in</strong> wichtiger<br />

Teil der Arbeit ist das persönliche Gespräch,<br />

Zeit haben zum Zuhören, die Sorge teilen.<br />

Manchmal s<strong>in</strong>d es auch praktische Hilfen wie<br />

die Begleitung bei Spaziergängen oder das Erledigen<br />

von Wegen. Die farbige Bezeichnung<br />

„Grüne Dame“ bezieht sich auf den m<strong>in</strong>tgrünen<br />

Kittel, der während der Tätigkeit <strong>in</strong> <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong><br />

getragen wird. Es ist jedoch e<strong>in</strong> nicht ganz<br />

treffender Begriff, denn auch Männer s<strong>in</strong>d als<br />

ehrenamtliche Helfer willkommen <strong>und</strong> im <strong>Weimar</strong>er<br />

<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> unterwegs.


„ ...<strong>und</strong> hältst de<strong>in</strong>e Hand über mir.“<br />

<strong>Das</strong> Grabfeld für totgeborene K<strong>in</strong>der auf dem Hauptfriedhof <strong>Weimar</strong><br />

von Rektor Pfarrer Axel Kramme,<br />

Kl<strong>in</strong>ikseelsorger<br />

<strong>Das</strong> <strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> war e<strong>in</strong>es<br />

der ersten Krankenhäuser <strong>in</strong> Deutschland, die<br />

für totgeborene K<strong>in</strong>der mit e<strong>in</strong>em Gewicht unterhalb<br />

der Bestattungspflichtgrenze e<strong>in</strong>e Grab-<br />

<strong>und</strong> Gedenkstelle e<strong>in</strong>gerichtet haben. Ermöglicht<br />

wurde dies auch durch die Unterstützung<br />

der Stadt <strong>Weimar</strong>, welche die dafür benötigte<br />

Grabfläche kostenfrei auf dem Hauptfriedhof zur<br />

Verfügung stellt. Die Kosten für Grabstellenpflege<br />

<strong>und</strong> die regelmäßig dreimal im Jahr stattf<strong>in</strong>denden<br />

Gedenk- <strong>und</strong> Bestattungsfeiern trägt<br />

unser <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>.<br />

Wenn Eltern ihr K<strong>in</strong>d verlieren <strong>und</strong> es nicht der<br />

Bestattungspflicht unterliegt bzw. sie es nicht<br />

<strong>in</strong>dividuell bestatten lassen können oder wollen,<br />

haben sie hier e<strong>in</strong>en Ort der Trauer <strong>und</strong> des<br />

Gedenkens, an dem ihr K<strong>in</strong>d anonym <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Sammelbestattung beigesetzt wurde.<br />

Der Bestattung voraus geht e<strong>in</strong>e Gedenk- <strong>und</strong><br />

Trauerfeier <strong>in</strong> der Friedhofshalle, zu der die betroffenen<br />

Eltern <strong>und</strong> Angehörigen e<strong>in</strong>geladen<br />

werden. Dieses Angebot wird zunehmend genutzt<br />

als e<strong>in</strong>e Möglichkeit sich von e<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>d,<br />

an das es ke<strong>in</strong>e Er<strong>in</strong>nerung gibt, zu verabschieden<br />

<strong>und</strong> die Trauer zu verarbeiten.<br />

Für andere Eltern ist dies aus den unterschiedlichsten<br />

Gründen nicht möglich. Dennoch oder<br />

gerade deshalb ist ihnen wichtig zu wissen,<br />

dass es diesen Ort der Trauer <strong>und</strong> des Gedenkens<br />

gibt, zu dem sie ganz direkt oder <strong>in</strong> Gedanken<br />

gehen können.<br />

Die Gestaltung e<strong>in</strong>es solchen von vielen Menschen<br />

genutzten <strong>und</strong> aufgesuchten Grabplatzes<br />

ist nicht ganz e<strong>in</strong>fach zu handhaben. Sehr unterschiedlich<br />

können die Vorstellung der Angehörigen<br />

se<strong>in</strong> <strong>und</strong> manche <strong>in</strong>dividuellen Gestaltungselemente<br />

f<strong>in</strong>den nicht allgeme<strong>in</strong>en Beifall.<br />

So ist es immer wieder e<strong>in</strong>e Gratwanderung<br />

zwischen dem nachvollziehbaren Wunsch von<br />

Eltern ihrer Trauer <strong>und</strong> ihrem Gedenken auch<br />

gegenständlich z.B. durch Gipsfiguren, Teddybären,<br />

W<strong>in</strong>dmühlen oder ähnlichem Ausdruck<br />

zu geben <strong>und</strong> dem Anliegen der Friedhofsverwaltung<br />

<strong>und</strong> des <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s, diesen Grabplatz<br />

als allgeme<strong>in</strong>en Ort der Trauer <strong>und</strong> des Gedenkens<br />

würdig zu gestalten <strong>und</strong> zu erhalten.<br />

Hier bitten wir nachdrücklich um Verständnis<br />

dafür, dass dieses allgeme<strong>in</strong>e Grabfeld für alle<br />

totgeborenen K<strong>in</strong>der der Stadt <strong>Weimar</strong> ke<strong>in</strong>e<br />

<strong>in</strong>dividuelle Grabstätte für e<strong>in</strong>zelne Familien<br />

se<strong>in</strong> kann.<br />

In <strong>in</strong>tensiven Gesprächen mit dem zuständigen<br />

Amt der Stadt <strong>Weimar</strong> ist es gelungen e<strong>in</strong>e<br />

Grünflächengestaltung vorzunehmen, die –<br />

unterbrochen von Ste<strong>in</strong>plattenelementen – der<br />

Grabfläche e<strong>in</strong>e dem Ort <strong>und</strong> dem Anliegen<br />

entsprechende Würde gibt <strong>und</strong> zum Gedenken<br />

<strong>und</strong> Gebet e<strong>in</strong>lädt.<br />

25<br />

Mit dem Grabfeld für totgeborene K<strong>in</strong>der der<br />

Stadt <strong>Weimar</strong> ist e<strong>in</strong> Ort der Trauer <strong>und</strong> des<br />

Gedenkens geschaffen wurden.


Information<br />

Auf die Frage „Würden Sie unser <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong><br />

weiterempfehlen?“, antworteten unsere<br />

Patienten 2010 mit folgendem guten<br />

Ergebnis.<br />

26<br />

97% Ja<br />

3% Ne<strong>in</strong><br />

Herr Castell vor se<strong>in</strong>em Büro im E<strong>in</strong>gangsbereich<br />

des <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s<br />

Ehrenamt für mehr zufriedene Patienten<br />

Ombudsmann Alexander Castell zieht Halbjahresbilanz<br />

von Doreen Päsel,<br />

Referent<strong>in</strong> für Öffentlichkeitsarbeit<br />

Patientenfürsprecher Alexander Castell ist seit<br />

März 2011 im <strong>Weimar</strong>er <strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong><br />

im E<strong>in</strong>satz. Unabhängig <strong>und</strong> auf<br />

ehrenamtlicher Basis arbeitet er als neutraler<br />

Ansprechpartner für Patienten <strong>und</strong> ihre Angehörigen.<br />

Er vertritt die Interessen der Patienten,<br />

nimmt sich ihrer Sorgen an <strong>und</strong> vermittelt<br />

bei Beschwerden <strong>und</strong> Anregungen gegenüber<br />

dem <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>. Dies ist <strong>in</strong>sbesondere<br />

dann notwendig, wenn die Probleme nicht direkt<br />

gelöst werden können.<br />

Am Anfang war nicht abzusehen, ob dieser zusätzliche<br />

Service auch von Patienten <strong>und</strong> ihren<br />

Angehörigen genutzt werden würde. Nun, e<strong>in</strong><br />

halbes Jahr später, stellt sich diese Frage nicht<br />

mehr. Es läuft gut. „Gut“ heißt hier jedoch<br />

nicht automatisch viele Beschwerden! Ganz im<br />

Gegenteil: Etwa zweimal pro Monat nahmen<br />

Betroffene die Hilfe von Herrn Castell <strong>in</strong> Anspruch.<br />

Bei sonst sehr hohen Fallzahlen pro<br />

Jahr spricht dies für das <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>.<br />

<strong>Das</strong> belegen die Auswertungen der Patienten-<br />

befragungen <strong>und</strong> davon ist auch Alexander<br />

Castell überzeugt: „Die Essenz dieser sechs<br />

Montate ist, dass dies e<strong>in</strong> gut funktionierendes<br />

Haus ist.“<br />

So s<strong>in</strong>d die Gründe, die zu Beschwerden führten,<br />

<strong>in</strong> den allermeisten Fällen auf zwischenmenschliche<br />

Fauxpas zurückzuführen. Oftmals<br />

nur „Kle<strong>in</strong>igkeiten“, deren Klärung schnell zu<br />

mehr Zufriedenheit führt. Kle<strong>in</strong>igkeiten, die<br />

Ärzte <strong>und</strong> Schwestern <strong>in</strong> ihrem anspruchsvollem<br />

Alltag <strong>und</strong> Patienten <strong>in</strong> ihrer besonderen<br />

ges<strong>und</strong>heitlichen Situation unterschiedlich<br />

wahrnehmen. Insofern ist es der Leitung des<br />

<strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s auch wichtig,<br />

dass der Patientenfürsprecher ke<strong>in</strong> Mitarbeiter<br />

des <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s ist. Jeder Vorfall<br />

wird erst genommen.<br />

„Wir s<strong>in</strong>d Herrn Castell sehr dankbar, dass er<br />

diese Aufgabe übernommen hat. Vor unserem<br />

Anspruch, hohe Qualität zu leisten, erhalten<br />

wir e<strong>in</strong>e Rückkoppelung darüber, ob das, was<br />

wir zum Wohl des Patienten tun, so auch bei<br />

ihnen ankommt“, erklärt Geschäftsführer Hubertus<br />

Jaeger.<br />

Natürlich bleiben die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />

Mitarbeiter des <strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong> <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s<br />

auch weiterh<strong>in</strong> erste Ansprechpartner für<br />

Patienten <strong>und</strong> Angehörige, die das Bedürfnis<br />

haben, Lob <strong>und</strong> Kritik anzubr<strong>in</strong>gen. Außerdem<br />

gibt es anonym gehaltene Fragebögen zur Patientenzufriedenheit,<br />

die ausgefüllt <strong>und</strong> abgegeben<br />

werden können. In e<strong>in</strong>em persönlichen<br />

Gespräch lässt sich jedoch manches besser<br />

darstellen. „E<strong>in</strong>ige D<strong>in</strong>ge können selbstverständlich<br />

nicht von gleich auf jetzt gelöst werden,<br />

sondern brauchen e<strong>in</strong>en Prozess.“, so Hubertus<br />

Jaeger weiter.<br />

In den speziellen Fällen, <strong>in</strong> denen vielleicht die<br />

Hürde zu hoch sche<strong>in</strong>t, sich an die Mitarbeiter<br />

zu wenden, können Patienten <strong>und</strong> ihre Angehörigen<br />

wie folgt Kontakt zu Alexander Castell<br />

aufnehmen:<br />

Er ist montags zu se<strong>in</strong>er Sprechzeit von 16 bis<br />

18 Uhr <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Zimmer im E<strong>in</strong>gangsbereich<br />

des <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s persönlich anzutreffen. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus ist der unparteiische Ombudsmann<br />

auch telefonisch unter 01511 / 621 18 73, per<br />

E-Mail (ombudsmann@kl<strong>in</strong>ikum-weimar.de)<br />

<strong>und</strong> über den Patientenbriefkasten im E<strong>in</strong>gangsbereich<br />

erreichbar.<br />

Herr Castell ist 56 Jahre alt <strong>und</strong> seit drei Jahren<br />

<strong>in</strong> <strong>Weimar</strong> für die Diakoniestiftung <strong>Weimar</strong><br />

Bad Lobenste<strong>in</strong> gGmbH als Referent tätig.


Tochtergesellschaften<br />

E<strong>in</strong>e salzige Angelegenheit<br />

von Eckart Behr,<br />

Geschäftsführer der <strong>Sophien</strong>kl<strong>in</strong>ik Bad Sulza<br />

<strong>Das</strong> Salzwasser fließt wieder. Dank des Konjunkturpakets<br />

konnte die Tr<strong>in</strong>khalle im Kurpark<br />

Bad Sulzas wieder <strong>in</strong>stand gesetzt werden. Rehabilitationspatienten<br />

<strong>und</strong> Kurgäste können<br />

beim Parkspaziergang nun das salzige Heilwasser<br />

probieren. Es fließt artesisch aus der<br />

Carl-Alexander-<strong>Sophien</strong>-Quelle, die seit 1884<br />

auch die nahegelegene <strong>Sophien</strong>kl<strong>in</strong>ik versorgt.<br />

Gut ist, nur vorsichtige Schlückchen zu tr<strong>in</strong>ken.<br />

Den Rest des sechsprozentigen Salzwassers lieber<br />

gurgeln <strong>und</strong> ausspucken. Immerh<strong>in</strong> werden<br />

dabei noch die Schleimhäute <strong>und</strong> oberen Luftwege<br />

stabilisiert <strong>und</strong> abgehärtet. Bei Verstopfung<br />

gern auch mal e<strong>in</strong>en kräftigen Schluck<br />

tr<strong>in</strong>ken. Dann aber bitte gleich e<strong>in</strong>en Platz auf<br />

den neu errichteten Kurparktoiletten sichern<br />

oder schnell zur Kl<strong>in</strong>ik zurückkehren.<br />

Beim Tr<strong>in</strong>ken schmeckt das Salz deutlich hervor.<br />

Daneben besteht die Sole aus allerlei ges<strong>und</strong>en<br />

Spurenelementen <strong>und</strong> M<strong>in</strong>eralstoffen.<br />

Salz wird <strong>in</strong> Bad Sulza vernebelt, <strong>in</strong> Bädern verdünnt<br />

zugegeben, gradiert <strong>und</strong> eben auch getrunken.<br />

Aber eben möglichst nur <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Dosis.<br />

Zuviel ist unges<strong>und</strong> für Herz <strong>und</strong> Kreislauf.<br />

Bei den etwas neunzig Therapieverfahren <strong>in</strong> der<br />

Rehabilitationskl<strong>in</strong>ik spielt die Sole bei E<strong>in</strong>zel-<br />

<strong>und</strong> Raum<strong>in</strong>halationen, Schleimhautpflege,<br />

Wannenbädern <strong>und</strong> im hauseigenen Sole-Thermalbad<br />

e<strong>in</strong>e große Rolle. Im Gegensatz zu sächsischen<br />

<strong>und</strong> böhmischen Heilquellen, die getrunken<br />

werden können, dient das Salzwasser den<br />

sogenannten „äußeren Anwendungen“. Insbesondere<br />

die des<strong>in</strong>fizierenden, abhärtenden <strong>und</strong><br />

physikalisch-auftreibenden Kräfte werden seit<br />

Jahrh<strong>und</strong>erten für Heilzwecke genutzt.<br />

Die <strong>Sophien</strong>kl<strong>in</strong>ik Bad Sulza, e<strong>in</strong>e Tochterunternehmung<br />

des <strong>Weimar</strong>er <strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<br />

<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s, baut schon seit ihrer Gründung im<br />

Jahre 1883 auf die Heilkraft des „örtlichen Kurmittels“.<br />

Wurden hier zuzeiten der „Sponsor<strong>in</strong>“,<br />

Großherzog<strong>in</strong> Sophie von Sachsen-<strong>Weimar</strong>-Eisenach,<br />

überwiegend skrophulosekranke K<strong>in</strong>der<br />

<strong>und</strong> Jugendliche behandelt, so kommen heute<br />

Patienten zur orthopädischen Anschlussrehabilitation<br />

oder nach Erkrankungen der Atemwege<br />

<strong>und</strong> des Herz-Kreislaufs nach Bad Sulza.<br />

Der beschauliche Kurort im Saale-Unstrut-Gebiet<br />

bietet neben dem Salzwasser allerd<strong>in</strong>gs<br />

noch e<strong>in</strong> zweites „Heilwasser“: den trockenen<br />

Müller-Thurgau, Gutedel <strong>und</strong> Tram<strong>in</strong>er von den<br />

Ilmtalhängen.<br />

LEITENDE ÄRZTE<br />

Orthopädie<br />

Chefarzt PD Dr. med. Frieder Schulz<br />

Orthopädische Anschlussrehabilitation<br />

Stationäre <strong>und</strong> Ambulante Rehamaßnahmen<br />

Innere Mediz<strong>in</strong><br />

Chefarzt PD Dr. med. Rudolf Giertler<br />

Krankheiten der Atmungsorgane <strong>und</strong><br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

Pädiatrie<br />

Leitende Ärzt<strong>in</strong> Dipl. med. Margit Weigelt<br />

Rehamaßnahmen für K<strong>in</strong>d mit Mutter/Vater<br />

Kontakt<br />

<strong>Sophien</strong>kl<strong>in</strong>ik Bad Sulza<br />

Tel.: 036461/97-0<br />

<strong>in</strong>fo@sophien-kl<strong>in</strong>ik.de<br />

www.sophien-kl<strong>in</strong>ik.de<br />

Großes Bild oben: Tr<strong>in</strong>khalle Bad Sulza<br />

Oberes Bild kle<strong>in</strong>: Carl-Alexander-<strong>Sophien</strong>-Quelle<br />

Mittleres Bild kle<strong>in</strong>: Gradierwerk<br />

Unteres Bild kle<strong>in</strong>: Anwendung im Solewasser<br />

27


Tochtergesellschaften<br />

PRAxIS FÜR ORTHOPÄDIE UND<br />

UNFALLCHIRURGIE<br />

Silke Heydolph, Thomas Heß<br />

Timo Wolfschmidt<br />

Carl-August-Allee 14<br />

99423 <strong>Weimar</strong><br />

Telefon: 03643 / 50 10 44<br />

Sprechzeiten<br />

Mo, Mi, Do: 08–12 Uhr<br />

14–17 Uhr<br />

Di: ambulante Operationen<br />

Fr: 08–<strong>13</strong> Uhr<br />

nach Vere<strong>in</strong>barung<br />

Mehr Informationen über die<br />

Mediz<strong>in</strong>ischen Versorgungszentren<br />

erhalten Sie im Internet unter:<br />

www.mvz-weimar.net<br />

Bild oben: Ärztehaus, Carl-August-Allee 14<br />

Bild rechts: <strong>Das</strong> Praxisteam (v.l.) – Liane<br />

Dalski, Thomas Heß, Petra Preuß, Timo<br />

Wolfschmidt <strong>und</strong> Silke Heydolph<br />

28<br />

Mediz<strong>in</strong>ische Versorgung<br />

Praxis für Orthopädie <strong>und</strong> Unfallchirurgie<br />

<strong>in</strong> der ZaM-Zentrum für ambulante Mediz<strong>in</strong> <strong>Weimar</strong> GmbH<br />

von Gabriele Grosam, Abteilungsleiter<strong>in</strong> der<br />

Mediz<strong>in</strong>ischen Versorgungszentren<br />

Die bisherige chirurgische Praxis des MVZ im<br />

Ärztehaus <strong>in</strong> der Carl-August-Allee 14 wurde<br />

am 1. September 2011 an das junge Fachärzteteam<br />

für Orthopädie <strong>und</strong> Unfallchirurgie –<br />

Silke Heydolph, Thomas Heß <strong>und</strong> Timo Wolfschmidt<br />

– übergeben. Dieser Anlass gab dem<br />

Geschäftsführer, Herrn Kallenbach, Gelegenheit,<br />

sich bei Herrn Dr. med. Günter Koch,<br />

Facharzt für Chirurgie, für die gute <strong>und</strong> langjährige<br />

Zusammenarbeit mit ihm als niedergelassener<br />

Vertragsarzt <strong>und</strong> Partner des <strong>Sophien</strong>-<br />

<strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s <strong>und</strong> später als im<br />

Mediz<strong>in</strong>ischen Versorgungszentrum angestellter<br />

Facharzt zu bedanken.<br />

Mit der Neubesetzung durch das junge Ärzteteam<br />

stehen den ärztlichen Kollegen sowie der<br />

<strong>Weimar</strong>er Bevölkerung nunmehr drei vor allem<br />

auch orthopädisch tätige Ärzte zur Verfügung.<br />

Neben dem allgeme<strong>in</strong>en Spektrum des Fachgebietes<br />

Orthopädie <strong>und</strong> Unfallchirurgie will das<br />

Ärzteteam entsprechend der jeweiligen Ausbildung<br />

spezialisierte Angebote etablieren. Dabei<br />

behandelt Frau Heydolph schwerpunktmäßig<br />

Patienten mit Rückenschmerzen, Herr Heß<br />

Erkrankungen der unteren Extremitäten <strong>und</strong><br />

Herr Wolfschmidt Erkrankungen der oberen Extremitäten.<br />

Komplettiert wird das fachärztliche<br />

Angebot durch die Zulassung von Frau Heydolph<br />

durch die Berufsgenossenschaften als BG-<br />

Durchgangsarzt. So ist es auch Patienten mit Arbeits-<br />

<strong>und</strong> Betriebsunfällen möglich, sich <strong>in</strong> der<br />

Geme<strong>in</strong>schaftspraxis vorzustellen.<br />

<strong>Das</strong> Fachärzteteam befasst sich also sowohl<br />

mit den Erkrankungen des Bewegungsapparates<br />

im Rahmen der Orthopädie, als auch mit<br />

den Verletzungen <strong>und</strong> ihren Folgen im Bereich<br />

der Unfallchirurgie <strong>und</strong> der Durchgangsarztverfahren.<br />

Die Folgen von Verletzungen führen<br />

oft zu ähnlichen Veränderungen <strong>und</strong> Funktionsstörungen<br />

an den Bewegungsorganen<br />

wie Fehlbelastung, Arthrose oder Rheuma. Als<br />

Spezialisten für den Bewegungsapparat kümmern<br />

sie sich um die Funktionsstörung, wie<br />

auch immer sie entstanden se<strong>in</strong> mag. Wichtigster<br />

Kooperationspartner der Praxis ist die<br />

Kl<strong>in</strong>ik für Orthopädie, Unfall- <strong>und</strong> Handchirurgie<br />

<strong>in</strong>nerhalb des <strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s<br />

unter der Leitung von Chefarzt Privatdozent<br />

Dr. med. habil. Olaf Bach, <strong>in</strong> der alle<br />

drei Ärzte neben ihrer ambulanten Tätigkeit<br />

ebenfalls tätig s<strong>in</strong>d. Dadurch kann e<strong>in</strong>e enge<br />

Verzahnung zwischen stationärem Aufenthalt<br />

<strong>und</strong> ambulanter Vor- bzw. Nachsorge sichergestellt<br />

werden.


szentren des <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s<br />

Neurologische Praxis <strong>in</strong> Sömmerda<br />

gehört zur Ges<strong>und</strong>heitszentrum <strong>Weimar</strong> GmbH<br />

von Gabriele Grosam, Abteilungsleiter<strong>in</strong> der<br />

Mediz<strong>in</strong>ischen Versorgungszentren<br />

Seit dem 1. Juli 2011 betreibt das MVZ im Notfallzentrum<br />

e<strong>in</strong>e Filialpraxis mit der Fachärzt<strong>in</strong><br />

für Neurologie, Frau Anett Gschwender, <strong>in</strong> Sömmerda,<br />

Wielandstraße 8.<br />

Frau Gschwender war seit Dezember 2009 <strong>in</strong><br />

Sömmerda als Neurolog<strong>in</strong> niedergelassen <strong>und</strong><br />

hat von Anbeg<strong>in</strong>n eng mit dem <strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> kooperiert. Nach dem Zusammengehen<br />

von Praxis <strong>und</strong> MVZ bleibt der<br />

Praxisstandort <strong>in</strong> Sömmerda erhalten, so dass<br />

die Patienten auch weiterh<strong>in</strong> am Wohnort neurologisch<br />

versorgt werden. Insbesondere Patienten<br />

aus dem nördlichen Kreis <strong>Weimar</strong>er Land<br />

können sich die für sie günstigste Verkehrsanb<strong>in</strong>dung<br />

heraussuchen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en Term<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>Weimar</strong> (Praxis Frau Dr. Leps im MVZ im Notfallzentrum<br />

am <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>) oder alternativ <strong>in</strong> Sömmerda<br />

(Praxis Frau Gschwender) vere<strong>in</strong>baren.<br />

Frau Gschwender bietet geme<strong>in</strong>sam mit ihrem<br />

Praxisteam nach erfolgter Anamnese <strong>und</strong> kl<strong>in</strong>isch-neurologischer<br />

Untersuchung je nach Diagnose<br />

folgendes Leistungsspektrum an:<br />

Leistungsspektrum der Neurologischen Praxis:<br />

■ E<strong>in</strong>leitung von Untersuchungen mit bildgebenden<br />

Verfahren (CT/MRT)<br />

■ Elektroneurographie (ENG) zur Bestimmung<br />

des Funktionszustandes des peripheren<br />

Nervs<br />

■ Elektroenzephalographie zur Messung der<br />

Hirnstromaktivität<br />

■ Elektromyographie (EMG) zur Beurteilung<br />

<strong>und</strong> Differenzierung nerven- <strong>und</strong> muskelbed<strong>in</strong>gter<br />

Schädigungen<br />

■ Visuell evozierte Potentiale (AEP)<br />

■ Somatosensorisch evozierte Potentiale (SEP)<br />

<strong>Das</strong> Praxisteam von Frau Gschwender kann die<br />

Kompetenzen der Kl<strong>in</strong>ik für Neurologie <strong>und</strong> Kl<strong>in</strong>ische<br />

Neurophysiologie der <strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> gGmbH <strong>und</strong> des MVZ im<br />

Ges<strong>und</strong>heitszentrum <strong>Weimar</strong> sowie die damit<br />

verb<strong>und</strong>enen Möglichkeiten der immer enger<br />

werdenden Verzahnung von ambulantem <strong>und</strong><br />

stationärem Bereich vollumfänglich nutzen.<br />

Krankheitsbilder Diagnostik Therapie<br />

■ Schlaganfall<br />

■ Rückenmarksläsionen<br />

■ Morbus Park<strong>in</strong>son<br />

■ Multiple Sklerose<br />

■ Demenz<br />

■ Läsionen peripherer Nerven<br />

■ Epilepsie<br />

■ Lähmungen<br />

■ Sensibilitätsstörungen<br />

(Auszug)<br />

■ Anamnese <strong>und</strong> kl<strong>in</strong>isch-neurologische<br />

Untersuchung<br />

■ E<strong>in</strong>leitung von Untersuchungen mit bildgebenden<br />

Verfahren (z.B. Computertomografie,<br />

Magnetresonanztomografie)<br />

■ Laboruntersuchungen<br />

■ Elektroneurographie (ENG) zur Bestimmung<br />

des Funktionszustandes des<br />

peripheren Nervs (Messung der Leitgeschw<strong>in</strong>digkeit)<br />

■ Elektroenzephalographie (EEG) zur Messung<br />

der Hirnstromaktivität<br />

■ Elektromyographie (EMG) zur Beurteilung<br />

<strong>und</strong> Differenzierung nerven- <strong>und</strong> muskelbed<strong>in</strong>gter<br />

Schädigungen<br />

■ Visuell evozierte Potentiale (VEP); Messung<br />

der Sehbahnen<br />

■ Akustisch evozierte Potentiale (AEP)<br />

■ Somatosensorisch evozierte Potentiale (SEP)<br />

■ Ultraschall der hirnversorgenden Arterien<br />

Die Therapie erfolgt spezifisch für<br />

die unterschiedlichen Krankheitsbilder.<br />

Dazu gehört neben der Information<br />

<strong>und</strong> Beratung des Patienten die<br />

Verordnung von:<br />

■ Medikamenten,<br />

■ Hilfsmitteln,<br />

■ Physiotherapie,<br />

■ Logopädie,<br />

■ Ergotherapie,<br />

<strong>und</strong> die E<strong>in</strong>leitung von Rehabilitationsmaßnahmen.<br />

Frau Anett Geschwender<br />

NEUROLOGISCHE PRAxIS<br />

Frau Anett Gschwender<br />

Wielandstraße 8<br />

99610 Sömmerda<br />

29<br />

Telefon: 03634 / 315 68 80<br />

Fax: 03634 / 315 68 85<br />

Sprechzeiten<br />

Mo: 08–12 Uhr / 14–16 Uhr<br />

Di: 08–12 Uhr / 14–18 Uhr<br />

Mi: 08–11 Uhr<br />

Do: 15–18 Uhr<br />

oben: <strong>Das</strong> Praxisteam<br />

unten: Praxisgebäude <strong>in</strong> Sömmerda


Ärztliche<br />

Fortbildung<br />

Prof. Pfister (re.) vom Universitätskl<strong>in</strong>ikum<br />

Jena <strong>und</strong> Prof. Fünfstück moderierten<br />

geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong>e Diskussion zum Thema<br />

„Harnwegs<strong>in</strong>fektionen“.<br />

Am 03.09. 2011 endete für unsere Diabetesassistent<strong>in</strong>nen/-assistenten<br />

die Fortbildung<br />

erfolgreich mit der mündlichen Prüfung.<br />

Prof. Fünfstück begrüßt Prof. Ste<strong>in</strong> aus Jena<br />

30<br />

Fortbildungen<br />

Intensivkurs Innere Mediz<strong>in</strong>: Nephrologie/Hypertensiologie <strong>in</strong> <strong>Weimar</strong><br />

Zum zehnten Mal wurde durch unser <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>,<br />

unter der Leitung von Herrn Prof. Dr.<br />

R. Fünfstück, e<strong>in</strong>e ärztliche Fortbildungsveranstaltung<br />

zu den Themen „Nierenerkrankungen<br />

<strong>und</strong> Bluthochdruck“ veranstaltet. Zu<br />

dieser Tagung, die am 1. <strong>und</strong> 2. Juli 2011<br />

stattfand, trafen sich fast 60 Ärzte aus allen<br />

Teilen Deutschlands. National <strong>und</strong> <strong>in</strong>ternational<br />

bekannte Referenten berichteten <strong>in</strong> verschiedenen<br />

Sem<strong>in</strong>aren zu Ursachen von Nierenerkrankungen<br />

sowie zu deren rationaler<br />

Diagnostik <strong>und</strong> Therapie.<br />

In e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>teraktiven Kurs wurde beispielsweise<br />

die neuen Leitl<strong>in</strong>ien zur Diagnostik <strong>und</strong> Therapie<br />

von Harnwegs<strong>in</strong>fektionen durch Herrn<br />

Prof. Pfister (Universitätskl<strong>in</strong>ikum Jena) <strong>und</strong><br />

Herrn Prof. Dr. R. Fünfstück (<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> <strong>Weimar</strong>)<br />

erläutert. Weitere Tagungsschwerpunkte waren<br />

die Betreuung von Schwangeren mit e<strong>in</strong>er<br />

akuten oder chronischen Nierenfunktionsstörung<br />

<strong>und</strong> die Versorgung nierentransplantierter<br />

Patienten (Frau Prof. Dr. I. Hauser, Universitätskl<strong>in</strong>ikum<br />

Frankfurt/Ma<strong>in</strong>). Zu neuen Aspekten<br />

Der Bereich Diabetologie der Kl<strong>in</strong>ik Innere Mediz<strong>in</strong><br />

I unseres <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s organisierte am<br />

05.03.2011 traditionsgemäß die jährliche<br />

Pflichtfortbildung für Diabetesberater<strong>in</strong>nen/berater<br />

<strong>und</strong> Diabetesassistent<strong>in</strong>nen/-assistenten.<br />

Diese Veranstaltung genießt nicht nur im<br />

Freistaat Thür<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong> hohes Ansehen; Zunehmend<br />

häufiger können auch Teilnehmer aus<br />

Sachsen, Sachsen-Anhalt <strong>und</strong> Bayern zu dieser<br />

Fortbildungsveranstaltung begrüßt werden. In<br />

diesem Jahr nahmen an dem Treffen, das im<br />

Forum Seebach des Marie-Seebach-Stiftes <strong>Weimar</strong><br />

stattfand, fast <strong>13</strong>0 DiabetesberaterInnen<br />

<strong>und</strong> DiabetesassistentInnen teil. Diskutiert<br />

wurden Fragen der Betreuung von Patienten<br />

mit Diabetes mellitus, <strong>in</strong>sbesondere bei Störungen<br />

der Herz- <strong>und</strong> Nierenfunktion. Als Referenten<br />

zum Thema „Nierenerkrankungen“ wurden<br />

Herr Prof. Dr. G. Ste<strong>in</strong> aus Jena <strong>und</strong> Frau Rosemarie<br />

Rudolph aus Erfurt begrüßt. Ausgehend<br />

von e<strong>in</strong>em Überblick zur Entwicklung von Behandlungsstrategien<br />

bei diabetesbed<strong>in</strong>gten<br />

Störungen der Nierenfunktion erläuterte Herr<br />

der Bluthochdruckerkrankung referierte Herr<br />

Dr. Bönner (Bad Kroz<strong>in</strong>gen). Wie <strong>in</strong> den vergangenen<br />

Jahren erfreute sich die <strong>in</strong>teraktive<br />

Diskussion <strong>in</strong>teressanter Krankenhausfälle großer<br />

Beliebtheit. Im Rahmen des Sem<strong>in</strong>ars wurden<br />

nicht nur <strong>in</strong>teressante Krankheitsbilder<br />

aus dem kl<strong>in</strong>ischen Alltag diskutiert, sondern<br />

auch durch Frau Prof. Dr. K. Amann (Universitätskl<strong>in</strong>ikum<br />

Erlangen) pathohistologische Bef<strong>und</strong>e<br />

aus der Nierenbiopsiediagnostik vorgestellt.<br />

Unter anderem wurde auch der Verlauf<br />

e<strong>in</strong>e EHEC-Infektion demonstriert.<br />

Die Veranstaltung, die unter der Schirmherrschaft<br />

des Berufsverbandes Deutscher Internisten<br />

<strong>und</strong> der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie<br />

stand, leitete Prof. Dr. Fünfstück<br />

geme<strong>in</strong>sam mit Prof. Dr. Bönner. Durch die Tagungsteilnehmer<br />

wurden alle Referenten <strong>und</strong><br />

der Verlauf der gesamten Tagung evaluiert. Die<br />

gute Resonanz der Veranstaltung bestärkte die<br />

Organisatoren, auch im kommenden Jahr wieder<br />

e<strong>in</strong>e solche Fortbildung <strong>in</strong> <strong>Weimar</strong> zu organisieren.<br />

Fortbildung für Diabetesassistent<strong>in</strong>nen/-assistenten <strong>und</strong><br />

Diabetesberater<strong>in</strong>nen/-berater des Freistaates Thür<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> <strong>Weimar</strong><br />

Prof. Ste<strong>in</strong> den s<strong>in</strong>nvollen <strong>und</strong> rationalen E<strong>in</strong>satz<br />

laborchemischer <strong>und</strong> bildgebender Untersuchungsverfahren<br />

<strong>und</strong> die Pr<strong>in</strong>zipien e<strong>in</strong>er<br />

Nierenersatztherapie (Hämodialyse <strong>und</strong> Peritonealdialyse).<br />

Im Anschluss an diesen Vortrag<br />

berichtete Frau Rosemarie Rudolph, die Vorsitzende<br />

der Interessengeme<strong>in</strong>schaft der Dialysepatienten<br />

<strong>und</strong> Nierentransplantierten Thür<strong>in</strong>gen<br />

e.V., über eigene Erfahrungen, die sie als<br />

Dialysepatient<strong>in</strong> <strong>und</strong> mit der Nierentransplantation<br />

persönlich erlebt hatte. Zu den Problemen<br />

des „herzkranken“ Diabetikers erörterte<br />

Dr. Rauchfuß, Oberarzt am <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>,<br />

die Möglichkeiten der Herzkatheteruntersuchung<br />

am <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>. Abschließend stellte Herr<br />

Breuer, der als Sporttherapeut am Zentrum für<br />

Physikalische <strong>und</strong> Rehabilitative Mediz<strong>in</strong> des<br />

<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s <strong>in</strong> <strong>Weimar</strong> tätig ist, Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsprogramme<br />

für Patienten mit Diabetes mellitus<br />

vor. Alle Vorträge wurden von den Gästen mit<br />

großem Interesse aufgenommen. Viele Diskussionen<br />

mit den Referenten bestätigten e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante<br />

Themenauswahl.


<strong>Weimar</strong>er HNO-Gespräche<br />

HNO-Fortbildungsveranstaltung am 19. Februar 2011<br />

Am 19. Februar 2011 fanden erstmalig nach<br />

dem Amtswechsel <strong>in</strong> der HNO-Kl<strong>in</strong>ik die<br />

Weima rer HNO-Gespräche statt. Bewusst wurde<br />

dazu e<strong>in</strong> phoniatrischer Themenkomplex<br />

gewählt, da im Zeitalter der modernen Kommunikation<br />

<strong>und</strong> der Medien die Stimme <strong>und</strong><br />

die Sprache e<strong>in</strong>e immer größer werdende Rolle<br />

spielen. Störungen <strong>in</strong> diesem Bereich führen<br />

sehr schnell zu sozialen Ausgrenzungen mit<br />

den damit verb<strong>und</strong>enen E<strong>in</strong>schränkungen der<br />

Lebensqualität. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wurde e<strong>in</strong>e<br />

Fortbildung von der Kl<strong>in</strong>ik für HNO-Heilk<strong>und</strong>e<br />

veranstaltet, an der mehr als 50 Kollegen<br />

aus Thür<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> den angrenzenden Ländern<br />

teilnahmen.<br />

Nach e<strong>in</strong>er kurzen E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Thematik<br />

von Frau Dr. Clarissa Colmant, die e<strong>in</strong>en Überblick<br />

über die Klassifikation von Stimmstörungen<br />

gegeben hat, referierte Herr Diplompädagoge<br />

M. Ulrich vom Universitätskl<strong>in</strong>ikum Jena<br />

über e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>teilung der auditiv perzeptiven<br />

Stimmbeurteilung. Der eigentliche Schwerpunkt<br />

wurde von zwei <strong>in</strong>ternational anerkannten<br />

Referenten dargelegt. Zum e<strong>in</strong>en berichtete<br />

Herr Professor Seidner aus Berl<strong>in</strong> über<br />

das Phänomen Heiserkeit aus phoniatrischer<br />

<strong>und</strong> sängerischer Sicht. In diesem Vortrag kam<br />

sehr deutlich zum Ausdruck, dass durchaus<br />

vom Ungeübten pathologische Stimmmerkmale<br />

oftmals als künstlerisches Detail erlernt <strong>und</strong><br />

<strong>in</strong> Klassik- <strong>und</strong> Popgesang e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />

Nach e<strong>in</strong>er kurzen Pause war die Orientierung<br />

mehr auf den chirurgischen Aspekt <strong>in</strong><br />

der Phoniatrie gerichtet. Hierzu referierte Herr<br />

Professor Tadeus Nawka, Leiter der Phoniatrie<br />

am Campus Mitte der Charité Berl<strong>in</strong>, über<br />

funktionsorientierte Indikationen zur Phonochirurgie.<br />

Aktuelle Fragen – wie zum Beispiel<br />

Chefärzt<strong>in</strong> PD Dr. Hoffmann dankte Prof. Nawka<br />

aus Berl<strong>in</strong> für se<strong>in</strong> <strong>in</strong>teressantes Referat.<br />

„Wann muss ich e<strong>in</strong>en pathologischen Bef<strong>und</strong><br />

an den Stimmlippen abtragen, wann<br />

sollte ich ihn lieber logopädisch behandeln?“<br />

– wurden umfassend dargestellt. Abschließend<br />

berichtete Frau Privatdozent<strong>in</strong> Dr. Kerst<strong>in</strong><br />

Hoffmann über e<strong>in</strong>e seit ihrer Amtse<strong>in</strong>führung<br />

hier <strong>in</strong> <strong>Weimar</strong> praktizierte operative<br />

Technik zur Stimmmodulation mit dem Ziel<br />

der Stimmerhöhung vorwiegend bei Mannzu-Frau-Transsexualismus.<br />

Diese erste phoniatrische Fortbildung am <strong>Sophien</strong>-<br />

<strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> <strong>in</strong> <strong>Weimar</strong><br />

wurde von allen teilnehmenden Kollegen<br />

sehr <strong>in</strong>teressiert aufgenommen. Es war e<strong>in</strong>e<br />

lebhafte Veranstaltung, die geprägt war vom<br />

kollegialen Gespräch.<br />

Strahlendes Lächeln: Frau Dr. Colmant nach<br />

ihrem Referatsdebüt<br />

31<br />

Die Veranstaltung bot allen Beteiligten die<br />

Möglichkeit für <strong>in</strong>teressante, kollegiale<br />

Gespräche.<br />

Prof. Seidner, Koryphäe auf dem Gebiet der<br />

Behandlung der Sängerstimme, konnte für das<br />

<strong>Weimar</strong>er HNO-Gespräch gewonnen werden.<br />

Diplompädagoge <strong>und</strong> Stimmtherapeut M.<br />

Ulrich referierte zum Thema „E<strong>in</strong>teilung<br />

der auditiv perzeptiven Stimmbeurteilung.


Rückblick<br />

Deutsches Nationaltheater <strong>Weimar</strong><br />

E<strong>in</strong> herzliches Willkommen auch den<br />

<strong>Weimar</strong>er Ärzten, hier dem Ehepaar Kempa,<br />

durch die Geschäftsleitung <strong>und</strong> den<br />

Ärztlichen Direktor.<br />

Namhafte Gäste aus Kirche <strong>und</strong> Diakonie,<br />

Dr. Scholtissek <strong>und</strong> Ehefrau, Super<strong>in</strong>tendent<br />

H. Herbst <strong>und</strong> Rektor A. Kramme<br />

32<br />

Unsere jungen „Pflegexperten“ <strong>in</strong> Partystimmung<br />

von Klaus-Dieter Erler,<br />

Vorsitzender der Mitarbeitervertretung<br />

Wieder e<strong>in</strong>mal wurde quasi der rote Teppich<br />

ausgerollt <strong>und</strong> „Stars“ <strong>und</strong> „Sternchen“ eroberten<br />

am Abend des 24. Juni 2011 <strong>in</strong> fe<strong>in</strong>ster<br />

Abendrobe das Deutsche Nationaltheater <strong>Weimar</strong>.<br />

Es war nicht der Opernball <strong>und</strong> auch ke<strong>in</strong><br />

Filmfestival, wie Beobachter vielleicht vermuteten.<br />

Es war wieder e<strong>in</strong>mal die Ball-Nacht für die<br />

Mitarbeiterschaft des <strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong><br />

<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s <strong>und</strong> unserer Unternehmenspartner.<br />

Alle<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e St<strong>und</strong>e nahm der Sektempfang e<strong>in</strong>,<br />

zu dem jeder der über 500 Gäste ganz persönlich<br />

von der Geschäftsleitung <strong>und</strong> dem Ärztlichen<br />

Direktor auf das Herzlichste begrüßt wurde.<br />

An diesem Ballabend, der alle zwei Jahre<br />

stattf<strong>in</strong>det, soll die Belegschaft geehrt werden<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>mal so richtig ausgelassen mite<strong>in</strong>ander<br />

feiern dürfen. Es gehört zum traditionellen Konzept,<br />

dass die Sommerbälle des <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s immer<br />

mit e<strong>in</strong>em anspruchsvollen Unterhaltungsprogramm<br />

beg<strong>in</strong>nen, dessen Inhalt bis zur letzten<br />

M<strong>in</strong>ute geheim bleibt.<br />

So wurden wir dann für e<strong>in</strong>e St<strong>und</strong>e nach Paris<br />

<strong>und</strong> New York entführt, um <strong>in</strong> ergreifenden Liedern<br />

das Leben der Edith Piaf zu erahnen. Gänsehaut<br />

<strong>und</strong> manche Träne konnten nur von den<br />

Wenigsten unterdrückt werden, so nahegehend<br />

vermochte Christa Platzer w<strong>und</strong>erbar diese e<strong>in</strong>zigartige<br />

Sänger<strong>in</strong> darzustellen.<br />

In se<strong>in</strong>er Begrüßungs- <strong>und</strong> Dankesansprache hat<br />

Geschäftsführer Hubertus Jaeger Rückblick,<br />

Geschäftsführer Hubertus Jaeger<br />

dankt der Mitarbeiterschaft <strong>und</strong> den<br />

Kooperationspartnern für hervorragende<br />

Arbeit


Rauschende Ballnacht im DNT<br />

Bilanz <strong>und</strong> Ausschau gehalten. Dieser hochengagierten<br />

Mitarbeiterschaft, die an 365 Tagen<br />

im Jahr r<strong>und</strong> um die Uhr im E<strong>in</strong>satz ist, ist es zu<br />

verdanken, dass das <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> auch <strong>in</strong><br />

Zeiten bewegten Fahrwassers wirtschaftlich ges<strong>und</strong><br />

bleibt <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Patienten hochqualitativ<br />

versorgen kann.<br />

Zahlreichen niedergelassen Ärzt<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Ärzten<br />

dankte er für die fre<strong>und</strong>schaftlich kooperative<br />

Zusammenarbeit mit dem <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> zum<br />

Wohle unserer geme<strong>in</strong>samen Patienten. Und<br />

dann öffneten sich sämtliche Portale der vier<br />

Ebenen unseres schönen Theaters für Bankett,<br />

Tanz <strong>und</strong> Unterhaltung.<br />

E<strong>in</strong>e Augenweide boten die Gourmetbuffets, gezaubert<br />

von der Crew des James Cater<strong>in</strong>g, <strong>und</strong><br />

edle We<strong>in</strong>e füllten zahlreiche Gläser. Es war die<br />

Gelegenheit, e<strong>in</strong>mal wieder <strong>in</strong> aller Ruhe mit<br />

Kollegen zu d<strong>in</strong>ieren <strong>und</strong> zu plauschen, wozu im<br />

Kl<strong>in</strong>ikalltag wenig Zeit bleibt. Es waren nicht nur<br />

die Chirurgen, die es verstanden, den Hummer<br />

fachgerecht aufzubrechen.<br />

Franz Liszt, für <strong>Weimar</strong> <strong>in</strong> diesem Jahr überall<br />

präsent, durfte auch an diesem Abend nicht fehlen.<br />

Der uns wohlbekannte <strong>und</strong> geschätzte Pianist<br />

Felix Reuter, uns bereits aus Festveranstaltungen<br />

im <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> als Unterhalter vertraut, hat<br />

uns mit Auszügen aus se<strong>in</strong>em Liszt-Programm<br />

zum Lachen gebracht. Mit dem Wiener Opern-<br />

Star des Abends: „Edith Piaf“ alias Christa Platzer<br />

ball kann durchaus der Vergleich standhalten,<br />

was Eleganz, Dichte auf dem Parkett <strong>und</strong> Rhythmusgefühl<br />

sowie Ambiente an diesem Abend <strong>in</strong><br />

<strong>Weimar</strong> betrifft.<br />

Die grandiose Band Pr<strong>in</strong>cess Jo unterstützt von<br />

<strong>Weimar</strong> Brass zog sämtliche Register <strong>und</strong> heizte<br />

derart e<strong>in</strong>, dass es niemandem möglich war, sich<br />

der Tanzfläche zu entziehen. So manche Schwester<br />

brachte ihren Chefarzt dabei an se<strong>in</strong>e physischen<br />

Grenzen.<br />

Die E<strong>in</strong>heizer „Pr<strong>in</strong>zess-Jo“, Hausband<br />

des <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s, zog alle aufs Parkett.<br />

Während sich die Nachtschicht für die Diensthabenden<br />

im <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> bereits dem Ende neigte,<br />

wurde im Theater immer noch gefeiert. Es ist<br />

e<strong>in</strong> schöner Brauch, dass diese Kolleg<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />

Kollegen, die dienstlich bed<strong>in</strong>gt nicht mitfeiern<br />

können, entschädigt werden, <strong>in</strong> diesem Jahr mit<br />

e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Geschenk <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em Theaterbesuch<br />

ihrer Wahl.<br />

Nach dem Ball ist vor dem Ball! So s<strong>in</strong>d wir froher<br />

Erwartung <strong>und</strong> gespannt auf den Nächsten.<br />

33<br />

ambulant-stationäres „Expertensymposium“<br />

<strong>in</strong> der Tanzpause<br />

Starpianist Felix Reuter „ganz <strong>in</strong> Liszt“<br />

fesselte se<strong>in</strong>e Zuhörer.


Personal<br />

Albert, Kathar<strong>in</strong>a<br />

20-jähriges Dienstjubiläum<br />

Berger, Gertraud<br />

20-jähriges Dienstjubiläum<br />

Baesekow, Heike<br />

20-jähriges Dienstjubiläum<br />

34<br />

Dienstjubiläen 2010<br />

20 Dienstjahre<br />

Albert, Kathar<strong>in</strong>a Kl<strong>in</strong>ik für Innere Mediz<strong>in</strong> II<br />

Appel, Almut Geschäftsleitung/Sekretariat<br />

Baesekow, Heike Kl<strong>in</strong>ik für Innere Mediz<strong>in</strong> II<br />

Berger, Gertraud Kl<strong>in</strong>ik für Hals-Nasen-<br />

Ohrenheilk<strong>und</strong>e<br />

Böhle, Kathleen Kl<strong>in</strong>ik für Innere Mediz<strong>in</strong> II<br />

Brauns, Claudia Kl<strong>in</strong>ik für K<strong>in</strong>der- <strong>und</strong><br />

Jugendmediz<strong>in</strong><br />

Erfurt, Ingrid Sozialdienst<br />

Ernst, Monika Pflegepool<br />

Foitzik, Michael Kl<strong>in</strong>ik für Radiologie <strong>und</strong><br />

Nuklearmediz<strong>in</strong><br />

Fuchs, Stephan Kl<strong>in</strong>ik für Innere Mediz<strong>in</strong> II<br />

Gannott, Eva-Maria Kl<strong>in</strong>ik für Innere Mediz<strong>in</strong> II<br />

Geist, Dorit Zentrum für Physikalische <strong>und</strong><br />

Rehabilitative Mediz<strong>in</strong><br />

Gorn, Dorit Zentrum für Physikalische <strong>und</strong><br />

Rehabilitative Mediz<strong>in</strong><br />

Dr. med. Grauel, Bernd-Michael Kl<strong>in</strong>ik für<br />

Gynäkologie <strong>und</strong> Geburtshilfe<br />

Groß, Kati Kl<strong>in</strong>ik für Neurologie <strong>und</strong> Kl<strong>in</strong>ische<br />

Neurophysiologie<br />

Grunert, Wolfgang Haus- <strong>und</strong> Betriebstechnik<br />

Henke, Gisela Kl<strong>in</strong>ik für Gynäkologie <strong>und</strong><br />

Geburtshilfe<br />

Herberg, Nicole Kl<strong>in</strong>ik für Allgeme<strong>in</strong>- <strong>und</strong><br />

Viszeralchirurgie<br />

Hofmann, Ivonne Kl<strong>in</strong>ik für K<strong>in</strong>der- <strong>und</strong><br />

Jugendmediz<strong>in</strong><br />

Kanzler, Sylvia Hygienedienst<br />

Klenke, Eva-Maria Pflegepool<br />

Kurt, Andrea Funktionsdienst<br />

Leyva-Crespo, Susanne Zentrale Sterilisation<br />

L<strong>in</strong>se, Britt Kl<strong>in</strong>ik für K<strong>in</strong>der- <strong>und</strong> Jugendmediz<strong>in</strong><br />

Marquardt, Steffi Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie <strong>und</strong><br />

Psychotherapie<br />

Michel, Siegl<strong>in</strong>de Kl<strong>in</strong>ik für Neurologie <strong>und</strong><br />

Kl<strong>in</strong>ische Neurophysiologie<br />

Mortag, Kornelia Kl<strong>in</strong>ik für Orthopädie, Unfall- <strong>und</strong><br />

Handchirurgie<br />

Netz, Roswitha Personalwesen<br />

Neu, Iris Kl<strong>in</strong>ik für Hals-Nasen-Ohrenheilk<strong>und</strong>e<br />

Oppermann, Cordula Notaufnahme<br />

Pfuhl, Karsten Krankenpflegeschule<br />

Pyko, Annette Kl<strong>in</strong>ik für Innere Mediz<strong>in</strong> II<br />

Redmann, Monika Funktionsdienst<br />

Regenhardt Christiane Zentral-OP<br />

Reichmuth, Sylvia Kl<strong>in</strong>ik für Allgeme<strong>in</strong>- <strong>und</strong><br />

Viszeralchirurgie (IKC)<br />

Riepel, Leane Kl<strong>in</strong>ik für Innere Mediz<strong>in</strong> II<br />

Scholz, Kerst<strong>in</strong> Kl<strong>in</strong>ik für Innere Mediz<strong>in</strong> II<br />

Schwertner, Christiane Kl<strong>in</strong>ik für Innere Mediz<strong>in</strong> I<br />

Siegert, Elisabeth Rechnungswesen/Buchhaltung<br />

Stache, Antje Kl<strong>in</strong>ik für Gynäkologie <strong>und</strong><br />

Geburtshilfe<br />

Wagenknecht, Claudia Kl<strong>in</strong>ik für Neurologie <strong>und</strong><br />

Kl<strong>in</strong>ische Neurophysiologie<br />

Wölfel, Antje Kl<strong>in</strong>ik für Anästhesie <strong>und</strong><br />

Intensivmediz<strong>in</strong><br />

Worbs, Ramona Kl<strong>in</strong>ik für Anästhesie <strong>und</strong><br />

Intensivmediz<strong>in</strong><br />

Zietlow, Marion Kl<strong>in</strong>ik für K<strong>in</strong>der- <strong>und</strong><br />

Jugendmediz<strong>in</strong><br />

15 Dienstjahre<br />

Dr. med. Böhm, Christian Kl<strong>in</strong>ik für Orthopädie,<br />

Unfall- <strong>und</strong> Handchirurgie<br />

Dipl.-Med. Buschbeck, Uwe Kl<strong>in</strong>ik für Anästhesie<br />

<strong>und</strong> Intensivmediz<strong>in</strong><br />

Günther, Kar<strong>in</strong> Rechnungswesen/Buchhaltung<br />

Kaufmann, Burgl<strong>in</strong>d Kl<strong>in</strong>ik für Orthopädie, Unfall-<br />

<strong>und</strong> Handchirurgie<br />

Pawelski, Dietl<strong>in</strong>d Kl<strong>in</strong>ik für Allgeme<strong>in</strong>- <strong>und</strong><br />

Viszeralchirurgie<br />

Rödiger, Silke Kl<strong>in</strong>ik für Neurologie <strong>und</strong> Kl<strong>in</strong>ische<br />

Neurophysiologie<br />

Schenke, Thomas Mediz<strong>in</strong>technik<br />

Sonnet, Helga Zentrum für Physikalische <strong>und</strong><br />

Rehabilitative Mediz<strong>in</strong><br />

Straßburg, Tanja Kl<strong>in</strong>ik für Allgeme<strong>in</strong>- <strong>und</strong><br />

Viszeralchirurgie<br />

10 Dienstjahre<br />

Benger, Kerst<strong>in</strong> Kl<strong>in</strong>ik für Innere Mediz<strong>in</strong> II<br />

Bergmann, Claudia Kl<strong>in</strong>ik für Anästhesie <strong>und</strong><br />

Intensivmediz<strong>in</strong><br />

Bräuer, Jörg Zentrum für Physikalische <strong>und</strong><br />

Rehabilitative Mediz<strong>in</strong><br />

Feldhusen, Jan-Dirk Rechnungswesen/Buchhaltung<br />

Dr. med. Güntheroth, Silke Kl<strong>in</strong>ik für Allgeme<strong>in</strong>-<br />

<strong>und</strong> Viszeralchirurgie<br />

He<strong>in</strong>ze, Petra Sozialdienst<br />

Dr. med. Hoppe, Arndt Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie <strong>und</strong><br />

Psychotherapie<br />

Jaeger, Hubertus Geschäftsleitung<br />

Juhran, Dirk Zentrum für Physikalische <strong>und</strong><br />

Rehabilitative Mediz<strong>in</strong><br />

Kontenak, Kathar<strong>in</strong>a Kl<strong>in</strong>ik für Neurologie <strong>und</strong><br />

Kl<strong>in</strong>ische Neurophysiologie<br />

Misztrik, Silke Kl<strong>in</strong>ik für Gynäkologie <strong>und</strong><br />

Geburtshilfe<br />

Dr. med. Plichta, Karen Kl<strong>in</strong>ik für Radiologie <strong>und</strong><br />

Nuklearmediz<strong>in</strong><br />

Reimann, Sab<strong>in</strong>e Kl<strong>in</strong>ik für Allgeme<strong>in</strong>- <strong>und</strong><br />

Viszeralchirurgie<br />

Schultz, Katr<strong>in</strong> Zentrum für Physikalische <strong>und</strong><br />

Rehabilitative Mediz<strong>in</strong><br />

Walter, Julie Rezeption<br />

Wichler, Andrea Rezeption<br />

Ziemke, Ulrike Apotheke<br />

Dr. med. Zillessen, Klaus Eckart Kl<strong>in</strong>ik für K<strong>in</strong>der-<br />

<strong>und</strong> Jugendmediz<strong>in</strong>


E<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Austritte<br />

E<strong>in</strong>tritte 2010, 2. Halbjahr<br />

▪ Funktionsdienst<br />

Krebs, Christian; 01.08.2010<br />

Koch, Sylke; 01.10.2010<br />

▪ Kl<strong>in</strong>ik für Allgeme<strong>in</strong>- u. Viszeralchirurgie<br />

Dr. med. Richard, Matthias; 01.07.2010<br />

Thümmler, Michaela; 16.08.2010<br />

Joch, Thomas; 16.08.2010<br />

Ceol, Antonia; 01.09.2010<br />

Jähkel, Stella; 04.10.2010<br />

▪ Kl<strong>in</strong>ik für Anästhesie <strong>und</strong> Intensivmediz<strong>in</strong><br />

Harnisch Sarah; 16.08.2010<br />

Buschbaum, Denice; 01.09.2010<br />

Schäffner, Fanny; 01.10.2010<br />

Dr. med. Schmidt, Falk; 01.10.2010<br />

▪ Kl<strong>in</strong>ik für Gynäkologie <strong>und</strong> Geburtshilfe<br />

Rohrbach, Anne; 16.08.2010<br />

Hahn, Wiete; 01.10.2010<br />

▪ Kl<strong>in</strong>ik für Hals-Nasen-Ohren-Heilk<strong>und</strong>e<br />

PD Dr. med. Hoffmann, Kerst<strong>in</strong>; 01.07.2010<br />

▪ Kl<strong>in</strong>ik für Innere Mediz<strong>in</strong> I<br />

Harnisch, Sarah; 16.08.2010<br />

Mahlo, Kar<strong>in</strong>a; 16.08.2010<br />

Münzenberg, Katja; 01.09.2010<br />

Weniger, Simone; 01.09.2010<br />

Hennig, Katr<strong>in</strong>; 15.09.2010<br />

Hutschenreuther, Jan; 01.10.2010<br />

▪ Kl<strong>in</strong>ik für Innere Mediz<strong>in</strong> II<br />

Dr. med. Fix, Peter; 01.07.2010<br />

Rettcke, Maria; 01.08.2010<br />

Thümmler, Michaela; 16.08.2010<br />

Kümmel, Diana; 16.08.2010<br />

▪ Kl<strong>in</strong>ik für K<strong>in</strong>der- <strong>und</strong> Jugendmediz<strong>in</strong><br />

Herfurth, Stefanie; 01.09.2010<br />

Bräutigam, Sonja; 01.10.2010<br />

Eulenste<strong>in</strong>, Marie; 01.10.2010<br />

Kieser, Sophia; 04.10.2010<br />

▪ Kl<strong>in</strong>ik für Neurologie <strong>und</strong> Kl<strong>in</strong>ische<br />

Neurophysiologie<br />

Schäfer, Daniela; 16.08.2010<br />

Pr<strong>in</strong>z, Christian; 01.09.2010<br />

Silge, Carol<strong>in</strong>; 01.09.2010<br />

Bohm, Jan<strong>in</strong>e; 01.10.2010<br />

Dr. med. Kiehntopf, Annemarie; 01.11.2010<br />

▪ Kl<strong>in</strong>ik für Orthopädie, Unfall- <strong>und</strong> Hand-<br />

chirurgie<br />

Dr. med. Beberhold, Anja; 01.07.2010<br />

Schäfer, Daniela; 16.08.2010<br />

Kümmel, Diana; 16.08.2010<br />

Carl, Stephanie; 16.08.2010<br />

Wolf, Silvana; 01.09.2010<br />

Drescher, Bianca; 01.09.2010<br />

Pf<strong>und</strong>heller, Anne; <strong>13</strong>.09.2010<br />

▪ Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie <strong>und</strong> Psychotherapie<br />

Bernard-Mittelstädt, Jenny; 01.07.2010<br />

S<strong>in</strong>ger, Julia; 09.08.2010<br />

Müller, Nancy; 01.10.2010<br />

Feldrappe, Sabr<strong>in</strong>a; 05.10.2010<br />

Bartusch, Marcel; 01.11.2010<br />

Dipl. Psych. Bic, Daniel; 01.11.2010<br />

Klitzke, Anja; 01.11.2010<br />

Dipl. Psych. Saupe, Jan<strong>in</strong>e; 16.11.2010<br />

▪ Kl<strong>in</strong>ik für Radiologie <strong>und</strong> Nuklearmediz<strong>in</strong><br />

König, S<strong>in</strong>dy; 16.08.2010<br />

▪ Krankenpflegeschule<br />

Bauchspieß, Christ<strong>in</strong>a; 01.09.2010<br />

Florian, Nicole; 01.09.2010<br />

H<strong>in</strong>z, Manuel; 01.09.2010<br />

Leubner, Anna; 01.09.2010<br />

Möller, Sophie; 01.09.2010<br />

Müller,Matthias; 01.09.2010<br />

Nagel, Anne-Maria; 01.09.2010<br />

Rauch, Julia; 01.09.2010<br />

Reißig, Sophie; 01.09.2010<br />

Roewer, Julia; 01.09.2010<br />

Rommel, Florian; 01.09.2010<br />

Straube, Julia; 01.09.2010<br />

Wagner, Sophie; 01.09.2010<br />

Wilde, Jan<strong>in</strong>a; 01.09.2010<br />

Wolter, Christ<strong>in</strong>a; 01.09.2010<br />

Zimmermann, Jörg; 01.09.2010<br />

▪ Mediz<strong>in</strong>controll<strong>in</strong>g<br />

Rettcke, Maria; 01.08.2010<br />

Mahlo, Kar<strong>in</strong>a; 16.08.2010<br />

Baumgarten, Simone; 01.11.2010<br />

▪ Mediz<strong>in</strong>technik<br />

Demuth, Marcel; 01.10.2010<br />

▪ Pflegedienst<br />

Grützner, Johannes; 01.07.2010<br />

Streisel, Marian; 01.07.2010<br />

Jauch, Lisa; 21.07.2010<br />

Wonka, Marie; 30.08.2010<br />

▪ Qualitätsmanagement<br />

Heckel, Peggy; <strong>13</strong>.09.2010<br />

▪ Zentralapotheke<br />

Z<strong>in</strong>ner, Michael; 01.11.2010<br />

▪ Zentrallabor<br />

Göpel, Sandra; 12.07.2010<br />

▪ Zentrum für Physikalische <strong>und</strong><br />

Rehabilitative Mediz<strong>in</strong><br />

Burghoff, Kathar<strong>in</strong>a; 09.07.2010<br />

Austritte 2010, 2. Halbjahr<br />

▪ Haus- <strong>und</strong> Betriebstechnik<br />

Blumenthal, Kev<strong>in</strong>; 31.10.2010<br />

Falk, Patrick; 31.10.2010<br />

Hauschild, Peter; 31.12.2010<br />

▪ Kl<strong>in</strong>ik für Allgeme<strong>in</strong>- u. Viszeralchirurgie<br />

Kästner, Anne; 16.07.2010<br />

Henzgen, Beate; 30.11.2010<br />

Dr. med. Huber, Mart<strong>in</strong>; 31.12.2010<br />

Pietschmann, Lars; 31.12.2010<br />

▪ Kl<strong>in</strong>ik für Anästhesie <strong>und</strong> Intensivmediz<strong>in</strong><br />

Leser, Christ<strong>in</strong>a; 31.08.2010<br />

Zimmermann, Ulrike-Sandra; 16.10.2010<br />

▪ Kl<strong>in</strong>ik für Gynäkologie <strong>und</strong> Geburtshilfe<br />

He<strong>in</strong>emann, Cathleen; 31.07.2010<br />

Tiedemann, Katr<strong>in</strong>; 30.09.2010<br />

Dr. med. Rengsberger, Matthias; 26.10.2010<br />

Herrmann, Marion; 31.10.2010<br />

Henzgen, Beate; 30.11.2010<br />

Dr. med. Simon, Anke; 31.12.2010<br />

▪ Kl<strong>in</strong>ik für Hals-Nasen-Ohren-Heilk<strong>und</strong>e<br />

Berger, Gertraud; 31.10.2010<br />

▪ Kl<strong>in</strong>ik für Innere Mediz<strong>in</strong> I<br />

Kürstner, Irmtraud; 31.08.2010<br />

Wildt, Ivonne; 30.09.2010<br />

Etzel, Barbara-Magdalena; 19.11.2010<br />

▪ Kl<strong>in</strong>ik für Innere Mediz<strong>in</strong> II<br />

Bolze, Uta; 30.09.2010<br />

Zimmer, Johanna; 31.10.2010<br />

35<br />

Etzel, Barbara-Magdalena; 19.11.2010<br />

Noack, Susan; 31.12.2010<br />

▪ Kl<strong>in</strong>ik für K<strong>in</strong>der- <strong>und</strong> Jugendmediz<strong>in</strong><br />

Wolf, Traute; 31.08.2010<br />

Pfeufer, Renate; 31.10.2010<br />

Henzgen, Beate; 30.11.2010<br />

▪ Kl<strong>in</strong>ik für Neurologie <strong>und</strong> Kl<strong>in</strong>ische<br />

Neurophysiologie<br />

Schneegaß, Hanna; 31.08.2010<br />

Dr. med. Beckhaus, Ulrike; 14.09.2010<br />

Güldner, Bett<strong>in</strong>a; 17.12.2010<br />

Peytard, Juliette; 31.12.2010<br />

▪ Kl<strong>in</strong>ik für Orthopädie, Unfall- <strong>und</strong> Hand-<br />

chirurgie<br />

Wenkel-Grünberg, Franziska; 16.07.2010<br />

Meier, Roland; 31.07.2010<br />

Patenge, Steffen; 30.09.2010<br />

Heise, Christiane; 31.12.2010<br />

▪ Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie <strong>und</strong> Psychotherapie<br />

Wiese, Sonja; 05.07.2010<br />

Sievert, Steffi; 31.08.2010<br />

Hoyer, Alexandro; 01.10.2010<br />

Buttler, Carol<strong>in</strong>e; 30.11.2010<br />

Möbius, Anja; 31.12.2010<br />

▪ Kl<strong>in</strong>ik für Radiologie <strong>und</strong> Nuklearmediz<strong>in</strong><br />

Gulich, Erika; 30.09.2010<br />

▪ Krankenpflegeschule<br />

Blöck, Sandra; 31.08.2010<br />

Buchwald, Katja; 31.08.2010<br />

Gerstung, Marion; 31.08.2010<br />

Gromball, Anja; 31.08.2010<br />

Koziol, Madlen; 31.08.2010<br />

Leser, Christ<strong>in</strong>a; 31.08.2010<br />

Schmidt, Stephanie; 31.08.2010<br />

Stange, Melanie; 31.08.2010<br />

Buttler, Carol<strong>in</strong>e; 30.11.2010<br />

▪ Mediz<strong>in</strong>controll<strong>in</strong>g<br />

Meier, Roland; 31.07.2010<br />

▪ Mediz<strong>in</strong>technik<br />

Thomas, Janett; 30.09.2010<br />

▪ Personalwesen mit Sekretariat<br />

Scholz, Anita; 31.10.2010<br />

▪ Pflegedienst<br />

Grützner, Johannes; 31.08.2010<br />

Jünger-Geist, Hendricke; 31.08.2010<br />

Pickrodt, Katr<strong>in</strong>; 31.08.2010<br />

Sievert, Steffi; 31.08.2010<br />

Streisel, Marian; 31.08.2010<br />

Jauch, Lisa; 30.09.2010<br />

Kuhlmann, Kathar<strong>in</strong>a; 31.12.2010<br />

▪ Rezeption<br />

Erler, Sophie; 31.07.2010<br />

Ohrenschall; Kay; 22.10.2010<br />

▪ Zentralarchiv<br />

Köhler, Ruth; 30.09.2010<br />

▪ Zentrallabor<br />

Mar<strong>in</strong>, Kar<strong>in</strong>; 31.08.2010<br />

▪ Zentral-OP<br />

Rumpf, Inga; 30.09.2010<br />

Wittig, Monika; 31.10.2010<br />

▪ Zentrum für Physikalische <strong>und</strong><br />

Rehabilitative Mediz<strong>in</strong><br />

Burghoff, Kathar<strong>in</strong>a; 08.08.2010<br />

Thomas, Jörg; 31.08.2010<br />

Goetjes, Piet; 09.09.2010<br />

Ufer, Heidrun; 31.10.2010<br />

Düben, Nicole; 31.12.2010


Peter Stechert <strong>und</strong> Kurator<strong>in</strong> Andrea Dietrich<br />

freuten sich über zahlreiche Gäste, die<br />

zur Eröffnung gekommen waren.<br />

„Kreidefelsen im Sommer“<br />

Insel Rügen, 1999<br />

Kirche von Umpferstedt<br />

36<br />

Kunst im Krankenhaus<br />

Peter Stechert, <strong>Weimar</strong><br />

„Freiluftmalerei“<br />

Zeichnungen <strong>und</strong> Malerei<br />

01.04.–22.06.11<br />

Jede Landschaft hat abhängig von der Witterung,<br />

der Beschaffenheit des Bodens <strong>und</strong> der<br />

Vegetation e<strong>in</strong>en Gr<strong>und</strong>ton.<br />

Dieser Gr<strong>und</strong> wird aus Kreide, Leim <strong>und</strong> Pigment<br />

auf die zu bemalende Fläche aufgebracht.<br />

Zum Beispiel im Sommer erdiges Rot,<br />

im W<strong>in</strong>ter Ackerbraun, an der Ostsee die Sandfarbe<br />

des Strandes.<br />

Die Pastellkreiden, zum größten Teil selbst gefertigt,<br />

ermöglichen im leichten Auftrag die<br />

„Saßnitzer Hafen I“<br />

Insel Rügen, 2006<br />

Peter Stechert<br />

Werdegang<br />

1964 <strong>in</strong> Leipzig geboren<br />

1986–1993 Architekturstudium an der Bauhaus<br />

Universität <strong>in</strong> <strong>Weimar</strong><br />

1995–2007 Italienische Wanderungen – Malaufenthalte,<br />

2006 Malaufenthalt Provence<br />

2008 Malaufenthalt Malta<br />

seit 2002 freischaffend, lebt <strong>und</strong> arbeitet <strong>in</strong> <strong>Weimar</strong><br />

Preise / Stipendien / Symposien<br />

2000 Fassadenpreis „Villa Burano“,<br />

Nollendorfer Str. 6-8, Jena<br />

2001 Fassadenpreis „Schneckenburg“,<br />

Nollendorfer Str. 15, Jena<br />

E<strong>in</strong>zelausstellungen (Auswahl)<br />

1995 <strong>Weimar</strong>, Johanniter - Generationentreff<br />

2001 Oettern, Kirche<br />

2002 Jena, Stadthaus<br />

2003 <strong>Weimar</strong>, Bienenmuseum<br />

umgebenden Elemente der Landschaft, aber<br />

auch ziehende Wolken <strong>und</strong> fließende Wasser<br />

zu malen.<br />

Die Gr<strong>und</strong>ierung im Atelier <strong>und</strong> die Suche des<br />

Standpunktes <strong>in</strong> der Landschaft s<strong>in</strong>d für mich<br />

gleichwertig mit dem eigentlichen Malen. Licht,<br />

Temperatur, Begegnung <strong>und</strong> Geruch verb<strong>in</strong>den<br />

sich am Ort im Bild.<br />

Über me<strong>in</strong>e Arbeit ist folgendes Zitat zutreffend:<br />

„All die Bilder, welche dr<strong>in</strong>nen im Atelier gemacht<br />

s<strong>in</strong>d, werden nie den im Freien gemalten<br />

Sachen nahe kommen.“<br />

„Sommer im Ilmtal“<br />

Thür<strong>in</strong>gen, 2004<br />

Cezanne an Zola, 1866<br />

2004 Jena, Carl-Zeiss Planetarium,<br />

„Alter Stadtspeicher“<br />

2005 Cospeda, Beg<strong>in</strong>n der ständigen Ausstellung<br />

im „Grünen Baum zur Nachtigall“<br />

2007 <strong>Weimar</strong>, Galerie Eigenheim<br />

Erfurt, Thür<strong>in</strong>ger Kultusm<strong>in</strong>isterium<br />

2009 Bürgel, Galerie Christ<strong>in</strong>e Freigang<br />

Hiddensee, „Galerie an Bord“<br />

2010 <strong>Weimar</strong>, Praxis Ute Brietz<br />

Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl)<br />

2006 <strong>Weimar</strong>, Orangerie Belvedere<br />

Jena, Kunsthandlung Huber & Treff<br />

Europäisches Ple<strong>in</strong>airsymposium<br />

2007 Stadtmuseum <strong>Weimar</strong><br />

2008 <strong>Weimar</strong>, Galerie C-Keller „Nachtgestalten“<br />

2009 Cospeda im „Grünen Baum zur Nachtigall“<br />

2010 Jena, Kunsthandlung Huber & Treff,<br />

Europäisches Ple<strong>in</strong>airsymposium


Dr. Gisela Nerlich-Kunzendorff, <strong>Weimar</strong><br />

„SCHÖN“<br />

Plantagrafien 2008–2011<br />

01.07.–29.10.2011<br />

Goethe beschreibt <strong>in</strong> „Die Metamorphose<br />

der Pflanzen“ die ihn fasz<strong>in</strong>ierende W<strong>und</strong>erwelt<br />

der pflanzlichen Natur. Er schafft mit überschwänglichen<br />

Worten e<strong>in</strong> Hohelied auf die<br />

Schönheit der Entwicklung der Pflanzen, die <strong>in</strong><br />

dieser Weise symbolisch <strong>und</strong> allgeme<strong>in</strong>gültig<br />

das Leben umreist.<br />

Angeregt durch Fotografien von Karl Bloßfeldt<br />

<strong>und</strong> Robert Mapplethorpe sammele ich seit Jahren<br />

Motive von Blüten, Knospen, Blättern <strong>und</strong><br />

Samen. In me<strong>in</strong>en Arbeiten stelle ich diese Pflanzen<br />

von ihrer Umgebung frei <strong>und</strong> präsentiere<br />

sie, diffus ausgeleuchtet, streng vor schwarzem<br />

H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>. Die Pflanze als komplexer Organismus<br />

offeriert besonders <strong>in</strong> der Vergrößerung<br />

<strong>und</strong> ohne Ablenkung so e<strong>in</strong>e unendliche Vielfalt<br />

an zu entdeckenden Details. Es ist da nichts<br />

„Schöngemachtes“, ke<strong>in</strong> vorgetäuschtes Äußeres,<br />

die Pflanze an sich ist schön. Ihre Strukturen<br />

s<strong>in</strong>d stark <strong>und</strong> kräftig, aber auch grazil <strong>und</strong><br />

fe<strong>in</strong>, sich verhüllend, sich öffnend, tanzend <strong>und</strong><br />

ruhend, <strong>in</strong> allen Farben <strong>und</strong> magischen Farbverläufen.<br />

Die Oberflächen ersche<strong>in</strong>en glatt, gefaltet<br />

oder zerknittert, seidenweich, samtig, derb<br />

<strong>und</strong> behaart. Die Blüten lassen e<strong>in</strong>e bee<strong>in</strong>dru-<br />

ckende Pracht, e<strong>in</strong>e verführerische Fülle <strong>und</strong> unübertroffene<br />

Eleganz <strong>in</strong> lebendigen Gewändern<br />

bestaunen. In der Zeit des Verblühens,<br />

mit dem Nachlassen des Turgors der pflanzlichen<br />

Zelle, entwickelt sich e<strong>in</strong>e besondere Anmut<br />

der pflanzlichen Gestalt, geprägt durch<br />

e<strong>in</strong>e zunehmende Fragilität <strong>und</strong> Durchsichtigkeit.<br />

Neue fe<strong>in</strong>stoffliche Muster enthüllen zuvor<br />

Verborgenes.<br />

Seit der Moderne ist der Begriff der „Schönheit“<br />

<strong>in</strong> der Kunst oft kritisch angefochten als<br />

das Geschmeichelte <strong>und</strong> Unwahre, <strong>und</strong> es wird<br />

oft unsicher mit ihm umgegangen. Aber die<br />

Sehnsucht nach der Schönheit ist da, sie lässt<br />

sich nicht verdrängen <strong>und</strong> sie erfordert Mut,<br />

sich dieses e<strong>in</strong>zugestehen.<br />

Samenkapsel<br />

37<br />

Die Künstler<strong>in</strong> Dr. Gisela Nerlich-Kunzendorff<br />

zur Eröffnung vor ihren Liebl<strong>in</strong>gsbildern.<br />

Großes Bild l<strong>in</strong>ks: Tulpe verwelkt<br />

Großes Bild rechts: Bunte Narzisse<br />

Dr. Gisela Nerlich-Kunzendorff<br />

Werdegang<br />

<strong>in</strong> Oelze/Kreis Rudolstadt geboren<br />

Mediz<strong>in</strong>studium <strong>in</strong> Leipzig <strong>und</strong> Erfurt<br />

Tätigkeit als Augenärzt<strong>in</strong> <strong>in</strong> Sömmerda<br />

<strong>und</strong> <strong>in</strong> Erfurt bis 2006<br />

seit 2006<br />

Fotografieprojekte<br />

Bauhaus-Universität <strong>Weimar</strong>,<br />

Universität Erfurt<br />

Fachhochschule Erfurt<br />

Geme<strong>in</strong>schaftsausstellungen<br />

<strong>in</strong> Erfurt, <strong>Weimar</strong>, Fulda <strong>und</strong> Rastenberg<br />

Pusteblume


Berufsbild<br />

Dipl.-Psych. Liane Rost, Psychoonkolog<strong>in</strong><br />

am <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong><br />

Tel. 03643 / 57-3<strong>13</strong>6<br />

Enge Zusammenarbeit (v.l.): Psychoonkolog<strong>in</strong><br />

Liane Rost <strong>und</strong> die Kolleg<strong>in</strong>nen des<br />

Sozialdienstes Frau Grauel, Frau Mühler<br />

<strong>und</strong> Frau He<strong>in</strong>ze<br />

Bewältigung von Tumorerkrankungen<br />

Unsere Psychoonkolog<strong>in</strong> stellt sich vor<br />

von Dipl.-Psych. Liane Rost, Psychoonkolog<strong>in</strong><br />

am <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong><br />

E<strong>in</strong>e Krebserkrankung <strong>und</strong> deren Behandlung<br />

br<strong>in</strong>gen für die meisten Patienten <strong>und</strong> ihre Familien<br />

erhebliche körperliche, soziale <strong>und</strong> psychische<br />

Belastungen mit sich. Psychoonkologische<br />

Interventionen können solche Belastungen effektiv<br />

reduzieren, sie tragen zur Verbesserung<br />

der Lebensqualität der Betroffenen <strong>und</strong> ihrer<br />

Angehörigen bei. Bisher wurde die psychoonkologische<br />

stationäre Arbeit im Rahmen des Konsiliardienstes<br />

durch Dr. Thomas Vieweg, Oberarzt<br />

der Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie <strong>und</strong> Psychotherapie,<br />

geleistet. Seit Juni 2011 ist Liane Rost als Psychoonkolog<strong>in</strong><br />

am Haus tätig. Bei e<strong>in</strong>em ganzheitlichen<br />

Behandlungsansatz wird versucht,<br />

den verschiedenen Aspekten des Menschse<strong>in</strong>s<br />

<strong>und</strong> der Krankheit gerecht zu werden. Alle „Begleitumstände“<br />

e<strong>in</strong>er onkologischen Erkrankung<br />

werden <strong>in</strong> den Blick genommen. Dies umfasst<br />

äußere Gegebenheiten wie die familiäre <strong>und</strong> soziale<br />

Situation des Patienten ebenso wie <strong>in</strong>nere<br />

Faktoren, wie lebensgeschichtlich bestimmte<br />

E<strong>in</strong>stellungen <strong>und</strong> Emotionen. Die Gr<strong>und</strong>haltung<br />

der Psychoonkologie ist salutogenetisch<br />

ausgerichtet, d.h. es geht deutlich mehr um<br />

Identifizierung <strong>und</strong> Förderung von Ressourcen<br />

als um Konfliktbearbeitung. Die psychoonkologische<br />

Arbeit kann dabei sowohl bei Erstmanifestation<br />

der Krankheit beg<strong>in</strong>nen, als auch zu<br />

späteren Zeitpunkten e<strong>in</strong>setzen. Der Zeitpunkt<br />

der Diagnosestellung wird dabei häufig als extrem<br />

belastend erlebt. Die psychischen Reaktionen<br />

der Betroffenen reichen von normalen<br />

Ängsten <strong>und</strong> Sorgen bis h<strong>in</strong> zu starken Belas-<br />

tungsreaktionen, die den Kriterien e<strong>in</strong>er psychischen<br />

Störung entsprechen. Diese Belastungsreaktionen<br />

<strong>und</strong>/oder psychischen Störungen s<strong>in</strong>d<br />

bei Krebspatienten meist nicht primär auf vorhandene<br />

neurotische Konflikte zurückzuführen,<br />

sondern s<strong>in</strong>d (mit-)bed<strong>in</strong>gt durch die Schwere<br />

der körperlichen Erkrankung <strong>und</strong> deren Folgen.<br />

Im Darmkrebszentrum <strong>Weimar</strong> werden Tumorpatienten<br />

sowohl chirurgisch als auch <strong>in</strong>ternistisch-chemotherapeutisch<br />

stationär behandelt<br />

sowie ambulant prä- <strong>und</strong> postoperativ versorgt.<br />

<strong>Das</strong> Angebot psychologischer Unterstützung<br />

können pr<strong>in</strong>zipiell alle Tumorpatienten <strong>und</strong> dessen<br />

Angehörige nutzen. Wenn möglich, wird<br />

bereits präoperativ oder zeitnah postoperativ<br />

e<strong>in</strong> erstes psychoonkologisches Betreuungsangebot<br />

vermittelt. Die weitere psychoonkologische<br />

Begleitung orientiert sich am Hilfebedarf<br />

des Patienten <strong>und</strong> erfolgt <strong>in</strong> Absprache <strong>und</strong> Zusammenarbeit<br />

mit dem behandelnden Arzt,<br />

dem Sozial dienst <strong>und</strong> dem Pflegepersonal auf<br />

Station. Neben der Darmkrebserkrankung ist<br />

die emotionale <strong>und</strong> soziale Bewältigung e<strong>in</strong>er<br />

Stomaversorgung des Patienten nach der Operation<br />

e<strong>in</strong> wichtiges Thema für die Betroffenen.<br />

Schamgefühle <strong>und</strong> Ängste können mit psychologischer<br />

Hilfe oder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Selbsthilfegruppe<br />

bewältigt werden. Durch die enge Zusammenarbeit<br />

zur Pflegeüberleitung <strong>und</strong> dem Sozialdienst<br />

ist auch die Zeit nach dem stationären<br />

Aufenthalt geregelt. Wenn die Krebs erkrankung<br />

nicht ausheilt <strong>und</strong> es zu e<strong>in</strong>em Rezidiv oder gar<br />

progredienten Verlauf kommt, steht <strong>in</strong> der palliativen<br />

Phase neben der mediz<strong>in</strong>isch-pflegerischen<br />

Behandlung <strong>und</strong> Betreuung auf Station<br />

die emotional-menschliche Begleitung sowie<br />

das F<strong>in</strong>den angemessener Schritte <strong>und</strong> Wünsche<br />

des Kranken <strong>und</strong> möglicherweise auch<br />

sterbenden Menschen sowie se<strong>in</strong>er Angehörigen<br />

im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Die zu leistende Behandlung <strong>und</strong> Begleitung der<br />

Patienten ist im Team der Ärzte, des Pflegepersonals,<br />

des Sozialdienstes, der Kl<strong>in</strong>ikseelsorge<br />

<strong>und</strong> der Psychoonkolog<strong>in</strong> zu gestalten. Es erfordert<br />

e<strong>in</strong>en achtsamen Umgang mit der eigenen<br />

Psychohygiene aller Beteiligten. Hier schöpft<br />

Frau Rost aus der Kraftquelle der Natur <strong>und</strong> des<br />

eigenen Gartens, aber auch aus vielfältigen kulturellen<br />

<strong>und</strong> kunst<strong>in</strong>teressierten Neigungen.<br />

„Lernen <strong>und</strong> Genießen“ gelten ihr dabei als Orientierungsl<strong>in</strong>ien<br />

im Leben wie auch der Satz<br />

„Kunst wischt den Alltagsstaub von der Seele“.


Term<strong>in</strong>e<br />

Fachtagungen 2. Halbjahr 2011<br />

■ ANÄSTHESIE UND INTENSIVMEDIZIN<br />

Jeweils Dienstag 14-tägig,<br />

von 07–07.45 Uhr<br />

Lebensbedrohliche Krisen bei neurologischen<br />

Erkrankungen<br />

▪ 14.09.2011<br />

Oberärzt<strong>in</strong> Dr. med. Monika Tewordt-Leibrock<br />

S<strong>in</strong>n <strong>und</strong> Uns<strong>in</strong>n der Relaxometrie<br />

▪ 27.09.2011<br />

Oberarzt Dr. med. Frank Pille<br />

IABP – Indikation <strong>und</strong> E<strong>in</strong>satz<br />

▪ 11.10.2011<br />

Oberärzt<strong>in</strong> Dr. med. Ruth Roth<br />

PICCO – wie funktioniert’s? Wann hilft’s?<br />

▪ 01.11.2011<br />

Chefarzt Dr. med. Schmidt<br />

Kongressbericht vom ABBSAT 2011<br />

▪ 15.11.2011<br />

Dr. med. Annett Karsten <strong>und</strong> Dipl.-Med. Anett<br />

Turtenwald<br />

Bradykarde Herzrhythmusstörungen<br />

▪ 29.11.2011<br />

Oberarzt Markus Schlosser<br />

■ KLINIK FÜR NEUROLOGIE UND<br />

KLINISCHE NEUROPHYSIOLOGIE<br />

Fallkonferenz der Neurologischen Kl<strong>in</strong>iken<br />

Thür<strong>in</strong>gen<br />

▪ 07.09.2011, 16–18 Uhr<br />

Helios-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> Erfurt<br />

9. Interdiszipl<strong>in</strong>äre Schmerzkonferenz<br />

2011<br />

▪ 14.09.2011, 16–17.30 Uhr<br />

Leitung: PD Dr. med. Malessa, Dr. med. Lange<br />

Konferenzraum Am Kl<strong>in</strong>ikmodell, SHK <strong>Weimar</strong><br />

Halbtagskurs 16: Schmerzdiagnose <strong>und</strong><br />

-therapie <strong>in</strong> der Neurologie<br />

▪ 30.09.2011, 14.30–17.30 Uhr<br />

Prof. Dr. med. Baron, PD Dr. med. Malessa<br />

84. Kongress der Deutschen Gesellschaft<br />

für Neurologie <strong>und</strong> Fortbildungsakademie,<br />

Wiesbaden<br />

Neurologie für die Praxis – <strong>Weimar</strong>er<br />

Forum 2011<br />

▪ 05.11.2011, 09–14 Uhr<br />

Jahresveranstaltung der Kl<strong>in</strong>ik für Neurologie<br />

<strong>und</strong> Kl<strong>in</strong>ische Neurophysiologie<br />

Hotel Russischer Hof, <strong>Weimar</strong><br />

Patientenforum „Schmerzfrei Altern –<br />

Wunsch <strong>und</strong> Wirklichkeit“<br />

▪ 24.11.2011, 17–18.30 Uhr<br />

Moderation: PD Dr. med. Malessa,<br />

Cranachhaus <strong>Weimar</strong>, Veranstaltung der<br />

Schmerz<strong>in</strong>itiative Thür<strong>in</strong>gen e.V.<br />

Neurologie für die Praxis – <strong>Weimar</strong>er<br />

Forum 2011<br />

▪ 05.11.2011, 09–14 Uhr<br />

Jahresveranstaltung der Kl<strong>in</strong>ik für Neurologie<br />

<strong>und</strong> Kl<strong>in</strong>ische Neurophysiologie<br />

Hotel Russischer Hof, <strong>Weimar</strong><br />

Schmerzen <strong>in</strong> den Füßen<br />

▪ 25.11.2011, <strong>13</strong>.15–14.30 Uhr<br />

Vorsitz: PD Dr. med. Malessa<br />

2. Mitteldeutscher Schmerztag 2011 vom<br />

25.–26.11.2011 Neue <strong>Weimar</strong>halle<br />

10. Interdiszipl<strong>in</strong>äre Schmerzkonferenz<br />

2011<br />

▪ 07.12.2011, 16–17.30 Uhr<br />

Leitung: PD Dr. med. Malessa, Dr. med. Lange<br />

Konferenzraum Am Kl<strong>in</strong>ikmodell, SHK <strong>Weimar</strong><br />

■ KLINIK FÜR PSYCHIATRIE UND<br />

PSYCHOTHERAPIE<br />

Adhärenzfördernde Therapieoptionen<br />

als Schlüsselfaktor für e<strong>in</strong>e erfolgreiche<br />

Schizophreniebehandlung<br />

▪ <strong>13</strong>.10.11, 18.30 Uhr<br />

Referent<strong>in</strong>: Frau Dr. Reichhart<br />

Ort: Psychiatrische Tageskl<strong>in</strong>ik,<br />

Zum Hospitalgraben 3<br />

Behandlung von Angststörungen mit<br />

Strategisch Behavioraler Therapie (SBT)<br />

▪ 08.12.2011,18.30 Uhr<br />

Referent: Dr. Gernot Hauke<br />

Ort: Psychiatrische Tageskl<strong>in</strong>ik,<br />

Zum Hospitalgraben 3<br />

39


Presse<br />

40<br />

Im Spiegel der Presse

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