Nr. 13 - Das Sophien- und Hufeland-Klinikum in Weimar
Nr. 13 - Das Sophien- und Hufeland-Klinikum in Weimar
Nr. 13 - Das Sophien- und Hufeland-Klinikum in Weimar
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Der Sackpfeifer<br />
Die Zeitschrift für unser <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> 2/2011 Ausgabe <strong>13</strong><br />
Chefarztwechsel <strong>in</strong> der Kl<strong>in</strong>ik für Anästhesie <strong>und</strong> Intensivmediz<strong>in</strong><br />
Dr. med. Christof Lascho <strong>in</strong>s Amt e<strong>in</strong>geführt<br />
E<strong>in</strong> Jahr Notfallzentrum <strong>Weimar</strong><br />
Gesichtslähmungen – Möglichkeiten chirurgischer Rehabilitation<br />
am <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>
Inhalt<br />
Portrait<br />
Mediz<strong>in</strong> aktuell<br />
Information<br />
Tochtergesellschaften<br />
Ärztliche Ausbildung<br />
Rückblick<br />
Personal<br />
Ausstellungen<br />
Berufsbild<br />
Term<strong>in</strong>e<br />
Presse<br />
Überblick<br />
Chefarzt Dr. med. W. Jal<strong>in</strong>ski feierlich verabschiedet ....2<br />
Dr. med. Christof Lascho <strong>in</strong>s Amt e<strong>in</strong>geführt ..........5<br />
In memoriam – Dr. med. Albrecht Kneist ............8<br />
RSO-Therapie – Behandlung chronisch-entzündlicher<br />
Gelenkserkrankungen ..........................9<br />
Gesichtslähmungen – Möglichkeiten chirurgischer<br />
Rehabilitation am <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> .............10<br />
Diabetisches Fußzentrum etabliert ................12<br />
Eröffnung – Christliches Hospiz „St. Mart<strong>in</strong>“ ........14<br />
Letzter Zivildienstleistender verabschiedet ..........16<br />
6. Thür<strong>in</strong>ger Krankenhausplan veröffentlicht.........17<br />
Kassenärztlicher Notdienst e<strong>in</strong>gerichtet ............18<br />
E<strong>in</strong> Jahr Notfallzentrum <strong>Weimar</strong>..................19<br />
Akquisition von beruflichem Nachwuchs ...........20<br />
Arzneimittel <strong>und</strong> deren Wechselwirkungen..........22<br />
Aus dem Alltagsleben e<strong>in</strong>er „Grünen Dame“ ........24<br />
<strong>Das</strong> Grabfeld für totgeborene K<strong>in</strong>der ..............25<br />
Patientenfürsprecher zieht Halbjahresbilanz .........26<br />
Bad Sulza: E<strong>in</strong>e salzige Angelegenheit .............27<br />
ZaM: Praxis für Orthopädie <strong>und</strong> Unfallchirurgie ......28<br />
GZW: Praxis für Neurologie .....................29<br />
Fortbildungen der Kl<strong>in</strong>ik für Innere Mediz<strong>in</strong> I ........30<br />
<strong>Weimar</strong>er HNO-Gespräche am 19. Februar 2011 .....31<br />
Sommerball .................................32<br />
Dienstjubiläen 2010 ..........................34<br />
E<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Austritte, 2. Halbjahr 2010 ...............35<br />
Kunst im Krankenhaus (KIK).....................36<br />
Unsere Psychoonkolog<strong>in</strong> stellt sich vor .............38<br />
Fachtagungen 2. Halbjahr 2011..................39<br />
Im Spiegel der Presse..........................40<br />
Seiten 2-7<br />
Seiten 12-<strong>13</strong><br />
Seiten 32-33<br />
Seite 36<br />
Impressum<br />
Herausgeber: <strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> gGmbH <strong>Weimar</strong>, Henry-van-de-Velde-Straße 2, 99425 <strong>Weimar</strong>, Tel.: 03643 / 57-0, Fax: 03643 / 57-2002<br />
Redaktion: ÄD Prof. Dr. med. habil. Re<strong>in</strong>hard Fünfstück, Rektor Axel Kramme, Tomas Kallenbach, Klaus-Dieter Erler, Doreen Päsel<br />
Fotonachweis: Thomas Müller, <strong>Weimar</strong>: Mantelbild, S. 1 (teilw.), Innenseite (teilw.), S. 10-11 (teilw.), S. 12-<strong>13</strong>, S. 19, S. 21 (teilw.), S. 28-29, S. 37 (teilw.),<br />
S. 38-39; Maik Schuck, <strong>Weimar</strong>: Innenseite (teilw.), S. 2-3, S. 4 (teilw.), S. 5, S. 6-7 (teilw.), S. 26; Foto City Color Munschke, <strong>Weimar</strong>: Innenseite (teilw.),<br />
S.1 (teilw.), S. 32-33; Foto Falke, Erfurt: S. 8 (teilw.), S. 17 (teilw.), S. 34; Matthias Frank Schmidt, Erfurt: S. 14, S. 15 (teilw.); <strong>Sophien</strong>kl<strong>in</strong>ik, Bad Sulza: S.<br />
27; Peter Stechert, <strong>Weimar</strong>: Innenseite (teilw.), S. 36 (teilw.); Dr. Gisela Nerlich-Kunzendorf, <strong>Weimar</strong>: S. 37 (teilw.); Fotolia.de: S. 22-23; KV-Thür<strong>in</strong>gen:<br />
S. 18; Blackfrog Design: S. 10 (teilw.), S.17 (teilw.), S. 25; Marie-Seebach-Stiftung, <strong>Weimar</strong>: S. 30 (teilw.); Hospiz „St. Mart<strong>in</strong>“, Erfurt: S. 15 (teilw.);<br />
Evangelische Krankenhaushilfe E.V., Bonn: S. 24 (teilw.); Kl<strong>in</strong>ik für Hals-Nasen-Ohrenheilk<strong>und</strong>e, Kopf- <strong>und</strong> Halschirurgie, Universitätskl<strong>in</strong>ikum Halle: S. 11<br />
(teilw.); Quelle privat: S.7 (teilw.), S. 30 (teilw.); andere: <strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> gGmbH, <strong>Weimar</strong><br />
Gestaltung, Satz, Produktion: www.blackfrog-design.de, Rob<strong>in</strong> Dietrich & Anja Knopf GbR; Druck: Buch- <strong>und</strong> Kunstdruckerei Kessler GmbH, <strong>Weimar</strong><br />
Patienten <strong>und</strong> Mitarbeiter erhalten den »Sackpfeifer« kostenfrei. Der Abopreis im E<strong>in</strong>zelbezug beträgt bei bis zu 4 Ausgaben 12,– Euro/Jahr (<strong>in</strong>kl.<br />
7% Mwst. <strong>und</strong> Versandkosten). Artikel, die mit Namen oder Initialen des Verfassers gekennzeichnet s<strong>in</strong>d, stellen nicht zw<strong>in</strong>gend die Me<strong>in</strong>ung der<br />
Redaktion dar. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur nach vorheriger Genehmigung der Redaktion. Auszugsweise Veröffentlichungen s<strong>in</strong>d gegen die<br />
Zusendung von drei Belegexemplaren möglich. Für unverlangt e<strong>in</strong>gesandte Manuskripte wird ke<strong>in</strong>e Haftung übernommen. E<strong>in</strong>sender von Beiträgen<br />
erklären sich mit der redaktionellen Bearbeitung e<strong>in</strong>verstanden. Beiträge aus anderen Arbeitskreisen werden gern angenommen.
Editorial<br />
Liebe Leser<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Leser,<br />
schon immer war es gut, wenn Plan <strong>und</strong> Realität<br />
irgendwie zusammenpassten. Seit<br />
01.01.2011 ist der neue Thür<strong>in</strong>ger Krankenhausplan<br />
<strong>in</strong> Kraft getreten <strong>und</strong> weist unser <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong><br />
mit e<strong>in</strong>em breiten Fächerspektrum <strong>und</strong><br />
über 500 Planbetten aus. Gut so für all diejenigen,<br />
die sich e<strong>in</strong> leistungsfähiges Krankenhaus<br />
vor Ort wünschen. Gut so für die Stadt <strong>Weimar</strong><br />
<strong>und</strong> e<strong>in</strong>en ihrer größten Arbeitgeber <strong>und</strong><br />
natürlich auch gut so für die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiter unseres Hauses – wird doch<br />
mit der Planfortschreibung im bisherigen Umfang<br />
ihr engagiertes Wirken gewürdigt.<br />
Kle<strong>in</strong>e geistliche Bes<strong>in</strong>nung<br />
von Rektor Axel Kramme<br />
E<strong>in</strong>ladung<br />
Wir müssen e<strong>in</strong>e Gästeliste machen, hatte<br />
me<strong>in</strong>e Frau gesagt. Wozu, habe ich gefragt.<br />
Damit wir niemanden vergessen e<strong>in</strong>zuladen<br />
<strong>und</strong> für die Tischkarten. Du me<strong>in</strong>st, falls wir<br />
den Überblick verlieren? Spotte du nur, du<br />
wirst schon noch merken, wie nützlich so e<strong>in</strong>e<br />
Liste ist. Also da wären zunächst die Großeltern,<br />
die K<strong>in</strong>der, de<strong>in</strong> Bruder...<br />
Die brauchen nicht auf die Liste, gehören<br />
schließlich zur Familie.<br />
<strong>Das</strong> heißt, auf die Gästeliste kommen die, die<br />
nicht selbstverständlich zur Familie gehören?<br />
Ja, die Gäste eben, die, die hier nicht zu Hause<br />
s<strong>in</strong>d. Für die machen wir die Liste doch!<br />
Also beim letzten Mal hatte ich aber schon das<br />
Gefühl, dass sich die Gäste zu Hause gefühlt<br />
haben, auch ohne Gästeliste <strong>und</strong> Tischkarten.<br />
Wieso auch nicht, wir s<strong>in</strong>d doch nette Leute,<br />
bei uns kann man es aushalten...<br />
Stimmt, denke ich, das gilt eigentlich auch für<br />
unser Mite<strong>in</strong>ander im <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>: Bei uns kann<br />
man es aushalten: als Patient oder Patient<strong>in</strong><br />
natürlich, aber auch als Mitarbeiter <strong>und</strong> Mitarbeiter<strong>in</strong>.<br />
Menschen, die Engagement, Kreativität<br />
mitbr<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> denen es e<strong>in</strong> Herzensanliegen<br />
ist, für hilfsbedürftige Menschen tätig zu<br />
se<strong>in</strong>. Darüber h<strong>in</strong>aus suchen wir immer auch<br />
Was die Realität Patienten <strong>und</strong> Mitarbeitenden<br />
unseres Hauses <strong>in</strong> den letzten Monaten<br />
bescherte <strong>und</strong> welchen Ausblick wir für<br />
die Zukunft wagen, haben wir <strong>in</strong> dieser neuen<br />
Ausgabe des Sackpfeifers zusammengefasst.<br />
Beim Lesen von Informativem, Wissenswertem<br />
<strong>und</strong> Entspanntem wünsche ich Ihnen<br />
viel Freude.<br />
Ihr Tomas Kallenbach<br />
Geschäftsleitung<br />
neue Mitarbeitende, die mit ihren Fähigkeiten<br />
<strong>und</strong> Gaben das Arbeiten <strong>und</strong> das Mite<strong>in</strong>ander<br />
im <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> bereichern <strong>und</strong> ergänzen. Da gibt<br />
es über ärztlichen <strong>und</strong> pflegerischen Dienst<br />
h<strong>in</strong>aus noch viele andere Möglichkeiten <strong>und</strong><br />
berufliche Perspektiven.<br />
Eigentlich müsste man diese Menschen auch<br />
mal auf e<strong>in</strong>e Gästeliste setzen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>laden,<br />
unser Haus kennen zu lernen, damit sie sehen<br />
<strong>und</strong> spüren: mit uns kann man es aushalten.<br />
Vielleicht wird so aus dem e<strong>in</strong>en oder anderen<br />
Gast der e<strong>in</strong>e oder andere Mitarbeitende, mit<br />
dem wir <strong>in</strong> Zukunft unseren diakonischen Auftrag<br />
als evangelisches Krankenhaus erfüllen...<br />
Me<strong>in</strong>e Frau reißt mich aus den Gedanken:<br />
Träumst du? Ach ja, die Gästeliste, er<strong>in</strong>nere<br />
ich mich. Weißt du was, sagt sie, vergiss die<br />
Gästeliste, wir machen Tischkarten ohne Namen<br />
<strong>und</strong> auf jede Karte schreiben wir dieses<br />
Bibelwort: Ihr seid nun nicht mehr Gäste<br />
<strong>und</strong> Fremde, sondern Mitbürger der Heiligen<br />
<strong>und</strong> Gottes Hausgenossen. (Epheser 2, 19)<br />
Gut, aber woher weiß ich dann, wo ich sitze<br />
ohne Namen auf den Tischkarten?, frage ich.<br />
Sitzen, fragt sie, wieso sitzen? Ich dachte, du<br />
kümmerst dich um die neuen Hausgenossen.<br />
Da musst du was missverstanden haben,<br />
knurre ich, ich b<strong>in</strong> es, um den sich gekümmert<br />
wird, wenigstens e<strong>in</strong>mal im Jahr. Amen,<br />
sagt me<strong>in</strong>e Frau <strong>und</strong> verleiert die Augen.<br />
Tomas Kallenbach, Prokurist<br />
Rektor Axel Kramme,<br />
Krankenhausseelsorger<br />
1
Portrait<br />
Geschäftsfürer Hubertus Jaeger ist sich<br />
sicher, mit der Wahl Dr. Lascho als Chefarzt<br />
e<strong>in</strong>e gute Entscheidung getroffen zu haben.<br />
Neuer <strong>und</strong> scheidender Chefarzt: Dr. Lascho<br />
gratuliert zum E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> den Ruhestand.<br />
Die Kl<strong>in</strong>ikleitung überbrache ihre Glückwünsche<br />
<strong>und</strong> bat zum geme<strong>in</strong>samen<br />
Er<strong>in</strong>nerungsfoto.<br />
2<br />
Abschied <strong>und</strong> Neubeg<strong>in</strong>n<br />
Dr. med. W. Jal<strong>in</strong>ski beg<strong>in</strong>nt se<strong>in</strong>en Ruhestand<br />
Es ist e<strong>in</strong>e gute Sitte <strong>und</strong> Tradition im <strong>Sophien</strong>-<br />
<strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>, den Amtswechsel<br />
<strong>in</strong> der Leitungsebene e<strong>in</strong>er Kl<strong>in</strong>ik<br />
mit e<strong>in</strong>er Feierst<strong>und</strong>e zu begehen; e<strong>in</strong> würdiger<br />
Ausklang e<strong>in</strong>es erfolgreichen Arbeitslebens<br />
<strong>und</strong> herzliches Willkommen für den<br />
Neubeg<strong>in</strong>nenden. Im Jahr 2011 wurde die<br />
Feierst<strong>und</strong>e aus Anlass des Abschiedes <strong>und</strong><br />
Neubeg<strong>in</strong>ns <strong>in</strong> der Kl<strong>in</strong>ik für Anästhesie<br />
<strong>und</strong> Intensivmediz<strong>in</strong> vollzogen. Ca. 140<br />
Gäste <strong>und</strong> Kollegen waren der E<strong>in</strong>ladung<br />
am 31. August nach <strong>Weimar</strong> gefolgt.<br />
von Prof. Dr. med. habil. Re<strong>in</strong>hard Fünfstück,<br />
Chefarzt der Kl<strong>in</strong>ik Innere Mediz<strong>in</strong> I <strong>und</strong><br />
Ärztlicher Direktor des <strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s<br />
<strong>und</strong> Dr. Siegfried Böhm,<br />
ehemaliger Chefarzt der Kl<strong>in</strong>ik für Anästhesie<br />
<strong>und</strong> Intensivmediz<strong>in</strong><br />
Am 31. August 2011 wurde der langjährige<br />
Chefarzt der Kl<strong>in</strong>ik für Anästhesie <strong>und</strong> Intensivmediz<strong>in</strong>,<br />
Herr Dr. med. Wolfgang Jal<strong>in</strong>ski,<br />
nach Beendigung se<strong>in</strong>er Dienstzeit mit e<strong>in</strong>er<br />
öffentlichen Ehrung aus unserer Kl<strong>in</strong>ik verabschiedet.<br />
In Leipzig geboren, verbrachte Wolfgang<br />
Jal<strong>in</strong>ski <strong>in</strong> dieser, durch den 2. Weltkrieg<br />
schwer zerstörten Stadt, se<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>dheit <strong>und</strong><br />
Schulzeit. Hier absolvierte er auch se<strong>in</strong> Mediz<strong>in</strong>studium<br />
<strong>und</strong> die Ausbildung zum Facharzt<br />
für Anästhesie <strong>und</strong> Intensivmediz<strong>in</strong>.<br />
Schon <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Jugendzeit begeisterte sich<br />
Dr. W. Jal<strong>in</strong>ski für den Beruf des Arztes. Die<br />
Begegnungen mit dem die Familie betreuenden<br />
Hausarzt <strong>und</strong> mehrere schwere Krankheitsfälle<br />
<strong>in</strong> der Familie prägten se<strong>in</strong>en Entschluss,<br />
auch den Arztberuf zu ergreifen.<br />
Nach der Schule <strong>und</strong> dem Abitur musste Dr.<br />
W. Jal<strong>in</strong>ski zunächst e<strong>in</strong> Krankenpflegepraktikum<br />
ableisten. Dem <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> St. Georg <strong>in</strong><br />
Leipzig, <strong>in</strong> dem er <strong>in</strong> dieser Zeit tätig war,<br />
blieb er viele Jahre verb<strong>und</strong>en.<br />
Nach dem Pflegedienst begann er das Mediz<strong>in</strong>studium<br />
an der damaligen Karl-Marx-Universität.<br />
Noch während se<strong>in</strong>er Studienzeit<br />
verfasste er e<strong>in</strong>e Promotionsschrift. Leider<br />
konnte er diese durch die Festlegungen der<br />
3. Studienreform, die zu tiefgreifenden Änderungen<br />
des Mediz<strong>in</strong>studiums <strong>in</strong> der DDR<br />
führten, nicht verteidigen. Obwohl er se<strong>in</strong>e<br />
Doktorarbeit fristgerecht bei se<strong>in</strong>em Betreuer<br />
zur abschließenden Begutachtung h<strong>in</strong>terlegt<br />
hatte, war diese durch die Flucht se<strong>in</strong>es<br />
Doktorvaters <strong>in</strong> der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland<br />
verschollen. Nachdem die Arbeit wieder<br />
aufgef<strong>und</strong>en wurde, konnte Dr. W. Jal<strong>in</strong>ski<br />
diese zwar als Diplomleistung erfolgreich<br />
verteidigen, für den „Doktortitel“ musste er<br />
nochmal von vorne anfangen. Der Ehrgeiz, zu<br />
promovieren, ließ ihn nicht los. Während se<strong>in</strong>er<br />
Facharztausbildung bearbeitete er wieder<br />
e<strong>in</strong> wissenschaftliches Thema. Ende der<br />
70er Jahre verfasste er se<strong>in</strong>e Doktorarbeit<br />
mit dem Thema „Untersuchung über Beziehungen<br />
zwischen Phenyto<strong>in</strong>-Blutspiegel <strong>und</strong><br />
EEG-Bef<strong>und</strong>en bei der blutspiegel orientierten<br />
Therapie k<strong>in</strong>dlicher Anfallsleiden“. Er verteidigte<br />
se<strong>in</strong>e Promotionsschrift schließlich erfolgreich<br />
vor der Mediz<strong>in</strong>ischen Fakultät der<br />
Universität Leipzig mit dem Prädikat „magna<br />
cum laude“.<br />
Nach dem Abschluss des Mediz<strong>in</strong>studiums<br />
begann Dr. W. Jal<strong>in</strong>ski die Facharztausbildung<br />
auf dem Gebiet der Anästhesiologie im <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong><br />
St. Georg. Zunächst war er an das Krankenhaus<br />
<strong>in</strong> Döbeln abgeordnet, später wurde<br />
er an das Kreiskrankenhaus Leisnig delegiert.
Neben se<strong>in</strong>er fachlichen Qualifikation verspürte<br />
er, wie es Dr. Jal<strong>in</strong>ski selbst e<strong>in</strong>schätzt, dass<br />
e<strong>in</strong> außerordentlich kollegiales Verhältnis zwischen<br />
den Mitarbeitern – sowohl für die Patienten<br />
als auch für die Motivation der Assistenzärzte<br />
– sehr wichtig ist. Ab 1974 setzte er<br />
se<strong>in</strong>e Ausbildung am <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> St. Georg <strong>in</strong><br />
Leipzig fort. Der für das Fachgebiet Anästhesiologie<br />
verantwortliche Ausbildungsleiter, Herr<br />
Chefarzt Dr. Gmyrek, war für Dr. Wolfgang<br />
Jal<strong>in</strong>ski e<strong>in</strong>e prägende Persönlichkeit <strong>und</strong> Vorbild<br />
für se<strong>in</strong> weiteres berufliches Leben. Im<br />
<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> St. Georg arbeitete Dr. Jal<strong>in</strong>ski am<br />
Aufbau e<strong>in</strong>es Zentrums zur Betreuung chronisch-nieren<strong>in</strong>suffizienter<br />
Patienten mit. In dieser<br />
Zeit erwarb er sich viele Kenntnisse bei der<br />
medizi ni schen Betreuung von Schwerbrandverletzten.<br />
Zahlreiche Erfahrungen, die ihm die<br />
verantwortliche Oberärzt<strong>in</strong> Frau Dr. A. Fabian<br />
vermittelte, waren für se<strong>in</strong>e eigene berufliche<br />
Tätigkeit ganz wichtig. Neben se<strong>in</strong>er Ausbildung<br />
zum Facharzt für Anästhesie war er <strong>in</strong><br />
das Schichtdienstsystem der Intensivtherapie-<br />
Abteilung <strong>in</strong>tegriert <strong>und</strong> später als Stationsarzt,<br />
sowohl im Zentrum für Schwerbrandverletzte<br />
als auch <strong>in</strong> der Dialyse-Abteilung,<br />
Herzliche Glückwünsche überbrachte das gesamte<br />
Team, hier Oberärzt<strong>in</strong> Dr. Roth.<br />
Dr. med Frank Michael Pietzsch, M<strong>in</strong>ister a.D. <strong>und</strong> Mitglied<br />
des Aufsichtsrates, war persönlich angereist.<br />
Glückwünsche <strong>und</strong> Dank zum Abschied<br />
3<br />
e<strong>in</strong>gesetzt. Bereits während se<strong>in</strong>er Facharztausbildung<br />
wurde er im Notarztdienstsystem<br />
der Stadt Leipzig e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
Aufgr<strong>und</strong> se<strong>in</strong>er fachlichen Leistungen wurde<br />
Dr. Wolfgang Jal<strong>in</strong>ski im Jahr 1985 am <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong><br />
St. Georg zum Oberarzt ernannt. Im<br />
Mai 1989 erfolgte se<strong>in</strong>e Berufung als Chefarzt<br />
der Anästhesie-Abteilung an die ehemaligen<br />
Kl<strong>in</strong>iken <strong>und</strong> Polikl<strong>in</strong>iken der Stadt <strong>Weimar</strong>.<br />
Hier widmete er sich dem Aufbau dreier<br />
Intensive<strong>in</strong>heiten <strong>und</strong> der E<strong>in</strong>führung neuer<br />
mediz<strong>in</strong>ischer Behandlungsverfahren. Ihm ist<br />
es zu verdanken, dass <strong>in</strong> dieser Zeit <strong>in</strong> <strong>Weimar</strong><br />
die Methode der venovenösen Hämofiltrationstechnik,<br />
die Portimplantation <strong>und</strong> die<br />
E<strong>in</strong>schwemmkatheterisierung e<strong>in</strong>geführt wurden.<br />
E<strong>in</strong>e wichtige Aufgabe bestand für Chefarzt<br />
Dr. Jal<strong>in</strong>ski dar<strong>in</strong>, den Erweiterungsbau an<br />
der damaligen Kl<strong>in</strong>ik <strong>in</strong> der Eduard-Rosenthal-<br />
Straße mit zu planen <strong>und</strong> dessen Arbeitsfähigkeit<br />
zu sichern. Diese E<strong>in</strong>richtung wurde,<br />
dank der günstigen Voraussetzungen nach dem<br />
Ende der DDR, nach modernsten Gesichtspunkten<br />
gestaltet.<br />
Nach der deutschen Wiedervere<strong>in</strong>igung hatte<br />
Dr. Jal<strong>in</strong>ski, wie viele andere Kollegen, die Gelegenheit<br />
zum Besuch <strong>und</strong> zur Hospitation anderer<br />
Kl<strong>in</strong>iken. Er war u.a. <strong>in</strong> E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong><br />
Heidelberg <strong>und</strong> Gött<strong>in</strong>gen sowie <strong>in</strong> den USA<br />
tätig. Im Jahr 1993 wurde Herr Dr. S. Böhm<br />
von der Mediz<strong>in</strong>ischen Akademie Erfurt nach<br />
<strong>Weimar</strong> berufen. Fortan leiteten beide Chefärzte<br />
im Kollegialsystem die Kl<strong>in</strong>iken für Anästhesie<br />
<strong>und</strong> Intensivmediz<strong>in</strong>.<br />
E<strong>in</strong> Glück für die Stadt <strong>Weimar</strong>, für die kranken<br />
Menschen der Region sowie für die Mitarbeiter<br />
war die Entscheidung, <strong>in</strong> dieser kulturell<br />
bedeutenden Stadt e<strong>in</strong> neues Krankenhaus<br />
zu bauen. Mit der Eröffnung des <strong>Sophien</strong>-<br />
<strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s entstanden gute Bed<strong>in</strong>gungen,<br />
kranke Menschen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er modernen<br />
Ges<strong>und</strong>heitse<strong>in</strong>richtung zu versorgen. Die<br />
Vere<strong>in</strong>igung des <strong>Sophien</strong>hauses <strong>und</strong> der <strong>Hufeland</strong>-Kl<strong>in</strong>iken<br />
verlief verständlicherweise nicht<br />
ohne Probleme. Es gab aber auch viele gute<br />
Beispiele e<strong>in</strong>er erfolgreichen Entwicklung. Der<br />
Bereich Anästhesie <strong>und</strong> Intensivmediz<strong>in</strong> wurde<br />
fortan von e<strong>in</strong>em Chefarzttriumvirat geleitet.<br />
Die Arbeit von Herrn Dr. Jal<strong>in</strong>ski, Herrn<br />
Dr. Böhm <strong>und</strong> Herrn Dr. Kneist gestaltete sich<br />
Seit dem <strong>Sophien</strong>haus Kollegen: Dr. Jal<strong>in</strong>ski<br />
<strong>und</strong> Schwester Rita Eberhardt<br />
Sichtlich schade f<strong>in</strong>det auch Oberärzt<strong>in</strong> Dr.<br />
Schuchardt das Ausscheiden des langjährigen<br />
Chefarztes.<br />
Gute Zusammenarbeit: Glückwünsche zum<br />
Abschied vom Ärztlichen Leiter Rettungsdienst<br />
der Stadt <strong>Weimar</strong>, Dr. Jens Reichel.<br />
In enger Verb<strong>und</strong>enheit präsent: Chefärzte<br />
a. D. des <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s
Portrait<br />
Abbild <strong>und</strong> Orig<strong>in</strong>al: die Ahnengalerie ist<br />
um e<strong>in</strong> Chefarztporträt reicher geworden.<br />
Die musikalische Umrahmung wurde<br />
gestaltet von der Musikhochschule Franz<br />
Liszt <strong>in</strong> <strong>Weimar</strong>.<br />
Familie Jal<strong>in</strong>ski: Sohn Michael <strong>und</strong> Frau<br />
Rosemarie<br />
4<br />
Abschied <strong>und</strong> Neubeg<strong>in</strong>n<br />
Dr. med. W. Jal<strong>in</strong>ski beg<strong>in</strong>nt se<strong>in</strong>en Ruhestand<br />
ohne Probleme. <strong>Das</strong> kollegiale Wirken dieser<br />
drei Kollegen war auch für andere Kl<strong>in</strong>ikbereiche<br />
vorbildlich. Mit e<strong>in</strong>em hohen Maße gegenseitiger<br />
Achtung <strong>und</strong> mit dem Respekt vor<br />
den Leistungen des jeweils Anderen gestalteten<br />
diese drei Chefärzte den Bereich Intensivmediz<strong>in</strong>,<br />
Anästhesie <strong>und</strong> Schmerztherapie<br />
im neuen <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>. Ihre Leistungen<br />
haben mit dazu beigetragen, dass am <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong><br />
e<strong>in</strong>e qualifizierte mediz<strong>in</strong>ische Betreuung<br />
kranker Menschen, weit über die Grenzen<br />
<strong>Weimar</strong>s h<strong>in</strong>aus, gesichert werden konnte.<br />
<strong>Das</strong> berufliche Wirken von Dr. Wolfgang Jal<strong>in</strong>ski<br />
war stets davon geprägt, se<strong>in</strong>en Mitarbeitern<br />
e<strong>in</strong> persönliches Vorbild zu se<strong>in</strong> <strong>und</strong> ihr Verhalten<br />
durch menschliche Toleranz zu prägen. Er<br />
hat gezeigt, dass es für e<strong>in</strong>en Arzt ganz entscheidend<br />
ist, sich mit aller Konsequenz für die<br />
Belange der Patienten e<strong>in</strong>zusetzen. Diese Sorge<br />
um die Patienten, aber auch um se<strong>in</strong>e Mitarbeiter,<br />
waren für Dr. W. Jal<strong>in</strong>ski stets Maxime<br />
se<strong>in</strong>er beruflichen Tätigkeit. Der Abschied<br />
von Chefarzt Dr. Jal<strong>in</strong>ski fällt den Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeitern des <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s<br />
nicht leicht. In vielen Situationen hat er uns bewiesen,<br />
dass er sich immer als Anwalt für se<strong>in</strong>e<br />
Patienten <strong>und</strong> als Vertreter für se<strong>in</strong>e Assistenten,<br />
für die Schwestern <strong>und</strong> Pfleger der<br />
Station, verstand. Er hat se<strong>in</strong>en Kollegen auch<br />
gezeigt, dass man mit dem notwendigen kollegialen<br />
Verständnis <strong>und</strong> der erforderlichen sozialen<br />
Kompetenz e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Abteilung,<br />
wie die Abteilung für Anesthesie <strong>und</strong> Intensivmediz<strong>in</strong>,<br />
erfolgreich leiten kann.<br />
Amtskollegen e<strong>in</strong>es Faches (v.l.): Dr. Lascho,<br />
Dr. Jal<strong>in</strong>ski <strong>und</strong> Dr. Schmidt<br />
Mit se<strong>in</strong>en Leistungen hat sich Herr Chefarzt<br />
Dr. W. Jal<strong>in</strong>ski i.R. für dieses <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> verdient<br />
gemacht. Er hat sich stets für diese E<strong>in</strong>richtung<br />
verpflichtet gefühlt <strong>und</strong> sich bis zu se<strong>in</strong>em<br />
Ausscheiden für die erfolgreiche Entwicklung<br />
des <strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s mit<br />
engagiert.<br />
Verehrter Chefarzt: die gute <strong>und</strong> erfolgreiche Zusammenarbeit mit se<strong>in</strong>em Team <strong>und</strong> Kollegen konnte man<br />
nicht nur an den zahlreichen Gratulanten, sondern auch an den vielen Teamfotowünschen erkennen.
Dr. Lascho – Teamplayer mit fe<strong>in</strong>s<strong>in</strong>nigem Humor<br />
Neuer Chefarzt der Kl<strong>in</strong>ik für Anästhesie <strong>und</strong> Intensivmediz<strong>in</strong><br />
von Klaus-Dieter Erler,<br />
Vorsitzender der Mitarbeitervertretung<br />
Dr. med. Christof Lascho heißt unser neuer<br />
Chefarzt der Kl<strong>in</strong>ik für Anästhesie <strong>und</strong> Intensivmediz<strong>in</strong>.<br />
Er tritt die Nachfolge des langjährigen,<br />
verdienstvollen <strong>und</strong> beliebten Chefarztes<br />
für Anästhesie <strong>und</strong> Intensivmediz<strong>in</strong> Dr. med.<br />
Wolfgang Jal<strong>in</strong>ski an. Im Kollegialsystem mit<br />
se<strong>in</strong>em Kollegen Dr. med. Falk Schmidt leitet er<br />
die Kl<strong>in</strong>ik mit ihren vier Schwerpunktausrichtungen:<br />
dem OP- <strong>und</strong> Narkosemanagement,<br />
der Intensivmediz<strong>in</strong>, der Schmerztherapie <strong>und</strong><br />
der Notfallfallmediz<strong>in</strong>. Dabei wird se<strong>in</strong> Haupttätigkeitsfeld<br />
die Intensivstation se<strong>in</strong>. Mit ihm<br />
als 17. neuen Chefarzt im <strong>Weimar</strong>er <strong>Sophien</strong>-<br />
<strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> am Standort Henryvan-de-Velde-Straße<br />
ist e<strong>in</strong> weiterer Schritt im<br />
Generationenwechsel der Chefarztpositionen<br />
vollzogen worden.<br />
Zahlreiche Gäste waren der E<strong>in</strong>ladung zur Festveranstaltung<br />
gefolgt. Neben den Familien des<br />
scheidenden <strong>und</strong> des neuen Chefarztes wurden<br />
ehemalige Kollegen, Vertreter der Stadt, der<br />
Landesärztekammer, der Krankenkassen <strong>und</strong><br />
des mediz<strong>in</strong>ischen Dienstes, Vertreter der Kirchengeme<strong>in</strong>de,<br />
niedergelassene Kollegen, Gesellschaftervertreter<br />
<strong>und</strong> Aufsichts ratsmitglieder,<br />
Chefarztkollegen sowie zahlreiche Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiter des Hauses vom Geschäftsführer<br />
Hubertus Jaeger begrüßt.<br />
Überschattet war dieses freudige Ereignis von<br />
der Betroffenheit <strong>und</strong> der Trauer über den Tod<br />
unseres langjährig tätigen <strong>und</strong> hochgeschätzten<br />
Chefarztes a.D., Dr. med. Albrecht Kneist,<br />
der am 24.08.2011 an den Folgen se<strong>in</strong>er<br />
schweren Erkrankung verstorben ist. Ihm wurde<br />
zu Beg<strong>in</strong>n des Festaktes <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Schweigem<strong>in</strong>ute<br />
ehrfurchtsvoll gedacht.<br />
In se<strong>in</strong>er Begrüßungsansprache für den neuen<br />
Chefarzt betonte Geschäftsführer Hubertus<br />
Jaeger, dass die Auswahlkommission geme<strong>in</strong>sam<br />
mit der Krankenhausleitung <strong>und</strong> dem Aufsichtsrat<br />
e<strong>in</strong>e kluge Entscheidung mit der Wahl<br />
von Dr. Christof Lascho als Chefarzt getroffen<br />
habe. Überzeugt haben se<strong>in</strong>e bee<strong>in</strong>druckende<br />
berufliche Karriere <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e von hoher Sozialkompetenz<br />
geprägte Persönlichkeit. Auch se<strong>in</strong><br />
betriebswirtschaftliches Zusatzstudium ist dem<br />
Krankenhausmanagement sehr willkommen<br />
<strong>und</strong> kann <strong>in</strong> dieser Position von besonderem<br />
Vorteil se<strong>in</strong>.<br />
Der Ärztliche Direktor Prof. Dr. med. habil.<br />
Re<strong>in</strong>hard Fünfstück hieß den neuen Kollegen<br />
im Namen des Chefarztkollegiums <strong>und</strong> der<br />
Mitarbeiterschaft herzlich willkommen <strong>und</strong><br />
freute sich mit allen auf e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Zusammenarbeit<br />
mit dem auch besonders <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>är<br />
wirksam werdenden Kollegen. E<strong>in</strong>en<br />
eigens aus dem Urlaub mitgebrachten<br />
handgefertigten Elefanten hat er se<strong>in</strong>em neuen<br />
Kollegen als Glücksbr<strong>in</strong>ger <strong>und</strong> Willkommensgeschenk<br />
überreicht.<br />
Die Laudatio hielt der Chefarzt der Kl<strong>in</strong>ik für<br />
Anästhesiologie, Intensivmediz<strong>in</strong> <strong>und</strong> Schmerztherapie<br />
des Marienkrankenhauses <strong>in</strong> Hamburg,<br />
Prof. Dr. med. habil. Norbert Rolf, D.E.A.A.,<br />
der diese Aufgabe für se<strong>in</strong>en Fre<strong>und</strong> <strong>und</strong> Berufskollegen<br />
gern übernommen hat. Der Laudator<br />
stellte den neuen Chefarzt als e<strong>in</strong>en<br />
Arzt mit bee<strong>in</strong>druckenden fachlichen Stärken<br />
<strong>und</strong> Führungsfähigkeiten sowie mit e<strong>in</strong>er ausgeprägten<br />
Fähigkeit zur Empathie vor. Persönlich<br />
schätzt er ihn als Teamplayer mit e<strong>in</strong>em<br />
fe<strong>in</strong>s<strong>in</strong>nigen Humor. Auch im Privaten<br />
pflegt Dr. Lascho se<strong>in</strong>e Teamfähigkeit. Bislang<br />
nutzte er se<strong>in</strong>e Freizeit, um beispielsweise<br />
Fußball zu spielen.<br />
5<br />
Eröffnungsansprache von Dr. Lascho<br />
Zur Begrüßung im Haus überreichte Prof. Fünfstück<br />
e<strong>in</strong>en Glückselefanten.<br />
Die Laudatio hielt Prof. Rolf aus Hamburg, langjähriger<br />
Fre<strong>und</strong> <strong>und</strong> Kollege Dr. Laschos.
Portrait<br />
Rektor Axel Kramme segnete den neuen<br />
Chefarzt mit dem Bibelspruch aus dem<br />
ersten Petrusbrief 4;10 e<strong>in</strong>.<br />
Glückwünsche überbrachten: Dr. Mathias<br />
Wesser, Landesärztekammer Thür<strong>in</strong>gen, ...<br />
... Oberarzt Dr. Frank Pille,<br />
... Dr. Marion Baumgarten-Dietrich, niedergelassene<br />
Ärzt<strong>in</strong> aus <strong>Weimar</strong>.<br />
6<br />
„Wenn ich nicht vollständig davon überzeugt<br />
gewesen wäre, dass Sie mit Herrn Dr.<br />
Lascho als Chefarzt Ihrer Kl<strong>in</strong>ik für Anästhesiologie<br />
<strong>und</strong> Intensivmediz<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en echten<br />
Glücksgriff getan haben, stünde ich sicherlich<br />
heut nicht für e<strong>in</strong>e Laudatio auf ihn zur<br />
Verfügung“, versicherte der Laudator der<br />
Festgesellschaft.<br />
Auszüge aus der Laudatio<br />
„<strong>Das</strong> Studium se<strong>in</strong>es Lebenslaufs zeigt, dass<br />
Herr Dr. Lascho die üblichen Qualifikationen<br />
<strong>und</strong> Zusatzqualifikationen zum jeweils frühesten<br />
möglichen Zeitpunkt erworben hat.<br />
Facharzt wurde er nach den vorgegebenen<br />
fünf Jahren Weiterbildungszeit <strong>und</strong> e<strong>in</strong> Jahr<br />
nach der Facharztanerkennung im Alter von<br />
34 Jahren wurde er, wie bereits erwähnt, leitender<br />
Oberarzt <strong>in</strong> Landau. Er ist Inhaber des<br />
Europäischen Facharztdiploms, verfügt über<br />
die Zusatzbezeichnungen der speziellen anästhesiologischen<br />
Intensivmediz<strong>in</strong>, der Notfallmediz<strong>in</strong>,<br />
des Leitenden Notarztes, der<br />
Qualifikation zum Transfusionsverantwortlichen.<br />
Er ist vom Berufsverband Deutscher<br />
Anästhesisten <strong>und</strong> Chirurgen zertifizierter<br />
OP-Manager <strong>und</strong> absolvierte e<strong>in</strong> Fernstudium<br />
zum MBA im Ges<strong>und</strong>heitswesen.“<br />
Er versicherte, dass Dr. Lascho sämtlichen <strong>in</strong><br />
Die Chefärzte im Kollegialsystem<br />
der Ausschreibung geforderten Attributen<br />
mehr als gerecht wird <strong>und</strong> untermauerte<br />
dies mit persönlicher Erfahrung <strong>und</strong> Berichten<br />
von Kollegen bestätigt.<br />
„Ich gratuliere Ihnen aus fester Überzeugung<br />
ganz herzlich zu dieser Wahl <strong>und</strong> Dir, lieber<br />
Christof, zu dieser – ich erwähnte es bereits –<br />
verdienten neuen Position. Ich weiß, dass Du<br />
den sprichwörtlichen Zauber, der jedem Anfang<br />
<strong>in</strong>ne wohnt, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e erfolgreiche berufliche<br />
Tätigkeit <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e persönlich glückliche<br />
<strong>und</strong> erfüllende Situation entwickeln wirst.<br />
Bei all diesen erwähnten fachlichen Stärken<br />
<strong>und</strong> Führungsfähigkeiten möchte ich hervorheben,<br />
dass Herr Dr. Lascho <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie<br />
Arzt ist mit der ausgeprägten Fähigkeit zur<br />
Empathie – auch dies weiß ich aus persönlichen<br />
Erfahrungen <strong>und</strong> Berichten. “<br />
Es ist bereits guter Brauch, dass Führungspersonen<br />
<strong>in</strong> unserem evangelischen Krankenhaus<br />
mit dem Segen Gottes <strong>in</strong> Ihr Amt e<strong>in</strong>geführt<br />
werden. Mit dem Bibelspruch aus<br />
dem ersten Petrusbrief „Und dienet e<strong>in</strong>ander,<br />
e<strong>in</strong> jeglicher mit der Gabe, die er empfangen<br />
hat, als die guten Haushalter der<br />
mancherlei Gnade Gottes“ (1. Petrus 4;10),<br />
segnete Rektor Axel Kramme den neuen<br />
Chefarzt <strong>in</strong> se<strong>in</strong> Amt e<strong>in</strong>.
Dr. Lascho – Teamplayer mit fe<strong>in</strong>s<strong>in</strong>nigem Humor<br />
Neuer Chefarzt der Kl<strong>in</strong>ik für Anästhesie <strong>und</strong> Intensivmediz<strong>in</strong><br />
Auszüge aus der Antrittsrede Dr. Lascho<br />
Dr. Christof Lascho, der sich zur Amtse<strong>in</strong>führung<br />
mit se<strong>in</strong>er Frau Claudia <strong>und</strong> se<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>dern<br />
Hannah (9) <strong>und</strong> Malte (3) vorstellte,<br />
bee<strong>in</strong>druckte die Gäste mit e<strong>in</strong>er hoffnungs-<br />
vollen Antrittsrede.<br />
„Ich freue mich darauf, zusammen mit me<strong>in</strong>em<br />
direkten Chefarztkollegen, Dr. Falk<br />
Schmidt, die Geschicke der Abteilung prägen<br />
zu können, mediz<strong>in</strong>ische Verfahren wesentlich<br />
zu bestimmen, evidence-basierte, nicht<br />
em<strong>in</strong>enz-basierte Mediz<strong>in</strong> zu betreiben <strong>und</strong><br />
s<strong>in</strong>nvolle mediz<strong>in</strong>ische Neuerungen zu <strong>in</strong>itiieren“,<br />
erklärte Dr. Lascho. Neben dem OP-<br />
Management, der Schmerztherapie <strong>und</strong> der<br />
Anästhesie wird zunächst das primäre Tätigkeitsfeld<br />
die Arbeit auf der Intensivstation<br />
se<strong>in</strong>. Dort möchte er se<strong>in</strong> Wirken besonders<br />
auf die Patientensicherheit richten. Dies betrifft<br />
Themen wie beispielsweise den leitl<strong>in</strong>iengerechten<br />
Umgang mit Problemkeimen<br />
wie MRSA, die Verabreichung von Beruhigungsmitteln<br />
<strong>und</strong> den wichtigen Bereich der<br />
Hygiene e<strong>in</strong>schließlich der Präventionsarbeit<br />
zur Vermeidung nosokomialer Infektionen.<br />
Möglich werden soll dies durch verbesserte<br />
Strukturen <strong>und</strong> Prozesse.<br />
E<strong>in</strong>en weiteren Tätigkeitsschwerpunkt se<strong>in</strong>er<br />
Arbeit auf der Intensivstation sieht er <strong>in</strong> der<br />
Weiterentwicklung der Sonografie (Ultraschall),<br />
um seltene Komplikationen zusätzlich<br />
zu reduzieren.<br />
Weiterh<strong>in</strong> betonte der neue Chefarzt, dass<br />
gerade die Intensivmediz<strong>in</strong>er – bei aller Begeisterung<br />
für apparative Hilfestellungen,<br />
bunte Monitoranzeigen <strong>und</strong> Kurven – nie<br />
den Patienten vergessen dürfen, der im Mittelpunkt<br />
der Therapiebemühungen steht. Der<br />
Therapieerfolg sei von der erfolgreichen Zusammenarbeit<br />
vieler Mitarbeitergruppen abhängig.<br />
E<strong>in</strong> Anästhesist arbeite nicht alle<strong>in</strong>,<br />
sondern stütze sich auf e<strong>in</strong>e Mannschaft vor,<br />
h<strong>in</strong>ter <strong>und</strong> neben sich.<br />
„Freude <strong>und</strong> zugleich Stolz – hier <strong>in</strong> dieser<br />
berühmten <strong>und</strong> schönen Stadt, <strong>in</strong> diesem architektonisch<br />
ansprechenden <strong>und</strong> modernen<br />
Krankenhaus e<strong>in</strong> lang verfolgtes Ziel erreicht<br />
zu haben. Freude <strong>und</strong> Stolz – nach zehnjäh-<br />
riger Tätigkeit als leitender Oberarzt, davon<br />
zweie<strong>in</strong>halbjähriger Tätigkeit als kommissarischer<br />
Leiter e<strong>in</strong>er Abteilung, me<strong>in</strong>e Erfahrungen<br />
<strong>und</strong> Kenntnisse jetzt hier im <strong>Sophien</strong>-<br />
<strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> anwenden zu dürfen.<br />
Ich freue mich darauf, zusammen mit me<strong>in</strong>em<br />
direkten Chefarztkollegen Dr. Schmidt,<br />
die Geschicke der Abteilung prägen zu können.<br />
Unabd<strong>in</strong>gbar für e<strong>in</strong>e konstruktive Zusammenarbeit<br />
s<strong>in</strong>d für mich Respekt <strong>und</strong><br />
Wertschätzung der Arbeit des Anderen, das<br />
Bestreben um kont<strong>in</strong>uierliche Fortbildung, <strong>in</strong>nerbetrieblich,<br />
regional <strong>und</strong> überregional, e<strong>in</strong><br />
authentischer Führungsstil <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e offene<br />
<strong>und</strong> transparente Kommunikation. Dies s<strong>in</strong>d<br />
Worte, die bei e<strong>in</strong>er Antrittsrede als Chefarzt<br />
e<strong>in</strong>er Abteilung auf größte Zustimmung stoßen.<br />
Für deren Inhalt werde ich persönlich<br />
e<strong>in</strong>stehen. Messen Sie mich im Alltag an diesen<br />
Feierst<strong>und</strong>enworten. (The proof of the<br />
pudd<strong>in</strong>g is <strong>in</strong> the eat<strong>in</strong>g!!!)<br />
Ich danke Ihnen an dieser Stelle für die<br />
fre<strong>und</strong>liche Aufnahme <strong>in</strong> der Abteilung, auf<br />
der Intensivstation <strong>und</strong> im gesamten Krankenhaus.<br />
Ich freue mich auf unsere kommende<br />
Zusammenarbeit zum Wohl der uns anvertrauten<br />
Patienten <strong>und</strong> zum Wohl des<br />
<strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s <strong>Weimar</strong>.<br />
Vielen Dank!“<br />
In Thür<strong>in</strong>gen angekommen: Familie Lascho<br />
7<br />
Dr. med. Christof Lascho, D.E.A.A.<br />
geboren: 31.08.1967 <strong>in</strong> Kleve<br />
Beruflicher Werdegang<br />
1988–1994: Mediz<strong>in</strong>studium an den Universitäten<br />
Frankfurt, Köln <strong>und</strong> Freiburg im Breisgau<br />
1995–2001: Assistenzarztzeit<br />
2000: Facharzt für Anästhesiologie <strong>und</strong> Euro-<br />
päisches Facharztexamen D.E.A.A.<br />
2001: Facharzt für spezielle anästhesiologische<br />
Intensivmediz<strong>in</strong><br />
2001: Leitender Oberarzt der Abt. für Anästh-<br />
sie, Intensivmediz<strong>in</strong> <strong>und</strong> Schmerztherapie,<br />
V<strong>in</strong>zentius Krankenhaus Landau<br />
2002: Zusatzbezeichnung Notfallmediz<strong>in</strong><br />
2006–2007: Komm. Leiter der Abt. für Anästhesie,<br />
Intensivmediz<strong>in</strong> <strong>und</strong> Schmerztherapie,<br />
V<strong>in</strong>zentius Krankenhaus Landau<br />
2008: OP-Manager (zertifiziert vom BDA/BDC)<br />
2009: Fernlehrgang BWL <strong>und</strong> Fernstudium zum<br />
Master of Health Bus<strong>in</strong>ess Adm<strong>in</strong>istration
Portrait<br />
Dr. med. Albrecht Kneist,<br />
Chefarzt a.D. der Kl<strong>in</strong>ik für Anästhesie<br />
<strong>und</strong> Intensivmediz<strong>in</strong><br />
Im E<strong>in</strong>gangsbereich des <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s <strong>und</strong><br />
mit e<strong>in</strong>er Andacht wurde dem ehemaligen<br />
Chefarzt Dr. Kneist gedacht. In den<br />
ausliegenden Kondolenzlisten hatten sich<br />
viele Mitarbeiter, Kollegen <strong>und</strong> Gäste<br />
e<strong>in</strong>getragen.<br />
8<br />
In memoriam<br />
Dr. med. Albrecht Kneist<br />
Hubertus Jaeger, Geschäftsführer; Tomas Kallenbach,<br />
Prokurist; Prof. Dr. med. habil. Re<strong>in</strong>hard<br />
Fünfstück, Ärztlicher Direktor; Schwester<br />
Christ<strong>in</strong>e Grau, Pflegedienstleitung<br />
Am 24. August 2011 verstarb unser ehemaliger<br />
Chefarzt der Kl<strong>in</strong>ik für Anästhesie <strong>und</strong> Intensivmediz<strong>in</strong><br />
– Dr. med. Albrecht Kneist –<br />
nach langer Krankheit. Wir verlieren mit ihm<br />
e<strong>in</strong>en hochgeschätzten Arzt <strong>und</strong> Kollegen,<br />
dem durch se<strong>in</strong>e Arbeit <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e vorbildliche<br />
Haltung hoher Respekt <strong>und</strong> Anerkennung zu<br />
Teil wurden.<br />
Dr. Albrecht Kneist wurde am 10. April 1954 <strong>in</strong><br />
Eisenach geboren <strong>und</strong> verbrachte dort se<strong>in</strong>e<br />
K<strong>in</strong>dheit <strong>und</strong> frühe Jugend bis zum Abitur im<br />
Jahr 1972. Se<strong>in</strong> Wunsch, Mediz<strong>in</strong> zu studieren,<br />
erfüllte sich nicht gleich, da er zunächst ke<strong>in</strong>en<br />
Studienplatz bekam. Er entschied sich für e<strong>in</strong><br />
Studium der Physik <strong>und</strong> Technik elektronischer<br />
Bauelemente an der Technischen Universität <strong>in</strong><br />
Ilmenau. Im Jahr 1973 kam dann die Entscheidung,<br />
dem Wunsch zu folgen, Arzt zu werden<br />
<strong>und</strong> das Ziel anzugehen. Er ließ sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />
Geburtsstadt zum Krankenpfleger ausbilden<br />
<strong>und</strong> erhielt 1976 die Qualifikation zum Fachpfleger<br />
für Anästhesiologie <strong>und</strong> Intensivtherapie.<br />
Es folgten sechs Jahre Mediz<strong>in</strong>studium an<br />
der Karl-Marx-Universität <strong>in</strong> Leipzig <strong>und</strong> ab<br />
1976 an der Mediz<strong>in</strong>ischen Akademie <strong>in</strong> Erfurt.<br />
Am 1. September 1983 bekam er se<strong>in</strong>e Approbation<br />
als Arzt <strong>und</strong> nahm die Facharztausbildung<br />
zum Facharzt für Anästhesiologie <strong>und</strong><br />
Intensivtherapie an der Mediz<strong>in</strong>ischen Akademie<br />
Erfurt auf. Im September 1989 erhielt Dr.<br />
Kneist die Anerkennung zum Facharzt <strong>und</strong> im<br />
gleichen Jahr die Erlangung des akademischen<br />
Grades „Doctor medic<strong>in</strong>ae“. Se<strong>in</strong>e Berufung<br />
zum Oberarzt <strong>und</strong> die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> den akademischen<br />
Lehrbetrieb folgten im September<br />
1991. Bis zu se<strong>in</strong>em Wechsel als Chefarzt<br />
<strong>in</strong> das <strong>Sophien</strong>haus <strong>Weimar</strong> am 20. Juli 1992<br />
blieb er der Mediz<strong>in</strong>ischen Akademie Erfurt<br />
beruflich treu. Er absolvierte e<strong>in</strong>e geradl<strong>in</strong>ige<br />
<strong>und</strong> bee<strong>in</strong>druckende ärztliche Karriere.<br />
Nach der Fusion der beiden <strong>Weimar</strong>er Krankenhäuser<br />
zum <strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong><br />
<strong>Weimar</strong> im Jahr 1998 war er acht Jahre<br />
lang, bis zu se<strong>in</strong>em ges<strong>und</strong>heitsbed<strong>in</strong>gtem<br />
Ausscheiden, Chefarzt der Kl<strong>in</strong>ik für Anästhesie<br />
<strong>und</strong> Intensivmediz<strong>in</strong> im Kollegialsystem.<br />
Durch se<strong>in</strong>e im positiven S<strong>in</strong>ne unkomplizierte<br />
<strong>und</strong> kollegiale Zusammenarbeit mit allen Berufsgruppen<br />
hat er die Kl<strong>in</strong>ik mit reformiert<br />
<strong>und</strong> geprägt. Ab Februar 2004 hat er die ärztliche<br />
Leitung des Zentral-OP zusätzlich übernommen<br />
<strong>und</strong> engagiert die schwierige Phase<br />
der Neuorganisation dieser wichtigen Funktionsstelle<br />
umgesetzt. Neben dem OP-Management<br />
<strong>und</strong> -leitung bildete die K<strong>in</strong>deranästhesie<br />
e<strong>in</strong>en Schwerpunkt se<strong>in</strong>er Tätigkeit.<br />
Die Person Dr. Kneist galt unter se<strong>in</strong>en Kollegen<br />
immer als konsequent, hilfsbereit, kollegial,<br />
konstruktiv <strong>und</strong> warmherzig. Er war e<strong>in</strong> engagierter<br />
Chefarzt, e<strong>in</strong> verantwortungsbewusster<br />
Vorgesetzter, e<strong>in</strong> guter Kollege <strong>und</strong> Arzt im<br />
wahrsten Worts<strong>in</strong>n. Se<strong>in</strong> Tod erfüllt uns mit Betroffenheit.<br />
Wir bedanken uns respektvoll für<br />
se<strong>in</strong>e geleistete Arbeit. Se<strong>in</strong>er Ehefrau sowie<br />
der Familie gilt unser Mitgefühl. Se<strong>in</strong> Wirken<br />
für die Patienten <strong>und</strong> se<strong>in</strong> Engagement für unser<br />
<strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> werden wir <strong>in</strong> ehrendem<br />
Gedenken bewahren.
Mediz<strong>in</strong> aktuell<br />
RSO-Therapie<br />
Behandlung chronisch-entzündlicher Gelenkserkrankungen<br />
von Dr. med. Claudia Dannenberg,<br />
Chefärzt<strong>in</strong> der Kl<strong>in</strong>ik für Radiologie <strong>und</strong><br />
Nuklearmediz<strong>in</strong><br />
Patienten, die zum Beispiel an konservativ therapieresistenter<br />
rheumatoider Arthritis, aktivierter<br />
Arthrose oder wiederkehrenden Gelenkergüssen<br />
leiden, f<strong>in</strong>den am <strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong><br />
<strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> e<strong>in</strong>e neue Anlaufstelle für<br />
ihre Behandlung. Die chronisch-entzündlichen<br />
Gelenkerkrankungen wie z.B. die nach Kniegelenksendoprothesen<br />
werden <strong>in</strong> der Kl<strong>in</strong>ik für<br />
Radiologie <strong>und</strong> Nuklearmediz<strong>in</strong> mittels Radiosynoviorthese<br />
(RSO-Therapie) therapiert. Die<br />
RSO-Therapie ist e<strong>in</strong> nuklearmediz<strong>in</strong>isches Behandlungsverfahren,<br />
das erstmalig <strong>in</strong> <strong>Weimar</strong><br />
möglich ist. Bislang mussten Patienten aus<br />
<strong>Weimar</strong> <strong>und</strong> Umgebung, für die e<strong>in</strong>e solche<br />
Behandlung <strong>in</strong> Betracht kam, weitläufigere<br />
Wege auf sich nehmen (z.B. nach Jena).<br />
Die RSO-Therapie wird im Rahmen der ambulanten<br />
Ermächtigung <strong>in</strong> der nuklearmediz<strong>in</strong>ischen<br />
Abteilung des <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s als ambulante<br />
Behandlung angeboten. Die Entscheidung zur<br />
Behandlung erfolgt <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit<br />
rheumatologisch oder orthopädisch versierten,<br />
ambulant tätigen Ärzten.<br />
Was wird bei der RSO-Therapie gemacht?<br />
Bei dieser Behandlung werden Beta-Strahler <strong>in</strong><br />
das erkrankte Gelenk <strong>in</strong>jiziert (siehe Foto unten),<br />
die nur e<strong>in</strong>e kurze Reichweite von wenigen<br />
Millimetern haben. Es kommt <strong>in</strong> den<br />
nächsten Wochen <strong>und</strong> Monaten zu e<strong>in</strong>er Verödung<br />
der entzündlich veränderten Gelenk<strong>in</strong>nenhaut<br />
<strong>und</strong> damit zu e<strong>in</strong>er Verm<strong>in</strong>derung<br />
bzw. Vermeidung der Ergussbildung im Gelenk.<br />
Die Injektion des Beta-Strahlers <strong>in</strong> das Gelenk<br />
erfolgt mittels Durchleuchtungskontrolle, nachdem<br />
die richtige Lage der Injektionsnadel durch<br />
e<strong>in</strong>e Probe<strong>in</strong>jektion von Röntgenkontrastmittel<br />
überprüft wurde (siehe Abbildung). Nach dem<br />
E<strong>in</strong>griff ist e<strong>in</strong>e Ruhigstellung des behandelten<br />
Gelenkes für 48 St<strong>und</strong>en notwendig. Bei Be<strong>in</strong>gelenken<br />
geht dies nur <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit Bettruhe<br />
zu Hause, was die Verpflegung <strong>und</strong> Betreuung<br />
durch e<strong>in</strong>en Angehörigen oder e<strong>in</strong>e andere<br />
Betreuungsperson voraussetzt.<br />
Nicht angewandt wird diese Behandlung bei<br />
Schwangerschaft <strong>und</strong> <strong>in</strong> der Stillzeit. Außerdem<br />
sollten die Patienten ke<strong>in</strong> Falithrom (Blutverdünnungsmedikament)<br />
zum Zeitpunkt der Behandlung<br />
e<strong>in</strong>nehmen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e bakteriell vermittelte<br />
Entzündung <strong>in</strong> dem betroffenen<br />
Gelenk ausgeschlossen se<strong>in</strong>. Schwere Nebenwirkungen<br />
s<strong>in</strong>d extrem selten <strong>und</strong> <strong>in</strong> der Mehrzahl<br />
vergleichbar mit den Komplikationen, die<br />
bei allen Gelenkpunktionen e<strong>in</strong>treten können.<br />
Wo liegt der Nutzen für die Patienten?<br />
Die RSO-Therapie erzielt nach unseren Erfahrungen<br />
bei ca. drei von vier behandelten<br />
Patienten e<strong>in</strong>e Schmerzl<strong>in</strong>derung, die bis<br />
Schmerzfreiheit gehen kann. Dazu kommt<br />
e<strong>in</strong>e verbesserte Gelenkbeweglichkeit. Die<br />
Wirkung der Behandlung lässt sich im E<strong>in</strong>zelfall<br />
nach drei Monaten beurteilen, e<strong>in</strong>e weitere<br />
Besserung vier bis sechs Monate nach<br />
Behandlung ist möglich. Bei nicht ausreichender<br />
Wirkung kann die Behandlung nach sechs<br />
Monaten e<strong>in</strong>malig wiederholt werden.<br />
Wir freuen uns, dass wir unseren Patienten<br />
nun, zusätzlich zur bereits seit vielen Jahren<br />
bewährten ambulanten Entzündungsbestrahlung<br />
mit unserem Röntgentiefentherapiegerät,<br />
auch die neue, <strong>in</strong> <strong>Weimar</strong> bisher nicht verfügbare<br />
nuklearmediz<strong>in</strong>ische RSO-Therapie zur<br />
L<strong>in</strong>derung von Schmerzen <strong>und</strong> zur Verbesserung<br />
der Beweglichkeit bei konservativ therapieresistenten<br />
chronisch-entzündlichen Gelenkerkrankungen<br />
anbieten können.<br />
9<br />
Durchleuchtungsbild e<strong>in</strong>es Kniegelenkes<br />
nach Punktion <strong>und</strong> Probe<strong>in</strong>jektion von<br />
Kontrastmittel<br />
Verteilungssz<strong>in</strong>tigramm des Beta-Strahlers<br />
im Gelenk als RSO-Therapie-Abschlusskontrolle
Mediz<strong>in</strong> aktuell<br />
Funktionsprüfung: Lächeln<br />
Ergebnis: rechter M<strong>und</strong>w<strong>in</strong>kel hebt sich nicht<br />
Aufzweigung des Nervus facialis (Gesichtsnerves)<br />
zur Versorgung der Gesichtsmuskulatur<br />
10<br />
Gesichtslähmungen – Möglichkeiten chirurgischer<br />
Rehabilitation am <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong><br />
von PD Dr. med. habil. Kerst<strong>in</strong> Hoffmann,<br />
Chefärzt<strong>in</strong> der Kl<strong>in</strong>ik für Hals-Nasen-Ohrenheilk<strong>und</strong>e<br />
<strong>Das</strong> sichtbare Symptom e<strong>in</strong>er Schädigung des<br />
Gesichtsnerves (Nervus facialis) ist die Lähmung<br />
der mimischen Gesichtsmuskulatur. Aufgr<strong>und</strong><br />
der daraus resultierenden kosmetischen<br />
Entstellung der Betroffenen kommt der chirurgischen<br />
Rehabilitation irreversibler Nervenverletzung<br />
e<strong>in</strong> großer Stellenwert zu.<br />
Die häufigste Ursache e<strong>in</strong>er Gesichtlähmung<br />
beide Augen zukneifen<br />
Auge rechts bleibt offen<br />
(Fazialisparese) ist die sogenannte „Bellsche<br />
Parese“. Ihre Entstehung ist ungeklärt, die Heilungsprognose<br />
allerd<strong>in</strong>gs mit 80-%iger Besserung<br />
bzw. vollständiger Wiederherstellung sehr<br />
gut. Bei den verbleibenden 20 Prozent der Gesichtlähmungen<br />
s<strong>in</strong>d die Ursachen bekannt.<br />
Dazu gehören entzündliche Prozesse durch<br />
neurotrope Bakterien oder Viren (z. B. Herpesviren,<br />
Borrelien), aber auch entzündliche otogene<br />
Fazialisparesen beim sogenannten Cholesteatom<br />
(Perlgeschwulst des Ohres). E<strong>in</strong>e<br />
Gesichtslähmung kann auch als Komplikation<br />
e<strong>in</strong>er akuten Mittelohrentzündung (Otitis media)<br />
auftreten. Weitere Ursachen s<strong>in</strong>d Unfälle,<br />
tumoröse Erkrankungen oder Verletzungen<br />
nach chirurgischer Entfernung von Tumoren sowie<br />
Erkrankungen des Zentralnervensystems.<br />
Nach ausführlicher Diagnostik ist das Ziel die<br />
Wiederherstellung von Form <strong>und</strong> Funktion an<br />
Auge, M<strong>und</strong> <strong>und</strong> Gesichtsweichteilen. Die Diagnostik<br />
von Gesichtslähmungen umfasst topische<br />
<strong>und</strong> quantitative Schadensbestimmungen.<br />
Außer der Prüfung der motorischen Funktion<br />
des Gesichtsnerves erfolgen topodiagnostische<br />
Tests (Geschmacksprüfung, Stapediusreflex-<br />
messung) <strong>und</strong> elektrophysiologische Tests<br />
(Nervenerregbarkeitstest, Elektroneurografie<br />
<strong>und</strong> Elektromyografie). Die Topodiagnostik erfolgt<br />
heute fast ausschließlich mittels Computer-<br />
<strong>und</strong> Magnetresonanztomografie (CT/MRT).<br />
Bei der Therapie der Gesichtslähmung wird <strong>in</strong><br />
Sofortmaßnahmen <strong>und</strong> spätere chirurgische<br />
Rehabilitation unterschieden. Zu den Sofortmaßnahmen<br />
gehören die Ursachenbeseitigung,<br />
z. B. müssen entzündliche Herde ausgeräumt<br />
werden oder es muss bei Traumen e<strong>in</strong>e<br />
Dekompression bzw. Schlitzung der Nerven-<br />
M<strong>und</strong> spitz machen<br />
M<strong>und</strong> spitz machen nur l<strong>in</strong>ks möglich<br />
scheidewand erfolgen bei gleichzeitiger medikamentöser<br />
Therapie. E<strong>in</strong>e chirurgische Rehabilitation<br />
von Gesichtslähmungen kommt erst<br />
nach Feststellung irreversibler Nervenschädigungen<br />
<strong>in</strong>frage. Dabei wird zwischen der sofortigen<br />
Nervenrekonstruktion, statische Techniken<br />
sowie Zügelplastiken zur Korrektur des<br />
M<strong>und</strong>es unterschieden.<br />
1.) Die Nervenrekonstruktion<br />
Bei kompletter Durchtrennung des Gesichtsnervs,<br />
z. B. nach e<strong>in</strong>em Unfall, ist (<strong>in</strong>nerhalb<br />
der ersten drei Wochen) e<strong>in</strong>e spannungsfreie<br />
Verb<strong>in</strong>dung der Nervenstümpfe die Therapie<br />
der Wahl. Bei großen Defektstrecken kommen<br />
Interponate aus meist locoregionalen Bereichen<br />
zum E<strong>in</strong>satz. Da der Nerv pro Monat ca.<br />
e<strong>in</strong> Millimeter wächst, ist mit e<strong>in</strong>er Wiederherstellung<br />
der Funktion des Gesichtsnervs bei e<strong>in</strong>er<br />
Defektstrecke von ca. e<strong>in</strong>em Zentimeter<br />
nicht vor e<strong>in</strong>em Jahr zu rechnen.<br />
2.) Statische Techniken<br />
Statische Techniken dienen dazu, im Ruhetonus<br />
e<strong>in</strong>en möglichst symmetrischen Gesichtsausdruck<br />
zu erzielen. Geht man von den wich-
tigsten funktionellen E<strong>in</strong>heiten im Gesicht aus,<br />
so kommt der Rehabilitation des Auges <strong>und</strong><br />
des M<strong>und</strong>es e<strong>in</strong>e besondere Bedeutung zu. Bei<br />
Lähmungen im Bereich des Auges <strong>und</strong> der Augenbraue<br />
kommt es zur Senkung der Augenbraue<br />
verb<strong>und</strong>en mit e<strong>in</strong>er fehlenden Senkung<br />
des Oberlides (Ptosis) <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er fehlenden Hebung<br />
des Unterlids (Ektropium). <strong>Das</strong> Resultat<br />
ist im typischen Bild e<strong>in</strong> offen stehendes Auge.<br />
Als Soforttherapie wird zunächst e<strong>in</strong> Uhrglasverband<br />
– zum<strong>in</strong>dest über Nacht – angelegt,<br />
um Sek<strong>und</strong>ärschäden am Auge zu vermeiden.<br />
2.1) Augenbrauenanhebung/Oberlidplastik<br />
E<strong>in</strong>e Anhebung der Augenbraue ist durch mehrere<br />
Techniken möglich:<br />
■ durch e<strong>in</strong>e Exzision von Gewebe im Bereich<br />
e<strong>in</strong>er Stirnfalte,<br />
■ e<strong>in</strong>e sogenannte Fadenzügelung, die Augenbraue<br />
wird mit Hilfe e<strong>in</strong>es verankerten<br />
Fadens wieder nach kranial (schädelwärts)<br />
gezogen oder<br />
■ durch das Endot<strong>in</strong>vorheadsystem, wo mit<br />
Hilfe resorbierbarer Ankersysteme e<strong>in</strong>e flächige<br />
Anhebung der Augenbrauenregion<br />
erreicht wird.<br />
Alle drei beschriebenen E<strong>in</strong>griffe s<strong>in</strong>d am <strong>Weimar</strong>er<br />
<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> auch <strong>in</strong> örtlicher Betäubung<br />
ausführbar. Bei stark hängendem Oberlid wird<br />
der E<strong>in</strong>griff meist mit e<strong>in</strong>er Blepharoplastik<br />
komb<strong>in</strong>iert.<br />
Bild l<strong>in</strong>ks: Gesichtslähmung l<strong>in</strong>ks<br />
Bild rechts: Nach operativer Rehabilitation mit<br />
Oberlidimplantat, Brauenlift <strong>und</strong> Unterlidraffung<br />
2.2) Senkung des Oberlides – Lidload<strong>in</strong>g<br />
Zur Korrektur des fehlenden Augenschlusses<br />
kommen Gold- <strong>und</strong> Plat<strong>in</strong>implantate zum E<strong>in</strong>satz.<br />
Beide Materialien s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>nert, d. h. sie<br />
s<strong>in</strong>d gewebeverträglich <strong>und</strong> können über e<strong>in</strong>en<br />
kle<strong>in</strong>en Hautschnitt <strong>in</strong>s Oberlid implantiert<br />
werden. Durch e<strong>in</strong> genaues Ausmessen des<br />
Gewichtes wird e<strong>in</strong> kompletter Augenschluss<br />
ermöglicht.<br />
2.3.) Korrektur des hängenden Unterlides<br />
Haben Patienten e<strong>in</strong> mangelndes Vermögen<br />
der Unterlidhebung, wird der E<strong>in</strong>griff am Oberlid<br />
komb<strong>in</strong>iert mit e<strong>in</strong>er sogenannten horizontalen<br />
Unterlidraffung oder e<strong>in</strong>er Kantopexie.<br />
Ziel dieser Techniken ist es, dass sich das Unterlid<br />
wieder glatt am Augapfel anlegt <strong>und</strong> das<br />
<strong>in</strong> diesem Zusammenhang oft beklagte Tränenträufeln<br />
aufhört.<br />
3.) Zügelplastiken zur M<strong>und</strong>-Korrektur<br />
Die Korrektur des M<strong>und</strong>es ist nicht nur ästhetisch,<br />
sondern auch funktionell von großer Bedeutung.<br />
Die Zügelplastik erzielt e<strong>in</strong>e symmetrische<br />
M<strong>und</strong>stellung <strong>in</strong> Ruhe, <strong>und</strong> dass beim<br />
Tr<strong>in</strong>ken die Flüssigkeiten nicht permanent aus<br />
dem gelähmten M<strong>und</strong>w<strong>in</strong>kel fließen. Dazu<br />
werden dynamische von statischen Zügelplastiken<br />
unterschieden. Die dynamischen Zügelplastiken<br />
werden auch als „neuromuskuläre<br />
Transposition“ bezeichnet, da hier <strong>in</strong>nervierte<br />
Fremdmuskelanteile <strong>in</strong> die gelähmte mimische<br />
Muskulatur „e<strong>in</strong>gebracht werden“. Der<br />
Temporaliszügelplastik zur Rekonstruktion des<br />
Ruhetonus im Bereich des M<strong>und</strong>es kommt<br />
e<strong>in</strong>e sehr weite Verbreitung zu. Hierbei wird<br />
über e<strong>in</strong>en bogenförmigen Zugang im Bereich<br />
des Haaransatzes e<strong>in</strong> Muskel-Sehnen-Bündel<br />
aus dem Schläfenmuskel (Musculus temporalis)<br />
präpariert, nach unten geschlagen <strong>und</strong><br />
mit dem M<strong>und</strong>w<strong>in</strong>kel sowie der Ober- <strong>und</strong> Unterlippe<br />
vernäht. Außer der dynamischen Zügelplastik,<br />
können auch statische Zügelplastiken<br />
mit Muskelfaszie oder Gore-Tex zum Erfolg<br />
führen. Sie werden über Stich<strong>in</strong>zision <strong>und</strong> über<br />
enorale Zugänge mit dem Jochbogen oder sich<br />
selbst vernäht.<br />
Kommen all diese Techniken zum E<strong>in</strong>satz kann<br />
trotz erheblicher Gesichtsentstellung nach Lähmung<br />
des Nervus facialis e<strong>in</strong>e zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong><br />
Ruhe deutlich verbesserte Gesichtssymmetrie<br />
hergestellt werden.<br />
Gold- <strong>und</strong> Plat<strong>in</strong>implantat<br />
Exzision<br />
Fadenzügelung<br />
Blepharoplastik<br />
11
Mediz<strong>in</strong> aktuell<br />
DIABETISCHE FUßSPRECHSTUNDE<br />
Mo: 08–09.30 Uhr<br />
Mi: 08–12 Uhr<br />
Fr: 08–12 Uhr<br />
Term<strong>in</strong>absprache<br />
Schwester Dorothe,<br />
Tel. 03643 / 57-1110<br />
Im Fußbehandlungsraum: Podolog<strong>in</strong> <strong>und</strong><br />
W<strong>und</strong>schwester beim Verbandswechsel<br />
Gefäßdiagnostik mit Ultraschall<br />
12<br />
Diabetisches Fußzentrum<br />
am <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> <strong>Weimar</strong> etabliert<br />
von Dr. med. Thomas Werner,<br />
Oberarzt der Kl<strong>in</strong>ik für Innere Mediz<strong>in</strong> I<br />
Im <strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> <strong>Weimar</strong><br />
werden jährlich etwa 2000 Diabetiker behandelt;<br />
knapp die Hälfte dieser Patienten im Bereich<br />
Diabetologie der Kl<strong>in</strong>ik für Innere Mediz<strong>in</strong><br />
I. Bei der stationären Versorgung geht es<br />
immer weniger nur um die alle<strong>in</strong>ige Stoffwechsele<strong>in</strong>stellung.<br />
Häufig steht die Behandlung<br />
von diabetischen Folgeerkrankungen im Mittelpunkt<br />
des Krankenhausaufenthaltes. Neben<br />
Erkrankungen der Nieren gehören dazu<br />
Verengungen der Herzkranzgefäße (Herz<strong>in</strong>farkt),<br />
Durchblutungsstörungen der Be<strong>in</strong>arterien<br />
(Schaufensterkrankheit) oder W<strong>und</strong>en an<br />
den Füßen (Diabetisches Fußsyndrom).<br />
Wenn Patienten an e<strong>in</strong>em Diabetischen Fußsyndrom<br />
erkranken, ist damit e<strong>in</strong> deutlich erhöhtes<br />
Amputationsrisiko verb<strong>und</strong>en. Alle<strong>in</strong> bei AOK-<br />
Versicherten Diabetikern wurden im Jahr 2001<br />
deutschlandweit 29.000 Amputationen an den<br />
unteren Extremitäten durchgeführt – die Hälfte<br />
der Erkrankten verlor ihr Be<strong>in</strong> oberhalb des<br />
Sprunggelenkes (Majoramputation). Natürlich<br />
ist damit e<strong>in</strong>e schwierigere Mobilisation verb<strong>und</strong>en.<br />
Viele Patienten s<strong>in</strong>d anschließend auf<br />
ständige Betreuung <strong>und</strong> Pflege angewiesen,<br />
die Sterblichkeit ist deutlich erhöht.<br />
Unsere Schwerpunktstation für Patienten<br />
mit Diabetischem Fußsyndrom<br />
Um die Versorgung von Diabetikern mit Fußw<strong>und</strong>en<br />
zu verbessern, wurde am <strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong><br />
<strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> das Diabetische Fußzentrum<br />
<strong>Weimar</strong> gegründet <strong>und</strong> im Bereich Diabetologie<br />
e<strong>in</strong>e Schwerpunktstation e<strong>in</strong>gerichtet. Dort s<strong>in</strong>d<br />
alle strukturellen Voraussetzungen zur Behandlung,<br />
wie e<strong>in</strong> Fußbehandlungsraum auf Stationsebene<br />
oder E<strong>in</strong>zelzimmer für mögliche Infektionspatienten<br />
mit entsprechenden Hygiene-<br />
plänen, geschaffen worden. Die Diabetische<br />
Fußstation ist von der AG Fuß der Deutschen<br />
Diabetes Gesellschaft zertifiziert <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e der<br />
wenigen spezialisierten stationären Anlaufstellen<br />
für Diabetiker mit diesem Krankheitsbild <strong>in</strong><br />
Mitteldeutschland.<br />
Sowohl die Ärzte als auch das Pflegepersonal<br />
s<strong>in</strong>d speziell für die Behandlung von Patienten<br />
mit Diabetischem Fußsyndrom ausgebildet.<br />
Falls chirurgische E<strong>in</strong>griffe nicht zu vermeiden<br />
s<strong>in</strong>d, achten alle Mitarbeiter des Fußteams, zu<br />
dem neben Diabetologen auch Traumatologen,<br />
Gefäßchirurgen <strong>und</strong> Radiologen gehören, besonders<br />
darauf, die therapeutischen Möglich-<br />
Unser Fußteam v.l.: Schwester Dorothe (W<strong>und</strong>manager<strong>in</strong>), Frau Weber (Podolog<strong>in</strong>), Frau Sarreiter (Assistenzärzt<strong>in</strong>,<br />
Fußambulanz), Frau Hennig (Stationsärzt<strong>in</strong> Fußstation), Frau Dr. med. Pietschmann (Stationsärzt<strong>in</strong><br />
Diabetologie), Oberarzt Dr. Werner <strong>und</strong> Frau Werner (Assistenzärzt<strong>in</strong>, Duplexsonografie der Gefäße)
keiten zur Begrenzung der Amputationshöhe<br />
auszuschöpfen. Im Bedarfsfall arbeitet das Kl<strong>in</strong>ikpersonal<br />
auch mit überregionalen Speziale<strong>in</strong>richtungen<br />
<strong>in</strong> anderen B<strong>und</strong>esländern<br />
zusammen.<br />
Durch Mitarbeit an wissenschaftlichen Studien,<br />
regelmäßige Teilnahme an speziellen Fortbildungen<br />
<strong>und</strong> Hospitationen <strong>in</strong> anderen Fußbe -<br />
handlungszentren versuchen wir, unsere Behandlungsqualität<br />
ständig zu verbessern.<br />
Ergänzende Behandlungsverfahren<br />
Auf unserer Diabetischen Fußstation stehen<br />
aktuell folgende ergänzende Behandlungsverfahren<br />
zur Verfügung:<br />
■ Biochirurgie (Maden) zur schmerzfreien<br />
W<strong>und</strong>re<strong>in</strong>igung<br />
■ Behandlung mit mediz<strong>in</strong>ischem Honig zur<br />
Beschleunigung der W<strong>und</strong>heilung<br />
■ Elektrotherapie (Wo<strong>und</strong>EL) zur Beschleunigung<br />
der W<strong>und</strong>heilung<br />
■ Vakuumtherapie (V.A.C.) zur Beschleunigung<br />
der W<strong>und</strong>heilung<br />
■ Urok<strong>in</strong>asetherapie/Prostavas<strong>in</strong>therapie zur<br />
Verbesserung der Durchblutung<br />
■ <strong>in</strong> Kooperation mit auswärtigem Zentrum:<br />
Stammzelltherapie zur Verbesserung der<br />
Durchblutung<br />
Kooperationen für optimale Versorgung<br />
Für die gute Versorgung unserer Patienten bestehen<br />
enge Kooperationen mit Ärzten anderer<br />
Fachrichtungen. E<strong>in</strong>mal wöchentlich werden<br />
die Patienten mit Diabetischem Fußsyndrom<br />
<strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>är auf Station besprochen <strong>und</strong> im<br />
Bedarfsfall chirurgische Maßnahmen e<strong>in</strong>geleitet.<br />
E<strong>in</strong> Traumatologe bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> Weiterbildung<br />
zur speziellen Fußchirurgie <strong>und</strong> ist<br />
eng <strong>in</strong> den Ablauf der Diabetischen Fußstation<br />
<strong>in</strong>tegriert. In Zusammenarbeit mit unseren<br />
Kollegen der Kl<strong>in</strong>ik für Radiologie <strong>und</strong> Nuklearmediz<strong>in</strong><br />
kann die komplette Diagnostik bei<br />
Durchblutungsstörungen der unteren Extremitäten<br />
(Arm-Be<strong>in</strong>-Index-Messung, Duplexsonografie,<br />
MR-Angiografie, CT-Angiografie) als<br />
auch e<strong>in</strong>e fachgerechte Therapie (PTA/Stent-<br />
Implantation) ermöglicht werden.<br />
Fallzahl<br />
Anzahl der Fuß- <strong>und</strong> Be<strong>in</strong>amputationen bei Diabetikern im <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> <strong>Weimar</strong><br />
Bypassoperationen gehören zum Leistungsspektrum<br />
unseres erfahrenen Gefäßchirurgen.<br />
Auf der Diabetischen Fußstation ist e<strong>in</strong>e speziell<br />
ausgebildete W<strong>und</strong>schwester für fachgerechte<br />
Verbandswechsel zuständig. Zweimal<br />
wöchentlich behandelt e<strong>in</strong>e Podolog<strong>in</strong> Patienten<br />
mit Fuß- <strong>und</strong> Nagelveränderungen; wöchentlich<br />
ist e<strong>in</strong> Orthopädieschuhmachermeister<br />
anwesend. Somit s<strong>in</strong>d direkte Absprachen<br />
zur Planung der Schuhversorgung unserer Patienten<br />
nach Abheilung der Fußw<strong>und</strong>en möglich.<br />
Durch Kooperationsverb<strong>in</strong>dungen zu<br />
Ärzten <strong>in</strong> den diabetologischen Schwerpunktpraxen,<br />
zu niedergelassen Kollegen <strong>und</strong> Rehabilitationskl<strong>in</strong>iken<br />
werden unsere Leistungen<br />
auch überregional genutzt.<br />
Erste Erfolge <strong>in</strong> Zahlen<br />
Mit der Etablierung des Diabetischen Fußzentrums<br />
konnte <strong>in</strong> den letzten Jahren e<strong>in</strong>e deutliche<br />
Verbesserung der Behandlungsqualität<br />
im <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> <strong>Weimar</strong> realisiert werden: Im Vergleich<br />
zum Jahr 2007 wurde trotz deutlich<br />
steigender Behandlungszahlen sowohl die Gesamtzahl<br />
an Amputationen als auch die relative<br />
Anzahl an Majoramputationen oberhalb<br />
des Sprunggelenkes halbiert. Die Amputationswahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />
bei diabetischen Fußw<strong>und</strong>en<br />
auf der Diabetischen Fußstation betrug<br />
im Jahr 2010 nur 6,7 Prozent. Bei der überwiegenden<br />
Anzahl der behandelten Patienten<br />
konnte der Fuß gerettet werden.<br />
<strong>13</strong><br />
Trotz deutlich steigender Fallzahlen konnte<br />
am <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> die Amputationsrate<br />
halbiert werden.<br />
Diabetiker müssen besonders auf die<br />
Pflege ihrer Füsse achten.<br />
Visite auf der diabetischen Fußstation
Information<br />
Vier Träger stehen h<strong>in</strong>ter dem Hospiz: die<br />
katholische Hospizgesellschaft, die evangelische<br />
Stadtmission, das Maltesser Hilfswerk<br />
Erfurt <strong>und</strong> das <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>,<br />
zur Erföffnung vertreten durch Hubertus<br />
Jaeger (re.).<br />
Die Thür<strong>in</strong>ger M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> für B<strong>und</strong>es-<br />
<strong>und</strong> Europaangelegenheiten, Marion<br />
Walsmann, begrüßte die Eröffnung der<br />
E<strong>in</strong>richtung <strong>und</strong> wertete dies als guten<br />
Tag für die Hospizarbeit.<br />
14<br />
Eröffnung<br />
Christliches Hospiz „St. Mart<strong>in</strong>“ <strong>in</strong> Erfurt<br />
von Gabriele Gnodtke, Hospizleitung<br />
Am 10. März diesen Jahres hat das Christliche<br />
Hospiz „St. Mart<strong>in</strong>“ die ersten Gäste aufgenommen.<br />
Unter Mitträgerschaft des <strong>Sophien</strong>-<br />
<strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s haben wir am<br />
Rande der Landeshauptstadt Erfurt nach langer<br />
Vorbereitungsphase als stationäres Hospiz<br />
nun die Türen geöffnet.<br />
Schwerstkranken Menschen <strong>und</strong> ihren Angehörigen<br />
möchten wir hier Raum <strong>und</strong> professionelle<br />
Betreuung <strong>und</strong> Begleitung geben. Die<br />
letzte Lebenszeit soll entsprechend der Wünsche<br />
der betroffenen Familien oder auch Alle<strong>in</strong>lebenden,<br />
gestaltet werden können. E<strong>in</strong><br />
engagiertes fachlich gut ausgebildetes Pflegeteam<br />
plant geme<strong>in</strong>sam mit den Bewohnern<br />
Tagesablauf, gewünschte Körperpflege <strong>und</strong><br />
koord<strong>in</strong>iert die mediz<strong>in</strong>ische Betreuung (möglichst<br />
durch den eigenen Hausarzt – auch die<br />
Vermittlung e<strong>in</strong>es regional ansässigen Arztes<br />
ist unkompliziert möglich). Die hausärztliche<br />
Versorgung wird durch Palliativmediz<strong>in</strong>er unterstützt.<br />
Auch begleitende Therapien wie<br />
Physio- oder Ergotherapie s<strong>in</strong>d möglich. Palliativtherapiemaßnahmen<br />
wie z.B. parenterale<br />
Ernährung, Infusionen zur Flüssigkeitszufuhr,<br />
Schmerztherapie über Pumpe, Sauerstoffgabe<br />
usw. s<strong>in</strong>d bei Bedarf selbstverständlich. Die<br />
Anwendung <strong>und</strong> E<strong>in</strong>setzung jeglicher Maßnahmen<br />
bestimmt der Hospizbewohner selbst.<br />
Jederzeit steht das gesamte Team beratend<br />
zur Verfügung <strong>und</strong> Entscheidungen können<br />
jederzeit <strong>in</strong> die e<strong>in</strong>e oder andere Richtung<br />
verworfen werden oder neu entstehen.<br />
Manchmal wechselt Symptomatik oder psychisches<br />
Empf<strong>in</strong>den, daher s<strong>in</strong>d oft Änderungen<br />
im Tagesplan nötig <strong>und</strong> möglich.<br />
Die Entscheidung über jegliche Aktionen ist<br />
immer e<strong>in</strong> Abwägen zwischen professionell<br />
gebotenen Maßnahmen <strong>und</strong> den Wünschen<br />
des Patienten. Die langjährige Erfahrung des<br />
Pflegeteams soll Menschen zur Erleichterung<br />
spezieller pflegerischer Aspekte dienen. Zur<br />
Klärung manchmal notwendiger sozialer Belange,<br />
Behördenangelegenheiten, Beantragungen,<br />
Vollmachten oder amtlicher Betreuungen<br />
sowie Patientenverfügungen steht an<br />
zwei Tagen <strong>in</strong> der Woche e<strong>in</strong>e Sozialarbeiter<strong>in</strong><br />
helfend zur Seite. Auch Angehörige können<br />
dies <strong>in</strong> Anspruch nehmen. Die Aufteilung <strong>in</strong><br />
kle<strong>in</strong>e Bereiche (3-4 Menschen werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Dienst von e<strong>in</strong>er Pflegekraft betreut) ermöglicht<br />
e<strong>in</strong>e sehr <strong>in</strong>tensive <strong>und</strong> vertrauensvolle<br />
Atmosphäre.<br />
Unsere Hauswirtschaftskräfte stehen für die<br />
Zubereitung von Wunschkost <strong>und</strong> manch kle<strong>in</strong>en<br />
Handreichungen bereit. Oft zieht der Duft<br />
von frisch gebackenem Kuchen durch das Hospiz.<br />
Angehörige <strong>und</strong> jegliche Vertrauenspersonen<br />
unserer Hospizgäste s<strong>in</strong>d jederzeit herzlich<br />
willkommen <strong>und</strong> können auf Wunsch der<br />
Betroffenen <strong>in</strong> jegliches Tun e<strong>in</strong>bezogen wer-
Zehn Behandlungsplätze <strong>und</strong> zwei Angehörigenzimmer gibt es im Gebäude, das <strong>in</strong> den 80er-Jahren als Berufsschule erbaut worden war.<br />
den. Aus solcher <strong>in</strong>tensiver Geme<strong>in</strong>samkeit<br />
erwächst manchmal sogar ehrenamtliches<br />
Engagement, wofür wir sehr dankbar s<strong>in</strong>d.<br />
Jederzeit s<strong>in</strong>d uns auch Menschen willkommen,<br />
die sich für e<strong>in</strong> Ehrenamt im Hospiz <strong>in</strong>teressieren.<br />
Sie können dazu e<strong>in</strong>fach die Hospizleitung<br />
ansprechen.<br />
Wie kommt es zur Aufnahme <strong>in</strong>s Hospiz<br />
„St. Mart<strong>in</strong>“?<br />
Bei Vorliegen e<strong>in</strong>er lebenslimitierenden Erkrankung<br />
<strong>und</strong> fehlender Möglichkeit zuhause<br />
betreut zu werden, wenden Sie sich an die<br />
Sozialarbeiter<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> Ihrem Krankenhaus<br />
oder an Ihren behandelnden Arzt. Nach Ausstellung<br />
e<strong>in</strong>er ärztlichen Besche<strong>in</strong>igung (Vordruck<br />
liegt im Haus vor) wird diese per Fax<br />
<strong>in</strong>s Hospiz geleitet. Alle weiteren Anträge<br />
übernimmt das Hospiz <strong>und</strong> stimmt diese mit<br />
Ihrer Kranken- <strong>und</strong> Pflegekasse ab. (<strong>Das</strong> Vorliegen<br />
e<strong>in</strong>er Pflegestufe ist ke<strong>in</strong>e Bed<strong>in</strong>gung<br />
für den Hospizantrag).<br />
Nach Kostenzusage durch Ihre Kranken- <strong>und</strong><br />
Pflegekasse kann bei freiem Zimmer im Hospiz<br />
die Überleitung erfolgen. Jederzeit ist uns<br />
vorher e<strong>in</strong> Besuch im Hospiz zur Information<br />
Symbolische Übergabe des Schlüssels an Geschäftsführer<br />
des 5. Thür<strong>in</strong>ger Hospizes, Sebastian Welisch.<br />
willkommen <strong>und</strong> gewünscht. Auch telefonische<br />
Anfragen werden gern beantwortet.<br />
Der Aufenthalt wird über e<strong>in</strong>en Tagesbedarfssatz<br />
mit den Kassen abgerechnet. Dabei werden<br />
90% der Kosten erstattet. Zehn Prozent<br />
(ca. 22,- EUR) pro Tag muss das Hospiz selbst<br />
durch ehrenamtliche Zuarbeit <strong>und</strong> Spenden<br />
erwirtschaften. Die E<strong>in</strong>richtung ist daher immer<br />
auf Spenden angewiesen. Dabei ist das<br />
Pr<strong>in</strong>zip der Solidargeme<strong>in</strong>schaft selbstverständlich,<br />
denn gerade <strong>in</strong> unserer Zeit, wo soziale<br />
Schwächen wieder vermehrt offenbar<br />
werden, soll niemand ausgeschlossen se<strong>in</strong>.<br />
Seit Frühjahr 2011 s<strong>in</strong>d bis heute 62 Menschen<br />
im Hospiz begleitet worden.<br />
Wir wünschen uns e<strong>in</strong>e Atmosphäre wertschätzenden<br />
Mite<strong>in</strong>anders <strong>und</strong> ebensolcher<br />
Kommunikation zwischen Hospizteam, den<br />
sich uns anvertrauenden Menschen <strong>und</strong> Ihren<br />
Familien oder Fre<strong>und</strong>en, angrenzenden <strong>und</strong><br />
überleitenden E<strong>in</strong>richtungen <strong>und</strong> Kooperationspartnern<br />
<strong>und</strong> hoffen das uns dies gel<strong>in</strong>gt.<br />
15<br />
Ökomenischer Gottesdienst <strong>in</strong> der katholischen<br />
Kirche zu Melchendorf: Bischof<br />
Joachim Wanke <strong>und</strong> Landesbischöf<strong>in</strong> Ilse<br />
Junkermann segneten die Mitarbeiter e<strong>in</strong>.
Information<br />
v.l.: Oberarzt Dr. Arndt Hoppe, e<strong>in</strong>er der<br />
ersten Zivildienstleistenden des Hauses,<br />
Silvana Kastl, Renate Werner <strong>und</strong> unser<br />
letzter Zivi, Valent<strong>in</strong> Kusch (re.)<br />
Abschlussr<strong>und</strong>e mit unseren Zivis: David<br />
Wiedemann, Alexander Hong, Max Fritsch,<br />
Nils Teuscher <strong>und</strong> Valent<strong>in</strong> Kusch<br />
Dank der „Mutter der Zivildienstleistenden“<br />
Renate Werner<br />
16<br />
E<strong>in</strong>e Ära ist zu Ende<br />
Letzter Zivildienstleistender am <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> verabschiedet<br />
von Doreen Päsel,<br />
Referent<strong>in</strong> für Öffentlichkeitsarbeit<br />
Wir werden sie vermissen! Sie waren Hilfe im<br />
Alltag, nahmen sich fre<strong>und</strong>lich unserer Patienten<br />
an, begleiteten diese auf ihren Wegen im<br />
Haus, erledigten Aufgaben der technischen Abteilung<br />
oder kümmerten sich um die prompte<br />
Auslieferung benötigter Materialien. Jeden Tag<br />
der Arbeitswoche waren sie im E<strong>in</strong>satz <strong>und</strong> im<br />
<strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> unterwegs: unsere Zivildienstleistenden.<br />
Am 30. April 2011 wurde der<br />
letzte Dienstleistende des <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s<br />
verabschiedet. Damit ist die Ära nach 21 Jahren<br />
offiziell beendet. Die Möglichkeit, den Kl<strong>in</strong>ikalltag<br />
kennenzulernen, besteht jedoch weiterh<strong>in</strong><br />
z.B. <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em beruflichen Orientierungsjahr.<br />
letzter bürokratischer Akt: Überreichung<br />
der Papiere zum Austritt<br />
Valent<strong>in</strong> Kusch, 19 Jahre jung, heißt der junge<br />
Mann, der die Pflichtzeit als letzter Zivildienstleistender<br />
am <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> <strong>Weimar</strong> absolvierte.<br />
Insgesamt neun Monate – mit Verlängerung –<br />
war er im Haus im Patientenbegleitdienst der<br />
Kl<strong>in</strong>ik für Innere Mediz<strong>in</strong> I tätig. Während des<br />
Zivildienstes reifte se<strong>in</strong>e Entscheidung, nach<br />
dieser Zeit <strong>in</strong> Dresden e<strong>in</strong> Mediz<strong>in</strong>studium zu<br />
beg<strong>in</strong>nen. So wie er nutzten viele Zivis die<br />
Möglichkeit <strong>in</strong> den Pflege- <strong>und</strong> mediz<strong>in</strong>ischen<br />
Bereich h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> zu schnuppern. E<strong>in</strong>e Gew<strong>in</strong>nsituation<br />
also für beide Seiten.<br />
Unsere stellvertretende Personalleiter<strong>in</strong>, Renate<br />
Werner, war Beauftragte für den Zivildienst<br />
im <strong>Weimar</strong>er <strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>.<br />
In dieser Funktion betreute sie die Zivildienstleistenden.<br />
Der persönlichen E<strong>in</strong>ladung von<br />
Frau Werner folge auch Silvana Kastl aus Eisenach<br />
von der Verwaltungsstelle Zivildienst des<br />
Diakonischen Werkes. Sie war zehn Jahr lang<br />
Ansprechpartner<strong>in</strong> unserer Zivildienstbeauftragten.<br />
<strong>Das</strong> war der Zivildienst am <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong><br />
<strong>Weimar</strong>:<br />
Mit der Anerkennung des ehemaligen <strong>Sophien</strong>hauses<br />
als Zivildienststelle am 1.März<br />
1990 traten bis zu dessen Schließung im<br />
Jahr 1998 <strong>in</strong>sgesamt 43 sogenannte „ZDL“<br />
ihre Dienstzeit an. Damals mussten sie noch<br />
<strong>13</strong> Monate dienen. Dann folgte der Umzug<br />
<strong>in</strong>s neugebaute <strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>,<br />
wo der erste Zivildienstleistende im<br />
Mai 1998 se<strong>in</strong>e Arbeit begann. Ihm folgten<br />
weitere <strong>13</strong>6 junge Männer. Insgesamt zählt<br />
die Statistik 180 junge Männer. Ab Februar<br />
2002 folgte e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Verkürzung<br />
der Dienstzeit auf zehn Monate. Im Oktober<br />
2004 waren es dann neun Monate <strong>und</strong><br />
ab Dezember 2010 noch sechs Monate. Im<br />
<strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> konnten 15<br />
Plätze vergeben werden, davon neun <strong>in</strong> der<br />
Pflege <strong>und</strong> Betreuung, zwei im Bereich Handwerker/Technik<br />
<strong>und</strong> vier <strong>in</strong> der Versorgung/im<br />
Hol- <strong>und</strong> Br<strong>in</strong>gedienst.<br />
Am 15. Dezember 2011 werden deutschlandweit<br />
alle Zivildienstleistenden, die noch<br />
im Dienst s<strong>in</strong>d, verabschiedet.
6. Thür<strong>in</strong>ger Krankenhausplan veröffentlicht<br />
Standortnahe Versorgung durch <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> <strong>Weimar</strong> ist auch <strong>in</strong> Zukunft gesichert<br />
von Tomas Kallenbach, Prokurist<br />
Die Thür<strong>in</strong>ger M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> für Familie, Soziales<br />
<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit, Heike Taubert (SPD), stellte<br />
im Juni 2011 den 6. Thür<strong>in</strong>ger Krankenhausplan<br />
dem Kab<strong>in</strong>ett <strong>und</strong> der Öffentlichkeit vor.<br />
Im Auftrag des M<strong>in</strong>isteriums hatte das Berl<strong>in</strong>er<br />
IGES-Institut e<strong>in</strong> vorbereitendes Gutachten erstellt.<br />
Weiterh<strong>in</strong> basiert der Krankenhausplan<br />
auf Leistungsdaten der Thür<strong>in</strong>ger Krankenhäuser<br />
des Jahres 2009. Wie die M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> betonte,<br />
soll mit dem Plan e<strong>in</strong>e patienten- <strong>und</strong><br />
bedarfsgerechte stationäre Versorgung der<br />
Thür<strong>in</strong>ger Bevölkerung mit leistungsfähigen<br />
<strong>und</strong> wirtschaftlichen Krankenhäusern auch <strong>in</strong><br />
Zukunft gesichert werden. Der im Krankenhausplanungsausschuss<br />
des Freistaates unter<br />
Beteiligung von Vertretern der Krankenkassen,<br />
der Krankenhäuser sowie Verbände <strong>und</strong><br />
des Thür<strong>in</strong>ger M<strong>in</strong>isterium für Familie, Soziales<br />
<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit durchaus kontrovers diskutierte<br />
Planungsansatz ist zum 01.01.2011<br />
<strong>in</strong> Kraft getreten.<br />
<strong>Weimar</strong> behält versorgungsstarkes Angebot<br />
Aufgr<strong>und</strong> der sehr guten Leistungszahlen des<br />
<strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s kann der <strong>Weimar</strong>er Bevölkerung<br />
auch <strong>in</strong> Zukunft e<strong>in</strong> breites mediz<strong>in</strong>isches<br />
Angebot unterbreitet werden. Alle am<br />
<strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> vertretenen Fachrichtungen<br />
werden <strong>in</strong> Zukunft fortgeführt. <strong>Das</strong> breite<br />
Facharztspektrum garantiert damit den Patienten<br />
e<strong>in</strong> hohes Maß an <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ärer Zusammenarbeit.<br />
Die Fortführung der Krankenhauskapazitäten<br />
ist nicht zuletzt e<strong>in</strong>em deutlich ger<strong>in</strong>geren demographisch<br />
bed<strong>in</strong>gten Bedarfsrückgang, wie<br />
<strong>in</strong> vielen anderen Thür<strong>in</strong>ger Landesteilen, geschuldet.<br />
Der bevorzugte Wohnstandort <strong>Weimar</strong><br />
wirkt sich damit auch auf die Krankenhausplanung<br />
aus.<br />
Schwerpunkte entwickeln<br />
Im Krankenhausplan berücksichtigt wurden für<br />
das <strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> Kapazitäten<br />
im Bereich der Psychosomatik sowohl<br />
für Erwachsene als auch für K<strong>in</strong>der. Diese Angebote<br />
sollen zukünftig ebenso ausgebaut<br />
werden wie die Kapazitäten <strong>in</strong> der Kl<strong>in</strong>ik für<br />
Psychiatrie <strong>und</strong> Psychotherapie. <strong>Das</strong> gilt <strong>in</strong>sbesondere<br />
auch für Angebote im tageskl<strong>in</strong>ischen<br />
Bereich dieser Kl<strong>in</strong>ik.<br />
E<strong>in</strong>e besondere Weiterentwicklung wird es<br />
auch im Bereich der Kl<strong>in</strong>iken für Neurologie<br />
<strong>und</strong> Kl<strong>in</strong>ische Neurophysiologie sowie der Kl<strong>in</strong>ik<br />
für Orthopädie-, Unfall- <strong>und</strong> Handchirurgie<br />
geben. Unter Leitung der Chefärzte, Privatdozent<br />
Dr. med. habil. Rolf Malessa sowie Privatdozent<br />
Dr. med. habil. Olaf Bach, wurde e<strong>in</strong>e<br />
neurologisch-orthopädische Nervenschmerzstation,<br />
genannt NonPa<strong>in</strong>-Unit, konzipiert <strong>und</strong><br />
wird <strong>in</strong> diesen Tagen eröffnet. Damit soll sowohl<br />
dem mediz<strong>in</strong>ischen Bedarf, <strong>in</strong>sbesondere<br />
aber auch e<strong>in</strong>er engen <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Verzahnung,<br />
Rechnung getragen werden.<br />
Auch mit dem 6. Thür<strong>in</strong>ger Krankenhausplan<br />
gilt weiterh<strong>in</strong> das Motto „Heute <strong>und</strong> jederzeit<br />
für Sie offen“.<br />
17<br />
Krankenhauslandschaft Thür<strong>in</strong>gen: das<br />
<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> <strong>Weimar</strong> ist e<strong>in</strong>es von <strong>in</strong>sgesamt<br />
44 Krankenhäusern des Freistaates.
Information<br />
v. li.: Markus Vogel (KV Thür<strong>in</strong>gen), Tomas<br />
Kallenbach (Prokurist SHK <strong>Weimar</strong>), Barbara<br />
Klawonn (KV Thür<strong>in</strong>gen) <strong>und</strong> Dr. Micheal<br />
Sakriß (Vorsitzender KV-Notdienstausschuss)<br />
stellten die Thür<strong>in</strong>ger Modelle der<br />
Notdienstzentralen Erfurt <strong>und</strong> <strong>Weimar</strong> auf<br />
dem 2011er B<strong>und</strong>eskongress <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> vor.<br />
NOTFALLSPRECHSTUNDE<br />
Mo, Di, Do: 19–21 Uhr<br />
Mi, Fr: 19–21 Uhr<br />
Sa, So,Feiertag: 08–<strong>13</strong> Uhr<br />
15–20 Uhr<br />
HAUSBESUCHSDIENST<br />
Mo, Di, Do: 19–07 Uhr<br />
des Folgetages<br />
Mi, Fr: <strong>13</strong>–07 Uhr<br />
des Folgetages<br />
Sa, So,Feiertag: 24 h<br />
Sprechst<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Hausbesuchsdienst:<br />
Telefon-Hotl<strong>in</strong>e 0800 / 825 25 25<br />
18<br />
Gebündelte Hilfe r<strong>und</strong> um die Uhr<br />
Kassenärztlicher Notdienst im <strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong><br />
von Doreen Päsel,<br />
Referent<strong>in</strong> für Öffentlichkeitsarbeit<br />
Damit Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürger <strong>in</strong> <strong>Weimar</strong> <strong>und</strong><br />
der Region auch nachts, an Wochenenden <strong>und</strong><br />
an Feiertagen nicht ohne ärztliche Hilfe auskommen<br />
müssen, beteiligen sich niedergelassene<br />
Ärzte fast aller Fachrichtungen neben ihrer<br />
Praxistätigkeit am kassenärztlichen Notdienst<br />
zur Versorgung mediz<strong>in</strong>ischer Notfälle. Durch<br />
die demografische Entwicklung e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>erseits<br />
immer älter werdenden Bevölkerung <strong>und</strong> den<br />
andererseits <strong>in</strong> manchen Gegenden Thür<strong>in</strong>gen<br />
bereits spürbaren Hausärztemangel erwuchs<br />
Handlungsbedarf. Folge der Umstrukturierung<br />
war die Neuorganisation des kassenärztlichen<br />
Notdienstes zum Ende des Jahres 2010. Es wurden<br />
Stadt <strong>und</strong> Landkreise zusammengelegt <strong>und</strong><br />
somit größere Notdienstbereiche geschaffen.<br />
Die Stadt <strong>Weimar</strong> <strong>und</strong> der Landkreis bilden seitdem<br />
e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>samen Versorgungsbereich:<br />
im Norden bis nach Vippachedelhausen reichend,<br />
östlich bis Großschwabhausen, südlich<br />
h<strong>in</strong>ter Kranichfeld <strong>und</strong> Blankenha<strong>in</strong>. Die Westgrenze<br />
bis Utzberg ist geblieben. Darüber h<strong>in</strong>aus<br />
wurden e<strong>in</strong>e Notdienstzentrale mit Sitzdiensten<br />
zu festen Zeiten sowie e<strong>in</strong> Fahrdienst<br />
für die Versorgung der Patienten im Hausbesuch<br />
e<strong>in</strong>gerichtet.<br />
Seit April 2011 bieten die niedergelassenen Ärzte<br />
<strong>in</strong> <strong>Weimar</strong> <strong>und</strong> im Altkreis e<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>e<br />
Notfallsprechst<strong>und</strong>e an, die <strong>in</strong> den Räumen des<br />
<strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s angesiedelt<br />
ist. Sie steht Patienten zur Verfügung, die zwar<br />
akut erkrankt s<strong>in</strong>d, denen es aber aus eigener<br />
E<strong>in</strong>schätzung oder durch Ferndiagnose zumutbar<br />
ist, den Arzt aufzusuchen. Der diensthabende<br />
Arzt der Notfallsprechst<strong>und</strong>e kann beispielsweise<br />
Krankensche<strong>in</strong>e ausstellen <strong>und</strong> Rezepte<br />
verschreiben, im Gegensatz zum Notfallzentrum<br />
des <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s, das bislang oft von Patienten<br />
für diese Zwecke aufgesucht wurde. Neben<br />
der neuen Notfallsprechst<strong>und</strong>e bleibt der<br />
dr<strong>in</strong>gende Hausbesuchsdienst der niedergelassenen<br />
Ärzte erhalten. Dieser kommt zum E<strong>in</strong>satz,<br />
wenn die ges<strong>und</strong>heitlichen E<strong>in</strong>schränkungen<br />
so erheblich s<strong>in</strong>d, dass der Patient die<br />
Notfallsprechst<strong>und</strong>e nicht aufsuchen kann. Die<br />
fachärztlichen Notdienste <strong>in</strong> den Gebieten HNO,<br />
K<strong>in</strong>der- <strong>und</strong> Augenheilk<strong>und</strong>e halten unverändert<br />
<strong>und</strong> fest etabliert ihre Notdienstsprechst<strong>und</strong>en<br />
<strong>in</strong> den jeweiligen Praxen ab.<br />
Der Standort des kassenärztlichen Notdienstes<br />
am <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> <strong>Weimar</strong> bietet den diensthabenden<br />
Ärzten <strong>und</strong> den Patienten weitere Vorteile:<br />
H<strong>in</strong>zuziehung anderer Fachärzte aus dem <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>,<br />
Nutzung diagnostischer Möglichkeiten<br />
des <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s (Labor, Röntgen, Ultraschall,<br />
EKG), kurze Wege <strong>in</strong> die Notaufnahme oder zu<br />
anderen Fachbereichen mit gegebenenfalls unmittelbarer<br />
stationärer E<strong>in</strong>weisung. <strong>Das</strong>s mit<br />
der <strong>in</strong> <strong>Weimar</strong> etablierten Lösung e<strong>in</strong>e wegweisende<br />
Entscheidung <strong>und</strong> e<strong>in</strong> sehr gutes Modell<br />
geschaffen wurde, zeigt sich nicht nur an zufriedeneren<br />
Patienten. Es war auch Vorzeigemodell<br />
Anfang Mai 2011 auf der Berl<strong>in</strong>er Messe<br />
der Kassenärztlichen B<strong>und</strong>esvere<strong>in</strong>igung.
E<strong>in</strong> Jahr Notfallzentrum <strong>Weimar</strong><br />
E<strong>in</strong> Jahr ist es bereits her, seitdem die Modernisierungsarbeiten<br />
am <strong>Weimar</strong>er Notfallzentrum<br />
abgeschlossen wurden. Insgesamt<br />
2,7 Millionen Euro s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>vestiert<br />
worden, um diesen zukunftsgerechten Notfallbereich<br />
für akute Notfälle jeglicher Art<br />
zu schaffen. Der Umbau brachte nicht nur<br />
architektische Neuerungen mit sich, sondern<br />
war Teil e<strong>in</strong>es thür<strong>in</strong>genweit e<strong>in</strong>zigar-<br />
Reflexionen ...<br />
... von Gabriele D<strong>in</strong>da,<br />
Stationsärzt<strong>in</strong> im Notfallzentrum <strong>Weimar</strong><br />
Oft höre ich erstaunte Äußerungen über die<br />
räumlichen Veränderungen, nehme suchende<br />
Blicke wahr, gebe Wegbeschreibung. Im August<br />
vergangenen Jahres wurden die weitreichenden<br />
Umbaumaßnahmen abgeschlossen.<br />
Ich b<strong>in</strong> auf den neuen Wegen längst warm gelaufen,<br />
verb<strong>in</strong>de mit me<strong>in</strong>en Schritten täglich<br />
die beiden räumlich vone<strong>in</strong>ander getrennten<br />
Bereiche: gehfähige, im Wartezimmer sitzende<br />
Patienten auf der e<strong>in</strong>en Seite, schwerer Kranke,<br />
die mit dem Rettungsdienst gebracht werden,<br />
auf den Liegendplätzen der anderen Seite.<br />
Zwei Bereiche, räumlich getrennt, eng mite<strong>in</strong>ander<br />
verb<strong>und</strong>en. Wir Ärzte <strong>und</strong> Schwestern<br />
arbeiten auf beiden Seiten, gehen dorth<strong>in</strong>, wo<br />
der Patient auf se<strong>in</strong>e Behandlung wartet. Dabei<br />
stets aufmerksam, den Überblick zu bewahren,<br />
Dr<strong>in</strong>glichkeiten erfassen, den Zustand<br />
der Patienten im Blick haben. <strong>Das</strong> ist besonders<br />
dann gefordert, wenn viele Patienten zu<br />
versorgen s<strong>in</strong>d: mit Geschick müssen dann die<br />
Plätze mit geme<strong>in</strong>samem Handlungsbedarf <strong>in</strong><br />
die passende personelle Konstellation gefügt<br />
werden. E<strong>in</strong> hohes Maß an Flexibilität, klarer<br />
Kommunikation <strong>und</strong> Wahrnehmung der Gesamtsituation<br />
s<strong>in</strong>d gefragt.<br />
Wir haben mehr Platz, behandeln <strong>in</strong> verschiedenen<br />
Räumen. Gut möglich, dass wir den<br />
wartenden Patienten mitunter eilig <strong>und</strong> angespannt<br />
ersche<strong>in</strong>en, wenn wir die Zimmer häufig<br />
wechseln. Die Flure s<strong>in</strong>d länger, vielleicht<br />
werden alle<strong>in</strong> dadurch Schritte auch rascher...?<br />
Dann wiederum die notwendige Zeit, Ruhe für<br />
die Untersuchung, das ärztliche Gespräch. In<br />
den hellen, fre<strong>und</strong>lichen Zimmern lässt es sich<br />
gut arbeiten. Auch mit „Provisorien“ für die<br />
Untersuchung wie Gipsraum, chirurgischer OP,<br />
tigen Konzeptes, dessen <strong>in</strong>tegraler Bestandteil<br />
der Kassenärztliche Notdienst der KV<br />
Thür<strong>in</strong>gen zur Versorgung ambulanter Patienten<br />
ist. Privatdozent Dr. med. Olaf Bach,<br />
Leiter des Notfallzentrums, <strong>und</strong> die Geschäfsleitung<br />
des <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s s<strong>in</strong>d sich e<strong>in</strong>ig:<br />
„Die Investition hat sich gelohnt, unsere<br />
Mitarbeiter leisten sehr gute Arbeit. Auch<br />
unsere Patienten s<strong>in</strong>d zufriedener.“<br />
die hochspezielle Funktionen haben, kommen<br />
wir dann zurecht, wenn die Sprechzimmer gerade<br />
belegt s<strong>in</strong>d. Ich habe noch nie Murren<br />
vernommen: der Patient ist dran, die Behandlung<br />
beg<strong>in</strong>nt.<br />
Wir können durch mehr Raum natürlich die<br />
Wartezeiten nicht verkürzen. In e<strong>in</strong>er Notaufnahme<br />
f<strong>in</strong>det die Behandlung ohne Bestellbuch<br />
statt, Notfälle lassen sich nicht planen.<br />
Wem das Warten zugemutet werden kann, der<br />
muss dem schwerer Kranken ungefragt den Vortritt<br />
lassen. E<strong>in</strong>e ausgerenkte Schulter braucht<br />
Zeit für die Narkose <strong>und</strong> Richtigstellung des Gelenkes,<br />
der Patient, bei dem sich der Zustand<br />
drastisch verschlechtert, ist nicht <strong>in</strong> zehn M<strong>in</strong>uten<br />
stabilisiert. <strong>Das</strong> verstehen die meisten Patienten.<br />
Die Wartebereiche s<strong>in</strong>d großzügig, es<br />
wartet sich gut, es herrscht oft e<strong>in</strong>e entspannte<br />
Atmosphäre. Ich rufe mir die Patienten gerne<br />
selbst auf, um die Wahrnehmung <strong>in</strong> diese Räume<br />
zu haben, möglicherweise auch die Reihenfolge<br />
zu ändern. Die wichtigste Vorarbeit hierfür<br />
wird am „großen Tresen“geleistet: jeder gehfähige,<br />
<strong>in</strong>s Notfallzentrum kommende Patient<br />
hat hier se<strong>in</strong>en ersten Kontakt. Es wird sortiert<br />
nach Anliegen, Dr<strong>in</strong>glichkeiten werden erfasst,<br />
telefonische Anfragen weitergeleitet, Wege beschrieben,<br />
<strong>in</strong>dividuelle Umstände direkt vermittelt.<br />
Dieser Arbeitsplatz zeichnet die umgekehrte<br />
Geste: im Gegensatz zu langen Fluren, der Ausdehnung<br />
von Räumen, hier hohe Konzentration<br />
vielfältiger Anliegen auf kle<strong>in</strong>stem Raum.<br />
Egal wie man baut, e<strong>in</strong> Notfallzentrum birgt Polaritäten,<br />
bedeutet Länge <strong>und</strong> Kürze, Anspannung<br />
<strong>und</strong> Entspannung. Mit dem Umbau, der<br />
äußeren Umgestaltung, haben wir deutlich bessere<br />
Bed<strong>in</strong>gungen erhalten, für unsere Patienten,<br />
für uns Mitarbeitende.<br />
Womit wir längst nicht zu Ende s<strong>in</strong>d ist der <strong>in</strong>nere<br />
Umbau, die Ausgestaltung der Abläufe.<br />
Dafür kann ke<strong>in</strong> Architekt Baupläne erstellen.<br />
Dies wäre e<strong>in</strong>e neue Reflexion.<br />
19<br />
Im Schockraum
Information<br />
Luftsprünge: Jedes Jahr haben 20 Krankenpflegeschüler<br />
die Möglichkeit, die<br />
Ausbildung am Haus zu beg<strong>in</strong>nen.<br />
K<strong>in</strong>dergartenführung mit Herr Erler: Hier<br />
braucht ke<strong>in</strong>er Angst vorm Arzt haben.<br />
20<br />
Akquisition von beruflichem<br />
Nachwuchs im <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong><br />
von Klaus-Dieter Erler,<br />
Vorsitzender der Mitarbeitervertretung<br />
Die nahezu 16.000 K<strong>in</strong>der, die bisher im <strong>Sophien</strong>-<br />
<strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> erstmalig das Licht<br />
der Welt erblickten, stimmen hoffnungsvoll bezüglich<br />
der Frage der Gew<strong>in</strong>nung beruflichen<br />
Nachwuchses für unser <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>. Obgleich dieser<br />
verme<strong>in</strong>tlich „erste Kontakt“ mit dem potentiellen<br />
Arbeitsplatz Krankenhaus noch ke<strong>in</strong><br />
Garant dafür ist, später <strong>in</strong> diesem Bereich beruflich<br />
Fuß zu fassen.<br />
Gegenwärtig gibt es am <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> ke<strong>in</strong>e Probleme<br />
<strong>in</strong> der Nachbesetzung freier Stellen. Trotzdem<br />
können wir uns den demografisch prognostizierten<br />
Engpässen nicht verschließen. Es<br />
gibt seit e<strong>in</strong>igen Jahren zahlreiche Aktivitäten,<br />
junge Menschen <strong>in</strong> unserem <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> für die<br />
Ausbildung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em mediz<strong>in</strong>ischen Beruf zu <strong>in</strong>teressieren.<br />
Diese Aufgabe ist als e<strong>in</strong> wesentlicher<br />
Gr<strong>und</strong>satz <strong>in</strong> unserem Leitbild, wie folgt,<br />
festgehalten: „Als Akademisches Lehrkrankenhaus<br />
<strong>und</strong> <strong>in</strong> unserer Krankenpflegeschule sorgen<br />
wir durch Aus-, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung für<br />
berufliche Qualifikation, persönliche Weiterentwicklung<br />
<strong>und</strong> hohe Professionalität.“<br />
Nachwuchsgew<strong>in</strong>nung ist also e<strong>in</strong>e wichtige Investition<br />
<strong>in</strong> die Zukunft e<strong>in</strong>es Unternehmens,<br />
<strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> Zeiten, <strong>in</strong> denen geburtenschwache<br />
Jahrgänge von Berufse<strong>in</strong>steigern zu<br />
erwarten s<strong>in</strong>d.<br />
„Ich will mal Operationsarzt werden… „<br />
Nachwuchsgew<strong>in</strong>nung beg<strong>in</strong>nt bereits bei den<br />
Kle<strong>in</strong>sten. So f<strong>in</strong>den regelmäßig altersgerechte<br />
Kl<strong>in</strong>ikführungen statt, die schon die Vier- bis<br />
Sechsjährigen begeistern.<br />
Häufig werden während der Krankenhausbesichtigung,<br />
im Rettungswagen, beim simulierten<br />
Gipsverband <strong>in</strong> der Notaufnahme, <strong>in</strong> der<br />
K<strong>in</strong>derkl<strong>in</strong>ik <strong>und</strong> bei den Neugeborenen spontan<br />
bisherige Berufswünsche über den Haufen<br />
geworfen. Sie wollen von nun an nicht mehr<br />
Polizist oder Feuerwehrmann, sondern Arzt,<br />
Rettungssanitäter, Hubschrauberpilot oder<br />
Krankenschwester werden. Oft relativieren sich<br />
dabei auch Ängste <strong>und</strong> Vorbehalte <strong>in</strong> den vorbestimmten<br />
Bildern der K<strong>in</strong>der. Viele K<strong>in</strong>dergärten<br />
haben den Kl<strong>in</strong>ikbesuch bereits als festen<br />
Punkt <strong>in</strong> ihr Jahresprogramm für die<br />
Vorschulk<strong>in</strong>der aufgenommen. Ergänzt werden<br />
diese durch Besuche von Schulklassen aller Altersstufen,<br />
die hier thematische Führungen<br />
entsprechend ihres aktuellen Lehrplanes, etwa<br />
zu Themen wie Ges<strong>und</strong>heitserziehung, ges<strong>und</strong>er<br />
Ernährung oder Erste Hilfe bei Verletzungen<br />
<strong>und</strong> Unfällen, erhalten. So f<strong>in</strong>det also <strong>in</strong><br />
der Regel wöchentlich e<strong>in</strong>e Führung im Krankenhaus<br />
statt.<br />
Berufsorientierung<br />
Berufsvorstellungen verfestigen sich konkret <strong>in</strong><br />
den höheren Schulklassen, bei Abiturienten <strong>und</strong><br />
Fachoberschülern. Für diese Orientierungsphase<br />
bieten wir zahlreiche Möglichkeiten, wie Projekttage,<br />
die Teilnahme am „Girls- <strong>und</strong> Boysday“,<br />
die Präsentation der Ausbildungsmöglichkeiten<br />
im <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> zum Tag der Berufe <strong>und</strong> zu<br />
Berufsmessen, die Mitwirkung am Schülerfreiwilligentag<br />
sowie die Bereitstellung von zahlreichen<br />
Praktikumsplätzen <strong>in</strong> verschiedenen Berufsfeldern<br />
im <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>.<br />
E<strong>in</strong> besonderes Projekt stellt das vom Arbeitsamt<br />
unterstützte Skat<strong>in</strong>g-Projekt dar, <strong>in</strong> dem<br />
sich Abiturienten über Ausbildungsmöglichkeiten<br />
<strong>und</strong> Berufsprofile für mediz<strong>in</strong>ische Hoch-
schulberufe im <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> k<strong>und</strong>ig machen. Wer<br />
sich dann nach se<strong>in</strong>em Schulabschluss noch<br />
nicht sicher ist, hat die Möglichkeit, sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
pflegerischen Jahrespraktikum umfangreich<br />
zu <strong>in</strong>formieren. Dabei werden <strong>in</strong> Kontakten<br />
mit erfahrenen Berufskollegen <strong>und</strong> der<br />
Oberschwester oft Wege geebnet oder auch<br />
Empfehlungen <strong>und</strong> Hilfestellungen für Ausbildungsplätze<br />
angeboten.<br />
Langjährige Ausbildungstradition<br />
Jedes Jahr haben Frauen <strong>und</strong> Männer die Möglichkeit,<br />
sich auf e<strong>in</strong>en der begehrten 20 Ausbildungsplätze<br />
an unserer Krankenpflegeschule zu<br />
bewerben. In e<strong>in</strong>em aufwändigen Bewerbungsverfahren<br />
werden von derzeit ca. 500 Bewerbungen<br />
die BewerberInnen mit bester Eignung<br />
ausgewählt. Dabei spielen nicht nur die Schulnoten<br />
e<strong>in</strong>e Rolle, sondern auch persönliche Eignungen,<br />
Stärken <strong>und</strong> Sozialkompetenz.<br />
Die Pflegeausbildung am <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong><br />
gilt deutschland- <strong>und</strong> europaweit als qualitativ<br />
sehr hochwertig. Dies belegen die Absolventenauswertungen<br />
<strong>und</strong> die Rückmeldungen von<br />
anderen Ges<strong>und</strong>heitse<strong>in</strong>richtungen sowie die<br />
Karriereentwicklung unserer Absolventen. Zudem<br />
s<strong>in</strong>d die hauseigenen Dozenten gehalten,<br />
die Ausbildung <strong>und</strong> damit auch die alltägliche<br />
Praxis am neuesten Stand der Wissenschaft zu<br />
orientieren. Besonders glücklich s<strong>in</strong>d wir über<br />
die Entwicklung der letzten Jahre. Die meisten<br />
unserer Absolventen konnten wir <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e feste<br />
Anstellung übernehmen. Dies verjüngt den<br />
Alterdurchschnitt <strong>und</strong> sichert uns nachhaltig<br />
Pflegepersonal <strong>in</strong> handverlesener Qualität. Es<br />
wird empfohlen zuvor e<strong>in</strong> Praktikum zu absolvieren.Dieses<br />
gibt es auch für Mediz<strong>in</strong>techniker,<br />
Röntgenassistenten, Physiotherapeuten, Mediz<strong>in</strong>ische<br />
Bademeister, Altenpfleger, Diätassistenten,<br />
Köche, Restaurantfachkräfte <strong>und</strong> Hauswirtschafter.<br />
Mediz<strong>in</strong>erausbildung & Ärztenachwuchs<br />
Sowohl die Ausbildung der Mediz<strong>in</strong>studenten<br />
als auch die ärztliche Weiter- <strong>und</strong> Fortbildung<br />
haben am <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> e<strong>in</strong>e lange<br />
<strong>und</strong> gute Tradition. Als Akademisches Lehrkrankenhaus<br />
der Universität Jena erfüllt das <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong><br />
vielfältige Verpflichtungen zur Förderung<br />
des mediz<strong>in</strong>ischen Nachwuchses. Den Studenten<br />
im Praktischen Jahr wird e<strong>in</strong>e Ausbildung<br />
geboten, die e<strong>in</strong>e hohe Praxisrelevanz garan-<br />
tiert. Im Mittelpunkt steht dabei die Vermittlung<br />
praktischer Fertigkeiten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Verb<strong>in</strong>dung mit<br />
der Erweiterung theoretischer Kenntnisse. Regelmäßige<br />
Sem<strong>in</strong>are <strong>und</strong> kl<strong>in</strong>ische orientierte<br />
Fallbesprechungen dienen dazu, die Ausbildung<br />
künftiger Ärzte auf hohem Niveau zu garantieren.<br />
Die Studenten erhalten <strong>in</strong> ihrer Praktikumszeit<br />
e<strong>in</strong>e Vergütung <strong>und</strong> kostenfreie Verpflegung.<br />
Positiv zu bewerten ist, dass sich mehrere<br />
der PJ-Studenten nach ihrem Studienabschluss<br />
für e<strong>in</strong>e Ausbildung am <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> entscheiden.<br />
Mehrere leitende Ärzte des <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Prüfungskommissionen am Universitätskl<strong>in</strong>ikum<br />
Jena für die ärztliche Abschlussprüfung<br />
berufen.<br />
E<strong>in</strong>e Ermächtigung zur Facharztweiterbildung<br />
besitzen Ärzte <strong>in</strong> sechs kl<strong>in</strong>ische Bereichen. Darüber<br />
h<strong>in</strong>aus ist das <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> <strong>in</strong> die<br />
Blockweiterbildung Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong> <strong>in</strong> Kooperation<br />
mit der Landesärztekammer <strong>und</strong> der<br />
Kassenärztlichen Vere<strong>in</strong>igung Thür<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>en.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> beteiligt sich u.a. auch<br />
an e<strong>in</strong>er jährlichen zentralen Evaluierung, um<br />
die Qualität der Facharztausbildung e<strong>in</strong>zuschätzen.<br />
Sowohl diese Bewertung als auch die E<strong>in</strong>schätzung<br />
der Assistenzärzte bestätigen e<strong>in</strong> hohes<br />
Niveau der Facharztausbildung.<br />
Es gibt am <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> viele Aktivitäten, die dem<br />
Ziel e<strong>in</strong>er umfassenden ärztlichen Fortbildung<br />
dienen. Dies betrifft <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre kl<strong>in</strong>ik<strong>in</strong>terne<br />
Veranstaltungen ebenso wie die Organisation<br />
regionaler, nationaler <strong>und</strong> <strong>in</strong>ternationaler<br />
Kongresse. Dadurch belegt das <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong><br />
se<strong>in</strong>en Anspruch, für Thür<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> darüber<br />
h<strong>in</strong>aus auch e<strong>in</strong> wichtiges Zentrum für die<br />
ärztliche Fortbildung zu se<strong>in</strong>.<br />
Die Qualität von Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung ist e<strong>in</strong><br />
hohes Gut <strong>in</strong> der Pflege <strong>und</strong> Gew<strong>in</strong>nung von<br />
beruflichem Nachwuchs. Zudem müssen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Ausbildungsbetrieb neueste wissenschaftliche<br />
Erkenntnisse e<strong>in</strong>gebracht werden. Damit<br />
wird gleichzeitig e<strong>in</strong>e hohe Behandlungsqualität<br />
garantiert. Wichtig s<strong>in</strong>d auch zahlreiche ergänzende<br />
Faktoren wie Vergütung, e<strong>in</strong> gutes<br />
Betriebsklima, Karrierechancen <strong>und</strong> Arbeitsplatzsicherheit.<br />
<strong>Das</strong>s diese Faktoren im <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong><br />
stimmen, haben die Mitarbeitenden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
umfassenden Umfrage im vergangenen<br />
Jahr mit überwiegend zufriedenen Bewertungen<br />
bestätigt.Dies alles gilt es jedoch, täglich<br />
aufs Neue zu pflegen.<br />
21<br />
Unsere Neuen: Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankenpflegeschüler/<strong>in</strong>nen<br />
seit 1. September 2011<br />
Weiterbildungen am <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> haben e<strong>in</strong>en<br />
hohen Stellenwert.<br />
Studenten im praktischen Jahr (PJ) des<br />
Universitätskl<strong>in</strong>ikums Jena nutzen die gute<br />
Ausbildung im benachbarten <strong>Weimar</strong>.<br />
Nicht nur Theorie, sondern auch Praxiserfahrungen<br />
werden vermittelt.
Information<br />
Chefapotheker<br />
Dr. rer. nat. Herbert Bauer<br />
Beruflicher Werdegang<br />
Geboren 1949<br />
Ab 1968 Pharmaziestudium an der<br />
Humbold-Universität <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />
1972 Diplom<br />
1976 Promotion<br />
Ab 1976 leitende Tätigkeit im Apothekenwesen<br />
Seit 1992 Chefapotheker <strong>in</strong> der <strong>Sophien</strong>-<br />
<strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> gGmbH<br />
Der Eisberg ist symbolhaft für Arzneimittel<strong>in</strong>teraktionen,<br />
da auch hier nur der<br />
kle<strong>in</strong>ste Teil sofort sichtbar ist.<br />
22<br />
Arzneimittel <strong>und</strong> deren Wechselwirkungen<br />
von Dr. rer. nat. Herbert Bauer, Chefapotheker<br />
Warum nehmen wir so viele Arzneimittel?<br />
Verbesserte Lebensverhältnisse <strong>und</strong> die rasant<br />
gestiegenen mediz<strong>in</strong>ischen Möglichkeiten lassen<br />
uns immer älter werden <strong>und</strong> ermöglichen e<strong>in</strong>e<br />
höhere Lebensqualität z.B. auch mit chronischen<br />
Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus,<br />
rheumatische Erkrankungen. Damit eng<br />
verb<strong>und</strong>en ist e<strong>in</strong>e langzeitige E<strong>in</strong>nahme von<br />
Medikamenten, die zeitweise durch die Behandlung<br />
akuter Erkrankungen wie Infekte oder Verletzungen<br />
<strong>und</strong> viele andere noch ergänzt wird.<br />
Zu allen diesen Medikamenten kommt die ebenfalls<br />
zunehmende Selbstbehandlung mit Vitam<strong>in</strong>en,<br />
M<strong>in</strong>eralien, Phytopharmaka <strong>und</strong> Nahrungsergänzungsmitteln.<br />
Es ist wichtig, dass e<strong>in</strong>e<br />
Ab stimmung zur E<strong>in</strong>nahme aller dieser Mittel erfolgt.<br />
Nur wenn der Patient den behandelnden<br />
Arzt <strong>in</strong>formiert, kann er richtig reagieren.<br />
E<strong>in</strong>e große amerikanische Studie mit über<br />
34.000 Patienten belegte, dass 1,4% der Patienten<br />
mehr als zehn Medikamente e<strong>in</strong>nimmt.<br />
Auch <strong>in</strong> unserem Krankenhaus nehmen<br />
über 10% der Patienten fünf <strong>und</strong> mehr<br />
Arzneimittel e<strong>in</strong>.<br />
Wann s<strong>in</strong>d Interaktionen wichtig?<br />
Unsere Arzneimittel brauchen e<strong>in</strong>erseits e<strong>in</strong>e<br />
bestimmte Konzentration am Wirkort, um überhaupt<br />
e<strong>in</strong>e Wirkung zu entfalten. Andererseits<br />
entstehen unerwünschte Wirkungen bis zur Toxizität,<br />
wenn e<strong>in</strong>e obere Konzentrationsgrenze<br />
überschritten wird. Der Bereich dazwischen<br />
wird therapeutisches Fenster genannt. Je kle<strong>in</strong>er<br />
dieses Fenster ist, desto eher können Veränderungen<br />
Probleme verursachen. Neben<br />
dem therapeutischen Fenster spielt bei Abweichungen<br />
natürlich die Schwere der zu erwartenden<br />
Komplikation e<strong>in</strong>e Rolle. So tritt bei zu<br />
hoher Dosis von Herzmitteln e<strong>in</strong>e toxische Wirkung<br />
<strong>und</strong> bei zu niedriger Dosis Wirkungslosigkeit<br />
e<strong>in</strong>. <strong>Das</strong> Gleiche gilt für Antibiotika <strong>und</strong><br />
andere Arzneimittel.<br />
Zur Darstellung der Arzneimittelkonzentration<br />
am eigentlichen Wirkort (z.B. dem Ort der Infektion)<br />
nutzen wir den leichter zu bestimmenden<br />
Blutspiegel. Werden zusätzliche Arzneimittel e<strong>in</strong>-<br />
genommen, kann es se<strong>in</strong>, dass die gewünschte<br />
Konzentration durch Wechselwirkungen (Interaktionen)<br />
verändert wird. Diese Veränderungen<br />
können auf unterschiedlichen Mechanismen beruhen,<br />
die im Folgenden kurz erläutert werden.<br />
Interaktionen durch Unverträglichkeit <strong>in</strong><br />
Mischungen<br />
Im e<strong>in</strong>fachsten Fall von Wechselwirkungen zeigen<br />
Arzneimittel beim Mischen <strong>in</strong> Lösung physikochemische<br />
Unverträglichkeiten. Dabei kann es<br />
zu Trübungen oder Verfärbungen kommen.<br />
Manchmal ist aber äußerlich nichts erkennbar<br />
<strong>und</strong> es treten trotzdem Veränderungen auf. Deshalb<br />
dürfen Mischungen nur nach entsprechenden<br />
Prüfungen vorgenommen werden.<br />
Resorptionsveränderungen<br />
E<strong>in</strong>e Veränderung der Aufnahme von Arzneimitteln<br />
durch die Darmwand kann z.B. durch Kohletabletten<br />
erfolgen, die u.a. Digitox<strong>in</strong> an ihrer<br />
Oberfläche b<strong>in</strong>den <strong>und</strong> damit die Verfügbarkeit<br />
verm<strong>in</strong>dern. Auch e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>nahme von alum<strong>in</strong>iumhydroxidhaltigen<br />
Antazida kann zur verm<strong>in</strong>derten<br />
Resorption, z.B. von Schilddrüsenhormonen,<br />
führen. Die gleichzeitige E<strong>in</strong>nahme von<br />
Eisenpräparaten, Alum<strong>in</strong>ium- oder Magnesiumverb<strong>in</strong>dungen<br />
kann die Aufnahme von bestimmten<br />
Antibiotika wie Ciprofloxac<strong>in</strong> verr<strong>in</strong>gern.<br />
Hier hilft schon das deutliche zeitliche Versetzen<br />
der E<strong>in</strong>nahme (um mehr als zwei St<strong>und</strong>en). E<strong>in</strong>e<br />
häufige Komb<strong>in</strong>ation ist die E<strong>in</strong>nahme von Calciumpräparaten<br />
<strong>und</strong> dem Osteoporosemedikament<br />
Alendronat. Bei gleichzeitiger E<strong>in</strong>nahme<br />
wird die ohneh<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ge Alendronataufnahme<br />
noch weiter reduziert. Die zeitlich später gelegte<br />
E<strong>in</strong>nahme des Calciums löst das Problem. Auch<br />
Mahlzeiten bee<strong>in</strong>flussen die Aufnahme der Arzneimittel.<br />
Deshalb ist die strikte Beachtung von<br />
E<strong>in</strong>nahmeregeln wie „vor dem Essen“ (z.B.<br />
Schilddrüsenhormon L-Thyrox<strong>in</strong>), „mit dem Essen“<br />
oder „nach dem Essen“ sehr wichtig für<br />
die optimale Wirkung der e<strong>in</strong>genommen Mittel.<br />
Addition von Arzneimittelwirkungen –<br />
pharmakodynamische Effekte<br />
In der Therapie werden Arzneimitteln mit unterschiedlichen<br />
Wirkungspr<strong>in</strong>zipien, aber gleichen<br />
Zielwirkungen komb<strong>in</strong>iert, um additive<br />
oder sogar überadditive Wirkungen bei be-
grenzten Nebenwirkungen zu erzielen. <strong>Das</strong><br />
wird z.B. <strong>in</strong> der Hypertoniebehandlung <strong>und</strong><br />
<strong>in</strong> der Schmerztherapie benutzt. Die meisten<br />
Bluthochdruckpatienten nehmen mehrere<br />
Arzneistoffe e<strong>in</strong>, um e<strong>in</strong>e optimale E<strong>in</strong>stellung<br />
zu erreichen. Es addieren sich aber nicht<br />
nur gewünschte Wirkungen, sondern auch unerwünschte<br />
Wirkungen. So z.B. bei Arzneimitteln,<br />
die als Nebenwirkung Auswirkungen auf<br />
die Herzfunktion haben (z.B. e<strong>in</strong>zelne Antibiotika,<br />
e<strong>in</strong>zelne Psychopharmaka, Antiarrhythmika).<br />
E<strong>in</strong>e Kombi nation derartiger Arzneimittel<br />
ist unbed<strong>in</strong>gt zu vermeiden.<br />
Veränderungen des Arzneimittelabbaus<br />
– pharmakok<strong>in</strong>etische Interaktionen<br />
Der Körper verstoffwechselt die meisten Arzneimittel<br />
bevor er sie ausscheidet. Dieser Abbau<br />
vollzieht sich vor allem <strong>in</strong> der Leber, aber<br />
auch im Verdauungstrakt <strong>und</strong> an anderen Stellen.<br />
Wichtige Arbeit leistet dabei das Enzymsystem<br />
Cytochrom P450, das aus mehreren Untergruppen<br />
mit verschiedenen Aufgaben besteht.<br />
Arzneimittel, die über dieses Enzymsystem abgebaut<br />
werden, nennt man Substrate. Nun gibt<br />
es Arzneimittel, die Untergruppen dieses Enzymsystems<br />
aktivieren (Induktoren) oder hemmen<br />
(Inhibitoren). Entsprechend wird die Konzentration<br />
der Arzneimittel, die durch diese<br />
Untergruppen abgebaut werden, erhöht oder<br />
verr<strong>in</strong>gert. <strong>Das</strong> heißt, es wird die Wirkung dieser<br />
Arzneimittel verändert. Diese Veränderung<br />
ist im Trend, nicht aber im genauen Umfang<br />
vorhersehbar.<br />
Der entscheidende Moment für die Veränderungen<br />
ist das Ansetzen e<strong>in</strong>es neuen Arzneistoffes<br />
oder das Beenden e<strong>in</strong>er Therapie. Im<br />
Langzeitverlauf kann man über e<strong>in</strong>e Kontrolle<br />
des Blutspiegels <strong>und</strong> der Wirkung e<strong>in</strong> Gleichgewicht<br />
erreichen. Der Patient kann durch e<strong>in</strong>e<br />
gute E<strong>in</strong>nahmediszipl<strong>in</strong> mithelfen, die Therapie<br />
sicher zu machen.<br />
Außer dem beschriebenen Enzymsystem Cytochrom<br />
P450 gibt es e<strong>in</strong> weiteres wichtiges System<br />
(bestehend aus Transportprote<strong>in</strong>en), die<br />
den Transport von bestimmten Arzneimitteln<br />
durch die Darmwand bee<strong>in</strong>flussen. Auch hier<br />
gibt es Induktoren <strong>und</strong> Inhibitoren, die wesentlich<br />
die Konzentration <strong>und</strong> damit die Wirkung<br />
der betreffenden Stoffe (Substrate) bee<strong>in</strong>flus-<br />
Substrate Benzodiazep<strong>in</strong>e<br />
Ciclospor<strong>in</strong><br />
Dexamethason<br />
Inhibitoren Fluvoxam<strong>in</strong><br />
Erythromyc<strong>in</strong><br />
Grapefruitsaft<br />
Induktoren Carbamazep<strong>in</strong><br />
Rauchen<br />
Rifampic<strong>in</strong><br />
sen. E<strong>in</strong>er der wichtigen Induktoren ist Johanniskraut.<br />
Es ist e<strong>in</strong> rezeptfrei erhältliches,<br />
pflanzliches Antidepressivum, das ebenfalls<br />
CYP3A4 <strong>in</strong>duziert <strong>und</strong> deshalb besonders problematisch<br />
se<strong>in</strong> kann, wenn es mit anderen<br />
Arzneimitteln e<strong>in</strong>genommen wird.<br />
Veränderung der Ausscheidung<br />
Viele Arzneimittel werden zu e<strong>in</strong>em wesentlichen<br />
Teil über die Niere ausgeschieden. Bei<br />
E<strong>in</strong>satz von Lithiumpräparaten <strong>in</strong> der Psychiatrie<br />
kann es bei gleichzeitiger Gabe von bestimmten<br />
Diuretika (Thiazide) oder Blutdrucksenkern<br />
(ACE-Hemmer) zu messbaren<br />
Veränderungen kommen. E<strong>in</strong>e abgestimmte<br />
Therapie <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Blutspiegelbestimmung helfen,<br />
die richtige Dosierung zu f<strong>in</strong>den.<br />
Ergebnis<br />
<strong>Das</strong> Wichtigste ist die Informiertheit aller an<br />
der Therapie beteiligten Ärzte über sämtliche<br />
e<strong>in</strong>genommene Arzneimittel. Gleichermaßen<br />
wichtig ist die Therapietreue des Patienten. Alle<br />
Interaktionen, die vermeidbar s<strong>in</strong>d, sollten vermieden<br />
werden. S<strong>in</strong>d Interaktionen unvermeidbar<br />
wird die Therapie über Blutspiegelbestimmungen<br />
<strong>und</strong> Kontrolle der Wirkungen sicher<br />
gemacht. Die korrekte Durchführung durch den<br />
Patienten hilft Risiken zu vermeiden.<br />
In unserem <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> werden bereits bei der<br />
Dokumentation des Arzneimittels <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Medikationsprogramm<br />
eventuelle Interaktionen<br />
computergestützt geprüft. E<strong>in</strong>e zusätzliche<br />
Überprüfung wird regelmäßig von Apothekern<br />
vorgenommen. Die Ergebnisse aller Prüfungen<br />
werden geme<strong>in</strong>sam diskutiert.<br />
23<br />
CYP 3A4 CYP2D6 CYP2C19 CYP1A2<br />
Paroxet<strong>in</strong><br />
Trizyklika<br />
Beta-Blocker<br />
Paroxet<strong>in</strong><br />
Citalopram<br />
Haloperidol<br />
Carbamazep<strong>in</strong><br />
Rauchen<br />
Amitrityl<strong>in</strong><br />
Imipram<strong>in</strong><br />
Barbiturate<br />
Fluvoxam<strong>in</strong><br />
Ketokonazol<br />
Omeprazol<br />
Rifampic<strong>in</strong><br />
Amiodaron<br />
Clozap<strong>in</strong><br />
Olanzap<strong>in</strong><br />
Cimetid<strong>in</strong><br />
Fluvoxam<strong>in</strong><br />
Carbamazep<strong>in</strong><br />
Rauchen<br />
Omeprazol<br />
Zur Sache:<br />
E<strong>in</strong>ige Beispiele von Untergruppen des Enzymsystems,<br />
Induktoren, Inhibitoren <strong>und</strong><br />
Substraten werden <strong>in</strong> der oben aufgeführten<br />
Tabelle vorgestellt. Inhaltsstoffe des<br />
Grapefruitsaftes hemmen die Untergruppe<br />
CYP3A4. Deshalb der wichtige H<strong>in</strong>weis Arzneimittel<br />
nie mit Grapefruitsaft e<strong>in</strong>zunehmen.<br />
Tabakrauch, Carbamazep<strong>in</strong> (Epilepsiemittel)<br />
oder Omeprazol (Magenmittel) s<strong>in</strong>d<br />
wichtige Induktoren dieses Enzymsystems.<br />
Raucher benötigen deshalb e<strong>in</strong>e höhere Dosis<br />
von Theophyl<strong>in</strong>präparaten.<br />
Patienten, die derartige Mittel e<strong>in</strong>nehmen<br />
<strong>und</strong> zusätzliche Medikation benötigen, sollten<br />
bevorzugt Arzneimittel verwenden, die<br />
nicht über CYP450 verstoffwechselt werden.<br />
Ansonsten ist e<strong>in</strong>e Kontrolle des Blutspiegels<br />
erforderlich.<br />
Am Anfang stand der Eisberg als Symbol<br />
für begrenzte Sichtbarkeit <strong>und</strong> am Schluss<br />
sollen die Eisbären als Symbol für „Im<br />
Allgeme<strong>in</strong>en gut verträglich“ stehen.
Information<br />
Marlies Lorenz (vorne), geboren 1931 <strong>in</strong><br />
<strong>Weimar</strong>, ist seit 17 Jahren ehrenamtliche<br />
Grüne Dame am <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>. Die<br />
Patient<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Patienten können den<br />
Dienst kostenlos <strong>in</strong> Anspruch nehmen <strong>und</strong><br />
bei der Stationsschwester anmelden.<br />
Möchten Sie e<strong>in</strong>e „Grüne Dame“ oder e<strong>in</strong><br />
„Grüner Herr“ se<strong>in</strong>, erhalten Sie den Kontakt<br />
zu Frau Huhn über:<br />
Tel 03643 / 57-0.<br />
24<br />
E<strong>in</strong> Ehrenamt das Freude macht<br />
Aus dem Alltagsleben unserer „Grünen Dame“ Marlies Lorenz<br />
von Doreen Päsel,<br />
Referent<strong>in</strong> für Öffentlichkeitsarbeit<br />
Etwa e<strong>in</strong>mal pro Woche, e<strong>in</strong>en halben Tag<br />
lang, seit nunmehr 17 Jahren ist Marlies Lorenz<br />
auf den Stationen des <strong>Weimar</strong>er <strong>Sophien</strong>-<br />
<strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s von Patientenzimmer<br />
zu Patientenzimmer unterwegs. Sie ist<br />
e<strong>in</strong>e von <strong>in</strong>sgesamt zwölf „Grünen Damen“<br />
(darunter e<strong>in</strong> Herr) am Haus, die ehrenamtlich<br />
helfen, unseren Patienten die Zeit des Krankse<strong>in</strong>s<br />
<strong>und</strong> des Kl<strong>in</strong>ikaufenthaltes zu erleichtern.<br />
Sie erfüllt kle<strong>in</strong>ere Wünsche der Patienten,<br />
sorgt mit dem mobilen Bücherwagen für<br />
Nachschub an neuem Lesestoff <strong>und</strong> nimmt<br />
sich Zeit für Gespräche. Vom Mut machen bis<br />
zum geme<strong>in</strong>samen Erfahrungsaustausch –<br />
meist s<strong>in</strong>d es ältere Menschen, die etwas auf<br />
dem Herzen haben <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en fre<strong>und</strong>lichen<br />
Menschen suchen, dem sie sich anvertrauen<br />
können. Als Grüne Damen leistet sie <strong>und</strong> die<br />
anderen Freiwilligen „Dienst am Patienten“,<br />
für den sich die Schwestern <strong>und</strong> Pfleger auf<br />
Station zusätzlich Zeit nehmen müssten.<br />
Marlies Lorenz hatte <strong>in</strong> ihrem beruflichen Leben<br />
immer mit Menschen zu tun gehabt <strong>und</strong><br />
deshalb ke<strong>in</strong>e Schwellen- oder Berührungsangst<br />
mit Patienten im Krankenzimmer. „Zu<br />
Beg<strong>in</strong>n me<strong>in</strong>er Tätigkeit spreche ich mit der<br />
Stationsschwester über Neuzugänge, die mei-<br />
ner Hilfe bedürfen <strong>und</strong> welche Wünsche von<br />
Patienten vorliegen, die schon e<strong>in</strong>en längeren<br />
Zeitraum auf Station liegen.“, berichtet sie <strong>und</strong><br />
ergänzt, dass es Tage gibt, an denen sie an<br />
zehn Stellen zu gleich se<strong>in</strong> könnte. „Wenn man<br />
dann von den Patienten gesagt bekommt `<strong>Das</strong><br />
ist aber Schade, dass Sie schon gehen, Sie<br />
könnten jeden Tag da se<strong>in</strong>´ – ist das für mich<br />
der schönste Lohn.“<br />
„Immer wieder vor allem zuhören.“<br />
Was über Jahre zur festen Institution am <strong>Weimar</strong>er<br />
<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> wurde, ist im Jahr 1993 angeregt<br />
geworden: e<strong>in</strong> Besuchsdienst. Dieser startete<br />
mit fünf Freiwilligen am ehemaligen<br />
<strong>Sophien</strong>haus. Frau Lorenz war e<strong>in</strong>e von ihnen.<br />
E<strong>in</strong> Bekannter hatte sie darauf angesprochen.<br />
Bereits e<strong>in</strong> Jahr später, 1994, wurde die ehrenamtlich<br />
tätige Gruppe <strong>in</strong> den Vere<strong>in</strong> der Evangelischen<br />
Krankenhaushilfe (EKH) aufgenommen.<br />
Die EKH ist e<strong>in</strong>e b<strong>und</strong>esweite E<strong>in</strong>richtung,<br />
die ihren Dienst aus christlich-sozialem Engagement<br />
leistet. Bis vor zwei Jahren hatte Frau<br />
Lorenz sogar die E<strong>in</strong>satzleitung der Grünen Damen<br />
übernommen. <strong>Das</strong> Amt legte sie zwar<br />
2009 nieder, Grüne Dame ist sie bis heute geblieben.<br />
„Wir wollten auf Sie nicht verzichten“,<br />
berichtet Cäcilia Huhn, welche seitdem die<br />
Nachfolge der E<strong>in</strong>satzleitung <strong>in</strong>ne hat. Im Dezember<br />
dieses Jahres wird Marlies Lorenz 80<br />
Jahre alt. Ihr persönliches Engagement wurde<br />
<strong>in</strong> diesem Jahr mit dem Ehrenamtspreis der<br />
Stadt <strong>Weimar</strong> ausgezeichnet.<br />
Gemäß dem Motto „Vielleicht brauchen Sie<br />
uns morgen? – Wir brauchen Sie heute!“ wäre<br />
es wünschenswert, wenn weitere Menschen<br />
den Weg <strong>in</strong> die Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft f<strong>in</strong>den<br />
würden. Wer e<strong>in</strong>e Grüne Dame werden möchte,<br />
muss geistig <strong>und</strong> körperlich belastbar se<strong>in</strong><br />
<strong>und</strong> sich e<strong>in</strong>mal pro Woche an e<strong>in</strong>em Vor- oder<br />
Nachmittag verpflichten können. E<strong>in</strong> wichtiger<br />
Teil der Arbeit ist das persönliche Gespräch,<br />
Zeit haben zum Zuhören, die Sorge teilen.<br />
Manchmal s<strong>in</strong>d es auch praktische Hilfen wie<br />
die Begleitung bei Spaziergängen oder das Erledigen<br />
von Wegen. Die farbige Bezeichnung<br />
„Grüne Dame“ bezieht sich auf den m<strong>in</strong>tgrünen<br />
Kittel, der während der Tätigkeit <strong>in</strong> <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong><br />
getragen wird. Es ist jedoch e<strong>in</strong> nicht ganz<br />
treffender Begriff, denn auch Männer s<strong>in</strong>d als<br />
ehrenamtliche Helfer willkommen <strong>und</strong> im <strong>Weimar</strong>er<br />
<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> unterwegs.
„ ...<strong>und</strong> hältst de<strong>in</strong>e Hand über mir.“<br />
<strong>Das</strong> Grabfeld für totgeborene K<strong>in</strong>der auf dem Hauptfriedhof <strong>Weimar</strong><br />
von Rektor Pfarrer Axel Kramme,<br />
Kl<strong>in</strong>ikseelsorger<br />
<strong>Das</strong> <strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> war e<strong>in</strong>es<br />
der ersten Krankenhäuser <strong>in</strong> Deutschland, die<br />
für totgeborene K<strong>in</strong>der mit e<strong>in</strong>em Gewicht unterhalb<br />
der Bestattungspflichtgrenze e<strong>in</strong>e Grab-<br />
<strong>und</strong> Gedenkstelle e<strong>in</strong>gerichtet haben. Ermöglicht<br />
wurde dies auch durch die Unterstützung<br />
der Stadt <strong>Weimar</strong>, welche die dafür benötigte<br />
Grabfläche kostenfrei auf dem Hauptfriedhof zur<br />
Verfügung stellt. Die Kosten für Grabstellenpflege<br />
<strong>und</strong> die regelmäßig dreimal im Jahr stattf<strong>in</strong>denden<br />
Gedenk- <strong>und</strong> Bestattungsfeiern trägt<br />
unser <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>.<br />
Wenn Eltern ihr K<strong>in</strong>d verlieren <strong>und</strong> es nicht der<br />
Bestattungspflicht unterliegt bzw. sie es nicht<br />
<strong>in</strong>dividuell bestatten lassen können oder wollen,<br />
haben sie hier e<strong>in</strong>en Ort der Trauer <strong>und</strong> des<br />
Gedenkens, an dem ihr K<strong>in</strong>d anonym <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Sammelbestattung beigesetzt wurde.<br />
Der Bestattung voraus geht e<strong>in</strong>e Gedenk- <strong>und</strong><br />
Trauerfeier <strong>in</strong> der Friedhofshalle, zu der die betroffenen<br />
Eltern <strong>und</strong> Angehörigen e<strong>in</strong>geladen<br />
werden. Dieses Angebot wird zunehmend genutzt<br />
als e<strong>in</strong>e Möglichkeit sich von e<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>d,<br />
an das es ke<strong>in</strong>e Er<strong>in</strong>nerung gibt, zu verabschieden<br />
<strong>und</strong> die Trauer zu verarbeiten.<br />
Für andere Eltern ist dies aus den unterschiedlichsten<br />
Gründen nicht möglich. Dennoch oder<br />
gerade deshalb ist ihnen wichtig zu wissen,<br />
dass es diesen Ort der Trauer <strong>und</strong> des Gedenkens<br />
gibt, zu dem sie ganz direkt oder <strong>in</strong> Gedanken<br />
gehen können.<br />
Die Gestaltung e<strong>in</strong>es solchen von vielen Menschen<br />
genutzten <strong>und</strong> aufgesuchten Grabplatzes<br />
ist nicht ganz e<strong>in</strong>fach zu handhaben. Sehr unterschiedlich<br />
können die Vorstellung der Angehörigen<br />
se<strong>in</strong> <strong>und</strong> manche <strong>in</strong>dividuellen Gestaltungselemente<br />
f<strong>in</strong>den nicht allgeme<strong>in</strong>en Beifall.<br />
So ist es immer wieder e<strong>in</strong>e Gratwanderung<br />
zwischen dem nachvollziehbaren Wunsch von<br />
Eltern ihrer Trauer <strong>und</strong> ihrem Gedenken auch<br />
gegenständlich z.B. durch Gipsfiguren, Teddybären,<br />
W<strong>in</strong>dmühlen oder ähnlichem Ausdruck<br />
zu geben <strong>und</strong> dem Anliegen der Friedhofsverwaltung<br />
<strong>und</strong> des <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s, diesen Grabplatz<br />
als allgeme<strong>in</strong>en Ort der Trauer <strong>und</strong> des Gedenkens<br />
würdig zu gestalten <strong>und</strong> zu erhalten.<br />
Hier bitten wir nachdrücklich um Verständnis<br />
dafür, dass dieses allgeme<strong>in</strong>e Grabfeld für alle<br />
totgeborenen K<strong>in</strong>der der Stadt <strong>Weimar</strong> ke<strong>in</strong>e<br />
<strong>in</strong>dividuelle Grabstätte für e<strong>in</strong>zelne Familien<br />
se<strong>in</strong> kann.<br />
In <strong>in</strong>tensiven Gesprächen mit dem zuständigen<br />
Amt der Stadt <strong>Weimar</strong> ist es gelungen e<strong>in</strong>e<br />
Grünflächengestaltung vorzunehmen, die –<br />
unterbrochen von Ste<strong>in</strong>plattenelementen – der<br />
Grabfläche e<strong>in</strong>e dem Ort <strong>und</strong> dem Anliegen<br />
entsprechende Würde gibt <strong>und</strong> zum Gedenken<br />
<strong>und</strong> Gebet e<strong>in</strong>lädt.<br />
25<br />
Mit dem Grabfeld für totgeborene K<strong>in</strong>der der<br />
Stadt <strong>Weimar</strong> ist e<strong>in</strong> Ort der Trauer <strong>und</strong> des<br />
Gedenkens geschaffen wurden.
Information<br />
Auf die Frage „Würden Sie unser <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong><br />
weiterempfehlen?“, antworteten unsere<br />
Patienten 2010 mit folgendem guten<br />
Ergebnis.<br />
26<br />
97% Ja<br />
3% Ne<strong>in</strong><br />
Herr Castell vor se<strong>in</strong>em Büro im E<strong>in</strong>gangsbereich<br />
des <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s<br />
Ehrenamt für mehr zufriedene Patienten<br />
Ombudsmann Alexander Castell zieht Halbjahresbilanz<br />
von Doreen Päsel,<br />
Referent<strong>in</strong> für Öffentlichkeitsarbeit<br />
Patientenfürsprecher Alexander Castell ist seit<br />
März 2011 im <strong>Weimar</strong>er <strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong><br />
im E<strong>in</strong>satz. Unabhängig <strong>und</strong> auf<br />
ehrenamtlicher Basis arbeitet er als neutraler<br />
Ansprechpartner für Patienten <strong>und</strong> ihre Angehörigen.<br />
Er vertritt die Interessen der Patienten,<br />
nimmt sich ihrer Sorgen an <strong>und</strong> vermittelt<br />
bei Beschwerden <strong>und</strong> Anregungen gegenüber<br />
dem <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>. Dies ist <strong>in</strong>sbesondere<br />
dann notwendig, wenn die Probleme nicht direkt<br />
gelöst werden können.<br />
Am Anfang war nicht abzusehen, ob dieser zusätzliche<br />
Service auch von Patienten <strong>und</strong> ihren<br />
Angehörigen genutzt werden würde. Nun, e<strong>in</strong><br />
halbes Jahr später, stellt sich diese Frage nicht<br />
mehr. Es läuft gut. „Gut“ heißt hier jedoch<br />
nicht automatisch viele Beschwerden! Ganz im<br />
Gegenteil: Etwa zweimal pro Monat nahmen<br />
Betroffene die Hilfe von Herrn Castell <strong>in</strong> Anspruch.<br />
Bei sonst sehr hohen Fallzahlen pro<br />
Jahr spricht dies für das <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>.<br />
<strong>Das</strong> belegen die Auswertungen der Patienten-<br />
befragungen <strong>und</strong> davon ist auch Alexander<br />
Castell überzeugt: „Die Essenz dieser sechs<br />
Montate ist, dass dies e<strong>in</strong> gut funktionierendes<br />
Haus ist.“<br />
So s<strong>in</strong>d die Gründe, die zu Beschwerden führten,<br />
<strong>in</strong> den allermeisten Fällen auf zwischenmenschliche<br />
Fauxpas zurückzuführen. Oftmals<br />
nur „Kle<strong>in</strong>igkeiten“, deren Klärung schnell zu<br />
mehr Zufriedenheit führt. Kle<strong>in</strong>igkeiten, die<br />
Ärzte <strong>und</strong> Schwestern <strong>in</strong> ihrem anspruchsvollem<br />
Alltag <strong>und</strong> Patienten <strong>in</strong> ihrer besonderen<br />
ges<strong>und</strong>heitlichen Situation unterschiedlich<br />
wahrnehmen. Insofern ist es der Leitung des<br />
<strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s auch wichtig,<br />
dass der Patientenfürsprecher ke<strong>in</strong> Mitarbeiter<br />
des <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s ist. Jeder Vorfall<br />
wird erst genommen.<br />
„Wir s<strong>in</strong>d Herrn Castell sehr dankbar, dass er<br />
diese Aufgabe übernommen hat. Vor unserem<br />
Anspruch, hohe Qualität zu leisten, erhalten<br />
wir e<strong>in</strong>e Rückkoppelung darüber, ob das, was<br />
wir zum Wohl des Patienten tun, so auch bei<br />
ihnen ankommt“, erklärt Geschäftsführer Hubertus<br />
Jaeger.<br />
Natürlich bleiben die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />
Mitarbeiter des <strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong> <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s<br />
auch weiterh<strong>in</strong> erste Ansprechpartner für<br />
Patienten <strong>und</strong> Angehörige, die das Bedürfnis<br />
haben, Lob <strong>und</strong> Kritik anzubr<strong>in</strong>gen. Außerdem<br />
gibt es anonym gehaltene Fragebögen zur Patientenzufriedenheit,<br />
die ausgefüllt <strong>und</strong> abgegeben<br />
werden können. In e<strong>in</strong>em persönlichen<br />
Gespräch lässt sich jedoch manches besser<br />
darstellen. „E<strong>in</strong>ige D<strong>in</strong>ge können selbstverständlich<br />
nicht von gleich auf jetzt gelöst werden,<br />
sondern brauchen e<strong>in</strong>en Prozess.“, so Hubertus<br />
Jaeger weiter.<br />
In den speziellen Fällen, <strong>in</strong> denen vielleicht die<br />
Hürde zu hoch sche<strong>in</strong>t, sich an die Mitarbeiter<br />
zu wenden, können Patienten <strong>und</strong> ihre Angehörigen<br />
wie folgt Kontakt zu Alexander Castell<br />
aufnehmen:<br />
Er ist montags zu se<strong>in</strong>er Sprechzeit von 16 bis<br />
18 Uhr <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Zimmer im E<strong>in</strong>gangsbereich<br />
des <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s persönlich anzutreffen. Darüber<br />
h<strong>in</strong>aus ist der unparteiische Ombudsmann<br />
auch telefonisch unter 01511 / 621 18 73, per<br />
E-Mail (ombudsmann@kl<strong>in</strong>ikum-weimar.de)<br />
<strong>und</strong> über den Patientenbriefkasten im E<strong>in</strong>gangsbereich<br />
erreichbar.<br />
Herr Castell ist 56 Jahre alt <strong>und</strong> seit drei Jahren<br />
<strong>in</strong> <strong>Weimar</strong> für die Diakoniestiftung <strong>Weimar</strong><br />
Bad Lobenste<strong>in</strong> gGmbH als Referent tätig.
Tochtergesellschaften<br />
E<strong>in</strong>e salzige Angelegenheit<br />
von Eckart Behr,<br />
Geschäftsführer der <strong>Sophien</strong>kl<strong>in</strong>ik Bad Sulza<br />
<strong>Das</strong> Salzwasser fließt wieder. Dank des Konjunkturpakets<br />
konnte die Tr<strong>in</strong>khalle im Kurpark<br />
Bad Sulzas wieder <strong>in</strong>stand gesetzt werden. Rehabilitationspatienten<br />
<strong>und</strong> Kurgäste können<br />
beim Parkspaziergang nun das salzige Heilwasser<br />
probieren. Es fließt artesisch aus der<br />
Carl-Alexander-<strong>Sophien</strong>-Quelle, die seit 1884<br />
auch die nahegelegene <strong>Sophien</strong>kl<strong>in</strong>ik versorgt.<br />
Gut ist, nur vorsichtige Schlückchen zu tr<strong>in</strong>ken.<br />
Den Rest des sechsprozentigen Salzwassers lieber<br />
gurgeln <strong>und</strong> ausspucken. Immerh<strong>in</strong> werden<br />
dabei noch die Schleimhäute <strong>und</strong> oberen Luftwege<br />
stabilisiert <strong>und</strong> abgehärtet. Bei Verstopfung<br />
gern auch mal e<strong>in</strong>en kräftigen Schluck<br />
tr<strong>in</strong>ken. Dann aber bitte gleich e<strong>in</strong>en Platz auf<br />
den neu errichteten Kurparktoiletten sichern<br />
oder schnell zur Kl<strong>in</strong>ik zurückkehren.<br />
Beim Tr<strong>in</strong>ken schmeckt das Salz deutlich hervor.<br />
Daneben besteht die Sole aus allerlei ges<strong>und</strong>en<br />
Spurenelementen <strong>und</strong> M<strong>in</strong>eralstoffen.<br />
Salz wird <strong>in</strong> Bad Sulza vernebelt, <strong>in</strong> Bädern verdünnt<br />
zugegeben, gradiert <strong>und</strong> eben auch getrunken.<br />
Aber eben möglichst nur <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Dosis.<br />
Zuviel ist unges<strong>und</strong> für Herz <strong>und</strong> Kreislauf.<br />
Bei den etwas neunzig Therapieverfahren <strong>in</strong> der<br />
Rehabilitationskl<strong>in</strong>ik spielt die Sole bei E<strong>in</strong>zel-<br />
<strong>und</strong> Raum<strong>in</strong>halationen, Schleimhautpflege,<br />
Wannenbädern <strong>und</strong> im hauseigenen Sole-Thermalbad<br />
e<strong>in</strong>e große Rolle. Im Gegensatz zu sächsischen<br />
<strong>und</strong> böhmischen Heilquellen, die getrunken<br />
werden können, dient das Salzwasser den<br />
sogenannten „äußeren Anwendungen“. Insbesondere<br />
die des<strong>in</strong>fizierenden, abhärtenden <strong>und</strong><br />
physikalisch-auftreibenden Kräfte werden seit<br />
Jahrh<strong>und</strong>erten für Heilzwecke genutzt.<br />
Die <strong>Sophien</strong>kl<strong>in</strong>ik Bad Sulza, e<strong>in</strong>e Tochterunternehmung<br />
des <strong>Weimar</strong>er <strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<br />
<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s, baut schon seit ihrer Gründung im<br />
Jahre 1883 auf die Heilkraft des „örtlichen Kurmittels“.<br />
Wurden hier zuzeiten der „Sponsor<strong>in</strong>“,<br />
Großherzog<strong>in</strong> Sophie von Sachsen-<strong>Weimar</strong>-Eisenach,<br />
überwiegend skrophulosekranke K<strong>in</strong>der<br />
<strong>und</strong> Jugendliche behandelt, so kommen heute<br />
Patienten zur orthopädischen Anschlussrehabilitation<br />
oder nach Erkrankungen der Atemwege<br />
<strong>und</strong> des Herz-Kreislaufs nach Bad Sulza.<br />
Der beschauliche Kurort im Saale-Unstrut-Gebiet<br />
bietet neben dem Salzwasser allerd<strong>in</strong>gs<br />
noch e<strong>in</strong> zweites „Heilwasser“: den trockenen<br />
Müller-Thurgau, Gutedel <strong>und</strong> Tram<strong>in</strong>er von den<br />
Ilmtalhängen.<br />
LEITENDE ÄRZTE<br />
Orthopädie<br />
Chefarzt PD Dr. med. Frieder Schulz<br />
Orthopädische Anschlussrehabilitation<br />
Stationäre <strong>und</strong> Ambulante Rehamaßnahmen<br />
Innere Mediz<strong>in</strong><br />
Chefarzt PD Dr. med. Rudolf Giertler<br />
Krankheiten der Atmungsorgane <strong>und</strong><br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
Pädiatrie<br />
Leitende Ärzt<strong>in</strong> Dipl. med. Margit Weigelt<br />
Rehamaßnahmen für K<strong>in</strong>d mit Mutter/Vater<br />
Kontakt<br />
<strong>Sophien</strong>kl<strong>in</strong>ik Bad Sulza<br />
Tel.: 036461/97-0<br />
<strong>in</strong>fo@sophien-kl<strong>in</strong>ik.de<br />
www.sophien-kl<strong>in</strong>ik.de<br />
Großes Bild oben: Tr<strong>in</strong>khalle Bad Sulza<br />
Oberes Bild kle<strong>in</strong>: Carl-Alexander-<strong>Sophien</strong>-Quelle<br />
Mittleres Bild kle<strong>in</strong>: Gradierwerk<br />
Unteres Bild kle<strong>in</strong>: Anwendung im Solewasser<br />
27
Tochtergesellschaften<br />
PRAxIS FÜR ORTHOPÄDIE UND<br />
UNFALLCHIRURGIE<br />
Silke Heydolph, Thomas Heß<br />
Timo Wolfschmidt<br />
Carl-August-Allee 14<br />
99423 <strong>Weimar</strong><br />
Telefon: 03643 / 50 10 44<br />
Sprechzeiten<br />
Mo, Mi, Do: 08–12 Uhr<br />
14–17 Uhr<br />
Di: ambulante Operationen<br />
Fr: 08–<strong>13</strong> Uhr<br />
nach Vere<strong>in</strong>barung<br />
Mehr Informationen über die<br />
Mediz<strong>in</strong>ischen Versorgungszentren<br />
erhalten Sie im Internet unter:<br />
www.mvz-weimar.net<br />
Bild oben: Ärztehaus, Carl-August-Allee 14<br />
Bild rechts: <strong>Das</strong> Praxisteam (v.l.) – Liane<br />
Dalski, Thomas Heß, Petra Preuß, Timo<br />
Wolfschmidt <strong>und</strong> Silke Heydolph<br />
28<br />
Mediz<strong>in</strong>ische Versorgung<br />
Praxis für Orthopädie <strong>und</strong> Unfallchirurgie<br />
<strong>in</strong> der ZaM-Zentrum für ambulante Mediz<strong>in</strong> <strong>Weimar</strong> GmbH<br />
von Gabriele Grosam, Abteilungsleiter<strong>in</strong> der<br />
Mediz<strong>in</strong>ischen Versorgungszentren<br />
Die bisherige chirurgische Praxis des MVZ im<br />
Ärztehaus <strong>in</strong> der Carl-August-Allee 14 wurde<br />
am 1. September 2011 an das junge Fachärzteteam<br />
für Orthopädie <strong>und</strong> Unfallchirurgie –<br />
Silke Heydolph, Thomas Heß <strong>und</strong> Timo Wolfschmidt<br />
– übergeben. Dieser Anlass gab dem<br />
Geschäftsführer, Herrn Kallenbach, Gelegenheit,<br />
sich bei Herrn Dr. med. Günter Koch,<br />
Facharzt für Chirurgie, für die gute <strong>und</strong> langjährige<br />
Zusammenarbeit mit ihm als niedergelassener<br />
Vertragsarzt <strong>und</strong> Partner des <strong>Sophien</strong>-<br />
<strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s <strong>und</strong> später als im<br />
Mediz<strong>in</strong>ischen Versorgungszentrum angestellter<br />
Facharzt zu bedanken.<br />
Mit der Neubesetzung durch das junge Ärzteteam<br />
stehen den ärztlichen Kollegen sowie der<br />
<strong>Weimar</strong>er Bevölkerung nunmehr drei vor allem<br />
auch orthopädisch tätige Ärzte zur Verfügung.<br />
Neben dem allgeme<strong>in</strong>en Spektrum des Fachgebietes<br />
Orthopädie <strong>und</strong> Unfallchirurgie will das<br />
Ärzteteam entsprechend der jeweiligen Ausbildung<br />
spezialisierte Angebote etablieren. Dabei<br />
behandelt Frau Heydolph schwerpunktmäßig<br />
Patienten mit Rückenschmerzen, Herr Heß<br />
Erkrankungen der unteren Extremitäten <strong>und</strong><br />
Herr Wolfschmidt Erkrankungen der oberen Extremitäten.<br />
Komplettiert wird das fachärztliche<br />
Angebot durch die Zulassung von Frau Heydolph<br />
durch die Berufsgenossenschaften als BG-<br />
Durchgangsarzt. So ist es auch Patienten mit Arbeits-<br />
<strong>und</strong> Betriebsunfällen möglich, sich <strong>in</strong> der<br />
Geme<strong>in</strong>schaftspraxis vorzustellen.<br />
<strong>Das</strong> Fachärzteteam befasst sich also sowohl<br />
mit den Erkrankungen des Bewegungsapparates<br />
im Rahmen der Orthopädie, als auch mit<br />
den Verletzungen <strong>und</strong> ihren Folgen im Bereich<br />
der Unfallchirurgie <strong>und</strong> der Durchgangsarztverfahren.<br />
Die Folgen von Verletzungen führen<br />
oft zu ähnlichen Veränderungen <strong>und</strong> Funktionsstörungen<br />
an den Bewegungsorganen<br />
wie Fehlbelastung, Arthrose oder Rheuma. Als<br />
Spezialisten für den Bewegungsapparat kümmern<br />
sie sich um die Funktionsstörung, wie<br />
auch immer sie entstanden se<strong>in</strong> mag. Wichtigster<br />
Kooperationspartner der Praxis ist die<br />
Kl<strong>in</strong>ik für Orthopädie, Unfall- <strong>und</strong> Handchirurgie<br />
<strong>in</strong>nerhalb des <strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s<br />
unter der Leitung von Chefarzt Privatdozent<br />
Dr. med. habil. Olaf Bach, <strong>in</strong> der alle<br />
drei Ärzte neben ihrer ambulanten Tätigkeit<br />
ebenfalls tätig s<strong>in</strong>d. Dadurch kann e<strong>in</strong>e enge<br />
Verzahnung zwischen stationärem Aufenthalt<br />
<strong>und</strong> ambulanter Vor- bzw. Nachsorge sichergestellt<br />
werden.
szentren des <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s<br />
Neurologische Praxis <strong>in</strong> Sömmerda<br />
gehört zur Ges<strong>und</strong>heitszentrum <strong>Weimar</strong> GmbH<br />
von Gabriele Grosam, Abteilungsleiter<strong>in</strong> der<br />
Mediz<strong>in</strong>ischen Versorgungszentren<br />
Seit dem 1. Juli 2011 betreibt das MVZ im Notfallzentrum<br />
e<strong>in</strong>e Filialpraxis mit der Fachärzt<strong>in</strong><br />
für Neurologie, Frau Anett Gschwender, <strong>in</strong> Sömmerda,<br />
Wielandstraße 8.<br />
Frau Gschwender war seit Dezember 2009 <strong>in</strong><br />
Sömmerda als Neurolog<strong>in</strong> niedergelassen <strong>und</strong><br />
hat von Anbeg<strong>in</strong>n eng mit dem <strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong><br />
<strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> kooperiert. Nach dem Zusammengehen<br />
von Praxis <strong>und</strong> MVZ bleibt der<br />
Praxisstandort <strong>in</strong> Sömmerda erhalten, so dass<br />
die Patienten auch weiterh<strong>in</strong> am Wohnort neurologisch<br />
versorgt werden. Insbesondere Patienten<br />
aus dem nördlichen Kreis <strong>Weimar</strong>er Land<br />
können sich die für sie günstigste Verkehrsanb<strong>in</strong>dung<br />
heraussuchen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en Term<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>Weimar</strong> (Praxis Frau Dr. Leps im MVZ im Notfallzentrum<br />
am <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>) oder alternativ <strong>in</strong> Sömmerda<br />
(Praxis Frau Gschwender) vere<strong>in</strong>baren.<br />
Frau Gschwender bietet geme<strong>in</strong>sam mit ihrem<br />
Praxisteam nach erfolgter Anamnese <strong>und</strong> kl<strong>in</strong>isch-neurologischer<br />
Untersuchung je nach Diagnose<br />
folgendes Leistungsspektrum an:<br />
Leistungsspektrum der Neurologischen Praxis:<br />
■ E<strong>in</strong>leitung von Untersuchungen mit bildgebenden<br />
Verfahren (CT/MRT)<br />
■ Elektroneurographie (ENG) zur Bestimmung<br />
des Funktionszustandes des peripheren<br />
Nervs<br />
■ Elektroenzephalographie zur Messung der<br />
Hirnstromaktivität<br />
■ Elektromyographie (EMG) zur Beurteilung<br />
<strong>und</strong> Differenzierung nerven- <strong>und</strong> muskelbed<strong>in</strong>gter<br />
Schädigungen<br />
■ Visuell evozierte Potentiale (AEP)<br />
■ Somatosensorisch evozierte Potentiale (SEP)<br />
<strong>Das</strong> Praxisteam von Frau Gschwender kann die<br />
Kompetenzen der Kl<strong>in</strong>ik für Neurologie <strong>und</strong> Kl<strong>in</strong>ische<br />
Neurophysiologie der <strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong><br />
<strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> gGmbH <strong>und</strong> des MVZ im<br />
Ges<strong>und</strong>heitszentrum <strong>Weimar</strong> sowie die damit<br />
verb<strong>und</strong>enen Möglichkeiten der immer enger<br />
werdenden Verzahnung von ambulantem <strong>und</strong><br />
stationärem Bereich vollumfänglich nutzen.<br />
Krankheitsbilder Diagnostik Therapie<br />
■ Schlaganfall<br />
■ Rückenmarksläsionen<br />
■ Morbus Park<strong>in</strong>son<br />
■ Multiple Sklerose<br />
■ Demenz<br />
■ Läsionen peripherer Nerven<br />
■ Epilepsie<br />
■ Lähmungen<br />
■ Sensibilitätsstörungen<br />
(Auszug)<br />
■ Anamnese <strong>und</strong> kl<strong>in</strong>isch-neurologische<br />
Untersuchung<br />
■ E<strong>in</strong>leitung von Untersuchungen mit bildgebenden<br />
Verfahren (z.B. Computertomografie,<br />
Magnetresonanztomografie)<br />
■ Laboruntersuchungen<br />
■ Elektroneurographie (ENG) zur Bestimmung<br />
des Funktionszustandes des<br />
peripheren Nervs (Messung der Leitgeschw<strong>in</strong>digkeit)<br />
■ Elektroenzephalographie (EEG) zur Messung<br />
der Hirnstromaktivität<br />
■ Elektromyographie (EMG) zur Beurteilung<br />
<strong>und</strong> Differenzierung nerven- <strong>und</strong> muskelbed<strong>in</strong>gter<br />
Schädigungen<br />
■ Visuell evozierte Potentiale (VEP); Messung<br />
der Sehbahnen<br />
■ Akustisch evozierte Potentiale (AEP)<br />
■ Somatosensorisch evozierte Potentiale (SEP)<br />
■ Ultraschall der hirnversorgenden Arterien<br />
Die Therapie erfolgt spezifisch für<br />
die unterschiedlichen Krankheitsbilder.<br />
Dazu gehört neben der Information<br />
<strong>und</strong> Beratung des Patienten die<br />
Verordnung von:<br />
■ Medikamenten,<br />
■ Hilfsmitteln,<br />
■ Physiotherapie,<br />
■ Logopädie,<br />
■ Ergotherapie,<br />
<strong>und</strong> die E<strong>in</strong>leitung von Rehabilitationsmaßnahmen.<br />
Frau Anett Geschwender<br />
NEUROLOGISCHE PRAxIS<br />
Frau Anett Gschwender<br />
Wielandstraße 8<br />
99610 Sömmerda<br />
29<br />
Telefon: 03634 / 315 68 80<br />
Fax: 03634 / 315 68 85<br />
Sprechzeiten<br />
Mo: 08–12 Uhr / 14–16 Uhr<br />
Di: 08–12 Uhr / 14–18 Uhr<br />
Mi: 08–11 Uhr<br />
Do: 15–18 Uhr<br />
oben: <strong>Das</strong> Praxisteam<br />
unten: Praxisgebäude <strong>in</strong> Sömmerda
Ärztliche<br />
Fortbildung<br />
Prof. Pfister (re.) vom Universitätskl<strong>in</strong>ikum<br />
Jena <strong>und</strong> Prof. Fünfstück moderierten<br />
geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong>e Diskussion zum Thema<br />
„Harnwegs<strong>in</strong>fektionen“.<br />
Am 03.09. 2011 endete für unsere Diabetesassistent<strong>in</strong>nen/-assistenten<br />
die Fortbildung<br />
erfolgreich mit der mündlichen Prüfung.<br />
Prof. Fünfstück begrüßt Prof. Ste<strong>in</strong> aus Jena<br />
30<br />
Fortbildungen<br />
Intensivkurs Innere Mediz<strong>in</strong>: Nephrologie/Hypertensiologie <strong>in</strong> <strong>Weimar</strong><br />
Zum zehnten Mal wurde durch unser <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>,<br />
unter der Leitung von Herrn Prof. Dr.<br />
R. Fünfstück, e<strong>in</strong>e ärztliche Fortbildungsveranstaltung<br />
zu den Themen „Nierenerkrankungen<br />
<strong>und</strong> Bluthochdruck“ veranstaltet. Zu<br />
dieser Tagung, die am 1. <strong>und</strong> 2. Juli 2011<br />
stattfand, trafen sich fast 60 Ärzte aus allen<br />
Teilen Deutschlands. National <strong>und</strong> <strong>in</strong>ternational<br />
bekannte Referenten berichteten <strong>in</strong> verschiedenen<br />
Sem<strong>in</strong>aren zu Ursachen von Nierenerkrankungen<br />
sowie zu deren rationaler<br />
Diagnostik <strong>und</strong> Therapie.<br />
In e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>teraktiven Kurs wurde beispielsweise<br />
die neuen Leitl<strong>in</strong>ien zur Diagnostik <strong>und</strong> Therapie<br />
von Harnwegs<strong>in</strong>fektionen durch Herrn<br />
Prof. Pfister (Universitätskl<strong>in</strong>ikum Jena) <strong>und</strong><br />
Herrn Prof. Dr. R. Fünfstück (<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> <strong>Weimar</strong>)<br />
erläutert. Weitere Tagungsschwerpunkte waren<br />
die Betreuung von Schwangeren mit e<strong>in</strong>er<br />
akuten oder chronischen Nierenfunktionsstörung<br />
<strong>und</strong> die Versorgung nierentransplantierter<br />
Patienten (Frau Prof. Dr. I. Hauser, Universitätskl<strong>in</strong>ikum<br />
Frankfurt/Ma<strong>in</strong>). Zu neuen Aspekten<br />
Der Bereich Diabetologie der Kl<strong>in</strong>ik Innere Mediz<strong>in</strong><br />
I unseres <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s organisierte am<br />
05.03.2011 traditionsgemäß die jährliche<br />
Pflichtfortbildung für Diabetesberater<strong>in</strong>nen/berater<br />
<strong>und</strong> Diabetesassistent<strong>in</strong>nen/-assistenten.<br />
Diese Veranstaltung genießt nicht nur im<br />
Freistaat Thür<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong> hohes Ansehen; Zunehmend<br />
häufiger können auch Teilnehmer aus<br />
Sachsen, Sachsen-Anhalt <strong>und</strong> Bayern zu dieser<br />
Fortbildungsveranstaltung begrüßt werden. In<br />
diesem Jahr nahmen an dem Treffen, das im<br />
Forum Seebach des Marie-Seebach-Stiftes <strong>Weimar</strong><br />
stattfand, fast <strong>13</strong>0 DiabetesberaterInnen<br />
<strong>und</strong> DiabetesassistentInnen teil. Diskutiert<br />
wurden Fragen der Betreuung von Patienten<br />
mit Diabetes mellitus, <strong>in</strong>sbesondere bei Störungen<br />
der Herz- <strong>und</strong> Nierenfunktion. Als Referenten<br />
zum Thema „Nierenerkrankungen“ wurden<br />
Herr Prof. Dr. G. Ste<strong>in</strong> aus Jena <strong>und</strong> Frau Rosemarie<br />
Rudolph aus Erfurt begrüßt. Ausgehend<br />
von e<strong>in</strong>em Überblick zur Entwicklung von Behandlungsstrategien<br />
bei diabetesbed<strong>in</strong>gten<br />
Störungen der Nierenfunktion erläuterte Herr<br />
der Bluthochdruckerkrankung referierte Herr<br />
Dr. Bönner (Bad Kroz<strong>in</strong>gen). Wie <strong>in</strong> den vergangenen<br />
Jahren erfreute sich die <strong>in</strong>teraktive<br />
Diskussion <strong>in</strong>teressanter Krankenhausfälle großer<br />
Beliebtheit. Im Rahmen des Sem<strong>in</strong>ars wurden<br />
nicht nur <strong>in</strong>teressante Krankheitsbilder<br />
aus dem kl<strong>in</strong>ischen Alltag diskutiert, sondern<br />
auch durch Frau Prof. Dr. K. Amann (Universitätskl<strong>in</strong>ikum<br />
Erlangen) pathohistologische Bef<strong>und</strong>e<br />
aus der Nierenbiopsiediagnostik vorgestellt.<br />
Unter anderem wurde auch der Verlauf<br />
e<strong>in</strong>e EHEC-Infektion demonstriert.<br />
Die Veranstaltung, die unter der Schirmherrschaft<br />
des Berufsverbandes Deutscher Internisten<br />
<strong>und</strong> der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie<br />
stand, leitete Prof. Dr. Fünfstück<br />
geme<strong>in</strong>sam mit Prof. Dr. Bönner. Durch die Tagungsteilnehmer<br />
wurden alle Referenten <strong>und</strong><br />
der Verlauf der gesamten Tagung evaluiert. Die<br />
gute Resonanz der Veranstaltung bestärkte die<br />
Organisatoren, auch im kommenden Jahr wieder<br />
e<strong>in</strong>e solche Fortbildung <strong>in</strong> <strong>Weimar</strong> zu organisieren.<br />
Fortbildung für Diabetesassistent<strong>in</strong>nen/-assistenten <strong>und</strong><br />
Diabetesberater<strong>in</strong>nen/-berater des Freistaates Thür<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> <strong>Weimar</strong><br />
Prof. Ste<strong>in</strong> den s<strong>in</strong>nvollen <strong>und</strong> rationalen E<strong>in</strong>satz<br />
laborchemischer <strong>und</strong> bildgebender Untersuchungsverfahren<br />
<strong>und</strong> die Pr<strong>in</strong>zipien e<strong>in</strong>er<br />
Nierenersatztherapie (Hämodialyse <strong>und</strong> Peritonealdialyse).<br />
Im Anschluss an diesen Vortrag<br />
berichtete Frau Rosemarie Rudolph, die Vorsitzende<br />
der Interessengeme<strong>in</strong>schaft der Dialysepatienten<br />
<strong>und</strong> Nierentransplantierten Thür<strong>in</strong>gen<br />
e.V., über eigene Erfahrungen, die sie als<br />
Dialysepatient<strong>in</strong> <strong>und</strong> mit der Nierentransplantation<br />
persönlich erlebt hatte. Zu den Problemen<br />
des „herzkranken“ Diabetikers erörterte<br />
Dr. Rauchfuß, Oberarzt am <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>,<br />
die Möglichkeiten der Herzkatheteruntersuchung<br />
am <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>. Abschließend stellte Herr<br />
Breuer, der als Sporttherapeut am Zentrum für<br />
Physikalische <strong>und</strong> Rehabilitative Mediz<strong>in</strong> des<br />
<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s <strong>in</strong> <strong>Weimar</strong> tätig ist, Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsprogramme<br />
für Patienten mit Diabetes mellitus<br />
vor. Alle Vorträge wurden von den Gästen mit<br />
großem Interesse aufgenommen. Viele Diskussionen<br />
mit den Referenten bestätigten e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante<br />
Themenauswahl.
<strong>Weimar</strong>er HNO-Gespräche<br />
HNO-Fortbildungsveranstaltung am 19. Februar 2011<br />
Am 19. Februar 2011 fanden erstmalig nach<br />
dem Amtswechsel <strong>in</strong> der HNO-Kl<strong>in</strong>ik die<br />
Weima rer HNO-Gespräche statt. Bewusst wurde<br />
dazu e<strong>in</strong> phoniatrischer Themenkomplex<br />
gewählt, da im Zeitalter der modernen Kommunikation<br />
<strong>und</strong> der Medien die Stimme <strong>und</strong><br />
die Sprache e<strong>in</strong>e immer größer werdende Rolle<br />
spielen. Störungen <strong>in</strong> diesem Bereich führen<br />
sehr schnell zu sozialen Ausgrenzungen mit<br />
den damit verb<strong>und</strong>enen E<strong>in</strong>schränkungen der<br />
Lebensqualität. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wurde e<strong>in</strong>e<br />
Fortbildung von der Kl<strong>in</strong>ik für HNO-Heilk<strong>und</strong>e<br />
veranstaltet, an der mehr als 50 Kollegen<br />
aus Thür<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> den angrenzenden Ländern<br />
teilnahmen.<br />
Nach e<strong>in</strong>er kurzen E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Thematik<br />
von Frau Dr. Clarissa Colmant, die e<strong>in</strong>en Überblick<br />
über die Klassifikation von Stimmstörungen<br />
gegeben hat, referierte Herr Diplompädagoge<br />
M. Ulrich vom Universitätskl<strong>in</strong>ikum Jena<br />
über e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>teilung der auditiv perzeptiven<br />
Stimmbeurteilung. Der eigentliche Schwerpunkt<br />
wurde von zwei <strong>in</strong>ternational anerkannten<br />
Referenten dargelegt. Zum e<strong>in</strong>en berichtete<br />
Herr Professor Seidner aus Berl<strong>in</strong> über<br />
das Phänomen Heiserkeit aus phoniatrischer<br />
<strong>und</strong> sängerischer Sicht. In diesem Vortrag kam<br />
sehr deutlich zum Ausdruck, dass durchaus<br />
vom Ungeübten pathologische Stimmmerkmale<br />
oftmals als künstlerisches Detail erlernt <strong>und</strong><br />
<strong>in</strong> Klassik- <strong>und</strong> Popgesang e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />
Nach e<strong>in</strong>er kurzen Pause war die Orientierung<br />
mehr auf den chirurgischen Aspekt <strong>in</strong><br />
der Phoniatrie gerichtet. Hierzu referierte Herr<br />
Professor Tadeus Nawka, Leiter der Phoniatrie<br />
am Campus Mitte der Charité Berl<strong>in</strong>, über<br />
funktionsorientierte Indikationen zur Phonochirurgie.<br />
Aktuelle Fragen – wie zum Beispiel<br />
Chefärzt<strong>in</strong> PD Dr. Hoffmann dankte Prof. Nawka<br />
aus Berl<strong>in</strong> für se<strong>in</strong> <strong>in</strong>teressantes Referat.<br />
„Wann muss ich e<strong>in</strong>en pathologischen Bef<strong>und</strong><br />
an den Stimmlippen abtragen, wann<br />
sollte ich ihn lieber logopädisch behandeln?“<br />
– wurden umfassend dargestellt. Abschließend<br />
berichtete Frau Privatdozent<strong>in</strong> Dr. Kerst<strong>in</strong><br />
Hoffmann über e<strong>in</strong>e seit ihrer Amtse<strong>in</strong>führung<br />
hier <strong>in</strong> <strong>Weimar</strong> praktizierte operative<br />
Technik zur Stimmmodulation mit dem Ziel<br />
der Stimmerhöhung vorwiegend bei Mannzu-Frau-Transsexualismus.<br />
Diese erste phoniatrische Fortbildung am <strong>Sophien</strong>-<br />
<strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong>-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> <strong>in</strong> <strong>Weimar</strong><br />
wurde von allen teilnehmenden Kollegen<br />
sehr <strong>in</strong>teressiert aufgenommen. Es war e<strong>in</strong>e<br />
lebhafte Veranstaltung, die geprägt war vom<br />
kollegialen Gespräch.<br />
Strahlendes Lächeln: Frau Dr. Colmant nach<br />
ihrem Referatsdebüt<br />
31<br />
Die Veranstaltung bot allen Beteiligten die<br />
Möglichkeit für <strong>in</strong>teressante, kollegiale<br />
Gespräche.<br />
Prof. Seidner, Koryphäe auf dem Gebiet der<br />
Behandlung der Sängerstimme, konnte für das<br />
<strong>Weimar</strong>er HNO-Gespräch gewonnen werden.<br />
Diplompädagoge <strong>und</strong> Stimmtherapeut M.<br />
Ulrich referierte zum Thema „E<strong>in</strong>teilung<br />
der auditiv perzeptiven Stimmbeurteilung.
Rückblick<br />
Deutsches Nationaltheater <strong>Weimar</strong><br />
E<strong>in</strong> herzliches Willkommen auch den<br />
<strong>Weimar</strong>er Ärzten, hier dem Ehepaar Kempa,<br />
durch die Geschäftsleitung <strong>und</strong> den<br />
Ärztlichen Direktor.<br />
Namhafte Gäste aus Kirche <strong>und</strong> Diakonie,<br />
Dr. Scholtissek <strong>und</strong> Ehefrau, Super<strong>in</strong>tendent<br />
H. Herbst <strong>und</strong> Rektor A. Kramme<br />
32<br />
Unsere jungen „Pflegexperten“ <strong>in</strong> Partystimmung<br />
von Klaus-Dieter Erler,<br />
Vorsitzender der Mitarbeitervertretung<br />
Wieder e<strong>in</strong>mal wurde quasi der rote Teppich<br />
ausgerollt <strong>und</strong> „Stars“ <strong>und</strong> „Sternchen“ eroberten<br />
am Abend des 24. Juni 2011 <strong>in</strong> fe<strong>in</strong>ster<br />
Abendrobe das Deutsche Nationaltheater <strong>Weimar</strong>.<br />
Es war nicht der Opernball <strong>und</strong> auch ke<strong>in</strong><br />
Filmfestival, wie Beobachter vielleicht vermuteten.<br />
Es war wieder e<strong>in</strong>mal die Ball-Nacht für die<br />
Mitarbeiterschaft des <strong>Sophien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hufeland</strong><br />
<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s <strong>und</strong> unserer Unternehmenspartner.<br />
Alle<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e St<strong>und</strong>e nahm der Sektempfang e<strong>in</strong>,<br />
zu dem jeder der über 500 Gäste ganz persönlich<br />
von der Geschäftsleitung <strong>und</strong> dem Ärztlichen<br />
Direktor auf das Herzlichste begrüßt wurde.<br />
An diesem Ballabend, der alle zwei Jahre<br />
stattf<strong>in</strong>det, soll die Belegschaft geehrt werden<br />
<strong>und</strong> e<strong>in</strong>mal so richtig ausgelassen mite<strong>in</strong>ander<br />
feiern dürfen. Es gehört zum traditionellen Konzept,<br />
dass die Sommerbälle des <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s immer<br />
mit e<strong>in</strong>em anspruchsvollen Unterhaltungsprogramm<br />
beg<strong>in</strong>nen, dessen Inhalt bis zur letzten<br />
M<strong>in</strong>ute geheim bleibt.<br />
So wurden wir dann für e<strong>in</strong>e St<strong>und</strong>e nach Paris<br />
<strong>und</strong> New York entführt, um <strong>in</strong> ergreifenden Liedern<br />
das Leben der Edith Piaf zu erahnen. Gänsehaut<br />
<strong>und</strong> manche Träne konnten nur von den<br />
Wenigsten unterdrückt werden, so nahegehend<br />
vermochte Christa Platzer w<strong>und</strong>erbar diese e<strong>in</strong>zigartige<br />
Sänger<strong>in</strong> darzustellen.<br />
In se<strong>in</strong>er Begrüßungs- <strong>und</strong> Dankesansprache hat<br />
Geschäftsführer Hubertus Jaeger Rückblick,<br />
Geschäftsführer Hubertus Jaeger<br />
dankt der Mitarbeiterschaft <strong>und</strong> den<br />
Kooperationspartnern für hervorragende<br />
Arbeit
Rauschende Ballnacht im DNT<br />
Bilanz <strong>und</strong> Ausschau gehalten. Dieser hochengagierten<br />
Mitarbeiterschaft, die an 365 Tagen<br />
im Jahr r<strong>und</strong> um die Uhr im E<strong>in</strong>satz ist, ist es zu<br />
verdanken, dass das <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> auch <strong>in</strong><br />
Zeiten bewegten Fahrwassers wirtschaftlich ges<strong>und</strong><br />
bleibt <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Patienten hochqualitativ<br />
versorgen kann.<br />
Zahlreichen niedergelassen Ärzt<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Ärzten<br />
dankte er für die fre<strong>und</strong>schaftlich kooperative<br />
Zusammenarbeit mit dem <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> zum<br />
Wohle unserer geme<strong>in</strong>samen Patienten. Und<br />
dann öffneten sich sämtliche Portale der vier<br />
Ebenen unseres schönen Theaters für Bankett,<br />
Tanz <strong>und</strong> Unterhaltung.<br />
E<strong>in</strong>e Augenweide boten die Gourmetbuffets, gezaubert<br />
von der Crew des James Cater<strong>in</strong>g, <strong>und</strong><br />
edle We<strong>in</strong>e füllten zahlreiche Gläser. Es war die<br />
Gelegenheit, e<strong>in</strong>mal wieder <strong>in</strong> aller Ruhe mit<br />
Kollegen zu d<strong>in</strong>ieren <strong>und</strong> zu plauschen, wozu im<br />
Kl<strong>in</strong>ikalltag wenig Zeit bleibt. Es waren nicht nur<br />
die Chirurgen, die es verstanden, den Hummer<br />
fachgerecht aufzubrechen.<br />
Franz Liszt, für <strong>Weimar</strong> <strong>in</strong> diesem Jahr überall<br />
präsent, durfte auch an diesem Abend nicht fehlen.<br />
Der uns wohlbekannte <strong>und</strong> geschätzte Pianist<br />
Felix Reuter, uns bereits aus Festveranstaltungen<br />
im <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> als Unterhalter vertraut, hat<br />
uns mit Auszügen aus se<strong>in</strong>em Liszt-Programm<br />
zum Lachen gebracht. Mit dem Wiener Opern-<br />
Star des Abends: „Edith Piaf“ alias Christa Platzer<br />
ball kann durchaus der Vergleich standhalten,<br />
was Eleganz, Dichte auf dem Parkett <strong>und</strong> Rhythmusgefühl<br />
sowie Ambiente an diesem Abend <strong>in</strong><br />
<strong>Weimar</strong> betrifft.<br />
Die grandiose Band Pr<strong>in</strong>cess Jo unterstützt von<br />
<strong>Weimar</strong> Brass zog sämtliche Register <strong>und</strong> heizte<br />
derart e<strong>in</strong>, dass es niemandem möglich war, sich<br />
der Tanzfläche zu entziehen. So manche Schwester<br />
brachte ihren Chefarzt dabei an se<strong>in</strong>e physischen<br />
Grenzen.<br />
Die E<strong>in</strong>heizer „Pr<strong>in</strong>zess-Jo“, Hausband<br />
des <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong>s, zog alle aufs Parkett.<br />
Während sich die Nachtschicht für die Diensthabenden<br />
im <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> bereits dem Ende neigte,<br />
wurde im Theater immer noch gefeiert. Es ist<br />
e<strong>in</strong> schöner Brauch, dass diese Kolleg<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />
Kollegen, die dienstlich bed<strong>in</strong>gt nicht mitfeiern<br />
können, entschädigt werden, <strong>in</strong> diesem Jahr mit<br />
e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Geschenk <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em Theaterbesuch<br />
ihrer Wahl.<br />
Nach dem Ball ist vor dem Ball! So s<strong>in</strong>d wir froher<br />
Erwartung <strong>und</strong> gespannt auf den Nächsten.<br />
33<br />
ambulant-stationäres „Expertensymposium“<br />
<strong>in</strong> der Tanzpause<br />
Starpianist Felix Reuter „ganz <strong>in</strong> Liszt“<br />
fesselte se<strong>in</strong>e Zuhörer.
Personal<br />
Albert, Kathar<strong>in</strong>a<br />
20-jähriges Dienstjubiläum<br />
Berger, Gertraud<br />
20-jähriges Dienstjubiläum<br />
Baesekow, Heike<br />
20-jähriges Dienstjubiläum<br />
34<br />
Dienstjubiläen 2010<br />
20 Dienstjahre<br />
Albert, Kathar<strong>in</strong>a Kl<strong>in</strong>ik für Innere Mediz<strong>in</strong> II<br />
Appel, Almut Geschäftsleitung/Sekretariat<br />
Baesekow, Heike Kl<strong>in</strong>ik für Innere Mediz<strong>in</strong> II<br />
Berger, Gertraud Kl<strong>in</strong>ik für Hals-Nasen-<br />
Ohrenheilk<strong>und</strong>e<br />
Böhle, Kathleen Kl<strong>in</strong>ik für Innere Mediz<strong>in</strong> II<br />
Brauns, Claudia Kl<strong>in</strong>ik für K<strong>in</strong>der- <strong>und</strong><br />
Jugendmediz<strong>in</strong><br />
Erfurt, Ingrid Sozialdienst<br />
Ernst, Monika Pflegepool<br />
Foitzik, Michael Kl<strong>in</strong>ik für Radiologie <strong>und</strong><br />
Nuklearmediz<strong>in</strong><br />
Fuchs, Stephan Kl<strong>in</strong>ik für Innere Mediz<strong>in</strong> II<br />
Gannott, Eva-Maria Kl<strong>in</strong>ik für Innere Mediz<strong>in</strong> II<br />
Geist, Dorit Zentrum für Physikalische <strong>und</strong><br />
Rehabilitative Mediz<strong>in</strong><br />
Gorn, Dorit Zentrum für Physikalische <strong>und</strong><br />
Rehabilitative Mediz<strong>in</strong><br />
Dr. med. Grauel, Bernd-Michael Kl<strong>in</strong>ik für<br />
Gynäkologie <strong>und</strong> Geburtshilfe<br />
Groß, Kati Kl<strong>in</strong>ik für Neurologie <strong>und</strong> Kl<strong>in</strong>ische<br />
Neurophysiologie<br />
Grunert, Wolfgang Haus- <strong>und</strong> Betriebstechnik<br />
Henke, Gisela Kl<strong>in</strong>ik für Gynäkologie <strong>und</strong><br />
Geburtshilfe<br />
Herberg, Nicole Kl<strong>in</strong>ik für Allgeme<strong>in</strong>- <strong>und</strong><br />
Viszeralchirurgie<br />
Hofmann, Ivonne Kl<strong>in</strong>ik für K<strong>in</strong>der- <strong>und</strong><br />
Jugendmediz<strong>in</strong><br />
Kanzler, Sylvia Hygienedienst<br />
Klenke, Eva-Maria Pflegepool<br />
Kurt, Andrea Funktionsdienst<br />
Leyva-Crespo, Susanne Zentrale Sterilisation<br />
L<strong>in</strong>se, Britt Kl<strong>in</strong>ik für K<strong>in</strong>der- <strong>und</strong> Jugendmediz<strong>in</strong><br />
Marquardt, Steffi Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie <strong>und</strong><br />
Psychotherapie<br />
Michel, Siegl<strong>in</strong>de Kl<strong>in</strong>ik für Neurologie <strong>und</strong><br />
Kl<strong>in</strong>ische Neurophysiologie<br />
Mortag, Kornelia Kl<strong>in</strong>ik für Orthopädie, Unfall- <strong>und</strong><br />
Handchirurgie<br />
Netz, Roswitha Personalwesen<br />
Neu, Iris Kl<strong>in</strong>ik für Hals-Nasen-Ohrenheilk<strong>und</strong>e<br />
Oppermann, Cordula Notaufnahme<br />
Pfuhl, Karsten Krankenpflegeschule<br />
Pyko, Annette Kl<strong>in</strong>ik für Innere Mediz<strong>in</strong> II<br />
Redmann, Monika Funktionsdienst<br />
Regenhardt Christiane Zentral-OP<br />
Reichmuth, Sylvia Kl<strong>in</strong>ik für Allgeme<strong>in</strong>- <strong>und</strong><br />
Viszeralchirurgie (IKC)<br />
Riepel, Leane Kl<strong>in</strong>ik für Innere Mediz<strong>in</strong> II<br />
Scholz, Kerst<strong>in</strong> Kl<strong>in</strong>ik für Innere Mediz<strong>in</strong> II<br />
Schwertner, Christiane Kl<strong>in</strong>ik für Innere Mediz<strong>in</strong> I<br />
Siegert, Elisabeth Rechnungswesen/Buchhaltung<br />
Stache, Antje Kl<strong>in</strong>ik für Gynäkologie <strong>und</strong><br />
Geburtshilfe<br />
Wagenknecht, Claudia Kl<strong>in</strong>ik für Neurologie <strong>und</strong><br />
Kl<strong>in</strong>ische Neurophysiologie<br />
Wölfel, Antje Kl<strong>in</strong>ik für Anästhesie <strong>und</strong><br />
Intensivmediz<strong>in</strong><br />
Worbs, Ramona Kl<strong>in</strong>ik für Anästhesie <strong>und</strong><br />
Intensivmediz<strong>in</strong><br />
Zietlow, Marion Kl<strong>in</strong>ik für K<strong>in</strong>der- <strong>und</strong><br />
Jugendmediz<strong>in</strong><br />
15 Dienstjahre<br />
Dr. med. Böhm, Christian Kl<strong>in</strong>ik für Orthopädie,<br />
Unfall- <strong>und</strong> Handchirurgie<br />
Dipl.-Med. Buschbeck, Uwe Kl<strong>in</strong>ik für Anästhesie<br />
<strong>und</strong> Intensivmediz<strong>in</strong><br />
Günther, Kar<strong>in</strong> Rechnungswesen/Buchhaltung<br />
Kaufmann, Burgl<strong>in</strong>d Kl<strong>in</strong>ik für Orthopädie, Unfall-<br />
<strong>und</strong> Handchirurgie<br />
Pawelski, Dietl<strong>in</strong>d Kl<strong>in</strong>ik für Allgeme<strong>in</strong>- <strong>und</strong><br />
Viszeralchirurgie<br />
Rödiger, Silke Kl<strong>in</strong>ik für Neurologie <strong>und</strong> Kl<strong>in</strong>ische<br />
Neurophysiologie<br />
Schenke, Thomas Mediz<strong>in</strong>technik<br />
Sonnet, Helga Zentrum für Physikalische <strong>und</strong><br />
Rehabilitative Mediz<strong>in</strong><br />
Straßburg, Tanja Kl<strong>in</strong>ik für Allgeme<strong>in</strong>- <strong>und</strong><br />
Viszeralchirurgie<br />
10 Dienstjahre<br />
Benger, Kerst<strong>in</strong> Kl<strong>in</strong>ik für Innere Mediz<strong>in</strong> II<br />
Bergmann, Claudia Kl<strong>in</strong>ik für Anästhesie <strong>und</strong><br />
Intensivmediz<strong>in</strong><br />
Bräuer, Jörg Zentrum für Physikalische <strong>und</strong><br />
Rehabilitative Mediz<strong>in</strong><br />
Feldhusen, Jan-Dirk Rechnungswesen/Buchhaltung<br />
Dr. med. Güntheroth, Silke Kl<strong>in</strong>ik für Allgeme<strong>in</strong>-<br />
<strong>und</strong> Viszeralchirurgie<br />
He<strong>in</strong>ze, Petra Sozialdienst<br />
Dr. med. Hoppe, Arndt Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie <strong>und</strong><br />
Psychotherapie<br />
Jaeger, Hubertus Geschäftsleitung<br />
Juhran, Dirk Zentrum für Physikalische <strong>und</strong><br />
Rehabilitative Mediz<strong>in</strong><br />
Kontenak, Kathar<strong>in</strong>a Kl<strong>in</strong>ik für Neurologie <strong>und</strong><br />
Kl<strong>in</strong>ische Neurophysiologie<br />
Misztrik, Silke Kl<strong>in</strong>ik für Gynäkologie <strong>und</strong><br />
Geburtshilfe<br />
Dr. med. Plichta, Karen Kl<strong>in</strong>ik für Radiologie <strong>und</strong><br />
Nuklearmediz<strong>in</strong><br />
Reimann, Sab<strong>in</strong>e Kl<strong>in</strong>ik für Allgeme<strong>in</strong>- <strong>und</strong><br />
Viszeralchirurgie<br />
Schultz, Katr<strong>in</strong> Zentrum für Physikalische <strong>und</strong><br />
Rehabilitative Mediz<strong>in</strong><br />
Walter, Julie Rezeption<br />
Wichler, Andrea Rezeption<br />
Ziemke, Ulrike Apotheke<br />
Dr. med. Zillessen, Klaus Eckart Kl<strong>in</strong>ik für K<strong>in</strong>der-<br />
<strong>und</strong> Jugendmediz<strong>in</strong>
E<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Austritte<br />
E<strong>in</strong>tritte 2010, 2. Halbjahr<br />
▪ Funktionsdienst<br />
Krebs, Christian; 01.08.2010<br />
Koch, Sylke; 01.10.2010<br />
▪ Kl<strong>in</strong>ik für Allgeme<strong>in</strong>- u. Viszeralchirurgie<br />
Dr. med. Richard, Matthias; 01.07.2010<br />
Thümmler, Michaela; 16.08.2010<br />
Joch, Thomas; 16.08.2010<br />
Ceol, Antonia; 01.09.2010<br />
Jähkel, Stella; 04.10.2010<br />
▪ Kl<strong>in</strong>ik für Anästhesie <strong>und</strong> Intensivmediz<strong>in</strong><br />
Harnisch Sarah; 16.08.2010<br />
Buschbaum, Denice; 01.09.2010<br />
Schäffner, Fanny; 01.10.2010<br />
Dr. med. Schmidt, Falk; 01.10.2010<br />
▪ Kl<strong>in</strong>ik für Gynäkologie <strong>und</strong> Geburtshilfe<br />
Rohrbach, Anne; 16.08.2010<br />
Hahn, Wiete; 01.10.2010<br />
▪ Kl<strong>in</strong>ik für Hals-Nasen-Ohren-Heilk<strong>und</strong>e<br />
PD Dr. med. Hoffmann, Kerst<strong>in</strong>; 01.07.2010<br />
▪ Kl<strong>in</strong>ik für Innere Mediz<strong>in</strong> I<br />
Harnisch, Sarah; 16.08.2010<br />
Mahlo, Kar<strong>in</strong>a; 16.08.2010<br />
Münzenberg, Katja; 01.09.2010<br />
Weniger, Simone; 01.09.2010<br />
Hennig, Katr<strong>in</strong>; 15.09.2010<br />
Hutschenreuther, Jan; 01.10.2010<br />
▪ Kl<strong>in</strong>ik für Innere Mediz<strong>in</strong> II<br />
Dr. med. Fix, Peter; 01.07.2010<br />
Rettcke, Maria; 01.08.2010<br />
Thümmler, Michaela; 16.08.2010<br />
Kümmel, Diana; 16.08.2010<br />
▪ Kl<strong>in</strong>ik für K<strong>in</strong>der- <strong>und</strong> Jugendmediz<strong>in</strong><br />
Herfurth, Stefanie; 01.09.2010<br />
Bräutigam, Sonja; 01.10.2010<br />
Eulenste<strong>in</strong>, Marie; 01.10.2010<br />
Kieser, Sophia; 04.10.2010<br />
▪ Kl<strong>in</strong>ik für Neurologie <strong>und</strong> Kl<strong>in</strong>ische<br />
Neurophysiologie<br />
Schäfer, Daniela; 16.08.2010<br />
Pr<strong>in</strong>z, Christian; 01.09.2010<br />
Silge, Carol<strong>in</strong>; 01.09.2010<br />
Bohm, Jan<strong>in</strong>e; 01.10.2010<br />
Dr. med. Kiehntopf, Annemarie; 01.11.2010<br />
▪ Kl<strong>in</strong>ik für Orthopädie, Unfall- <strong>und</strong> Hand-<br />
chirurgie<br />
Dr. med. Beberhold, Anja; 01.07.2010<br />
Schäfer, Daniela; 16.08.2010<br />
Kümmel, Diana; 16.08.2010<br />
Carl, Stephanie; 16.08.2010<br />
Wolf, Silvana; 01.09.2010<br />
Drescher, Bianca; 01.09.2010<br />
Pf<strong>und</strong>heller, Anne; <strong>13</strong>.09.2010<br />
▪ Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie <strong>und</strong> Psychotherapie<br />
Bernard-Mittelstädt, Jenny; 01.07.2010<br />
S<strong>in</strong>ger, Julia; 09.08.2010<br />
Müller, Nancy; 01.10.2010<br />
Feldrappe, Sabr<strong>in</strong>a; 05.10.2010<br />
Bartusch, Marcel; 01.11.2010<br />
Dipl. Psych. Bic, Daniel; 01.11.2010<br />
Klitzke, Anja; 01.11.2010<br />
Dipl. Psych. Saupe, Jan<strong>in</strong>e; 16.11.2010<br />
▪ Kl<strong>in</strong>ik für Radiologie <strong>und</strong> Nuklearmediz<strong>in</strong><br />
König, S<strong>in</strong>dy; 16.08.2010<br />
▪ Krankenpflegeschule<br />
Bauchspieß, Christ<strong>in</strong>a; 01.09.2010<br />
Florian, Nicole; 01.09.2010<br />
H<strong>in</strong>z, Manuel; 01.09.2010<br />
Leubner, Anna; 01.09.2010<br />
Möller, Sophie; 01.09.2010<br />
Müller,Matthias; 01.09.2010<br />
Nagel, Anne-Maria; 01.09.2010<br />
Rauch, Julia; 01.09.2010<br />
Reißig, Sophie; 01.09.2010<br />
Roewer, Julia; 01.09.2010<br />
Rommel, Florian; 01.09.2010<br />
Straube, Julia; 01.09.2010<br />
Wagner, Sophie; 01.09.2010<br />
Wilde, Jan<strong>in</strong>a; 01.09.2010<br />
Wolter, Christ<strong>in</strong>a; 01.09.2010<br />
Zimmermann, Jörg; 01.09.2010<br />
▪ Mediz<strong>in</strong>controll<strong>in</strong>g<br />
Rettcke, Maria; 01.08.2010<br />
Mahlo, Kar<strong>in</strong>a; 16.08.2010<br />
Baumgarten, Simone; 01.11.2010<br />
▪ Mediz<strong>in</strong>technik<br />
Demuth, Marcel; 01.10.2010<br />
▪ Pflegedienst<br />
Grützner, Johannes; 01.07.2010<br />
Streisel, Marian; 01.07.2010<br />
Jauch, Lisa; 21.07.2010<br />
Wonka, Marie; 30.08.2010<br />
▪ Qualitätsmanagement<br />
Heckel, Peggy; <strong>13</strong>.09.2010<br />
▪ Zentralapotheke<br />
Z<strong>in</strong>ner, Michael; 01.11.2010<br />
▪ Zentrallabor<br />
Göpel, Sandra; 12.07.2010<br />
▪ Zentrum für Physikalische <strong>und</strong><br />
Rehabilitative Mediz<strong>in</strong><br />
Burghoff, Kathar<strong>in</strong>a; 09.07.2010<br />
Austritte 2010, 2. Halbjahr<br />
▪ Haus- <strong>und</strong> Betriebstechnik<br />
Blumenthal, Kev<strong>in</strong>; 31.10.2010<br />
Falk, Patrick; 31.10.2010<br />
Hauschild, Peter; 31.12.2010<br />
▪ Kl<strong>in</strong>ik für Allgeme<strong>in</strong>- u. Viszeralchirurgie<br />
Kästner, Anne; 16.07.2010<br />
Henzgen, Beate; 30.11.2010<br />
Dr. med. Huber, Mart<strong>in</strong>; 31.12.2010<br />
Pietschmann, Lars; 31.12.2010<br />
▪ Kl<strong>in</strong>ik für Anästhesie <strong>und</strong> Intensivmediz<strong>in</strong><br />
Leser, Christ<strong>in</strong>a; 31.08.2010<br />
Zimmermann, Ulrike-Sandra; 16.10.2010<br />
▪ Kl<strong>in</strong>ik für Gynäkologie <strong>und</strong> Geburtshilfe<br />
He<strong>in</strong>emann, Cathleen; 31.07.2010<br />
Tiedemann, Katr<strong>in</strong>; 30.09.2010<br />
Dr. med. Rengsberger, Matthias; 26.10.2010<br />
Herrmann, Marion; 31.10.2010<br />
Henzgen, Beate; 30.11.2010<br />
Dr. med. Simon, Anke; 31.12.2010<br />
▪ Kl<strong>in</strong>ik für Hals-Nasen-Ohren-Heilk<strong>und</strong>e<br />
Berger, Gertraud; 31.10.2010<br />
▪ Kl<strong>in</strong>ik für Innere Mediz<strong>in</strong> I<br />
Kürstner, Irmtraud; 31.08.2010<br />
Wildt, Ivonne; 30.09.2010<br />
Etzel, Barbara-Magdalena; 19.11.2010<br />
▪ Kl<strong>in</strong>ik für Innere Mediz<strong>in</strong> II<br />
Bolze, Uta; 30.09.2010<br />
Zimmer, Johanna; 31.10.2010<br />
35<br />
Etzel, Barbara-Magdalena; 19.11.2010<br />
Noack, Susan; 31.12.2010<br />
▪ Kl<strong>in</strong>ik für K<strong>in</strong>der- <strong>und</strong> Jugendmediz<strong>in</strong><br />
Wolf, Traute; 31.08.2010<br />
Pfeufer, Renate; 31.10.2010<br />
Henzgen, Beate; 30.11.2010<br />
▪ Kl<strong>in</strong>ik für Neurologie <strong>und</strong> Kl<strong>in</strong>ische<br />
Neurophysiologie<br />
Schneegaß, Hanna; 31.08.2010<br />
Dr. med. Beckhaus, Ulrike; 14.09.2010<br />
Güldner, Bett<strong>in</strong>a; 17.12.2010<br />
Peytard, Juliette; 31.12.2010<br />
▪ Kl<strong>in</strong>ik für Orthopädie, Unfall- <strong>und</strong> Hand-<br />
chirurgie<br />
Wenkel-Grünberg, Franziska; 16.07.2010<br />
Meier, Roland; 31.07.2010<br />
Patenge, Steffen; 30.09.2010<br />
Heise, Christiane; 31.12.2010<br />
▪ Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie <strong>und</strong> Psychotherapie<br />
Wiese, Sonja; 05.07.2010<br />
Sievert, Steffi; 31.08.2010<br />
Hoyer, Alexandro; 01.10.2010<br />
Buttler, Carol<strong>in</strong>e; 30.11.2010<br />
Möbius, Anja; 31.12.2010<br />
▪ Kl<strong>in</strong>ik für Radiologie <strong>und</strong> Nuklearmediz<strong>in</strong><br />
Gulich, Erika; 30.09.2010<br />
▪ Krankenpflegeschule<br />
Blöck, Sandra; 31.08.2010<br />
Buchwald, Katja; 31.08.2010<br />
Gerstung, Marion; 31.08.2010<br />
Gromball, Anja; 31.08.2010<br />
Koziol, Madlen; 31.08.2010<br />
Leser, Christ<strong>in</strong>a; 31.08.2010<br />
Schmidt, Stephanie; 31.08.2010<br />
Stange, Melanie; 31.08.2010<br />
Buttler, Carol<strong>in</strong>e; 30.11.2010<br />
▪ Mediz<strong>in</strong>controll<strong>in</strong>g<br />
Meier, Roland; 31.07.2010<br />
▪ Mediz<strong>in</strong>technik<br />
Thomas, Janett; 30.09.2010<br />
▪ Personalwesen mit Sekretariat<br />
Scholz, Anita; 31.10.2010<br />
▪ Pflegedienst<br />
Grützner, Johannes; 31.08.2010<br />
Jünger-Geist, Hendricke; 31.08.2010<br />
Pickrodt, Katr<strong>in</strong>; 31.08.2010<br />
Sievert, Steffi; 31.08.2010<br />
Streisel, Marian; 31.08.2010<br />
Jauch, Lisa; 30.09.2010<br />
Kuhlmann, Kathar<strong>in</strong>a; 31.12.2010<br />
▪ Rezeption<br />
Erler, Sophie; 31.07.2010<br />
Ohrenschall; Kay; 22.10.2010<br />
▪ Zentralarchiv<br />
Köhler, Ruth; 30.09.2010<br />
▪ Zentrallabor<br />
Mar<strong>in</strong>, Kar<strong>in</strong>; 31.08.2010<br />
▪ Zentral-OP<br />
Rumpf, Inga; 30.09.2010<br />
Wittig, Monika; 31.10.2010<br />
▪ Zentrum für Physikalische <strong>und</strong><br />
Rehabilitative Mediz<strong>in</strong><br />
Burghoff, Kathar<strong>in</strong>a; 08.08.2010<br />
Thomas, Jörg; 31.08.2010<br />
Goetjes, Piet; 09.09.2010<br />
Ufer, Heidrun; 31.10.2010<br />
Düben, Nicole; 31.12.2010
Peter Stechert <strong>und</strong> Kurator<strong>in</strong> Andrea Dietrich<br />
freuten sich über zahlreiche Gäste, die<br />
zur Eröffnung gekommen waren.<br />
„Kreidefelsen im Sommer“<br />
Insel Rügen, 1999<br />
Kirche von Umpferstedt<br />
36<br />
Kunst im Krankenhaus<br />
Peter Stechert, <strong>Weimar</strong><br />
„Freiluftmalerei“<br />
Zeichnungen <strong>und</strong> Malerei<br />
01.04.–22.06.11<br />
Jede Landschaft hat abhängig von der Witterung,<br />
der Beschaffenheit des Bodens <strong>und</strong> der<br />
Vegetation e<strong>in</strong>en Gr<strong>und</strong>ton.<br />
Dieser Gr<strong>und</strong> wird aus Kreide, Leim <strong>und</strong> Pigment<br />
auf die zu bemalende Fläche aufgebracht.<br />
Zum Beispiel im Sommer erdiges Rot,<br />
im W<strong>in</strong>ter Ackerbraun, an der Ostsee die Sandfarbe<br />
des Strandes.<br />
Die Pastellkreiden, zum größten Teil selbst gefertigt,<br />
ermöglichen im leichten Auftrag die<br />
„Saßnitzer Hafen I“<br />
Insel Rügen, 2006<br />
Peter Stechert<br />
Werdegang<br />
1964 <strong>in</strong> Leipzig geboren<br />
1986–1993 Architekturstudium an der Bauhaus<br />
Universität <strong>in</strong> <strong>Weimar</strong><br />
1995–2007 Italienische Wanderungen – Malaufenthalte,<br />
2006 Malaufenthalt Provence<br />
2008 Malaufenthalt Malta<br />
seit 2002 freischaffend, lebt <strong>und</strong> arbeitet <strong>in</strong> <strong>Weimar</strong><br />
Preise / Stipendien / Symposien<br />
2000 Fassadenpreis „Villa Burano“,<br />
Nollendorfer Str. 6-8, Jena<br />
2001 Fassadenpreis „Schneckenburg“,<br />
Nollendorfer Str. 15, Jena<br />
E<strong>in</strong>zelausstellungen (Auswahl)<br />
1995 <strong>Weimar</strong>, Johanniter - Generationentreff<br />
2001 Oettern, Kirche<br />
2002 Jena, Stadthaus<br />
2003 <strong>Weimar</strong>, Bienenmuseum<br />
umgebenden Elemente der Landschaft, aber<br />
auch ziehende Wolken <strong>und</strong> fließende Wasser<br />
zu malen.<br />
Die Gr<strong>und</strong>ierung im Atelier <strong>und</strong> die Suche des<br />
Standpunktes <strong>in</strong> der Landschaft s<strong>in</strong>d für mich<br />
gleichwertig mit dem eigentlichen Malen. Licht,<br />
Temperatur, Begegnung <strong>und</strong> Geruch verb<strong>in</strong>den<br />
sich am Ort im Bild.<br />
Über me<strong>in</strong>e Arbeit ist folgendes Zitat zutreffend:<br />
„All die Bilder, welche dr<strong>in</strong>nen im Atelier gemacht<br />
s<strong>in</strong>d, werden nie den im Freien gemalten<br />
Sachen nahe kommen.“<br />
„Sommer im Ilmtal“<br />
Thür<strong>in</strong>gen, 2004<br />
Cezanne an Zola, 1866<br />
2004 Jena, Carl-Zeiss Planetarium,<br />
„Alter Stadtspeicher“<br />
2005 Cospeda, Beg<strong>in</strong>n der ständigen Ausstellung<br />
im „Grünen Baum zur Nachtigall“<br />
2007 <strong>Weimar</strong>, Galerie Eigenheim<br />
Erfurt, Thür<strong>in</strong>ger Kultusm<strong>in</strong>isterium<br />
2009 Bürgel, Galerie Christ<strong>in</strong>e Freigang<br />
Hiddensee, „Galerie an Bord“<br />
2010 <strong>Weimar</strong>, Praxis Ute Brietz<br />
Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl)<br />
2006 <strong>Weimar</strong>, Orangerie Belvedere<br />
Jena, Kunsthandlung Huber & Treff<br />
Europäisches Ple<strong>in</strong>airsymposium<br />
2007 Stadtmuseum <strong>Weimar</strong><br />
2008 <strong>Weimar</strong>, Galerie C-Keller „Nachtgestalten“<br />
2009 Cospeda im „Grünen Baum zur Nachtigall“<br />
2010 Jena, Kunsthandlung Huber & Treff,<br />
Europäisches Ple<strong>in</strong>airsymposium
Dr. Gisela Nerlich-Kunzendorff, <strong>Weimar</strong><br />
„SCHÖN“<br />
Plantagrafien 2008–2011<br />
01.07.–29.10.2011<br />
Goethe beschreibt <strong>in</strong> „Die Metamorphose<br />
der Pflanzen“ die ihn fasz<strong>in</strong>ierende W<strong>und</strong>erwelt<br />
der pflanzlichen Natur. Er schafft mit überschwänglichen<br />
Worten e<strong>in</strong> Hohelied auf die<br />
Schönheit der Entwicklung der Pflanzen, die <strong>in</strong><br />
dieser Weise symbolisch <strong>und</strong> allgeme<strong>in</strong>gültig<br />
das Leben umreist.<br />
Angeregt durch Fotografien von Karl Bloßfeldt<br />
<strong>und</strong> Robert Mapplethorpe sammele ich seit Jahren<br />
Motive von Blüten, Knospen, Blättern <strong>und</strong><br />
Samen. In me<strong>in</strong>en Arbeiten stelle ich diese Pflanzen<br />
von ihrer Umgebung frei <strong>und</strong> präsentiere<br />
sie, diffus ausgeleuchtet, streng vor schwarzem<br />
H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>. Die Pflanze als komplexer Organismus<br />
offeriert besonders <strong>in</strong> der Vergrößerung<br />
<strong>und</strong> ohne Ablenkung so e<strong>in</strong>e unendliche Vielfalt<br />
an zu entdeckenden Details. Es ist da nichts<br />
„Schöngemachtes“, ke<strong>in</strong> vorgetäuschtes Äußeres,<br />
die Pflanze an sich ist schön. Ihre Strukturen<br />
s<strong>in</strong>d stark <strong>und</strong> kräftig, aber auch grazil <strong>und</strong><br />
fe<strong>in</strong>, sich verhüllend, sich öffnend, tanzend <strong>und</strong><br />
ruhend, <strong>in</strong> allen Farben <strong>und</strong> magischen Farbverläufen.<br />
Die Oberflächen ersche<strong>in</strong>en glatt, gefaltet<br />
oder zerknittert, seidenweich, samtig, derb<br />
<strong>und</strong> behaart. Die Blüten lassen e<strong>in</strong>e bee<strong>in</strong>dru-<br />
ckende Pracht, e<strong>in</strong>e verführerische Fülle <strong>und</strong> unübertroffene<br />
Eleganz <strong>in</strong> lebendigen Gewändern<br />
bestaunen. In der Zeit des Verblühens,<br />
mit dem Nachlassen des Turgors der pflanzlichen<br />
Zelle, entwickelt sich e<strong>in</strong>e besondere Anmut<br />
der pflanzlichen Gestalt, geprägt durch<br />
e<strong>in</strong>e zunehmende Fragilität <strong>und</strong> Durchsichtigkeit.<br />
Neue fe<strong>in</strong>stoffliche Muster enthüllen zuvor<br />
Verborgenes.<br />
Seit der Moderne ist der Begriff der „Schönheit“<br />
<strong>in</strong> der Kunst oft kritisch angefochten als<br />
das Geschmeichelte <strong>und</strong> Unwahre, <strong>und</strong> es wird<br />
oft unsicher mit ihm umgegangen. Aber die<br />
Sehnsucht nach der Schönheit ist da, sie lässt<br />
sich nicht verdrängen <strong>und</strong> sie erfordert Mut,<br />
sich dieses e<strong>in</strong>zugestehen.<br />
Samenkapsel<br />
37<br />
Die Künstler<strong>in</strong> Dr. Gisela Nerlich-Kunzendorff<br />
zur Eröffnung vor ihren Liebl<strong>in</strong>gsbildern.<br />
Großes Bild l<strong>in</strong>ks: Tulpe verwelkt<br />
Großes Bild rechts: Bunte Narzisse<br />
Dr. Gisela Nerlich-Kunzendorff<br />
Werdegang<br />
<strong>in</strong> Oelze/Kreis Rudolstadt geboren<br />
Mediz<strong>in</strong>studium <strong>in</strong> Leipzig <strong>und</strong> Erfurt<br />
Tätigkeit als Augenärzt<strong>in</strong> <strong>in</strong> Sömmerda<br />
<strong>und</strong> <strong>in</strong> Erfurt bis 2006<br />
seit 2006<br />
Fotografieprojekte<br />
Bauhaus-Universität <strong>Weimar</strong>,<br />
Universität Erfurt<br />
Fachhochschule Erfurt<br />
Geme<strong>in</strong>schaftsausstellungen<br />
<strong>in</strong> Erfurt, <strong>Weimar</strong>, Fulda <strong>und</strong> Rastenberg<br />
Pusteblume
Berufsbild<br />
Dipl.-Psych. Liane Rost, Psychoonkolog<strong>in</strong><br />
am <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong><br />
Tel. 03643 / 57-3<strong>13</strong>6<br />
Enge Zusammenarbeit (v.l.): Psychoonkolog<strong>in</strong><br />
Liane Rost <strong>und</strong> die Kolleg<strong>in</strong>nen des<br />
Sozialdienstes Frau Grauel, Frau Mühler<br />
<strong>und</strong> Frau He<strong>in</strong>ze<br />
Bewältigung von Tumorerkrankungen<br />
Unsere Psychoonkolog<strong>in</strong> stellt sich vor<br />
von Dipl.-Psych. Liane Rost, Psychoonkolog<strong>in</strong><br />
am <strong>Weimar</strong>er <strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong><br />
E<strong>in</strong>e Krebserkrankung <strong>und</strong> deren Behandlung<br />
br<strong>in</strong>gen für die meisten Patienten <strong>und</strong> ihre Familien<br />
erhebliche körperliche, soziale <strong>und</strong> psychische<br />
Belastungen mit sich. Psychoonkologische<br />
Interventionen können solche Belastungen effektiv<br />
reduzieren, sie tragen zur Verbesserung<br />
der Lebensqualität der Betroffenen <strong>und</strong> ihrer<br />
Angehörigen bei. Bisher wurde die psychoonkologische<br />
stationäre Arbeit im Rahmen des Konsiliardienstes<br />
durch Dr. Thomas Vieweg, Oberarzt<br />
der Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie <strong>und</strong> Psychotherapie,<br />
geleistet. Seit Juni 2011 ist Liane Rost als Psychoonkolog<strong>in</strong><br />
am Haus tätig. Bei e<strong>in</strong>em ganzheitlichen<br />
Behandlungsansatz wird versucht,<br />
den verschiedenen Aspekten des Menschse<strong>in</strong>s<br />
<strong>und</strong> der Krankheit gerecht zu werden. Alle „Begleitumstände“<br />
e<strong>in</strong>er onkologischen Erkrankung<br />
werden <strong>in</strong> den Blick genommen. Dies umfasst<br />
äußere Gegebenheiten wie die familiäre <strong>und</strong> soziale<br />
Situation des Patienten ebenso wie <strong>in</strong>nere<br />
Faktoren, wie lebensgeschichtlich bestimmte<br />
E<strong>in</strong>stellungen <strong>und</strong> Emotionen. Die Gr<strong>und</strong>haltung<br />
der Psychoonkologie ist salutogenetisch<br />
ausgerichtet, d.h. es geht deutlich mehr um<br />
Identifizierung <strong>und</strong> Förderung von Ressourcen<br />
als um Konfliktbearbeitung. Die psychoonkologische<br />
Arbeit kann dabei sowohl bei Erstmanifestation<br />
der Krankheit beg<strong>in</strong>nen, als auch zu<br />
späteren Zeitpunkten e<strong>in</strong>setzen. Der Zeitpunkt<br />
der Diagnosestellung wird dabei häufig als extrem<br />
belastend erlebt. Die psychischen Reaktionen<br />
der Betroffenen reichen von normalen<br />
Ängsten <strong>und</strong> Sorgen bis h<strong>in</strong> zu starken Belas-<br />
tungsreaktionen, die den Kriterien e<strong>in</strong>er psychischen<br />
Störung entsprechen. Diese Belastungsreaktionen<br />
<strong>und</strong>/oder psychischen Störungen s<strong>in</strong>d<br />
bei Krebspatienten meist nicht primär auf vorhandene<br />
neurotische Konflikte zurückzuführen,<br />
sondern s<strong>in</strong>d (mit-)bed<strong>in</strong>gt durch die Schwere<br />
der körperlichen Erkrankung <strong>und</strong> deren Folgen.<br />
Im Darmkrebszentrum <strong>Weimar</strong> werden Tumorpatienten<br />
sowohl chirurgisch als auch <strong>in</strong>ternistisch-chemotherapeutisch<br />
stationär behandelt<br />
sowie ambulant prä- <strong>und</strong> postoperativ versorgt.<br />
<strong>Das</strong> Angebot psychologischer Unterstützung<br />
können pr<strong>in</strong>zipiell alle Tumorpatienten <strong>und</strong> dessen<br />
Angehörige nutzen. Wenn möglich, wird<br />
bereits präoperativ oder zeitnah postoperativ<br />
e<strong>in</strong> erstes psychoonkologisches Betreuungsangebot<br />
vermittelt. Die weitere psychoonkologische<br />
Begleitung orientiert sich am Hilfebedarf<br />
des Patienten <strong>und</strong> erfolgt <strong>in</strong> Absprache <strong>und</strong> Zusammenarbeit<br />
mit dem behandelnden Arzt,<br />
dem Sozial dienst <strong>und</strong> dem Pflegepersonal auf<br />
Station. Neben der Darmkrebserkrankung ist<br />
die emotionale <strong>und</strong> soziale Bewältigung e<strong>in</strong>er<br />
Stomaversorgung des Patienten nach der Operation<br />
e<strong>in</strong> wichtiges Thema für die Betroffenen.<br />
Schamgefühle <strong>und</strong> Ängste können mit psychologischer<br />
Hilfe oder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Selbsthilfegruppe<br />
bewältigt werden. Durch die enge Zusammenarbeit<br />
zur Pflegeüberleitung <strong>und</strong> dem Sozialdienst<br />
ist auch die Zeit nach dem stationären<br />
Aufenthalt geregelt. Wenn die Krebs erkrankung<br />
nicht ausheilt <strong>und</strong> es zu e<strong>in</strong>em Rezidiv oder gar<br />
progredienten Verlauf kommt, steht <strong>in</strong> der palliativen<br />
Phase neben der mediz<strong>in</strong>isch-pflegerischen<br />
Behandlung <strong>und</strong> Betreuung auf Station<br />
die emotional-menschliche Begleitung sowie<br />
das F<strong>in</strong>den angemessener Schritte <strong>und</strong> Wünsche<br />
des Kranken <strong>und</strong> möglicherweise auch<br />
sterbenden Menschen sowie se<strong>in</strong>er Angehörigen<br />
im Vordergr<strong>und</strong>.<br />
Die zu leistende Behandlung <strong>und</strong> Begleitung der<br />
Patienten ist im Team der Ärzte, des Pflegepersonals,<br />
des Sozialdienstes, der Kl<strong>in</strong>ikseelsorge<br />
<strong>und</strong> der Psychoonkolog<strong>in</strong> zu gestalten. Es erfordert<br />
e<strong>in</strong>en achtsamen Umgang mit der eigenen<br />
Psychohygiene aller Beteiligten. Hier schöpft<br />
Frau Rost aus der Kraftquelle der Natur <strong>und</strong> des<br />
eigenen Gartens, aber auch aus vielfältigen kulturellen<br />
<strong>und</strong> kunst<strong>in</strong>teressierten Neigungen.<br />
„Lernen <strong>und</strong> Genießen“ gelten ihr dabei als Orientierungsl<strong>in</strong>ien<br />
im Leben wie auch der Satz<br />
„Kunst wischt den Alltagsstaub von der Seele“.
Term<strong>in</strong>e<br />
Fachtagungen 2. Halbjahr 2011<br />
■ ANÄSTHESIE UND INTENSIVMEDIZIN<br />
Jeweils Dienstag 14-tägig,<br />
von 07–07.45 Uhr<br />
Lebensbedrohliche Krisen bei neurologischen<br />
Erkrankungen<br />
▪ 14.09.2011<br />
Oberärzt<strong>in</strong> Dr. med. Monika Tewordt-Leibrock<br />
S<strong>in</strong>n <strong>und</strong> Uns<strong>in</strong>n der Relaxometrie<br />
▪ 27.09.2011<br />
Oberarzt Dr. med. Frank Pille<br />
IABP – Indikation <strong>und</strong> E<strong>in</strong>satz<br />
▪ 11.10.2011<br />
Oberärzt<strong>in</strong> Dr. med. Ruth Roth<br />
PICCO – wie funktioniert’s? Wann hilft’s?<br />
▪ 01.11.2011<br />
Chefarzt Dr. med. Schmidt<br />
Kongressbericht vom ABBSAT 2011<br />
▪ 15.11.2011<br />
Dr. med. Annett Karsten <strong>und</strong> Dipl.-Med. Anett<br />
Turtenwald<br />
Bradykarde Herzrhythmusstörungen<br />
▪ 29.11.2011<br />
Oberarzt Markus Schlosser<br />
■ KLINIK FÜR NEUROLOGIE UND<br />
KLINISCHE NEUROPHYSIOLOGIE<br />
Fallkonferenz der Neurologischen Kl<strong>in</strong>iken<br />
Thür<strong>in</strong>gen<br />
▪ 07.09.2011, 16–18 Uhr<br />
Helios-<strong>Kl<strong>in</strong>ikum</strong> Erfurt<br />
9. Interdiszipl<strong>in</strong>äre Schmerzkonferenz<br />
2011<br />
▪ 14.09.2011, 16–17.30 Uhr<br />
Leitung: PD Dr. med. Malessa, Dr. med. Lange<br />
Konferenzraum Am Kl<strong>in</strong>ikmodell, SHK <strong>Weimar</strong><br />
Halbtagskurs 16: Schmerzdiagnose <strong>und</strong><br />
-therapie <strong>in</strong> der Neurologie<br />
▪ 30.09.2011, 14.30–17.30 Uhr<br />
Prof. Dr. med. Baron, PD Dr. med. Malessa<br />
84. Kongress der Deutschen Gesellschaft<br />
für Neurologie <strong>und</strong> Fortbildungsakademie,<br />
Wiesbaden<br />
Neurologie für die Praxis – <strong>Weimar</strong>er<br />
Forum 2011<br />
▪ 05.11.2011, 09–14 Uhr<br />
Jahresveranstaltung der Kl<strong>in</strong>ik für Neurologie<br />
<strong>und</strong> Kl<strong>in</strong>ische Neurophysiologie<br />
Hotel Russischer Hof, <strong>Weimar</strong><br />
Patientenforum „Schmerzfrei Altern –<br />
Wunsch <strong>und</strong> Wirklichkeit“<br />
▪ 24.11.2011, 17–18.30 Uhr<br />
Moderation: PD Dr. med. Malessa,<br />
Cranachhaus <strong>Weimar</strong>, Veranstaltung der<br />
Schmerz<strong>in</strong>itiative Thür<strong>in</strong>gen e.V.<br />
Neurologie für die Praxis – <strong>Weimar</strong>er<br />
Forum 2011<br />
▪ 05.11.2011, 09–14 Uhr<br />
Jahresveranstaltung der Kl<strong>in</strong>ik für Neurologie<br />
<strong>und</strong> Kl<strong>in</strong>ische Neurophysiologie<br />
Hotel Russischer Hof, <strong>Weimar</strong><br />
Schmerzen <strong>in</strong> den Füßen<br />
▪ 25.11.2011, <strong>13</strong>.15–14.30 Uhr<br />
Vorsitz: PD Dr. med. Malessa<br />
2. Mitteldeutscher Schmerztag 2011 vom<br />
25.–26.11.2011 Neue <strong>Weimar</strong>halle<br />
10. Interdiszipl<strong>in</strong>äre Schmerzkonferenz<br />
2011<br />
▪ 07.12.2011, 16–17.30 Uhr<br />
Leitung: PD Dr. med. Malessa, Dr. med. Lange<br />
Konferenzraum Am Kl<strong>in</strong>ikmodell, SHK <strong>Weimar</strong><br />
■ KLINIK FÜR PSYCHIATRIE UND<br />
PSYCHOTHERAPIE<br />
Adhärenzfördernde Therapieoptionen<br />
als Schlüsselfaktor für e<strong>in</strong>e erfolgreiche<br />
Schizophreniebehandlung<br />
▪ <strong>13</strong>.10.11, 18.30 Uhr<br />
Referent<strong>in</strong>: Frau Dr. Reichhart<br />
Ort: Psychiatrische Tageskl<strong>in</strong>ik,<br />
Zum Hospitalgraben 3<br />
Behandlung von Angststörungen mit<br />
Strategisch Behavioraler Therapie (SBT)<br />
▪ 08.12.2011,18.30 Uhr<br />
Referent: Dr. Gernot Hauke<br />
Ort: Psychiatrische Tageskl<strong>in</strong>ik,<br />
Zum Hospitalgraben 3<br />
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Presse<br />
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Im Spiegel der Presse