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Heilen mit den Händen Im Gesundheitswesen wird das Personal knapp. Eine Ausbildung zum Physiotherapeuten lohnt sich daher doppelt. Eine lädierte Hüfte, Knie, die beim Treppensteigen nicht mehr mitmachen, und schmerzende Rücken. Die Beschwerden am Bewegungsapparat gehören zu den am meisten diagnostizierten Krankheiten in Deutschland. Und weil ältere Menschen dafür anfälliger sind als junge geht der Trend nach oben. Die Patienten sind eingeschränkt oder auf fremde Hilfe angewiesen. Sie wieder fit für den Alltag zu machen, das kann die Physiotherapie. Liesa Weidig und Stefanie Kossatz haben sich entschieden: Sie wollen Physiotherapeutin werden. An der Ersten Europäischen Physiotherapieschule in Kreischa erlernen sie den Beruf. Die Ausbildung dauert drei Jahre. Insgesamt müssen sie und ihre rund 75 Mitschüler 50 Fächer belegen. Anatomie, Physiologie, Psychologie und Erste Hilfe stehen zum Beispiel auf dem Unterrichtsplan. Ein Drittel der Ausbildung, immerhin 1.700 Stunden, erfolgt am Patienten. In diesem praktischen Teil üben die Schüler beispielsweise Massage- und Grifftechniken, gymnastische Übungen, Elektro- und Hydrotherapie-Anwendungen. Ein gerissenes Kreuzband, strapazierte Schultern oder ein frisch Die Klinik Bavaria ist über die Grenzen Sachsens bekannt. Mit sieben Fachbereichen (Orthopädie, Innere Medizin und Kardiologie, Onkologie / Hämatologie, Neurologie / Neuroonkologie, Stoffwechsel, Diabetes und Endokrinologie, Zentrum für Querschnittsgelähmte) sowie vier Funktionsabteilungen (Urologie, Augenheilkunde, Nephrologie/ Dialyse und HNO), dem Fach- und Privatkrankenhaus (Weaningzentrum) und dem Reha- 4 | Klinik Bavaria operiertes Gelenk - Physiotherapeuten kennen die Krankheitsbilder und wissen, wie sie behandelt werden müssen. Dennoch, jede Therapie wird vom Arzt verordnet. Dazu gehören auch Bewegungstherapien, Bäder, Massagen, Wärme- und Kälteanwendungen. Um die Ausbildung machen zu können, müssen Bewerber mindestens einen Realschulabschluss haben. „Seit Jahren ist es aber Praxis, dass sich viele junge Menschen mit Abitur bewerben“, sagt Angelika Heck-Sarbi vom Zentralverband der Physiotherapeuten. Auch Liesa Weidig und Stefanie Kossatz haben das Abitur. Wert auf einen guten Schulabschluss legt auch die Kreischaer Schulleiterin Thurid Uelze. „Der Lehrplan ist sehr anspruchsvoll. Die Schüler erwerben umfassende medizinische Kenntnisse“, sagt die 46-Jährige, die gelernte Physiotherapeutin ist und lange Jahre im Beruf gearbeitet hat. Die Bewerber sollten zupacken können. Schließlich heilen sie mit den Händen. Da muss jeder Griff sitzen. Wer sich für den Beruf entscheidet, dem muss klar sein, dass es ein medizinischer ist. Kranke, alte und behinderte Menschen brauchen Zuwendung, Verständnis, Einfühlungsvermögen. Doch bei aller Nähe, allzu sehr mitleiden dürfen Physiotherapeuten nicht. Ein gewisser Abstand ist wichtig. Oft brauchen Kranke und Verletzte deutliche, auch unbequeme Anstöße. Es ist Aufgabe der Der Ausbildungsbetrieb bilitationszentrum für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in Zscheckwitz ist die Klinik Bavaria KLINIKKURIER Journal für Patienten, Mitarbeiter und Gäste der Klinik Liesa Weidig (l.) übt Griffe in der Krankengymnastik. Sie lernt in der Schule für Physiotherapie in Kreischa im zweiten Ausbildungsjahr, ebenso wie ihre Mitschüler-Patientin auf der Liege Stefanie Kossatz wird sie Physiotherapeutin. Physiotherapeuten, die Patienten so fit zu machen, dass sie sich normal bewegen oder unabhängig von fremder Hilfe leben können. Zum Ausbildungsprogramm gehören praktische Einsätze. Liesa Weidig hat schon vorher in einer Behindertenwerkstatt und in verschiedenen Praxen Berufsluft geschnuppert. „Danach stand mein Berufswunsch felsenfest“, sagt die 21-Jährige. Sie hat übrigens schon als Kind Bekannte gern massiert hat. Kein Wunder: Ihre Mutter ist Physiotherapeutin. Stefanie Kossatz hat unter an- Kreischa mit über 1.800 Mitarbeitern der größte private Arbeitgeber im Landkreis. derem in einer Praxis für Kinderheilkunde die Kleinen massiert und ihre Fußgymnastik-Kenntnisse angewendet. Ihr praktisches Rüstzeug erhalten die Schüler der Physiotherapieschule vor allem in der Klinik Bavaria Kreischa. Aber auch in Krankenhäusern und kleinen Praxen der Umgebung. „Wir sind eine europäische Schule. Deshalb haben Schüler am Ende des zweiten Ausbildungsjahres die Möglichkeit, in Frankreich oder Finnland praktische Erfahrungen zu sammeln“, sagt die Schulleiterin. Für die Ausbildung wird Schul- Kontakt: geld fällig. Zurzeit zahlen die Schüler 60 Euro im Monat. Das deckt die Gesamtkosten natürlich nicht ab. Vom Freistaat gibt es Fördergelder. Die Auszubildenden erhalten keine Vergütung. Eine Hilfe kann da das Schüler-Bafög sein. Es wird in der Regel als Vollzuschuss gewährt. Die Aussichten, nach der Ausbildung einen Job zu finden, sind zurzeit relativ gut. Nach dem Staatsexamen ist die ständige Weiterbildung ein Muss. Immer wieder gibt es modernere Behandlungsmethoden. Gudrun Buhrig Erste Europäische Schule für Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie Berufsfachschule für Logopädie Zscheckwitz 1, D-01731 Kreischa Tel. 035206 - 55426, Fax 035206 - 55302 Internet: www.logopaedie-schule-kreischa.de E-Mail: info@logopaedie-schule-kreischa.de Mehr Infos auch unter Facebook und Youtube Foto: Ronald Bonss
KLINIKKURIER Journal für Patienten, Mitarbeiter und Gäste der Klinik Märchenland aus Sandstein Das Elbsandsteingebirge ist ein Meisterwerk der Natur und bietet viele lohnenswerte und Wanderziele. Einige Touren eignen sich sogar für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. Herrliche Felsformationen, die an übergroße Kleckerburgen erinnern, lang gestreckte Tafelberge, markante Vulkankegel und wildromantische Schluchten machen das Elbsandsteingebirge zum Natur- und Wanderparadies. Schon Mitte des 18. Jahrhunderts zog es die ersten Reisenden in die Felsenwildnis, unter ihnen auch die Schweizer Künstler Adrian Zingg und Anton Graff. Der Landstrich erinnerte sie an ihre Heimat. Fortan schwärmten sie von diesem Meisterwerk der Natur und gaben ihm den Namen Sächsische Schweiz. Den Spuren der Schweizer folgten ganze Künstlerscharen. Was sie damals faszinierte, begeistert noch heute. Der sogenannte Malerweg verbindet die schönsten und aussichtsreichsten Punkte der Sächsisch-Böhmischen Schweiz. So führt er zum Beispiel auf die Bastei mit der Basteibrücke, das Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz. Das Panorama auf das Elbtal und die gegenüberliegenden Gebirgszüge überwältigt. Bei guter Sicht können Besucher bis über die Grenze von Sachsen nach Tschechien schauen. Unweit der Bastei liegt die Felsenbühne Rathen, die eine perfekte Kulisse für Theaterspektakel inmitten schroffer Natur bietet. Sächsische Geschichte lässt sich am besten in den „fünf ohnegleichen“ erleben - den Burgen, Schlössern und Gärten der Region. Dazu zählen die trutzige Festung Königstein auf dem gleichnamigen Felsplateau, der prachtvolle Barockgarten Großsedlitz, das malerische Schloss Weesenstein, die geheimnisvolle Burg Stolpen und das ländlich gelegene Barockschloss Rammenau. Während man im Sommer anderswo schwitzt, lädt die Sächsische Schweiz zum erfrischenden Flanieren ein. Das besondere Mikroklima in den Gründen, Schluchten und Tälern des Gebirges macht es möglich. Hier kann man durchatmen, genießen und sich mal wieder bewegen. Studien zeigen, dass es an Sommernachmittagen in den Gründen bis zu zehn Grad kühler ist als auf den umliegenden Plateaus. Empfehlenswert sind das Polenz- Foto: Archiv/Daniel Förster tal, der Liebethaler und der Uttewalder Grund sowie der Weg von Hinterhermsdorf zur Oberen Schleuse – am besten mit Kahnfahrt. Auch im Kirnitzschtal gibt es viel Wald und bei Bedarf kann man eine Strecke ganz gemütlich mit der Bahn zurücklegen. Auf insgesamt über 600 Kilometern erschließt sich ein gut markiertes Wegenetz, das Naturfreunde durch die Nationalparkregionen in der Sächsischen und Böhmischen Schweiz führt. Es gibt anspruchsvolle Touren, aber auch etliche bequeme Wege, die dennoch imposanten An- und Ausblicke bereit halten. So kann man etwa von Bad Schandau aus mit einem 1904 erbauten Fahrstuhl zur Ostrauer Scheibe hinauf fahren. Es gibt sogar rollstuhltaugliche Wanderrouten, etwa auf die Bastei, zur Brandaussicht, zum Felsentor im Uttewalder Grund und zum Kuhstall auf dem Neuen Wildenstein. Zu finden sind sie in der Publikation „Sächsische Schweiz barrierefrei“. Diese bietet darüber hinaus einen Überblick über barrierefreie Unterkünfte, Restaurants sowie Kultur- und Freizeiteinrichtungen, eine übersichtliche Zusammenstellung von Touristinformationen und Service- Adressen. Dazu gehören Kontakte von Sanitätshäusern, Krankenpflegediensten,Behindertenverbänden und Spezialbussen für Rundfahrten. Die kostenlose Broschüre kann direkt beim Tourismusverband Sächsische Schweiz e.V. unter info@saechsische- schweiz.de oder Tel. 03501 4701- 47 bestellt werden und ist unter www.saechsische-schweiz.de auch digital abrufbar. Tilo Harder Information und Buchung: Tourismusverband Sächsische Schweiz Bahnhofstraße 21, 01796 Pirna Telefon: +49 3501 4701-47 E-Mail: info@saechsische-schweiz.de Internet: www.saechsische-schweiz.de Neue Karte erleichtert das Wandern in der Sächsischen Schweiz Die 5. Auflage der Wanderkarte der Nationalparkregion Sächsisch-Böhmische Schweiz ist ab sofort beim Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen erhältlich. Die jetzt noch faltbeständigere und wetterfestere Karte im Maßstab 1 : 25.000 enthält neben den markierten Wander- und Radwanderwegen viele weitere nützliche Details. Ergänzt wird sie durch ein naturkundliches und touristisches Begleitheft der Nationalparkverwaltung. Das bietet eine Vielzahl von Anregungen für Wandertouren mit Hinweis auf Länge und Schwierigkeitsgrad der jeweiligen Abschnitte. Der Preis der auch bei Tourmedia Heidenau erhältlichen Karte beträgt 9,60 Euro. (har) Ohne Umsteigen ins Wandergebiet Seit Mai ist es für Wanderer noch einfacher und ohne Umsteigen mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu Ausgangspunkten für Touren durch die Sächsische Schweiz zu gelangen. Elf touristisch attraktive Linien der Oberelbischen Verkehrsgesellschaft Pirna-Sebnitz tragen jetzt das Prädikat „Wanderbus“. Sie fahren an allen Wochenenden von April bis Oktober ab Pirna, Sebnitz, Bad Schandau und Königstein und bringen die Gäste unter anderem auf die Bastei, zum Wanderparadies Rosenthal/Bielatal, in die Hintere Sächsische Schweiz, ins Kirnitzschtal sowie ins böhmische Tisá. Die Panoramalinie fährt zudem eine landschaftlich reizvolle Tour nach Hinterhermsdorf. (har) Klinik Bavaria | 5 Foto: SZ / Jürgen Lösel Foto: Archiv/Daniel Förster
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