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2011 Herausgegeben von der Landzunft Regensdorf

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<strong>2011</strong> <strong>Herausgegeben</strong><strong>von</strong> <strong>der</strong> <strong>Landzunft</strong><strong>Regensdorf</strong>


Regan-Zunftblatt <strong>2011</strong>Für die Bewohner und Freunde <strong>von</strong> <strong>Regensdorf</strong>, Watt und Adlikon<strong>Herausgegeben</strong> <strong>von</strong> <strong>der</strong> <strong>Landzunft</strong> <strong>Regensdorf</strong>49. Jahrgang <strong>2011</strong>www.Iandzunft-regensdorf.chGeleitortGeschätzte Mitbürgerinnen und MitbürgerEs ist mir eine Ehre, die einleitenden Worte zu diesem Zunftblatt zu schreiben. Ich schätze diesesWerk sehr, und es ist immer wie<strong>der</strong> spannend, die hervorragenden Beiträge zur Geschichte undEntwicklung unserer drei Ortsteile <strong>Regensdorf</strong>, Watt und Adlikon zu studieren. Für diese Arbeitmöchte ich allen Beteiligten und <strong>der</strong> ganzen «<strong>Landzunft</strong> <strong>Regensdorf</strong>», die das überhaupt ermöglicht, <strong>von</strong> Herzen danken. Gerne ergreife ich aber auch die Gelegenheit, Ihnen einige Gedanken zum Politisieren auf Gemeindeebene näher zu bringen.Als ich aus <strong>der</strong> Stadt Zürich hierher nach <strong>Regensdorf</strong> zog, war ich völlig fasziniert <strong>von</strong> denpolitischen Möglichkeiten, die sich hier boten. Je<strong>der</strong> stimmberechtigte Einwohner durfte an <strong>der</strong>Gemeindeversammlung teilnehmen, dort zu den Geschäften selber Stellung beziehen und mitHan<strong>der</strong>heben abstimmen. Ich stellte fest, hier in <strong>Regensdorf</strong> wird Demokratie noch wirklichgelebt! Schade eigentlich, dass nicht viel mehr Leute <strong>von</strong> dieser einmaligen Gelegenheit Gebrauch machen und die Teilnahme an den Versammlungen jeweils eher mässig ist. Die Leutewerden dieser Möglichkeit wohl erst nachweinen, wenn es diese Urform <strong>der</strong> direkten Demokratie einmal nicht mehr gibt. Man bedenke, dass in einem Parlament viel weniger Leute anden Entscheiden beteiligt sind, als an einer schlecht besuchten Gemeindeversammlung.Eine beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung ist die Arbeit als Exekutivpolitiker in einer grossen Gemeinde.Natürlich hat dieses Engagement auch Schattenseiten. Man ist sehr exponiert, und da manes ja nie allen recht machen kann, kommt es schon vor, dass es sehr persönliche Angriffe gibt,die manchmal auch tief unter die Gürtellinie zielen. Das ist aber eher selten, und die schönenSeiten eines solchen Amts überwiegen klar.Der direkte Kontakt zur Bevölkerung, und auch das direkte Feedback, gehören eindeutig zu denschönsten Seiten dieser Arbeit. Auf dieser Ebene ist man immer sehr nah am Puls <strong>der</strong> Gemeinde.Viele Mitbürger und Mitbürgerinnen kommen direkt zu Gemein<strong>der</strong>atsmitglie<strong>der</strong>n und laden ihreSorgen ab, o<strong>der</strong> helfen, ein Problem zu orten, damit wir dieses dann auch anpacken können.Diese Kontakte sind für uns sehr wertvoll. Ich freue mich über jeden Besuch anlässlich <strong>der</strong>«Sprechstunde» im Gemeindehaus, eine Gelegenheit, die auch rege genutzt wird. Durch die kurzen Entscheidungswege und den direkten Kontakt zu Ihnen, den Einwohnern unserer Gemeinde,ist es auch möglich, vieles sofort anzupacken, wenn es auch im Gesamtkontext Sinn macht.Trotzdem muss ich Sie in gewissen Fällen um Verständnis bitten. Nicht alles lässt sich immer soeinfach realisieren. Je nach Zuständigkeit kommen an<strong>der</strong>e Kräfte wie kantonale o<strong>der</strong> eidgenössische Vorgaben ins Spiel. Verständlicherweise ist es für diejenigen, die nicht direkt in <strong>der</strong>Politik arbeiten, manchmal schwer zu verstehen, warum etwas so lange dauert, bis es angepackt wird.Geschätzte Mitbürgerinnen und Mitbürger, ich spreche im Namen aller Mitglie<strong>der</strong> des Rateswenn ich Ihnen sage, dass wir mit Ihnen zusammen die Zukunft <strong>von</strong> <strong>Regensdorf</strong> gestalten wollen. Dazu braucht es aktive Bürger, die bereit sind, einen Teil ihrer Freizeit einzusetzen, um einenBeitrag an die Allgemeinheit und für ein gutes Zusammenleben zu leisten, wie zum Beispiel dieZünfter <strong>der</strong> <strong>Landzunft</strong> <strong>Regensdorf</strong> und <strong>der</strong>en Frauen o<strong>der</strong> das OK <strong>der</strong> <strong>Regensdorf</strong>er Musikwocheund all die Freiwilligen in Vereinen und allen möglichen an<strong>der</strong>en Organisationen. Nur so kann einGemeinwesen auch optimal funktionieren. Packen wir die Zukunft gemeinsam an!Ich wünsche Ihnen viel Spass bei <strong>der</strong> interessanten Lektüre des Regan Zunftblattes und allenein tolles, zufriedenes und erfolgreiches <strong>2011</strong>.Max WalterGemeindepräsidentInhalt:KUNSTUND GESCHICHTE 2— Der Maler Willi LehmannBRÄUCHE 5— SchulsilvesterORTSGESCHICHTE 12— Siedlungsentwicklung <strong>von</strong><strong>Regensdorf</strong>— Rudolf GrossmannVERKEHR— <strong>Regensdorf</strong>er Kreisel18EIN DORFORIGINAL 22— Rittmeister HerzogMUSEUM 27— Das Gemeindemuseum<strong>Regensdorf</strong> 2010ZUNFTLEBEN 30— Jahresberichtdes ZunftmeistersIN MEMORIAM 33— Walter ZimmermannGEMEINDELEBEN 34— Aus <strong>der</strong> Arbeit desGemein<strong>der</strong>ates 2010— PanoramaKultur und Freizeit— Die ältesten EinwohnerIMPRESSUM 40


KUNST UND GESCHICHTEWill Lehma n(19 4-1981)Viele Bil<strong>der</strong> und Zeichnungen <strong>von</strong> Willi Lehmann zeugen vom Wandel, den <strong>Regensdorf</strong> und das gesamte Furttalin den letzten Jahrzehnten erfahren hat. Seine akribisch genaue Darstellung ermöglicht einen nostalgischenBlick in die Vergangenheit und den spannenden Vergleich mit <strong>der</strong> Gegenwart.4Ländliche Idylle! Adlikon, Farbstiftzeichnung 1962, PrivatbesitzGeboren und aufgewachsen in Interlaken, machte Willi Lehmann in Bern eine Lehre als Lithograf und liess sich späterauch zum Retoucheur ausbilden, arbeitete zunächst beiRingier in Zofingen und <strong>von</strong> 1924 bis 1927 in Paris.Zurück in <strong>der</strong> Schweiz, trat er als Tiefdruckspezialist in denDienst <strong>der</strong> Buchdruckerei Conzett + Huber, wo er an <strong>der</strong>Herstellung <strong>der</strong> jahrzehntelang renommierten Kunstzeitschrift «Du» mitwirkte, für <strong>der</strong>en hervorragende Druckqualitäter massgeblich verantwortlich war.Seit 1932 in Affoltern wohnend (damals noch eine selbständige Gemeinde), gab er 1954 seinen Beruf auf und war<strong>von</strong> da an ausschliesslich als Maler und Zeichner tätig. Esfolgten schwierige, entbehrungsreiche Jahre, in denen ersich als Maler und Zeichner durchzuschlagen versuchte. Erdurchstreifte per Veb o<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Bahn seine nähere undweitere Umgebung, skizzierte, zeichnete, aquarellierte.Die frühen Werke stellen vor allem Landschaften dar, später waren es sehr oft alte Gebäude — unter an<strong>der</strong>em einegrosse Zahl <strong>von</strong> Strohdachhäusern im Aargau — und Dorfpartienim Aargau, im Züribiet und insbeson<strong>der</strong>e auch imFurttal. Seine sehr präzisen Zeichnungen und Aquarellezeigen seine grosse Kunstfertigkeit und sind wertvolleZeitzeugen für die Landschaften, in denen er die Objekteseiner Darstellungskunst gefunden hatte. Er dokumentiertedamit die Ansicht <strong>von</strong> Landschaften und Gebäuden seinerZeit und ermöglichen damit zuweilen dem Baugeschichtlichen Archiv <strong>der</strong> Stadt Zürich, sie bei <strong>der</strong> Restauration denkmalgeschützter Bauwerke beizuziehen.Seinen eigentlichen Druchbruch als Künstler erlebte WilliLehmann im Alter <strong>von</strong> 70 Jahren: 1975 entstand in Affoltern die erste (und einzige) grosse Ausstellung, die ihn miteinem Schlag bekannt machte. Seine Arbeiten wurden nunbewun<strong>der</strong>t und verkauften sich gut, und mit dem Erfolgkamen auch die Aufträge.Er zog nach Thaiwil zu seiner Schwester. GesundheitlicheProbleme machten ihm zunehmend schwer zu schaffen, sostark, dass er schliesslich nicht mehr malen konnte. Er starbam 21. September 1981 im Spital <strong>von</strong> Thalwil.Das Gemeindemuseum <strong>Regensdorf</strong> zeigte in einer Son<strong>der</strong>ausstellungim Sommer 2009 Werke <strong>von</strong> Willi Lehmann.Der Museumsleiter Ruedi Ebeling hatte die Bil<strong>der</strong> aus demeigenen Fundus und mit Leihgaben zusammengetragen undstellte ihnen im Museum wenn möglich in aktuellen Fotografien den heutigen Zustand gegenüber. Wir zeigen eineAuswahl.btQuelle, De Affoltemer (4.12.1981)


KUNST UND GESCHICHTE;s~t~ ~• ~1t.‘7-‘~ ~ —Watt, Unterdorfstrasse/Ecke Scheidweg, Bleistiftzeichnung 1963, Gemeinclemuseum <strong>Regensdorf</strong>‘~ E ~-‚~~t$~ •tF•~‚i~-‘~, -i~ —~‘r•~‘L -fl - 1 WMI‘ trsi ‘~:~-=•~ •ß.~:~~ ~•». &- -.~ 74 AfII !iIIi ~111$ 11111 1111Watt, ((Spital)) Unterdorfstrasse vom Furtbach aus, Bleistiftzeichnung 1972, Gemeindemuseum <strong>Regensdorf</strong>:4‘SW‘4-Watt, Windwiesenstrasse, Aquarell 1971, Unterlän<strong>der</strong> Museumsverein


KUNST UND GESCHICHTEqI9~<strong>Regensdorf</strong>, Affolternstrasse Richtung Dällikon, Bleistiftzeichnung 1979, Gemeindemuseum <strong>Regensdorf</strong>*~~:. ~ ~‚~*: ‘f,.~‘ ~~<strong>Regensdorf</strong>, alter Dorfkern hinter <strong>der</strong> Kirche, Farbstiftzeichnung 1961, Gemeindemuseum <strong>Regensdorf</strong>:~_. ~i‘~i_.~ •:~~J1~_L~Altburg, Burghofstrasse, Bleistiftzeichnung 1979, Gemeindemuseum <strong>Regensdorf</strong>


BRÄUCHEer SchulsilvesterDieses Ereignis im zürcherischen Jahresablauf Ist vor ailem den älteren <strong>Regensdorf</strong>erinnen und <strong>Regensdorf</strong>ern sicher in lebhafter, mehr o<strong>der</strong> weniger lieber Erinnerung geblieben. Für viele Generationen <strong>von</strong> ZürcherSchulkin<strong>der</strong>n waren es Höhepunkte ihrer Schulzeit - für manche Erwachsene ein jährlich wie<strong>der</strong>kehrendesÄrgernis, heute aber ein Brauch, <strong>der</strong> wohi definitiv am Verschwinden ist.Ein sehr alter Zürcher BrauchAltjahresbräuche, mit denen man zwischen Weihnacht undDreikönigstag mit viel Lärm das alte Jahr verabschiedete,waren im Kanton Zürich früher weit verbreitet. Man erklärtsich diese Bräuche damit, dass in den kürzesten und damitdunkelsten Tagen des Jahres die Totendämonen, die umdiese Zeit angeblich herumgeisterten, mit diesem «Heidenlärm»vertrieben werden sollten. Schon im 18. Jahrhun<strong>der</strong>twurde an Silvester, dem letzten Tag des Jahres, dieserBrauch <strong>von</strong> <strong>der</strong> Dorfjugend auf verschiedenste Weise ausgelebt, vor allem auch mit viel Lärm und Schabernack. Wohlschon damals weniger wegen <strong>der</strong> bösen Geister, als einfachdeshalb, weil es soviel Spass macht, zu nachtschlafen<strong>der</strong>Zeit einen Riesenlärm zu machen und die Erwachsenendamit zu ärgern.Als <strong>der</strong> Kanton Zürich um 1900 über Weihnacht und Neujahr Schulferien einführte, wurde das Silvestertreiben, daes seit jeher vor allem ein Brauch <strong>der</strong> Schulkin<strong>der</strong> war, aufden letzten Schultag des Jahres vorverschoben und erhieltden Namen «Schulsilvester». Für die meisten Schulkin<strong>der</strong>wurde er zu einem Höhepunkt im Schuljahr und damit wichtiger als <strong>der</strong> letzte Tag des Jahres. So wurde <strong>der</strong> Schulsilvester zu einem ausschliesslich zürcherischen Brauch — wasauch erklärt, dass <strong>von</strong> Zuzügern aus an<strong>der</strong>en Kantonendieser Tradition oft wenig Verständnis entgegengebrachtwurde.Es git kä tollers Fäscht im Jaar...2Der traditionelle Schulsilvester spielte sich in zwei Teilenab: Der freiwillige erste Teil — des Nachts und im Freien —unter Ausschluss <strong>der</strong> Erwachsenen. Die Schuljugend trafsich am frühen Morgen, oft schon viel früher, und verübtein einer gewissen Narrenfreiheit allerlei Allotria im Dorf.Der zweite, obligatorische Teil fand meistens in <strong>der</strong> Schulestatt, mit einem Programm, das <strong>von</strong> den Schulkin<strong>der</strong>n undden Lehrerinnen und Lehrern gestaltet und <strong>von</strong> diesen beaufsichtigt wurde.Bereits im 18. Jahrhun<strong>der</strong>t galt das «Herumschwärmen aufden Strassen» als Silvestervergnügen <strong>der</strong> Zürcher Kin<strong>der</strong>.Bis weit ins 20. Jahrhun<strong>der</strong>t hinein begann das nächtlicheTreiben bereits kurz nach Mitternacht. Später wurde dieserst ab 5 Uhr erlaubt — oft ohne Erfolg. In Gruppen durchstreiftendie Schulkin<strong>der</strong> die Ortschaften mit Lärminstrumenten aller Art. Sie wurden aus Küche, Haushalt, Scheune und Stall zusammengetragen: Mit Pfannendeckel, dieman zusammenschlug, Kübeln und Pfannen, auf die mitLöffeln o<strong>der</strong> Stecken getrommelt wurde, o<strong>der</strong> mit Kuhglocken, Schellen und Pfeifen liess sich wun<strong>der</strong>bar Radaumachen. O<strong>der</strong> die Jungmannschaft bastelte sich ihre Instrumente selber: ausgesottene Kuhhörner, aus denen siefurchterregende urtümliche Töne blies, Büchsengirlanden,die sie herumzog und Rasseln aus mit Kieselsteinen gefüllten Büchsen, o<strong>der</strong> gar mit selbst gemachten Knallkörpern.Mit ohrenbetäubendem Lärm durchzogen die Kin<strong>der</strong> dieStrassen und weckten damit zur Unzeit die Erwachsenen,<strong>der</strong>en oft verärgerte o<strong>der</strong> gar wütende Reaktionen sie mitVergnügen zur Kenntnis nahmen.Mit diesem Lärmbrauch verbunden war oft auch ein«Heischbrauch». Die Kin<strong>der</strong> zogen <strong>von</strong> Haus zu Haus un<strong>der</strong>bettelten sich mit dem Lärm o<strong>der</strong> auch mit Singen kleineGaben, Leckereien und Getränke. Beson<strong>der</strong>s beliebt warennatürlich «Besuche» beim Metzger, <strong>der</strong> vielerorts heisseWürstchen bereithielt o<strong>der</strong> beim Bäcker, <strong>der</strong> die Störenfriede mit Bruchguetzli bediente.fPfannendeckel — seit dem 1 9.Jh. das klassische Lärminstrument <strong>der</strong>Kin<strong>der</strong> am Schulsilvester, 1951, ETH-Bibliothek Zürich, BildarchivSchulsilvesternächte einst in <strong>Regensdorf</strong>«Der Silvestermorgen war angebrochen ein geheimesTuscheln im Halbdunkel. Plötzlich durch die Morgenstilleein kräftiger Glockenschlag, das verabredete Zeichen. Dawurde es lebendig. Unerkennbare Gestalten huschten fastaus je<strong>der</strong> Tür. Geheimes Tun! Doch Schlag sechs Uhr ging‘slos. Glocken läuteten, Pfeifen tönten, Hörner klangen,Trommeln wirbelten den Takt dazu, und ununterbrocheneRufe: “Silvester, Silvester!“ ertönten. Da konnte man mit


BRÄUCHERecht sagen: Auch in unserem Dorf ziehen die Schülerumher. ... Und dieses Konzert war sehr “schön“, schönerhätte es keinem “beliebten“ Professor vorgetragen werdenkönnen. Mancher, vom ohrenzerreissenden, ungewöhnlichen Lärm aufgeweckt, wird uns Schülern nicht geradeGutes gewünscht haben; doch auch mancher verständigeMensch wird sich über die fröhliche Schuljugend gefreuthaben, und in manchem sind gewiss selige Erinnerungen anseine Jugendzeit aufgestiegen ...»‚ schrieb 1921 die Schülerin O.S. in <strong>der</strong> Chronik <strong>der</strong> Sekundarschule.Streiche und Schabernack in <strong>der</strong> NachtVor diesen Klamaukzügen, o<strong>der</strong> diese begleitend, wurdenmehr o<strong>der</strong> weniger harmlose Streiche verübt. Daran erinnern sich ältere Zeitgenossinnen und Zeitgenossen, diein den Dreissiger- und Vierzigerjahren in <strong>Regensdorf</strong> zurSchule gingen auch immer noch gerne: «Wir haben das Übliche gemacht: Lärm gemacht, Gartentörchen ausgehängt,was herumstand auf den Dorfplatz getragen. Mein Vater hateinmal einem ungeliebten Mitbürger eineinhalb Meter Mistvor die Haustür gepflastert,» erzählt eine ehemalige Sekundarschülerin aus Dällikon. Und ein Ur-Regensdofer ausdem Hinterdorf gesteht: «Wir haben einen Saukrach gemacht. Vom Vater hatte ich ein Feuerhorn, das nahm ichjeweils mit. Wir zogen jeweils um etwa 4 Uhr los. Einmalhaben wir jemandem etwa zwanzig Holzbürdeli in denBrunnen geworfen. ... Was wir fanden, wurde auf den Schulhausplatz gebracht. Am beliebtesten waren natürlich dieGartentörchen, aber auch Mistbäären (Schubkarren), Fensterläden, Velos, o<strong>der</strong> Kehrichtkübel. Zum Beispiel standeneinmal auch Sekundarlehrer Wittpennigs Gartenmöbel aufdem Pausenplatz im Ruggenacher.»Kluge Dorfbewohner sorgten darum jeweils vor, indem siealles, was nicht niet- und nagelfest war, für diese Nacht inSicherheit brachten und ihre Hausglocken mit Zeitungspapier stumm machten. Aber es gab natürlich auch damalsschon Reklamationen. «Einmal spannten die Buben imSchulgässli Schnüre. Und da fiel jemand drüber — und kamnachher ins Schulhaus und beschwerte sich beim Lehrer.Auch unser Veb hing einmal an einem Fahnenmast. Wir —auch die Mädchen — haben Nielen (Waldrebenstengel) geraucht. Wir gingen einfach am Morgen früh auf die Strasseund machten Lärm. Da gab es auch ein paar Verschätzleti,die zogen sich dann ein wenig zurück und haben ein bisschen gschmuuset,» erinnert sich eine alte Watterin. «JedenSilvesterwardie Polizei im Schulhaus. Meistens wegen Kleinigkeiten. Schwärmer gab es noch nicht. Aber mit Karbid(aus Calciumcarbid hergestellter Explosivstoff) haben wirgeschossen. Ich habe auch mal einen Büchsendeckel an denKopf geknallt erhalten. ... Wir füllten zum Beispiel Tansenmit Gülle und stellten sie vor die Türen. Früher machten sienoch ganz an<strong>der</strong>e Sachen. Beim Bauern Frei an <strong>der</strong> Affolternstrasse hatte es ein Waschhäuschen. Da war mein Vaterdabei. Die nahmen einen “Brückenwagen“ auseinan<strong>der</strong>,setzten ihn auf dem Dach wie<strong>der</strong> zusammen und füllten ihnmit Mist. Die Arbeit und die Disziplin, die da nötig waren!»berichtet ein weiterer Zeitzeuge aus den Vierzigerjahren.Später kamen weitere Scherze hinzu. Beliebt war das«Glögglispiel», bei dem man mit Zündhölzchen o<strong>der</strong> Klebestreifen die Hausglocken blockierte, dass man Briefkästenzuklebte, Autos mit Toilettenpapier einwickelte o<strong>der</strong> mitRasierschaum «verzierte», Scheiterbeigen vor die Haustüretürmte, Türfallen mit Zahnpasta beschmierte o<strong>der</strong> Strassenversperrte.«Nielen» o<strong>der</strong> Zigaretten — sogar für Mädchen, 1951 ETH BibliothekZürich, BildarchivAuch das Rauchen gehörte oft dazu — für manches <strong>Regensdorf</strong>er Schulkind war <strong>der</strong> Silvester die Nacht <strong>der</strong> ersten Zigarette. Der Reiz dieser Nacht bestand ja darin, dassKin<strong>der</strong> und Jugendliche sich für einmal Ungehörigkeiten, jaVerbotenes, ungestraft herausnehmen durften, ähnlich, wiedies an <strong>der</strong> Fasnacht hinter <strong>der</strong> anonymisierenden Maskeüblich ist. Der Schulsilvester — so etwas wie eine legaleAnarchie, ein Ventil für unterdrückte Wünsche und Begierden.Silvesterfeiern in <strong>der</strong> Schule«Schulsilvester und Examen waren Grossereignisse. Am Silvester standen wir natürlich früh auf. Grossmutter musstemich spätestens um zwei Uhr wecken. Ich wollte auf keinenFall <strong>der</strong> «Silvester» sein. Der wurde nämlich dann in ein Leiterwägeli gepackt, das unten mit Stechpalmenzweigen belegt war. Und so wurde er o<strong>der</strong> sie in die Schule gefahren»,erinnert sich eine Dällikerin an ihre Schulzeit in den Dreissigerjahren. Passend zu diesem Brauch wurde oft das allenbekannte Silvesterliedlein gesungen:


BRÄUCHE«Silväschter stand uufstreck d‘Bei zum Bett uus,nimm de Stäcke i d‘Handund reis durs ganz Land!«vesterprogramme sind uns durch Schülerinnen und Schülerin <strong>der</strong> Sekundarschulchronik 1921—1935 erhalten geblieben. Als Beispiel sei das das Programm <strong>der</strong> Sekundarschule<strong>Regensdorf</strong> vom 23. Dezember 1932 zitiert:~..- ———. --«Unsere Silvesterfeier»Das alte, immerschöne Weihnachtslied «0 du fröhliche ...»‚<strong>von</strong> uns Schülern gesungen, leitete unsere kleine Feier ein.— VorlesungDr. Meintel trägt eine Weihnachtsgeschichte vor.— WeihnachtszauberKlaviervortrag <strong>von</strong> Verena Rüetschi— AlpengrussKlaviervortrag <strong>von</strong> Gertrud Ba<strong>der</strong>— VorlesungHerr Egli liest die Geschichte «Ritschka, das Zigeunerkind»vor.— Gläcklein im TaleMusikvortrag <strong>von</strong> Iwan Schaffner und Walter Pletscher(Violine) und Willy Maag (Klavier)- HeimwehKlaviervortrag <strong>von</strong> Verena Rüetschi— Domglocken und Hoch Heidecksburg:Klaviervortrag <strong>von</strong> Willy MaagNach einer viertelstündigen Pause begannen die Theaterspiele,die schon einen Monat vor dem Fest mit grossemEifer geübt worden waren.Der «Silvester» wird zum Schulhaus geführt, 1951 ETH-Bibliothek II.Zürich, BildarchivWer zuletzt aufstand, war zu Hause <strong>der</strong> «Silvester» und werals letzter zur Schule kam, wurde dort als «Silvester» ausgelachtund verspottet. Das galt auch für die Lehrer! Dashielt ein Schüler in <strong>der</strong> Schulchronik 1921 fest: «WelcheEnttäuschung! Das Schulhaus war geschlossen. Aber amSilvester, da durfte man sich schon ein wenig mehr erlauben. Das Schulhaus wurde durch ein Fenster bestiegenund <strong>von</strong> innen geöffnet. Laut lärmend wälzte sich die Scharhinauf in ein Schulzimmer. ... Nun, wo sind die Lehrer? “Wirholen sie!“ Und schon war ein Zug gerüstet mit Instrumenten aller Art, als ginge es in den Krieg. Unter Glockenklanggings den Gaisberg hinauf, <strong>von</strong> woher <strong>der</strong> Erwartete kommen sollte4. Endlich, als es schon gegen acht Uhr rückte,kam er und sogleich tönte ihm <strong>der</strong> Ruf: “Silvester, Silvester!“ entgegen. Er war es auch wirklich.»Im Schulhaus fand dann ein Son<strong>der</strong>programm statt. Im festlich und weihnachtlich geschmückten Schulzimmer wurdemusiziert, Theater gespielt, vorgelesen. Einige dieser Sil— De nöi Zimmerherr(Anna Stüssi, Schöttli, Schaffner)— Uusverchauf(Emma Kunz, Marie Meier, Kl. lmthurn)— Rekrutenunterricht(R.Brändli, H.Biber, W.Hinnen, W.Gnepf, E.Vogel)— Zwo Schwätzbäse(Klara Müller, Verena Rüetschi)— E fideeli Lehrlingsprüefig(R. Brändli, R. Stüssi, Huwyler, Hinnen, Etzensberger)— Hochsig haa(Marie Meier, Emma Kunz)— En übelhärigi Begägnig(R. Stüssi, W.Pletscher)— Groselis Namestag(H.Deflorin, A.Stüssi, Rosa Meier)— Der Kropf — Pantomime(E.Fehr, W.Etzensperger ...)— E Tasse Kafi(A.Maurer, H.Zumthor, E.Kunz)»


BRÄUCHESilvesterbüchlein Nr. 87Das letze Heft aus demJahre 1966.Es erschien seit 1872 undenthielt Kurzgeschichten,Rätsel, Gedichte und an<strong>der</strong>eUnterhaltungslektüre.anzuhören, die sich über die hiesige Schuljugend beschwerten», erzählt die Frau eines ehemaligen Oberstufenlehrers.Auch Polizei und Schulbehörden wurden zunehmend mitSchadenmeldungen und Beschwerden konfrontiert.FrDl, „nd 9Dt‚D———‘.-—,aJ——«Zudem erhielten wir als Silvestergeschenk das “Silvesterbüchlein“ und in <strong>der</strong> Primarschule bekamen eine Zeit langdie Mädchen <strong>von</strong> <strong>der</strong> Frauenkommission ein Stück Stoffgeschenkt — so erschienen dann nachher alle Mädchen inden gleichen Röcken in <strong>der</strong> Schule», weiss eine Ehemalige<strong>der</strong> <strong>Regensdorf</strong>er Schulen zu berichten.Die EntartungSchon in den frühen Fünfzigerjahren sahen sich die Behörden mit Reklamationen aus <strong>der</strong> Bevölkerung konfrontiert,die ihr Unverständnis für diesen Brauch manifestierten.Aber noch schien <strong>der</strong> Sekundarschulpflege <strong>Regensdorf</strong> dieLage nicht dramatisch zu sein. «Reklamationen wg. Aushängen <strong>von</strong> Gartentüren, Fensterläden u.v.a.m. Bei Schäden werden die Geschädigten darauf verwiesen, sich selber mit den Eltern <strong>der</strong> fehlbaren Schüler in Verbindung zusetzen Einschneidende Massnahmen, die den altenBrauch ganz verdrängen würden, wollen wir nicht ergreifen», heisst es im Protokoll <strong>der</strong> Sitzung vom 26.1 .1951. Esging den Schulpflegern wohl so, wie es ein in <strong>Regensdorf</strong>aufgewachsener Sekundarlehrer an einer an<strong>der</strong>en Pflege-Sitzung erlebte: «Ein Brief an die Schulpflege wegen zugefügtem Schaden und Belästigung wurde an <strong>der</strong> Sitzungvorgelesen. Da rief plötzlich einer: “Du Fritz, das hämirdoch ä gmacht!“ Grosses Gelächter...»In den Fünfziger- und Sechzigerjahren begann <strong>der</strong> Brauchaus dem Ru<strong>der</strong> zu laufen. Das nächtliche Treiben artete inSachbeschädigung, Vandalenakte und Streiche aus. Es wurden Briefkästen, Parkuhren und Telefonzellen gesprengt,Container angezündet, öffentliche und private Einrichtungen mit Schmierereien verunstaltet, mit gefährlichenSprengstoffen hantiert, Unfälle provoziert. Dies führtezunehmend zu Reklamationen und Protesten in <strong>der</strong> Bevölkerung. «Mein Mann sass am Morgen des Schulsilvesters ständig am Telefon, um aufgebrachte <strong>Regensdorf</strong>er1Chaos und Zerstörung — ein Brauch entgleist.Klagen und BeschwerdenAm Jahresende 1959 trägt <strong>der</strong> Schulpräsident <strong>der</strong> Primarschule <strong>Regensdorf</strong> seine Sorgen im «Mitteilungsblatt <strong>der</strong>Gemeinde <strong>Regensdorf</strong>» an die Öffentlichkeit:((Sorgen eines Schuiprösidenten.An einem Geschäftshaus wurde das aussen über eine Hauswand geführte Kabel einer Gegensprechanlage durchgeschnitten. An einer Baustelle, Graben in <strong>der</strong> Strasse, wurdedie rote Sicherheitslaterne noch während <strong>der</strong> Dunkelheitentfernt. Nicht auszudenken, was hier hätte passieren können! Von einem niedrigen Balkon wurde ein Christbaumfortgetragen, das Bäumchen beschädigt und auf einenMiststock aufgepflanzt.In einer Wohnkolonie wurde vom Kin<strong>der</strong>spielplatz das kleine Kin<strong>der</strong>karussell in ein an<strong>der</strong>es Quartier verschleppt; auf<strong>der</strong> Bahnstation <strong>der</strong> Handkarren geholt, an einer entfernten Stelle umgeworfen und liegen gelassen; Pflanzenkübelwurden fortgetragen, ausgeleert und die Pflanzen beschädigt; an tiefliegenden Stockwerken die Jalousieläden ausgehängt und fortgeworfen Es wurden Scheiben eingeworfen und an einem mit Eternit verkleideten Chalet dieEternitschalung mit Steinen <strong>der</strong>massen traktiert, dass einzelne überschuppte Tafeln in die Brüche gingen.Müssen wir uns in Zukunft mehr als Fahndungspolizistenbetätigen, als uns den eigentlichen Aufgaben <strong>der</strong> Schule zuzuwenden o<strong>der</strong> müssen wir das nächste Jahr wirklich eingrösseres Aufgebot <strong>der</strong> Polizei beziehen?...»


BRÄUCHEDie Protokolle <strong>der</strong> Oberstufenschuipflege halten regelmässig Schadenmeldungen und Beschwerden nach dem Schulsilvester fest: «Die Pflege nimmt zur Kenntnis, dass fürFr. 3000.— Schaden angerichtet wurde ... Der Reklamationsbrief betreffend den Schulsilvester <strong>von</strong> Frau St.wurde beantwortet... Die Verwaltung hat die Schadenmeldung <strong>der</strong> Kantonalbank <strong>von</strong> Fr. 255.— zur Kenntnis genommen ... Die Verwaltungsfirma mit Liegenschaftsbesitz beimPetermoos beschwerte sich über den Unfug am Schulsilvester und beantragt Abschaffung des Schulsilvesters ... DasProblem <strong>der</strong> Vandalenakte wird zu einem späteren Zeitpunkt mit <strong>der</strong> Polizei besprochen ... Am 23. Dezemberwurde im Ruggenacher ein Container angezündet, es warein Feuerwehreinsatz erfor<strong>der</strong>lich. Der Schaden an Gebäude und Anlagen wird auf Fr. 35‘OOO.— geschätzt . ..» DiePrimarschuipflege <strong>Regensdorf</strong> beklagt öffentlich die Vorkommnisse des letzten Schulsilvesters : «Schulsilvesterunfug: Wie jedes Jahr sind auch diesmal nach dem Schulsilvester wie<strong>der</strong> einige Klagen und Beschwerden an unsgelangt. Die Gründe dafür sind immer wie<strong>der</strong> dieselben unddürfen keineswegs bagatellisiert werden. Sachbeschädigungen, Diebstahl, das Wegtragen <strong>von</strong> Gegenständen ausHaus und Hof, das Entfernen <strong>von</strong> Abschrankungen beiStrassenbaustellen, das Abnehmen frisch gewaschenerWäsche vom Seil und das Herumschleifen <strong>der</strong>selben imSchmutz, das Wegstossen parkierter Autos und Motorrä<strong>der</strong> sind Handlungen, die nicht mit Unfug im üblichen Sinnebezeichnet werden können. Dieses Tun bewegt sich hart an<strong>der</strong> Grenze zu Vandalismus und Kriminalität.» Sie legt auchihre Hilflosigkeit dar: «Dabei ist zu bedenken, dass dieSchuipflege eine Behörde ohne richterliche Gewalt ist. Eineeigentliche Fahndungstätigkeit kann <strong>von</strong> ihr nicht verlangtwerden. Mit Verboten kann diesem Treiben nicht Einhalt geboten werden. . .Ein <strong>Regensdorf</strong>er fasst in einem Leserbrief die Meinung vieler zusammen7: «Gedanken zum Schulsilvester. Alljährlichfeiern auch die Schüler <strong>von</strong> <strong>Regensdorf</strong> den letzten Tagihres Schuljahres. Könnte es denn an<strong>der</strong>s sein, als dass siediesem Tag mit Freude und Jubel entgegensehen! ... Aberhalt! Ist es wirklich Freude, Feier und Festlichkeit? O<strong>der</strong>geben wir vielmehr unseren so genannten schwierigen Kin<strong>der</strong>n einmal mehr Gelegenheit, sich ungebärdig im Dorf aufzuführen? Räumen wir nicht gerade vielen heranwachsenden “Früchtchen“ das Recht ein, sich an diesem Tag <strong>der</strong>artaufzuführen, wie sie es sich sonst nur heimlich und verstecktleisten können? ..Mahnrufe an Eltern und SchülerDie Behörden wenden sich an Schüler und Elternschaft.«Die Inhaber <strong>der</strong> kantonalen Polizeistation und <strong>der</strong> Schulpräsident beschlossen, gemeinsam in die Schulhäuser zugehen und den Schülern eindringlich <strong>von</strong> solchem Unfugabzuraten», schreibt <strong>der</strong> Schuipräsident im Mitteilungsblatt und wendet sich an die Eltern «Warum lasst ihr eureKin<strong>der</strong> am Schulsilvester schon nach Mitternacht auf dieStrasse, obwohl wir immer wie<strong>der</strong> in den Zeitungen durchAufrufe auf die Missstände hinweisen?...)>Regelmässig erscheinen im Mitteilungsgblatt <strong>der</strong> Gemeinde solche Aufrufe <strong>von</strong> Primarschul- und Oberstufenschulpflege vor dem Schulsilvester. «Der Klamauk am Schulsilvester ist ein alter Brauch — schön, wenn es nur beimKlamauk bliebe‘ Für unliebsame Vorfälle werden dieStörenfriede beziehungsweise <strong>der</strong>en Eltern verantwortlichgemacht. Wir bitten die Eltern deshalb, ihre Kin<strong>der</strong> zu ermahnen, Sachbeschädigungen irgendwelcher Art zu unterlassen. ... Die Lehrerschaft und Schulpflegen <strong>von</strong> <strong>Regensdorf</strong>, Buchs und Dällikon.» (1975-77) «... Grober Unfug undSachbeschädigungen sind aber mit dem Gedanken desSchulsilvesters nicht zu vereinbaren ... Es ist nicht verwun<strong>der</strong>lich, dass belästigte o<strong>der</strong> geschädigte Leute verlangen,dass <strong>der</strong> Schulsilvester abgeschafft werde. Um den altenBrauch erhalten zu können, ist es dringend notwendig, dassdie Eltern ihren Kin<strong>der</strong>n verbieten, am Schulsilvestermorgen zur Unzeit auf die Strasse zu gehen. Die Eltern tragenzusammen mit ihren Kin<strong>der</strong>n allein die Verantwortung ...»Es werden auch klare Richtlinien bekannt gegeben, an diesich alle zu halten hätten: «Kin<strong>der</strong> sollen das Elternhausnicht vor 5 Uhr verlassen. Es werden auch dieses Jahr Kontrollen durchgeführt. Das Abbrennen <strong>von</strong> Feuerwerk istnicht gestattet. Vorgefundenes Feuerwerk wird beschlagnahmt. Bei Sachbeschädigungen und Belästigungen werdenEltern und Kin<strong>der</strong> zur Verantwortung gezogen. ...» (Schulpflegen des oberen Furttals, 1989).Attraktive Schulsilvesterprogrammegegen den UnfugLehrerinnen und Lehrer versuchen, durch verschiedeneMassnahmen die Jungmannschaft <strong>von</strong> <strong>der</strong> Strasse zu holenund sie durch attraktive Angebote <strong>von</strong> sinnlosen Zerstörungszügen durch die Dörfer abzuhalten. Teilweise wird <strong>der</strong>Schulbeginn am Silvestermorgen bereits auf 6 Uhr vorgezogen, in den Schulhäusern wird viel Spass und Unterhaltung angeboten. Da werden Hockeyturniere durchgeführt,Skitage organisiert, Nachtwan<strong>der</strong>ungen angesagt, da wirdin tiefer Nacht zum Sportplausch in den Sportanlagen Tägerhard und Erlen marschiert, Postenläufe durch die schlafenden Dörfer ausgesteckt, klassenweise Fonduefreuden inWaldhütten genossen, in Lehrerhäusern und -wohnungenein Klassenfez gefeiert, ein Weihnachtssingen auf demSchulhausplatz veranstaltet, in Turnhallen übernachtet, imJugendhaus <strong>Regensdorf</strong> an <strong>der</strong> Silvester-Disco abgetanzt,und, und, und ... ganz abgesehen <strong>von</strong> <strong>der</strong> klassischen Sil


BRÄUCHEvesterfeier im Schulzimmer mit Frühstück, Spiel und Spass.Immer beliebter werden Schulhausparties, die die ganzeSchülerschaft einer Schulanlage zusammen mit ihren Lehrkräften vorbereiten und durchführen, an denen es Vergnügen aller Art für jeden und jede gibt.Aufhören!Und dennoch geht es mit dem nächtlichen Unfug vor demoffiziellen Schulsilvesteranlass und damit mit dem ständigen Ärger vieler Einwohner, den hilflosen Aufrufen an dieVernunft, den zahlreichen Einsätzen <strong>der</strong> Polizei weiter. Immerlauter werden die Stimmen, die verlangen, dass mit demSchulsilvesterunfug endlich Schluss gemacht werde. Auchdie Politik beginnt sich mit <strong>der</strong> Angelegenheit zu befassen.Im Dezember 1992 wird dem Kantonsrat eine Einzelinitiative zur Abschaffung des Schulsilvesters eingereicht9:«Die einschlägigen Gesetzesnormen seien dahingehendzu än<strong>der</strong>n, dass die Durchführung des “Schulsilvesters“ inallen Schulgemeinden auf Kantonsgebiet verboten wird.»Obwohl <strong>der</strong> lnitiant mit seinem Anliegen wahrscheinlichvielen aus dem Herzen spricht, entscheidet <strong>der</strong> Kantonsratam 3. Mai 1993, den Vorstoss nicht zu unterstützen, dasheisst abzulehnen.Silvesternachtparty statt FrühmorgenaktionPemoPowerParty, Schulhaus Petermoos, 2003Eine neue Entwicklung bahnt sich anfangs <strong>der</strong> Neunzigerjahre an. Die Idee kommt auf, den (obligatorischen)Schulsilvester in Form einer attraktiven Veranstaltungauf den Vorabend zu verlegen und um Mitternacht dieSchülerschaft in die Weihnachtsferien zu entlassen. DerSchulsilverstermorgen mit seinen unerfreulichen Begleiterscheinungen würde abgeschafft. Die Oberstufenlehrerschaft legt 1992 ihrer Schulpflege einen entsprechendenAntrag vor, dem die Pflege zustimmt. (Die Primarschuleschliesst sich wenig später dieser Regelung an).Die neue Form bringt den gewünschten Erfolg. Das Protokoll <strong>der</strong> Schulfpflege vermerkt im Januar93 erfreut: «... DieDurchführung des Schulsilvesters mit Aktivitäten am Vorabend ist sehr gut angekommen. Auf <strong>der</strong> Verwaltung sindkeine Beschwerden seitens <strong>der</strong> Bevölkerung eingegangenund Herr Juchli, Kantonspolizist, bedankte sich bei <strong>der</strong>Verwaltung für die neue Form des Schulsilvesters persönlich . . .» Diese Form findet weit herum grossen Anklang undwird in <strong>Regensdorf</strong> zur Regel. Mit grossem Aufwand <strong>von</strong>Lehrerschaft und Schulklassen werden in den festlich dekorierten Schulhäusern rauschende Hausfeste veranstaltet.Mit Attraktionen aller Art, meist <strong>von</strong> Schülerinnen undSchülern organisiert und durchgeführt, wird für fast alle Geschmäcker etwas geboten. Showblocks mit Tanzvorführungen, Modeschauen, Misswahlen, Musikeinlagen gehen überdie Bühnen, in Spielhöllen wird am Compi gegamt, es wirdgezockt und gewürfelt, und in <strong>der</strong> Disco legt ein DJ auf, <strong>der</strong>die Tanzfreudigen mit dem richtigen Sound in Fahrt bringt.Meist stehen diese Megaparties, auf die sich die Kids schonlange im Voraus freuen, unter einem bestimmten Motto:„Black & White“, „Sixties“, „Piraten“ o<strong>der</strong> „Halloween“sind nurein paarBeispielefürdieThemen, unterdenen sichdie Schüler <strong>der</strong> Oberstufe bis um Mitternacht amüsieren.„Festlicher Ausklang im Ruggenacher-Schulhaus, Frackstatt Schlabberhose. Der Schulsilvester im OberstufenschulhausRuggenacher stand diesmal unter dem Motto“Abschlussball“. «Mit dem lärmigen Schulsilvester <strong>von</strong>früheren Jahren, hat dies nichts mehr gemein», schreibt <strong>der</strong>Furttaler am 7. Januar 2005.Diese Lösung bewährt sich. Sachbeschädigungen, und an<strong>der</strong>e Vandalenakte nehmen deutlich ab. Das sieht auch diePolizei so. Der «Tagesanzeiger» berichtet am 23. Dezember 2006 unter dem Titel «Einsatz <strong>der</strong> Schulen zahlt sichaus« positiv über den Verlauf des Schulsilvesters im Unterland.«Dank dem Einsatz <strong>der</strong> Lehrpersonen ist es zu keinenSachbeschädigungen gekommen», sagt Herbert Staub, Leiter Gemeindepolizei <strong>Regensdorf</strong>. Er ist überzeugt, dass dieVeranstaltungen in den Schulen Sachbeschädigungen vorbeugen. Staub ist auch zwei Jahre später noch vom Konzept überzeugt: Nach <strong>der</strong> Schulsilvesterparty, auf demLSpiel und Spass. «Hüpfburg» Silvester 08, Schulhaus Ruggenacher III1


BRÄUCHEHeimweg, sei es vereinzelt zu Sachbeschädigungen gekommen. In <strong>der</strong> Regel aber sei am nächsten Morgen ((toteHose)). Die Schüler seien zu müde, um so früh aufzustehen . Auch die Schulbehörde ist mit dieser Art des Silvesterfeierns zufrieden. ((Die Sache hat sich sehr bewährt; <strong>der</strong>Aufwand lohnt sich)), sagt Marlise Fahrni, Präsidentin <strong>der</strong>Oberstufenschuipflege. Sie weist auch darauf hin, dassbeim Unterhaltungsabend die Lehrkräfte anwesend seien,die auch dafür sorgen, dass keine Drogen o<strong>der</strong>Alkohol konsumiert werden können. Mittlerweile ist dieser Schulsilvester in unserer Gemeinde zur Tradition geworden. HeutigeSchulkin<strong>der</strong>, wenn sie gefragt werden, wie denn früher <strong>der</strong>Schulsilvester gefeiert wurde, sehen den Frager meist nurnoch verständnislos anAbschaffen, ersetzten, umdeuten?Dennoch dürfte die Diskussion zu diesem Thema noch nichtendgültig abgeschlossen sein. Zwar hat die Stadt Zürichden Schulsilvester 2004 abgeschafft und verordnet seitheram Silvestermorgen einen «besinnlichen Schulausklang».Der offizielle Unterricht soll <strong>von</strong> 8 bis 12 Uhr dauern.2 Verschiedene Gemeinden sind diesem Weg gefolgt, an<strong>der</strong>esind bei <strong>der</strong> traditionellen Form geblieben, viele haben dieLösung mit <strong>der</strong> Vorabendveranstaltung gewählt.Es ist darum schwer vorauszusagen, ob sich aus dem altenZürcher Brauch etwas Neues entwickelt o<strong>der</strong> ob er ersatzlos verschwindet. Immerhin dürfte das Thema <strong>der</strong> unerfreulichen Nachtbubenstreiche wohl weiterhin auf <strong>der</strong>Traktandenliste bleiben, wie eine Verlautbarung <strong>der</strong> Kantonspolizei ahnen lässt: ((Allmählich zeichnet sich ab, dassviele Jugendliche Halloween zum Anlass nehmen, Sachbeschädigungen wie analog am zwischenzeitlich in den meisten Gemeinden abgeschafften Schulsilvester zu begehen.»Vielleicht braucht eben die heranwachsende Jugend — wiesich auch bei an<strong>der</strong>er Gelegenheit zeigt — irgendwo ein solches Ventil, um ihren aufgestauten Dampf abzulassen.Zweimal SilvesterBei <strong>der</strong> Verlegung des Schulsilvesters vom Jahresschlussauf den Schulschluss vor den Weihnachtsferien zogen nichtalle Gemeinden mit. Einige blieben beim alten Brauch undfeierten ihn weiterhin in <strong>der</strong> Nacht vom 30. auf den 31. Dezember. Auch in Watt ist das offenbar so gewesen. Obwohl<strong>der</strong> Schulsilvester für die Schulkin<strong>der</strong> auch in <strong>der</strong> WatterSchule am letzten Schultag durchgeführt wurde, führte mandie alte Tradition weiter. ((Der Schulsilvester hat in Watt nieeine grosse Rolle gespielt. Hier blieb <strong>der</strong> “richtige“ Silvester <strong>der</strong>jenige am Jahresschluss. Und dieser Brauch hatteeinen tieferen Sinn, <strong>der</strong> auch den Jungen einleuchtete! In<strong>der</strong> Nacht zogen die jungen Burschen los und sammeltenim Dorf zusammen, was bei den Höfen herumlag und trugen o<strong>der</strong> schleppten es auf den Dorfplatz)), erklärt HansFrei. ((Mer hätts wele däne emal zeige, won e Souoornigums Huus gha händ. Mir händ Güllewäge, Garette, Gartetöörli o<strong>der</strong> ä grossi Wäge, wo scho lang hin<strong>der</strong>em Huusgstande sind, uf de Dorfplatz bracht. Mir händ mängischscho lang voruus umeglueget, won öppis umestaat undhänd öis das gmerkt. Mer hätt sozäge uufgruumet im Dorf.Di einte händ das Züüg dänn am an<strong>der</strong>e Morge sofort gholt,anden händs es paar Taag ligge laa, mängisch sogar wuchelang. Und di hüttige Junge mached das immer no soo,däne lüüchtet dä Bruuch ii.» Und tatsächlich finden sichauch heute noch Jahr für Jahr am letzten Tag des Jahres<strong>von</strong> Nachtbubenhänden zusammengetragene Gegenständevor dem Watter Dorfladen ein.bt1ii- Li »..— .( —~::‘‘~Watter Dorfplatz an einem Silvestermorgen (Foto Franc Srecko)Viele Informationen zum Thema sind den beiden folgenden Publikationen entnommen:— Brigitte Bachmann-Geiser, Der Zürcher Schulsilvester, Zürich 1984— Peter Ziegler, Kin<strong>der</strong> in Zürich, Zürich 1986Lehrer Eduard Schönenberger im Gedicht «Silvester», Zürich 1888,zitiert in «Der Zürcher Schulsilvester».Primarschulhaus an <strong>der</strong> Watterstrasse, in dem damals auch dieSekundarschule untergebracht war.Es handelte sich um Sekundarlehrer Dr. Paul Meintel, <strong>der</strong> damalsin Zürich wohnte.Das »Silvesterbüchlein» wurde <strong>von</strong> 1872 bis 1966 vom VereinZürcher Lehrer in drei Versionen für die drei Schulstufen herausgegeben. Von namhaften Schriftstellern redigiert, enthielt es abwechslungsreiche Unterhaltungslektüre in Form <strong>von</strong> Kurzgeschichten, Theaterstücklein, Rätseln, Gedichten u.a.Mitteilungsblatt, 15. Januar 1965Mitteilungsblatt, 8. Januar 1965Mitteilungsblatt, 31 Dezember1959Einzelinitiative 316/1992, eingereicht am 8. Dezember 1992 <strong>von</strong>Werner Vögelin aus Grüt bei Gossau.Tagesanzeiger vom 18. Dezember 2008a.a.O.Gegen diesen Entscheid <strong>der</strong> Schulpräsidentenkonferenz wehrensich zwei Gemein<strong>der</strong>äte und verlangen in einem Postulat vomStadtrat, zu prüfen, wie <strong>der</strong> Schulsilvester in <strong>der</strong> bisherigen Formerhalten bleiben könne. Das Postulat wird vom Stadtrat mit demHinweis auf gute Erfahrungen mit dem neuen Schulausklang abgelehnt und vom Gemein<strong>der</strong>at abgeschrieben.Mitteilung <strong>der</strong> Kantonspolizei, 1. November 2006


ORTSGESCHICHTEDe Se lungsent cklung <strong>von</strong> gVon Kurt Knuser und Ernst BurkhartDie Cemeindeteile <strong>der</strong> «Furttalmetropole» <strong>Regensdorf</strong> waren vor gut einem halben Jahrhun<strong>der</strong>t nochbeschaullche Bauerndörfer. Eine Darstellung <strong>der</strong> beeindruckenden - und vielleicht auch manchmal beängstigenden - rasanten Entwicklung <strong>der</strong> Gemeinde zurStadt zeichnet die wohl dramatischste Phase <strong>der</strong><strong>Regensdorf</strong>er Geschichte auf.Römer und AlemannenDas obere Furttal, also das heutige Gemeindegebiet <strong>von</strong><strong>Regensdorf</strong> ist geographisch eingebettet zwischen denMoränenhügeln des Gubrist im Süden und des Schwenkelbergs im Norden. In <strong>der</strong> oberen Talmulde liegen die beidenKatzenseen und bilden die Wasserscheide. Ursprünglichwar die ganze Talsohle unwegsames und unbewohnbaresSumpfgebiet, eine einzige Riedlandschaft bedeckte das<strong>von</strong> Gletschern geformte Furttal. Die ersten Verkehrswege<strong>der</strong> Römer führten den Hanglagen entlang parallel zumTal und sind als Verbindungswege <strong>der</strong> östlich entstandenenRömerstädte Vitudurum, heute Winterthur, und <strong>der</strong> imWesten entstandenen Garnisonsstadt Vindonissa, demheutigen Windisch, erbaut worden. Neueste archäologische Grabungen haben Reste einer alten Römerstrasse imGebiet südlich <strong>der</strong> Affolternstrasse zu Tage gebracht. Weitere römische Funde sind ebenfalls entlang des ganzenFurttals an den Hanglagen bekannt. Einige Funde auf <strong>der</strong>südlichen Talseite lassen auch auf vereinzelte wenige römische Bauten schliessen, jedoch auf keine bedeutendenSiedlungen. Am Nordfuss sind grössere Funde in Buchs bekannt.Die Ursprünge <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Ansiedlungen liegen im 6. Jahrhun<strong>der</strong>t, in <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> Landnahme <strong>der</strong> Alemannen. DieStrassenführungen bestimmten auch hier die Lage <strong>der</strong>Siedlungsgebiete an den beiden Hanglagen. Die ältesteerhaltene Urkunde, die <strong>Regensdorf</strong> als «Reganesdorf»‘ erwähnt, ist datiert vom Jahre 870. Später sind auch die Siedlungen Wat (Watt) und Adalinchove (Adlikon) erwähnt. DieAlemannen erbauten ihre Siedlungen auf engem Gebiet undschützten sie mit einem «Etter‘>, einem starken Zaun. Soentstand eine neue Siedlungsart mit einer Dorfstruktur,welche noch heute im alten Dorfkern erkennbar ist.Die alemannischen Siedlungen wurden wie die römischenBauten am Rand des Riedlandes, am Fusse <strong>der</strong> Hänge erbaut. Verkehrswege quer durch das sumpfige Furttal fehlten weitgehend.Im Hochmittelalter erbauten die Freiherren <strong>von</strong> Regensberg auf dem kleinen Moränenhügel im heutigen WeilerAltburg ihre Stammburg und kontrollierten so die Verkehrswege durchs Furttal. Die Siedlungsgebiete <strong>der</strong> Alemannen wurden lange Zeit nur wenig ausgedehnt, und sowaren die Dorfteile <strong>Regensdorf</strong>, Watt und Adlikon auch nurals unbedeutende Landwirtschaftssiedlungen bekannt. Diesumpfige Ebene des Furttals war für die landwirtschaftlicheBevölkerung zu jener Zeit nur sehr beschränkt nutzbar.Z ~ 19‘ / /L~~1-dd~.lteflra lt~re‘ . -‘dt~‘* .Bnnwz*~ J~A~L~Drei kleine Dörfchen — Wild~Karte <strong>von</strong> 1850 (Ausschnitt)Der andel am Ende des 19.Jahrhtan<strong>der</strong>tsEinen wesentlichen Wandel in <strong>der</strong> Siedlungsentwicklungdes Furttals hat erst die Absenkung des Furtbachs ab 1870mit sich gebracht. Die Trockenlegung des ehemaligen Riedsermöglichte neue Erschliessungen durch die Landwirtschaftund die Ansiedlung <strong>der</strong> ersten Industriebetriebe. Mit demBau <strong>der</strong> Nationalbahnlinie durch das Furttal und <strong>der</strong> Station Watt-<strong>Regensdorf</strong> im Jahr 1877 erfolgte <strong>der</strong> Anschlussan das im Aufbau befindliche schweizerische Eisenbahnnetz.<strong>Regensdorf</strong> bewarb sich mit Erfolg um den Standort <strong>der</strong>neuen kantonalen Strafanstalt, welche denn auch l9Ol<strong>von</strong>Zürich nach <strong>Regensdorf</strong> verlegt wurde. Mit <strong>der</strong> Strafanstaltkam auch die Elektrizität ins Dorf und verhalf so <strong>der</strong> Siedlungsentwicklung zu einem wesentlichen Aufschwung.Durch die Trockenlegung <strong>der</strong> Talebene konnten auch neueVerkehrswege quer durchs Tal eröffnet werden und ermöglichten einen intensiveren wirtschaftlichen Zusammen-\


ORTSGESCHICHTEschluss <strong>der</strong> beiden Talseiten. Die stärkere Siedlungsent- Noch 1955 waren lediglich drei Betriebe mit rund 100 Bewicklung im oberen Furttal begann demzufolge also erst am schäftigten in <strong>Regensdorf</strong> verzeichnet: Die MaschinenfabrikAnfang des 20.Jahrhun<strong>der</strong>ts. 1912 bis 1955 bestanden <strong>Regensdorf</strong> (1917 <strong>von</strong> <strong>der</strong> Robert Aebi AG übernommen)aber vorerst nur schwache Ansätze einer Industrialisierung. und die Korksteinfabrik Wanner (heute ZZ Wancor AG), dieDas langsame Wachstum <strong>der</strong> Industrie brachte auch nur beide 1912 gegründet worden waren. Der dritte Betriebeine langsame Erweiterung des Siedlungsgebietes mit sich. war die Strafanstalt. «Von grösster Bedeutung war die KanDer Dorfteil <strong>Regensdorf</strong> erweiterte sich zuerst im Gebiet tonale Strafanstalt4 als Arbeitgeber und nach aussen auch<strong>der</strong> Strafanstalt und entlang <strong>der</strong> Watterstrasse. Die Dorf- für die Wahrnehmung <strong>von</strong> <strong>Regensdorf</strong>. Die Erwähnung desteile Watt und Adlikon waren zu diesem Zeitpunkt noch kei- Ortsnamens am Bahnschalter in Zürich führte deshalbner grösseren räumlichen Entwicklung ausgesetzt.nebst einem sanften Lächeln meistens auch zur Frage: “EinDie Entwicklungsphasen <strong>der</strong> Siedlungen anfangs des fach o<strong>der</strong> Retour!?“ Dieser offensichtliche Entwicklungs20. Jahrhun<strong>der</strong>ts wurden nur geringfügig geplant. Es be- nachteil hatte aber auch den Vorteil, genügend Zeit zustanden noch keine Zonenpläne, Richtpläne und Entwick- haben, die eigene Entwicklung zu überdenken».lungsstudien.Weitsichtige Planung«Massgebend für die Entwicklung und Gestaltung <strong>der</strong>~:-~ --~--~.-.Gemeinde <strong>Regensdorf</strong> war ein fortschrittlich denken<strong>der</strong>Gemein<strong>der</strong>at unter <strong>der</strong> Führung <strong>von</strong> Gemeindepräsident• Rudolf Grossmann ... <strong>Regensdorf</strong> sollte nicht Vorstadt <strong>von</strong>Zürich werden. Der Ort müsse sich gegenüber <strong>der</strong> ständig~ . wachsenden Grossstadt behaupten und kräftig genug sein,~- q stand nicht zu eineiner erstesSchlafgemeinde Konzept, wie sich zu <strong>Regensdorf</strong> mutieren. Darum entwickeln3.‘..,~‚—.\ ~ sollte.» Mit <strong>der</strong> Ansiedlung <strong>von</strong> Industrie und dem damit verbun4‘~ ‘ denen Bevölkerungszuwachs und Wohnraumbedarf wurde.~. es unumgänglich, das weitere räumliche Wachstum <strong>der</strong> Ge. meinden zu planen. Das Instrument <strong>der</strong> Siedlungsplanung. wurde entwickelt. 1955 entstanden für <strong>Regensdorf</strong> <strong>der</strong>oo~‘N.. erste Zonenplan und eine erste Bauordnung. Heute sindLangsam wachsende Ortskerne, ausgebaute Verbindungen.Siegfriedkarte <strong>von</strong> 1904 (Ausschnitt)diese Regelungen sehr umfangreich gestaltet und flächendeckend für das ganze Gemeindegebiet bestimmend.Diese beiden gesetzlichen Regelungen gaben die GrundlageLändliche Idyllefür die Ausscheidung <strong>von</strong> Industrie- und Wohnzonen undAuch nach 1945 ging das Leben im Furttal verhältnismässig beschaulich weiter. «Noch lange nach dem Ende des .u.‘~ ‚/‘• .Zweiten Weltkrieges hat das an an<strong>der</strong>en Orten sich ab- ‘ 2~Xzeichnende Baufieber unsere Gemeinde gemieden Es war }~‚~‘ ~aber vorauszusehen, dass sich das Furttal in einer Art -Reservestellung befand, auf die nach Bedarf gegriffen wer- ‘~‘“den konnte», schrieb Gemeindepräsident Schärer 1964 im ~. ~Regan Zunftblatt. «In den 50er Jahren war <strong>der</strong> Grossteil <strong>der</strong>Bevölkerung — meistens als Selbstversorger — in <strong>der</strong> Land- - ~ ~p‘~ ~“.wirtschaft tätig. Das Ortsbild des damaligen <strong>Regensdorf</strong> - ~ ~*-D . -wurde hauptsächlich durch Bauernhöfe geprägt. Die Ge- ~. .. . - . --~-.~.——-.‚ — ~werbetreibenden kummerten sich um den Unterhalt <strong>der</strong> ~i. ‚.Höfe.»2 Noch wurde also in den Hofwiesen geheuet, im - . .Chrüzächer und Ruggenacher gepflügt und geerntet, im ~Obstgarten wurden Früchte gepflückt und das Roos3 wurde ~ >-~‚ 1~~•seinem Namen gerecht, wenn <strong>der</strong> Fussballclub ein Spiel Vor dem grossen Wachstumsschub — das kleine Bauerndorf 1950verschieben musste, weil sein Platz unter Wasser lag.(Foto Gemeindemuseum)


ORTSGESCHICHTE<strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>at begann, eine sehr aktive Landpolitik zubetreiben. Die Gemeinde erwarb Land, zonte es ein und botes dann Unternehmen zu günstigen Bedingungen an. «Eswurden grosse Anstrengungen unternommen, <strong>Regensdorf</strong>als Entwicklungsgemeinde mit günstigen Voraussetzungenin Stadtnähe bekannt zu machen. Die Bemühungen warennicht umsonst: Es gelang, zahlreiche bekannte Firmen ausden verschiedensten Branchen zu finden, denen gut geformte, vollständig erschlossene Industrieparzellen zugünstigen Preisen abgegeben werden konnten ... Das Ergebnis ist ein mo<strong>der</strong>nes, beispielhaftes Industriegebiet aufetwa 40 Hektaren Fläche. Heute sind dort über 60 Industriefirmen <strong>der</strong> verschiedensten Branchen angesiedelt, diezusammen mit den ebenfalls zahlreichen Gewerbetreibenden über 5000 Arbeitsplätze anbieten ... Mit günstigen Bedingungen für den Wohnungsbau wurde ein vernünftigesVerhältnis zu den Arbeitsplätzen hergestellt.»‘WohnZ.n ‚.‚..~....‚ WOWohn - ii. 0 Zm,. ~so....j WO?Wohn - G.o.,b. - ~ WO»O,t.kon,.- Zon.~ Ob,.g,. O.o.~ndq.bi.L ~ndEntlang <strong>der</strong> Bahnlinie wurde anfangs <strong>der</strong> fünfziger Jahredas Industriegebiet festgelegt. Die Gemeinde verkaufte Industrieland mit <strong>der</strong> Auflage, dass <strong>der</strong> Inhaber in <strong>Regensdorf</strong> seinen Wohn- und Steuersitz hatte. In Watt wurde auchaus diesem Grunde das Laubisserquartier als Einfamilienhauszone in die Bauzone aufgenommen. Somit stand genügend Bauland für grosszügige Einfamilienhäuser zur Verfügung, wodurch auch gute Steuerzahler angezogen werdenkonnten. Die Nähe <strong>der</strong> Stadt Zürich und das in den 50er-Jahren einsetzende starke Wirtschaftswachstum steigertenzudem den Wohnraumbedarf für Pendler: <strong>Regensdorf</strong>wurde zur Agglomerationsgemeinde.Wachstumsschub«Die stürmische Entwicklung warf alle Prognosen überden Haufen. Als sei ein Damm aufgebrochen, bekam industrialistisches Denken und Handeln den Vorrang, und dasBauerndorf wurde dank seines topographischen und ver16~14~803068804000Bevölkerungsentwicklung1850 1860 1810 1880 1890 1988 1910 1920 1930 1940 1950 19001910138099028802010kehrsgünstigen Standortes sowie einer gezielten Siedlungspolitik in wenigen Jahren zur Stadt . . .» So breitetensich weitere Wohngebiete Richtung Affoltern und RichtungBahnhof aus. Es setzte eine Phase des intensiven Wohnungsbaus ein. Das Hofwiesenquartier entstand, die Überbauungen im Seewadel, an <strong>der</strong> Affolternstrasse, im Obstgarten, im Hofacker, in <strong>der</strong> Geerenwies u.a. folgten, imRoos wuchsen die ersten Türme <strong>von</strong> Hochhäusern in den<strong>Regensdorf</strong>er Himmel und gaben dem Dorf endgültig einstädtisches Gepräge, und zwischen 1968-1973 wurde mit700 Wohnungen <strong>der</strong> Siedlung «Sonnhalde» durch die Immobilienfirma Göhner in Adlikon ein ganzes «Dorf» hingeklotzt, das mehr Haushaltungen aufweist, als zu Beginn des2.Weltkriegs alle drei Kreisgemeinden zusammen gehabthatten.((Der Einfamilienhausneubau erfuhr eine ähnliche För<strong>der</strong>ung wie die lndustrieansiedlung, um auch hier ein gesundes Gleichgewicht herzustellen. Alle diese Massnahmenbrachten ein starkes Ansteigen <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Wohnungenund Einwohner. Trotz starker Zunahme <strong>der</strong> Bevölkerungdie Einwohnerzahl ist in 30 Jahren um das Achtfache auf13‘OOO angestiegen — hat <strong>Regensdorf</strong> nur teilweise städtischen Charakter.»‘»Ausbau <strong>der</strong> InfrastrukturMit dem raschen Wachstum <strong>der</strong> Bevölkerung wurden auchneue Infrastrukturbauten wie das erste Gemeindehaus an<strong>der</strong> Watterstrasse, Schulhäuser, Sport- und Freizeitanlagennotwendig. ((Ein weiteres Bedürfnis liegt im Verlangen <strong>der</strong>Bewohner nach Einkaufsmöglichkeiten, Freizeitgestaltungund Sport. Auch in dieser Hinsicht ist die hauptsächlicheVorarbeit geleistet. Ein Dorfzentrum als Mittelpunkt, in wel


ORTSGESCH~CHTEchem Einkaufsmöglichkeiten, Vergnügungen und Freizeitgestaltung geschaffen werden, ist projektiert. Ebenso istden sportlich interessierten Kreisen entwe<strong>der</strong> bereits Rechnung getragen (Fussballplatz, Turn- und Spielplätze)o<strong>der</strong> werden in nächster Zeit geschaffen (Schwimmbad,Tennisplatz) •..»„Die versprochenen Infrastrukturbauten wurden dann — wohletwas langsamer, als sich das <strong>der</strong> Gemeindepräsident 1964vorgestellt hatte — im Lauf <strong>der</strong> folgenden Jahrzehnte realisiert: 1973 wurde das Einkaufszentrum eröffnet, dasnebst vielen Läden und diversen Dienstleistungsbetriebenein Hotel, ein Restaurant, einen Gemeindesaal und ein öffentliches Hallenbad aufwies. Dazu passte, dass kurz nach<strong>der</strong> Einweihung dieses städtischen Baukomplexes die Gemeinde mit <strong>der</strong> Ankunft ihres 10‘OOO. Einwohners auchoffiziell zur Stadt wurde. 1977 öffnete das Gemeindemuseumseine Türe, 1982 konnte <strong>der</strong> Betrieb auf <strong>der</strong> grosszügigen Sportanlage Wisacher aufgenommen werden,1988 wurde <strong>der</strong> neue Friedhof im Dörndler eingeweiht. Imgleichen Jahr nahm im Roos die Freizeitanlage ihren Betrieb auf; ihr sind Räume angeglie<strong>der</strong>t, in denen die «Pro<strong>Regensdorf</strong>er Jugend» das Jugendhaus betreibt. Auch dieVerwaltung <strong>der</strong> Gemeinde musste mit dem WachstumSchritt halten: 1990 Bezug des neuen Gemeindehauses,und <strong>2011</strong> des 2009 begonnenen Neubaus.Die rasanten Zuwachsraten lösten auch für die Schulgemeinden grossen Raumbedarf aus, so dass sie in <strong>der</strong> zweiten Hälfte des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts in regelmässigen Abständen Schulbauten erstellen mussten.VerkehrDie Planung des Schweizerischen Nationalstrassennetzesund <strong>der</strong> Bau des Flughafens Kloten verhalfen <strong>der</strong> RegionFurttal früh zu einer verkehrstechnisch ausgezeichnetenLage und prägten die Siedlungsentwicklung stark. Mit demWachstum <strong>der</strong> Agglomeration Zürich wurde auch das untere Furttal mit in die Entwicklung einbezogen. Das hatteeinen Ausbau <strong>der</strong> Verkehrserschliessung und des öffentlichen Verkehrs im ganzen Tal zur Folge. <strong>Regensdorf</strong> wurdedadurch verkehrstechnisch ein noch interessanteres Siedlungsgebiet.Dies wurde zunächst durch die Furttalgemeinden mit <strong>der</strong>Verbesserung <strong>der</strong> Busverbindungen getan, ab 1990 durchden Zürcher Verkehrsverbund, <strong>der</strong> die Bahnverbindung vorallem durch den Ausbau <strong>der</strong> S-Bahn auf Doppelspur unddie Einführung des Stundentaktes, ab 1997 des Halbstundentaktes wesentlich verbesserte.‘5Auch <strong>der</strong> private Verkehr verlangte sein Recht — und seineOpfer. Die südliche Achse wurde massiv ausgebaut und dieDurchgangsstrassen schnitten breite Schneisen in die Dorfkerne<strong>von</strong> <strong>Regensdorf</strong> bis Hüttikon. Mit kleinen Umfahrungen wurden die Engpässe in Buchs und in Adlikon saniertund <strong>der</strong> talquerende Verkehr durch den <strong>Regensdorf</strong>erOstring kanalisiert. Die Pläne für eine Furttalautobahn, dieden Durchgangsverkehr verflüssigen und die Dörfer <strong>von</strong>ihm entlasten sollte, wurden schliesslich fallen gelassen.Das Furttal als BoomregionAuch <strong>der</strong> Dorfteil Watt wurde ab den achtziger Jahren zunehmend mit Wohnbauten erweitert, rückte näher an dieWehntalerstrasse heran und liess die Bevölkerungszahlenweiter ansteigen.Im Jahre 1880 wohnten 1‘020 Personen auf dem ganzenGemeindegebiet, 1950, beim Beginn <strong>der</strong> eigentlichen Industrialisierung, waren es erst 2‘093 Personen. Bis 1970vervierfachte sich die Einwohnerzahl bereits auf 8‘566 Personen und verdoppelte bis heute nochmals auf knapp über16‘OOO Bewohner. Dementsprechend hat sich natürlichauch das Siedlungsgebiet <strong>der</strong> Gemeinde bis zum heutigenStand über die ganze Talsohle ausgeweitet.Von den Bauerndörfern <strong>von</strong> einst ist darum nur noch wenig übrig geblieben. 1955 waren es noch 245 Landwirtschaftsbetriebe, 2007 noch 53, die zusammen 311 Menschen beschäftigten. Die Wandlung zum Industrie- undGewerbestandort ist eindrücklich: 1955 arbeiteten in <strong>der</strong><strong>Regensdorf</strong> an <strong>der</strong> Schwelle zum 3. Jahrtausend:~~ ‘~ —-~~~ ~~: :


ORTSGESCHICHTEKreisgemeinde 650 Menschen in 160 meist gewerblichenBetrieben. 50 Jahre später waren es über 14‘OOO Beschäftigte in 1282 Betrieben.Das äussere Bild hat sich dramatisch verän<strong>der</strong>t, wir wissenes. In Zahlen heisst das, dass aus den ca. 750 Wohngebäuden in den drei Dörfern (1958) ein Meer <strong>von</strong> über 4300Gebäuden geworden ist, das sich in die Ebene zwischenAltberg und Lägern ergossen hat und heute das Bild desoberen Furttals prägt.<strong>Regensdorf</strong> teilte damit zum Teil das Schicksal vieler Agglomerationsgemeinden, wie es <strong>von</strong> weitsichtigen Fachleuten schon in den Fünfzigerjahren vorausgesehen wurde.«Ein mo<strong>der</strong>ner Dorftyp, das Siedler- o<strong>der</strong> Pendlerdorf, indem das bäuerliche Element immer mehr zurückgedrängtwird, entwickelt sich im Strahlungsbereich <strong>der</strong> Städte, woum den bäuerlichen Kern herum ein Kranz <strong>von</strong> Wohnhäusern wächst, grossteils bewohnt <strong>von</strong> sogenannten Übernächtlern, die als Pendler jeden Tag zur Arbeit in die Stadtfahren. Die Neusiedlung erstickt allmählich den bäuerlichenKern, nicht nur baulich, son<strong>der</strong>n auch sozial und psychologisch.» Immerhin haben es die <strong>Regensdorf</strong>er Behördenverstanden, durch eine gezielte Entwicklungspolitik auchviele Betriebe anzuziehen, die ungefähr 10‘OOO Arbeitsplätze generieren, so dass ein beachtlicher Teil <strong>der</strong> <strong>Regensdorf</strong>er Bevölkerung an seinem Wohnort auch seiner Arbeitnachgehen kann. Zusammen mit einem angemessenen Ausbau <strong>der</strong> Infrastruktur führte dies dazu, dass viele <strong>Regensdorf</strong>erinnen und <strong>Regensdorf</strong>er ihren Lebensmittelpunktund nicht nur ihre Schlafstätte in <strong>der</strong> Gemeinde haben.Siedlungsplanung -Ideen und isionen für die ZukunftMit <strong>der</strong> Zustimmung zu einem Kredit für eine Testplanung«Neugestaltung Watterstrasse» durch die GemeindeverThea,,,«,‚.1Vis,on Zentrum7.‘O.• ...•Ausschnitt aus <strong>der</strong> TestplanungVisionen —“Neugestaltung Watterstrasse«, 2009msammlung im Jahr 2007 wurde eine wegleitende Zukunftsplanung ausgelöst. Bei <strong>der</strong> Wettbewerbsausschreibung zurTestplanung wurde schnell erkannt, dass <strong>der</strong> Planungsparameter um das ganze Entwicklungsgebiet rund um denBahnhof sinnvoll erweitert werden sollte.Mit <strong>der</strong> im Jahr 2009 abgeschlossenen Testplanung undden daraus resultierenden vier Planungsstudien sind Möglichkeiten aufgezeichnet worden, wie sich das bereits starkverdichtete Siedlungsgebiet weiter entwickeln und gleichzeitig <strong>der</strong> Wohn- und Siedlungsraum qualitativ aufgewertetwerden kann. Darin sind vielseitige und anpassungsfähigeIdeen zur möglichen urbanen Siedlungsentwicklung desheutigen Industriegebiets zwischen <strong>der</strong> Bahnlinie und <strong>der</strong>Wehntalerstrasse im Gebiet Ehrenhau und Hard bis überdas Jahr 2040 hinaus aufgezeigt. Diese Grundlagen sindbereits in die Festlegung <strong>von</strong> neuen Gestaltungsplänen imGebiet Feldstrasse/Ostring mit eingeflossen.Für die zukünftige lokale Siedlungsplanung muss die überregionale Siedlungs- und Verkehrspolitik immer mehr miteinbezogen werden, denn sie wird die städtebauliche Entwicklung verstärkt mit beeinflussen. Die starke Ausbreitung<strong>der</strong> Agglomeration des Grossraums Zürich bedarf daherschon heute einer weitsichtigen Zukunftsplanung für dieSiedlungsentwicklung vom Dorf zur Stadt.Der heutige Leitspruch <strong>der</strong> Gemeinde «reges Dorf — regeStadt» kann durchaus auch als Ausdruck <strong>der</strong> Siedlungsentwicklung <strong>von</strong> <strong>Regensdorf</strong> verstanden werden:«reges Dorf» als Dorf des Regan mit den ersten Siedlungsstrukturen und «rege Stadt» als die zukünftige urbane Entwicklung.Urkunde des Klosters St. Gallen, erstellt 8. Februar 870 in HönggPeter Christen, in <strong>der</strong> Broschüre «Leben in <strong>Regensdorf</strong>» 1993, S.8Flurname «Roos» - Wiese, Sumpf. Konstant mit Wasser gefüllt,auch im Sommer.Seit 1901 in <strong>Regensdorf</strong>Robert Eisenegger im Regan Zunftblatt 2008, S.13Robert Eisenegger aaC.Weitere wichtige Planungsetappen waren Bauordnung und Zonenplan1966, <strong>der</strong> kommunale Richtplan <strong>von</strong> 1983 und schliesslichdie Zustimmung <strong>der</strong> Gemeindeversammlung zum Nutzungsplan.Gemein<strong>der</strong>at <strong>Regensdorf</strong> im «Zürcher Unterlän<strong>der</strong>», 1.9.1989Heinrich Esslinger in <strong>der</strong> Broschüre «<strong>Regensdorf</strong>>t, hsg. 1986 vomGemein<strong>der</strong>at <strong>Regensdorf</strong>, S.12/13Fritz Huber, Gemeindepräsident, im «Zürcher Unterlän<strong>der</strong>» vom1.8.1989“Arnold Schärer, Gemeindepräsident, Regan Zunftblatt 1964‘Eröffnung einer zweiten Verkaufsebene 1988‘>2006 ausgebaut‚~ Seit 1991 «Gemeinschaftszentrum Roos«‘>Nur bis <strong>Regensdorf</strong>. Ab 2007 auch bis Otelfingen6 Richard Weiss, Häuser und Landschaften <strong>der</strong> Schweiz, Erlenbach,1959


ORTSGESCHICHTEGemeinde räsd nt Rudolf rossmann,Intiant und Motor er Ent ickI gHerkunft und WerdegangRudolf Grossmann wurde 1905 in seiner HeimatgemeindeHöngg geboren. Sein Vater war Jurist und eine Zeit langGemeindepräsident <strong>der</strong> damals noch selbständigen Gemeinde Höngg, seine Mutter die Tochter des HirschenwirtsJohannes Meier aus <strong>Regensdorf</strong>. Er wuchs in Höngg aufund erlebte 1934 hier die zweite Eingemeindung <strong>der</strong> StadtZürich, bei <strong>der</strong> Höngg zusammen mit sieben weiteren Vorortsgemeinden (Albisrieden, Altstetten, Affoltern, Seebach,Qerlikon, Schwamendingen und Witikon) <strong>der</strong> Stadt einverleibt wurde — eine Erfahrung, die ihn stark beeindruckteund später sein politisches Wirken in <strong>Regensdorf</strong> prägensollte. Nach <strong>der</strong> Schulzeit in Höngg besuchte er die Kantonsschule und eine Handelsschule.1935 übernahm er <strong>von</strong> <strong>Regensdorf</strong>er Verwandten dieSägerei und die Holzhandlung an <strong>der</strong> Hönggerstrasse in<strong>Regensdorf</strong> (im heutigen Obstgartenquartier). Ein Jahr später nahm er mit seiner Frau auch Wohnsitz in <strong>Regensdorf</strong>,wo er sich rasch einlebte und sich in <strong>der</strong> Gemeindepolitikzu engagieren begann. Er wurde Vorstandsmitglied imGewerbeverband <strong>Regensdorf</strong> und Mitglied <strong>der</strong> Bauern-,Gewerbe- und Bürgerpartei (BGB).1942 wurde er in den Gemein<strong>der</strong>at gewählt und amtiertezunächst als Polizeivorstand. Dann übernahm er das Vormundschaftswesen und später das Finanzressort. 1952wurde er zum Gemeindepräsidenten gewählt und versahdieses Amt zehn Jahre lang mit unermüdlichem Engagement. Ab 1953 vertrat er während zehn Jahren seine Partei und den Bezirk Dielsdorf auch im Zürcher Kantonsrat.Politisches Wirken in <strong>Regensdorf</strong>Rudolf Grossmanns oberstes Ziel war es, die Selbständigkeit <strong>der</strong> Gemeinde <strong>Regensdorf</strong> zu erhalten. Auch erkannteer frühzeitig, dass <strong>Regensdorf</strong> nicht mehr lange ein ruhigesBauerndorf bleiben würde und dass es für seine Zukunftentscheidend sei, dass die kommende Entwicklung durchdie Gemeinde aktiv gesteuert würde. Er überzeugte Gemein<strong>der</strong>at und Mitbürger, dass diese Ziele in erster Liniedurch eine aktive Land-, Finanz- und Steuerpolitik zu erreichen seien. Mit grosser Überzeugungskraft vertrat erseine zukunftsweisenden Geschäfte gegenüber <strong>der</strong> Öffentlichkeit und an den Gemeindeversammlungen. 1955 wurdeeine erste Bauordnung mit Zonenplan erlassen. Damit schufman Raum für die Entwicklung einer grossen Industriezoneund Einfamilienhausquartieren an schöner Wohnlage.Unter Grossmanns Führung kaufte die Gemeinde Land auf,erschloss es und verkaufte es zum Selbstkostenpreis anbauwillige Unternehmer und Privatpersonen. Damit wurdeBauland <strong>der</strong> Spekulation entzogen und es gelang so, Firmen und Privatpersonen zu überzeugen, ihren Wohn- undSteuersitz in <strong>der</strong> Gemeinde zu nehmen. Dadurch verbesserte sich die Finanzlage <strong>der</strong> Gemeinde, was es ermöglichte, den Steuerfuss tief zu halten und damit die Attraktivität<strong>von</strong> <strong>Regensdorf</strong> als Industriestandort und Wohngemeindezu erhalten und zu steigern. Bald zählte man über 50Industriebetriebe, und mit <strong>der</strong> wachsenden Steuerkraftkonnten auch die durch das starke Wachstum notwendiggewordenen Infrastrukturbauten finanziert werden. EinOrtsmittelpunkt mit Einkaufszentrum, Post, Gemeindehausund Hotel war ein weiteres Element <strong>von</strong> Grossmanns Vision<strong>von</strong> einem mo<strong>der</strong>nen <strong>Regensdorf</strong>.Umfassendes EngagementZu diesem totalen Engagement für die Entwicklung seinerGemeinde gehörte auch, dass er sich in verschiedenstenBereichen des Gemeindelebens engagierte. Er war beispielsweise Mitglied <strong>der</strong> Baukommission des ersten neuen<strong>Regensdorf</strong>er Schulhauses im Ruggenacher, engagierte sichfür die Unterstützung <strong>der</strong> Siedlungsgenossenschaft Hardram und trat für eine Verschmelzung <strong>der</strong> Zivilgemeinde mit<strong>der</strong> Politischen Gemeinde ein. Die Bedeutung <strong>von</strong> RudolfGrossmann für die erfolgreiche Entwicklung des Bauerndorfs zur «Furttalmetropole» kann deshalb nicht hochgenug eingeschätzt werden.1dVI)«Rudolf Grossmann war ein froher, zukunftsgläubigerMensch, aber auch ein Mann <strong>der</strong> Tat. Viele seiner Werkehaben reife Früchte getragen. An<strong>der</strong>e werden noch reifenund später Zeugnis geben <strong>von</strong> diesem ausserordentlich begabten Mann,» zollte ein späterer Gemein<strong>der</strong>at seinemehemaligen Präsidenten Respekt.11962 trat Grossmann aus dem Gemein<strong>der</strong>at zurück, 1963auch aus dem Kantonsrat. Er starb, erst 63-jährig, im Jahre1969 an einer schweren Krankheit. btMtteilungsblatt <strong>der</strong> Gemeinde <strong>Regensdorf</strong>, 27. Juni 1969.


VERKEHRWels t le lel esel steh n...Vor zwanzig Jahren wurde in <strong>Regensdorf</strong> <strong>der</strong> erste Verkehrskreisel in Betrieb genommen.Dieses kleine Jubiläum verdient es, das Phänomen «Kreisel» etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.leere Kassen.» (Spiegel, 2004). Diese Einschätzung trifftaber nur zu, wenn die Verkehrsströme, die in den Kreiselmünden, einigermassen ausgeglichen sind.(4Kreisel OstringlFeldstrasse mit dem «Tor zum regen Dorf« und demBypass zur FeldstrasseGeschichteDer erste Verkehrskreisel wurde nach einem Vorschlagdes Geschäftsmannes William Phelos Eno 1906 auf dem«Columbus Cercle» in New York in Betrieb genommen. Unabhängig da<strong>von</strong> hatte <strong>der</strong> Pariser Stadtarchitekt EugeneHenard eine ähnliche Idee für die Lösung <strong>der</strong> Pariser Verkehrsprobleme entwickelt. Im Unterschied zu Eno sah erin <strong>der</strong> Mitte des Kreisverkehrs eine Insel <strong>von</strong> mehrerenMetern Durchmesser vor. Der erste funktionierende «rondpoint» wurde dann 1907 auf <strong>der</strong> «Place de l‘Etoile» (heutePlace Charles de Gaulle) eingerichtet. Er wird deshalb zuRecht als <strong>der</strong> eigentliche Ur-Kreisel betrachtet.Die Kreisel-Idee wurde — beraten durch Eno, dem «Vaterdes Kreisels» — in den Zwanzigerjahren in Grossbritannienaufgenommen; nach dem Zweiten Weltkrieg zunehmendauch in an<strong>der</strong>en europäischen Län<strong>der</strong>n. Heute sind sie inden meisten Staaten nicht mehr aus dem Strassenbildwegzudenken. Beson<strong>der</strong>s weit verbreitet sind sie in Grossbritannien und vor allem in Frankreich, das mit rund 25000«rondpoints« das am dichtest «bekreiselte« Land ist.In <strong>der</strong> Schweiz reagierte man lange mit Skepsis. Währendvieler Jahre war in <strong>der</strong> Deutschschweiz <strong>der</strong> Grosskreiselim Naturschutzgebiet «Neeracher Riedt» ein einsamesBeispiel und schien nicht so recht in unsere kleinräumigeLandschaft zu passen. Aber ab den Achtziger- und vor allemin den Neunzigerjahren überrollte ein wahre Kreiselwelleunser Land, so dass heute über 2000 solcher «Rundlinge»zu unserem Strassennetz gehören.Im Kanton Zürich sind heute (ohne die Städte Winterthurund Zürich) 196 Kreisel in Betrieb. An 49 kreuzen sichStaatsstrassen, an 110 Staatsstrassen mit Gemeindestrassen und 37 sind reine Gemeindekreisel.Was spricht für den Kreisel, was dagegen?«Verkehrskreisel gelten bei deutschen Planern inzwischenals Wun<strong>der</strong>waffe gegen Unfälle, gegen Staus — und gegenVorteile des Kreisels:• Erhöhung <strong>der</strong> Leistungsfähigkeit des Verkehrsknotens: DerVerkehr fliesst gleichmässiger, es gibt kaum Wartezeiten• Verbesserung <strong>der</strong> Verkehrssicherheit: Eine Studie <strong>der</strong> Beratungsstelle für Unfallverhütung bei 130 neuen Kreiselnergab, dass die Unfälle um 40%, die Zahl <strong>der</strong> Verletztenum 60% zurückgegangen waren.• Reduktion <strong>der</strong> Umweltbelastung: Gleichmässigerer Verkehr, weniger Staus, weniger Abgase• Geringere Kosten als für den Betrieb einer Lichtsignalanlage• Wendemöglichkeit: für grosse Fahrzeuge (Lastwagen,Busse, Cars) in Ortschaften mit beengten VerhältnissenUngeeignet sind Kreisel:• wenn eine Hauptachse mit grossem Verkehrsaufkommen auf einen Knoten mit weniger befahrenen Strassenstösst. Der ungestörte, optimale Verkehrsfluss wird gestört, die Leistung des Knotens sinkt.• wenn <strong>der</strong> Verkehr <strong>von</strong> einer Zentrale aus gesteuert werden soll.• wenn <strong>der</strong> öffentliche Verkehr privilegiert werden soll, beispielsweise damit Busse bevorzugt einen Knoten durchfahren könnenPlanung und BauDie Öffentlichkeit (Kanton o<strong>der</strong> Gemeinde) vergeben Planungsaufträge an Private. Um die lokalen Gegebenheitenoptimal zu berücksichtigen, wird örtliches Know-how bei<strong>der</strong> Vergabe berücksichtigt.3 Die Baudirektion macht zusammen mit <strong>der</strong> Volkswirtschaftsdirektion den projektierenden Ingenieurbüros, den ausführenden Bauunternehmern und den lokalen Behörden Vorgaben über Formen,Masse, technische und bauliche Vorschriften und Gestaltung.GestaltungDer Kanton lässt aber bei diesen Vorschriften einen gestalterischen Spielraum offen: «Kreiselanlagen sollen für denBenutzer gut erkennbar angelegt und eingerichtet werden.Markant in Erscheinung treten soll die Mittelinsel, die sichdem Verkehrsteilnehmer im Idealfall optisch als “Hin<strong>der</strong>nisim Fahrbahnbereich“ präsentiert.« Die Durchsicht soll erschwert werden, um den Verkehrsfluss zu verlangsamen.Im Standardkreisel soll auf <strong>der</strong> Mittelinsel ein Erdhügel mitanspruchslosen Pflanzen stehen. «Diese einfache, zweckdienliche und kostengünstige Ausführung entspricht <strong>der</strong>


VERKEHRStandardausführung.» Doch wollen die kantonalen Instanzen offensichtlich nicht auf dieser Minimalausführung beharren, fügen sie doch unter den Gestaltungsregeln den folgenden Passus ein: ((Wie aus <strong>der</strong> gängigen Praxis bekannt,wünschen Standortgemeinden (o<strong>der</strong> Dritte) häufig einenspeziellen Schmuck für ihren Kreisel. Diesem Wunschkann unter <strong>der</strong> Bedingung, dass die Verkehrssicherheitnicht beeinträchtig wird, entsprochen werden. SämtlicheKosten für die Planung und Erstellung sowie den baulichenUnterhalt und den Rückbau des Gestaltungselementsgehen vollständig zu Lasten des Antragsstellers.»Mittlerweile ist die Gestaltung <strong>von</strong> Verkehrskreiseln zueinem Genre <strong>der</strong> Kunst im öffentlichen Raum geworden. Esgibt Bücher, Foto-Ausstellungen, Galerien im Internet über«Kreiselkunst».Sage mir, welche Kreisel du hast...und ich sage dir, wer du bist! Das abgewandelte Sprichwort drängt sich offenbar dem aufmerksamen Beobachter<strong>der</strong> schweizerischen Kreiselszene auf. «... Kreisel haben einEigenleben. ... Je nach geografischem und kulturellem Zusammenhang erscheinen Kreisel mal in völlig reduzierter,mal in improvisierter und mal in üppig ausgestatteter Form.Und immer sind sie~äusserst aussagekräftig über die herrschende Mentalität ihrer Umgebung: ... Die Spannungzwischen dem rationellen Primat <strong>von</strong> Sicherheit und Verkehrsfluss auf <strong>der</strong> einen Seite und dem Kreisel als individueller Visitenkarte einer Gemeinde o<strong>der</strong> Region auf <strong>der</strong>an<strong>der</strong>n Seite wird dadurch sinnlich — und nicht ohne Augenzwinkern erfahrbar. . . . » . Es bleibt jedem Betrachterunserer «Kreiselkunst» überlassen, zu beurteilen, wie gutunsere Kreisel eine beson<strong>der</strong>e <strong>Regensdorf</strong>er Mentalitätzum Ausdruck bringen.Neue Tendenz zur EinfachheitDie kantonalen Instanzen neigen heute aber dazu, <strong>der</strong>Gestaltungsfreiheit in Zukunft wie<strong>der</strong> engere Grenzen zusetzen: ((Die bisher im Kanton Zürich realisierten Kreiselsind zweifellos ein Musterbeispiel an baulicher und gestalterischer Vielfalt. Neben <strong>der</strong> reichhaltigen materialtechnischen Palette fallen immer wie<strong>der</strong> die sehr aufwändig inszenierten — und einmal besser aber auch vereinzelt wenigergelungenen — Gestaltungen auf. ... Grundsätzlich soll esnach wie vor möglich sein, die Installationen auf <strong>der</strong> Mittelrondelle unterschiedlich auszugestalten. Das Augenmerksoll in Zukunft jedoch vermehrt auf eine stark reduzierte,verkehrstechnisch zwar optimale, jedoch gestalterisch minimale Ausstattung <strong>der</strong> Mittelrondelle gelegt werden. AlleWünsche <strong>von</strong> Dritten, welche über diesen quasi Minimalstandardhinausgehen, sollen ... durch den Kanton mit entsprechen<strong>der</strong> Zurückhaltung bewilligt werden.»7Die <strong>Regensdorf</strong>er Kreisel:~;;‘“ ~1 Kreisel OstringlFeldstrasse 19901200412009Der erste Kreisel in <strong>Regensdorf</strong> wurde 1990 gebaut. Bereits früher wurden Pläne durch das Ingenieurbüro efpgeprüft und zur Diskussion gestellt, die einen Grosskreiselvorsahen, <strong>der</strong> das gesamte heutige Geviert Ostring-Wehntalerstrasse-Feldstrasse-Trockenloostrasse-Dorfstrasse inklusive «Watter-Brüggli» umfasst hätte. Diese Pläne wurden aber nicht weiter verfolgt, hatte man doch einerseitsgrosse Vorbehalte wegen des grossen «Landverschleisses»und an<strong>der</strong>erseits nur unklare Vorstellungen, was dort in <strong>der</strong>Kreiselmitte hätte entstehen können. So hatte <strong>der</strong> Kantonden Mut nicht, eine solche Anlage auf dieses Verkehrskreuzmit <strong>der</strong> Wehntalerstrasse zu stellen.2004 wurde <strong>der</strong> Kreisel erneuert, mit einem Bypass versehen,<strong>der</strong> Verkehr damit <strong>von</strong> <strong>der</strong> Wehntalerstrasse Richtung lndustriequartier am Kreisel vorbeigelenkt und einer <strong>der</strong> neuralgischen Punkte des <strong>Regensdorf</strong>er Strassennetzes entlastet.2004 wurde für den Kreisel Neuhardstrasse /Feldstrasse einGestaltungswettbewerb ausgeschrieben, bei dem sich dieJury für die Eisenplastik ((Das Tor zum regen Dorf» des <strong>Regensdorf</strong>er Bildhauers Horst Bohnet entschied. Bei <strong>der</strong> Vorstellung des Projektes erklärte Bohnet aber, dass er die Plastik lieber auf den grossen Kreisel nebenan am Ostring stellenwürde, da dort <strong>der</strong> eigentliche Knotenpunkt <strong>der</strong> drei <strong>Regensdorf</strong>er Dörfer Adlikon, Watt und <strong>Regensdorf</strong> sei, die er mit seiner Gestaltung des <strong>Regensdorf</strong>er Wappens darstellen wolle.Der Künstler überzeugte die Behörde und so kam das <strong>Regensdorf</strong>er «Stadttor» dorthin zu stehen und wurde am Rägifäscht 2009 offiziell eingeweiht. So erhielt die Gemeinde aufihrem ((Urkreisel» ein markantes, nicht zu übersehendes Symbol, das so wahrscheinlich nach <strong>der</strong> heutigen Praxis <strong>der</strong> kantonalen Instanzen kaum mehr bewilligt würde. (Bild 5. 18)


VERKEHR2 Krelsel Adllkerstrasse / Althardstrasse 1991193H___«Pförtnerkreisel» am Dorfeingang WattMit dem Industriegeleise durch die Mittelinsel 4/5 Kreisel Pumpwerkstrasse 1 Althardstrasse /OuartlerstrasseDiese Anlage erstellte die Gemeinde 1991 zunächst alsProbekreisel, 1993 dann definitiv. Seine beson<strong>der</strong>e Sandwichposition zwischen dem mit einer Barriere versehenenBahnübergang an <strong>der</strong> Adlikerstrasse und dem lichtsignalgesteuertenAdliker-Kreuz macht ihn zu einem schwierigenKnotenpunkt, <strong>der</strong> oft durch den Rückstau hinter <strong>der</strong> geschlossenen Bahnschranke blockiert wird. Dazu kommt,dass er vom Industriegeleise <strong>der</strong> SBB gekreuzt wird, dessen Durchfahrt <strong>von</strong> Mitarbeitern <strong>der</strong> Bahn <strong>von</strong> Hand geregelt wird. Wohl weitherum ein Unikum.Zwei Kreisel an <strong>der</strong> Pumpwerkstrasse — auf dem vor<strong>der</strong>en <strong>der</strong>«<strong>Regensdorf</strong>er Hinkelstein»Diese beiden durch die Gemeinde erstellten Anlagen wurden mit <strong>der</strong> neuerstellten Pumpwerkstrasse 2002 in Betrieb genommen. Als Verbindungsstück soll diese Quer«Stauför<strong>der</strong>nde» Nähe zum Bahnübergang *3 Kreise! Dorfstrasse Watt / Ostrlng .Er vervollständigt die Achse Wehntalerstrasse — Ostring —Industrie, spielt auch ein wenig die «Pförtnerfunktion», die ~~—~-- %«~/am Ortseingang den Verkehr verlangsamen soll, wie es inFrankreich sehr häufig praktiziert wird. Für die Gestaltung ~. ~wurden <strong>von</strong> einer Privatperson Vorschlage gemacht die [~-:~---_~~aber <strong>von</strong> den zustandigen Stellen nicht angenommen wurden, so dass er heute wohl etwa den Standardvorstellungen des Kantons entspricht.Aufwendige Detaiipianung nach kantonaien Richtlinien


VERKEHRachse das Adliker-Kreuz entlasten, das durch das hohe Verkehrsaufkommen auf <strong>der</strong> Wehntalerstrasse oft überlastetist (und später eventuell die Verbindung zur Moosäckerstrasse bilden).Die Gestaltung wurde hier im Rahmen des Quartierplansvom Landschaftsarchitekten Hans Schoch aus Thalwil geplant. Im nördlichen Kreisel soll die wellenförmige Skulpturaus Lägern-Kalkstein den Rhythmus <strong>der</strong> Jurahöhen, zudenen ja die Lägern auch gehört, symbolisieren, die einfassende Bepflanzung die Natur rund um die Lägern.Die Gestaltung <strong>der</strong> südlichen Kreiselanlage mit Bäumen,Blumen und Steinblöcken will das mo<strong>der</strong>ne, «künstliche)>,Industriegebiet mit <strong>der</strong> umliegenden Natur verbinden. Beson<strong>der</strong>s interessant ist die steinerne Stele in <strong>der</strong> Mitte desRondells. Es handelt sich um einen Sandstein aus <strong>der</strong> Umgebung und wurde einst einem Mitarbeiter des Werkhofes<strong>von</strong> seinen Kollegen zur Pensionierung geschenkt — natürlich versehen mit einer entsprechenden Widmung. Da er anseinem Standort <strong>von</strong> bösen Nachtbuben o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>n Vandalen immer wie<strong>der</strong> umgestossen wurde, setzte man ihn hieran einen sichereren Standort, womit er sozusagen als Denkmal für die Unvernunft <strong>der</strong> Zeit diesen Kreisel zieren kann.6 KreIse! Steinstrcisse Sonnhalde West-~~. ~4_. ~.‘fKreisel als Eingang zur Sonnhalde WestDieser vierte «Gemeindekreisel» wurde 2002 erbaut. Ergewährleistet eine flüssige Aus- und Einfahrt für den privaten und öffentlichen Verkehr <strong>von</strong> «Göhnerswil» in dieBuchserstrasse.7 Krelsel Feldstrasse 1 NeuhardstrasseEr vervollständigt seit 2004 die Verbindung <strong>der</strong> Hauptverkehrsachse Wehntalerstrasse — Industriegebiet-Zentrum<strong>Regensdorf</strong>. Für diese Anlage war <strong>der</strong> Gestaltungswettbewerb ausgeschrieben, <strong>der</strong> die Eisenplastik auswählte, diejetzt auf dem benachbarten Kreisel das Tor nach <strong>Regensdorf</strong> darstellt.Schlichte gärtnerische Gestaltung anstelle des «StadttorsZukunftZur Zeit werden weitere Querverbindungen zur Wehntalerstrasse geplant und geprüft. Dort werden aber — wegen<strong>der</strong> unterschiedlichen Verkehrsströme — wohl Lichtsignalanlagendie Einfahrten <strong>von</strong> <strong>der</strong> Althardstrasse her regeln.Kreisel sind zu Kult- und Hassobjekten geworden, je nach <strong>der</strong>Perspektive des Betrachters. An originellen Kommentaren wiediesem fehlt es nicht: «Jede Gemeinde hat in ihrem Bauplaneine Umgehungsstrasse vorgesehen, auf <strong>der</strong> sich die Kreisel wie Perlen reihen und das Prinzip <strong>der</strong> Kreuzung mit ständigem Stau effizient ersetzen. Die Kreiselinseln sind dabei zumidealen Standort für den Ausdruck <strong>von</strong> Regionalstolz geworden: bukolische Landschaften mit Lavendel, Weinrebe undOlivenbaum in <strong>der</strong> Provence, Betonkühe und silberne Pferdein <strong>der</strong> Normandie, Tuifsteinarchitektur an <strong>der</strong> Loire, aber auchSkulpturen regionaler Künstler, römische Ruinen o<strong>der</strong> floraleDekorationen, die meist wun<strong>der</strong>bar kitschig sind und so weiter und so fort. Geraten Sie also nicht in Panik, wenn plötzlich eine Giraffe über Ihrem Steuer auftaucht, wahrscheinlichnähern Sie sich einfach nur einem Kreisel!»»Freuen wir uns darüber, dass auch <strong>Regensdorf</strong> nebst <strong>der</strong>Verbesserung <strong>der</strong> Strassenverkehrsverhältnisse etwas zurStrassenraumgestaltung beiträgt und Anlass zur Freude, zurBewun<strong>der</strong>ung, zum Schimpfen und zum Schmunzeln gibt. btWir danken Ernst Eggenschwiler und Jürg Rickli vom Ingenieurbüro EFP AG, Ingenieur Planer Geometer, <strong>Regensdorf</strong>, für ihre Unterstützung bei <strong>der</strong> Abfassung dieses Artikels.Heute sind die meisten Lichtsignalanlagen vernetzt. In <strong>Regensdorf</strong> istnur die Kreuzung Linde Watt nicht mit dem Rechenzentrum im Limmattal verbunden. Von dort aus können Eingriffe vorgenommen werden. Verkehrsströme können gemessen und auch gesteuert werden.(Beispiel:Autobahnbau: Region steuern, um Umgehungsverkehr zu reduzierenetc.). Es werden so auch bei einem Unfall die Daten gesichert.Alle Kreisel in <strong>Regensdorf</strong> wurden vom Ingenieurbüro EFP AG, <strong>Regensdorf</strong> geplant, die des Kantons und die «Gemeindekreisel.»Kreiselrichtlinie Kanton Zürich, Volkswirtschaftsdirektion undBaudirektion des Kantons Zürich, Zürich 2008aaC.Autor, Dramaturg und Gestalter Plinio Bachmann in «Kreiselrichtlinie Kanton Zürich», 2008Kurt Zollinger, Bauingenieur, Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Zürich, Uster, 2007Furttaler, 19.6.2009. Vgl auch ZB 2010, 5. 31Bettina Wohlfahrt, in arte.tv, 2009


EIN DORFORIGINALRittmeist r HerzogEr nannte sich «Hans Sachs», «Zar‘;, «Rasputin» und «Schrecken <strong>der</strong> Waldegg», war Schuhmachermeister,Wirt, Organisator, Regisseur, Conferencier und Reitlehrer, liebte Pferde und Kin<strong>der</strong> und bereicherte mit seinenAuftritten und Aktionen während vieler Jahre das Regensorfer Dorfleben.Josef Herzog wurde am 3. Januar 1906 als Bürger <strong>von</strong> Ennetbaden geboren. Schon wenige Tage nach seiner Geburtkam er zu liebevollen Pflegeeltern («Meine Mutter war sehrarm und konnte nicht für mich sorgen»), bei denen er inDegermoos eine glückliche Kindheit erlebte. Er machte eineLehre als Schuhmacher und eröffnete 1927 als selbständiger Schuhmachermeister an <strong>der</strong> Kernstrasse in ZürichAussersihl seine eigene Werkstatt. Mit seiner Haushälterinund Lebensgefährtin hatte Josef Herzog zwei Kin<strong>der</strong>.Sportler und OrganisatorHerzog war ein begeisterter Sportler. In den Dreissigerjahren begann er, selber Sportveranstaltungen zu organisieren und Sportvereine zu gründen und zu leiten. 1932organisierte er ein sportliches Grossereignis, den «Herzogpreis»,ein Velo-Bergrennen auf dem Uetliberg. «Eine grosse Menschenmenge... sah dieses interessante Bergfahrenauf <strong>der</strong> Strecke und vom KuIm aus an. Herzog wurde mitbegeistertem Jubel empfangen.» Als erfolgreicher Amateurboxer schuf er eine Boxschule und gründete vor allemden Gentlemen-Box-Club-Herzog (G.B.C.H) zur «... För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Körperpflege und kollegialen Geselligkeit... »~. Dieser Club4 war <strong>der</strong> Träger <strong>der</strong> meisten Veranstaltungen, dieer organisierte. Er veranstaltete, initiierte und leitete unzählige Wettkämpfe, Ausmärsche, Velotouren, Abendunterhaltungen, Fasnachtsveranstaltungen, Bälle, Volksfeste,Jubiläumsfeiern, Filmvorführungen, Wettbewerbe sowieShow- und Theaterveranstaltungen, darunter auch vielesfür Kin<strong>der</strong>. Er hatte auch — als Untersektion des G.B.C.H. —die «Hans Sachs-Bühne» ins Leben gerufen. Diese «Vereinigung <strong>von</strong> disziplinierten Musikern, Artisten und Solisten»wollte «... öffentlich auftreten und dem Volke gute und urwüchsige Kunst bieten.» Ihre Mitglie<strong>der</strong> traten an den meisten <strong>von</strong> Herzog gestalteten Programmen auf. Auf fast allediese volkstümlichen Samstagabendveranstaltungen folgteam Sonntag ein bestens organisierter Katerbummel in eineWirtschaft <strong>der</strong> Umgebung — oft wie<strong>der</strong> mit Musik und Tanz.Aufmärsche und UmzügeWalter Fehr aus Watt, in Herzogs Nachbarschaft aufgewachsen und mit seinen Buben gut bekannt, erinnert sich:«In dieser Zeit organisierte Herzog Umzüge, grosse Umzüge! Mindestens einen o<strong>der</strong> zwei pro Jahr. Wir haben dannjeweils Flugblätter für ihn vertragen mit <strong>der</strong> Ankündigung.Wir verteilten sie in die Häuser, brachten sie in die Läden.Das mussten wir nicht gratis machen, er gab uns immeretwas dafür. Die Umzüge waren manchmal so lang, dass siebei <strong>der</strong> Aufstellung vom Bullingerplatz bis zur Kernstrassereichten. Je<strong>der</strong> konnte mitlaufen o<strong>der</strong> mitfahren, mehrspännig, mit Reitergruppen, etc. Immer kamen viele Leutemit Pferden! Er organisierte auch eine Sängerin aus dem0Auf dem Ritt durch die Langstrasse, Foto (


EIN DORFORIGINALfrohe Allroun<strong>der</strong> überraschte die Bewohner des ZürcherAussersihl-Quartiers mit seinen revolutionären Ideen stets<strong>von</strong> Neuem. Seiner Phantasie waren keine Grenzen gesetzt,es sei denn, dass <strong>der</strong> Amtsschimmel seine eigenwilligenPläne nicht akzeptierte... Wichtiger war ihm, dass die Kin<strong>der</strong> mit seinen Pferden das Manko an Natur, welches imgrauen Stadtalltag herrschte, kompensieren konntenHun<strong>der</strong>te <strong>von</strong> Kin<strong>der</strong>augen glänzten, wenn Josef Herzogden Kin<strong>der</strong>umzug hoch zu Ross in Bewegung setze.»71942 zog er um. «Kurz darauf kam das Gerücht auf, Herzog habe erben können <strong>von</strong> einem Verwandten in Amerika.Sehr bald kaufte er daraufhin schräg vis-ä-vis <strong>von</strong> uns einEckhaus. Er liess das Haus inwendig umbauen, in ein Appartementhaus. Sicher eines <strong>der</strong> ersten in Zürich. Ein Kunstmaler malte an <strong>der</strong> Fassade ein Bild <strong>von</strong> Hans Sachs in doppelter Lebensgrösse. Der rostige Gartenhag wurde abgeschliffenund die Spitzen mit Goldfarbe bemalt, wun<strong>der</strong>schön.»Schicksalsschlag und Rehabilitierung- ~ ~fl. 1~‘t .~-...it~4~ K~~pt.!& (+~ ~flZ~4‘4..~ ~.Herzog auf einer Erinnerungspostkarte an die «Einzugsfeier inVolketswil» 1935Herzog hatte in Volketswil ein kleines Haus gekauft, das erteils vermietete, teils als Wochenendhäuschen nutzte. Am27. Februar 1935 wurde mit einem «Wohltätigkeitsfest» <strong>der</strong>«Einzug eines Herzogs in Volketswil» gefeiert. Bei diesemEinzug wurde er festgenommen, dann vorübergehend ineine psychiatrische Klinik gesteckt. Aufgrund des dorterstellten Gutachtens wurde er bevormundet und erhieltEheverbot, so dass die geplante Heirat mit <strong>der</strong> Mutter seiner Kin<strong>der</strong> nicht stattfinden konnte. Von da an führte ereinen unermüdlichen Kampf für seine Rehabilitation, sahsich denn auch immer wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Rolle des «Kämpfersfür Gerechtigkeit». Eine weitere Demütigung wi<strong>der</strong>fuhr ihm,als er, <strong>der</strong> glühende Patriot, bei <strong>der</strong> Mobilmachung 1939nicht aufgeboten wurde. «Es kam <strong>der</strong> <strong>der</strong> Krieg, und opferfreudigrückten alle ein. Doch den Mündel will man nicht,Eines <strong>von</strong> Herzogsunzähligen Flugblättern als Werbungfür seine Anlässe —hier für dieHochzeitsfeier 1947ochzeitsfeier <strong>von</strong> Hans SachsFeat-TombolaFest-TombolaP1ussersihler VolksfestSamstag a. Sonntag, den 15. u. >6. MIt, 1947 Im VolkshaasM Nd.. T.g. ‚du419.. F.g,.w ‘ ~¾.fl 1 * ‚a..1.~. O~t*. ~dfl&siu,.~. F.. — C.qk. IL~ S.~Samstag, >5. MBrz - Beginn 20 UhrFelerildier Hod,zeltsakt nnsd,IlessendBall mtl Grossordiester REX— — ‚~‚.. 7,. ‚7, ~ — t_7— Sonntag, 16. htSrz - Beglmi 15 UhrOrIgIneller filpaafzug ml> <strong>der</strong> KUlIansdiltessend Ball, Ord,esler C. BegsIlH.,,.,F, [15 5 IM 5M~In_~_. n. ‚‚o~ ~oh nein!» heisst es in einem gereimten Lebenslauf aus denVierzigerjahren.Erst 1945 wurde er aus <strong>der</strong> Vormundschaft entlassen, und1947 heiratete er seine Lebenspartnerin — ein Ereignis, daser an dem <strong>von</strong> ihm organisierten rauschenden «AussersihlerVolksfest)> vor grossem Publikum und zahlreichen Ehrengästen im Volkshaus feierte und am darauffolgenden Sonntag mit einem «Originellen Alpaufzug mit <strong>der</strong> Kuh vomApartment-House Hans Sachs ins Volkshaus und anschliessendem Älplerfest mit Einlagen» nachdoppelte. Er organisierte weiterhin verschiedenste Veranstaltungen. Eineda<strong>von</strong> war 1948 ein grosses Jubiläumsfest zur «Jahrhun<strong>der</strong>tfeier <strong>der</strong> Bundesverfassung mit grossem Umzug, Festakt, künstlerischen Darbietungen im Volkshaus und abschliessendem Fackel- und Lampionumzug.» Ein «HansSachs-Marsch», ihm zu diesem Anlass <strong>von</strong> Anhängern zugeeignet, glorifiziert den «Schweizerhelden» <strong>von</strong> Aussersihl:


EIN DORFORIGINALdie Wirtsstube ritt und seine Gäste damit erfreute. Bereits1959 «... kam es zu einem schrecklichen Ende für Herzog.Als Bettler musste er die Waldegg verlassen. Aber er gabsich nicht geschlagen und zog mit dem einzig noch verbliebenen Pferd ins Ungewisse.»‘2 Er zog zunächst nach Hüttikon und schliesslich nach <strong>Regensdorf</strong>, an die Mühlestrasse, wo er 1960 endgültig Fuss fassen konnte.Im Mitteilungsblatt wurde recht euphorisch über den Startdes neuen Herzogschen Unternehmens berichtet. «LetzenSonntag konnte Reitmeister J. Herzog endlich seine Ideenverwirklichen und in <strong>Regensdorf</strong> ein schmuckes Pferdeheimeinweihen. Nahezu 1000 Personen wohnten dieser Feierbei. Punkt halb zwei Uhr traf J. Herzog mit seinen drei Pferden <strong>von</strong> seinem Propagandaritt «Ein Mann — drei Pferde»in <strong>Regensdorf</strong> ein »3 Und wenig später hiess es amgleichen Ort: «Inzwischen hat sich J. Herzog gut eingelebtin <strong>Regensdorf</strong>. Dass er auch hier im Mittelpunkt <strong>der</strong> Bevölkerung steht, beweisen die zahlreichen Passanten, dieallabendlich den Korral neben dem Pfarrhaus umsäumen.Er erweist sich als guter Reitlehrer, bestätigte doch eineSchülerin, dass sie vor drei Wochen noch keinen Dunst vomReiten hatte und jetzt schon wie eine «Alte» ein Pferd handhabe. ...»Reitlehrer mit GeldsorgenHerzog und seine Pferde wurden zu einer Attraktion, vorallem für Mädchen. «Er hatte <strong>von</strong> Anfang an auch Araber,Pferde, die heute kaum jemand mehr kaufen kann, wun<strong>der</strong>bare Pferde!» erinnert sich Monika Meier, damalsNachbarskind und Pferdenärrin. «Er kaufte manchmal auchausgediente Trabrennpferde, die er auf das Reiten umgewähnte, was oft recht schwierig war. Er war froh, wenn erwie<strong>der</strong> ein Pferd mehr hatte für seine vielen Schülerinnenund Schüler, mit denen er oft auch Ausritte in die Umgebung machte.Er war ein strenger Lehrmeister, ich habe einiges bei ihmgelernt — auch was warten heisst. Bis man endlich einmalauf ein Pferd steigen durfte, ging es manchmal schuuriglang! Er war halt <strong>der</strong> Meister!»Die Einnahmen aus den Reitstunden genügten kaum, umden Lebensunterhalt <strong>von</strong> Tier und Mensch zu decken. «Ermachte immer wie<strong>der</strong> kleine Feste, da oben, er mussteja immer wie<strong>der</strong> Geld sammeln, nur vom Reiten konnteer nicht leben. Ich half ihm viel, habe oft den ganzen Stallgemacht. Er konnte diese 7—8 Pferde gar nicht alleine besorgen. Im Winter musste er jeden Kübel Wasser vomBrunnen ennet <strong>der</strong> Strasse holen, er hatte kein Wasserim Haus.» Er blieb auch in <strong>Regensdorf</strong> sich selber treu,suchte Sponsoren unter dem Motto «Alles für die Pferde» und organisierte immer wie<strong>der</strong> pferdesportlicheAnlässe.Als Reitlehrer mit einer Schülerin auf dem Reitplatz beim «Mülihuus»Pfer<strong>der</strong>ennen und «Tour de Suisse»Während einiger Jahre veranstaltete er im Weiler AltburgPfer<strong>der</strong>ennen. Aus einem Bericht im Mitteilungsblatt: «Tagdes Pferdes 1965. Schauplatz: Am Fuss <strong>der</strong> Ruine Altburg.Produzent: Reitmeister Herzog. Teilnehmer: Über 50 Pferde und Ponys aus <strong>der</strong> näheren und weiteren Umgebung,Reiterinnen und Reiter, Erwachsene, Buben und Mädchen,Bauernsöhne, gertenschlanke junge Damen. Die Rennpiste:330 m langes Oval, einfach abgesperrt mit ein paar hun<strong>der</strong>tMetern Seil, <strong>der</strong> Boden durchwegs trocken und die Rennpiste gut hergerichtet durch die Firma Aebi Baumaschinen.Am Ziel: Lautsprecherwagen des «Blick», eine vortreffliche«Longines»-Zeitmesseranlage... Am Rande <strong>der</strong> Rennpisteein toller Gabentempel mit Preisen, wie es an grossen Pfer<strong>der</strong>ennen wohl kaum üblich ist, ... und rings im grossen Ovalzwischen 1000 und 2000 Zuschauer. ... Die Einzelstartsnach <strong>der</strong> Uhr ... wickelten sich ohne Unterbruch ab, dreiRunden waren zu reiten. ... Reitmeister Herzog in seinemweithin leuchtenden roten Jockeyhemd liess es sich nichtnehmen, auf seinem ihm geschenkten Schimmel «Prinz» Rekordrunden hinzulegen.»~; -;$~s~ ‘~‘M /:fVon -lerzog in den Sechzigerjahren organisiertes Pfer<strong>der</strong>ennen bei<strong>der</strong> Altburg


EIN DORFORICINALDie Affiche war oft grossartig: »Nationales Pferde- undPonyrennen des kleinen Mannes», «Reiterfest in <strong>der</strong> Altburg»,«Ländliches Nationales Pferde- und Ponyrennen»,«Schweizer Meisterschaft im Dreikampf» — und die Berichte sprechen dafür, dass dabei immer beste Unterhaltunggeboten wurde. «Es wurde hart um den Sieg gekämpft, eswurden meisterhafte Leistungen gezeigt, je<strong>der</strong> ging aufsGanze, wobei es viele Stürze gab. Selbst <strong>der</strong> ehrgeizige,harte Kämpfer Herzog hatte zwei fürchterliche Stürze, aberauf Wunsch des dankbaren Publikums schwang er sichnochmals auf den sieggewohnten ((Prinz» und absolvierteden Hürdenlauf gegen den Willen des Pferdes. Das Publikum quittierte mit grossem Applaus, und erfreuliche Geldspendenblieben nicht aus. Ein spannen<strong>der</strong> Moment war,als die <strong>Regensdorf</strong>er Jugendmusik in schmucker Uniformeinmarschierte, angeführt <strong>von</strong> einer Reitschülerin Herzogsauf dem schönen Schimmel «Puszta». Herzog begrüsstedie jungen Musiker und verdankte dem Präsidenten desMusikvereins, Herrn Wannenmacher, seinen Entschluss, amReiterfest mitzumachen.»Spektakulär waren seine grossen Etappenritte. «Tour-deSuisse-Feier», schrieb er im Mitteilungsblatt, «Prämienritt,Gönnerritt über die Berge. Alles im Interesse <strong>der</strong> Pferde.Ja, um Heu und Hafer für den Winter 69/70 kaufen zu können. Mit viel Glück habe ich trotz Gesässbeschwerden undRippenbruch die «Tour de Suisse» zu Ende geritten. DieRoute führte mit den beiden Pferden «Prinz» und ((Puszta»vom 7.—26. Oktober 1969 in 15 Etappen über 800 km undüber die 10 höchsten Pässe. Anschliessend wird <strong>der</strong> Tourde-Suisse-Reiter J. Herzog zum Ritter geschlagen. ... Unterden Gönnern befindet sich auch die Konsumgenossenschaft<strong>Regensdorf</strong>, die für sämtliches Futter für die Tour-deSuisse-Pferde aufkam.»Familiärer KummerAuch seine zweite Ehe scheiterte. ((Er hat einmal geheiratet, “auf dem Miststock!“» erzählt Monika Meier. ((Das hater so gesagt, man weiss nicht genau, wie er das meinte. Erbekam dann zwei Kin<strong>der</strong> <strong>von</strong> dieser Frau. Später warendiese drei nicht mehr hier, sie zügelten weg, die zwei Kin<strong>der</strong> und ihre Mutter.» Die Trennung muss ihn tief getroffenhaben. ((Wer hilft Herzog? Nun bin ich wie<strong>der</strong> allein, ohneFrau und Kin<strong>der</strong>, ja vielleicht für immer, nur weil ich einarmer Rösseler bin. Jetzt sind auch noch meine Pferdegefährdet, weil auch <strong>der</strong> Winter so hart ist», klagte er imMitteilungsblatt. Wie sehr ihn <strong>der</strong> Verlust seiner Familieschmerzte, kommt in seinem Programmheft für die geplante ((Tour de Suisse 1971» zum Ausdruck: «Warumwan<strong>der</strong>t Herzog mit den edlen Pferden J. Herzog, reitetdie Tour de Suisse über 2500 km und über 25 Pässe. Erwill mit seiner Härte, Ausdauer und seinem unbeugsamenWillen diese Tour bezwingen, auf dem edlen Pferd alsPilger-Ritter ... Auch ist <strong>der</strong> Pilger-Ritter bereit, auf demRücken des edlen Pferdes seine Sünden zu büssen, wenner nur im geringsten Sinne solche in seinem Leben begangen hat, um im Kampf gegen seine Frau zu Siegen unddadurch das Kind Martin aus seiner Verbannung herauskommt, wohin ihn seine Mutter gewissenlos dem VaterHerzog entführte.»DasorforiginalJosef Herzog mit seinem Schimmel «Puszta». Zeitungsfoto, April 1976<strong>Regensdorf</strong>erinnen und <strong>Regensdorf</strong>er erinnern sich auch anseine Auftritte in <strong>der</strong> Gemeinde, beispielsweise am Räbeliechtliumzug. Er berichtet selber mit grosser Freude <strong>von</strong>seiner Beteiligung an diesem Brauch. ((Mensch und Pferdam Räbeliechtliumzug in <strong>Regensdorf</strong>: Ungeduldig stampften die Pferde, bis sich <strong>der</strong> Umzug gebildet hatte. Die Strassenbeleuchtung war ausgelöscht, immer mehr Zuschauerstauten sich am Strassenrand, immer noch kamen Kin<strong>der</strong>mit ihren geschnitzten Räben, um am Umzug teilzunehmen.Es war köstlich, mitten unter den freudigen Kin<strong>der</strong>n zu weilen. Die Tambouren, die bis zum Schluss unermüdlich ihreWirbel Schlugen, führten den Räbeliechtliumzug an. Ichfolgte ihnen, in <strong>der</strong> rechten Hand die Fackel tragend, mitmeinen drei Pferden.»2>O<strong>der</strong> auch Darbietungen eher humoristischer Art bliebendem Publikum in Erinnerung. ((Einmal trat er im ‚Leepünt‘in Dällikon im grossen Saal auf. Da war ich dabei, da schissdas Pferd wirklich im dümmsten Moment in den Saal. Undman musste die Rossbollen wegputzen», weiss <strong>der</strong> ehemalige Nachbar Hans Lehmann noch gut.1967 geriet er durch ein schlimmes Erlebnis in die Schlagzeilen. «Rittmeister Rasputin überfallen und verletzt»,1•


EIN DORFORIGINALschrieb <strong>der</strong> «Tagesanzeiger». Sein Nachbar Hans Lehmannim «Mulihuus» berichtet: «Ich wusste, dass Herzog einenStrafgefangenen bei sich hatte, <strong>der</strong> bei ihm arbeiten sollte.Der Direktor <strong>der</strong> Anstalt hatte das bewilligt. Darum ging ichzu seiner Wohnung und horchte. Ich hörte etwas klirren. Ichsagte zu meiner Frau, da drüben stimme irgend etwas nichtund rief die Polizei an. Als die Polizisten da waren, gingenwir zu dritt zum Haus hinüber, einer stand an je<strong>der</strong> Ecke.Plötzlich sahen wir den Glünggi durch die Strasse zum BeckKeller rennen. Ich rannte ihm nach und die Polizisten auch.Er bog in die Strasse ein und rannte durchs ganze Dorf hinunter, wir hinter ihm her, bis fast zur Strafanstalt. Dorthaben wir ihn dann erwischt. Dann haben wir ihn an dieWand gestellt und durchsucht. Er hatte Geld bei sich, nurMünz, das er Herzog gestohlen hatte. Den hatte er zusammengeschlagen.»23 Frau Lehmann fand Herzog im Mülihuus,wohin er geflüchtet war. Auch sie erinnert sich gut an denVorfall:» Er hatte einen Schock. Wir beruhigten ihn und gingen mit ihm nach Dielsdorf ins Spital. Dort musste er einpaar Tage bleiben. Der hatte ihn grausam zusammengeschlagen. In seiner Küche hatte es an den Wänden Blutflecken,wahrscheinlich hatte <strong>der</strong> Täter ihm den Kopf an dieWand geschlagen.»Ritt ins Holiday-InnZu seinem 70. Geburtstag veranstaltete er ein rauschendesJubiläumsfest. Im Mitteilungsblatt lud er alle ein und gabgleichzeitig auch seinen Rückzug ins Privatleben bekannt.«Voller Dankbarkeit nimmt nun Rittmeister Herzog als bestbekanntesOriginal mit den angekündigten Feierlichkeitenals Kämpfer Abschied vom “öffentlichen“ Leben. Er hofft,allen stets in guter Erinnerung zu bleiben, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong>Einwohnerschaft <strong>von</strong> <strong>Regensdorf</strong>.» Kritisch-liebevoll kommentierte <strong>der</strong> Berichterstatter diesen letzten grossen Auftritt des <strong>Regensdorf</strong>er Originals: «Reitmeister Josef Herzogfeierte. Der weite Saal verdunkelte sich und RittmeisterHerzog, in purpurnem Kostüm, hoch zu Ross auf seinemblendend weissen Lieblingspferd “Puszta“, trat aus demWarenlift, und im grellen Scheinwerferlicht tänzelte dasPferd in seiner ihm ganz ungewohnten Umgebung nachvorn. Es brauchte viel Geduld des Reiters bis <strong>der</strong> Tritt aufdas Podest gelang, was für Pferd und Reiter gar keineleichte Aufgabe war und verdient applaudiert wurde.Eine freudige Überraschung durfte <strong>der</strong> Jubilar Herzog<strong>von</strong> gemeindebehördlicher Seite entgegennehmen. Aufeinem Sackkarren überbrachten Gemeindeoberhaupt EdyKnecht und Gemein<strong>der</strong>at Willi Wegmüller einen mit Blumengeschmückten Sack Hafer, ein Dessert für RittmeistersPferde. ... Schätzen wir es, dass in <strong>Regensdorf</strong> noch einePerson lebt, die an Originalität ihresgleichen sucht. Es lebeunser Rittmeister Herzog.»Diesem Spektakel im Saal des Holiday-lnn folgte am nächsten Sonntag ein grosses Fest für Kin<strong>der</strong>.Noch einmal meldete er sich in <strong>der</strong> Öffentlichkeit zurück.«Ein Dorforiginal feierti» titelte 1987 das Mitteilungsblatt.«Während Jahren ist es um Rittmeister Herzog recht ruhiggeblieben. Doch jetzt will er es noch einmal wissen: Aufeinem Flugblatt und mit Inseraten lädt er zur ‚originellenJubiläumsfeier‘ ein. Auf die Frage, welches Jubiläum es zufeiern gebe, meinte er mit listigem Augenzwinkern: Ich habeseit 1959 für Stall und Scheune den gleichen Hauszins undwohne seit 1963 in <strong>der</strong> gleichen Wohnung. Das ist für michwirklich ein Grund, ein grosses Jubiläum zu feiern.»25Einige Zeit später musste er seine Wohnung an <strong>der</strong>Mühlestrasse verlassenund bezog ein Zimmerin <strong>der</strong> Alterssiedlung.Josef Herzog starb am22.Juni 1993 und wurde im Friedhof Dörnd1er begraben. btIn «Randstei», Nr.4/1990«Von <strong>der</strong> Presse unterdrückte Berichterstattung» in «Herzogpreis1932)), Selbstverlag Josef Herzog, Zürich 1932Statuten des G.B.C.H. vom 10.1.1934«Der Grün<strong>der</strong> des G.B.C.H. behält sich die Leitung sowie Aufsichtdes clubs vor, und dieser darf nur so lange bestehen, wie dies seinen Wünschen entspricht.)) (Art. 12 <strong>der</strong> Statuten G.B.c.H.)Statuten <strong>der</strong> Hans Sachs-Bühne vom 2. Februar 1942Gespräch mit Walter Fehr, Watt, 2008Max Giezendanner in einem Nachruf im Furttaler, 2. Juli 1993((Hans Sachs» war Herzogs Pseudonym, unter dem er viele seinerAktivitäten durchführte. Er bezog sich damit auf den NürnbergerMeistersinger, Spruchdichter und Dramatiker Hans Sachs (1494— 1 576), <strong>der</strong> ursprünglich wie er Schuhmacher gewesen war.Walter Fehr, aaC.0 Grund für diese Massnahmen war » ... allzugrosse Freigebigkeitin <strong>der</strong> Verausgabung <strong>der</strong> Gel<strong>der</strong> einer Erbschaft.» (Zeitungstexteines Journalisten namens Schuhmacher).Es handelte sich um eine ausgestopfte Kuh auf Rollen, die Herzoggehörte und die bei vielen Umzügen mitgeführt wurde.2 Mitteilungsblatt <strong>der</strong> Gemeinde <strong>Regensdorf</strong>, Dezember 1965‚~ Mitteilungsblatt, 29.7.1960Gemeint ist das alte Pfarrhaus (heute «Mülihuus») bei <strong>der</strong> NiklausKapelle.‘5Gespräch mit Monika Meier, 2008~ Monika Meier, aaC.‚~ Mitteilungsblatt, 22.10.1965~ Mitteilungsblatt, 3.10.1969‚~ Mitteilungsblatt, 18.11 .1969, nach <strong>der</strong> Abschlussfeier in <strong>der</strong>«Alten Post)) in <strong>Regensdorf</strong>20 Mitteilungsblatt, Januar 196621 Mitteilungsblatt, 24.11.196722 Gespräch mit Familie Lehmann, Glattfelden, Nachbarn im «Mül>huus», im Gespräch, 2008aaC.Furttaler, 22.10.1976Kurt Riedberger, Mitteilungsblatt, 11.9.1987


MUSEUMCceindemuseum <strong>Regensdorf</strong>37. Jahresbericht <strong>der</strong> Museumskommission 2010<strong>von</strong> Ruedi EbelingNachdem das Gemeindemuseum 2009 ein neues Gesichtbekommen hat und die Besucher wie<strong>der</strong> als bauliches Juwelbegrüsst, wurde zu Jahresbeginn <strong>der</strong> Dachstock des Museums zu einem, den Wünschen <strong>der</strong> Museumskommissionentsprechenden Ausstellungsraum ausgebaut.Der attraktive Raum konnte am 8. April fristgerecht den geladenen Gästen präsentiert werden, er symbolisiert den gewünschten Ausstellungscharakter des Gemeindemuseums.Der Raum ist mit einer mo<strong>der</strong>nen Beleuchtung versehenund lässt so die Exponate im richtigen Licht erscheinen. DieAusstellung wird mit dem Film ((Die berufliche Ausbildung<strong>der</strong> Gefangenen in <strong>der</strong> landwirtschaftlichen Schule <strong>der</strong> kantonalen Strafanstalt <strong>Regensdorf</strong>» ergänzt. Dieser aus demJahr 1946 stammende Film wurde aufwendig überarbeitetund erfreut nun die Besucher.Der neu gewonnene Platz auf <strong>der</strong> 3. Etage ermöglichte dieUmgestaltung <strong>der</strong> Ausstellung auf <strong>der</strong> 2. Etage. Hier werden folgende Themen umgesetzt: «Aus Flachs wird Leinen»,«Imkerei», «Das Katzenseegebiet», «Rebbau» und «Handwerk im Dorf». Informationen zu diesen Themen vermittelnEinführungstafeln mit Text und Bild.Die 2. und 3. Etage sind bzw. werden so gestaltet, dass dieThemen auch für den Besuch <strong>von</strong> Schulklassen attraktivsind.Ein neues Kapitel in <strong>der</strong> Bestimmung des Spychers begannam 4. Juni 2010 mit <strong>der</strong> ersten Ziviltrauung im Museum.Seit diesem Tag vernimmt das ehrwürdige Gebäude <strong>von</strong>1722 immer wie<strong>der</strong> nach <strong>der</strong> Frage <strong>der</strong> Standesbeamtin dieWorte <strong>der</strong> jungen Paare: «Ja ich will». Das lnterieur desMuseums liefert dazu den ganz speziellen Rahmen für dieersten Augenblicke als Ehepaar.Um die Aufmerksamkeit <strong>der</strong> Passanten vermehrt auf dasMuseum zu lenken, steht jetzt vor dem Spycher, analog zuden übrigen Gemeindebauten, ein Info-Pylon.4ZivilstandstrauungNeuerwerbungenIm Berichtsjahr (1. Nov. 2009 bis 30. Okt. 2010) erhielt dasMuseum erneut gut erhaltene Sammlungsobjekte sowieFotos und Publikationen verschiedener Donatorinnen undDonatoren.Von:Myrtha Aschmann in Watt: Postkarte «Schreinerei <strong>der</strong>Kantonalen Strafanstalt <strong>Regensdorf</strong>», Fotografie «Laubisser 1955» sowie eine Aufnahme <strong>von</strong> <strong>der</strong> «Brand ~nberger Schmitte» an <strong>der</strong> Watter Kreuzung— Emmy Ba<strong>der</strong> in <strong>Regensdorf</strong>: Buttertrommel, elektrischeKoffernähmaschine— Max Brütsch Dielsdorf: Broschüre «Erinnerungen aus demStrafhaus Oetenbach und <strong>der</strong> Strafanstalt <strong>Regensdorf</strong>»— Florentina Dietrich-Ba<strong>der</strong> in Küsnacht: Druck Willi a. Lehmann «Unter-Affoltern»— Gemein<strong>der</strong>at Unterengstringen: 3 Broschüren «UnserOrtsmuseum>, «Erinnerungen an Unterengstringen um1890» und «Das Dörfchen vor 100 Jahren»— Gemeindeverwaltung <strong>Regensdorf</strong>: Chronik «<strong>Regensdorf</strong>,Watt & Adlikon» und «Geschäftsbericht 2009»— Morena Hauser in <strong>Regensdorf</strong>: Publikationen des Quartiervereins Dorf— Heimatkundliche Vereinigung Furttal: Broschüre «Zehnten — die Steuern früherer Jahrhun<strong>der</strong>te»— Heimatkundliche Vereinigung Urdorf: Jahrheft <strong>von</strong> Schlieren 1999 sowie Dokumentationen über Teuchel (Holzwasserleitungen)Alfred Huber in Dällikon: Holztransportschlitten— Kant. Denkmalpflege Zürich: Broschüre «einst und jetzt»— <strong>Landzunft</strong> <strong>Regensdorf</strong>: Broschüre «650 Jahre Zürcherische Forstgeschichte»— Walter Schellenberg in Watt: Waschbrett für Kin<strong>der</strong>, Chabisraffel, geschmiedeter Schuhlöffel, eine Heugabel, einealte Rebspritze und die gebundenen Jahrgänge desRegan Zunftblatts <strong>von</strong> 1963 — 1987— Kurt Steeg in Dielsdorf: Ansichtskarte <strong>von</strong> Regensberg,2 Service-Schürzen, 2 Taufhauben, 2 TaufkissenbezügeVreni Surber in Nie<strong>der</strong>hasli: Leinennachthemd— Albert Della Torre in Watt: Kuhjoch— Vereinigung für Heimatkunde Schlieren: Broschüre «Alsdie Post nach Schlieren kam»Verkehrsverein Dietikon: Neujahrsblatt «Fuhrhalter undKutscher»— Lucas Wüthrich in <strong>Regensdorf</strong>: Buch «Schweizer Trachten», eine Anzahl Hefte «Kleiner Kunstführer»— Vreni Zimmermann in Weiningen: 2 Wollstränge und div.Utensilien zum WebstuhlAllen Gönnern an dieser Stelle nochmals:«Besten Dank!»


MUSEUM« q1Seit <strong>der</strong> Anschaffung eines Entfeuchters konnte das Klimaim Spycher wesentlich verbessert werden. Dies kommtnicht nur den Exponaten zugute, son<strong>der</strong>n trägt auch zumWohlbefinden <strong>der</strong> Besucher bei.Im Museum sind erhältlich: Die «<strong>Regensdorf</strong>er Gemeindechronik»,die Jubiläumsschrift <strong>der</strong> Sekundarschule: «175Jahre Sekundarschule <strong>Regensdorf</strong> 1834—2009», das aktuelle Zunftblatt, das HVF-Heft «Das Gemeindemuseum in<strong>Regensdorf</strong>» sowie Faltkarten mit verschiedenen Motivendes Künstlers Willi A. Lehmann.Gratis liegen auf: Broschüren <strong>der</strong> Nationalen Informationsstelle für Kulturgüter-Erhaltung NIKE, Pläne aus dem Furttal,Neuauflage des Faltblatts über die Niklauskapelle undneu ein Faltblatt über das Gemeindemuseum.Eine fehlende Toilette wird zunehmend ein Problem für dasMuseums.Webstuhl (GMR 3104)Ankauf: Ein Webstuhl <strong>von</strong> 1900 aus Weiningen, 1 Puppefür Stubenwagen, 5 Kopien des Malers W.A. Lehmann,2 Zeichnungen <strong>von</strong> Willi Hässig «Watt Dorfstrasse 113))und «Schmitte Watt». Stuhl und Notenheft zu Harmonium,1 Entfeuchtungsgerät, 1 Media-Player, 2 elektronische Bil<strong>der</strong>rahmenAusstellungsbetriebDas Gemeindemuseum <strong>Regensdorf</strong> ist, da nicht beheizt,nur in den Monaten April bis Dezember geöffnet (jeweilsam ersten Sonntag im Monat <strong>von</strong> 14 bis 17 Uhr). Trotzdembelegt es im Vergleich zu an<strong>der</strong>en Heimatmuseen <strong>der</strong>Region Unterland einen Spitzenplatz bei <strong>der</strong> Besucherfrequenz(ca. 350 Personen).Am 7. April 2010 besuchten die Zunftmitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Landzunft</strong><strong>Regensdorf</strong> das Museum.Am 15. Juni traf sich <strong>der</strong> Vorstand <strong>der</strong> HeimatkundlichenVereinigung im Museumsspycher.Auf Wunsch fanden im vergangenen Berichtsjahr zwei Gruppenführungen mit privatem Charakter statt. Eine geplanteSon<strong>der</strong>ausstellung für 2010 musste wegen Erkrankung <strong>der</strong>Ausstellerin lei<strong>der</strong> annulliert werden.MuseumskommissionDie Jahressitzung <strong>der</strong> Kommission fand am 25.Januar 2010wie<strong>der</strong> im Restaurant Hirschen statt. An <strong>der</strong> Sitzung verabschiedete <strong>der</strong> Präsident drei langjährige Kommissionsmitglie<strong>der</strong> und einen Delegierten unter Verdankung <strong>der</strong>geleisteten Dienste und überreichte ihnen ein Abschiedspräsent.— Ernst Freiseit 1988 (vom Eintritt bis Ende 2008 Kassier)— Ren~ Gfellerseit 1988 (<strong>von</strong> 2001 bis 2010 Aktuar und 2004 bis 2010Vizepräsident)— Hansruedi Vetschseit 2004 (Mitglied)— Josef Lehmannseit 2007* (Delegierter <strong>der</strong> Heimatkundlichen Vereinigung Furttal)*Josef Lehmann ist ab 2010 reguläres Mitglied <strong>der</strong> Kommission.Die Heimatkundliche Vereinigung stellt zur Zeit keinen Delegierten, was sehr bedauert wird.Als neues Mitglied in <strong>der</strong> Kommission konnte Ernst Burkhart aus Buchs gewonnen werden, er amtet als Aktuar undVizepräsident.Für die Tätigkeit in <strong>der</strong> Kommission gebührt allen Mitglie<strong>der</strong>n mein Dank.Die Kommission muss verjüngt werden, deshalb werdenPersonen gesucht, die Freude an historischen Objektenhaben und bereit sind, für die Pflege und Instandsetzung<strong>der</strong> Sammlungsobjekte Zeit zu investieren.Im Verlauf des Jahres fanden wie<strong>der</strong> zwei Bürositzungenmit aktuellen Traktanden statt, viele Probleme konnten perTelefon besprochen werden.


MUSEUMAm diesjährigen Kommissionsausflug (4. Mai 2010) nahmenneben den Kommissionsmitglie<strong>der</strong>n die scheidende Gemeindepräsidentin Erika Kuczynski und <strong>der</strong> neue Gemeindepräsident Max Walter teil. Die Kommission war diesesJahr zu Gast im Ortsmuseum in Unterengstringen. DessenLeiter Heinz Schmi<strong>der</strong> orientierte die Teilnehmer ausführlich über die Entstehung und Organisation des Museums.Besichtigt wurden die Ausstellungsräume, die Lager- undArchivräume sowie eine kleine Werkstatt. Das anschliessende Nachtessen mit Diskussion rundete den Besuch ab.AktivitätenDer bestehende Mietvertrag für unser Depot konnte um einJahr verlängert werden. Das Platzproblem bedarf aberdringend einer definitiven Lösung.Unsere Fotosammlung konnte wegen Softwareproblemennoch nicht bearbeitet werden. Die Textilsammlung wartetweiterhin auf Betreuung. Wie wichtig eine übersichtlicheSammlung ist, zeigt sich bei zahlreichen Anfragen.Im Furttaler erscheinen auf <strong>der</strong> Seite «Agenda», jeweils vorden Öffnungstagen, <strong>von</strong> Ernst Burkhart verfasste Artikel zuThemen des Museums und lenken so die Aufmerksamkeitauf die Ausstellung.Für die Restaurierung <strong>der</strong> Exponate konnte Klemens Zellergewonnen werden, <strong>der</strong> die Objekte mit viel Liebe zum Detail wie<strong>der</strong> ausstellungswürdig in Stand setzt.Auf Anfrage wurden verschiedene Unterlagen o<strong>der</strong> Fotosfür an<strong>der</strong>e Museen und für die evang. ref. Kirche zur Verfügung gestellt.Der Berichtende nahm an folgenden Anlässen teil:— Jahresversammlung des Zürcher Unterlän<strong>der</strong> Museumsvereinsin Oberweningen— Jahresversammlung <strong>der</strong> Heimatkundlichen Vereinigungin Otelfingen— Vortrag <strong>von</strong> Heinz Gallmann bei <strong>der</strong> <strong>Landzunft</strong> <strong>Regensdorf</strong> zum Thema: «Zürichdeutsches Wörterbuch»— Herbsttagung <strong>der</strong> Antiquarischen Gesellschaft in Zürich:Führung durch die Grabung vor dem Opernhaus Zürich undBesichtigung des Baugeschichtlichen Archivs <strong>der</strong> Stadt Zürich— Zusammen mit HR. Tobler Teilnahme an <strong>der</strong> Tagung <strong>der</strong>Limmattaler Ortsmuseen mit Führung durch den Komplex «Aumühle» in StallikonFinanzenDie Rechnung für das Betriebsjahr 2009 schliesst ausgeglichen.AusblickWie im letzten Bericht erwähnt, müssen wir den Flügelaltaraus <strong>der</strong> alten Strafanstalt <strong>Regensdorf</strong> (Leihgabe), auf Verlangen <strong>der</strong> Strafanstalt Pöschwies, Ende 2010 zurückgeben. Seine Stelle soll eine neue Wandvitrine einnehmen, in<strong>der</strong> die Entwicklung <strong>der</strong> Abendmahlgefässe seit <strong>der</strong> Reformation dargestellt wird. Die Arbeiten an den Ausstellungsthemen auf <strong>der</strong> 2. Etage werden fortgesetzt.Vom Heimatmuseum Unterengstringen erhielten wir Fotosund Unterlagen für eine künftige Ausstellung zum Thema:«Kaffee», dazu suchen wir alte Geräte und Gebrauchsgegenstände.Die Museumskommission freut sich über das Interesse <strong>der</strong>Besucher und ist offen für Anregungen und neue Ideen./•..•.~‘r,.EE(3~_Regefl5d0~ .Uhlestj. ~~* ~.BaulichesDie 2. Etage soll mit neuen «Laufflachen» für die Besucherversehen werden, um ein Stolpern auf dem unebenen Dielenboden zu verhin<strong>der</strong>n. Der alte originale Boden bleibterhalten und dient künftig als Ausstellungsfläche. Die Beleuchtung auf dieser Etage wird angepasst bzw. ergänzt. DieMuseumskommission dankt Daniel Raschle vom Bauamt fürdie gute Zusammenarbeit und Koordination <strong>der</strong> Arbeiten.Info-PylonSDorf .


ZUNFTLEBENusde tiebe -Jahres ericht 0 0 de Landzu f R g n dortJedes Jahr Ist die Vorsteherschaft <strong>der</strong> <strong>Landzunft</strong><strong>Regensdorf</strong> bemüht, ein abwechslungsreiches undden Leitsätzen unseren Satzungen folgendes Jahresprogrammzu gestalten. Nebst <strong>der</strong> Pflege <strong>der</strong> Geselligkeit unter den Zünftern soll aber auch die Wahrungalter Dorftraditionen, die Unterstützung heimatkundlicher Forschungen und Publikationen und dieFör<strong>der</strong>ung des Gemeindemuseums durch die aktiveMitarbeit in <strong>der</strong> Museumskommission, aber auch dieKontaktpflege mit an<strong>der</strong>en Zünften ihren Platz finden.Das Zunftjahr beginnt traditionellerweise mit dem altenBrauch des «B~chteIen». Bei diesem Anlass zog manfrüher am Berchtoldstag <strong>von</strong> Stube zu Stube, überbrachtedie besten Wünsche zum neuen Jahr und stiess dabei auchkräftig darauf an. Um diesen Brauch zu pflegen, trafen sichdie Zünfter und ihre Frauen dieses Jahr im «Gwölb» bei <strong>der</strong>Familie Wegmüller im Watter Oberdorf um auf das neueZunftjahr anzustossen.Mit dem Autor des «Neuen Zürichdeutschen Wörterbuches» konnten wir für den Vortragsabend anfangs Februareinen hochkarätigen Referenten gewinnen. Herr Dr. HeinzGallmann berichtete auf spannende Art und Weise über dieEntwicklung und Geschichte unseres Dialektes. Die regeBeteiligung an diesem Anlass zeigte, dass die Pflege desZürcher Unterlän<strong>der</strong> Dialektes für viele Zünfter, so wie esauch in unseren Satzungen nie<strong>der</strong>geschrieben ist, <strong>von</strong> grossem Interesse und Bedeutung ist.~~‘\• _i ~-Ehrung des abtretenden Chronisten Hans BernhardAm 48. Hauptbott vom 20. März 2010, im Zunftlokal Gasthof «Hirschen» <strong>Regensdorf</strong>, wurden alle Geschäfte in kameradschaftlicher Stimmung speditiv abgehandelt. HansBernhard trat nach 10 Jahren Chronistentätigkeit <strong>von</strong> seinem Amt zurück. Seine Arbeit wurde ihm mit einer verzierten Züri-Zinnkanne verdankt. Die restliche Vorsteherschaftwurde einstimmig und mit Akklamation für ein weiteresJahr und Peter Hirt als neuer Vorsteher, <strong>der</strong> das Amt des4Chronisten übernahm, einstimmig gewählt. Anschliessendan den erfolgreichen, geschäftlichen Teil des Botts bat <strong>der</strong>Stubenmeister in <strong>der</strong> Zunftstube zum Ap&o und danach imHirschenkeller zum Nachtessen zu Tisch. Dabei wurdenviele freundschaftliche, zünftige Gespräche geführt und beiheiterer Stimmung auch viel gelacht.1‘Museumsleiter und Zünfter Ruedi Ebeling stellt <strong>der</strong> Zunft den neuenAusstellungsraum vor((Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Museumskommission und För<strong>der</strong>ung des Gemeindemuseums <strong>Regensdorf</strong>», so steht esin unseren Satzungen unter an<strong>der</strong>em im Abschnitt ((Zweckund Ziele <strong>der</strong> Zunft». So konnten wir im April bei <strong>der</strong> Besichtigung des frisch renovierten Gemeindemuseums einenEinblick in die neu gestaltete, zeitgemässe Ausstellung erhalten. Beim anschliessenden gemütlichen Zünfterhock in<strong>der</strong> Zunftstube nutzten einige Zünfter die Gelegenheit, umzünftige und an<strong>der</strong>e (Wahl-) Themen im lockeren Rahmenmiteinan<strong>der</strong> zu diskutieren.Am Sechseläuten-Kin<strong>der</strong>umzug vom 18. April 2010 folgtewie<strong>der</strong>um eine grosse Furttaler Kin<strong>der</strong>schar <strong>der</strong> Einladung<strong>der</strong> Zürcher Zünfte zu diesem schönsten Zürcher Frühlingsfest. Als Burgfräulein o<strong>der</strong> Burgherren gekleidet folgten diestrahlenden Kin<strong>der</strong> in Begleitung des blumengeschmücktenZunftwagens <strong>der</strong> <strong>Landzunft</strong> <strong>Regensdorf</strong> dem Umzug und vertraten so würdig unsere Zunft und die Gemeinde <strong>Regensdorf</strong>in <strong>der</strong> Stadt Zürich. Betreut wurden die Kin<strong>der</strong> auch diesesJahr <strong>von</strong> unseren Zünfterfrauen und «Chäfern» ChantalGantenbein, Daniela Keller und Angela Wüthrich. Am Montag hatte <strong>der</strong> Zunftmeister die Ehre, bei <strong>der</strong> Zunft zum «KämbeI» am Sechseläuten als offizieller Gast teilzunehmen.9. Mai 2010. Das nasse Frühlingswetter hat zur Verschiebung unserer Blueschtfahrt geführt. Der Besammlungsortist deshalb dieses Jahr <strong>der</strong> Lägern-Steinbruch Dielsdorf.Das nasse und sumpfige Gelände for<strong>der</strong>t vom Stubenmeistergrösste Flexibilität. Dies hat er mit Bravour gelöst,und so können die achtzehn Kutschen trockenen Fussesbestiegen werden.


ZUNFTLEBENBei schönem Frühlingswetter setzt sich <strong>der</strong> Tross RichtungObersteinmaur in Bewegung. Über die Anhöhe zum Bachsertal und weiter nach Stadel ziehen die 36 Pferde dieherausgeputzten Landauer. Bei den Stadler Seen erwartenuns bereits <strong>der</strong> Stubenmeister und seine Helfer zum Bügeltrunk. Gestärkt <strong>von</strong> Wein und frischem, selbst gebackenem Zopf geht die gemächliche Fahrt weiter durch einebunte Wiesenlandschaft: Über Hochfelden und den Höriberg, quer durchs weite Neeracher Ried, vorbei an <strong>der</strong>Pfer<strong>der</strong>ennbahn Dielsdorf und zurück zum Ausgangspunktim Lägern-Steinbruch.Der Dauerregen <strong>der</strong> Vorwoche hat eine Rast im oberenSteinbruch, dort wo einst «Karl‘s kühne Gassenschau»gastierte, lei<strong>der</strong> verunmöglicht. Zu sumpfig ist <strong>der</strong> aufgeweichte Mergelboden. So muss das ganze Programm vomStubenmeister kurzfristig angepasst werden. Darum müssen uns wir mit den Autos kurzerhand nach <strong>Regensdorf</strong> aufden Riedthof verschieben.Bei <strong>der</strong> Ankunft auf dem schön geschmückten Hof <strong>der</strong> Familie Huber werden wir mit heiteren Hackbrettklängen desSchweizerischen Jugend-Hackbrettorchesters empfangen.Auf langen Tischen unter dem Vorzeit <strong>der</strong> Weinkellerei¾~Feststimmung aber keinen Abbruch getan, und so löst sichdie Zunftgeseilschaft erst gegen Abend langsam auf, erfüllt<strong>von</strong> den Eindrücken eines wun<strong>der</strong>vollen Frühlingstages undeines unvergesslichen gemeinsamen Erlebnisses.Im Juni wurde bereits zum zweiten Mal <strong>der</strong> Räbhüslistammmit Gästen einer Nachbarzunft organisiert, diesmal mit unserer Göttizunft Höngg. Bei schönstem Sommerwetterkonnte <strong>der</strong> Ap~ro vor dem Räbhüsli in den Watter Rebenkredenzt werden. Dazu zeigte <strong>der</strong> Zunftmeister den Gästenaus Höngg in einem kurzen Abriss die jüngere Entwicklung‘11, -— - ..~-y...,.,-fi,., 1— ..—.~Zunftmeister und Gemein<strong>der</strong>at vor dem Watter «Räbhüsli»\~4<strong>der</strong> Gemeinde auf. Anschliessend erzahlte unser Mitzunfter und Gemein<strong>der</strong>at Karl Wegmüller einige Episoden zurRebbaugeschichte <strong>von</strong> Watt. Das Nachtessen wurde aufdem nahen Lindenhof <strong>der</strong> Familie Frei aufgetragen. Der Stubenmeister und seine Gesellen servierten eine feine Grillade mit Salat und Bauernbrot. Die Cr~meschnitte am Meterrundeten den kulinarischen Teil ab. Die kurzen Ansprachen<strong>der</strong> beiden Zunftmeister leiteten zum geselligen Teil über,welcher erst zur späten Stunde ausklang. Alte zöiftige Freund-Der traditionelle Zug <strong>der</strong> Landauer auf <strong>der</strong> Blueschtfahrthaben die Helfer bereits festlich zum Mittagessen aufgedeckt. Das traditionelle Mahl, Schinken mit Kartoffelsalatund Bauernbrot, ist vom Stubenmeister Urs Hänseler mitseinem Team perfekt angerichtet und serviert worden. Undbei Zunftwein, Kaffee und Kuchen wird fröhlich diskutiert undgeschwatzt. Dann folgen die launigen Reden und Gegenreden <strong>von</strong> Zunftmeister Kurt Knuser und seinen geladenenGästen, den Zunftmeistern <strong>der</strong>Zürcher Zunft zur Schmiden,Jürg Guggisberg, und <strong>der</strong> Zunft St.Niklaus, Willy Günther.Aufgelockert wird <strong>der</strong> Nachmittag durch weitere Hackbrettklänge aus aller Welt, gespielt <strong>von</strong> den sechs jungenMusikern. Der Himmel wird zusehends dunkler und ein heftiger Wolkenbruch rechtfertigt den Entscheid, ins Zelt aufdem Riedthof umzusiedeln. Der Wetterumschlag hat <strong>der</strong>IIIIIIIIlIllI 1 ~IIIf 111Eindrückliche Demonstration im Diensthundezentrum <strong>der</strong>Kantonspolizei


ZUNFTLEBENschaften konnten aufgefrischt werden, und neue entstanden.7. Juli 2010, Zeit <strong>der</strong> Fussball-WM. Trotz eins Spiels <strong>der</strong>Schweizer Nationalmannschaft fanden sich 25 Zünfter imDiensthunde-Center <strong>der</strong> Kantonspolizei in Dübendorf ein.Nach einem lehrreichen Vortrag boten uns zwei Hundeführer mit ihren Diensthunden eine eindrückliche Vorführungund demonstrierten das vielseitige Einsatzgebiet <strong>der</strong> treuen Vierbeiner. Anschliessend lud unser Chronist zu einemAp~ro ein und beantwortete die letzten Fragen zu dieserihm unterstellten Spezialeinheit. In <strong>der</strong> Landbeiz «Geeren»konnte danach die Zünfterschar im Garten noch den Hunger mit urchigen Gerichten stillen.Wir schreiben den 25. September 2010, <strong>der</strong> Zunftausflugsteht auf dem Programm. Der Stubenmeister hat eine abwechslungsreiche Reise ins Sarganserland und die BündnerHerrschaft organisiert. Der erste Halt gilt dem Besuch desBergwerks Gonzen bei Sargans.Die beiden Führer des Museumsvereins erklären uns im Stollen in über 600m Tiefe die alten Anlagen zur Erzgewinnungauf spannende und heitere Art. Im Bergwerk Gonzen wurdenoch bis 1966 Eisenerz abgebaut für die spätere Verhüttung zu Stahl. Mit dem Grubenzug wie<strong>der</strong> am Tageslicht angekommen, führt die Reise weiter nach Jenins in den «AltenTorkel» (eine Trauben-Mostpresse). Beim ausgezeichnetenMittagessen im sorgfältig renovierten Torkelgebäude dürfen natürlich die herrlichen Weine <strong>der</strong> Bündner Herrschaftnicht fehlen. Wie diese edlen Tropfen entstehen, zeigt unsanschliessend die Hausherrin <strong>der</strong> Kellerei Obrecht im DorfJenins. Da <strong>der</strong> ganze Tag draussen vom trüben Regenwetter gezeichnet gewesen ist, zeigt sich dafür die Sonne drin-1Die Zunftreise-Gesellschaft im Stollen~‚ 4-.,-‘nen im Weinglas. Von einer Reise mit vielen Eindrückenzurück in <strong>Regensdorf</strong>, zieht es noch einige Unentwegte insZunftlokal zum gemütlichen Ausklang.Im Weinmonat Oktober wurde mit <strong>der</strong> Zunft-Metzgetevom «Buremetzger» Feurer in <strong>der</strong> Schützenstube <strong>Regensdorf</strong> bereits zum dritten Mal eine kulinarische Tradition<strong>der</strong> Landschaft gepflegt. Nebst dem Genuss <strong>der</strong> feinenSchlachtplatte und den Zunftweinen sind auch die angeregten, stimmkräftigen und freundschaftlichen Gesprächenicht zu kurz gekommen. Unsere Gesellenschar hat wie<strong>der</strong>um tatkräftig mitgeholfen, den Abend zu gestalten. DieNationalhymne im Radio DRS war bereits verklungen, alssich die fröhliche Zünfterschar auf den Heimweg machte.Die Vorsteherschaft hatte anfangs November zu einem ausserordentlichen Hauptbott eingeladen, um Umfang undKosten für die geplante Jubiläumschronik festzulegen. ImVorfeld war mit einer Umfrage die Spendenbereitschaft <strong>der</strong>Zünfter abgetastet worden. Nachdem die gesprochenenZuschüsse <strong>von</strong> Gemeinde, Kanton Zürich (Lotteriefonds),Kantonalbank und Migros Kulturprozent bekannt waren,konnte dem Hauptbott eine konkrete Finanzierungsvorlageunterbreitet werden. Somit kann die geplante Chronik imJubiläumsjahr 2012 termingerecht herausgegeben werden.Für den 13. November 2010, dem dem Martinstag nächstgelegenen Samstag, hatte <strong>der</strong> Stubenmeister, wie es dieTradition will, zum Martinimahl ins Zunftlokal eingeladen.Das Martinimahl ist wohl <strong>der</strong> feierlichste Anlass <strong>der</strong> <strong>Landzunft</strong>.Mit dem Zunftgewand festlich gekleidete Zünfter, Gesellen und Anwärter versammelten sich, zusammen mitihren teilweise in schöne Trachten gekleidete Damen, zumAp~ro im Gewölbekeller. Das ausgezeichnet zubereiteteNachtessen wurde in <strong>der</strong> festlich dekorierten Gaststube desZunftlokals im Restaurant Hirschen aufgetragen. Der Tradition folgend hielt <strong>der</strong> Zunftmeister vor dem Essen seinekurze Rede zu «Martini». Säckelmeister Werner Huberorientierte im Anschluss daran über die Verwendung <strong>der</strong>eingegangenen Zehntengel<strong>der</strong>. Diese werden jeweils fürkulturelle und soziale Projekte in unserer Region eingesetzt. Nach dem Dessert wurde dann bis weit nach Mitternacht bei diskret aufspielen<strong>der</strong> Musik das Tanzbein geschwungen, viel diskutiert und gelacht.Mit dem beliebten Chlaushock im Dezember in <strong>der</strong> Schützenstube <strong>Regensdorf</strong> wurde das Zunftjahr wie<strong>der</strong>um im gewohnt gemütlichen Rahmen abgeschlossen. Nach dem <strong>von</strong>den Gesellen aufgetragenen Essen und einer kurzen Ansprache des Zunftmeisters mit Rückblick auf das vergangene und den besten Wünschen für das bevorstehendeneue Jahr, wurde das gesellige Beisammensein wie jedesJahr <strong>von</strong> den zahlreichen Anwesenden noch bis zur spätenAbendstunde weiter gepflegt.Mit <strong>der</strong> Ausgabe des 49. Zunftblattes zum Jahreswechselfreut sich die <strong>Landzunft</strong>, für die Bevölkerung <strong>der</strong> Gemeindeauch dieses Jahr einen kulturellen Beitrag zum Dorflebenund zur Geschichtsschreibung <strong>von</strong> <strong>Regensdorf</strong> zu leisten.Die <strong>Regensdorf</strong>er Zünfter wünschen allen Einwohnern undinteressierten Lesern ein erfolgreiches, gesegnetes undglückliches neues Jahr <strong>2011</strong>.Kurt Knuser


IN MEMORIAMWalter Zim ermann (1942 - 010Nach de Leer als Fiinmechaniker hats de Walti is Wältschland zoge. E ganzes Jahr hät ers bi de Romands uusghalte. Wo dänn em Vatter s Pure verleidet isch und er deChuestall in e Spänglerei umgwandlet hät, (Spängler ischsin gleerte Pruef gsii), hät de Walti bim Vater no e zweitiLeer als Spängler gmacht. Wo dänn de Zimmermaa seniorim Jahr 1973 gstoorben isch, hät de Junior s Gschäft übernoo.Dur sini Tätigkeit als Spängler, als Mitgliid vom Turnvereinund de Zouft Rägischtoorf, won er vili Jaar stolze Fäändrichgsii isch, und em aktive Mitmache im Dorfläbe isch de Waltifescht verankeret gsi i d~re Dorfgmeinschaft, aber au imganze Tal.Sini zweiti Heimet isch Arosa gsii. D Schiiwuche aafangsDezämber isch bereits scho im Januar in nöie Kalän<strong>der</strong> notiert worde. 1981 hät er d Chrischtine känne gleert undscho 1982 isch er ganz traditionell mit sinere Künftige a deHand durs Dorf füre i d Chile gloffe, Guutsche und Rosshänd das frischvermälti Paar abgholt. 1985 isch de Thomasuf d Wält cho und au s einzige Chind blibeEr isch mit de Chrischtine zumene richtige Wältebummlerworde. Vili, vili Län<strong>der</strong> hät er törfe mit sinere chliine Familie bereise. Kanada isch sini Lieblingsdeschtination gsii.D‘Wält isch für inn wut uufggange.De Walti Zimmermann isch am 18. Januar 1942 a de Flüegass im Tüfebrunne z‘Züri uf d‘Wält choo.Won er drüüjäärig gsii isch, hät d Familie uf Rägischtorf inelterliche Puurehof vo sinere Mueter, vos Stäublis züglet, adi alti Dällikerstraass. D Groseltere händ nach de härteChriegsjaar und altersbedingt d Hilf vo de junge Familieg~rn agnoo und vo doo aa sind de Walti und sin zwei Jahreltere Brüe<strong>der</strong> Hanspeter fliissig am Mitwäärche gsii. Seigsdrum ggange, d‘Mueter uf de M~rt z begleite, d Hüener zfüetere o<strong>der</strong> aber im Bungert d Öpfel uufzläse. Natüürli hätmer da defüür nöd grad immer Luscht ghaa, und anstattun<strong>der</strong> em Baum z schaffe, hät mer sich lieber im Baum versteckt und deet obe sini Ziit verbracht. D Liebi zu de Naturhät de Walti s ganz Läbe begleitet, drum hät er spööter umsis Hus ume alles Nutzböum pflanzet und si ghegt undpflägt.D Schuelziit, wo de Walti i de Primar- und SekundarschuelRägischtorf verbracht hät, isch es Müese gsii — genau sowie d Buebestreich! Da hät er sich mit siine Gspaane mängsStückll gleischtet, wo mer dihei besser nüüt devoo gwüssthät.Won er mit 54 hät müese erfaare, das er anere unheilbareChranket liidet, isch das en risige Schock und en iischniidendi Tatsach gsii. Aber gmeinsam hät mer das Schicksaali de Familie aagnoo. Er hätt müese sis Gschäft uufg~, aber<strong>der</strong> Alltag isch mee o<strong>der</strong> weniger normal wiiter ggange.Nie hät mer vom Walti es verbitterets Woort ghöört o<strong>der</strong>es Ha<strong>der</strong>e mit d~m Schicksaal. Er hät Zueversicht undLäbesfröid uusgstraalet und au nie über sini Chranketgjammeret. Sini zunämendi Behin<strong>der</strong>ig hät er geduldigaagnoo, aber au versuecht, sini Läbesqualität optimal z erhalte.Er isch scho immer en grosse Fuessballfan gsii, und sisinträsse am FC Rägischtoorf hät en aagspornt, faschtjede Matsch vo <strong>der</strong> erschte Mannschaft au mit sim Rollator go aaluege und dänn gmüetlich am Spielrand goabsitze.Am Aabig vom 23. Juni 2010 hät sis Herz ganz plötzli undooni Vorwarnig uufghört schlaa.Christine und Thomas Zimmermann


GEMEINDELEBENAus <strong>der</strong> Arbeit des emein<strong>der</strong>ates ge sdorf i Jahr 201zusammengestellt <strong>von</strong> <strong>der</strong> GemeindekanzleiDer nachstehende Kurzbericht erstreckt sich zeitlich <strong>von</strong>November 2009 bis Ende Oktober 2010Schwerpunkte <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>ätlichenTätigkeit und Beschlüsse— Uferunterhalt, Wie<strong>der</strong>belebung Sandfänge Harlachen undUntere Griesstrasse (Fr. 1 03‘OOO.—), Kreditbewilligung— Vernehmlassung Statutenrevision Zweckverband SpitalLimmattal, Zustimmung— Gemeindehaus; Feuerpolizeiliche Sanierung, Kreditbewilligung Fr. 11 5‘OOO.—— GZ-Roos, Umgebungsgestaltung, Genehmigung des Projektes mit Kostenvoranschlag, Kreditbewilligung <strong>von</strong> Fr.190000. ‚ Genehmigung gebundene Ausgabe— Quelle Berg 1, Ersatz Brunnenstube mit VergrösserungSandfang und Ersatz Zuleitung zum Reservoir Berg (Fr.1 50‘OOO.—, Kreditbewilligung— Reservoir Berg Einbau <strong>von</strong> UV-Entkeimungsanlagen mitTrübungsüberwachung (Fr. 1 40‘OOO.—), Kreditbewilligung— ARA Wüeri, Ersatz Steuerung Biologie (Fr. 235000.—,gebundene Ausgabe), Kreditbewilligung— Bushaltestelle Bahnhof Nord; Verbesserung Wetterschutz, Kreditbewilligung Fr. 1 05‘OOO.—— Vertrag für die thermische Verwertung <strong>von</strong> Siedlungsabfällen mit <strong>der</strong> Limeco, Dietikon (ehem. KVL Dietikon)<strong>von</strong> 2010 bis 2029— Öffentlicher Gestaltungsplan «Feldschlössli», Kreditbewilligung Fr. 75‘OOO.—Kommunales Naturschutzobjekt Nr. 44, Allmend, Teilentlassungaus dem kommunalen Inventar für Naturschutzobjekte— Ersatzbeschaffung mobiles GeschwindigkeitsmessgerätKreditbewilligung <strong>von</strong> Fr. 83‘ 112.40— Zivilstandsamt Furttal, Erweiterung <strong>der</strong> Traulokale— Kläranlage Wüeri, Auto mit Kran, Ersatz, Kreditbewilligung Fr. 66000.—— Schaffung einer dritten Lehrstelle «Fachfrau/FachmannGesundheit FaGe» bei <strong>der</strong> Spitex ab 2010— Kreisel Pumpwerkstrasse und Steinstrasse, SanierungInnenring, Kreditbewilligung— Werkhof, Ersatz VW-Bus mit Kippbrücke, Kreditbewilligung Fr. 56‘OOO.—— Alters- und Pflegeheim, Anpassung <strong>der</strong> Grundtaxe,Taxordnungsän<strong>der</strong>ung per 1Juli 2010Burghofstrasse, Verlegung Steuerkabel <strong>der</strong> Wasserversorgung Kreditbewilligung Fr. 59‘OOO.—— GZ Roos, Betriebs- und Benützungsreglement, Neufassung; Genehmigung— Umweltschutz, Abfallentsorgung Einbau einer UnterflurSammelstelle beim neuen Gemeindehaus <strong>Regensdorf</strong>,Kreditbewilligung Fr. 50000.—— Kanalsanierung, Eintritt <strong>von</strong> Fremdwasser, SanierungKanalisation (Fr. 238000.—), Bewilligung gebundene Ausgabe— Liegenschaften und Grundstücke, Sportanlage Wisacher; Anpassung Lüftungsregulierung, KreditbewilligungFr. 143‘OOO.— da<strong>von</strong> Nachtragskredit <strong>von</strong> Fr. 63‘OOO.—— Neugestaltung Watterstrasse, Kreditbewilligung Fr.70‘OOO.—, ausserhalb Budget— Weiningerweg, Erneuerung Fahrbahn Fr. 108‘OOO.—, Sanierung Kanalisation und Neubau StrassenentwässerungFr. 109‘OOO.—, Ersatz Hydrantenleitung Fr. 76‘OOO.—, Bewilligung— Harlachen, Erneuerung Einfahrt Parkplatz des Tennisklubs, Belagersatz <strong>von</strong> <strong>der</strong> Einfahrt bis Hinterkant Treppe, Bewilligung eines Nachtragskredites <strong>von</strong> Fr. 44000.—— Schaffung <strong>von</strong> 3 Lehrstellen Fachfrau/Fachmann Gesundheit (FaGe) beim Alters- und Pflegeheim Furttal (APF)— Alters- und Pflegeheim Furttal, Umbau Sitzplatz undBrunnen, Kreditbewilligung Fr. 64000.—, da<strong>von</strong> Nachtragskredit Fr. 24‘OOO.—~ ..‚ ~. L r.,.~ ‚~a~ ~- -~GemeIn<strong>der</strong>at Amtsperiode 2010 -2014:Sitzend <strong>von</strong> rechts nach links: Max Walter (Gemeindepräsident),Hans-Rudolf Frei (Sicherheit).Stehend v.r.n.l.: Brigitta Leiser (Werke), Hans Keller (Gesundheit!Land- und Forstwirtschaft), Hansruedi Steinmann (Gemeindeschreibera.l.), Karl Wegmüller (Bau), Marc Hunziker (Finanzen),Bruno We<strong>der</strong> (Soziales)GemeindeversammlungenDer Souverän genehmigte folgende zur Beschlussfassungbeantragten Geschäfte:An <strong>der</strong> Gemeindeversammlung vom 14. Dezember 2009— Genehmigung des Voranschlages 2010 und Festsetzungdes Steuerfusses auf 40%, (bisher 36%)— Kin<strong>der</strong>krippe <strong>Regensdorf</strong>, Gewährung Defizitbeiträge<strong>von</strong> maximal Fr. 220000.— für das Jahr 2010— Zivilgemeinde Watt, Verkauf Liegenschaft Kat.-Nr. 6622,Wehntalerstr. 16, Ehrenhau, (Lagerhaus mit Kühlräumen)


GEMEINDELEBEN— Privater Gestaltungsplan ASSR Antischleu<strong>der</strong>schule <strong>Regensdorf</strong>— Wahl einer/eines kantonalen Geschworenen als Ersatzfür Ursula Herzig-Wolfensberger für den Rest <strong>der</strong> Amtsdauer2008 —2013An <strong>der</strong> Gemeindeversammlung vom 14. Juni 2010— Genehmigung <strong>der</strong> Jahresrechnungen 2009 <strong>der</strong> Politischen Gemeinde, <strong>der</strong> Zivilgemeinde Adlikon, <strong>der</strong> Zivilgemeinde Watt— Genehmigung <strong>der</strong> Statutenän<strong>der</strong>ung des Spitalverbandes Limmattal— ARA <strong>Regensdorf</strong>, zentrale, fest installierte Schlammentwässerung, Projektgenehmigung und Kreditbewilligung Fr. 1‘560‘000.—— Zonenpläne (Kantonale Nutzungszone), Teilrevision <strong>der</strong>Nutzungsplanung, Ergänzung <strong>der</strong> KernzonenbestimmungenAn <strong>der</strong> Cemeindeversammlung vom 6. September 2010— Kommunaler Verkehrsplan— Neubau Gehweg Trockenloostrasse (Geerenwies- bisHeuelstrasse); Kreditabrechnung— Unterhaltsverordnung für Bodenverbesserungsanlagen— Gruppenwasserversorgung Furttal, Revision StatutenWahlen und Abstimmungen(Gemeinde-, Bezirks- und Kantonsbehörden)29. November2009— Ersatzwahl eines Mitgliedes des Regierungsrates18. April2010— Erneuerungswahlen <strong>der</strong> Gemeindebehörden13. Juni2010— Zweiter Wahlgang für Erneuerungswahlen eines Mitgliedes<strong>der</strong> Primarschulpflege und eines Mitgliedes <strong>der</strong> evang.-ref.Kirchenpflege, Amtsdauer 2010—2014De G meindeschreb r st II ic v rIn <strong>der</strong> Präsidlalabteilung <strong>der</strong> Gemeinde <strong>Regensdorf</strong>sind grosse Verän<strong>der</strong>ungen eingetreten. Nach demRücktritt <strong>von</strong> Erika Kuczynski als Gemelndepräsidentin, den Austritten des Gemeindeschrelbers PeterVögeii und seiner Assistentin und dem Einsatz einesinterimistischen Gemeindeschrelbers hat unter MaxWalter mit Stefan Pfyl ein neuer Gemelndeschreiberdie Leitung <strong>der</strong> Gemeindeverwaltung übernommen.Stefan Pfyl —Person und beruflicher WerdegangIch habe meinen Wohnsitz im Kanton Aargau, bin aber imKanton Zürich, in Hedingen, aufgewachsen und erst voretwa sieben Jahren über die Grenze gezogen. Ich lebe seitvielen Jahren in einer Patch-Work-Familie gemeinsam mitmeiner Partnerin und <strong>der</strong>en zwei Jungs (10 und 14 Jahre),spiele sehr gerne Frisbee — auch wenn ich meine Aktivkarriereletztes Jahr beendet habe, pflege meine Freundschaften, fahre gerne Ski und spiele immer mal wie<strong>der</strong>Badminton. Last but not least bin ich leidenschaftlicherPassivsportler — beim Aktivsport bleibt‘s jedoch vielfachbeim VorsatzMeine ersten beruflichen Schritte machte ich im kaufmännischen Bereich. Nachdem ich meine Lehre in einer internationalen Transportunternehmung beendet hatte, hat‘smich nach längeren Auslandaufenthalten in die Nähe <strong>der</strong>sozialen Arbeit gezogen, die mich sehr fasziniert hat. Schonbald habe ich dann die Ausbildung zum diplomiertenSozialarbeiter FHS in Angriff genommen und in <strong>der</strong> Folgeerste Führungsfunktionen angestrebt. Diese konnte ichnach dem Abschluss eines Exekutiv-Mastergangs in PublicManagement im Sozialdienst <strong>der</strong> Gemeinde Wallisellenauch übernehmen. Um mein verwaltungsrechtliches Wissenauch theoretisch zu untermauern, besuchte ich dann an <strong>der</strong>Uni Basel einen Masterstudiengang in Verwaltungsrecht.Parallel dazu konnte ich in Wallisellen die neue AbteilungGesellschaft (Jugend, Familie, Alter, Gesundheit) mit 130Mitarbeitenden aufbauen und leiten. Diese Erfahrungenhaben mich dann in meinem Wunsch bestärkt, die Hauptverantwortungfür eine grosse Organisationseinheit, namentlich einer grösseren Stadt o<strong>der</strong> Gemeinde anzustreben.Der Gemein<strong>der</strong>at <strong>Regensdorf</strong> hat mir nun diese Chance geboten. Ich freue mich, all die Herausfor<strong>der</strong>ungen, die aufuns warten, gemeinsam mit meinen Mitarbeiterinnen undMitarbeitern anzugehen. Stefan Pfyl, Cemeindeschreiber


CEMEINDELEBENPanorama Kult und F eizeit 09/10Ein Rückblick auf das kulturelle, sportliche und gesellschaftliche Leben in <strong>der</strong> Gemeinde. Diese Auswahl -naturgemäss unvollständig - soll in erster linie die Vielfalt des <strong>Regensdorf</strong>er Gemeindelebens dokumentieren.(Chor, Solistinnen und Solisten <strong>der</strong> Musikwoche <strong>Regensdorf</strong> im Jubiläumsprogramm «<strong>Regensdorf</strong> singt und jubliert» in <strong>der</strong> Reithalle KatzenseeNovember— Weihnachtsmarkt, Quartierverein Dorf, im alten Dorfkern— Räbeliechtliumzug, Watt— «Zaubermärchen», <strong>von</strong> Conchi Vega, Verein Lebendiges<strong>Regensdorf</strong> (VLR)/Familienzentrum, GZ Roos«Aktives Adlikon», Gründung des Vereins als Nachfolge-Organisation <strong>der</strong> Zivilgemeinde— Abendunterhaltung, Handharmonika-Club <strong>Regensdorf</strong>,Pächterried— Autorenlesung Lukas Hartmann, Gemeindebibliothek, GZRoos— Konzert mit Harfinistin Patricia Meier, Musikverein, Reformierte KircheDezember— Ü-30-Party, GZ Roos— Konzert Kammerorchester, VLR, Reformierte Kirche— Gemeindechronik <strong>Regensdorf</strong> <strong>von</strong> Lucas Wüthrich undMarkus Stromer erschienen— Weihnachts-Musical, Kin<strong>der</strong>chor, Pfarreizentrum St. Maurizius— Ökumenische Chlausfeier, Handharmonikaclub <strong>Regensdorf</strong>/Reformierte KirchgemeindeJanuar— Neujahrskonzert, Musikkollegium und Kirchgemeinde, Reformierte Kirche— Schliessung Buchhandlung Buchshopping, Zentrum— «Expedition Antarctica», Multivisionsshow Evelyne Binsack, VLR, PächterriedFebruar— «Beim dritten Ton . ..»‚ Kabarettabend <strong>von</strong> Flurin Caviezel, VLR, Pfarreizentrum— Kin<strong>der</strong>fasnacht mit Umzug, IG Fasnacht, Dorfkern— «Crazy Hambones», Konzert, Music Club Gwölb, WattOberdorf— «Wild Wild Watt», Westernparodie, Chränzli TurnvereinWatt, Pächterried— «Best DJ in Raintown», Wettbewerb, Jugendvilla/PRJ, Jugendhaus Flame— Kunst im GZ: Bil<strong>der</strong>ausstellung Monika Hanselmann undUlrike Thelitz, GZ RoosMörz— >(Mis Dach isch de Himmel vo Züri», Zürilie<strong>der</strong> mit SämiZünd, Rea Fueter und Riesch Biert, VLR, Pfarreizentrum


GEMEINDELEBEN— Tätschschiessen, Rebhausgemeinschaft Watt, BauernhofBrändli— Weltreise in Bil<strong>der</strong>n <strong>von</strong> Reto Wild, VLR, GZ Roos4..~_‘,(•)...:1- ~ •-: —~ -1/.‚~~~ - ..-1... ~•-~.~_‚-... ... )— . ‘. -_.‘;_ -- -;‚~_‚ ._~‘ .-~. ‘~r~-‘«Kunst-Matratze» <strong>von</strong> Horst Bohnet regt zum Nachdenken an.—— «<strong>Regensdorf</strong> singt und jubiliert», Höhepunkte aus denbisherigen Musikwochen zum 25-Jahr-Jubiläum <strong>der</strong> Musikwoche <strong>Regensdorf</strong>, mit Rahmenveranstaltungen desMusikvereins, des Tambourenvereins Helvetia, des ChorsMosaico, des «Gwölbs» mit einer Bluesband, des VereinsLebendiges <strong>Regensdorf</strong> mit Appenzellermusik und Flamenco, des Kammerorchesters, <strong>der</strong> <strong>Regensdorf</strong>er Kirchen und <strong>der</strong> Gemeinde <strong>Regensdorf</strong>; Reithalle KatzenseejIiChin<strong>der</strong>böögge vor dem grossen Fasnachtsumzug~. .;~—~‘es... •e........._ ..t~April— Öffentlicher Maitli-Pfaditag, Pfadi St. Felix, Altburgwald— «Orthodoxe Klänge» am Gründonnerstag, Männerchor<strong>Regensdorf</strong>, Reformierte Kirche— Paukenmesse <strong>von</strong> Josef Haydn, Musikkreis <strong>Regensdorf</strong>/Kirchenchor Horgen, Katholische Kirche— Jahreskonzert, Musikverein <strong>Regensdorf</strong>, Pächterried— «www.fraugesucht.ch», Lustspiel, Regan Bühne, Pfarreizentrum— Gemeindemuseum, Saisoneröffnung im renoviertem Spycher— Märliwaldtage für Kin<strong>der</strong>, Fairein <strong>Regensdorf</strong>Mai— «Kunst-Matratze», Sandsteinplastik <strong>von</strong> Horst Bohnet, im Schutzgebiet Katzensee im RahmenProjekt «Ruhesteine» des Schweiz. Bildhauerverbandes;Naturschutzkommission GemeindeMusikwochenchor mit Solisten und zwei Pianisten~ /— --__Flamenco und Appenzeller Streichmusik, VLR, in <strong>der</strong> Musikwoche


GEMEINDELEBEN— Einzel- und Staffelmeisterschaften Turnverband GlattundLimmattal und Zürich, TV Watt, Wisacher— «De gschnällscht Furttaler» — Wettkampf für Kin<strong>der</strong> undJugendliche, Leichtathletikclub, Wisacher• arm:/MarljA~,&ea 55 ~ ~2~HENOASV .0.00 ~ ~‚1 V ~0‘1~‘7..-——7---~• . ‘~ 1ss1!OSFaszination Ballsport — Jugendliche an den Sportdays 2010Springkonkurrenz an den Pferdesporttagen 2010— Autorenlesung Angelika Waldis, GemeindebibliothekNLR,Reformiertes Kirchgemeindehaus— Flugtag Modellflug-Gruppe Furttal, Flugplatz Chilewiis— Fussball-Grümpelturnier, FC <strong>Regensdorf</strong>, Wisacher— Neuer Dorfbrunnen in Watt, Abschiedsgeschenk <strong>der</strong> Zivilgemeinde Watt, Dorfplatz Watt— 28. <strong>Regensdorf</strong>er Pferdesporttage, Reitverein <strong>Regensdorf</strong>, Reitplatz im GeerenJuli— Sommerfest, Gemeinschaftszentrum Roos— Strassenfest im alten Dorfkern, Quartierverein Dorf— Räbhüüslifäscht mit Einweihung eines neuen Brunnens,Rebhausgemeinschaft, Räbhüsli Watt— Ende <strong>der</strong> aräologischen Grabungsarbeiten im GeissbergKörpergräber (keine Skelette erhalten) aus <strong>der</strong> mittleren LatöneZeit (um 250 v. Chr.) im Geissberg (Foto Kantonsarchäologie)Kunstflugdemonstrationen <strong>der</strong> Modellfluggruppe FurttalJuni— Sportdays 2010 — Sportevent für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche, OK Ralf Stein, WisacherAugust— Bundesfeier Gemeinde <strong>Regensdorf</strong>, Rebhausgemeinschaft,Frauen- und Männerriege, TV Watt, Rabhüsli Watt— Hausfest mit Bazar, Alters- und Pflegeheim Furttal— Sommerfest mit Konzert Gruppe «Naturrein», Claro Weltladen«Bambus», Atelier Bohnet— Auflösung des Amateur-Theatervereins «Regan-Bühne»<strong>Regensdorf</strong>


GEMEINDELEBEN- ~. -. -- - -:‘~ ~‘4~. .‘~ ~‚‘~ d~_‚~1.-~i:1 ~1ii~ / ~1Sommerfest Claro Weltladen «Bambus» (Foto Karl Frei)September— Kin<strong>der</strong>flohmarKt, GZ Roos— Lesung «Die aarsträubenden räNe des Philippney», Michael Schacht und Jodoc Seidel, VLR, Kirchgemeindehaus— Jahreskonzert, Jugendmusik <strong>Regensdorf</strong>, Pächterried— Quartierfest Adlikon, Jugendarbeit <strong>Regensdorf</strong>, SiedlungSonnhalde— Strassen-Spielfest für Familien, Familienzentrum Regenbogen, SchuistrasseGrafitti <strong>von</strong> Jugendlichen, geschaffen am Quartierfest SonnhaldeOktober— Jahreskonzert Jugendmusik <strong>Regensdorf</strong>, PächterriedHobby-Kunstha werkausstellung, Altes Schulhaus— Dorf-Chilbi, Zentrumsplatz— 16. Rägi Sportcamp 2010, 570 Teilnehmerlnnen, IG Rägisport— «Der Fisch, die Kuh und das Meer» — Kabarett schön&gut,VLR, Pfarreizentrum— «Muzungu». Film- und Vortragsabend über Afrika, Bioladen Bambus, KirchgemeindehausbtAII~a»~»‘ ~.~‚ .r~ZIVILGEM INDE36 ~ -2a09—•WA:Neuer Brunnen auf dem Watter Dorfplatz. Abschiedsgeschenk <strong>der</strong> aufgehobenen Zivilgemeinde an die Bevölkerung zur Erinnerung an dielange, eindrückliche Geschichte <strong>der</strong> Zivilgemeinde


GEMEINDELEBENje ältesteJahrgang 1917 und älterin ohner er Gemeind <strong>Regensdorf</strong>Mitgeteilt vom Meldeamt <strong>der</strong> Gemeinde <strong>Regensdorf</strong> (Stichtag 29.August 2010)Allen betagten Einwohner/innen wünschen Gemeinde und <strong>Landzunft</strong> <strong>Regensdorf</strong> alles Gute!Frei-Sommer, ElisabethWolfensberger-Kuonen, MargarethaHeiz-Weideli, AnnaSchwob-Bonvin, ElviraNoh 1-Fisch, KonradKoch-Lacher, MaxKeller-Schnorf, AnnaKlingler-Furrer, HildaBaumberger-Principe, LuziaWalt-Mangold, MarthaDübendorfer-Freiburghaus, HedwigDerrer-Brunner, AlbertHägi-Bachmann, VerenaFrei-Hägler, KarlLiebetrau-Bumiller, HedwigWidmer-lselin, HedwigSalm-Wirz, HeleneFischer-Güdel, GertrudFrei-Hägler, RuthKeller-Frei, ErnstLe-Chung, TeGeburtstag29.12.191026.01.191303.05.191322.06.191418.10.191421.10.191423.02.191515.05.191514.06.191524.12.191510.02.191614.12.191608.02.191708.03.191715.03.191723.07.191718.08.191720.08.191709.11.191723.11.191712.12.1917WohnortWatt<strong>Regensdorf</strong><strong>Regensdorf</strong><strong>Regensdorf</strong><strong>Regensdorf</strong><strong>Regensdorf</strong><strong>Regensdorf</strong><strong>Regensdorf</strong><strong>Regensdorf</strong><strong>Regensdorf</strong><strong>Regensdorf</strong>Adlikon<strong>Regensdorf</strong><strong>Regensdorf</strong><strong>Regensdorf</strong><strong>Regensdorf</strong><strong>Regensdorf</strong><strong>Regensdorf</strong><strong>Regensdorf</strong>Watt<strong>Regensdorf</strong>Dorfstrasse 121Langfurrenstrasse 64Feldblumenstrasse 17Feldblumenstrasse 17Im Seewadel 36Im Dreispitz 25Feldblumenstrasse 17Feldblumenstrasse 17Watterstrasse 114Feldblumenstrasse 1 7Feldblumenstrasse 17Böllerain 13Feldblumenstrasse 1 7Dällikerstrasse 38, PostfachSchulstrasse 101Oeriweg 18Gerenstrasse 70Ringstrasse 1 5Dällikerstrasse 38Im WeingartenTrockenloostrasse 5Einwohnerstatistik per 1. September 2010SchweizerSchweizerinnen/Schweizerda<strong>von</strong> OrtsbürgerAuslän<strong>der</strong>Auslän<strong>der</strong>innen/Auslän<strong>der</strong> 2‘895Auslän<strong>der</strong>anteilGesamtbevölkerung 8‘409männlich weiblich Total5‘514 5778 1 12921‘018 1115 21332‘446 5‘34132.110Watt8‘224 16‘633 TotalNach Ortsteilen selektioniert<strong>Regensdorf</strong>Adlikon91363,9433‘51616‘595Unsere AutorenBurkhart, Ernst, Redaktion (bt), BuchsEbeling, Rudolf, AdlikonKnuser, Kurt, <strong>Regensdorf</strong>Pfyl, Stefan, Gemeindeschreiber <strong>Regensdorf</strong>KontaktadressenKurt Knuser, Zunftmeister,Kapellstrasse 29, 8105 <strong>Regensdorf</strong>Bestellung <strong>von</strong> Zunftblättern bei:Peter Hirt, Holenbachstrasse 99, 8105 <strong>Regensdorf</strong>(Preis Fr. 1 5.— + Porto)Beiträge für kommende Hefte sind erbeten an:Ernst Burkhart, Birkenstrasse 3,8107 BuchsDank <strong>der</strong> <strong>Landzunft</strong>Wir danken den Autoren dieser Ausgabe für ihre Beiträgeund allen, die uns ihre Kenntnisse, Unterlagen, Bil<strong>der</strong> undFotos zur Verfügung gestellt haben. Ebenso bedankenwir uns bei den Inserenten, ohne <strong>der</strong>en Unterstützungdie Herausgabe des Zunftblattes im vorliegenden Rahmennicht möglich wäre und dem Gemein<strong>der</strong>at für den unentbehrlichen Kostenzuschuss.Allen Leserinnen und Lesern des Zunftblattes wünschen wireinen guten Übergang ins Neue Jahr und darin Glück undErfolg.Vorsteherschaft und Zünfter<strong>der</strong> <strong>Landzunft</strong> <strong>Regensdorf</strong>Gestaltung und Produktion:Sascripta, Daniel sager8166 Nie<strong>der</strong>weningenDruck:Schmäh Offset & Repro AG5420 Ehrendingen

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