Humor in der Pflege und Alltagsgestaltung mit Menschen im ...

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27.11.2012 Aufrufe

oft, dass sie die Wirkungen ihrer Intervention rasch wahrnehmen und sogleich wieder in neue anamnestische Fragen und anschliessende Interventionen verweben. Bei ihnen entsteht so ein ständiges Wechselspiel zwischen Anamnese, Intervention und Evaluation. Die Fähigkeit, Übergänge zwischen diesen drei Ebenen fliessend zu gestalten, ist bei einem dynamischen Phänomen wie Humor geradezu notwendig, denn die Wirkung wird selten „nach Lehrbuch“ ausfallen, und daher sind kontinuierliche Reflexionen notwendig.< (Bischofberger, 2002, 78) 48 Humor in der Pflege und Alltagsgestaltung mit Menschen im Wachkoma, Facharbeit Kurs WK 07 Essen, Christina Elser

7. Zusammenfassung und Ausblick „Dass Humor heilt, bleibt bislang nicht kausal zu beweisende Hoffnung, dass er lindert, ist uralte Erfahrung von Generationen.“ (Eckhard Lotze) Wie sich gezeigt hat, ist Humor in vielen Facetten möglich und hilft oft spielerisch die Perspektive zu wechseln, um kreativ Ressourcen zu finden und zu fördern. Ausserdem ist es ein zutiefst Identität stiftendes Element menschlichen Umgangs. Gerade Menschen im Wachkoma sind auf diese individuell gut angepassbaren Interventionsmuster und die dazugehörige Interaktivität angewiesen. Würde man ihnen humorvollen, fröhlichen Umgang entziehen, ihr Alltag würde ärmer werden und die Motivation zum Erwachen würde sinken. Allerdings sind im humorvollen Umgang mit Menschen im Wachkoma viele besondere Aspekte und Rahmenbedingungen zu beachten, so dass das Thema als sehr komplex und Herausforderung für alle Beteiligten betrachtet werden kann. Wichtig ist immer dabei der Zielorientierte Einsatz: Sollen die vibratorische und gesundheitsfördernde Wirkung oder die integrative sinnstiftende Wirkung im Vordergrund stehen? Es wurde gezeigt, dass mit Humor im Leitbild eines Krankenhauses oder Pflegeheimes und in Bezug darauf geschultem Personal und Angehörigen ein „menschlichenr Lebensraum“ hergestellt werden kann. Ebenso kann Humor im Pflegeprozess integriert werden und somit Vertrauen geschaffen und auf die persönlichen Bedürfnisse eines Menschen im Wachkoma eingegangen werden. Humor ist zwar ein schwer fassbares Phänomen, doch auch eine Ressource zur Durchführung der Aktivitäten des täglichen Lebens. Ziel sollte deshalb immer sein, für Menschen im Wachkoma humorvoll im täglichen Umgang eine fröhliche Athmosphäre und ein Umfeld des Wohlbehagens zu schaffen. Dieses Wohlbehagen wird auf die Pflegenden, Angehörigen und alle anderen Umsorgenden in ihren Aktivitäten zurückgeworfen und so eine allgemein gute Athmosphäre erzeugen. Trotz ihrer Länge konnte die vorliegende Arbeit nur Theorien, Erfahrungen und einzelne Studien zusammentragen und daraus Überlegungen für humorvolle Pflege- und Alltagsgestaltung mit Menschen im Wachkoma ableiten. Die Forschung und Diskussion hierzu hat noch einen weiten Weg vor sich. 49 Humor in der Pflege und Alltagsgestaltung mit Menschen im Wachkoma, Facharbeit Kurs WK 07 Essen, Christina Elser

oft, dass sie die Wirkungen ihrer Intervention rasch wahrnehmen <strong>und</strong> sogleich wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> neue<br />

anamnestische Fragen <strong>und</strong> anschliessende Interventionen verweben. Bei ihnen entsteht so e<strong>in</strong><br />

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Übergänge zwischen diesen drei Ebenen fliessend zu gestalten, ist bei e<strong>in</strong>em dynamischen<br />

Phänomen wie <strong>Humor</strong> geradezu notwendig, denn die Wirkung wird selten „nach Lehrbuch“<br />

ausfallen, <strong>und</strong> daher s<strong>in</strong>d kont<strong>in</strong>uierliche Reflexionen notwendig.< (Bischofberger, 2002, 78)<br />

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<strong>Humor</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> <strong>Alltagsgestaltung</strong> <strong>mit</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>im</strong> Wachkoma, Facharbeit Kurs WK 07 Essen, Christ<strong>in</strong>a Elser

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