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Humor in der Pflege und Alltagsgestaltung mit Menschen im ...

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wirkt hat. Wenn möglich, können die PatientInnen das Tagebuch selber führen. >Seit kurzem<br />

liegt <strong>im</strong> Lachkoffer auch e<strong>in</strong> Buch für PatientInnen, <strong>in</strong> dem sie von ihren humorvollen Erlebnissen<br />

während des Spitalaufenthaltes berichten können. Wir s<strong>in</strong>d <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> erstaunt<br />

über die vielen kreativen <strong>und</strong> skurrilen Ideen <strong>und</strong> Fantasien <strong>der</strong> PatientInnen. Eigentlich hätten<br />

wir das Tagebuch schon viel früher <strong>in</strong> den Koffer legen sollen!< Urech, Bill (2002, 88)<br />

6.5. Durchführung<br />

>Die Gr<strong>und</strong>vorraussetzung für die Arbeit <strong>mit</strong> <strong>Humor</strong> besteht <strong>im</strong> Wissen <strong>und</strong> Bewusstse<strong>in</strong><br />

darüber, dass je<strong>der</strong> Mensch e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Art von <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en unterschiedlichen Zugang zu <strong>Humor</strong><br />

hat. Die Akzeptanz <strong>und</strong> Wertschätzung des Gegenübers, e<strong>in</strong>e wohlwollende emphatische<br />

Haltung sowie theoretische Kenntnisse über das Konzept lassen <strong>Humor</strong> meist auf e<strong>in</strong>en<br />

fruchtbaren Boden fallen. Dies kann für PatientInnen bedeuten, dass <strong>der</strong> Alltag farbiger wird<br />

...< (Urech, Bill, 2002, 96) Zur Darstellung des praktischen Umgangs benutzen sie folgendes<br />

Bild: >Die <strong>Humor</strong>leiter können wir an e<strong>in</strong>em beliebigen Ort anstellen. Die e<strong>in</strong>zelnen Sprossen<br />

verstehen wir als das wachsende Bewusstse<strong>in</strong> <strong>und</strong> als unsere zunehmenden Kenntnisse <strong>und</strong><br />

Fähigkeiten <strong>in</strong> <strong>Humor</strong> <strong>und</strong> <strong>Humor</strong><strong>in</strong>terventionen. Neben <strong>der</strong> Leiter steht <strong>der</strong> Fettnapf. Während<br />

o<strong>der</strong> nach e<strong>in</strong>er unpassenden Intervention o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>em Lachen zur falschen Zeit droht die<br />

Gefahr des H<strong>in</strong>e<strong>in</strong>tretens o<strong>der</strong> –fallens.< (Urech, Bill, 2002, 97) Bei guter Anamnese <strong>und</strong> vorsichtigem<br />

Aufstieg wären die Risiken ger<strong>in</strong>g.<br />

6.6. Evaluation<br />

>Verme<strong>in</strong>tliche o<strong>der</strong> wirkliche Misserfolge sollten jedoch ernst genommen werden. Sie<br />

weisen <strong>in</strong><strong>mit</strong>ten <strong>der</strong> Begeisterung für das <strong>Pflege</strong>konzept <strong>Humor</strong> darauf h<strong>in</strong>, dass <strong>Humor</strong><strong>in</strong>terventionen<br />

<strong>im</strong> <strong>in</strong>dividuellen Kontext auch unerwünschte Auswirkungen haben können.<br />

Kont<strong>in</strong>uierliche <strong>und</strong> sorgfältige Überlegungen zu <strong>Humor</strong> <strong>und</strong> zum E<strong>in</strong>satz <strong>im</strong> kl<strong>in</strong>ischen Bereich<br />

s<strong>in</strong>d daher notwendig, um die Interventionen <strong>im</strong>mer mehr zu differenzieren <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>in</strong>dividuellen Situation anzupassen. ... Falls <strong>der</strong> Tritt <strong>in</strong>s Fettnäpchen stattgef<strong>und</strong>en hat ... besteht<br />

noch die Möglichkeit sich be<strong>im</strong> Patienten zu entschuldigen. Wird jedoch e<strong>in</strong>e Entschuldigung<br />

von den PatientInnen <strong>in</strong> diesm Moment überhaupt angenommen? Diese Frage<br />

können wir klar <strong>mit</strong> „Ja“ beantworten, falls die Entschuldigung ehrlich ist <strong>und</strong> falls die PatientInnen<br />

als Individuen wertgeschätzt <strong>und</strong> respektiert werden.< (Urech, Bill, 2002, 92)<br />

Folgende Fragen sollten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Evaluation gestellt werden (Bischofberger, 2002, 77f.):<br />

� Konnte Spannung abgebaut werden?<br />

� Worüber <strong>und</strong> <strong>mit</strong> wem wurde gescherzt?<br />

� Wurde die Beziehung gestärkt?<br />

� Welches waren die Reaktionen <strong>der</strong> Intervention?<br />

� Wurde <strong>Humor</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Situation angepasst angewendet?<br />

� Ist verbaler <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> nonverbaler <strong>Humor</strong> als solcher erkennbar/spürbar gewesen?<br />

� Konnte Ablenkung o<strong>der</strong> Erleichterung verschafft werden?<br />

� Konnte die angesprochene Person zum Lachen/Lächeln angeregt werden?<br />

� Wird <strong>Humor</strong> vermehrt wahrgenommen?<br />

� S<strong>in</strong>d E<strong>in</strong>träge <strong>in</strong>s <strong>Humor</strong>tagebuch gemacht worden?<br />

� Wurden Medien genutzt?<br />

� S<strong>in</strong>d weitere (<strong>Humor</strong>-)Ressourcen vorhanden?<br />

� Was könnte <strong>mit</strong> den PatientInnen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Angehörigen <strong>in</strong> Bezug auf <strong>Humor</strong> weiter<br />

geplant werden?<br />

>Auch hier ist es s<strong>in</strong>nvoll, die Antworten an geeigneter Stelle zu dokumentieren, um später<br />

wie<strong>der</strong> darauf zurückgreifen zu können. Beobachten wir erfahren <strong>Pflege</strong>nde, so erkennen wir<br />

47<br />

<strong>Humor</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> <strong>Alltagsgestaltung</strong> <strong>mit</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>im</strong> Wachkoma, Facharbeit Kurs WK 07 Essen, Christ<strong>in</strong>a Elser

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