Analyse Juni¥
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Unternehmen von A - Z<br />
Sparen ist nicht sparen<br />
Mit derart heftigen Reaktionen hatten<br />
die Vorstände der Heidelberger<br />
Druckmaschinen AG nicht gerechnet.<br />
Als sie im Jahre 2002 das Kundenmagazin<br />
„Print Process“ einstellten,<br />
quollen binnen weniger Tage die Chatrooms<br />
und Diskussionsforen des<br />
Online-Auftritts über. Hunderte Leser<br />
äußerten sich dort bedauernd bis<br />
zornig über das Verschwinden des<br />
Kundenmagazins. Dutzende schrieben<br />
Briefe an den Vorstand.<br />
Doch der hatte seinerzeit andere<br />
Sorgen. Der Konzern dümpelte mit<br />
Schlagseite dahin. Die Sparten Rollenoffset-<br />
und Digitaldruck mussten<br />
abgestoßen werden, die Druckvorstufe<br />
war bereits eingestellt. So fiel dem<br />
allgemeinen Streichkonzert auch das<br />
Budget für „PrintProcess“ zum Opfer<br />
– mit gravierenden Folgen: Den<br />
Negativschlagzeilen in der Presse<br />
konnten keine positiven Signale mehr<br />
entgegengesetzt werden, wie das über<br />
ein Magazin immer noch möglich gewesen<br />
wäre. Fazit: Die Kunden waren<br />
verunsichert. Erschwerend kam hinzu,<br />
dass diese Kunden zu 80 Prozent<br />
aus mittelständischen Druckunternehmen<br />
mit etwa 20 Angestellten besteht.<br />
Für Unternehmen dieser Größe<br />
bedeutet eine neue Maschine eine erhebliche<br />
Investition. Warum, so fragten<br />
sich viele, sollten Mittelständler<br />
das Risiko eines Neukaufs eingehen,<br />
wenn nicht einmal der Hersteller der<br />
Druckmaschine auf Printmedien vertraut?<br />
CP <strong>Analyse</strong> Strategien<br />
HEIDELBERGER DRUCKMASCHINEN, HEIDELBERG<br />
Wer seinem Kundenmagazin das Budget streicht, spart zunächst Geld – die Quittung<br />
folgt später und ist oft wenig erfreulich. Diese Erfahrung machte auch der Vorstand<br />
der Heidelberger Druckmaschinen AG. Mittlerweile haben die Heidelberger ein völlig<br />
neues Magazin realisiert, um das Vertrauen ihrer Kundschaft zurückzugewinnen.<br />
Die Verantwortlichen in Heidelberg<br />
erkannten schnell, dass sie handeln<br />
mussten. Der Blick zurück brachte<br />
schließlich die zündende Idee: Die bereits<br />
1930 gegründeten Titel „Heidelberg<br />
Nachrichten“, intern „HN“ genannt,<br />
dümpelte bis dato wenig beachtet<br />
vor sich hin. Dabei gab es keinen<br />
Grund, dieses Magazin zu verstecken.<br />
Ganz im Gegenteil: Gemacht<br />
wurde das Traditionsblatt unter dem<br />
Motto „Anregungen und Ratschläge<br />
für fortschrittliche Drucker“ – mit<br />
Fachartikeln, 26 Sprachversionen und<br />
in bester Qualität gedruckt. Legendär<br />
ist die Ausgabe „Schrift und Typographie“<br />
von 1998, die in 17 Farben gedruckt<br />
wurde und an deren Produktion<br />
allein sechs verschiedene Druckereien<br />
beteiligt waren – jede eine Expertin<br />
auf einem speziellen Gebiet.<br />
Das Team um Objektleiter Dietmar<br />
Seidel konnte den Vorstand überzeugen,<br />
diesen „Heidelberg Nachrichten“<br />
ein moderneres Gesicht zu geben.<br />
Heraus kam eine Mischung aus der<br />
etwas verstaubten „HN“ und dem<br />
früheren „PrintProcess“: Infotaining<br />
statt flockiger Schreibe, harte Fakten<br />
statt wissenschaftlicher Betrachtungen,<br />
Praktiker-Sprache statt Marketing-Jargon.<br />
Der Mittelständler soll<br />
sich wiederfinden. Daher gesellen sich<br />
zu Technik-Themen – die sich nicht<br />
auf die Heidelberg-Welt beschränken<br />
– nun auch Themen zu Finanzen und<br />
Wirtschaft, Personalführung und Einkauf.<br />
– 33 –<br />
Investitionsgüter<br />
KUNDENMAGAZIN<br />
18. Mai 2005<br />
Schon mit der zweiten Ausgabe liegt<br />
die Auflage der „Heidelberg Nachrichten“<br />
bei 130.000 Exemplaren,<br />
21.000 Exemplare gehen in den deutschen<br />
Markt. Zentral produziert werden<br />
die Sprachversionen Deutsch,<br />
Englisch, Französisch und Spanisch.<br />
Die Heidelberg-Niederlassungen in<br />
Dänemark, Finnland, Schweden und<br />
Ungarn drucken die identischen Inhalte<br />
selbst und in der jeweiligen Landessprache.<br />
Das Verbreitungsgebiet<br />
liegt aktuell bei 81 Ländern. Das Heft<br />
erscheint jetzt regelmäßig quartalsweise<br />
und in einem Umfang von rund<br />
60 Seiten. Damit sind auch die Voraussetzungen<br />
für die Versandart Pressesendung<br />
der Deutschen Post erfüllt,<br />
mit der das Magazin kostengünstig,<br />
individuell adressiert und schnell zu<br />
den Kunden kommt.<br />
Wenn es noch eines Beweises bedurft<br />
hätte, dass Kundenmagazine<br />
wirken – Heidelberger Druckmaschinen<br />
hat ihn frei Haus geliefert bekommen.<br />
Weitere Information: Exemplare<br />
oder PDF-Dateien der Magazine können<br />
per E-Mail an Heidelberg.News@heidelberg.com<br />
oder per Fax an<br />
+062 21/92-50 42 angefordert werden.