Analyse Juni¥
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Corporate Publishing<br />
Das Kundenmagazin ist kein Robinson Crusoe<br />
Herr Dr. Rolke, Sie sehen immer noch viel verschenktes Potenzial im Corporate<br />
Publishing, warum?<br />
Das hat mehrere Gründe. Einer ist sicher, dass der Beitrag der Kundenmagazine<br />
zum Aufbau von Markenwelten bei vielen Magazinen noch nicht hinreichend<br />
durchgesetzt ist. Das heißt, diese Magazine inszenieren noch nicht<br />
konsequent die Werte der Marke in Text und Bild um. Welche Themen finden<br />
statt? Welche Menschen werden vorgestellt? Und wie geschieht das? Wie<br />
sieht die Bilderwelt aus? Hier fehlt doch oft noch ein stringent umgesetztes<br />
Markenkonzept. Dieses ist aber Voraussetzung für den Magazinerfolg.<br />
Dazu müsste vielleicht manches Unternehmen seine Markenwerte erst noch<br />
eindeutiger definieren.<br />
Richtig, Markenprofile brauchen zur Umsetzung in Kundenmagazinen mehr<br />
Tiefe als etwa die Aussage »Wir sind serviceorientiert«. Sie sollten zum Beispiel<br />
auch definieren, wie der Idealkunde aussieht, in welchem sozialen<br />
Umfeld er sich bewegt, wie er mit seiner Freizeit umgeht und ähnliches. Je<br />
mehr Facetten ihn beschreiben, desto mehr Ansätze hat die Redaktion für<br />
Beiträge, für Bildstrecken oder für weitere Serviceinformationen.Ganz<br />
wesentlich scheint mir auch, dass mit der Profilierung der Zielgruppe immer<br />
klarer wird, welche Anzeigenkunden im Umfeld gut aufgehoben sind. Fazit:<br />
Das Magazin entwickelt sich zu einem Markenmagazin mit hohem Erlebnisund<br />
Nutzwert für Leser und Kunden.<br />
Wo sehen Sie weiteren Optimierungsbedarf?<br />
Im Synchronisieren der Magazine mit weiteren Kommunikationsinstrumenten.<br />
Das Kundenmagazin ist kein Robinson Crusoe auf einem einsamen<br />
Kommunikations-Atoll. Erst verzahnt mit anderen Tools bringt es Höchstleistung.<br />
Welche Tools meinen Sie vor allem?<br />
Bleiben wir zunächst beim Corporate Publishing. Dazu gehören neben den<br />
Kunden- auch die Mitarbeitermagazine. Ich bin überzeugt, dass Kundenund<br />
Mitarbeitermagazin als Fortsetzung gedacht werden müssen. Denn alles,<br />
was als Markenwert nach draußen getragen wird, muss drinnen von Mitarbeitern<br />
mitgetragen werden. Die Aussage zum Beispiel »Wir sind serviceorientiert«<br />
als Markenwert setzt voraus, dass Serviceorientierung im Unternehmen<br />
gelebt wird, wo die Servicekonzepte entstehen und wo alle Bereiche -<br />
von der Entwicklungs- bis zur Reklamationsabteilung – auf Service eingestimmt<br />
werden. Mitarbeitermagazine haben als Kommunikationsplattform<br />
unter anderem den Auftrag, diese Grundhaltung immer wieder zu transportieren<br />
und sie als Wert im Internal Branding – der internen Markensicht – zu<br />
CP <strong>Analyse</strong> Services<br />
AUS DER SZENE<br />
Prof. Dr. Lothar Rolke, Professor für Betriebswirtschaftslehre und Unternehmenskommunikation an der Fachhochschule<br />
Mainz, sieht bei der Umsetzung wirksamer Markenmagazine noch kräftigen Handlungsbedarf<br />
– 182 –<br />
Prof. Dr. Lothar Rolke<br />
CP-Potenziale<br />
CP-GESAMT<br />
15. März 2005