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Corporate Publishing<br />

„Anfänge einer Umgewichtung“<br />

Herr Professor Friedrichsen, halten Sie<br />

Corporate Publishing (CP) mit seinen<br />

kontinuierlich wirkenden und journalistisch<br />

umgesetzten Medien-Tools für<br />

geeignet, eine Marke zu prägen und zu<br />

pflegen?<br />

Zur Eignung von CP in der Markenpflege<br />

antworte ich mit einem klaren<br />

»Ja«, wenn auch wissenschaftliche<br />

Nachweise noch weitgehend fehlen.<br />

Allerdings: Corporate Publishing<br />

kann erst dort aufsetzen, wo eine<br />

Marke bereits existiert. Die Markenprägung<br />

sehe ich nicht vorrangig als<br />

Domaine des Corporate Publishing.<br />

Welche Bedeutung messen Sie einer<br />

kontinuierlichen, an journalistischem<br />

Content orientierten Kunden- und<br />

Mitarbeiter-Information künftig bei?<br />

Sehen Sie eine Um- oder Neugewichtung<br />

der Kommunikationsinstrumente?<br />

Es wird ganz sicher eine Umgewichtung<br />

der Instrumente geben. Wir erleben<br />

bereits ihre Anfänge. In den Fokus<br />

künftiger Kommunikation<br />

rücken vor allem zwei Ziele: Erstens<br />

die persönliche Kundenansprache im<br />

Sinne einer personalen oder One-to-<br />

One-Kommunikation, und zweitens<br />

die Interaktion mit dem Kunden. Beides<br />

erfordert eine stark contentgeprägte,<br />

individuell auf den Kunden<br />

abgestimmte Kommunikation, die<br />

zugleich Emotionen an- und Mehrwert<br />

verspricht.<br />

CP <strong>Analyse</strong> Services<br />

AUS DER SZENE<br />

Dr. Mike Friedrichsen, Professor an der Universität Flensburg und der Hochschule der Medien Stuttgart, sieht<br />

bei der Markenpflege eine Neugewichtung der Instrumente: Inhaltsgeprägte Medien des Corporate Publishing,<br />

die Informationen und Emotionen gleichzeitig transportieren, werden verstärkt genutzt.<br />

Berücksichtigt man nun noch die zunehmende<br />

Divergenz der Distributionskanäle,<br />

dann liegt nahe, dass dieser<br />

Content einer straffen Organisation<br />

in professionellen Contentmanagementsystemen<br />

bedarf. Ob Investor<br />

Relations, Customer Relations, Public<br />

Relations oder Internal Relations –<br />

nur unter einem zentralen Kommunikationsmanagement<br />

lassen sich alle<br />

vier Zielrichtungen zu einem starken<br />

Stakeholder Value zusammenführen.<br />

CP spielt in der theoretischen Markenbetrachtung<br />

als Einflussgröße – im Unterschied<br />

zur klassischen Werbung –<br />

kaum eine Rolle. Woran liegt das?<br />

Definiert man Corporate Publishing<br />

ausschließlich als Umsetzung von<br />

Printmagazinen zur Kunden- und<br />

Mitarbeiterkommunikation, dann<br />

greift das Thema meines Erachtens<br />

tatsächlich zu kurz. Interaktive Kommunikation<br />

von Kunden und Mitarbeitern<br />

mit dem Unternehmen setzt<br />

voraus, dass beide auch medial individuell<br />

erreicht werden. Wir leben in einer<br />

medial vernetzten Welt. Printmedien<br />

sollten daher idealerweise auch<br />

mit Online-Medien, mit Hörfunk<br />

und TV, stationär wie mobil verknüpft<br />

sein. Schließlich wächst mit jedem<br />

Medienkanal die Chance, Content<br />

zielgruppenadäquat zu verbreiten<br />

und so die Marke zu stärken.<br />

– 173 –<br />

Prof. Dr.<br />

Mike Friedrichsen<br />

MARKENPFLEGE<br />

7. Juni 2005<br />

Welchen Unternehmen würden Sie besonders<br />

zu CP-Maßnahmen raten, welchen<br />

vielleicht weniger?<br />

Es ist schwer, hier Empfehlungen auszusprechen.<br />

Generell sollte jedes Unternehmen<br />

seine Kommunikationsinhalte<br />

so gestalten, dass sie der Rezipient<br />

als emotional ansprechenden<br />

Mehrwert empfindet. So gesehen gibt<br />

es für Corporate Publishing keine<br />

Schranken – weder durch Branchen<br />

noch durch Unternehmensgrößen.<br />

Welche Rolle spielt CP in Ihrer Forschungsarbeit?<br />

Eine große. Unser Ziel ist es, Kommunikationsleistung<br />

messbar zu machen<br />

und zugleich zu erforschen, wie Rezipienten<br />

künftig erreichbar sind. Das<br />

impliziert selbstverständlich auch die<br />

Untersuchung der Kommunikationsleistung<br />

von Corporate-Publishing-<br />

Medien. Deshalb freuen wir uns über<br />

jede Anregung aus den Unternehmen<br />

zu spezifischen Problemstellungen,<br />

die wir im Rahmen von wissenschaftlichen<br />

Arbeiten aufgreifen können.

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