Analyse Juni¥
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Corporate Publishing<br />
Jedes Jahr im Sommer sorgt die<br />
Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse,<br />
kurz AWA genannt, aufs<br />
Neue im deutschen Blätterwald für<br />
heftiges Rauschen. Die Studie untersucht<br />
die Reichweiten von rund 2600<br />
Zeitungen und Zeitschriften und<br />
bewertet damit deren Werbewirksamkeit<br />
-ein wichtiges Werkzeug für<br />
Anzeigenplaner. Selbst den meisten<br />
Publikumsblättern sind die neuesten<br />
AWA-Reichweitenergebnisse eine<br />
redaktionelle Meldung in eigener<br />
Sache wert.<br />
Selten wird man jedoch Nachrichten<br />
über AWA-Ergebnisse in Kundenmagazinen<br />
finden. Denn von den<br />
rund 2800 deutschsprachigen Corporate-Publikationen<br />
sind kaum mehr<br />
als ein Dutzend in der AWA geprüft.<br />
Die Folge: Da die professionellen<br />
Anzeigenplaner mit AWA-Daten<br />
arbeiten, haben die nicht in der AWA<br />
vertretenen Kundenmagazine wenig<br />
Chancen, bei Kampagnen berücksichtigt<br />
zu werden und Anzeigen von<br />
Markenartiklern zu erhalten.<br />
Zwar gehören Massenprodukte wie<br />
Bäcker- und Fleischerkundenmagazine<br />
sowie Apothekenmagazine zur<br />
AWA-Riege, Premium-Kundenmagazine<br />
hingegen, etwa die von Automobilherstellern,<br />
bleiben außen vor. Den<br />
Grund nennt Johannes Schneller vom<br />
durchführenden Institut für Demoskopie<br />
Allensbach: »Die AWA ist<br />
primär ein Tool für Publikumsmagazine.<br />
Um Vergleichbarkeit zu garantieren,<br />
muss ein Titel mindestens<br />
sechs Mal pro Jahr erscheinen, damit<br />
CP <strong>Analyse</strong> Studien<br />
REPORTS UND ANALYSEN 2003<br />
Die ungleichen Schwestern »Armada« und »AWA«<br />
Die Reichweite - die Zahl der tatsächlichen Leser einer Zeitschrift - ist ein wichtiges Indiz für deren Werbewirksamkeit.<br />
Doch Kundenmagazine bleiben bei der jährlichen Ermittlung der Reichweiten, der AWA-Studie, meist<br />
außen vor. Unverändert sucht die Branche nach Alternativen.<br />
er in die AWA kommen kann. Daran<br />
scheitern die meisten Kundenmagazine,<br />
die in der Regel quartalsweise<br />
erscheinen.«<br />
Doch die Erscheinungsfrequenz<br />
allein kann nicht ausschlaggebend<br />
sein, sagen Kritiker. Schließlich seien<br />
die Zielgruppen etwa von Special-<br />
Interest-Magazinen und Kundenmagazinen<br />
oft ähnlich - wenn nicht gar<br />
identisch.<br />
Die Leser des Special-Interest<br />
Motor Klassik zum Beispiel (Erscheinung<br />
monatlich, AWA) und die des<br />
Kundenmagazins Mercedes Classic<br />
(Erscheinung quartalsweise, keine<br />
AWA) seien nahezu gleich und hätten<br />
dieselben Interessen und Konsumgewohnheiten.<br />
Um Differenzen zu überbrücken<br />
und ein methodische Vergleichbarkeit<br />
zwischen Kauftiteln und Kundenmagazinen<br />
zu erreichen, hat das Allensbacher<br />
Institut im März 2000 eine<br />
eigene Reichweitenstudie durchgeführt:<br />
die »Allensbacher Relation-<br />
Media-<strong>Analyse</strong>«, kurz Armada. Dies<br />
ist eine von mehren Verlagen finanzierte<br />
Pilottudie speziell für Kundenmagazine,<br />
sie soll die Ergänzung zur<br />
AWA bilden.<br />
Eines der wichtigsten Ergebnisse:<br />
Das gängige Vorurteil, kostenlose<br />
Kundenmagazine würden nicht die<br />
gleiche Beachtung wie Publikumszeitschriften<br />
finden, wurde von der<br />
Pilotstudie Armada widerlegt. Vier<br />
Fünftel der Bevölkerung ab 14 Jahre<br />
seien Leser von kostenlosen Blättern.<br />
50 Prozent der Befragten erklären:<br />
– 164 –<br />
Armada /<br />
AWA<br />
KUNDENMAGAZIN<br />
5. August 2003<br />
Name der Studie Allensbacher Markt- und<br />
Werbeträgeranalyse<br />
(AWA)<br />
Initiatoren Deutsche Großverlage<br />
Institut Institut für Demoskopie<br />
Allensbach<br />
weitere Informationen<br />
www.awa-online.de<br />
Name der Studie Allensbacher Relation-<br />
Media-<strong>Analyse</strong> (Armada)<br />
Initiator Gruner + Jahr<br />
Institut Institut für Demoskopie<br />
Allensbach<br />
weitere Informationen<br />
www.ifd-allensbach.de<br />
»Man bekommt dort viele nützliche<br />
Tipps und Hinweise.« 34 Prozent<br />
unterschrieben die Aussage: »Durch<br />
so eine Zeitschrift bin ich schon häufiger<br />
auf Produkte aufmerksam<br />
geworden, die ich hinterher gekauft<br />
habe.« Und jeder Vierte meint: »Man<br />
findet dort viele gute Angebote.«<br />
Allerdings ist aus der Pilotstudie<br />
nie eine Hauptstudie geworden, - und<br />
wird es, so AWA-Manager Schneller,<br />
nicht werden. »Zur Zeit planen wir<br />
keine Fortsetzung in Sachen Armada«,<br />
sagt er. »Das könnte sich aber<br />
rasch ändern, wenn zumindest einige<br />
Verlage noch einmal einen Vorstoß<br />
unternähmen.« Doch einzig die