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Corporate Publishing<br />

CP <strong>Analyse</strong> Studien<br />

REPORTS UND ANALYSEN 2004<br />

die Käufer der Mercedes-A-Klasse sind übrigens stark kulturell orientiert.<br />

Ein Mercedes-Magazin müsste demnach rational-materiell orientierte Themen<br />

für die gehobene Mittelklasse bieten und zugleich eine kulturell-geprägte<br />

Themenmischung für die Kunden der Kompaktklasse?<br />

Ich bin kein Journalist oder ausgewiesener Fachmann für Corporate Publishing.<br />

Ich kann mir allerdings denken, dass eine derartige Themenbandbreite<br />

nicht einfach zu realisieren ist.<br />

Gibt es denn Marken, deren Zielgruppen quer durch die Modellpalette eine<br />

gleiche Wertehaltung hat?<br />

Toyota zum Beispiel: Die Käufer des Mittelklassewagens Toyota Avensis sind<br />

genauso stark erlebnisorientiert und pflichtbewusst wie die Käufer eines kleineren<br />

Toyota Corolla der Kompaktklasse.<br />

Wie kommen Sie eigentlich zu diesen genauen Zielgruppenbeschreibungen?<br />

Semiometrie ist ein von TNS Emnid weiterentwickeltes Instrument zur Messung<br />

individueller Wertehaltungen. Es basiert auf dem Ansatz, Wörter als<br />

Indikatoren zur Messung grundlegender Wertehaltungen zu verwenden.<br />

Wie funktioniert die Befragung genau?<br />

Grundsätzlich erhalten die Probanten 210 immer gleiche Begriffe, die sie<br />

jeweils von »sehr unangenehm« bis »sehr angenehm« bewerten. Aus den<br />

Bewertungen ergeben sich persönliche Semiogramme. Diese zeigen, in welchen<br />

Wertegruppen sich der einzelne von der Masse unterscheidet. Das reicht<br />

aber noch nicht. Frage ich nun zusätzlich, für welche Automodelle sich die<br />

Probanten interessieren, dann kann ich Semiogramme und Automodelle verbinden<br />

und komme zu konkreten Ergebnissen.<br />

Das geht weit über die bekannten Zielgruppenbeschreibungen nach Alter,<br />

Geschlecht und Einkommen hinaus.<br />

Soziodemographischen Zielgruppenbeschreibungen – also solche nach Alter,<br />

Geschlecht oder Wohnort – differenzieren zu wenig. Beispiel: Definiere ich die<br />

Zielgruppe der an einem Autokauf Interessierten nach soziodemographischen<br />

Merkmalen, dann wird die Definition nur zwei Merkmale<br />

beschreiben: Die Zielgruppe ist vorwiegend männlich und verfügt über ein<br />

Nettoeinkommen von mehr als 1500 Euro im Monat. Definiere ich aber dieselbe<br />

Zielgruppe nach den durch Semiometrie ermittelten Werteorientierungen,<br />

dann weiß ich: Die Zielgruppe ist überdurchschnittlich lust- und erlebnisorientiert,<br />

sie ist dominant und kämpferisch. Unterdurchschnittlich ist ihr<br />

Interesse an Kultur, Religion und Sozialem. Materiellen und rationale Dingen<br />

steht sie neutral gegenüber, sie ist durchschnittlich kritisch, traditionsverbunden<br />

und normal familiär. Mit diesen Informationen kann man konkret Kampagnen<br />

ausrichten oder auch Kundenmagazine planen.<br />

Wenn durchschnittliche Autokäufer »normal familiär« eingestellt sind, war-<br />

– 151 –

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