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Branchen<br />

Sparen ist nicht sparen<br />

Mit derart heftigen Reaktionen hatten<br />

die Vorstände der Heidelberger<br />

Druckmaschinen AG nicht gerechnet.<br />

Als sie im Jahre 2002 das Kundenmagazin<br />

„Print Process“ einstellten,<br />

quollen binnen weniger Tage die Chatrooms<br />

und Diskussionsforen des<br />

Online-Auftritts über. Hunderte Leser<br />

äußerten sich dort bedauernd bis<br />

zornig über das Verschwinden des<br />

Kundenmagazins. Dutzende schrieben<br />

Briefe an den Vorstand.<br />

Doch der hatte seinerzeit andere<br />

Sorgen. Der Konzern dümpelte mit<br />

Schlagseite dahin. Die Sparten Rollenoffset-<br />

und Digitaldruck mussten<br />

abgestoßen werden, die Druckvorstufe<br />

war bereits eingestellt. So fiel dem<br />

allgemeinen Streichkonzert auch das<br />

Budget für „PrintProcess“ zum Opfer<br />

– mit gravierenden Folgen: Den<br />

Negativschlagzeilen in der Presse<br />

konnten keine positiven Signale mehr<br />

entgegengesetzt werden, wie das über<br />

ein Magazin immer noch möglich gewesen<br />

wäre. Fazit: Die Kunden waren<br />

verunsichert. Erschwerend kam hinzu,<br />

dass diese Kunden zu 80 Prozent<br />

aus mittelständischen Druckunternehmen<br />

mit etwa 20 Angestellten besteht.<br />

Für Unternehmen dieser Größe<br />

bedeutet eine neue Maschine eine erhebliche<br />

Investition. Warum, so fragten<br />

sich viele, sollten Mittelständler<br />

das Risiko eines Neukaufs eingehen,<br />

wenn nicht einmal der Hersteller der<br />

Druckmaschine auf Printmedien vertraut?<br />

CP <strong>Analyse</strong> Strategien<br />

INVESTITIONSGÜTER<br />

Wer seinem Kundenmagazin das Budget streicht, spart zunächst Geld – die Quittung<br />

folgt später und ist oft wenig erfreulich. Diese Erfahrung machte auch der Vorstand<br />

der Heidelberger Druckmaschinen AG. Mittlerweile haben die Heidelberger ein völlig<br />

neues Magazin realisiert, um das Vertrauen ihrer Kundschaft zurückzugewinnen.<br />

Die Verantwortlichen in Heidelberg<br />

erkannten schnell, dass sie handeln<br />

mussten. Der Blick zurück brachte<br />

schließlich die zündende Idee: Die bereits<br />

1930 gegründeten Titel „Heidelberg<br />

Nachrichten“, intern „HN“ genannt,<br />

dümpelte bis dato wenig beachtet<br />

vor sich hin. Dabei gab es keinen<br />

Grund, dieses Magazin zu verstecken.<br />

Ganz im Gegenteil: Gemacht<br />

wurde das Traditionsblatt unter dem<br />

Motto „Anregungen und Ratschläge<br />

für fortschrittliche Drucker“ – mit<br />

Fachartikeln, 26 Sprachversionen und<br />

in bester Qualität gedruckt. Legendär<br />

ist die Ausgabe „Schrift und Typographie“<br />

von 1998, die in 17 Farben gedruckt<br />

wurde und an deren Produktion<br />

allein sechs verschiedene Druckereien<br />

beteiligt waren – jede eine Expertin<br />

auf einem speziellen Gebiet.<br />

Das Team um Objektleiter Dietmar<br />

Seidel konnte den Vorstand überzeugen,<br />

diesen „Heidelberg Nachrichten“<br />

ein moderneres Gesicht zu geben.<br />

Heraus kam eine Mischung aus der<br />

etwas verstaubten „HN“ und dem<br />

früheren „PrintProcess“: Infotaining<br />

statt flockiger Schreibe, harte Fakten<br />

statt wissenschaftlicher Betrachtungen,<br />

Praktiker-Sprache statt Marketing-Jargon.<br />

Der Mittelständler soll<br />

sich wiederfinden. Daher gesellen sich<br />

zu Technik-Themen – die sich nicht<br />

auf die Heidelberg-Welt beschränken<br />

– nun auch Themen zu Finanzen und<br />

Wirtschaft, Personalführung und Einkauf.<br />

– 111 –<br />

Heidelberger Druckmaschinen<br />

KUNDENMAGAZIN<br />

18. Mai 2005<br />

Schon mit der zweiten Ausgabe liegt<br />

die Auflage der „Heidelberg Nachrichten“<br />

bei 130.000 Exemplaren,<br />

21.000 Exemplare gehen in den deutschen<br />

Markt. Zentral produziert werden<br />

die Sprachversionen Deutsch,<br />

Englisch, Französisch und Spanisch.<br />

Die Heidelberg-Niederlassungen in<br />

Dänemark, Finnland, Schweden und<br />

Ungarn drucken die identischen Inhalte<br />

selbst und in der jeweiligen Landessprache.<br />

Das Verbreitungsgebiet<br />

liegt aktuell bei 81 Ländern. Das Heft<br />

erscheint jetzt regelmäßig quartalsweise<br />

und in einem Umfang von rund<br />

60 Seiten. Damit sind auch die Voraussetzungen<br />

für die Versandart Pressesendung<br />

der Deutschen Post erfüllt,<br />

mit der das Magazin kostengünstig,<br />

individuell adressiert und schnell zu<br />

den Kunden kommt.<br />

Wenn es noch eines Beweises bedurft<br />

hätte, dass Kundenmagazine<br />

wirken – Heidelberger Druckmaschinen<br />

hat ihn frei Haus geliefert bekommen.<br />

Weitere Information: Exemplare<br />

oder PDF-Dateien der Magazine können<br />

per E-Mail an Heidelberg.News@heidelberg.com<br />

oder per Fax an<br />

+062 21/92-50 42 angefordert werden.

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