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Der Fisch als Zeichen - Lippische Landeskirche

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Eine Publikation der <strong>Lippische</strong>n <strong>Landeskirche</strong> in Zusammenarbeit mit der <strong>Lippische</strong>n Landes-ZeitungJuni 2011EditorialLiebe Leserin, lieber Leser,Ob nun in Lippe geborenund aufgewachsen oder durchZuzug „Beute-Lipper“ geworden:die meisten Menschen,die hier leben, sind von Lippeüberzeugt. Von der reizvollenLandschaft, von Städten wieDetmold, Lemgo und Blomberg,von Sehenswürdigkeitenwie Hermannsdenkmal undExternsteine.Und dann sind da auch – eingebettetin Wiesen, Felder undStädte – die Kirchen, manchevon ihnen Jahrhunderte alt.Orte der Ruhe und der Besinnung,Orte auch, die Geschichteund Geschichten erzählen:so wie die 1000-jährige Lindevor der ev.-ref. Kirche in Reelkirchen,der Taufstein aus dem16. Jhdt. in der ev.-ref. Kirchein Horn oder auch die ev.-ref.Klosterkirche in Blomberg mitihrer vorreformatorischen Wallfahrtsgeschichterund um denHostienfrevel der Alheyd Pustekoke.Dies alles lässt es mehr <strong>als</strong>wert erscheinen, die Traditiondes Pilgerns wieder auflebenzu lassen: diesmal allerdingsnicht <strong>als</strong> Bußgang, wie in früherenJahrhunderten üblich, sondern<strong>als</strong> Gang in die Ruhe undin das Zwiegespräch mit Gott.Machen auch Sie sich aufzum „Pilgern in Lippe“, erlebenSie bewusst die Schönheit unsererRegion und nehmen Siesich die Zeit, den Alltag hintersich zu lassen, abzuschaltenund zu sich selbst zu finden –und das direkt vor Ihrer Haustür–in Lippe.Viel Freude beim Lesen!Birgit BrokmeierÖffentlichkeitsreferentin<strong>Lippische</strong> <strong>Landeskirche</strong>Inhalt<strong>Lippische</strong>r Pilgerweg Seite IUmfrage Pilgern Seite IIort auf den Weg Seite IIIon Kirche zu KircheSeite IV<strong>Der</strong> <strong>Fisch</strong> <strong>als</strong> <strong>Zeichen</strong>Kreis Lippe. „Pilgern in Lippe“– ein Projekt der <strong>Lippische</strong>n<strong>Landeskirche</strong> - gehtam 3. Juli offiziell an den Start.Ein weißer <strong>Fisch</strong> auf schwarzemGrund leitet künftig <strong>als</strong>Wegzeichen Pilger durch Lippe.Warum in Lippe gepilgertwerden kann, wo der Pilgerweglangführt, welche Stationener berührt – darübersprach Birgit Brokmeier mitBildungsreferentin Anja Halatscheff,die gemeinsam mitMonika Korbach im <strong>Landeskirche</strong>namtfür das Projekt zuständigist.Das klingt erst mal überraschend:Pilgern in Lippe. Wassteckt dahinter?Anja Halatscheff: Pilgern liegtim Trend. Diese uralte Traditionspricht heute in veränderterForm verstärkt die Bedürfnissevieler Menschenan: in Verbindung mit derNatur zur Ruhe zu kommenund neue spirituelle Zugängezum Glauben zu finden. Lippeist landschaftlich äußerstreizvoll und hat sehenswerteund historisch interessanteKirchen zu bieten. Aus diesemGrund hat die <strong>Lippische</strong><strong>Landeskirche</strong> das Projekt „Pilgernin Lippe“ ins Leben gerufen.Wir sind jetzt soweit, dasswir den Pilgerweg offiziell einweihenkönnen.Welches sind die Stationendes Pilgerwegs?Halatscheff: Das Zentrumdes Wegs ist Blomberg, im15. Jhdt. bereits ein überregionalbekannter Wallfahrtsort.Dam<strong>als</strong> stand ein Brunnenim Mittelpunkt des Interesses,der Heilkräfte besessen habensoll und ganze Pilgerscharenanzog. Heute erhebt sich ander Stelle des Brunnens dieevangelisch-reformierte Klosterkirche,der bedeutendstespätmittelalterliche Kirchbauin Lippe. Insgesamt laden auf162 km 24 KirchengemeindenPilger herzlich ein.Am 3. Juli wird der lippische Pilgerweg offiziell eingeweihtVoller Vorfreude: Karl-Heinz Spieker (links) und Helmut Zalberg vom Teutoburger-Wald-Verein freuen sich gemeinsam mit Anja Halatscheff (<strong>Lippische</strong> <strong>Landeskirche</strong>) auf die Eröffnungdes lippischen Pilgerwegs. Foto: BrokmeierPilgern in Lippe – das erfordertVorbereitungen. Wie habenSie das bewältigt?Halatscheff: Indem wir vonAnfang an Ehrenamtliche gewinnenkonnten. Diese Menschenhaben sich den Pilgerwegzur Herzenssachegemacht, darum lebt das ganzeProjekt. Sie haben sich zuehrenamtlichen Pilgerbegleiternausbilden lassen oderauch an der Wegführungund Wegmarkierung mitgearbeitet.Ohne diesen Einsatzwäre das Pilgern in Lippenicht möglich geworden.Ebenso leisten die beteiligtenKirchengemeinden mit ihrenEhrenamtlichen und ihren offenenKirchen einen großenBeitrag zum Pilgerweg.Welche Bedeutung sehenSie in dem Projekt für Lippe?Halatscheff: Für uns <strong>als</strong> Kirchegeht es darum, den Menschenneue Möglichkeitenzu erschließen, Glauben undSpiritualität zu erfahren. <strong>Der</strong>Pilgerweg ist auch ein neuerAspekt, um Lippe und seineSehenswürdigkeiten überregionalbekannt zu machen.Unsere Partner, darunter derEröffnung des Pilgerwegs„Du tust mir kund denWeg zum Leben“ (Psalm16,11) Einladung zur Eröffnungdes Pilgerweges „Pilgern in Lippe“am Sonntag, 3.Juli.Sternpilgertour nach Horn. DieTreffpunkte sind:9 Uhr die ev. ref. Kirche Heiligenkirchen,Kirchweg 16, Heiligenkirchensowie die ev.- ref.Kirche Reelkirchen, Mühlenstr. 8,Reelkirchen.11 Uhr: Treffpunkt am WanderparkplatzSilbermühle NeuerTeich 57, Horn-Bad Meinberg(Erlebnispilgern für Familien)<strong>Lippische</strong> Heimatbund, derNaturpark Teutoburger Wald,der Teutoburger-Wald-Vereinund die Lippe Tourismus MarketingAG unterstützen uns invielfältiger Weise, zum Beispielbei der Entwicklung derWegführung und der Wegezeichnungoder auch in derBewerbung des neuen Angebots.Das schafft zusätzlicheVerbundenheit.13 Uhr: Eintreffen der Pilger inHorn, Pilgermahl14 Uhr: Festgottesdienst inder ev.-ref. Kirche HornAb 15 Uhr: Kaffeetrinken,RahmenprogrammAb 16.30 Uhr: Rückfahrt derBusse zu den AusgangsortenUm vorherige Anmeldungwird gebeten. Referat für Jugend-,Frauen- und BildungsarbeitTelefon: 0 52 31/9 76-726pilgern@lippische-landeskirche.de


Evangelisch in LippeJuni 2011 / IIVon UK-RedakteurinAnnemarie HeibrockEin GewinnPilgern in der heutigen Zeit – Neu erwachte Liebe zu einer alten TraditionUnbedingt reinschauen: Die ev.-ref. Kirche in Sonneborn ist eine von vielen Stationen, diedie Menschen auf dem Pilgerweg „Pilgern in Lippe“ entdecken können.Foto: JähneKreis Lippe. Es muss ja nichtgleich Jerusalem sein. Auchnicht Rom oder Santiago deCompostela. Pilgern kannman auch zuhause im <strong>Lippische</strong>n.Und dennoch: EinBlick nach Spanien lohnt sich,wenn man nach den Ursprüngendieser auch hierzulandeneu erwachten Liebe zu eineralten Tradition sucht. Denn eigentlichstammt die Idee desmodernen Pilgerns von deriberischen Halbinsel. Dortnämlich, im galicischen Santiagode Compostela, wo manauf eine mehr <strong>als</strong> 1000-jährigestolze Pilgergeschichte zurückblickenkann, kamen einigekluge Köpfe Anfang der1990er Jahre auf die Idee, dassdas Pilgern auch für Menschenunserer Zeit in vielerleiHinsicht ein Gewinn seinkann.Schon 1982 hatte Papst JohannesPaul II. die galicischeStadt Santiago de Compostela,wo einer mittelalterlichenLegende zufolge der Leichnamdes Apostels Jakobus begrabensein soll, besucht undEuropa dazu aufgerufen, seinereligiösen Wurzeln wiederzu beleben. Fünf Jahre spätererklärte der Europarat den„Camino de Santiago“, denJakobsweg, zum ersten EuropäischenKulturweg. Beideszusammen dürfte auch derGrund dafür gewesen sein,dass in den 80er Jahren diePilgerzahlen allmählich aufeinige Tausend pro Jahr anstiegen.Diese Entwicklung machteden Menschen in Santiagode Compostela Mut. Sie spürten:Das Pilgern spricht auch– oder vielleicht gerade – moderneMenschen an, solche,die nach einer Atempause suchenin der Hektik ihres Alltags.So luden sie 1993 nocheinmal ganz besonders ein,denn 1993 war für die katholischenChristen ein „HeiligenJahr“, weil der Tag des ApostelsJakobus auf einen Sonntagfiel.Und siehe da: die Menschenkamen. Nach Auskunftdes Domkapitels der Kathedralewaren es 99 436. Sie kamennicht mit dem Flugzeugoder mit dem Auto, sondernzu Fuß, mindestens die letzten100 Kilometer. Oder mitUmfrage: „Pilgern in Lippe - wie finden Sie das?“dem Fahrrad. Oder zu Pferd.Mindestens die letzten 200Kilometer. Nicht nur Spanier,auch Franzosen und Deutsche,Engländer und Amerikaner,Niederländer und Belgierhatten sich auf den Weg nachSantiago gemacht. Sie alle hattensich anstecken lassen vonder Idee, wandernd sich selbstund Gott auf die Spur zu kommen.Diese Pilgerinnen und Pilgerwiederum haben andereangesteckt: Katholiken, Protestanten,Andersgläubigeund auch solche, die keinenGlauben haben. In der Traditionunserer Vorfahren ausdem Mittelalter, für die Santiagode Compostela neben Romund Jerusalem das wichtigstePilgerziel war, schnüren sieihre Schuhe und packen ihreRucksäcke. Zu Tausenden.Hunderttausenden. Ihren liebenDaheimgebliebenen sagensie wie Hape Kerkeling:„Ich bin dann mal weg“.Wie ihre Motive im einzelnenauch immer sein mögen,ob die Menschen Einkehr suchenoder die Herausforderung,das Ergebnis ist bei allen,die sich auf den Wegmachen, gleich: Sie kehrenanders zurück <strong>als</strong> sie aufgebrochensind. Erschöpft, aberauch irgendwie verwandelt.Aus diesem Grund, kannman auch wohl nicht er-lesen,was es mit dem Pilgernauf sich hat, man muss es erleben.In Santiago oder im <strong>Lippische</strong>n.„Ich bin begeistert vom Pilgerweg in Lippe“<strong>Der</strong> neue Weg ist 162 Kilometer lang – 24 evangelische Kirchengemeinde laden zu Besuchen einAm 3. Juli wird der lippischePilgerweg „Pilgern in Lippe“offiziell mit einem Festgottesdienstum 14 Uhr in derev.-ref. Kirche Horn eröffnet.Außerdem gibt es die Möglichkeitan einer Sternpilgertournach Horn teilzunehmen.<strong>Der</strong> neue Pilgerweg umfasst162 km durch die lippischeLandschaft mit ihren Sehenswürdigkeitenund führt vonKirche zu Kirche. 24 evangelischeKirchengemeinden ladenein, auf dem Pilgerwegin ihren Kirchen zu verweilen– sei es in Blomberg, Lüdge,Lemgo, Detmold oder Horn-Bad Meinberg. Wir wolltenvon Ihnen wissen: Pilgern inLippe - wie finden Sie das?Mehr Informationen unter: Tel.:05231/976-726 oder unter www.pilgern-in-lippe.de„In Deutschland gibtes eine Vielzahl lohnenswerterPilgerwege.Deshalb binich sehr gespannt aufden lippischen Pilgerweg.Das meditativeWandern vonKirche zu Kirche, vielleichtzusammen mitlippischen Christen,empfinde ich <strong>als</strong> faszinierend.Das eröffnetneue Möglichkeiten.“Helmut Behnisch, 63Berufsschullehrer„Ich finde das Angebot,vor Ort pilgern zu können,sehr gut. Pilgernkann dadurch für mehrMenschen ein Teil ihresLebens werden. UmPilgererfahrungen zusammeln, muss mannicht nach Spanienzum Jakobsweg fahren.<strong>Der</strong> Pilgerweg in Lippeöffnet Kirchentüren, dieanderweitig vielleichtverschlossen blieben.“Dagmar Nitschke, 38Diplom-Pflegewirtin„Ich bin begeistert davon,dass jetzt ein Pilgerwegin Lippe eingerichtetwurde. Ichhoffe, dass sehr vieleMenschen davonKenntnis bekommen.Selbstverständlichwerde ich diesen Wegzusammen mit meinerFrau demnächst erwandern.Wir freuenuns schon heute darauf.“Jürgen Niederdeppe, 65Diplom-Informatiker„Beim Begriff Pilgernmuss ich sofort anHape Kerkelings Buchund an den Jakobswegdenken. Pilgern in Lippeist eine sehr guteIdee. Ein Pilgerweg inder Nähe könnte fürmich ein Einstieg sein,bevor ich eines Tagesden Jakobsweg erwandere.Aber erst solltenmeine Kinder ein wenigälter sein.“Svenja Wächter, 34Krankenschwester„Für Leute, die Einkehrund Entspannung suchen,ist die Einladungzum Pilgern eine Bereicherung.Ich begrüßees, dass die Kirchesich in dieser Form andie Menschen wendet.<strong>Der</strong> Pilgerweg, um zusich selbst beziehungsweisezu Gott zu finden,ist eine Erweiterungdes kirchlichenAngebotes.“Olaf Siemoneit, 48, Heilpraktiker


Evangelisch in LippeJuni 2011/ IIIWort auf den Weg<strong>Der</strong> ersteSchrittVon Monika KorbachIch entdecke sie im Schlossparkin Schieder. Das bronzene,heranwachsende Mädchen.Die von Sabine Hoppegeschaffene Skulptur trägt denTitel: <strong>Der</strong> erste Schritt. Erinnerungenan die ersten Schrittemeiner Tochter werden wach:Lange liegt sie wie ein Käferauf dem Rücken. Irgendwannbeginnt sie sich umzudrehenund noch später zu krabbeln.Auf einmal ist da etwas,an dem sie sich hochziehenkann.Und sie erlebt: Ich kann stehen!Eine vollkommen neuePerspektive! Sie entdeckt: Dageht noch mehr! Mit den Händenweiter Halt suchend, tastetsie sich vorwärts und erlebt,dass sie weg will vondieser Wand. Weil sie die anderensehen möchte. Lässtlos! Dreht sich um und gehtlos. In den Raum. Auf die anderenzu. Ihr erster Schritt.Stolpert, fällt hin, steht wiederauf, geht weiter. . .Möchten Sie einmal nachvollziehen,was ein Kleinkind(unbewusst) erlebt? Ich ladeSie ein, den Prozess des Gehenseinmal in Zeitlupe auszuprobieren:Setzen Sie Ihrenrechten Fuß nach vorn und erlebenSie, was mit Ihrem linkenFuß passiert. Je mehr Haltder rechte Fuß unter Ihren Füssengewinnt, umso mehr werdenauch Sie Ihren linken Fußvom Boden abheben müssen.In diesem einen Schritt liegtein kurzer Moment, in demSie sich ausbalancieren. Neuen,festen Boden finden bedeutet,den alten Halt loszulassen.Ohne das Lösen deseinen Fußes findet keine Bewegungstatt.Gehen bedeutet, das Selbstvertrauenzu entwickeln, dassetwas trägt: Ihr Körper, dieErde, eine gute Macht, dieMenschen, auf die Sie zugehenmöchten. . .Durch Loslassen kommenwir vorwärts, können wir erleben,dass wir im wahrsten Sinnedes Wortes getragen werden,tragfähig sind. Vielleichtist es das, was Menschen beimPilgern suchen: Loslassen, denAlltag, die Pflichten. Das Rasenbeenden und wiederneu gehen lernen, Schritt fürSchritt. An die eigenen Grenzengelangen. Im Gehen darübernachdenken, nachfühlen,wie oft ich gestolpert bin, weilich zu schnell, zu hastig war.Was alles gut ging bisher. Woich Umwege gegangen bin.Stürze erlebt habe. Pausennötig hatte. Neue Schritte aufmich warten.Immer wieder aufstehenund neu gehen lernen, auferstehen.Immer wieder den erstenSchritt wagen: zusammenmit anderen, allein, schweigendoder ins Gespräch vertieft.Vielleicht einen Trost vorAugen: Er wird deinen Fußnicht gleiten lassen, und derdich behütet, schläft nicht.Lutherbibel, Psalm 121, 3.P.S.: Die Bronzeskulpturfinden Sie rechts vor demSchloss Schieder – eine vonvielen Entdeckungen auf demlippischen Pilgerweg. WagenSie den ersten Schritt?Monika Korbach ist Bildungsreferentinder <strong>Lippische</strong>n <strong>Landeskirche</strong>Pilgern in LippeTipps und Informationen rund um das Thema PilgernVon Anja HalatscheffVon Kirche zu Kirche: Als Wegezeichen leitet der weiße <strong>Fisch</strong>auf schwarzem Hintergrund die Pilger. Foto: BrokmeierKreis Lippe. Sie möchten pilgern?Wir unterstützen Siegerne. Es gibt viele Möglichkeiten,sich auf den Weg zumachen: allein, zu zweit, ineiner Gruppe, in einer Weggemeinschaftauf Zeit, in einerbegleiteten Gruppe. AlsWegezeichen leitet der weiße<strong>Fisch</strong> auf schwarzem Hintergrunddie Pilger.Die Wegführung und dasKartenmaterial finden Sie aufunserer Internetseite www.pilgern-in-lippe.de. Pilgern inLippe führt von Kirche zu Kirche.Viele von ihnen sind <strong>als</strong>„Offene“ Kirchen geöffnet,weil sie mit ihren schlichtenoder kunstvoll ausgestattetenRäumen Menschen zur Verfügungstehen möchten. DieKirchengemeinden freuensich darauf, im Rahmen ihrerMöglichkeiten Pilger zu unterstützenund Geschichten überdie eigene Gemeinde und ihreMenschen erlebbar werdenzu lassen. Pilgerbegleiter, dievon der <strong>Lippische</strong>n <strong>Landeskirche</strong>geschult wurden, begleitenGruppen auf Wunsch.Beim begleiteten Pilgern könnenmeditative Impulse, Zeitendes Schweigens, Liederund Gebete auf dem Wegdazu beitragen, aus dem Alltagauszusteigen und wiederzurückzukehren zu den Fragennach dem Sinn des eigenenDaseins, nach Gott undder Welt. Die <strong>Lippische</strong> <strong>Landeskirche</strong>bietet geführte Pilgertageund mehrtägige Pilgertourenan.Sie lädt einmal im Monatein, von Kirche zu Kirche eineTeilstrecke des Pilgerweges zuentdecken. Geleitet von meditativenImpulsen begibt sichdie Gruppe auf den Weg, umunterwegs die historischenund spirituellen Orte zu entdeckenund mit allen Sinnenzu spüren. Zeiten des Schweigenssind ebenso ein Bestandteilder Pilgertouren wie derpersönliche Austausch.Infos: Anja Halatscheff Tel.: 0 52 31/976-726 und www.pilgern-in-lippe.desowie pilgern@lippische-landeskirche.de


Evangelisch in LippeJuni 2011 / IVPilgerecke & BibelgartenEine Station auf dem Pilgerweg: die evangelisch-reformierte Kirche in HornKreis Lippe. „Beeindruckt warich von der Gastfreundschaftder Kirchengemeinden“, erzähltHeinz Sobioch. „Wirwurden mit offenen Armenempfangen.“ Heinz Sobiochund Petra Dahlhaus gehörenzu den ersten, die den komplettenlippischen Pilgerweggegangen sind.Von der ev.-ref. KlosterkircheBlomberg ging es unteranderem über Schwalenberg,Lügde, Lemgo, Detmold,Horn-Bad Meinberg auf demPilgerweg „entgegen demUhrzeigersinn“, sagt HeinzSobioch. Dahlhaus und er sindehrenamtliche Pilgerbegleiter,haben eine Ausbildung bei der<strong>Lippische</strong>n <strong>Landeskirche</strong> absolviert.Sie begleiten Pilger mitmeditativen Impulsen und historischenErläuterungen. WenigeWochen vor der offiziellenEröffnung des Pilgerwegsam 3. Juli sind sie nun die etwa160 Kilometer allein gepilgert:„Für mich war es ein Testlaufmit Rucksack für den Jakobsweg“,erklärt Sobioch. „DasEine Oase der Ruhe: <strong>Der</strong> Bibelgarten kann auf Wunsch besichtigt werden. Christiane Capelle,Petra Stork und Hildegard Meinel freuen sich auf Pilger in Horn.Foto: BrokmeierHorn. Sie gehört zu den markantestenund schönsten Kirchenin Lippe: die evangelisch-reformierteKirche inHorn. Am 3. Juli wird hier derlippische Pilgerweg mit einemFestgottesdienst offiziell eröffnet– die Kirche ist ein Ort derEinkehr auf dem neuen Weg.Wer die gotische Hallenkirchemitten in Horn betritt, findetsich von einer besonderenAtmosphäre aus angenehmerKühle und Dämmerlicht umfangen.Sobald sich die Augenan die Umgebung gewöhnthaben, fallen die großzügigenProportionen des Raumesauf. Geschichtlich interessanteAusstattungsstücke wie derTaufstein von 1589 lenken dieBlicke auf sich. Ein Ort, dender Pilgernde in Lippe gerneaufsuchen wird.„Gastfreundschaft lag unsmmer schon am Herzen“,erklärt Kirchenälteste ChristianeCapelle, die gemeinsammit Pfarrerin Petra Stork undHildegard Meinel, ebenfallsim Kirchenvorstand, das Organisationsteamfür die Pilgeretappein Horn bildet. Diedrei freuen sich auf die Eröffnungdes Pilgerwegs undkünftig viele Gäste in Horn:„Neben der Kirche haben wirja auch eine reizvolle Landschaftund die Externsteinemit Kapelle und Kreuzabnahmereliefzu bieten“.In der Kirche, die täglichvon 10 bis 17 Uhr geöffnetist, gibt es eine Sitzecke, inder Pilgernde sich ausruhenkönnen. Bei vorheriger Anmeldunggibt es Kaffee oderWasser. Petra Stork: „Ich halteauch gerne eine Andacht,wenn Pilgergruppen dieswünschen.“ Ein kleiner Grußhat gut geklappt.“ Die Ausrüstungsei wichtig. <strong>Der</strong> Rucksackmuss gut zu tragen, die Schuheeingelaufen sein. „Und ausreichendeRegenkleidung sollteman dabei haben“. Alles Voraussetzungen,um am PilgernSpaß zu haben.Für Heinz Sobioch ist dasPilgern im Unterschied zuman die Pilger bringt eine persönlicheNote hinein. „Wir habeneinen kleinen Wegbegleitermit einem Segen, einemStück Traubenzucker und einemhandschriftlichen Grußvorbereitet“, erklärt HildegardMeinel. Ein paar Schrittevon der Kirche entfernt kannder Bibelgarten der Gemeindebesichtigt werden. Die Gemeindehilft auch bei der Suchenach einer Unterkunft inUnterwegs auf dem lippischen Pilgerweg: Petra Dahlhausund Heinz Sobioch.Foto: Jähneder Jugendherberge oder inörtlichen Pensionen. Alle dreierhoffen sich vom Pilgerwegdurch Horn viele Begegnungenmit Menschen aus anderenGegenden. „Es wird füruns eine Bereicherung sein“,sind sie sich einig.Informationen im <strong>Landeskirche</strong>namtDetmold, Tel.: 05231/976-726 oder imGemeindebüro der KirchengemeindeHorn, Tel.: 05234/3636.Von Kirche zu Kirche<strong>Der</strong> lippische Pilgerweg im Praxistest – Beeindruckende GastfreundschaftWandern „eine Form der Meditation“.Es gehe darum, „zurRuhe zu kommen, in die Stillezu gehen“ und bewusst mitFragen an Gott unterwegs zusein. Für den 49-jährigen Lemgoerhat das funktioniert: „Ichbin mir in dieser Woche durchLippe über einiges, was michbeschäftigt hat, klar geworden“,beschreibt er seine Erfahrung.„Mit der Tageslosungund einem Gebet sind wir jeweilsin den Tag gestartet.“Dann ging es durch die idyllischelippische Landschaft,mit Fernblick auf das Extertal,durch viel Wald, Naturschutzgebieteoder mit Hermannund Teutoburger Waldim Hintergrund. „Von Kirchezu Kirche“, erläutert Sobioch,„das ist Pilgern in Lippe.“ InHorn beeindruckte ihn derpersönliche schriftliche Segensgruß,in Falkenhagen dasGefühl der Geborgenheit: „Esregnete, es war kalt und windig,<strong>als</strong> wir zur Klosterkirchekamen. Die offene Kirche hatuns Schutz und Herberge gegeben.Das hat mich sehr berührt.“Heinz Sobioch lächelt:„Es war das erste Mal, dass ichin einer Kirchenbank eingeschlafenbin.“ Er ist überzeugt:„<strong>Der</strong> lippische Pilgerweg mitseinen gastfreundlichen Kirchengemeindenist die besteEinladung zum Glauben, diees gibt.“TermineSonntag, 3. Juli:14 Uhr, ev.-ref. Kirche HornFestgottesdienst zur Eröffnungdes Pilgerwegs „Pilgernin Lippe“ Predigt: LandessuperintendentDr. MartinDutzmann.Sonntag, 4. September:Pilgernd durch das Jahr –Von Alverdissen nach Hillentrup.Montag, 26. September:19.30 Uhr, VHS Bad Salzuflen.Lichtbildervortrag: Pilgern inLippe.Samstag, 1. Oktober:Pilgernd durch das Jahr –Von Lügde bis Sonneborn.Sonntag, 6. November:Pilgernd durch das Jahr –Von Schieder nach Schwalenberg.Infos, Anmeldung und weitere Termine:Tel.: 0 52 31/976-726Kontakt<strong>Lippische</strong> <strong>Landeskirche</strong><strong>Landeskirche</strong>namtLeopoldstr. 2732756 Detmold☏ (05231) 976-60Fax.: (05231) 976-850Internet: www.lippische-landeskirche.deE-Mail: lka@lippische-landeskirche.deImpressumEvangelisch in LippeEine Beilage der <strong>Lippische</strong>n<strong>Landeskirche</strong> in Zusammenarbeitmit der <strong>Lippische</strong>nLandes-ZeitungVerantwortlich: Tobias TreselerRedaktion: Birgit Brokmeier,ÖffentlichkeitsreferatLeopoldstr. 27, 32756 DetmoldTel.: (05231) 976-767birgit.brokmeier@lippischelandeskirche.deInternet: www.lippische-landeskirche.deProduktion: <strong>Lippische</strong> Landes-ZeitungDruck: Druckerei HermannBösmann, Detmold

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