Unser Essen kommt aus China

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11.07.2015 Aufrufe

Potenzmittel, String-Tangas, High Heels: Spesen-Affäre bei der NationalbankÖSTERREICHS GRÖSSTES NACHRICHTENMAGAZINNR. 50 . 13. DEZEMBER 2012 . Deutschland € 3,20 . Italien € 3,20 € 2,70P.b.b. GZ 02Z032108 W Verlagspostamt 1020 WIENBROT★OBST★GEMÜSEUNSERESSENWWW.NEWS.ATKOMMT AUSCHINA★ 90 %des Apfelsaftes im★ 80 %★ 33 %Ketchup inSupermarktder Erdbeeren in Joghurtund Marmeladeden RegalenPLUS:So schützen Sie sich und Ihre Kinder

Potenzmittel, String-Tangas, High Heels: Spesen-Affäre bei der NationalbankÖSTERREICHS GRÖSSTES NACHRICHTENMAGAZINNR. 50 . 13. DEZEMBER 2012 . Deutschland € 3,20 . Italien € 3,20 € 2,70P.b.b. GZ 02Z032108 W Verlagspostamt 1020 WIENBROT★OBST★GEMÜSEUNSERESSENWWW.NEWS.ATKOMMT AUSCHINA★ 90 %des Apfelsaftes im★ 80 %★ 33 %Ketchup inSupermarktder Erdbeeren in Joghurtund Marmeladeden RegalenPLUS:So schützen Sie sich und Ihre Kinder


FOTOGRAF: WWW.KOEB.AT,FOODSTYLING:WWW.WILLMANNKOCHEN.AT, ZUSATZFOTOS: DDP IMAGES /AP, CORBIS, EYVINE/XINHUA, IMAGO /XINHUA, ROPICOVERH<strong>aus</strong>mannskoDas <strong>China</strong>-Menü. Haben Sie Appetit auf Maden,Antibiotika & Arsen? NEWS zeigt, wie vielGrusel-<strong>China</strong> schon in unserem <strong>Essen</strong> steckt.VORSPEISE ★Pilz-Cremesuppemit Brötchen(aufgebacken)Getrocknetes Gemüse, das in Fertigsuppenverwendet wird, <strong>kommt</strong> mittlerweileweitgehend <strong>aus</strong> <strong>China</strong>. Das Gleiche giltfür die meisten Zutaten der beliebtenFertigsemmeln zum Aufbacken.HAUPTSPEISE ★PaniertesFischfiletÖsterreich importierte alleinim Vorjahr 940 Tonnen Fisch<strong>aus</strong> <strong>China</strong>. Dieser findet – diewahren Herkunftsspuren gutverwischt – immer häufigerseinen Weg in heimischeSupermärkte.MADE IN CHINAGruselpilze. <strong>China</strong>s Obst- und Gemüseproduktionist weit entferntvon europäischen Standards.Giftalarm. Die Armee überwachteine chinesische Wanderarbeiterinbeim Pestizid-Einsatz.„Aquakultur“.Hygienestandardssind in <strong>China</strong> oftein Fremdwort. 50/12


st <strong>aus</strong> FernostGETRÄNK ★Apfelsaft(<strong>aus</strong> Konzentrat)<strong>China</strong> steckt meist dortdrin, wo sich die Herkunftleicht verbergenlässt. So schätzen Insider,dass 90 Prozentdes Apfelsaftkonzentratsvon Äpfeln <strong>aus</strong> demReich der Mitte stammt– mitsamt Pestiziden.NACHSPEISE ★ErdbeerkompottIn Ostdeutschland bekamen kürzlich11.000 Kinder Brechdurchfall. DieUrsache: mit Noroviren verseuchteTiefkühl erdbeeren <strong>aus</strong> <strong>China</strong>. EinGroßteil des Tiefkühlobstes <strong>kommt</strong>mittlerweile von dort.Fallobst. 20.000 km hat ein<strong>China</strong>-Apfel hinter sich, bevor erbei uns als Saftkonzentrat endet.Tiefkühlschock. Verdorben, verseucht,verunreinigt. SchockgefroreneErdbeeren <strong>aus</strong> <strong>China</strong>.


COVERDie Pestizid-Brigade. <strong>China</strong>setzt in seiner Landwirtschaftauf den massiven Einsatz vonGiftstoffen, die in der EUlängst verboten sind.MADE IN CHINA★„Du bist, wasdu isst.“ Wenndieser Satzstimmt, dannsind wir allemittlerweilehalbe Chinesen. Und das nichtetwa, weil wir so gerne die eineoder andere Frühlingsrolle verschlingenoder es uns immerhäufiger sonntags nach Peking-Ente gelüstet. Nein, das Reichder Mitte findet auf verworrenenWegen Eingang in unsereKüche. Ohne dass wir es wissenoder auch nur im Entferntestenahnen, stammen immer mehrProdukte in Österreichs Supermärkten<strong>aus</strong> <strong>China</strong>.Bis zum Brechdurchfall.Was? <strong>China</strong> im Regal? Noch niegesehen! Das Riesenreich magzwar unsere Kleidung nähen,das Spielzeug unserer Kinderherstellen und all unsere Handyszusammenschrauben. Aberbei chinesischen Lebensmittelnfällt den meisten gerade einmalSojasauce ein.»80 % der in Marmelade undJoghurts verwendeten Erdbeerenstammen <strong>aus</strong> <strong>China</strong>.«Der rote Fluss. <strong>China</strong>s Gewässerzählen zu den schmutzigstenauf der Welt. Oft liegendie Felder für die Getreideproduktiongleich daneben.Und das ist kein Zufall, sonderndurch<strong>aus</strong> gewollt. Dennzumindest beim <strong>Essen</strong> wirktsich „made in <strong>China</strong>“ nicht geradeverkaufsfördernd <strong>aus</strong>.Dass trotzdem oft <strong>China</strong> drinsteckt,obwohl etwas anderesdraufsteht, wurde erst kürzlichunseren deutschen Nachbarnschmerzhaft bewusst: Brechdurchfallbei über 11.000 Kindernund Jugendlichen, nachdemsie in Schulkantinen mit„leckerem“ Erdbeerkompottverköstigt wurden. Problem dabei:Die Früchte waren tiefgefroren<strong>aus</strong> dem Reich der Mitteimportiert worden und von Norovirenbefallen. Seuchenalarm!Verseucht, verdorben, verunreinigt.All das ist keine Ausnahme,da bei Lebensmitteln„made in <strong>China</strong>“ mitunter dieMade <strong>aus</strong> <strong>China</strong> gleich mitverpacktist, wie Kontrollen beweisen.Insgesamt 3.697-mal schlugendie EU-Lebensmittelkontrolleureallein im heurigen Jahrschon Alarm. Im Import-<strong>Essen</strong><strong>aus</strong> <strong>China</strong> fanden sie von Glasscherbenbis zum Schimmelpilzalles. Highlight: Maden in Nudeln,die Italien <strong>aus</strong> <strong>China</strong> importierthatte und wohl als „Original-Pasta“weiterverkaufenwollte (siehe Liste rechts).Aber wie viel <strong>China</strong> findetsich in unseren Supermärktenwirklich? NEWS begann zu recherchieren.Erste Anlaufstelle:die Statistik Austria. Deren Importzahlenlassen erahnen, wiegroß <strong>China</strong>s Rolle im Kochtopfist. So hat sich die Einfuhr vonObst in den vergangenen zehnJahren fast verdreifacht, die vonFleisch verdoppelt, und die vonGemüse stieg um 70 Prozent.Fisch <strong>aus</strong> <strong>China</strong> hatte 2001 inÖsterreich noch Seltenheitswert– im vergangenen Jahr importiertenwir hingegen schon2050/12


So stark stiegen die<strong>China</strong>-Importe<strong>Essen</strong> <strong>aus</strong> <strong>China</strong>: 2011 importierteÖsterreich zum Beispiel4.600 Tonnen Gemüse– ein Anstieg um 70 Prozentgegenüber 2001.»Jede 3. Ketchup-Flasche inder EU stammt <strong>aus</strong> <strong>China</strong>.«941 Tonnen – ein Anstieg von4.300 Prozent! (s. Grafik oben).Wo überall <strong>China</strong> drin ist.Diese Zahlen sind nur ein ersterIndikator, da es sich bloß umdie Direktimporte handelt. Insidernzufolge gelangt ein Vielfachesdavon über den Umweganderer EU-Staaten <strong>aus</strong> <strong>China</strong>zu uns. Aber was heißt das konkret?Wo landet die Ware <strong>aus</strong><strong>China</strong>? Die Antwort auf dieseFragen ist ein gut gehütetesGeheimnis der Industrie.Überall dort,wo, wie bei frischemFleisch oder Obst, die Herkunftsangabengesetzlich verpflichtendsind, hält sich <strong>China</strong>r<strong>aus</strong>. Die „8 Schätze“ steckenvielmehr dort drin, wo kein Packungshinweisnotwendig ist.Gut informierte Insider sagendeshalb, dass …★ 90 Prozent des Apfelsaftkonzentrats<strong>aus</strong> <strong>China</strong> kommen,★ ebenso wie 80 Prozent derin Joghurt und Marmeladeverwendeten Erdbeeren;★ die Tomaten in jederdritten Ketchup-Flaschein der EU auf <strong>China</strong>sFeldern wachsen.★ auch bei Tiefkühlfisch <strong>China</strong>mittlerweile zu den weltgrößtenProduzenten zählt. EinenTeil züchten die Chinesen inschlecht beleumundeten Aqua-Kulturen. Den anderen karrensie zum Filetieren und Weiterverarbeiten<strong>aus</strong> Ländern wieRussland oder Kasachstan heran.Tiefgefroren werden dannmeterdicke Fischblöcke nachEuropa verschifft, wo schließlichSchlemmerfilets her<strong>aus</strong>gefrästwerden. Lohn des ganzenAufwands: der „Packerlfisch“enthält keinen Hinweis mehrauf <strong>China</strong> als Herkunftsort.★ Weiters soll ein Großteil derAufbackweckerln und -semmelnnicht vom Bäcker umsEck, sondern vom Teigkünstler<strong>aus</strong> Fernost stammen. Derbäckt die Rohlinge im Wertweniger Cents vor, verschifftsie gefroren, und Wochen späterliegen sie bei uns im Regal.★ Neben Dosenobst und Trockengemüse,wo <strong>China</strong> längstMarktführer ist, versucht mansich auch mit billigsten Zutatenan Fertigpizzen – denn aufdie ist der Hunger in Europabesonders groß, und die Margensind entsprechend fett.»90 % des Apfelsaftkonzentratswird <strong>aus</strong> <strong>China</strong>-Äpfeln gemacht.«FOTO: IMAGO /XINHUA, DDP IMAGES /AP, GETTY IMAGESGRAUSLICHMaden- undParasitenbefallSündenliste. <strong>China</strong> exportiert,Europa kontrolliert – zumindestin Stichproben. Folgende Listezeigt nur eine Auswahl der3.697 Aufgriffe der EU-Lebensmittelinspekteure(RASFF) bei<strong>China</strong>-Importware im Jahr 2012.4. 1.: Hoher Aluminiumanteilin Nudeln.24. 1.: Schadstoff im Jasmintee.20. 2.: Schimmelpilze beiErdäpfeln.23. 3.: Antibiotika imKaninchenfleisch.26. 3.: Gen-Reis in Gnocchi.30. 4.: Krebserregende Stoffeim Speiseöl.9. 5.: Parasitenbefall beiSeehechtfilets.13. 6.: Schimmelgift in Erdnüssen.6. 7.: Aluminiumrückstände beiRindfleisch-Instantgerichten.7. 8.: Arsen in Tiefkühl-Calamari.31. 8.: Glassplitter in Kürbiskernen.14. 9.: Mit Maden durchzogene,nach Italien importierte Pasta.19. 9.: Genveränderte Reiscracker.26. 9.: Schimmelpilze inTiefkühlerbsen.8. 10.: Seuche durch Noroviren inTiefkühlerdbeeren in Deutschland.11. 10.: Antibiotika in großenMengen importierter Shrimps.12. 10.: Erstickungsgefahr beiKaugummi <strong>aus</strong> <strong>China</strong>.6. 11.: Hepatitis-A-Virus inTiefkühlerdbeeren.7. 11.: Unerlaubte Zusatzstoffein Honigextrakten.8. 11.: Salmonellenbefall beiTiefkühl-Hähnchen.7. 12.: Parasitenbefall bei Import-„Alaska Seelachs“ <strong>aus</strong> <strong>China</strong>.In Erdäpfel-Fertigprodukten<strong>aus</strong> <strong>China</strong> wurden gefährlicheSchimmelpilze gefunden.50/1221


COVERNOCH MEHR LÜGENMozzarella àla RomaniaSchummel-Schinken & Co. Wienennt man ein <strong>aus</strong> verschiedenenFleischresten mithilfechemischer Substanzen neu„zusammengeklebtes“ Schnitzel?„Schnitzerl“. Im Unterschiedzum Schnitzel ist dieseProduktbezeichnung nämlichnicht geschützt und erlaubtdie Verwendung von sogenanntem„Formfleisch“. DessenEinsatz ist bei Fertiggerichtengang und gäbe. Gleichesgilt für „Formschinken“,der ebenso <strong>aus</strong> etlichenWurstteilen zusammengekleistertist. Gemeinsam mit„Analogkäse“ eine beliebteZutat für so manche Billig-Tiefkühlpizza.Nix mit Bella Italia. Dassaber auch bei weit<strong>aus</strong>teureren Produktengeschummeltwird, was dasZeug hält, beweisendie Italiener. Die Firma„Lactitalia“ stelltetwa Mozzarella her.Die Packungen lassensofort an „Bella Italia“denken, tragen sie doch auchso schöne Namen wie „DolceVita“, „Toscanella“ oder „Pecorino“(s. Foto o.). Das Problemdabei: Hergestellt wirdnicht am Stiefel, sondern imweit<strong>aus</strong> billigeren Rumänien(s. Foto u.).MADE IN CHINA★ Weiteres Detail der <strong>China</strong>-Connection: Die Verschleierungder Herkunft geht so weit,dass etwa italienischen Tomatensauce-Produzentennachgesagtwird, den „Rohstoff“, alsodie Tomaten, <strong>aus</strong> <strong>China</strong> zu importieren,um sie selbst nurnoch in Dosen abzufüllen. Aufderen Etiketten wimmelt esdann nur so vor lauter Italien-Klischees – auch wenn der Inhaltgänzlich chinesisch ist.Die Gefahr der <strong>China</strong>-Kost.Doch es ist längst nicht nur diebewusste Täuschung der Konsumenten,die verärgert. Größerist die Angst, dass die globalisierteGier, die <strong>China</strong>-KostSteirisch die Verpackung,chinesischdie Kerne. Die Spurdes Kernöls bis insReich der Mitte.»37 % der Weltproduktion anObst und Gemüse werden mittlerweilein <strong>China</strong> angebaut.«überhaupt erst nach Europabringt, unsere Gesundheit dauerhaftschädigt. Denn was undwie auf <strong>China</strong>s Feldern produziertwird, unterliegt keinerleiKontrolle und ist fern von heimischenHygienestandards.Massiver Pestizideinsatz ist imObst- und Gemüseanbau Alltag.Antibiotika-Gabe bei derTieraufzucht Normalität. Unddas alles zu einem Preis, der österreichischeHersteller zumauf etliche heimischeHersteller desschwarzen Goldeszu“, sagt Birgit Beck,Ernährungswissenschafterinbeim Vereinfür Konsumenteninformation(VKI). Ineiner aufwendigenUntersuchung stellteDie Gurken-Kanone.In dieser chinesischenFabrik werdenGurken für denExport abgefüllt.Weinen bringt. So kostet dieTonne Tiefkühlerdbeeren mit600 Euro gerade einmal einDrittel der heimischen Früchte.Die „Tiefkühlpizza Peking“schlägt in der Herstellung mitnicht mehr als 30 Cent zu Buche.Und das Kilo her<strong>aus</strong>gefrästerFisch <strong>kommt</strong> kaum aufeinen Euro. Wer letztlich draufzahlt,ist der nach billiger WareAusschau haltende Kunde.■ Christoph LehermayrAuf chinesischer Spurensuche im Kürbiskernöl„Mit steirischer Idyllewerben, in Wahrheitaber billige Kürbiskerne<strong>aus</strong> <strong>China</strong>verarbeiten. Das trifftPelzmann, Kürbiskernöl100 % Pur(500 ml; € 9,87)byodo, 1. Pressung<strong>aus</strong> Österreich(250 ml; € 10,49)der VKI kürzlich fest,dass nur 11 von 30getesteten Kürbiskernölentatsächlich<strong>aus</strong> österreichischerErzeugung stammen.Beim großen Restwird Kernöl <strong>aus</strong> demAusland – von Russlandüber die UkraineKerngold, EchtesKürbiskernöl(500 ml; € 5,99)FOTO: CORBIS, HERSTELLE (5), MATTHIAS OBERGRUBER, CLAUDIA BOKMEIER /FORMAT, VISUM /FRAGASSO2250/12


BARBARA VAN MELLE, Slow FoodTHILO BODE, FoodwatchHilfe! Was nun?Die Abwässer <strong>aus</strong> einerDüngerfabrik werden,wie hier dokumentiert,einfach in den nächstenFluss geschüttet.Mais mit Pestiziden. In <strong>China</strong> ist der Einsatzvon Pestiziden in der Landwirtschaftnoch weit verbreitet. Entsprechendgesundheits gefährdend ist die Ernte.bis nach <strong>China</strong> – einfachzusammengepanscht,abgefülltund nett etikettiert.Bei fünf Produkten (s.Flaschen) stammt dasÖl wahrscheinlichkomplett <strong>aus</strong> <strong>China</strong>.Der Nachweis gelangdem VKI mithilfe derBio Gourmet,Kürbiskernöl(250 ml; € 8,99)Montanuni Leoben,die eine Methode zurBestimmung der Bödenentwickelt hat.So gelang es, denSchwindel mancherHersteller mit vermeintlichheimischemKürbiskernölzu entlarven.Delikatessa, EchtesKürbiskernöl(500 ml; € 11,98)Wie Sie <strong>China</strong> <strong>aus</strong> der Küchesperren. Zwei Experten sagen,was beim Einkaufen hilft.Ratgeber. 88 Prozent der Österreicherwünschen sich naturbelasseneLebensmittel. Der<strong>China</strong>-Import ist das Gegenteildavon. Mit ein paar Tipps undetwas mehr investierter Zeitmachen Sie künftig einen Bogenum die Kost <strong>aus</strong> Fernost.Regional einkaufen!„Kaufen Sie so viel wie möglichfrisch ein, und bevorzugen Sieden Bäcker oder Fleischer umsEck“, rät Barbara van Melle vonSlow Food Austria, „das istnicht unbedingt teurer, aber gesünder.Lassen Sie die Fingervon Fertigessen, wenn Sie mehrals drei Zutaten auf der Verpackungnicht kennen.“Durchblick imLabel-WirrwarrDie EU hat zweiSiegel in Umlaufgebracht, dieüber die Herkunftvon ProduktenAuskunftgeben. Bei der„geschütztenUrsprungsbezeichnung“(rotesSiegel) haben Erzeugung,Verarbeitung und Herstellung ineinem bestimmten, genau gekennzeichnetenGebiet zu erfolgen.Bei der „geschützten geografischenAngabe“ (blaues Siegel)muss zumindest einer derdrei Schritte in der angegebenenRegion stattfinden. BeideSiegel werden streng überprüft.Was uns AMA sagtWas Fleischund Fischanbelangt,bürgt dasAMA-Gütesiegelfür österreichischeHerkunft.Schwererfällt dies schon beim Joghurt,wo die Milch zwar zu 100 Prozentheimisch ist, aber bis zu einemDrittel der Früchte <strong>aus</strong> anderenLändern stammen dürfen.Wer zu Produkten mit dem Bio-Siegel greift, hat die regionaleHerkunft komplett garantiert.Druck auf die PolitikThilo Bode leitet die deutscheVerbraucherschutzorganisationFoodwatch und steigt der Industriein seinem Buch „Die <strong>Essen</strong>sfälscher“ordentlich auf dieZehen. Er deckt etwa auf, dassHersteller und Erzeuger nichtdas Gleiche sind. Ersteres bezeichnetmeist nur den Ort derEndabpackung, entscheidendist der Erzeuger. Letztlich istaber Druck auf die Politik nötig,damit diese eine verpflichtendeHerkunftsangabe für die einzelnenZutaten bei weiterverarbeitetenLebensmitteln einführt.www.marktcheck.atAuf dieser Seite von Greenpeacelässt sich gratis die Herkunftvon über 3.000 Produktenüberprüfen. Wer auf Nummersicher gehen will, checkthier häufig Gekauftes.50/1223

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