Aufbruch durch Weiterbildung

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16.08.2012 Aufrufe

10 Unternehmenssteuerung und Controlling Unternehmenssteuerung und Controlling Die Rolle des Controllers – Kostensenker, Kontrolleur oder strategischer Berater? „Power is nothing without control“ lautete ein Slogan eines Reifen herstellers. Übertragen auf die aktuelle Wirtschaftslage heißt das: Nur wer Ressourcen gezielt einsetzt, gewinnt. Controller besetzen hierbei eine Schlüsselfunktion, die sie mit wachsendem Selbstbewusstsein einfordern. In Deutschland sind rund 99 % aller Firmen sogenannte KMUs, also kleine und mittlere Unternehmen. Sie gelten als die „Stütze der deutschen Wirtschaft“. Zahlen belegen dies: KMUs erwirtschaften knapp die Hälfte des Bruttoinlandsprodukts. Auf sie entfallen rund 40 % der steuerpflichtigen Umsätze und sie beschäftigen etwa 70 % der Arbeitnehmer. Kein Wunder also, dass auch für KMUs leistungsfähige Controllinginstrumente entscheidende Voraussetzung für die Analyse und Beurteilung unternehmensinterner und ­externer Erfolgsquellen sind. Die Installation von Frühwarnsystemen zur Identifikation und rechtzeitigen Steuerung von Risiken gewinnt in der aktuellen wirtschaftlichen Situation auch für sie weiter an Bedeutung. Controller als Lotsen in der Krise Besonders in Krisenzeiten wie den heutigen, in denen die Planungsfrequenzen steigen und die Validität der Daten aufgrund makroökonomisch rasanter Veränderungsprozesse nicht mehr gewährleistet werden kann, gewinnt die Rolle des Controllers an Bedeutung. Wie aber sieht sich der Controller in der Selbsteinschätzung? Als Kontrolleur, als Schrittmacher oder als interner Berater? Dieser und weiteren Fragen ging die Studie „Controlling im Mittelstand“, durchgeführt von der Haufe Akademie in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Deggendorf, nach. Die Fragen nach dem Selbstbild des Controllers und der Rolle des Controllings im Unternehmen lieferte interessante Einblicke und eine Ahnung davon, wie dynamisch sich die Funktion des Controllings im Unternehmen derzeit ändert: Als wichtigste Rolle stellte sich die des Kostensenkers (59 %) heraus. In der Selbstwahrnehmung folgen dann mit jeweils 41 % die einerseits eher negativ besetzte Rolle des Kontrolleurs sowie des internen operativen Beraters. Auch die beiden folgenden Ränge vermitteln ein positives Bild des Controllers: Zu etwa gleichen Anteilen geben die Studienteilnehmer an, dass es ihnen wichtig ist, als Steuermann (38 %) oder als strategischer Berater (37 %) gesehen zu werden. An der 30 %­Marke liegen noch einmal zwei Rollenverständnisse, bei denen die Kostenoptimierung im Vordergrund steht: die Flexibilisierung der Personalkosten (33 %) und die Mitwirkung bei der Entscheidung zwischen Eigenfertigung oder Fremdbezug (32 %). Da mittelständische Unternehmen in den Supply-Chain-Prozessen häufig als Zulieferer ein wichtiges Glied bilden, ist es verständlich, dass die Beteiligung des Controllers an Make­or­Buy­Entscheidungen eine eher nachrangige Bedeutung hat. Die weiteren Rollenverständnisse sowie die Gruppierung der Rolle des Controllers, die Führungskräfte im Controlling aus den über 230 an der Studie teilnehmenden Unternehmen sich zuschreiben, finden Sie in der folgenden Tabelle: Allgemeine Metarolle Geschäftsfeldentwicklung Steuermann Vision und Strategie Kommunikator und Moderator Erschließung neuer Märkte Innovator Entwicklung neuer Produkte Interner Consultant Interner strategischer Berater Produktionsentscheidung Interner operativer Berater Change-Agent Make or Buy Entscheidung Kostenüberwacher Kosten senkung Flexibilisierung der Personalkosten Kontrolleur Weitere empirische Erhebungen sowie alle umfassenden Ergebnisse der Studie „Controlling im Mittelstand“ erhalten Sie als Download über www.haufe-akademie.de/studien 58 Haufe Akademie Programm-Guide www.haufe-akademie.de

Was ist Controlling? Verständnis bei Mitarbeitern im Unternehmen schaffen ist wichtig. Ist Controlling Zahlenmarketing? Seminarerlebnisse von Manfred Grotheer – langjähriger Controlling-Trainer der Haufe Akademie „Innerhalb von zwei Tagen begegneten mir zwei Menschen, die vor dem Controllingseminar gegenüber unserem Berufsstand eine kritische Meinung hatten. Einer davon, ein Montageleiter, hat dann seine Meinung innerhalb einer Seminarwoche geändert. Häufig heißt es, „Controlling“ sei etabliert. Von den Prozessen und den Systemen mag dies tatsächlich oft der Fall sein – wahrscheinlich auch bei Mitarbeitern, die direkt mit Controllern zu tun haben. Aber wie sieht es mit dem Image von Controllern bei Kontakten zweiten oder dritten Grades aus? Ich denke dabei vor allem an Führungskräfte, die nicht regelmäßig mit Controllern zu tun haben. Klingt für diese das Wort „Controlling“ nicht noch immer häufig nach „Kontrolle“? Wenn wir Controller unter anderem Zahlenverkäufer und fachliche Dauerläufer sind, sollten wir nicht vergessen, wie Dauerläufer auch Marketing in Sachen Zahlenverkaufen und für unsere Rolle als betriebswirtschaftlicher Berater zu machen. Werbung in eigener Sache betreiben Zu derartigen Marketing-Maßnahmen können beispielsweise Beiträge in Mitarbeiterzeitungen gehören oder Tage der „offenen Tür“, bei denen sich der Controlling- Bereich präsentiert: Einmal im Jahr stellt er sich allen neuen Führungsnachwuchskräften mit seinen Personen und Systemen vor. Neben der Publikumswirksamkeit hat dieses Verfahren auch einen ganz rationellen Vorteil: Man erklärt die Systeme einmal allen neuen betroffenen Mitarbeitern und nicht jeder Person einzeln. Auch eine Homepage des Controllerbereichs im Intranet kann die Akzeptanz fördern. Und schließlich sollten Controller für neue Verfahren und Methoden in Rechnungswesen, Planung und Berichtswesen eine einleuchtende Begründung für die Betroffenen geben, welcher Sinn oder welcher Vorteil für ihn in einer neuen Maßnahme liegt. Viel Erfolg bei Ihrem Marketing für das Controlling!“ © Frank Romeike, RiskNET GmbH Risikocontrolling als Garant für Unternehmenserfolg „Ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Leistungsfähigkeit eines vorhandenen Risiko controllings und dem Unternehmenserfolg ist offensichtlich“, so Prof. Dr. Konrad Schindlbeck, FH Deggendorf, zum Ergebnis der Studie „Controlling im Mittelstand“ der Haufe Akademie und der FH Deggendorf. Ein überwiegender Teil (ca. 72 %) jener Unternehmen, die die Leistungsfähigkeit ihres Risikocontrollings als hoch einschätzen, sind überdurchschnittlich erfolgreich. Hingegen haben 49 % der Unternehmen, die die Leistungsfähigkeit ihres Risikocontrollings als gering einschätzen, auch nur einen durchschnittlichen Unternehmenserfolg. Die Studie legt eine klare Schlussfolgerung nahe: Die systematische Einschätzung der unternehmerischen Risikoarten, die ein neues Marktengagement mit sich bringt, bildet eine wichtige Voraussetzung für überdurchschnittliche Ergebnisse. Mehr noch: Erfolgreiches Risikocontrolling eröffnet nicht nur die Möglichkeit, Marktchancen wahrzunehmen, ohne sich unkontrolliert am Markt zu exponieren, sondern sichert nachhaltig den substanziellen Unternehmenserfolg. 3 % 25 % 72 % hoch durchschnittlich gering schwer zu beurteilen Leistungsfähigkeit eines vorhandenen Risiko controllings im Zusammenhang zum Unternehmenserfolg www.haufe-akademie.de Haufe Akademie Programm-Guide 6 % 27 % 68 % 12 % 49 % 38 % 8 % 39 % 53 % 59 Unternehmenssteuerung und Controlling 10

Was ist Controlling? Verständnis<br />

bei Mitarbeitern im Unternehmen<br />

schaffen ist wichtig.<br />

Ist Controlling Zahlenmarketing?<br />

Seminarerlebnisse von Manfred Grotheer –<br />

langjähriger Controlling-Trainer der Haufe Akademie<br />

„Innerhalb von zwei Tagen begegneten mir zwei<br />

Menschen, die vor dem Controllingseminar gegenüber<br />

unserem Berufsstand eine kritische Meinung hatten.<br />

Einer davon, ein Montageleiter, hat dann seine Meinung<br />

innerhalb einer Seminarwoche geändert.<br />

Häufig heißt es, „Controlling“ sei etabliert. Von den<br />

Prozessen und den Systemen mag dies tatsächlich oft der<br />

Fall sein – wahrscheinlich auch bei Mitarbeitern, die<br />

direkt mit Controllern zu tun haben. Aber wie sieht es<br />

mit dem Image von Controllern bei Kontakten zweiten<br />

oder dritten Grades aus? Ich denke dabei vor allem an<br />

Führungskräfte, die nicht regelmäßig mit Controllern<br />

zu tun haben. Klingt für diese das Wort „Controlling“<br />

nicht noch immer häufig nach „Kontrolle“? Wenn wir<br />

Controller unter anderem Zahlenverkäufer und fachliche<br />

Dauerläufer sind, sollten wir nicht vergessen, wie Dauerläufer<br />

auch Marketing in Sachen Zahlenverkaufen und<br />

für unsere Rolle als betriebswirtschaftlicher Berater zu<br />

machen.<br />

Werbung in eigener Sache betreiben<br />

Zu derartigen Marketing-Maßnahmen können beispielsweise<br />

Beiträge in Mitarbeiterzeitungen gehören oder<br />

Tage der „offenen Tür“, bei denen sich der Controlling-<br />

Bereich präsentiert: Einmal im Jahr stellt er sich allen<br />

neuen Führungsnachwuchskräften mit seinen Personen<br />

und Systemen vor. Neben der Publikumswirksamkeit hat<br />

dieses Verfahren auch einen ganz<br />

rationellen Vorteil: Man erklärt die<br />

Systeme einmal allen neuen betroffenen<br />

Mitarbeitern und nicht jeder<br />

Person einzeln. Auch eine Homepage<br />

des Controllerbereichs im Intranet<br />

kann die Akzeptanz fördern. Und<br />

schließlich sollten Controller für<br />

neue Verfahren und Methoden in<br />

Rechnungswesen, Planung und<br />

Berichtswesen eine einleuchtende<br />

Begründung für die Betroffenen<br />

geben, welcher Sinn oder welcher<br />

Vorteil für ihn in einer neuen Maßnahme<br />

liegt. Viel Erfolg bei Ihrem<br />

Marketing für das Controlling!“<br />

© Frank Romeike, RiskNET GmbH<br />

Risikocontrolling als Garant für<br />

Unternehmenserfolg<br />

„Ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Leistungsfähigkeit<br />

eines vorhandenen Risiko controllings und<br />

dem Unternehmenserfolg ist offensichtlich“, so Prof.<br />

Dr. Konrad Schindlbeck, FH Deggendorf, zum Ergebnis<br />

der Studie „Controlling im Mittelstand“ der Haufe<br />

Akademie und der FH Deggendorf. Ein überwiegender<br />

Teil (ca. 72 %) jener Unternehmen, die die Leistungsfähigkeit<br />

ihres Risikocontrollings als hoch einschätzen,<br />

sind über<strong>durch</strong>schnittlich erfolgreich. Hingegen haben<br />

49 % der Unternehmen, die die Leistungsfähigkeit ihres<br />

Risikocontrollings als gering einschätzen, auch nur einen<br />

<strong>durch</strong>schnittlichen Unternehmenserfolg.<br />

Die Studie legt eine klare Schlussfolgerung nahe: Die<br />

systematische Einschätzung der unternehmerischen Risikoarten,<br />

die ein neues Marktengagement mit sich bringt,<br />

bildet eine wichtige Voraussetzung für über<strong>durch</strong>schnittliche<br />

Ergebnisse. Mehr noch: Erfolgreiches Risikocontrolling<br />

eröffnet nicht nur die Möglichkeit, Marktchancen<br />

wahrzunehmen, ohne sich unkontrolliert am Markt zu<br />

exponieren, sondern sichert nachhaltig den substanziellen<br />

Unternehmenserfolg.<br />

3 %<br />

25 %<br />

72 %<br />

hoch <strong>durch</strong>schnittlich<br />

gering schwer zu<br />

beurteilen<br />

Leistungsfähigkeit<br />

eines vorhandenen<br />

Risiko controllings im<br />

Zusammenhang zum<br />

Unternehmenserfolg<br />

www.haufe-akademie.de Haufe Akademie Programm-Guide<br />

6 %<br />

27 %<br />

68 %<br />

12 %<br />

49 %<br />

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