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Aufbruch durch Weiterbildung

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Der strategische Aspekt des Lieferantenmanagements<br />

befasst sich mit der immer stärkeren Integration der<br />

Lieferanten in den eigenen Wertschöpfungsprozess. Um<br />

nachhaltig mit den besten Lieferanten zusammenzuarbeiten,<br />

Wettbewerbsvorteile zu sichern und Kosten zu<br />

reduzieren, ist eine solide und vertrauensvolle Partnerschaft<br />

von zentraler Bedeutung.<br />

Dies gilt auch vor dem Hintergrund der Globalisierung<br />

der Märkte und der wachsenden Zahl potenzieller Zulieferer.<br />

Die derzeitige Konjunkturflaute versetzt Einkäufer<br />

in eine komfortable Position: Vor dem Hintergrund frei<br />

gewordener Produktionskapazitäten bei den Lieferanten<br />

bietet sich die Chance, alternative Lieferanten zu identifizieren,<br />

Risiken besser zu verteilen und das Lieferantenportfolio<br />

zu optimieren.<br />

Zünden Sie den „Lieferanten-Turbo“<br />

Weil der Einkauf die Kosten eines Unternehmens<br />

maßgeblich beeinflusst, kommt dem Lieferantenmanagement<br />

eine besondere Steuerungsfunktion<br />

zu. Durch Systematisierung des gesamten Prozesses<br />

schöpfen Sie gezielt Kostenoptimierungspotenziale<br />

aus, die sich positiv auf Unternehmensgewinn und<br />

Unternehmensrentabilität auswirken. Die Systematik,<br />

die bei einem professionellen Lieferantenmanagement<br />

verfolgt wird, umfasst sämtliche<br />

Schritte: von der Identifikation neuer, potenzieller<br />

Lieferanten über die Lieferantenbewertung und<br />

- entwicklung bis hin zur Lieferanteneliminierung.<br />

Entwicklung<br />

Identifizierung<br />

und Selektion<br />

Eliminierung<br />

Performancesteigerung<br />

SRM<br />

mit Lieferanten<br />

Aufbau<br />

Bewertung<br />

Förderung<br />

Stabilisierung<br />

WWMC Lieferanten-Turbo © – Phasen eines erfolg-<br />

reichen Lieferantenmanagements von Wolfgang L. Werner,<br />

Referent der Haufe Akademie<br />

Stellhebel Supply Chain Management:<br />

Optimierung netzwerkübergreifender Prozessketten<br />

Die zunehmende Integration von Lieferanten und<br />

anderen Partnern der Wertschöpfungskette manifestiert<br />

sich auch in der steigenden Bedeutung des Supply<br />

Chain Managements: Während in der Vergangenheit die<br />

einzelnen Bereiche noch weitgehend losgelöst voneinander<br />

operierten, werden im Supply Chain Management<br />

die Verbesserungs­ und Kostenreduzierungspotenziale<br />

an den Schnittstellen, sowohl unternehmungsintern als<br />

auch netzwerkgerichtet, aufgedeckt. <<br />

„Einkaufscontrolling ist ein strategischer<br />

Erfolgsfaktor“<br />

Interview mit Andreas Stollenwerk,<br />

Referent der Haufe Akademie<br />

Haufe Akademie: Welche Bedeutung hat das Einkaufscontrolling<br />

im Allgemeinen sowie vor dem Hintergrund der<br />

aktuellen Wirtschaftskrise?<br />

Stollenwerk: Das Einkaufscontrolling ist strategisches<br />

und operatives Instrument zugleich und damit für<br />

jeden Einkauf unverzichtbar. Besonders vor dem<br />

Hintergrund der Krise ermöglicht effektives Einkaufscontrolling,<br />

Chancen frühzeitig zu nutzen, Risiken zu<br />

erkennen und sich Transparenz zu verschaffen. Wenn<br />

man sich klar macht, dass der Einkauf bis zu 60 %<br />

der gesamten Kosten eines Unternehmens darstellen<br />

kann, erkennt man, dass hier enormes Kostensenkungspotenzial<br />

schlummert. Genau hier setzt das<br />

Einkaufscontrolling ein: Es hilft, dieses Potenzial<br />

aufzuspüren, zum Beispiel bei den Beschaffungsprozesskosten.<br />

Der Einkauf kann so starken Einfluss auf<br />

Unternehmensgewinn und Unternehmensrentabilität<br />

nehmen. Die Bedeutung des Einkaufs beschränkt<br />

sich allerdings nicht nur auf den Aspekt der Kostensenkung.<br />

Wie jeder andere Bereich, verfolgt er wichtige<br />

Ziele und Strategien. Somit stellt das Einkaufscontrolling<br />

auch ein unentbehrliches Instrument zur<br />

Planung, Umsetzung und Steuerung von Einkaufszielen<br />

dar.<br />

Welche weiteren Fragen müssten sich Unternehmen heute<br />

stellen? Wo wirkt Einkaufscontrolling noch?<br />

Stollenwerk: Die Einsatzgebiete sind vielfältig.<br />

Zum Beispiel kann das Einkaufscontrolling helfen,<br />

Verhandlungsspielräume mit Lieferanten besser<br />

auszuschöpfen. So können anhand einer Preis­ und<br />

Kostenanalyse Kostenstrukturen besser bewertet<br />

werden. Einkäufer erhalten damit eine wichtige<br />

Argumentationsbasis für ihre Preisverhandlungen.<br />

Andererseits geht es natürlich auch um die Frage, wie<br />

Bestände optimal an den neuen Kundenbedürfnissen<br />

ausgerichtet werden müssen.<br />

Auch den Punkt der Beschaffungsprozessoptimierung<br />

möchte ich nochmals aufgreifen: Prozesskosten zu<br />

reduzieren ist vor dem Hintergrund einer wachsenden<br />

Integration von Lieferanten und anderen<br />

Partnern in die Wertschöpfungskette eine wesentliche<br />

Herausforderung. Nicht nur die internen Beschaffungsprozesse,<br />

sondern auch die netzwerkbezogenen<br />

Prozesse und Schnittstellen müssen immer besser und<br />

kosten effizienter gestaltet werden. Erstes Kettenglied<br />

in der Schnittstelle zu Lieferanten ist hier natürlich<br />

der Einkauf. Anhand dieser Tatsache wird auch noch<br />

mal die Bedeutung des Einkaufs als Werttreiber im<br />

Unternehmen klar.<br />

Abschließend spielt das Einkaufscontrolling auch<br />

beim Risikomanagement eine herausragende Rolle:<br />

Es hilft, Markt­, Finanz­, Vertrags­ und andere Risiken<br />

im Vorfeld aufzuspüren und befasst sich auch mit der<br />

Frage, wie diese Risiken vermieden und verringert<br />

werden können.<br />

Vielen Dank für das Interview.<br />

Andreas Stollenwerk<br />

Diplom-Kaufmann, Trainer<br />

und Unternehmensberater<br />

für Einkaufs- und Supply<br />

Chain-Management. Zuvor<br />

als Leiter Einkauf und<br />

Materialwirtschaft in der<br />

Industrie in mittelständischen<br />

und Großunternehmen<br />

international tätig.<br />

www.haufe-akademie.de Haufe Akademie Programm-Guide<br />

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Einkauf und Logistik 8

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