Bank exklusiv 4/2011
Bank exklusiv 4/2011
Bank exklusiv 4/2011
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Österreichische Post AG / Firmenzeitung 09Z038060F<br />
© Fernando Botero<br />
Mit Sonderthema<br />
„Optimierung der<br />
Finanzierungsstruktur“<br />
04 <strong>2011</strong><br />
KünstlerSparbuch <strong>2011</strong><br />
Sparen mit<br />
Saft und Kraft<br />
<strong>Bank</strong><br />
<strong>exklusiv</strong><br />
Das Magazin für Kunden der <strong>Bank</strong> Austria
Manche Lösungen sind Standard.
Wir bieten<br />
individuelle<br />
Lösungen.<br />
Egal, ob Sie eine Immobilie bauen, kaufen oder<br />
renovieren wollen: Mit unseren WohnFinanzierungen<br />
bieten wir Ihnen Lösungen, die so individuell sind<br />
wie Ihre Wünsche. Damit Sie Ihr Zuhause ganz nach<br />
Ihren Vorstellungen gestalten können.<br />
wohnfinanzierungen.bankaustria.at
Inhalt<br />
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser!<br />
SPAREN mit dem neuen Künstler-<br />
Sparbuch <strong>2011</strong> ist diesmal eine<br />
sehr opulente, aber auch lukullische<br />
Freude. Das Cover ziert nämlich ein<br />
„Picknick“, jenes von Fernando Botero,<br />
einem der bekanntesten Künstler<br />
Lateinamerikas. Das „Picknick“ lädt<br />
mit attraktiven Fixzinsen nicht nur<br />
zum Sparen ein, sondern man kann<br />
damit anderen und sich selbst etwas Gutes tun (Seiten 14<br />
und 15). Und wer tiefer in die sinnliche Welt des 1932 in<br />
Medellín, Kolumbien, geborenen Malers und Bildhauers<br />
eintauchen möchte, sollte sich ab 12. Oktober dessen<br />
große Retrospektive im <strong>Bank</strong> Austria Kunstforum ansehen:<br />
Sie lädt dazu ein, Botero und seine „dicken<br />
Freunde“ kennenzulernen (Seiten 38 und 39).<br />
MIT der globalen Abschwächung der Konjunktur<br />
weht der Wirtschaft ein kühles Lüfterl entgegen: Von<br />
den Bremsspuren der Konjunktur in Österreich über<br />
die sehr volatile Marktentwicklung bis zum abnehmenden<br />
Vertrauen der Wirtschaftsakteure: „<strong>Bank</strong><br />
<strong>exklusiv</strong>“ bringt fundierte Informationen, Hintergründe<br />
und Expertenstatements (Seiten 8 bis 11).<br />
SAFT UND KRAFT haben aber auch viele weitere Seiten<br />
dieser Ausgabe, wie die besten „Seil“-schaften<br />
(Seiten 22 bis 24), der zur Ende gehende „Honeymoon“<br />
in China (Seiten 26 und 27) oder der Branchenreport<br />
über das „Geduldige Papier“ (Seiten 30 und 31).<br />
Herbstbunte Lesestunden wünscht Ihnen Ihre<br />
4 <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong> 04/<strong>2011</strong><br />
Michaela Knirsch-Wagner<br />
PS: Simply the Best! Das Londoner Branchenmagazin<br />
„World Finance“ hat die <strong>Bank</strong> Austria zur besten<br />
<strong>Bank</strong>engruppe Österreichs gekürt. Die Jury hat bei<br />
Ihrer Auswahl neben den jeweiligen Finanzkennzahlen<br />
insbesondere die Produktpalette, Innovationsfähigkeit,<br />
Serviceorientierung, Wachstumsstrategie,<br />
Beständigkeit, Produktplattformen, alternative<br />
Finanzprodukte sowie die Wettbewerbsposition unter<br />
die Lupe genommen.<br />
8<br />
Dramatische Schuldenkrise, globale Abschwächung der Konjunktur:<br />
Die (Wirtschafts-)Zeiten sind rau und turbulent, starke Nerven immer mehr gefragt.<br />
Geld<br />
7 Aktuelles zum Thema Geld, Impressum<br />
8 Gewittrig an allen Fronten<br />
Von der Dauerkrise im Euroland bis zu den Bremsspuren<br />
in der österreichischen Konjunktur.<br />
12 Nägel mit Köpfen<br />
Eine WohnFinanzierung der <strong>Bank</strong> Austria<br />
sitzt und passt!<br />
14 Opulentes Sparen<br />
Ein Picknick, das zum Sparen einlädt? Und mit<br />
dem man gleichzeitig anderen und sich selbst<br />
etwas Gutes tun kann? – Das KünstlerSparbuch<br />
der <strong>Bank</strong> Austria macht es möglich!<br />
16 Die finanzielle Zukunft mitgestalten<br />
Eine professionelle Finanzplanung ist die optimale<br />
Grundlage für zukünftige Entscheidungen.<br />
18 Kurz und aktuell<br />
Von Pensionsvorsorge bis zu „Sicherheitstipps“<br />
für <strong>Bank</strong>karten, von den ErfolgsKonten über<br />
Prämien für Neukunden bis zum <strong>exklusiv</strong>en<br />
Gewinnspiel präsentieren wir hier die aktuellsten<br />
Informationen.<br />
20 Hoch hinaus!<br />
Geschlossener Immobilienfonds: Die <strong>Bank</strong> Austria<br />
bietet ihren Kundinnen und Kunden jetzt <strong>exklusiv</strong><br />
Beteiligungen an der Zentrale der Deutschen Börse in<br />
Eschborn an!
© Fotolia<br />
28<br />
Die rasche und erfolgreiche Bewältigung der letzten Weltwirtschaftskrise hat die Rolle<br />
Chinas deutlich aufgewertet. Was kann China, was die europäischen Länder nicht können?<br />
Hier finden Sie<br />
unser Sonderthema<br />
„Optimierung der<br />
Finanzierungsstruktur“<br />
Unternehmen<br />
21 Aktuelles für Unternehmer<br />
22 Wendig, schnell, erfolgreich<br />
Österreichische Klein- und Mittelbetriebe lassen sich<br />
von Krisen wenig beeindrucken und bleiben selbst<br />
beim stärksten Gegenwind ganz schön standhaft.<br />
24 Beste „Seil“-schaften<br />
Die Doppelmayr/Garaventa-Gruppe bewegt!<br />
Märkte<br />
27 Märkte, Börsen, Konjunktur<br />
28 Honeymoon over?<br />
China steht nicht allein für rasantes Wirtschaftswachstum.<br />
Heute ruhen große Hoffnungen auf der<br />
asiatischen Wirtschaftsmacht. – Zu Recht?<br />
© mauritius images<br />
© F1 online<br />
34<br />
Das britische Magazin „The Economist“ bezeichnete die Türkei als das „China<br />
Europas“ , hoch gelobt für seine hervorragende wirtschaftliche Performance.<br />
30 Papier ist geduldig<br />
Warum Bücher, Zeitungen und Papier nicht<br />
aus unserem Leben verschwinden werden.<br />
32 Sorgenfalten<br />
Die Stimmung an den internationalen Märkten<br />
trübte sich in den letzten Wochen immer mehr ein.<br />
Europa<br />
33 Aktuelles aus Europa<br />
34 Europas China<br />
Türkei: Kulturelle Unterschiede verbinden sich<br />
zu einem wirtschaftlich erfolgreichen Ganzen.<br />
<strong>Bank</strong> & mehr<br />
37 Kunstschaufenster, KosmosTheater, …<br />
38 London 2012 wartet!<br />
Die Paralympischen Spiele 2012.<br />
40 Dralle Damen, feiste Herren<br />
Botero im <strong>Bank</strong> Austria Kunstforum.<br />
42 Gehört gesehen!<br />
<strong>Bank</strong> Austria Artist of the Year, „Salam.Orient“, …<br />
04/<strong>2011</strong> <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong><br />
5
Manche denken<br />
nur an heute.<br />
Zukunftsbonus<br />
bis Jahresende.<br />
Andere sorgen<br />
rechtzeitig vor.<br />
Sichern Sie sich bis 30. 12. <strong>2011</strong> bei<br />
zwei ausgewählten Vorsorgeprodukten<br />
Ihren ZukunftsBonus in der <strong>Bank</strong> Austria.<br />
Näheres bei Ihrer Betreuerin bzw.<br />
Ihrem Betreuer.<br />
www.bankaustria.at<br />
Erstellt von UniCredit <strong>Bank</strong> Austria AG, 1010 Wien, Schottengasse 6–8, als Versicherungsagent für die Versicherungsprodukte der <strong>Bank</strong> Austria Creditanstalt Versicherung AG.
IM NAMEN DER ROSEN<br />
On the Sunny Side<br />
PROFITABEL. Monika Rosen, Head of<br />
Research der UniCredit Private <strong>Bank</strong>ing<br />
Division, über robuste Wachstumsraten in<br />
der US-Wetterindustrie.<br />
In vielen Branchen gibt es eine<br />
enge Verbindung zwischen<br />
dem Wetter und dem unternehmerischen<br />
Erfolg. Manche<br />
Sektoren fallen einem spontan<br />
ein, wie die Landwirtschaft<br />
oder der Tourismus, aber auch<br />
Stromversorger, Eisenbahnen<br />
und sogar Schnellimbissketten<br />
interessieren sich für Wetterdaten.<br />
Das hat in den USA<br />
eine veritable Wetterindustrie<br />
auf den Plan gerufen, die mittlerweile ein jährliches Geschäftsvolumen<br />
von 5 Mrd. Dollar generiert. Die Rohdaten werden vom US National<br />
Weather Service geliefert, geschätzt 250 kommerzielle Wetterunternehmen<br />
verarbeiten sie dann weiter und bereiten sie für ihre Endkunden<br />
auf. Während der Weather Service ausschließlich auf die Sicherheit<br />
der Bürger fokussiert ist, generieren die kommerziellen Unternehmen<br />
spezielle Infopakete, die auf die Bedürfnisse ihrer Kunden zugeschnitten<br />
sind. Golfklubs wollen zum Beispiel die Anzahl der spielbaren Tage<br />
erheben, um festzustellen, ob ein schwaches Monatsergebnis nur auf<br />
schlechtes Wetter zurückzuführen war oder ob ein grundsätzliches<br />
Problem im operativen Bereich vorlag. Spediteure wiederum kaufen<br />
Datenpakete, damit ihre Lastwagen eventuellen Stürmen ausweichen<br />
können. Manche Schnellimbissketten wollen Wetterdaten haben, um<br />
die Wirksamkeit von Werbekampagnen festzustellen. Die Zukunft der<br />
Wetterdatenbranche scheint gesichert. Die Wachstumsraten sind<br />
robust, und die Technologien zur Positionsbestimmung (GPS) eröffnen<br />
dem Sektor noch einmal ganz neue Perspektiven.<br />
Wichtige rechtliche Information – bitte lesen: Diese Publikation stellt weder eine Marketingmitteilung noch eine Finanz-<br />
analyse dar. Es handelt sich lediglich um Informationen über allgemeine Wirtschaftsdaten. Trotz sorgfältiger Recherche und der<br />
Verwendung verlässlicher Quellen kann keine Verantwortung für Vollständigkeit, Richtigkeit, Aktualität und Genauigkeit übernommen<br />
werden. Die Publikation wurde nicht unter Einhaltung der Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von<br />
Finanzanalysen erstellt und unterliegt nicht dem Verbot des Handels im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen. Diese<br />
Informationen sind nicht als Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten oder als Aufforderung, ein solches<br />
Angebot zu stellen, zu verstehen. Diese Publikation dient lediglich der Information und ersetzt keinesfalls eine individuelle, auf<br />
die persönlichen Verhältnisse der Anlegerin bzw. des Anlegers (z. B. Risikobereitschaft, Kenntnisse und Erfahrungen, Anlageziele<br />
und finanzielle Verhältnisse) abgestimmte Beratung. Wertentwicklungen in der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf<br />
die zukünftige Entwicklung zu. Es ist zu bedenken, dass Wert und Rendite einer Anlage steigen und fallen können und dass jede<br />
Anlage mit Risiko verbunden ist. Die vorstehenden Inhalte enthalten kurzfristige Markteinschätzungen. Die Wertangaben und<br />
sonstigen Informationen haben wir aus Quellen bezogen, die wir für zuverlässig erachten. Unsere Informationen und Einschätzungen<br />
können sich ändern, ohne dass wir dies bekannt geben.<br />
© Fotolia<br />
Zinsen und Währungen<br />
Geld<br />
Historisch niedriges Niveau<br />
Aufgrund der aufkeimenden Befürchtungen hinsichtlich<br />
einer Wachstumsabschwächung dürften die Notenbanken<br />
die Leitzinsen und damit die Geldmarktsätze auf<br />
historisch niedrigem Niveau einfrieren. Der Euro sollte<br />
sich in den kommenden Monaten leicht befestigen.<br />
20. 9. <strong>2011</strong> in 3 Monaten<br />
EUR-USD 1,37 1,46<br />
EUR-JPY 105 112<br />
EUR-CHF 1,21 1,26<br />
3M Euribor 1,54 1,55<br />
3M JPY Libor 0,19 0,25<br />
3M CHF Libor 0,01 0,05<br />
3M USD Libor 0,36 0,30<br />
Ein Zeichen setzen<br />
Quelle: UniCredit Global Research<br />
<strong>Bank</strong> Austria Website in Gebärdensprache<br />
Um auf die Bedürfnisse<br />
von gehörlosen Menschen<br />
einzugehen, bietet die <strong>Bank</strong><br />
Austria auf einer eigenen<br />
Website Teile ihres Internet-<br />
auftritts in Österreichischer<br />
Gebärdensprache an. <strong>Bank</strong><br />
Austria Vorstandsvorsitzender<br />
Willibald Cernko erlernte<br />
nun selbst, sich in dieser Sprache auszudrücken, und<br />
begrüßt auf der Website mit folgenden Gebärden:<br />
„Herzlich willkommen auf unserer Website in Gebärdensprache!<br />
Diesen Zugang für Menschen mit Behinderung<br />
zu schaffen ist mir persönlich ein großes Anliegen.”<br />
Impressum<br />
He raus ge ber und Me di en in ha ber: UniCredit <strong>Bank</strong> Aust ria AG, Schottengasse 6 – 8,<br />
1010 Wien. Re dak tion: Identity & Communications/Corporate Culture, CR Michaela Knirsch-<br />
Wagner, Christian Kontny, Herbert Zach. Autoren: Evelyn Grangl, Christoph Hartmann, Andrea<br />
Helige, Edith Holzer, Monika Rosen, Michael Rottmann, Isabella Schwayer, Florian Steininger,<br />
Gerhard Vogl. Produktion: Domus Verlag; Lilo Stranz. Art Director: Markus K. Bogacs.<br />
Coverfoto: Fernando Botero, „Picknick“ (Detail), 1989, Öl auf Leinwand, 132 x 175 cm,<br />
Privatbesitz, © Fernando Botero. Hersteller: Gold mann-Druck AG, 3430 Tulln,<br />
Kö nigs tet ter Straße 132. Ge druckt auf umweltschonen d chlorfrei gebleichtem Pa pier.<br />
Haftungsausschluss: Trotz sorgfältiger Recherche und der Verwendung verlässlicher<br />
Quellen kann keine Verantwortung für die Vollständigkeit, Richtigkeit oder Genauigkeit<br />
des Inhalts übernommen werden. Die Publikation ist kein Angebot und auch keine<br />
Aufforderung zu einem Angebot. Alle Preise vor be halt lich Druck- und Satz feh ler.<br />
04/<strong>2011</strong> <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong><br />
7
© Fotolia<br />
Geld<br />
Gewittrig an<br />
allen Fronten<br />
TURBULEnZEn. Von der dramatischen Schuldenkrise in Europa<br />
bis zur sehr volatilen Marktentwicklung, vom abnehmenden<br />
Vertrauen der Wirtschaftsakteure bis zur globalen Abschwächung<br />
der Konjunktur: Die (Wirtschafts-)Zeiten sind rau und turbulent,<br />
starke nerven immer mehr gefragt.<br />
8 <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong> 04/<strong>2011</strong><br />
Dauerkrise<br />
im Euroland<br />
HEISSE ZEITEn. Wollte man ein Bild<br />
bemühen, dann könnte man die<br />
Euro-Krise am ehesten mit dem<br />
Brand eines Moores vergleichen.<br />
Moorbrände sind Schwelbrände, bei<br />
denen der Torf über weite Strecken unter<br />
der Erdoberfläche brennt. Aus unterschiedlichsten<br />
Gründen – manchmal<br />
reicht ein Windstoß – können sie sich zu<br />
einer gefährlichen Feuersbrunst entwickeln,<br />
die unvorhersehbar irgendwo<br />
ausbricht. Entsprechend schwer ist so<br />
ein Moorbrand zu bekämpfen. Die Feuerwehren<br />
können nur wachsam sein und im<br />
Notfall rasch handeln.<br />
Nicht immer war es die überbordende<br />
Staatsverschuldung …<br />
Ähnlich verhält es sich mit der Euro-Krise.<br />
Die Initialzündung war unbestritten die<br />
Staatsschuldenkrise in Griechenland.<br />
Der einzige Grund war diese sicher nicht.<br />
Waren doch die Auslöser für die Schuldenkrise<br />
jener Euroländer, die nun im<br />
Fokus der Finanzmärkte stehen, durchaus<br />
unterschiedlich. Nicht immer war es<br />
die überbordende Staatsverschuldung.<br />
Griechenland ist unter falschen Voraussetzungen<br />
in die Eurozone aufgenommen<br />
worden und hat dann, dank der Vorteile<br />
der Währungsunion wie einheitlich niedrige<br />
Zinsen, jahrelang über seine Verhältnisse<br />
gelebt. Anders Spanien oder Irland.<br />
Beide Staaten hatten bis zur Finanzkrise<br />
geringe und darüber hinaus sinkende<br />
Staatsschulden. Irland kam durch einen<br />
überdimensionierten Finanzsektor, der in<br />
eine schwere Krise schlitterte, ins Trudeln.<br />
Spanien durch eine Immobilienbubble,<br />
die sich dank hoher Liquidität und niedriger<br />
Zinsen vor der Lehmann-Pleite auf-
gebaut hatte und in der darauffolgenden<br />
weltweiten Finanzkrise platzte. Gemeinsam<br />
ist diesen Ländern, dass sich hinter<br />
den „Auslösern“ immer veritable strukturelle<br />
Ungleichgewichte verstecken,<br />
die letztlich Ausdruck einer mangelnden<br />
Wettbewerbsfähigkeit sind.<br />
Dass sich die Krise der Eurostaaten<br />
gerade als Staatsschuldenkrise manifestiert,<br />
muss aber noch andere Gründe<br />
haben. Denn in Ländern wie den USA und<br />
Japan ist die Staatsverschuldung höher<br />
als in der Eurozone; in Japan (mit über 200<br />
Prozent) sogar höher als in Griechenland.<br />
Einer der Gründe ist, dass die Einhaltung<br />
des Stabilitätspaktes nicht<br />
gewährleistet ist. Das betrifft sowohl den<br />
Umgang mit den öffentlichen Finanzen als<br />
auch die – im Vertrag sehr wohl vorgesehene<br />
– Abstimmung der Wirtschaftspolitik.<br />
Dadurch haben sich die Eurostaaten<br />
in den fast 13 Jahren des Bestehens der<br />
Währungsunion auch tatsächlich aus-<br />
„Gewichtige Argumente<br />
sprechen für die Stärke<br />
des Schweizer Franken.“<br />
Michael Rottmann, Zins- und<br />
Währungsexperte der UniCredit<br />
„Ein Scheitern des Euro würde zu einer<br />
Kernschmelze führen, die für die Politik<br />
nicht mehr beherrschbar wäre.“<br />
George Soros, US-amerikanischer Investmentbanker<br />
einanderentwickelt, die erhoffte Konvergenz<br />
der Wirtschaften ist bis dato nicht<br />
eingetreten.<br />
Aber das ist nicht alles. Anstatt die<br />
sichtbaren Schwächen so rasch und solidarisch<br />
wie möglich zu korrigieren, haben<br />
die Politiker ihr gemeinsames europäisches<br />
Interesse den jeweiligen nationalen<br />
Interessen untergeordnet. Lokale Wahlen<br />
wurden dabei stärker gewichtet als europäische<br />
Lösungen, die stets eingeforderte,<br />
aber nicht gelebte europäische Solidarität<br />
blieb auf der Strecke.<br />
Natürlich ist hier auch die Spekulation<br />
zu nennen, sie macht die heikle Gemengelage<br />
noch explosiver. Nur: Spekulation<br />
resultiert immer aus Unsicherheit. Wenn<br />
Die Leiden des hohen Franken<br />
nun zum Beispiel seitens der Politik plötzlich<br />
der – in den Verträgen nicht vorgesehene<br />
und daher gar nicht umsetzbare –<br />
Ausschluss Griechenlands aus dem Euro<br />
in die Diskussion gebracht wird, ist die<br />
Explosion der Zinssätze für Griechenlands<br />
Staatsschulden eine logische Folge.<br />
Eine Lösung muss gefunden werden<br />
Dass das Scheitern der Währungsunion<br />
die Bürger viel teurer käme als jedes noch<br />
so große Hilfspaket, wurde bereits von den<br />
unterschiedlichsten Institutionen errechnet.<br />
Und kein geringerer als Finanzguru George<br />
Soros bezieht hier ganz eindeutig Position.<br />
Vermögen und Schulden, meinte Soros<br />
neulich, seien im Finanzsystem so miteinander<br />
verwoben, dass ein Scheitern des<br />
Euro zu einer Kernschmelze führen würde,<br />
die für die Politik nicht mehr beherrschbar<br />
sei. „Je länger es dauert, bis die Öffentlichkeit<br />
das realisiert, desto größer wird der<br />
Preis, den sie dafür bezahlen muss.“<br />
WÄHRUnGEn. Die Schweizer nationalbank legte am 6. September <strong>2011</strong> das<br />
Verhältnis zum Euro mit einem Mindestkurs von 1,20 Franken fest. In den<br />
Sekunden nach dieser Ankündigung vollführte der Wechselkurs einen Sprung<br />
auf 1,2155 und stabilisiert sich seitdem leicht über 1,20.<br />
Sieht Michael Rottmann, Zins- und Währungsexperte der UniCredit, eine sich beschleunigende<br />
Euro-Franken Aufwärtstendenz?<br />
Michael Rottmann: Wir glauben nicht daran. Die beiden wesentlichen Argumente, die für eine weitere<br />
Stärke des Schweizer Franken sprechen, sind nach wie vor intakt:<br />
1. Die Krise im Euroraum und der „Anker“ der Schweiz als sicherer Hafen.<br />
2. Die aktuelle Staatsverschuldung in den Industriestaaten.<br />
Dennoch, die Festlegung des Franken-Kurses stellt eine der stärksten Willensbekundungen dar,<br />
die eine Zentralbank geben kann. Darüber hinaus hat die Schweizer Nationalbank, abgesehen von<br />
Interventionen, weitere Möglichkeiten – wie die Besteuerung von Franken-Guthaben über eine negative<br />
Verzinsung – im Repertoire. Wir würden aktuell davon ausgehen, dass sich der Euro-Franken-<br />
Wechselkurs bis Ende des Jahres <strong>2011</strong> auf rund 1,25 festigen wird; auch unter der Annahme, dass<br />
die Panik um die Schuldenkrise im Euroraum abebben wird. Auf Sicht von zwölf Monaten würden wir<br />
ein Ziel von rund 1,30 anpeilen.<br />
04/<strong>2011</strong> <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong><br />
9
© Fotolia<br />
Vorsicht angebracht<br />
ASSET ALLOCATIOn. Monika Rosen, Head of Research der<br />
UniCredit Private <strong>Bank</strong>ing Divsion, über die aktuelle Asset<br />
Allocation der UniCredit Private <strong>Bank</strong>ing Division.<br />
„Wir halten für den Moment<br />
an der neutralen Sichtweise<br />
für Aktien fest. “<br />
Monika Rosen, Head of Research der<br />
UniCredit Private <strong>Bank</strong>ing Divsion<br />
Wichtige rechtliche Information – bitte lesen: Diese Publikation stellt weder eine Marketingmitteilung noch eine Finanzanalyse dar. Es handelt sich lediglich um Informationen über allgemeine Wirtschaftsdaten. Trotz sorgfältiger<br />
Recherche und der Verwendung verlässlicher Quellen kann keine Verantwortung für Vollständigkeit, Richtigkeit, Aktualität und Genauigkeit übernommen werden. Die Publikation wurde nicht unter Einhaltung der Rechtsvorschriften<br />
zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen erstellt und unterliegt nicht dem Verbot des Handels im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen.Diese Informationen sind nicht als Empfehlung zum Kauf oder Verkauf<br />
von Finanzinstrumenten oder als Aufforderung, ein solches Angebot zu stellen, zu verstehen. Diese Publikation dient lediglich der Information und ersetzt keinesfalls eine individuelle, auf die persönlichen Verhältnisse der Anlegerin<br />
bzw. des Anlegers (z. B. Risikobereitschaft, Kenntnisse und Erfahrungen, Anlageziele und finanziellen Verhältnisse) abgestimmte Beratung.<br />
10 <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong> 04/<strong>2011</strong><br />
„Da die anhaltende Krise in der Eurozone<br />
und deren Auswirkungen auf die <strong>Bank</strong>en<br />
sowie eine Abkühlung der US-Wirtschaft<br />
stärker ausfielen als erwartet, haben die<br />
Aktienmärkte zuletzt deutlich korrigiert.<br />
Die Industriestaaten werden in den kommenden<br />
Jahren rigide Sparprogramme<br />
fahren müssen, was das Wachstum belas-<br />
ten wird. Dennoch legen die aktuellen<br />
Zahlen kein neuerliches Abgleiten in die<br />
Rezession nahe.<br />
Die Weltwirtschaft wird auch in Zukunft<br />
von einigen Faktoren stark unterstützt.<br />
Einerseits bleibt die Geldpolitik in den<br />
Ländern für absehbare Zeit sehr expansiv,<br />
andererseits legen die Schwellenländer<br />
weiterhin ein überdurchschnittliches<br />
Wirtschaftswachstum vor. Wir halten für<br />
den Moment an unserer neutralen Sichtweise<br />
für Aktien fest, dennoch bestehen<br />
ernste Risiken: Die weiter ungelöste Schuldenkrise in der Eurozone und<br />
die untertourige Erholung der US-Wirtschaft könnten uns jederzeit zu einer<br />
neuerlichen Abstufung der Aktienquote auf „untergewichten“ bewegen.<br />
Gold bleibt für uns ein ausgezeichnetes Absicherungsinstrument. Anleihen<br />
sehen wir hingegen weiter vorsichtig, da es für die Euro-Schuldenkrise<br />
keine rasche Lösung gibt. Staatsanleihen der Kernmärkte profitieren weiter<br />
von ihrem Status als sicherer Hafen.<br />
Monika Rosen über…<br />
… die aktuelle Situation an den<br />
globalen Börsen<br />
Die Börsen werden derzeit eher vom steigenden<br />
Risikobewusstsein der Anleger als<br />
von Fundamentaldaten getrieben. In Europa<br />
haben schwache Wirtschaftsdaten die Angst<br />
vor einer Abwärtsspirale genährt. Der hohe<br />
Schuldenstand würgt das Wachstum ab und<br />
erschwert damit die Bemühungen der Staaten,<br />
die Verschuldung abzubauen.<br />
… die regionale Streuung von Aktien<br />
Unter den entwickelten Märkten bevorzugen<br />
wir die USA, da die Fed die Geldpolitik weiter<br />
expansiv halten wird. Der Cashflow auf<br />
Rekordstand bedeutet höhere Dividenden,<br />
anhaltend gute Investitionsbereitschaft und<br />
eine Belebung bei Fusionen sowie Aktienrückkäufen.<br />
Wir bekräftigen unsere negative<br />
Haltung zu den Aktienregionen Europa und<br />
Japan. In Japan würden wir unser Engagement<br />
erhöhen, sollten die Konjunkturprogramme<br />
zum Wiederaufbau erste Wirkungen<br />
zeigen.<br />
… Anleihen im Jahr <strong>2011</strong><br />
<strong>2011</strong> bleibt ein Jahr der Herausforderungen.<br />
Kurzfristig werden die Anleihen der Kernländer<br />
von ihrem Status als sicherer Hafen<br />
profitieren, da die Krise in der Peripherie noch<br />
eine Weile anhalten wird. Mittelfristig erwarten<br />
wir, dass die Renditen auf Staatsanleihen<br />
langsam zu steigen beginnen. Die stetige Verschuldung<br />
der öffentlichen Haushalte bleibt<br />
aber eine Bedrohung für die Wirtschaft und<br />
die Finanzmärkte.<br />
… Unternehmensanleihen<br />
Diese haben immer noch günstige Fundamentaldaten.<br />
Kurzfristig ist aber etwas Vorsicht<br />
angebracht, da die steigende Risikoaversion<br />
dieser Anlageklasse schaden könnte.
„Von einer neuerlichen<br />
Rezession der öster-<br />
reichischen Wirtschaft<br />
gehen wir nicht aus.“<br />
Stefan Bruckbauer, Chefökonom<br />
der <strong>Bank</strong> Austria<br />
Bremsspuren<br />
PROGnOSE. nach der starken ersten Jahreshälfte wird die Konjunkturerholung in<br />
Österreich im zweiten Halbjahr eine Pause einlegen. Mit einer Wachstumserwartung<br />
von 3,3 Prozent für das Gesamtjahr <strong>2011</strong> rangiert Österreich aber im Europa-Durchschnitt<br />
weiterhin in der „Top-Liga“.<br />
„Der <strong>Bank</strong> Austria Konjunkturindikator ist nach soliden 2,5 Punkten im Vormonat im August auf<br />
einen Wert von 1,5 gesunken“, so <strong>Bank</strong> Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer. Die österreichische<br />
Konjunktur beginnt tiefe Bremsspuren aufzuweisen. „Nicht nur der Exportwirtschaft geht<br />
derzeit die Luft aus. Auch in der Binnennachfrage ist kaum noch Bewegung“, so <strong>Bank</strong> Austria Ökonom<br />
Walter Pudschedl. Nachdem die Lager nun wieder aufgefüllt sind und die während der Krise<br />
lange aufgeschobenen Ersatzinvestitionen gemacht wurden, verliert die Investitionstätigkeit für die<br />
kommenden Monate ihre bisher wichtigsten Antriebsimpulse. Zudem wird der private Konsum weiterhin<br />
eine nur moderate Aufwärtstendenz halten können. Der weltweite Schuldenabbau, die ungelöste<br />
Schuldenkrise und die daraus resultierende Verunsicherung aller Wirtschaftsakteure sowie der<br />
weitgehend ausgeschöpfte wirtschaftspolitische Spielraum begrenzen die Wachstumsaussichten<br />
auch über den Jahreswechsel <strong>2011</strong>/2012 hinaus. Für 2012 haben die <strong>Bank</strong> Austria Ökonomen die<br />
Wachstumsprognose von 1,8 auf 1,4 Prozent zurückgenommen. „Von einer neuerlichen Rezession<br />
der österreichischen Wirtschaft gehen wir dennoch nicht aus“, fasst Bruckbauer zusammen.<br />
Fremdwährungskredite<br />
nACHGEFRAGT. Christof Sperk, Abteilungsleiter Product Management<br />
Financing der <strong>Bank</strong> Austria über Fremdwährungskredite.<br />
Im Schnitt ist jeder vierte Privatkredit in Österreich ein Franken-Kredit. Der überwiegende Teil der<br />
Kreditnehmer ist bei einem Franken-Kurs zwischen 1,50 bis 1,65 zum Euro eingestiegen. Beim<br />
kürzlich festgelegten Mindestkurs ergibt das einen (Buch-)Verlust von 20 bis 27 Prozent.<br />
Welche Position vertritt die <strong>Bank</strong> Austria in der Fremdwährungsdiskussion?<br />
Wir haben derzeit noch rund 60.000 Fremdwährungskreditnehmer, davon 57.000 in Schweizer<br />
Franken. Wir haben bereits im Jahr 2007, zu einem Zeitpunkt, zu dem noch Gewinnmitnahmen<br />
möglich waren, begonnen, unsere Kundinnen und Kunden zu informieren. Dies haben wir mit<br />
Beginn der Finanzkrise im Herbst 2008 ausgeweitet und sie zu persönlichen Gesprächen eingeladen.<br />
Es gibt auch immer wieder Informationsveranstaltungen. Wir nehmen insofern eine Vorreiterrolle<br />
in der Fremdwährungsdiskussion ein, als wir schon im Herbst 2008 die Geschäftspolitik für<br />
die Vergabe von Fremdwährungskrediten neu ausgerichtet und freiwillig Schritte gesetzt haben,<br />
die deutlich über die Mindestanforderungen der Finanzmarktaufsicht hinausgegangen sind.<br />
Was rät die <strong>Bank</strong> Austria ihren Frankenkreditnehmerinnen und -nehmern?<br />
Man muss vor allem individuelle Lösungen finden. Es gibt verschiedene Wege, wie eine Konvertierung<br />
in Euro, aber auch eine Teilkonvertierung. Es gibt auch die Möglichkeit, auf eine tilgende Variante<br />
des Kredits umzusteigen und/oder zusätzlich anzusparen. In jedem Fall sollte man ein klärendes<br />
Gespräch mit seiner Betreuerin bzw. seinem Betreuer führen. Dies gilt inbesondere auch für<br />
Kreditnehmer, die unverschuldet in Not geraten sind, denen die <strong>Bank</strong> Austria unbürokratisch hilft.<br />
„Bei Fremdwährungs-<br />
krediten muss man<br />
vor allem individuelle<br />
Lösungen finden.“<br />
Christof Sperk, Abteilungsleiter<br />
Product Management Financing<br />
der <strong>Bank</strong> Austria<br />
04/<strong>2011</strong> <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong> 11
Geld<br />
Nägel mit Köpfen:<br />
die WohnFinanzierungen<br />
der <strong>Bank</strong> Austria<br />
WOHnFInAnZIERUnG. Jede und jeder hat seine eigenen Wohnträume.<br />
Ob Renovierung oder Sanierung, Wohnungskauf oder Hausbau:<br />
Eine WohnFinanzierung der <strong>Bank</strong> Austria sitzt und passt!<br />
Das eigene Heim bildet den idealen<br />
Rückzugsort aus dem Alltag. Doch<br />
die Welt steht nicht still und jeder Tag<br />
bringt neue Veränderungen mit sich.<br />
Wie auch immer das Leben spielt: In den<br />
eigenen vier Wänden sollte man sich<br />
wohl fühlen – und dafür muss die Finanzierung<br />
auf soliden Beinen stehen. Sei es<br />
die Sanierung, um die Energiekosten zu<br />
senken, der Erwerb einer Eigentumswohnung<br />
oder der Hausbau: Mit den<br />
WohnFinanzierungen der <strong>Bank</strong> Austria<br />
kann man Nägel mit Köpfen machen!<br />
12 <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong> 04/<strong>2011</strong><br />
Maßgeschneiderter Finanzierungsplan<br />
Um eine ideale Finanzierung zu finden,<br />
gilt es zuallererst, einen Blick auf<br />
die individuelle Finanzsituation und<br />
die angestrebten Ziele zu werfen. Denn<br />
die schönsten Wohnträume haben meist<br />
eines gemeinsam: Die Investitionen übersteigen<br />
die vorhandenen Ersparnisse. Deshalb<br />
braucht man eine langfristige und<br />
maßgeschneiderte Wohnfinanzierung,<br />
die über die Jahre nicht zur Belastung<br />
wird, sondern sich immer wieder flexibel<br />
der eigenen Lebenssituation anpasst.<br />
Ganz wichtig ist es dabei, sich mittels<br />
eines „Kassasturzes“ einen Überblick<br />
über die zu erwartenden Gesamtkosten,<br />
inklusive einer Reserve für Unvorhergesehenes,<br />
zu verschaffen. Für diese Kalkulation<br />
benötigt man einiges an Erfahrung<br />
– und genau dabei hilft einem die<br />
<strong>Bank</strong> Austria Betreuerin bzw. der <strong>Bank</strong><br />
Austria Betreuer. Zusätzlich kann man<br />
gemeinsam mit ihr bzw. ihm herausfinden,<br />
welche Möglichkeiten der staatlichen<br />
Wohnbauförderungen bestehen.<br />
Jedes Bundesland bietet eine umfassende<br />
Palette an Förderungen, auf die man<br />
nicht verzichten sollte. Auf einen Klick<br />
ermöglicht einem der WohnbauförderungsRechner<br />
unter wohnbaufoerderung.bankaustria.at<br />
einen guten Überblick<br />
über die Förderlandschaft.<br />
Individuelle Finanzierungsmöglichkeiten<br />
So unterschiedlich wie die persönlichen<br />
Wohnträume sind auch die<br />
Möglichkeiten der WohnFinanzierung<br />
der <strong>Bank</strong> Austria. Je nachdem, welches<br />
Wohnvorhaben geplant ist, bieten sich<br />
flexible Möglichkeiten, seine Träume<br />
zu realisieren.
ErfolgsKredit<br />
Ein idealer „Partner“ für ein Renovierungsvorhaben<br />
oder die Einrichtung<br />
einer Wohnung ist der ErfolgsKredit.<br />
Er kann ohne bürokratische Hürden<br />
bereits nach 15 Minuten mit einer<br />
Höchstsumme von 50.000 Euro für eine<br />
Laufzeit von bis zu 20 Jahren aufgestellt<br />
werden. Und wenn es einmal finanziell<br />
nicht so gut läuft, ermöglichen flexible<br />
Raten und die Möglichkeit einer bis zu<br />
sechsmonatigen Tilgungsfreiheit, über<br />
mögliche Tiefen hinwegzukommen.<br />
HypothekarDarlehen<br />
Wer große Pläne hat, für den ist das<br />
HypothekarDarlehen die ideale Lösung.<br />
Die Darlehenshöhe orientiert sich unter<br />
anderem am Wert der angestrebten<br />
Immobilie und wird durch eine Grundbucheintragung<br />
abgesichert. Die notwendigen<br />
Konditionen können individuell<br />
gewählt werden. Der Beginn der<br />
Rückzahlung kann bis zum zwölften<br />
Monat verzögert werden und man kann<br />
frei zwischen fixer und variabler Verzinsung<br />
wählen.<br />
Ein Mehr an Service<br />
Rund ums Wohnen<br />
Unter wohnfinanzierungen.bankaustria.at<br />
stehen diverse CheckListen und Tools zur<br />
Verfügung:<br />
n WohnbauförderungsRechner<br />
n KreditRechner<br />
n EnergieRechner<br />
n FinanzCheck<br />
n LageCheck<br />
n Grundstückstest<br />
n Wohnungstest<br />
n Mietkalkulator<br />
n Gesamtkosten des Wohnprojektes<br />
n Haushaltsplan<br />
n 3D-Einrichtungsplaner<br />
WohnKredit<br />
Bei Wohnträumen ohne Grundbuchsicherung,<br />
wie einer Renovierung, einer<br />
Investitionsablöse oder der Einzahlung<br />
eines Genossenschaftsanteils, bietet sich<br />
der WohnKredit als tatkräftige Unterstützung<br />
an. Kredithöhe und Rückzahlung<br />
sind bei einer Laufzeit von bis zu<br />
25 Jahren individuell wählbar. Er passt<br />
sich auch stürmischen Zeiten an: In diesen<br />
reicht es, die anfallenden Zinsen zu<br />
begleichen, denn die Ratenzahlung kann<br />
bis zu einem Jahr ausgesetzt werden.<br />
Bau- & WohnKonto<br />
Zusätzlich bietet das Bau- & WohnKonto<br />
jederzeit einen Blick auf den Finanzierungsstand<br />
des Wohnprojektes. Gutschriften<br />
und Zahlungen sind übersichtlich<br />
abrufbar und ermöglichen eine einfache<br />
Vor- und Zwischenfinanzierung.<br />
Flexibilität und Sicherheit<br />
Mit den flexiblen WohnFinanzierungen<br />
der <strong>Bank</strong> Austria hat man auch<br />
bei langfristigen Projekten die Sicherheit,<br />
auf Änderungen in der Finanzsi-<br />
Wohntraum-Suche<br />
Erste Anregungen auf der Suche nach dem<br />
Wohntraum bietet das <strong>Bank</strong> Austria ImmobilienService<br />
(BA-IS) unter www.ba-is.at.<br />
Hier kann ein Blick auf über 1.000 angebotene<br />
Immobilien geworfen oder auch das<br />
eigene Objekt angeboten werden. Dafür<br />
wendet man sich am besten an die Beraterin<br />
bzw. den Berater bei der BA-IS, die bzw.<br />
der die Immobilie richtig in Szene setzt. Für<br />
eine kleine Lektüre zwischendurch sorgt<br />
die neunmal jährlich erscheinende Publikation<br />
„HeimVorteil“, die aktuelle Immobilienobjekte<br />
beinhaltet und kostenlos in allen<br />
<strong>Bank</strong> Austria Filialen aufliegt.<br />
Wohn-Tipps in Wien<br />
Hilfreiche Antworten zu Fragen<br />
aus den Bereichen Energiesparen<br />
und Wohnungskauf gibt es diesen<br />
Herbst im Laufe folgender Informationsveranstaltung:<br />
n EnergiesparSeminar: Mittwoch,<br />
9. 11. <strong>2011</strong>, 18 bis 21 Uhr<br />
n Tipps zum Kauf einer Eigentumswohnung:<br />
13. 10. und<br />
17. 11., 18.30 bis 21.30 Uhr<br />
Weitere Informationen online unter<br />
veranstaltungen.bankaustria.at;<br />
dort kann man sich auch für oben<br />
stehende Veranstaltungen anmelden.<br />
tuation reagieren zu können. Das wird<br />
ergänzt durch das flexible Betreuungs-<br />
angebot der Betreuerinnen und Betreuer<br />
der <strong>Bank</strong> Austria. Je nach Wunsch<br />
stehen diese auch außerhalb der Öffnungszeiten<br />
zur Verfügung.<br />
Informationen in der nächsten<br />
<strong>Bank</strong> Austria Filiale, bei der 24h ServiceLine<br />
unter 05 05 05-25 oder unter<br />
wohnfinanzierungen.bankaustria.at.<br />
Disability Management<br />
Menschen mit Behinderung schenkt die<br />
<strong>Bank</strong> Austria im Rahmen ihres Disability<br />
Managements besondere Aufmerksamkeit:<br />
Neben der <strong>Bank</strong>Card für Menschen<br />
mit Sehschwäche bietet die <strong>Bank</strong> Austria<br />
barrierefreie Zugänge und den Shuttle-<br />
Service für mobilitätseingeschränkte<br />
Kundinnen und Kunden in Wien.<br />
Nähere Informationen erhält man<br />
unter Tel. 05 05 05 DW 55096.<br />
04/<strong>2011</strong> <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong><br />
13
Geld<br />
Fernando Botero, „Picknick“ (Detail), 1989, Öl auf Leinwand, 132 x 175 cm, Privatbesitz<br />
Opulentes Sparen<br />
EDITIOn. Ein Picknick, das zum Sparen einlädt? Und mit dem man gleichzeitig anderen und<br />
sich selbst etwas Gutes tun kann? – Das KünstlerSparbuch der <strong>Bank</strong> Austria macht es möglich!<br />
Das Sparbuch ist eine der beliebtesten<br />
Sparformen der Österreicherinnen<br />
und Österreicher. Deshalb setzt die<br />
<strong>Bank</strong> Austria auch heuer rund um den<br />
Weltspartag wieder auf die Kunst des<br />
Sparens, diesmal auf die sehr üppige<br />
Kunst eines Kolumbianers: Das neue<br />
Cover des KünstlerSparbuches <strong>2011</strong><br />
ziert ein „Picknick“, nämlich jenes von<br />
Fernando Botero, einem der bekanntesten<br />
Künstler Lateinamerikas. Die neue<br />
Ausstellung im <strong>Bank</strong> Austria Kunstforum,<br />
die ab 12. Oktober <strong>2011</strong> zu sehen ist,<br />
lädt übrigens dazu ein, tief in die sinnliche<br />
Welt des in Medellin, Kolumbien,<br />
14 <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong> 04/<strong>2011</strong><br />
Üppige Präsenz<br />
Fernando Botero und seine „dicken Freunde“<br />
Fernando Botero wurde 1932 in Medellín, Kolumbien, geboren. Mit 12 Jahren beginnt<br />
er zu malen und publiziert im Alter von 16 Jahren seine erste Illustration in der Tages-<br />
zeitung „El Colombiano“. Zunächst widmet er sich ausschließlich der Malerei, 1973<br />
beginnt er, auch Skulpturen zu schaffen. Kernig, kräftig, kugelrund: Weltweit ist Botero<br />
für seinen einzigartigen plastischen Stil bekannt, dessen Bildsprache vor allem durch<br />
die überzeichnete Darstellung von Proportionen charakterisiert ist. Botero ist einer der<br />
renommiertesten und international bekanntesten kolumbianischen Maler und Bildhauer.<br />
Seine Werke sind in zahlreichen internationalen Museen und Ausstellungen zu sehen.<br />
Er selbst bezeichnete sich selbst einmal als den „kolumbianischsten aller kolumbianischen<br />
Maler“. Nähere Informationen über Fernando Botero und die Ausstellung im<br />
<strong>Bank</strong> Austria Kunstforum finden Sie auf den Seiten 40 und 41.<br />
© Fernando Botero
geborenen Malers und Bildhauers einzutauchen<br />
(Näheres dazu erfahren Sie<br />
auf den Seiten 40 und 41).<br />
Opulent und attraktiv ist aber nicht<br />
nur das Cover des KünstlerSparbuchs<br />
<strong>2011</strong>, sondern auch sein Inhalt. Bereits<br />
ab einer Einmalzahlung von 500 Euro<br />
kann man sich attraktive Fixzinsen<br />
sichern. Es ist ausschließlich im Aktionszeitraum<br />
von 10. 10. bis 4. 11. <strong>2011</strong> in<br />
limitierter Auflage erhältlich. Deshalb<br />
sollte man sich nicht allzu lange Zeit<br />
lassen und der Einladung zu Ferdinand<br />
Boteros „Picknick“ sehr rasch folgen!<br />
Die Kunst, Gutes zu tun<br />
Mit dem KünstlerSparbuch <strong>2011</strong> kann<br />
man auch heuer wieder Gutes tun: Mit<br />
jedem neu eröffneten Sparbuch unterstützt<br />
die <strong>Bank</strong> Austria mit 50 Cent<br />
das Siegerprojekt des <strong>Bank</strong> Austria<br />
Förderpreises „Best Start <strong>2011</strong>“. Der<br />
Preis, der heuer zum zweiten Mal ausgeschrieben<br />
wurde, ist für die <strong>Bank</strong><br />
Austria ein wesentlicher Schritt, ihre<br />
soziale Verantwortung wahrzunehmen<br />
und sich aktiv für bedürftige Menschen<br />
einzusetzen. Abgestimmt wurde unter<br />
Teilnahme der engagierten Öffentlichkeit<br />
durch Internet- und Handy-<br />
Voting bzw. SMS. Mit rund 61 Prozent<br />
der Stimmen wurde „AMBER-MED“<br />
aus fünf Projekten, die von einer Expertenjury<br />
vorab unter allen eingereichten<br />
ausgewählt worden waren, zum Sieger<br />
gekürt. Die Beteiligung am Voting war<br />
heuer enorm hoch und dafür bedankt<br />
sich die <strong>Bank</strong> Austria sehr herzlich!<br />
„AMBER-MED“: medizinische Versorgung<br />
für Menschen ohne Versicherung<br />
„AMBER-MED“ bietet ambulant-me-<br />
dizinische Behandlung mit Medikamentenhilfe<br />
und soziale Beratung für<br />
Menschen ohne Krankenversicherung.<br />
Das Projekt startete 2004 mit dem Ziel,<br />
nicht-krankenversicherten Obdachlosen<br />
und Asylsuchenden medizinische<br />
Sparen und viel mehr …<br />
Schiff ahoi!<br />
Ein zusätzlicher Kunstanker: Das KünstlerSparbuch <strong>2011</strong> entführt auf eine Kreuzfahrt<br />
durch die musikalischen Weltmeere! Der Udo-Jürgens-Musicalhit „Ich war noch niemals<br />
in New York“ legt wieder im Raimund Theater in Wien an und lädt die Landratten zu einer<br />
abenteuerlichen Schiffsreise ein. Mit der Eröffnung eines KünstlerSparbuchs <strong>2011</strong> können<br />
zwei Eintrittskarten der Kategorie 1 bis 4 für die Freitags-, Samstags-, Sonntags-<br />
und Dienstags-Vorstellungen im ersten Quartal 2012 mit einer Preisermäßigung von 35<br />
Prozent erworben werden. Die Eröffnung des KünstlerSparbuchs und der Erwerb der<br />
Eintrittskarten sind von 10. 10. bis 4. 11. <strong>2011</strong> in jeder <strong>Bank</strong> Austria Filiale möglich!<br />
Das erfolgreiche Musical mit Songs von Udo Jürgens ist erstmals im Jahr 2007 in Hamburg<br />
an Land gegangen und verzeichnete während seiner ersten Spielzeit bereits über<br />
eine Million begeisterter Besucher. Grund genug, sich auf eine weitere Erkundungsreise<br />
nach Wien zu begeben. Mit im Gepäck sind 21 der größten Hits des international erfolgreichen<br />
Komponisten, Sängers und Entertainers Udo Jürgens. Und an Bord des Luxusliners<br />
finden sich die Publikumslieblinge Ann Mandrella, Andreas Lichtenberger, Peter<br />
Fröhlich und Hertha Schell.<br />
Weitere Informationen zum KünstlerSparbuch erhält man ab 10. 10. <strong>2011</strong> bei den<br />
Kundenbetreuerinnen und Kundenbetreuern in den <strong>Bank</strong> Austria Filialen.<br />
Beratung und Behandlung zu ermöglichen.<br />
Im Laufe der Zeit haben sich<br />
zunehmend Österreicherinnen und<br />
Österreicher ohne bestehende Versicherung<br />
an das Projekt gewandt.<br />
Das Besondere daran: Ermöglicht<br />
wird das Leistungsangebot durch<br />
50 ehrenamtlich tätige Männer und<br />
Frauen, darunter Ärztinnen und Ärzte,<br />
Therapeutinnen und Therapeuten,<br />
Dolmetscherinnen und Dolmetscher<br />
sowie Assistentinnen und Assistenten.<br />
Diese machen es möglich, dass jährlich<br />
in Österreich 800 Menschen ohne<br />
Krankenversicherung behandelt und<br />
beraten werden. Das große Ziel der Ein-<br />
richtung für das Jahr <strong>2011</strong> ist es, das<br />
© VBW/Rolf Bock<br />
Angebot im Bereich Gesundheitsvorsorge<br />
für Schwangere, Babys, Kinder<br />
und Jugendliche auszubauen. „AMBER-<br />
MED“ ist ein Gemeinschaftsprojekt von<br />
Diakonie Flüchtlingsdienst und Österreichischem<br />
Roten Kreuz.<br />
INFOS: Informationen findet man unter<br />
http://foerderpreis.bankaustria.at<br />
bzw. http://amber.diakonie.at. „<strong>Bank</strong><br />
<strong>exklusiv</strong>“ wird das Siegerprojekt in<br />
einem im November erscheinenden<br />
„<strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong> plus“ zum Thema Sozialsponsoring<br />
groß präsentieren!<br />
Falls Sie für „AMBER-MED“ spenden<br />
wollen: Die Kontonummer bei der<br />
<strong>Bank</strong> Austria lautet 50970082411.<br />
04/<strong>2011</strong> <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong><br />
15
Private <strong>Bank</strong>ing<br />
Die finanzielle Zukunft mitgestalten<br />
FInAnCIAL PLAnnInG. Die Beschäftigung mit unserer persönlichen Finanzsituation begleitet uns unser<br />
Leben lang. Eine professionelle Finanzplanung ist die optimale Grundlage für zukünftige Entscheidungen.<br />
Herr K. ist 56 Jahre alt und fragt sich, ob<br />
seine Vermögensstruktur und seine<br />
private Vorsorge für seinen Pensionsantritt<br />
geeignet sind. Dabei möchte der<br />
Vater von zwei Söhnen sein Vermögen<br />
auf jeden Fall erhalten. Er ist Rechtsanwalt,<br />
verheiratet und sein jüngster<br />
Sohn studiert noch. Frau B., 43 Jahre alt,<br />
geschieden und alleinerziehende Mutter<br />
zweier schulpflichtiger Töchter,<br />
muss ebenfalls ihre kleine Familie gegen<br />
unvorhersehbare Ereignisse absichern.<br />
Auch bei Unfall, Berufsunfähigkeit<br />
oder sogar im Falle ihres Todes sollen die<br />
zwei Mädchen versorgt sein. Sie stellt<br />
sich die Frage, ob die Versicherungsleistungen<br />
und das vorhandene Vermögen<br />
ausreichen, im Fall der Fälle den Lebensstandard<br />
ihrer Familie zu halten.<br />
Die Ausgangssituationen für Finanzplanungen<br />
sind so vielfältig wie<br />
das Leben. Die Antworten auf die oben<br />
genannten und viele andere Fragen können<br />
nur auf einer fundierten Analyse der<br />
aktuellen Finanzsituation, bestehender<br />
Veranlagungen, Immobilien, Versiche-<br />
Wohin geht die finanzielle Reise?<br />
16 <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong> 04/<strong>2011</strong><br />
„Financial Planning liefert ein individuelles<br />
Finanzkonzept, das es ermöglicht,<br />
ein ganzheitliches und strukturiertes<br />
Gesamtbild aller Vermögenswerte der<br />
Kundin bzw. des Kunden zu erarbeiten.“<br />
Ruth Iwonski-Bozó, Head of Private <strong>Bank</strong>ing Sales<br />
rungen, aber auch Verbindlichkeiten<br />
und Ausgaben beruhen. Finanzplanung<br />
ist demnach vergleichbar mit einer<br />
betrieblichen Unternehmensrechnung,<br />
Wesentliche Fragen im Zuge einer Financial-Planning-Analyse<br />
n Kann ich meine Lebensziele mit meiner Gesamtvermögensstruktur<br />
(Immobilien, Wertpapiere, Versicherungsvermögen usw.) erreichen?<br />
n Sind meine Veranlagungen auch unter steuerlichen Aspekten optimal?<br />
n Kann ich meinen Lebensstandard aufrechterhalten, wenn ich in Pension gehe?<br />
n Habe ich die passenden Produkte für meine persönliche Vorsorge gewählt?<br />
n Sind meine Familie und ich finanziell abgesichert, wenn ein unvorhersehbares<br />
Ereignis wie Erwerbsunfähigkeit oder ein Todesfall eintritt?<br />
n Wie kann ich meine Vermögenswerte am sinnvollsten an meine Nachfolger<br />
weitergeben?<br />
bestehend aus Einnahmen-Ausgaben-<br />
Rechnung, Kostenrechnung, Liquiditätsprognosen<br />
und vielem mehr.<br />
Beratung nach strengen Grundsätzen<br />
Die Analyse- und Beratungsleistung<br />
Financial Planning stellt Bedürfnisse<br />
und Ziele in den Mittelpunkt der Beratung.<br />
Fragestellungen betreffend ein<br />
besseres Chancen-Risiko-Verhältnis in<br />
der Vermögensstruktur, geeignete Absicherungsmaßnahmen<br />
für Berufsunfähigkeits-<br />
oder Unfallrisiken oder die<br />
richtige Gestaltung der Vermögensweitergabe<br />
werden profund analysiert und<br />
in klaren Handlungsalternativen dargelegt.<br />
Professionelle Finanzplanerinnen<br />
und Finanzplaner sind umfassend und<br />
gezielt für diesen speziellen Beratungsansatz<br />
ausgebildet und dessen ethischen<br />
Grundsätzen verpflichtet: völlige Transparenz<br />
und Nachvollziehbarkeit der<br />
Ergebnisse, Diskretion, Objektivität und<br />
Neutralität. Sie sind als CFP, Certified<br />
Financial Planner, zertifiziert.<br />
In Finanz- und Vermögensfragen<br />
müssen alle Komponenten aufeinander<br />
abgestimmt sein. Was nützt es, wenn<br />
Werte vorhanden sind, aber beispielsweise<br />
liquide Mittel zum Kauf einer<br />
Immobilie fehlen? Immer wichtiger<br />
wird es für jeden Einzelnen auch, private<br />
Vorsorge- und Absicherungsmaßnahmen<br />
zu treffen: sowohl für den<br />
Ruhestand als auch für Risiken des<br />
täglichen Lebens. Alle Entscheidungen<br />
über zukünftige Finanzen sollen auf<br />
solider Basis getroffen werden und<br />
unter steuerlichen Gesichtspunkten<br />
attraktiv sein.
Jede ordnungsgemäße Finanzplanung<br />
hat den sechs Grundsätzen des<br />
Financial Planning zu entsprechen:<br />
Vollständigkeit: Erfassung und<br />
Analyse aller Kundendaten<br />
Vernetzung: Wirkungen und Wechselwirkungen<br />
der einzelnen Daten unter<br />
Einbeziehung persönlicher, rechtlicher,<br />
steuerlicher und volkswirtschaftlicher<br />
Faktoren<br />
Individualität: Die Kundin bzw. der<br />
Kunde und das familiäre und berufliche<br />
Umfeld sowie Ziele und Bedürfnisse<br />
stehen im Mittelpunkt.<br />
Richtigkeit: fehlerfreie Durchführung<br />
Verständlichkeit: Ergebnispräsentation<br />
soll verständlich und nachvollziehbar<br />
sein.<br />
Dokumentationspflicht: schriftliche<br />
Analyse<br />
<strong>Bank</strong> Austria Private <strong>Bank</strong>ing<br />
baut auf Financial Planning<br />
Die richtige Zusammenstellung der Vermögenskomponenten<br />
– vom Sparbuch<br />
bis zu Immobilien –, abgestimmt auf die<br />
jeweiligen Bedürfnisse, entscheidet über<br />
ihren Nutzen. Im <strong>Bank</strong> Austria Private<br />
<strong>Bank</strong>ing gehört eine Financial-Planning-Beratung<br />
zu den Basisbausteinen.<br />
„Financial Planning liefert ein individuelles<br />
Finanzkonzept, das es ermög-<br />
licht, ein ganzheitliches Bild aller Vermögenswerte<br />
zu erarbeiten“, erläutert<br />
Ruth Iwonski-Bozó, Head of Private<br />
<strong>Bank</strong>ing Sales. Darauf aufbauend, kann<br />
die beste, auf die Wünsche der Kundinnen<br />
und Kunden abgestimmte<br />
Strategie ermittelt werden.<br />
Die Finanzplanung des <strong>Bank</strong><br />
Austria Private <strong>Bank</strong>ing erfolgt<br />
in fünf Schritten, von der Datenerhebung<br />
im Erstgespräch bis zur Realisierung<br />
und Kontrolle. Aufbauend<br />
auf der Analyse der Ist-Situation, erfolgt<br />
die Planung der Finanz- und Vermögensstrategie.<br />
In einem ausführlichen<br />
Die Inhalte des Financial Planning<br />
Vermögensoptimierung Liquiditätsplanung<br />
Risikobetrachtung Pensionsbetrachtung<br />
Nachfolgebetrachtung<br />
Beratungsgespräch wird diese diskutiert<br />
und mögliche Umsetzungsschritte werden<br />
besprochen. Ganz wesentlich sind<br />
hierbei die individuellen Lebensziele<br />
und Zukunftspläne der Kundin bzw.<br />
des Kunden. Eine ausführliche Zusammenfassung<br />
erleichtert entscheidend<br />
die Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse<br />
und die weiterführende Beratung<br />
durch Rechtsanwälte oder Steuerberater.<br />
Basierend auf der erstmaligen Finanz-<br />
Financial Planning<br />
In fünf Schritten zu Ihrer persönlichen Finanzplanung<br />
1. Gespräch/Datenerhebung<br />
n Definition persönlicher Ziele, Wünsche und Bedürfnisse<br />
n Aufnahme von Vermögen/Verbindlichkeiten, Einnahmen/Ausgaben sowie relevante Informationen – Status quo<br />
5. Realisierung und Kontrolle<br />
n Aktive Begleitung<br />
n Kontrolle und Aktualisierung<br />
der Analyse und Planung<br />
4. Strategien/Empfehlungen<br />
n Besprechung und Abstimmung der Ergebnisse<br />
n Nachvollziehbare Dokumentation<br />
n Ihr persönliches Umsetzungskonzept<br />
2. Analyse<br />
n Professionelle Datenauswertung<br />
n Erstellung von Berechnungen<br />
und Prognosen<br />
n Statusbericht<br />
3. Planung<br />
n Entwicklung Ihrer individuellen<br />
Finanz- und Vermögensstrategie<br />
n Erarbeitung und Bewertung alternativer<br />
zukunftsorientierter Szenarien<br />
analyse und den darauf aufbauend<br />
getroffenen Entscheidungen ist es sinnvoll,<br />
die Finanzplanung in regelmäßigen<br />
Abständen an die aktuelle Lebenssituation<br />
und die Lebensziele anzupassen. Dies<br />
führt zu einer wertvollen lebensbegleitenden<br />
und strukturierten Betreuung, bei<br />
der Strategien und Szenarien nachhaltig<br />
geplant und koordiniert werden. n<br />
© Fotolia
Tolle Prämien warten auf Sie, wenn Sie die <strong>Bank</strong> Austria weiterempfehlen! Hier eine Auswahl …<br />
Kurz und aktuell<br />
Gut empfohlen!<br />
Zufrieden mit der <strong>Bank</strong> Austria?<br />
Dann einfach weiterempfehlen!<br />
Kompetente Ansprechpartnerinnen<br />
und Ansprechpartner, freundliche und<br />
individuelle Beratung, eine interessante<br />
Produktpalette? Wer mit den Leistungen<br />
der <strong>Bank</strong> Austria zufrieden ist,<br />
sollte das jetzt nicht für sich behalten:<br />
Denn für eine erfolgreiche Weiterempfehlung<br />
bedankt sich die <strong>Bank</strong> Austria<br />
mit einer tollen Prämie.<br />
Schritt für Schritt zur Prämie<br />
1. Weiterempfehlen: Der Familie, den<br />
Freunden von den Vorzügen der <strong>Bank</strong><br />
Austria erzählen.<br />
2. Formular ausfüllen: Gemeinsam mit<br />
der neu geworbenen Person das Formular,<br />
das man im Internet unter http://<br />
familyandfriends.bankaustria.at findet<br />
oder als Folder in seiner Filiale erhält,<br />
ausfüllen.<br />
3. Prämie auswählen: Das Empfehlungsprogramm<br />
der <strong>Bank</strong> Austria belohnt<br />
erfolgreiche Neukundenwerbungen mit<br />
einer Classic-, Deluxe- oder Platinum-<br />
Prämie. Die Prämiengruppen Classic<br />
und Platinum beinhalten eine Reihe<br />
attraktiver Sachprämien oder – wahlweise<br />
– Kontogutschriften in Höhe von 25<br />
bzw. 100 Euro. Die Prämiengruppe<br />
Deluxe umfasst Kontogutschriften in der<br />
Höhe von 50 Euro. Man erhält die Prämi-<br />
1) Voraussetzung sind regelmäßige Gehalts- bzw. Pensionseingänge. Ausgenommen sind beleghafte Sollbuchungen beim ErfolgsKonto. Die Kosten betragen 0,23 Euro je Buchung.<br />
2) iPod shuffle und iPod touch sind eingetragene Marken der Apple Inc., die in den USA und anderen Ländern eingetragen sind.<br />
18 <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong> 04/<strong>2011</strong><br />
2)<br />
SERVICE. Von Pensionsvorsorge bis zu „Sicherheitstipps“ für <strong>Bank</strong>karten, von den ErfolgsKonten über<br />
Prämien für neukunden bis zum <strong>exklusiv</strong>en Gewinnspiel präsentieren wir hier die aktuellsten Informationen.<br />
Vom malerischen Bodensee bis zum Gipfel des Groß-<br />
glockners, vom Grazer Uhrturm bis zum Wiener Riesenrad:<br />
Die <strong>Bank</strong>Card gibt es jetzt auch als Motivkarte<br />
gratis zu jedem ErfolgsKonto dazu.<br />
enkategorie, die dem Produktabschluss<br />
des geworbenen Kunden entspricht.<br />
Gut umgestiegen!<br />
ErfolgsKonto für jeden Geschmack<br />
Ein Konto, das von Montag bis Sonntag,<br />
rund um die Uhr, für einen da ist? Und<br />
dazu noch ein bisschen mehr kann? Die<br />
ErfolgsKonten der <strong>Bank</strong> Austria sind so<br />
vielseitig, dass für jeden Geschmack das<br />
richtige dabei ist. Und das Schöne: Bei<br />
Neuabschluss eines ErfolgsKontos für<br />
regelmäßige Gehalts- und Pensionseingänge<br />
bis 31. 12. <strong>2011</strong> ist die Kontoführung<br />
für ein Jahr gratis. 1) Im Falle eines Wechsels<br />
muss man sich um nichts kümmern:<br />
Die <strong>Bank</strong> Austria regelt alle Formalitäten<br />
mit dem bisherigen Kreditinstitut.<br />
Nähere Informationen bei Ihrer<br />
Betreuerin bzw. Ihrem Betreuer sowie<br />
in der nächsten <strong>Bank</strong> Austria Filiale.<br />
2)<br />
Gut aufbewahrt!<br />
Tipps zur richtigen Verwendung und<br />
Verwahrung von <strong>Bank</strong>- und Kreditkarten<br />
Die <strong>Bank</strong>- und Kreditkarten der <strong>Bank</strong><br />
Austria werden in Österreich produziert<br />
und unterliegen sehr strengen<br />
Qualitätskontrollen. Um eine lange<br />
Lebensdauer zu gewährleisten, sollte<br />
man folgende Tipps beachten:<br />
n Lautsprecher in Handys, Stereoanlagen,<br />
iPads 2) etc. können Magnetstreifen<br />
entmagnetisieren. Auch wenn<br />
Magnetschlüssel oder Magnetverschlüsse<br />
von Taschen mit der Karte<br />
in Kontakt gebracht werden, ist diese<br />
nicht mehr funktionstüchtig.<br />
n Die kräftigen Skiträger-Magnete<br />
löschen alles, was ihnen zu nahe<br />
kommt. Ebenso sind Bahn-Klapptische<br />
oft mit Haltemagneten ausgestattet,<br />
die die Magnetstreifendaten<br />
beeinträchtigen. Und auch Systeme,<br />
wie sie von Handelsbetrieben zum<br />
Entsichern der Ware eingesetzt werden,<br />
löschen den Magnetstreifen.<br />
Richtige Aufbewahrung:<br />
Hitze von über 60˚ C führen zu Verformungen<br />
der Karte, etwa im abgestellten<br />
Auto. Sie sollte auch nicht beim<br />
Kleingeld aufbewahrt werden, da sie<br />
zerkratzt werden könnte. Ebenso ist die<br />
Gesäßtasche kein geeigneter Ort, um<br />
eine <strong>Bank</strong>karte sicher zu verwahren.
Gut vorgesorgt<br />
Mit ZukunftsBonus bis Jahresende 3)<br />
Jetzt kann man sich in der <strong>Bank</strong> Austria<br />
bis Jahresende bei folgenden Vorsorgeprodukten<br />
der <strong>Bank</strong> Austria Creditanstalt<br />
Versicherung AG für seine laufenden<br />
Einzahlungen einen Zukunfts-<br />
Bonus sichern:<br />
n Das PensionsManagement Golden<br />
Gate, eine klassische Rentenversicherung,<br />
ermöglicht ein flexibles Vorsorgen<br />
für die Pension, bei dem man<br />
aus elf verschiedenen Pensionsstichtagen<br />
wählen kann.<br />
n Mit der VorsorgePlus-Pension baut<br />
man auf eine Zukunftsvorsorge, die<br />
jährlich zwischen 8,5 und 13,5 Prozent<br />
staatliche Förderung bringt. Für <strong>2011</strong><br />
beträgt diese Förderung 8,5 Prozent.<br />
Das heißt: Für jeden Euro, den man<br />
heuer investiert (bis maximal 2.313,36<br />
Euro) legt der Staat fast neun Cent dazu.<br />
Informationen in Ihrer Filiale oder<br />
unter www.bankaustria.at.<br />
3) iDie UniCredit <strong>Bank</strong> Austria AG ist in der Versicherungsvermittlung in<br />
der Form „Versicherungsagent“ für die Versicherungsprodukte der<br />
<strong>Bank</strong> Austria Creditanstalt Versicherung AG tätig.<br />
Ein Schloss für alle Sinne<br />
DAUERBOnUS-GEWInnSPIEL. 1347 unter niklas dem Mühldorfer<br />
erstmals urkundlich erwähnt, lädt das Schloss Mühldorf, ein attraktiver<br />
Dauerbonus-Partner, heute zum Innehalten und Verweilen ein.<br />
A ufbauend<br />
auf der historischen<br />
Substanz des mittelalterlichen<br />
Landsitzes, präsentiert sich das<br />
Schloss heute als ein Wohlfühl- und<br />
Golfhotel, dessen Reiz sich niemand<br />
entziehen kann. Ob Massage, Golf,<br />
Reiten oder Wandern: Hier ist sicher<br />
für jeden das Richtige dabei. Und im<br />
Restaurant kann man feinste österreichische<br />
Küche genießen.<br />
INFO UND BUCHUNG:<br />
<strong>Bank</strong> Austria Kundinnen und Kunden<br />
erhalten bei Buchung zusätzlich<br />
eine Ausfahrt mit dem BMW<br />
Z4 Cabrio (nach Verfügbarkeit). Bei<br />
Bezahlung mit der DinersClub Card<br />
Info<br />
der <strong>Bank</strong> Austria gibt es den Dauerbonus<br />
von 10 Prozent.<br />
Schloss Mühldorf, 4101 Feldkirchen/<br />
Donau, Tel.: 0 72 33 /72 41, E-Mail:<br />
schloss@muehldorf.co.at<br />
www.schlossmuehldorf.at<br />
GEWINNEN SIE!<br />
Wir verlosen ein Wochenende für<br />
zwei Personen mit einer Ausfahrt mit<br />
dem BMW Z4 Cabrio! Beantworten<br />
Sie bitte folgende Frage: Wann und<br />
unter wem wurde das Schloss erstmals<br />
urkundlich erwähnt?<br />
Ihre Antworten bitte bis 21. Oktober an<br />
E-Mail: pub@unicreditgroup.at.<br />
Der Dauerbonus in Kürze<br />
Mit der DinersClub Card der <strong>Bank</strong> Austria (Golf, Gold oder Classic) hat man den Dauerbonus<br />
von 10 Prozent bei über 500 Partnern aus der Gastronomie, der Hotellerie<br />
sowie aus den Bereichen Wellness und Beauty in der Tasche – ein <strong>exklusiv</strong>er Vorteil,<br />
den keine andere <strong>Bank</strong> bietet. Sobald man mit seiner Diners Club Card der <strong>Bank</strong><br />
Austria bei einem der attraktiven Partnerbetriebe bezahlt, erhält man automatisch<br />
10 Prozent Rabatt. Der Abzug wird bei der nächstfolgenden Diners-Club-Rechnung<br />
mit einer eigenen Buchungszeile vermerkt. So sieht man auf einen Blick, wie viel man<br />
sich mit dem 10-prozentigen Dauerbonus erspart hat. Ob man fein essen geht, sich<br />
einen Urlaub in einem der zahlreichen Hotelbetriebe mit vier oder sogar fünf Sternen<br />
gönnen möchte oder sich einen Wellness- und Beauty-Aufenthalt leistet: Bei den<br />
über 500 Dauerbonuspartnern in ganz Österreich findet jede und jeder das Richtige.<br />
04/<strong>2011</strong> <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong><br />
19
Hoch hinaus!<br />
GESCHLOSSEnER IMMOBILIEnFOnDS. Die <strong>Bank</strong> Austria bietet ihren Kundinnen und Kunden<br />
jetzt <strong>exklusiv</strong> Beteiligungen an der Zentrale der Deutschen Börse in Eschborn an!<br />
Wer nicht an, sondern mit der Börse<br />
Geld verdienen möchte, für den<br />
steht die Ampel nun auf Grün: René<br />
Benkos SIGNA hat die Zentrale der<br />
Deutschen Börse in Eschborn bei Frankfurt<br />
gekauft – und erstmals haben auch<br />
die Österreicherinnen und Österreicher<br />
jetzt die Möglichkeit, sich an dieser<br />
momentan vielleicht attraktivsten<br />
deutschen Neubau-Büroimmobilie zu<br />
beteiligen. Die Zeichner des Fonds dürfen<br />
pro Jahr mit einer prognostizierten<br />
Ausschüttung von 5,5 auf 5,75 Prozent<br />
ansteigend rechnen.<br />
Die Düsseldorfer SIGNA Property<br />
Funds Deutschland AG, eine Tochter<br />
der SIGNA Holding, hat die Immobilie<br />
THE CUBE 2010 für rund 230 Mio. Euro<br />
erworben. Die Zentrale der Deutschen<br />
Börse besticht nicht nur durch ihre futuristische<br />
Architektur, sie ist auch das<br />
erste Hochhaus in Deutschland, das die<br />
höchste Kategorie nach dem Zertifizierungssystem<br />
„Leadership in Energy and<br />
Environmental Design (LEED)“ erreicht<br />
hat – den Platin-Standard. Frank Tölle,<br />
CEO der SIGNA Property Funds: „THE<br />
CUBE setzt ein Signal und zeigt, dass<br />
Ökonomie und Ökologie nicht im<br />
Widerspruch zueinander stehen. Damit<br />
repräsentiert das Gebäude eine neue<br />
Philosophie der gelebten Verantwortung<br />
und des Aufbruchs für zukünftige<br />
Green-Building-Vorhaben in Europa.“<br />
Das Gebäude mit 21 oberirdischen<br />
Geschoßen hat eine Bruttogeschoßflä-<br />
20 <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong> 04/<strong>2011</strong><br />
che von ca. 65.200 m 2. Auf dem Dach<br />
befinden sich eine Solaranlage und zwei<br />
Blockheizkraftwerke. Alleinmieterin ist<br />
die Deutsche Börse AG, die das Objekt<br />
Das Beteiligungsangebot im Überblick<br />
Profil des Beteiligungsmodells<br />
n Firma Beteiligungsgesellschaft: SIGNA 13 Eschborn<br />
Objektfonds GmbH & Co. KG<br />
n Büro-, Neben- und Technikflächen: ca. 65.215 m²<br />
(BGF gemäß Mietvertrag)<br />
n Kfz-Stellplätze: 886<br />
n Mieterin: Deutsche Börse AG<br />
n Vermietungsstand: 100 Prozent<br />
n Restlaufzeit Mietvertrag: ca. 14 Jahre und 5 Monate<br />
n Mieteinnahmen <strong>2011</strong> (Prognose): 13,608.270 Euro<br />
n Mindesteinlage, ohne Agio: 10.000 Euro<br />
n Anfangsauszahlung p.a. (Prognose): 5,50 Prozent<br />
(ab Jahr 11 auf 5,75 Prozent steigend)<br />
n Einkunftsarten: Vermietung und Verpachtung<br />
(überwiegend), Kapitalvermögen (geringfügig)<br />
zunächst für 15 Jahre, bis zum 30. September<br />
2025, angemietet hat und die<br />
Option auf eine Mietverlängerung von<br />
zweimal je fünf Jahren besitzt. n<br />
Für österreichische Investoren werden aufgrund des Doppelbesteuerungsabkommens<br />
zwischen den beiden Ländern die Erträge aus dem Fonds in Deutschland versteuert.<br />
Sollten keine weiteren Einkünfte im Nachbarland anfallen, werden diese gar nicht oder nur<br />
in geringem Umfang zu Buche schlagen. Informationen in jeder Filiale der <strong>Bank</strong> Austria<br />
sowie unter www.signa13.at.<br />
Wichtiger Hinweis: Wie jede Veranlagung beinhaltet auch dieses Investment<br />
neben Chancen auch Risiken, z.B. handelt es sich dabei um eine unternehmerische<br />
Beteiligung mit dem Risiko des Totalverlusts, weiters Risiken aus einer möglichen<br />
negativen Entwicklung des Büromarkts Eschborn und der Marktmieten etc.<br />
Eine detaillierte Aufstellung der Risiken findet sich im Verkaufsprospekt im Kapitel<br />
„Risiken des Beteiligungsmodells“, Seite 52. Für eine Beteiligung ist ausschließlich<br />
der Kapitalmarktprospekt der Beteiligungsgesellschaft vom 20. Mai <strong>2011</strong><br />
(der „Kapitalmarktprospekt“) maßgeblich.
ww<br />
s<br />
Inhalt<br />
Interview mit Dieter Hengl,<br />
<strong>Bank</strong> Austria Vorstand für<br />
Corporate & Investment <strong>Bank</strong>ing 2<br />
Unternehmensplanung: Wissen,<br />
wo man ist, um weiterzukommen 4<br />
Eigenkapitalausstattung 6<br />
Finanzierungsstrategie<br />
Platzierungen auf dem Kapitalmarkt 7<br />
Sicherheit bei Wellengang 8<br />
Info: Bei Ihrem Firmenkundenbetreuer<br />
oder unter www.bankaustria.at<br />
–> „Firmenkunden“<br />
Sonderthema<br />
Optimierung der<br />
Finanzierungsstruktur<br />
von Unternehmen<br />
Kurz & aktuell<br />
Sicher durch<br />
stürmische Zeiten<br />
UNTERSTÜTZUNG. Die beiden letzten,<br />
wirtschaftlich herausfordernden Jahre<br />
haben gezeigt, dass nur ein ausgewogenes<br />
Verhältnis zwischen Eigen- und Fremdkapital<br />
die Grundlage für gesundes Wachstum<br />
bildet. Die <strong>Bank</strong> Austria, als DER<br />
strategische Finanzpartner, unterstützt<br />
heimische Unternehmen bei der Analyse<br />
und Optimierung aller bestehenden und<br />
zukünftigen Finanzierungen und entwickelt<br />
mit ihnen gemeinsam eine maßgeschneiderte<br />
Finanzierungsstruktur für die jeweiligen<br />
Unternehmensziele.<br />
Im Dialog mit den<br />
Kundinnen und Kunden<br />
GEMEINSAM. Damit Unternehmen auch<br />
weiterhin mit Zuversicht in die Zukunft blicken<br />
können, ist der offene Dialog mit den<br />
kompetenten Betreuerinnen und Betreuern<br />
in der <strong>Bank</strong> Austria die Basis für eine<br />
maßgeschneiderte Finanzierungstruktur.<br />
Im Zentrum des Gesprächs stehen dabei<br />
das Geschäftsmodell, die Geschäftsentwicklung<br />
in der Vergangenheit, der<br />
Ausblick auf die zukünftige Wirtschafts-,<br />
Markt- und Branchenentwicklung sowie<br />
die daraus resultierende mittel- bis langfristige<br />
Geschäftsplanung.<br />
Sonderthema <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong><br />
© mauritius images<br />
1
„ Langfristige Kundenbeziehungen<br />
leben vom offenen Dialog“<br />
InTERVIEW. Dieter Hengl, <strong>Bank</strong> Austria Vorstand für Corporate & Investment <strong>Bank</strong>ing, über veränderte<br />
wirtschaftliche Rahmenbedingungen und nachhaltige Finanzierungsstrukturen in Zeiten der Unsicherheit.<br />
„<strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong>“: Unternehmen stehen vor<br />
großen Herausforderungen. Einerseits müssen<br />
sie durch vielfältige Investitionen ihre<br />
Konkurrenzfähigkeit sichern, andererseits<br />
– angesichts vieler Fragezeichen am Konjunkturhorizont<br />
– ihre Finanzierungsstruktur<br />
und ihre Liquiditätsplanung betont vorsichtig<br />
anlegen. Wie kann und soll ein Unternehmen<br />
in einer so schwierigen Situation agieren?<br />
Dieter Hengl: Die Wirtschaftslage hat<br />
sich in jüngster Zeit wieder eingetrübt,<br />
bei vielen Unternehmen ist der Optimismus<br />
geringer geworden. Aber auch<br />
in unsicheren Zeiten müssen Unternehmen<br />
nach vorne blicken und Chancen<br />
ergreifen – dafür sind eine solide<br />
Eigenkapitalausstattung und eine stabile<br />
Fremdkapitalstruktur wichtig. Wenn<br />
Unternehmen gemeinsam mit der <strong>Bank</strong><br />
eine maßgeschneiderte Finanzierungsstruktur<br />
erarbeiten, dann sichern sie die<br />
2 <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong> Sonderthema<br />
Umsetzung ihrer strategischen Ziele und<br />
ihre langfristige Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Wie sieht der Weg zur maßgeschneiderten<br />
Finanzierungsstruktur aus?<br />
Wir schauen die Ausgangssituation<br />
an, analysieren die derzeitigen Struk-<br />
Zur Person<br />
„Wie auch immer die aktuelle<br />
Lage aussieht: Jedes Umfeld<br />
bietet auch Chancen.“<br />
Dieter Hengl, <strong>Bank</strong> Austria Vorstand für<br />
Corporate & Investment <strong>Bank</strong>ing<br />
turen, betrachten die Branche und das<br />
Marktumfeld. Als internationale Großbank<br />
können wir insbesondere hinsichtlich<br />
der Branchen- und Marktentwicklung<br />
dem Unternehmen wertvolle<br />
Informationen und Analysen liefern.<br />
Wir laden unsere Kunden immer ein,<br />
Dieter Hengl<br />
„In mehr als zwanzig Jahren Tätigkeit im Firmenkundengeschäft habe ich viele<br />
Konjunkturzyklen erlebt“, resümiert Dieter Hengl, seit Sommer <strong>2011</strong> neuer Vorstand<br />
der <strong>Bank</strong> Austria für Corporate & Investment <strong>Bank</strong>ing. „Aber wie auch immer die aktuelle<br />
Lage aussieht: Jedes Umfeld bietet auch Chancen.“ Aufgrund langjähriger Tätigkeit im<br />
Risk Management hat er gelernt, den Blick für Chancen und Risiken zu schärfen: „Unternehmen<br />
müssen Risiken managen und gleichzeitig Chancen nutzen“, lautet sein Befund.<br />
Um bei dieser Aufgabe den Unternehmen zu helfen, steht für ihn der Dialog zwischen<br />
<strong>Bank</strong> und Kunden an erster Stelle: „Wir möchten mit unseren Kunden auf gleicher Augenhöhe<br />
kommunizieren“.<br />
© Nick Albert
BIP (real)<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
– 0<br />
– 1<br />
– 2<br />
– 3<br />
– 4<br />
– 5<br />
Inflation (VPI)<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
– 1<br />
3,7<br />
2000<br />
Jän.<br />
2000<br />
0,5<br />
2001<br />
Jän.<br />
2001<br />
2002<br />
Die Konjunkturerholung hat zuletzt an Schwung verloren, die Wachstumsprognosen<br />
für die Industrieländer – auch für Österreich – wurden von allen Prognoseinstituten<br />
zurückgenommen. Nach zwei Jahren mit starken Impulsen aus dem Export werden<br />
Österreichs Unternehmen in den nächsten Monaten und im kommenden Jahr einer<br />
deutlich verhaltenen Nachfragesteigerung gegenüberstehen.<br />
Quelle: <strong>Bank</strong> Austria<br />
einen offenen Dialog mit uns zu führen.<br />
Langfristige Kundenbeziehungen leben<br />
von diesem Dialog. Unsere Erfahrungen<br />
haben gezeigt, dass eine tiefe Kenntnis<br />
des Unternehmens wichtig ist, um individuell<br />
beraten zu können; wenn wir die<br />
Ziele eines Unternehmens kennen und<br />
verstehen, dann können die Finanzierungsinstrumente<br />
stabile Leitplanken<br />
für die strategische Weiterentwicklung<br />
des Unternehmens bilden.<br />
Worauf muss bei der Festlegung des Finanzierungsrahmens<br />
vorrangig geachtet werden?<br />
Ein Thema ist die Kapitalstruktur,<br />
die ausreichende Basis an Eigenmitteln<br />
und eine vernünftige Strukturierung<br />
des Fremdkapitals. Das andere Thema<br />
1,6<br />
Jän.<br />
2002<br />
0,8<br />
2003<br />
Jän.<br />
2003<br />
2,5<br />
2004<br />
Jän.<br />
2004<br />
Jän.<br />
2005<br />
2,5<br />
2005<br />
Jän.<br />
2006<br />
3,6<br />
2006<br />
Jän.<br />
2007<br />
3,7<br />
2007<br />
Jän.<br />
2008<br />
2,2<br />
2008<br />
Jän.<br />
2009<br />
–3,9<br />
2009<br />
Jän.<br />
2010<br />
2010<br />
Prognose<br />
– nicht weniger wichtig – ist die Frage<br />
der Liquiditätssicherung. Eine noch<br />
so erfolgversprechende Strategie hilft<br />
einem Unternehmen nicht weiter,<br />
wenn ihm auf dem Weg der finanzielle<br />
Atem ausgeht: Wir schauen uns,<br />
etwa bei Akquisitionen, gemeinsam<br />
mit der Kundin bzw. dem Kunden an,<br />
welche Liquiditätsreserven vorhanden<br />
sein müssen, um auch Stress-Szenarien<br />
erfolgreich bewältigen zu können.<br />
Wie können die Veränderung der Kapitalstruktur<br />
und ein künftiger Liquiditätsbedarf<br />
zuverlässig eingeschätzt werden?<br />
Wir verwenden dazu spezielle Analyse-<br />
und Planungswerkzeuge, die<br />
bei uns im Haus entwickelt wurden;<br />
2,1<br />
Jän.<br />
<strong>2011</strong><br />
3,3<br />
<strong>2011</strong><br />
Prognose<br />
Jän.<br />
2012<br />
1,4<br />
2012<br />
eine zentrale Rolle spielt der Business-<br />
Planner. Der entscheidende Vorteil<br />
dieser Werkzeuge liegt darin, dass eine<br />
integrierte, umfassende Finanzplanung<br />
durchgeführt wird und die Unter-<br />
nehmen damit die Steuerung von<br />
Finanzierungsstruktur und Liquidität<br />
im Griff haben.<br />
Hat die Erfahrung der letzten Jahre den<br />
Zugang der Unternehmen zu Fragen der<br />
Finanzierungsstruktur und Liquiditäts-<br />
management verändert?<br />
Die Krise hat bewirkt, dass Unternehmen<br />
verstärkt in Szenarien denken.<br />
In Zukunft werden die Konjunktur-<br />
zyklen voraussichtlich kürzer sein, das<br />
Umfeld wird ein rascheres Reagieren<br />
erfordern. Vor diesem Hintergrund<br />
muss man mehrere Planungsvarianten<br />
in der Schublade haben, das Denken<br />
in Szenarien bleibt essenziell. Unternehmen<br />
haben auch erfahren, dass ein<br />
gutes Liquiditätsmanagement ein absolut<br />
unverzichtbarer Faktor ist, um eine<br />
Krise nicht nur zu überstehen, sondern<br />
gestärkt aus ihr hervorzugehen. Das<br />
derzeit schwierige Umfeld bietet genau<br />
diesen Unternehmen, die frühzeitig den<br />
strategischen Dialog mit uns geführt<br />
haben und gestärkt aus der Krise hervorgegangen<br />
sind, große Chancen.<br />
Hat sich die Beziehung zwischen<br />
Kunde und <strong>Bank</strong> verändert?<br />
Wir als <strong>Bank</strong> Austria verstehen uns<br />
als strategischer Finanzpartner der Kundinnen<br />
und Kunden, und als solcher<br />
begleiten wir sie in allen Lebens- und<br />
Konjunkturlagen. Das wird von ihnen<br />
sehr geschätzt; nicht zufällig haben wir<br />
bei sechs von zehn großen Firmenkunden<br />
in Österreich Hausbankenstatus.<br />
Die enge Beziehung, der strategische<br />
Dialog, die vorausschauende Diskussion<br />
zwischen Kundenbetreuer und Kunde<br />
hilft, gemeinsam rasche und sichere<br />
Entscheidungen zu treffen. n<br />
Sonderthema <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong><br />
3
Optimierung der Finanzierungsstruktur<br />
4 <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong> Sonderthema<br />
© mauritius images<br />
Wissen, wo man ist, um<br />
UnTERnEHMEnSPLAnUnG. Finanzwirtschaftlicher Blindflug ist die<br />
Integrierte Unternehmensplanung verbessert die Treffsicherheit von<br />
Planung stimmt nie hundertprozentig<br />
mit der Realität<br />
überein“, stellt Karl-Rudolf<br />
Steinacker trocken fest. Um<br />
sogleich zu ergänzen: „Sie ist<br />
dennoch unverzichtbar, um<br />
durch einen Soll-Ist-Vergleich<br />
rasch Abweichungen und Fehlentwicklungen<br />
erkennen und<br />
gegensteuern zu können.“ Als<br />
Chef der Konzernbilanzierung<br />
und des Konzernreportings der<br />
im Bereich Automobilhandel<br />
und automobilbezogener Dienstleistungen<br />
tätigen Wiesenthal-<br />
Gruppe – mit rund 50 Standorten<br />
und 2.600 Mitarbeitern in Europa<br />
und Nordamerika – kennt Steinacker<br />
die oft rasanten Wechselbäder<br />
der Konjunktur: „Unsere<br />
Branche war als eine der ersten<br />
durch die jüngste Konjunk-<br />
Service-Tools für Unternehmen<br />
turkrise arg gebeutelt.“ Dabei<br />
hat er eine wichtige Erfahrung<br />
gemacht: Auch heftige Marktschwankungen<br />
lassen sich abfedern,<br />
wenn man vorausschauend<br />
einen Maßnahmenplan in der<br />
Schublade liegen hat. Grundlage<br />
jeder Finanzplanung ist die Klärung<br />
des Ist-Zustandes: „Man<br />
muss wissen, wo man ist, um<br />
weiterzukommen“, unterstreicht<br />
Steinacker die Bedeutung dieses<br />
ersten Schritts. „Wir nützen<br />
seit längerer Zeit den Business-<br />
Planner der <strong>Bank</strong> Austria, um<br />
aus den gegebenen Ist-Daten<br />
des Rechnungswesens zu einer<br />
integrierten Finanzplanung zu<br />
gelangen.“ Dank des Business-<br />
Planners verfügt das Unternehmen<br />
über eine aussagekräftige,<br />
vollintegrierte Finanzplanung,<br />
Die <strong>Bank</strong> Austria hat innovative Service-Tools entwickelt, um Unternehmen bei<br />
ihrem aktiven Finanz- und Liquiditätsmanagement partnerschaftlich, effizient<br />
und mit unternehmerischem Know-how zu unterstützen.<br />
n Die RatingBeratung: Mit der RatingBeratung erhalten Unternehmen die<br />
Möglichkeit, ihre Bonität aktiv zu gestalten und damit ihre Wettbewerbs-<br />
fähigkeit zu verbessern.<br />
n Der WorkingCapitalCheck: Der WorkingCapitalCheck verschafft<br />
einen Überblick über die Liquiditätssituation des Unternehmens.<br />
Eine professionelle Analyse zeigt Optimierungspotenziale auf.<br />
n Der PlanungsWorkshop: Der PlanungsWorkshop vermittelt Kenntnisse<br />
rund um die professionelle und integrierte Finanzplanung.<br />
n Der BusinessPlanner: Der BusinessPlanner ist eine Planungssoftware, die<br />
Effizienz, Flexibilität und Transparenz in Planungsprozesse von Unternehmen<br />
bringt. Er verknüpft Daten aus Gewinn- und Verlustrechnung, Bilanz und
weiterzukommen<br />
dominierende Ursache für Unternehmenskrisen.<br />
Entscheidungen und erweitert die Steuerungsmöglichkeiten.<br />
„Wer in einer schwierigen<br />
Situation erst fünf Minuten<br />
vor zwölf zur <strong>Bank</strong> gelaufen<br />
kommt, wird zu Recht auf<br />
wenig Freude stoßen.“<br />
Karl-Rudolf Steinacker, Chef der<br />
Konzernbilanzierung und des Konzern-<br />
reportings der Wiesenthal-Gruppe<br />
inklusive einer zahlungswirksamen<br />
Liquiditätsplanung. „Wir<br />
können genau feststellen, welche<br />
Auswirkungen unsere Handlungen<br />
auf die Bilanzstruktur<br />
und die Liquiditätslage haben.“<br />
Eine interessante Erfahrung:<br />
Das Geschäftsergebnis hat auf<br />
die Liquidität einen nur geringen<br />
Einfluss. Wer nur auf die<br />
Erfolgsrechnung schaut, kann<br />
in einen gefährlichen Liquiditätsengpass<br />
geraten. Steinacker:<br />
„Zur Steuerung der Liquidität<br />
muss man im Umlaufvermögen<br />
ansetzen, aber auch<br />
rechtzeitig auf die Kapitalseite<br />
achten.“ Wenn die richtigen<br />
Planungstools vorhanden sind,<br />
kann selbst unter schwer prognostizierbarenRahmenbedingungen<br />
rechtzeitig eingegriffen<br />
und auf eine ausreichende<br />
Liquiditätslage geachtet werden:<br />
„Wer in einer schwierigen Situation<br />
erst fünf Minuten vor zwölf<br />
zur <strong>Bank</strong> gelaufen kommt, um<br />
seine Kreditlinien zu erhöhen,<br />
wird zu Recht auf wenig Freude<br />
stoßen; wer aber mit einer Vorlaufzeit<br />
von einigen Monaten<br />
und unterstützt von seriösen Planungsdaten<br />
das Gespräch sucht,<br />
wird das Vertrauen der Finanzierungsgeber<br />
gewinnen.“ n<br />
Finanzplan und ermöglicht laufende Soll-Ist-Vergleiche sowie Best-Case/Worst-<br />
Case-Analysen.<br />
n Das QuartalsReporting: Das QuartalsReporting erleichtert die Finanzplanung.<br />
Unternehmen profitieren von einem integrierten, automatisierten und gecoachten<br />
Budgetierungsprozess.<br />
n Die StressSimulation: Die StressSimulation ermöglicht mit einfachen Szenarien<br />
einen Blick in die Zukunft. Sie hilft Unternehmen, mögliche Auswirkungen von<br />
Auftragseinbrüchen und Preisänderungen auf die Unternehmensergebnisse zu<br />
erkennen und rechtzeitig gegenzusteuern.<br />
n Der VerschuldungsKapazitätsRechner: Der VerschuldungsKapazitätsRechner<br />
zeigt das individuelle Finanzierungspotenzial eines Unternehmens. Die<br />
Investitionsmöglichkeiten und der Kapitalbedarf werden transparent dargestellt<br />
und der Maximalbetrag einer für das Unternehmen gesunden Fremdfinanzierung<br />
erkennbar.<br />
Gastkommentar<br />
Investitionsentscheidungen treffen<br />
Gastkommentar von Martin Buchegger,<br />
Geschäftsführer der TPA Horwath<br />
Unternehmensberatung GmbH<br />
Bei den unternehmerischen<br />
Entscheidungen<br />
ist es wie beim Autofahren.<br />
Man kann sich mitunter<br />
einen Fahrfehler<br />
erlauben – Hauptsache<br />
es passiert kein Crash.<br />
Bei Investitionsentscheidungen,<br />
bei denen<br />
oftmals hohe Summen<br />
eingesetzt werden, sollte<br />
man entsprechend vorsichtig<br />
agieren. Oftmals<br />
wird in der Vorbereitung dieser Entscheidungen zu<br />
leidenschaftlich vorgegangen und zu wenig in Szenarien<br />
gedacht und geplant. Als Faustformel sollten<br />
jeweils 1 bis 5 Prozent der Investitionssumme in die<br />
Absicherung der Entscheidung investiert werden.<br />
Investitionsausgaben müssen sich durch künftige<br />
Liquiditätsüberschüsse rechtfertigen lassen, und<br />
mittels einer integrierten Planrechnung ist der Finanzierungsbedarf<br />
zu ermitteln. So wird eine etwaig<br />
steigende Mittelbindung im Umlaufvermögen mitberücksichtigt.<br />
Generell ist es nicht sinnvoll, Investitionsprojekte<br />
zu starten, wenn der Finanzierungsbedarf<br />
nicht aufgebracht werden kann. Von besonderer<br />
Bedeutung ist es, die Planannahme kritisch zu hinterfragen<br />
und sich angesichts der Unsicherheiten in<br />
der Zukunft über Szenarien und Risikobandbreiten zu<br />
unterhalten. Die Ergebnisse von Simulationsberechnungen<br />
helfen, die Finanzierung in einer Art und Weise<br />
zu strukturieren, dass das Unternehmen auch im Falle<br />
künftiger widriger Rahmenbedingungen weiter robust<br />
wirtschaften kann. Generell empfiehlt es sich, langfristige<br />
Vermögenswerte langfristig zu finanzieren, was<br />
bei niedrigen Zinsen doppelt vorteilhaft ist. Wichtig ist<br />
es auch, alternative Finanzierungsformen zu prüfen<br />
und die Auswirkungen des Investitionsvorhabens auf<br />
das künftige Rating und die Finanzierungskonditionen<br />
einzuschätzen. Im Zeitraum der Realisierung und<br />
Nutzung des Investments spielt das Investitionscontrolling<br />
eine wichtige Rolle. Ein projektindividuell<br />
konzipiertes Reporting dient der Überwachung von<br />
Risiken und hilft, steuernd einzugreifen.<br />
Sonderthema <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong><br />
5
6<br />
Optimierung der Finanzierungsstruktur<br />
Eigenkapitalausstattung: das beste<br />
Fundament in bewegten Zeiten<br />
ERFOLGREICH. Auf Grundlage der Ergebnisse des Planungsprozesses können bestehende wirtschaftliche<br />
Risiken in Chancen verwandelt werden: mit individuellen Finanzierungslösungen aus dem breiten Angebot<br />
von klassischen und alternativen Finanzierungsformen.<br />
Unternehmer möchten auf dem<br />
Markt langfristig erfolgreich sein.<br />
Die Finanzierungsstruktur ist so zu<br />
gestalten, dass dieses Ziel nicht gefährdet<br />
wird“, betont Herbert Tempsch,<br />
Ressortleiter Financing & Advisory der<br />
<strong>Bank</strong> Austria. Was auf den ersten Blick<br />
wie eine Selbstverständlichkeit klingt,<br />
ist in der Realität oft eine echte Herausforderung:<br />
Gerade in wirtschaftlich<br />
turbulenten Zeiten kann eine Finanzierung,<br />
die der Geschäftsstrategie des<br />
Unternehmens nicht angepasst ist, zu<br />
massiven Problem führen – beispielsweise<br />
zum Scheitern einer Übernahme,<br />
zur Aufgabe einer erfolgversprechenden<br />
Expansion oder zu hohen<br />
Kosten für Zwischen- und Anschlussfinanzierungen.<br />
„Kernfrage dabei ist, wie viel –<br />
teures – Eigenkapital nötig ist, um<br />
auch im Falle widriger künftiger<br />
Rahmenbedingungen zu überleben<br />
und das Rating nicht zu gefährden“,<br />
unterstreicht Herbert Tempsch.<br />
Tipps für die optimale Unternehmensfinanzierung<br />
<strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong> Sonderthema<br />
Erfolg durch eine maßgeschneiderte Finanzierungsstruktur<br />
Finanzierung und Beratung über den Lebenszyklus mit dem Ziel der Steigerung des Unternehmenswertes<br />
IPO/Börsengang<br />
n Fremdkapital<br />
Mergers & Acquisitions Advisory<br />
n Beratungsprodukte<br />
Strukturierte Finanzierung<br />
n Eigenkapital<br />
Projekt- und Akquisitionsfinanzierung<br />
Syndizierung<br />
Unternehmensanleihe<br />
Leasing<br />
Factoring<br />
Forderungsankauf<br />
Mittelstandsfinanzierungen und geförderte Finanzierungen<br />
Mezzaninkapital<br />
Private Equity<br />
BusinessPlanner & PlanungsWorkshop<br />
Zins- & Währungsrisiko-Management<br />
RatingBeratung<br />
WorkingCapitalCheck<br />
VerschuldungsKapazitätsRechner<br />
StressSimulation<br />
GRÜNDUNG EXPANSION KAPITALMARKT<br />
Unternehmen steht heute eine<br />
Vielzahl von Finanzierungsformen<br />
zur Verfügung. Es ist sinnvoll, sich mit<br />
alternativen Finanzierungslösungen<br />
n Die Finanzierung sollte an den Besonderheiten der jeweiligen Branche sowie<br />
am Geschäftsmodell des Unternehmens ausgerichtet werden.<br />
n Die Sicherung einer soliden Kapitalausstattung und jederzeit verfügbare Liquidität<br />
sollten Vorrang vor kurzfristigen Renditeüberlegungen haben.<br />
n Man sollte im Rahmen der Kapitalplanung langfristig denken und für den Mittelbedarf<br />
des Unternehmens auch schwächere Wirtschaftsphasen mit einkalkulieren.<br />
n Alternative Finanzierungsinstrumente können helfen, die Finanzierung besser an<br />
die Bedürfnisse des Unternehmens anzupassen, die Flexibilität zu erhöhen und<br />
damit die Finanzierungskosten zu senken.<br />
Quelle: <strong>Bank</strong> Austria, <strong>2011</strong><br />
intensiv auseinanderzusetzen, da dann<br />
Finanzierungsentscheidungen besser<br />
auf die Gesamtstrategie des Unternehmens<br />
abgestimmt werden können. Dies<br />
kann oft den entscheidenden Konkurrenzvorteil<br />
bringen. Die <strong>Bank</strong> Austria<br />
steht mit dem entsprechenden Knowhow<br />
für alle Finanzierungslösungen<br />
beratend zur Seite: Die Palette reicht<br />
von Betriebsmittel- und Investitionskrediten<br />
über Leasing und Factoring<br />
bis hin zu syndizierten Krediten und<br />
Corporate Bonds sowie der Vermittlung<br />
einer Kapitalaufnahme über<br />
Börsen oder direkt von privaten Ka-<br />
pitalgebern. n
Finanzierung ist<br />
Teil der Strategie<br />
InTERVIEW. Thomas G. Winkler, Finanzvorstand der<br />
Lenzing-Gruppe, im Gespräch.<br />
Thomas G. Winkler, Finanzvor-<br />
stand der Lenzing-Gruppe<br />
Lenzing setzt mit<br />
Qualität und<br />
Innovationskraft<br />
Standards auf<br />
dem Gebiet der<br />
künstlichen<br />
Zellulosefasern<br />
„<strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong>“: Als Weltmarktführer steht<br />
Lenzing vor der ständigen Herausforderung,<br />
diese Position durch Investitionen abzusichern.<br />
Ist ein entsprechendes Investitions-<br />
volumen derzeit finanzierbar?<br />
Thomas G. Winkler: Wir leben in einer<br />
volatilen Welt. McKinsey-Chef und Effizienzfanatiker<br />
D. Barton fordert als Konsequenz<br />
daraus, dass Unternehmen über<br />
einen größeren finanziellen Puffer verfügen<br />
müssen. Diesen hat Lenzing aufgebaut:<br />
Bei einem Gesamtumsatz von rund<br />
2 Mrd. Euro und jährlichen Investitionsausgaben<br />
von ca. 300 Mio. Euro verfügen<br />
wir über eine Liquiditätsreserve von 450 Mio. Euro. Unser Investitionsprogramm<br />
liegt mit 1,5 Mrd. Euro für 2010 bis 2014 ca. doppelt so hoch<br />
wie in den fünf Jahren davor. Die Basis haben wir uns 2010 durch eine<br />
Unternehmensanleihe und <strong>2011</strong> durch eine Kapitalerhöhung geholt.<br />
Wie von Ihnen erwähnt, ist Lenzing auf dem Kapitalmarkt<br />
präsent – bringt dies Vorteile?<br />
Für ein größeres Unternehmen gibt es keine andere Möglichkeit,<br />
als alle Finanzierungsformen zu nützen. Ich bin überzeugt, dass in<br />
den kommenden Jahren auch zahlreiche mittelständische Unternehmen<br />
über Anleihe- oder Aktienemissionen an den Kapitalmarkt<br />
herantreten werden. Lenzing hat sich für die kommenden Jahre ein<br />
durchschnittliches zweistelliges Wachstum pro Jahr vorgenommen,<br />
will aber die Eigenkapitalquote über 30 Prozent halten und die Nettoverschuldung<br />
auf maximal das 2,5fache des Betriebsergebnisses vor<br />
Abschreibungen steigen lassen; dafür ist die Aufnahme von Eigenkapital<br />
zwingend notwendig. Ein Eckpunkt unserer Strategie besteht<br />
darin, unser Investment-Grade-Rating nicht durch ein Absinken<br />
der Eigenkapitalquote oder ein Ansteigen unseres dynamischen Verschuldungsgrades<br />
zu gefährden. Wir stehen auch zu unserem Grundsatz,<br />
langfristige Wirtschaftsgüter immer auch langfristig vorweg zu<br />
finanzieren – so können wir uns gegen hohe Volatilitäten absichern. n<br />
© Lenzing<br />
An führender Stelle<br />
Vertrauen in die UniCredit und die <strong>Bank</strong> Austria<br />
Diese Auswahl der erfolgreichen Platzierungen der<br />
UniCredit aus den Jahren 2010 und <strong>2011</strong> zeigt, dass<br />
Emittenten und Investoren ihr Vertrauen zu Recht in<br />
die UniCredit und die <strong>Bank</strong> Austria gesetzt haben:<br />
Wienerberger<br />
EUR 100,000.000,–<br />
Senior Bond<br />
5,250% due 2018<br />
Ba1/BB<br />
Joint Bookrunner<br />
June <strong>2011</strong><br />
Strabag SE<br />
EUR 175,000.000,–<br />
Senior Bond<br />
4,75% due 2018<br />
BBB-<br />
Joint Bookrunner<br />
May <strong>2011</strong><br />
OMV AG Lenzing AG<br />
EUR 750mn<br />
Rights Issue<br />
Joint Global<br />
Coordinator<br />
Joint Bookrunner<br />
June <strong>2011</strong><br />
Goodyear Enerjisa<br />
EUR 400,000,000,–<br />
Syndicated Revolving<br />
Credit Facility<br />
Mandated Lead<br />
Arranger<br />
April <strong>2011</strong><br />
EUR 568mn<br />
SPO + RI<br />
Joint Bookrunner<br />
June <strong>2011</strong><br />
Phase 2<br />
EUR 700,000.000,–<br />
Senior<br />
Credit Facilities<br />
Coordinating<br />
MLA<br />
March <strong>2011</strong><br />
Porsche Holding Pipelife<br />
EUR 500,000.000,–<br />
Austrian Club<br />
Facility<br />
MLA & Bookrunner<br />
May <strong>2011</strong><br />
EUR 230,000.000,–<br />
Syndicated Revolving<br />
Credit Facility<br />
MLA & Bookrunner<br />
July <strong>2011</strong><br />
AB InBev NV austria<br />
microsystems<br />
USD 8.000,000.000,–<br />
Revolving Credit<br />
Facilities<br />
Lead Arranger<br />
July <strong>2011</strong><br />
USD 86,000.000,–<br />
Bridge Loan & Term<br />
Loan Facilities<br />
Mandated Lead<br />
Arranger, Book-<br />
runner & Financial<br />
Adivsor, Austria <strong>2011</strong><br />
OMV AG<br />
EUR 750,000.000,–<br />
6.750%<br />
PerpNC7NC12<br />
Iss. Rating Baa3/BBB<br />
Joint Bookrunner<br />
May <strong>2011</strong><br />
Immofinanz Group<br />
EUR 515.1mn<br />
Convertible Bond with<br />
pre-emptive rights<br />
Joint Bookrunner &<br />
Subscription Agent<br />
March <strong>2011</strong><br />
Amadeus IT<br />
Holding<br />
EUR 2.700,000.000,–<br />
Term Loan and<br />
Revolving Credit<br />
Facilities<br />
Lead Arranger<br />
July <strong>2011</strong><br />
Vinci<br />
EUR 4.000,000.000,–<br />
Syndicated<br />
Revolving<br />
Credit Facility<br />
MLA & Bookrunner<br />
June <strong>2011</strong><br />
Sonderthema <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong><br />
7
Sicherheit bei Wellengang<br />
ZUKUnFT. Der stärkste Konjunktureinbruch der letzten Jahrzehnte, gefolgt von einer kräftigen Erholung:<br />
Die wirtschaftliche Entwicklung hat massive Überraschungen gebracht – und macht Prognosen schwierig.<br />
Parallel zum sprunghaften Konjunkturverlauf<br />
hat auch die Entwicklung<br />
des Zinsniveaus die eine oder<br />
andere Überraschung bereitgehalten.<br />
Jede Prognose ist mit hohen Unsicherheiten<br />
behaftet: „Die hohe Unsicherheit<br />
bezieht sich nicht nur auf den<br />
Zeitpunkt der nächsten Leitzinsveränderung<br />
durch die Europäische Zentralbank,<br />
sondern auch auf die Richtung“,<br />
zeigt sich Michael Rottmann, Research-<br />
Leiter für den Bereich Zins- und Wechselkurse<br />
der UniCredit, nachdenklich:<br />
„Unser Basisszenario spricht für<br />
eine Erhöhung des Leitzinsniveaus ab<br />
Mitte 2012, aufgrund der Bandbreite<br />
an Extremst-Szenarien kann man aber<br />
heute selbst eine notwendige Rücknahme<br />
der bisher erfolgten Leitzinserhöhungen<br />
nicht ausschließen.“ Die Prognose<br />
wird nicht nur durch das unklare<br />
Konjunkturbild erschwert, sondern<br />
auch durch Ausschläge bei Rohstoffpreisen<br />
und die Unruhe an den Finanzmärkten<br />
hinsichtlich der Entwicklung<br />
der Staatsfinanzen.<br />
Unternehmen sind erfahren im<br />
Umgang mit Marktschwankungen, da<br />
dies ihr ureigenster Kompetenzbereich<br />
ist. Aber auch Veränderungen des Zinsniveaus<br />
können massive Auswirkungen<br />
auf ihre Entwicklung haben: Investitionen,<br />
die sich bei niedrigen Zinsen<br />
8 <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong> Sonderthema<br />
„Aufgrund<br />
der Bandbreite<br />
an Extremst-<br />
Szenarien kann<br />
man selbst<br />
eine Rücknahme<br />
der<br />
Leitzinserhöhungen<br />
nicht<br />
ausschließen.“<br />
Michael Rottmann,<br />
Zins- und Währungsexperte<br />
der UniCredit<br />
problemlos rechnen, können bei hohen<br />
Zinsen rasch zu einem Verlustgeschäft<br />
werden. Aus diesem Grund kann es für<br />
Unternehmen sinnvoll – mitunter sogar<br />
entscheidend – sein, sich gegen steigende<br />
Zinsen abzusichern. Die gebräuchlichsten<br />
Instrumente der Absicherung sind<br />
Interest Rate Swaps (Fixzinsabsicherungen)<br />
und Interest Rate Caps. n<br />
Zinsprognosen<br />
Interest Rate Cap<br />
Eine einfache Methode zur Absicherung<br />
des Risikos steigender Zinsen ist<br />
der Interest Rate Cap: Damit sichert<br />
sich das Unternehmen gegen Zahlung<br />
einer Prämie das Recht auf einen maximalen<br />
Zinssatz bei variabel verzinsten<br />
Krediten. Steigt der Marktzinssatz<br />
über die vereinbarte Grenze, erhält das<br />
Unternehmen von der <strong>Bank</strong> Austria<br />
jenen Differenzbetrag erstattet, um<br />
welchen der Zinssatz über der vereinbarten<br />
Obergrenze liegt. Die <strong>Bank</strong><br />
Austria übernimmt somit das Risiko<br />
einer ungünstigen Zinsveränderung.<br />
Der Mindestbetrag für den Abschluss<br />
eines Interest Rate Caps liegt bei<br />
Finanzierungen in Euro bzw. Schweizer<br />
Franken bei 200.000 Euro, bei<br />
Finanzierungen in US-Dollar und<br />
Japanischen Yen bei 500.000 Euro. Die<br />
Laufzeiten können für Zeiträume bis<br />
zu zehn Jahren frei gewählt werden;<br />
längere sind abhängig von der Handelbarkeit<br />
auf internationalen Märkten.<br />
AKTUELL 3. QU. <strong>2011</strong> 4. QU. <strong>2011</strong> 1. QU. 2012 2. QU. 2012<br />
Refi-Satz EZB 1,50 1,50 1,50 1,50 1,50<br />
3M Euribor 1,54 1,55 1,55 1,55 1,65<br />
10J Bundesanleihe 2,22 2,45 2,60 2,80 3,10<br />
Quelle: UniCredit Research<br />
© Fotolia
Von Profis – für Profis<br />
TOPEVEnT. Am 18. Oktober findet der 21. Jungunternehmertag<br />
in der Messe Wien Congress Center statt.<br />
Der Jungunternehmertag wird von der <strong>Bank</strong> Austria, der Wirtschaftskammer<br />
Wien, der Jungen Wirtschaft Wien sowie der Wirtschaftsagentur<br />
Wien veranstaltet und bietet rund 2.000 Jungunternehmerinnen und<br />
Jungunternehmern sowie potenziellen Gründerinnen und Gründern<br />
bei freiem Eintritt Informationen aus erster Hand, praxisnahe Workshops<br />
und Vorträge hochkarätiger Expertinnen und Experten. Von individueller<br />
Beratung über die Möglichkeit, Behördengänge gleich vor Ort<br />
zu erledigen, bis zum Networking – für alle, die den Schritt in die Selbstständigkeit<br />
wagen oder mit ihrem Unternehmen durchstarten wollen.<br />
Die Veranstaltung steht unter dem Leitsatz „Chance zu wachsen“.<br />
INFO: Jungunternehmertag, 18. Oktober <strong>2011</strong>, Messe Wien, Congress<br />
Center, 1020 Wien, 8.30 bis 19 Uhr (12 bis 13 Uhr, Vortrag von<br />
Karl-Heinz Krenn, Small Business der <strong>Bank</strong> Austria, zum Thema<br />
„Wachstumspotenzial klug finanziert“)<br />
www.bankaustria.at www.jungunternehmertag.com<br />
Kurz & aktuell<br />
Es bosch-t<br />
ZUWACHS. Bosch peilt für das Jahr<br />
<strong>2011</strong> in seiner Autosparte eine Umsatzsteigerung<br />
von 10 Prozent und einen<br />
Umsatz von über 30 Mrd. Euro an.<br />
Das Vorsteuerergebnis soll bei 2,1 bis<br />
2,4 Mrd. Euro liegen. Die Zahl der Mitarbeiter<br />
wird voraussichtlich um 10.000<br />
auf rund 177.000 steigen.<br />
Unternehmen<br />
Amazing Amazon<br />
BOOM. Amazon, das dank der starken<br />
Nachfrage nach dem Lesegerät Kindle<br />
und anderen Elektronikprodukten<br />
seinen Umsatz im zweiten Quartal<br />
<strong>2011</strong> um über 50 Prozent steigern<br />
konnte, treibt den Ausbau seines<br />
E-Commerce-Geschäfts, der Logistik-<br />
und der Datenzentren massiv voran.<br />
© Fotolia<br />
Rasante Fahrt<br />
BMW schaltet<br />
einen Gang zu<br />
„Das erste Halbjahr<br />
<strong>2011</strong> war das<br />
bislang beste in<br />
der Unternehmensgeschichte“,<br />
so<br />
Norbert Reithofer,<br />
Konzernchef von<br />
BMW. „Wir haben<br />
sowohl im zweiten<br />
als auch im ersten<br />
Quartal neue Spitzenwerte<br />
bei Absatz,<br />
Umsatz und Ergebnis<br />
erzielt.“<br />
Insgesamt verbuchte<br />
BMW in den<br />
ersten sechs Monaten einen Gewinn von 3,02 Mrd.<br />
Euro, 2010 waren es 1,16 Mrd. gewesen. BMW hob<br />
die Prognose für <strong>2011</strong> an und will weltweit mehr als<br />
1,6 Mio. Autos verkaufen.<br />
Nun legte BMW mit den besten Juli-Ergebnissen der<br />
Firmengeschichte noch einen Gang zu und verkaufte<br />
mit 129.096 Autos um 7,6 Prozent mehr Neuwagen als<br />
im Juli 2010. Der Großteil davon entfiel auf die Kernmarke<br />
BMW, der Rest auf Mini und Rolls-Royce. Die<br />
größten Zuwächse konnte BMW, wie auch schon in den<br />
Monaten zuvor, in China und in den USA erzielen. Bei<br />
den Modellen hatten vor allem die Geländewagen X3<br />
und X1 sowie der 5er-BMW die Nase vorn.<br />
Kräftig aufgeschäumt<br />
SEATTLE. Die Starbucks Coffee<br />
Company lockt vermehrt zu Kaffee<br />
und Kuchen. Der Umsatz des Unternehmens<br />
stieg im dritten Geschäftsquartal<br />
(bis 3. Juli) im Vergleich zum<br />
Vorjahreszeitraum um 12 Prozent<br />
auf 2,9 Mrd. Dollar, der Gewinn um<br />
34 Prozent auf 279 Mio. Dollar.<br />
© BMW<br />
04/<strong>2011</strong> <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong><br />
21
Unternehmen<br />
Wendig, schnell,<br />
erfolgreich<br />
KMU-STUDIE. Österreichische Klein- und<br />
Mittelbetriebe lassen sich von Krisen wenig<br />
beeindrucken und bleiben selbst beim<br />
stärksten Gegenwind ganz schön standhaft.<br />
Publikation<br />
Die komplette KMU-Studie ist unter<br />
dem Titel „Kleine und mittlere Unternehmen<br />
– Optimismus, Wachstum<br />
und Stabilität“ kostenlos per E-Mail an<br />
pub@unicreditgroup.at erhältlich.<br />
22 <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong> 04/<strong>2011</strong><br />
© mauritius images<br />
Die Zahlen können sich sehen lassen. „Fast 40 Prozent<br />
der kleinen und mittleren Unternehmen wachsen<br />
in Umsatz und Personalaufwand seit 2004/05 mit über<br />
5 Prozent jährlich“, so Rainer Hauser, <strong>Bank</strong> Austria Vorstand<br />
für Privatkunden, Klein- und Mittelbetriebe. „Diese<br />
so genannten ‚Outperformer‘ sind überdurchschnittlich<br />
investitionsfreudig und exportieren mehr als die restlichen<br />
Unternehmen ihrer Größe.“ Das ergab die vor kurzem<br />
durchgeführte KMU-Studie, die die KMU Forschung<br />
Austria im Auftrag und in Zusammenarbeit mit der <strong>Bank</strong><br />
Austria erstellt hat. Befragt wurden 1.000 kleine und mittlere<br />
Unternehmen in Österreich im April und Mai <strong>2011</strong>.<br />
Zusätzlich wurde eine Sonderauswertung aus der Bilanzdatenbank<br />
der KMU Forschung Austria durchgeführt.<br />
Trotz konjunktureller Talfahrt – im Jahr 2009 sank das<br />
reale Bruttoinlandsprodukt Österreichs um 3,9 Prozent<br />
gegenüber 2008 – resümierten die kleinen und mittleren<br />
Unternehmen die Umsatzentwicklung der vergangenen<br />
drei Jahre vorwiegend positiv. Rund die Hälfte der Betriebe<br />
konnte zwischen 2008 und 2010 eine Umsatzsteigerung<br />
verzeichnen, wobei sich die Umsätze größerer KMU überdurchschnittlich<br />
gut entwickelten. Von den Unternehmen<br />
mit 50 bis 249 Beschäftigten, beispielsweise, erzielten<br />
57 Prozent im selben Zeitraum Umsatzsteigerungen.<br />
Dynamische Dienstleister<br />
Nach Branchengruppen analysiert, wurden in den letzten<br />
drei Jahren die höchsten Umsatzsteigerungen von freiberuflichen<br />
und sonstigen wirtschaftsnahen Dienstleistern<br />
verzeichnet. Auch die Anzahl der Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter entwickelte sich in diesen Bereichen dynamisch.<br />
Am unteren Ende des Dynamik-Rankings finden<br />
sich KMU im Bereich der Sachgütererzeugung, der Bauwirtschaft<br />
und des Sektors Verkehr. Die freiberuflichen<br />
Dienstleister zählen nicht nur zu den dynamischsten<br />
KMU-Segmenten, sondern auch zu den bestverdienenden.<br />
Reiht man die Branchen nach der Höhe der Umsatzrentabilität<br />
(Gewinn in Prozent des Umsatzes), belegen die freiberuflichen<br />
Dienstleistungen mit 11,2 Prozent Platz eins.<br />
Es folgen mit großem Abstand der Bau (3,7 Prozent), die<br />
Sachgütererzeugung (3,3 Prozent), der Handel (2,2 Prozent)<br />
und sonstige Wirtschaftsdienste (2,0 Prozent).<br />
Den erfolgreichen KMU gemeinsam sind relativ hohe<br />
Investitionsausgaben und ein stärkeres Exportengagement.<br />
„Die KMU-Studie zeigt, dass kleine und mittlere<br />
Unternehmen, die zwischen 2008 und 2010 Investitionen<br />
getätigt hatten, eine tendenziell bessere Entwicklung<br />
aufwiesen. Während 54 Prozent der Unternehmen mit
Fast ein Drittel aller KMU<br />
exportiert, und knapp<br />
10 Prozent sind sogar<br />
stark exportabhängig,<br />
da sie mehr als die Häfte<br />
ihres Umsatzes im<br />
Ausland erwirtschaften.<br />
Unter den exportierenden<br />
KMU waren wiederum<br />
die wachstumsstärksten<br />
Betriebe überdurchschnittlich<br />
exportfreudig.<br />
Investitionstätigkeit ein Um-<br />
satzplus erzielen konnten,<br />
trifft dies auf nur 39 Prozent<br />
jener zu, die nicht investiert<br />
hatten“, so Stefan Bruckbauer,<br />
Chefökonom der <strong>Bank</strong><br />
Austria.<br />
Auch wenn KMU im<br />
Vergleich zu Großbetrieben<br />
stärker auf dem Inlandsmarkt<br />
arbeiten, zeigen die<br />
Studienergebnisse ganz klar,<br />
dass im KMU-Segment sehr<br />
oft stark auslandsorientierte<br />
Betriebe zu finden sind: Fast<br />
ein Drittel aller KMU exportiert, und knapp 10 Prozent sind<br />
sogar stark exportabhängig, da sie mehr als die Hälfte ihres<br />
Umsatzes im Ausland erwirtschaften. Unter den exportierenden<br />
KMU waren wiederum die wachstumsstärksten<br />
Betriebe überdurchschnittlich exportfreudig.<br />
Vorausschauend planen:<br />
bessere Chancen in turbulenten Zeiten<br />
Was anhand der Studie augenfällig wird: Es zeigt sich<br />
ein klarer Vorteil für Unternehmen mit einer professionellen<br />
Planung. „Sie konnten in den vergangenen drei<br />
Jahren doppelt so häufig einen starken Umsatzanstieg<br />
verzeichnen wie jene Unternehmen, die über keine formalisierte<br />
Planung verfügen“, so <strong>Bank</strong> Austria-Vorstand<br />
Rainer Hauser. „Unternehmen tun also gut daran, strukturiert<br />
und vorausschauend zu planen. Sie haben so bessere<br />
Chancen, in turbulenteren Zeiten stabil zu bleiben und<br />
beim nächsten Wirtschaftsaufschwung ganz vorne mit<br />
dabei zu sein.“ n<br />
Service<br />
Professionelle Hilfe bei der Planung<br />
Zur Optimierung ihrer Finanz- und Planungsprozesse erhalten<br />
KMU Unterstützung von der <strong>Bank</strong> Austria. Sie bietet,<br />
neben Beratung in 60 KMU-Centern und im Rahmen von<br />
KMU-Info-Tagen, Tools wie Konto4Business, Finanzierungs-<br />
und BranchenCheck, WorkingCapitalCheck, BusinessPlanner,<br />
RatingBeratung und eine Spezialberatung zu<br />
den Themen Exportfinanzierungen und Förderungen.<br />
Infos: www.bankaustria.at/Klein- und Mittelbetriebe<br />
Facts & Figures<br />
Wirtschaftsnahe Dienste an der Wachstumsspitze<br />
Anteil an allen Betrieben in Prozent<br />
Freiberufliche Dienstleistungen 45<br />
Sonst. wirtschaftliche Dienstleistungen 44<br />
Bau 43<br />
Herstellung von Waren 39<br />
Gesamtdurchschnitt 38<br />
Verkehr 37<br />
Handel 36<br />
Tourismus 32<br />
Outperformer arbeiten deutlich rentabler<br />
als der KMU-Schnitt, ... Umsatzrentabilität in Prozent<br />
5<br />
3,9<br />
4<br />
4,2<br />
4,6 4,6<br />
3 2,6 2,7 2,7 2,7<br />
2<br />
1,9<br />
1<br />
0<br />
Outperformer<br />
Durchschnitt (exkl. Outperfomer)<br />
2004/05 2005/06 2006/07 2007/08 2008/09<br />
... sind überdurchschnittlich<br />
investitionsfreudig ... Investitionsquote in Prozent<br />
6<br />
5,5 5,5 5,3<br />
5<br />
4<br />
3,0<br />
3,3<br />
3,4<br />
3,8<br />
3,9<br />
3<br />
2,4<br />
2<br />
2,0<br />
Outperformer<br />
1<br />
0<br />
Durchschnitt (exkl. Outperfomer)<br />
2004/05 2005/06 2006/07 2007/08 2008/09<br />
... und besonders exportfreudig Exportquote in Prozent<br />
15<br />
12,3<br />
10<br />
5<br />
3,7<br />
13,0<br />
12,4<br />
4,3 4,1<br />
0<br />
2004/05 2005/06 2006/07 2007/08 2008/09<br />
3,9<br />
Dynamische Mittelstandsunternehmen<br />
Stabile Kleinunternehmen<br />
14,6 14,6<br />
4,0<br />
4,4<br />
Quelle: KMU Forschung Austria, Bilanzdatenbank<br />
04/<strong>2011</strong> <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong><br />
23
Unternehmen<br />
Beste „Seil“-schaften:<br />
Die Doppelmayr/Garaventa-Gruppe<br />
INNOVATIV. Von der mit 5.383 Metern längsten Dreiseilbahn* der Welt, die im russischen Olympiagebiet in<br />
Sotschi gebaut wird, über innovative People Mover wie jene in Venedig und Las Vegas bis zum zukunftsweisenden<br />
RopeCon-System für Stück- und Schüttguttransport: Die Doppelmayr/Garaventa-Gruppe bewegt!<br />
<strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong>“ im Gespräch mit<br />
Ing. Michael Doppelmayr, CEO der<br />
Gruppe in der vierten Generation, über<br />
spektakuläre Projekte und Hoffnungsmärkte<br />
der Zukunft.<br />
„<strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong>“: Sie konnten sich auch<br />
im Geschäftsjahr 2009/2010 weiter als<br />
Weltmarktführer behaupten. Welche<br />
Regionen haben sich als stabil erwiesen?<br />
Ing. Michael Doppelmayr: Der mitteleuropäische<br />
Tourismus hat sich sehr krisenresistent<br />
gezeigt: In den Alpen, insbesondere<br />
in Österreich, hat sich die Auftragslage<br />
zufriedenstellend entwickelt;<br />
getroffen hat uns die Wirtschaftskrise<br />
nur in Nordamerika und in Russland –<br />
mit Ausnahme des Gebiets von Sotschi,<br />
Innovative Lösungen für den<br />
öffentlichen Nahverkehr: ein<br />
People Mover von Doppelmayr<br />
in Las Vergas<br />
wo wir sehr viele Projekte haben. Mit<br />
der Auftragslage im vergangenen und<br />
im laufenden Geschäftsjahr <strong>2011</strong>/2012<br />
sind wir zufrieden.<br />
Was sehen Sie als Schlüssel zum<br />
Erfolg Ihres Unternehmens?<br />
Neben unserem permanenten Innovationsstreben,<br />
unserer Qualitäts- und<br />
Technologieführerschaft, der sehr<br />
engen und guten Partnerschaft mit<br />
unseren Kundinnen und Kunden sehe<br />
ich unsere eigentümergeführte Unternehmenskultur<br />
als Schlüssel zum<br />
Erfolg an. Darüber hinaus haben wir<br />
unsere Bahnen sehr früh auch in Länder<br />
außerhalb Europas gelenkt: 1953 hatten<br />
wir unseren ersten Auftrag in Übersee.<br />
Wie ist Doppelmayr für die<br />
Zukunft gerüstet?<br />
Wir sind aufgrund unserer hohen Innovationsbereitschaft<br />
bestens gerüstet.<br />
Unser wichtigstes Standbein bleibt der<br />
Wintertourismus. Großes Potenzial se-<br />
hen wir aber auch bei Seilbahnen und<br />
Cable Linern für den Personennahverkehr<br />
in großen Städten und beim Einsatz<br />
der Seilbahntechnologie im Materialtransport,<br />
unserem RopeCon-System.<br />
Was können wir uns unter dem Rope-<br />
Con vorstellen und wo ist er im Einsatz?<br />
Das RopeCon-System ist ein Langstrecken-Stetigförderer.<br />
„Goldes wert“ ist<br />
beispielsweise der RopeCon in Papua<br />
Neuguinea, der goldhaltiges Erz von
Internationale Präsenz – von der Standseilbahn in Hongkong … … bis zur Seilbahn auf die Schweizer Berge<br />
der Mine im Landesinneren bis zur Verhüttung<br />
am Hafen – über zum Teil sehr<br />
unwegsames Gelände – bringt. Damit<br />
konnte die Förderleistung bei sehr<br />
geringem Investitions- und Zeitaufwand<br />
um 35 Prozent erhöht werden.<br />
Sie haben von Ihrem zweiten Standbein,<br />
den Seilbahnen und innovativen Projekten<br />
für den öffentlichen Nahverkehr,<br />
gesprochen: Welche Projekte haben Sie<br />
in jüngster Vergangenheit fertig gestellt,<br />
welche sind in Planung?<br />
Fein über den Rhein schweben kann<br />
man mit der größten Seilbahn Deutschlands<br />
in Koblenz, die wir im Vorjahr<br />
errichtet haben. Sie führt vom Zusammenfluss<br />
von Rhein und Mosel zur Burg<br />
Ehrenbreitstein und ist weltweit die<br />
Luftseilbahn mit der höchsten Beförderungskapazität<br />
pro Stunde.<br />
Ein besonderer Anblick werden<br />
auch die Gondeln sein, die in 90 Metern<br />
Höhe über der Themse in London<br />
geführt werden. Die Gondelbahn soll<br />
die Greenwich Peninsula mit den Royal<br />
Docks verbinden.<br />
Der Weltmarktführer im Seilbahnbau<br />
Ing. Michael Doppelmayr, CEO der Doppelmayr/<br />
Garaventa-Gruppe<br />
Die Doppelmayr/Garaventa-Gruppe ist Weltmarktführer im<br />
Seilbahnwesen und entwickelt sowie realisiert Personentransportsysteme<br />
für den Tourismus sowie Personennahverkehrssysteme.<br />
Darüber hinaus bietet sie innovative Materialtransportsysteme an.<br />
Die beiden Marken Doppelmayr (Vorarlberg, gegründet 1892) und<br />
Garaventa (Schweiz, gegründet 1928) haben sich 2002 zur<br />
Doppelmayr/Garaventa-Gruppe zusammengeschlossen. Mit<br />
Produktionsstandorten sowie Niederlassungen in 33 Ländern hat<br />
das Unternehmen bis heute über 14.200 Seilbahnensysteme in<br />
85 Staaten realisiert. Das Unternehmen erwirtschaftete im<br />
Geschäftsjahr 2009/2010 (1. 4. bis 31. 3) mit 2.608 Mitarbeitern<br />
weltweit (971 in Österreich) einen Umsatz von 603 Mio. Euro.<br />
Gemeinsam mit unserer hundertprozentigen<br />
Tochterfirma DCC Doppelmayr<br />
Cable Car bringen wir auch<br />
den Verkehr in Städten, auf Flughäfen<br />
und in Einkaufszentren zum Fließen.<br />
In welchen großen Städten „bewegen“<br />
Doppelmayr Cable Liner?<br />
Ein People Mover läuft bereits in Venedig,<br />
zwei in Las Vegas. Derzeit bauen<br />
wir für den neuen Flughafen in Doha,<br />
Katar, einen Cable Liner Shuttle, der das<br />
Tochterunternehmen<br />
Terminalgebäude mit den Gates verbinden<br />
wird. In Caracas ist DCC dabei,<br />
einen People Mover zu installieren, der<br />
ins Nahverkehrsnetz eingebunden ist.<br />
Alle Rekorde bricht Doppelmayr in der<br />
Olympiastadt Sotschi mit seinen spektakulären<br />
Bahnen: Welche Projekte werden<br />
dort gerade von Ihnen realisiert?<br />
Im Auftrag von Olympstroj, der staatlichen<br />
Organisation für „Sotschi 2014“,<br />
wird Doppelmayr eine 3S-Bahn mit<br />
zwei Sektionen von Krasnaja Poljana ins<br />
Skigebiet Rosa Chutor bauen. Dort finden<br />
die alpinen Wettbewerbe der Olympischen<br />
Winterspiele 2014 statt. Weltneuheit<br />
und spektakuläre Besonderheit:<br />
Die Bahn ist auch für den Transport<br />
von Autos geeignet. Außerdem ist diese<br />
Bahn der Superlative mit 4.500 Personen<br />
pro Stunde und Richtung die leistungsstärkste<br />
Seilbahn der Welt. Darüber<br />
hinaus haben wir den Zuschlag für die<br />
Errichtung einer weiteren 3S-Bahn<br />
* Das Dreiseilsystem: 3S-Bahnen (3S steht für drei Seile) sind eine<br />
Kombination von einer Gondel- und einer Pendelbahn: kuppelbare<br />
Umlaufbahnen mit zwei Tragseilen und einem Zugseil.<br />
n DCC Doppelmayr Cable Car bietet innovative, energie- und<br />
flächensparende Systeme für den öffentlichen Personennah-<br />
verkehr an, die in städtische Infrastrukturen, Flughäfen und<br />
Kongresszentren oder große Industrie- und Verwaltungs-<br />
komplexe eingebunden sind ( www.dcc.at).<br />
n Die Input Projektentwicklungs GmbH realisiert wirtschaftliche<br />
Gesamtnutzungskonzepte für „365 Tage im Jahr Erlebnis am<br />
Berg für die ganze Familie“ ( www.input-projekt.com).<br />
n Doppelmayr Transport Technology löst mit einer Palette ausgereifter<br />
Materialtransportsysteme sämtliche Transportprobleme<br />
im Schütt- und Stückgutbereich ( www.doppelmayr-mts.com).<br />
▲<br />
04/<strong>2011</strong> <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong><br />
25
erhalten: von Krasnaja Poljana ins Skigebiet<br />
Laura, wo 2014 die nordischen<br />
Wettbewerbe stattfinden werden. Mit<br />
einer Gesamtlänge von 5.383 m ist sie<br />
nicht nur die längste je gebaute Dreiseilbahn,<br />
sondern überhaupt die längste<br />
Umlaufbahn der Welt. Die Fertigstellung<br />
beider Bahnen ist für 2013 geplant.<br />
Aber auch in heimischen Gefilden,<br />
nämlich in Ischgl, Tirol, baut Doppelmayr<br />
eine 3S-Bahn, die „3S Pardatschgratbahn“.<br />
Mit welchen Neuerungen erfreut<br />
Doppelmayr die Wintersportler –<br />
und welche hohen Gipfel kann man<br />
mit Doppelmayr stürmen?<br />
Neben einer neuen Sesselgeneration<br />
mit automatischem Schließbügel und<br />
neu entwickeltem Fußraster gibt es beispielsweise<br />
kindgerechte Sesselbahnen.<br />
Was die Gipfel betrifft: Mit einem<br />
Auftragswert von 105 Mio. Euro hat<br />
Bei rauer See: Praxisplaner für Gemeinden<br />
In finanziell schwierigen Zeiten unterstützt die <strong>Bank</strong> Austria Öster-<br />
reichs Gemeinden mit praktischen Planungsinstrumenten, zusätzlichen<br />
Finanzmitteln und dem Know-how erfahrener Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter in eigenen Kompetenzzentren in ganz Österreich.<br />
Wolfgang Figl, Leiter Public Sector der <strong>Bank</strong> Austria: „Als langjähriger<br />
Partner der öffentlichen Hand ist es für uns selbstverständlich, Österreichs<br />
Gemeinden in schwierigen Zeiten besonders zu unterstützen.<br />
Der ,Kommunale Investitions- und Vorhabensplaner‘ als innovatives<br />
und einfach handzuhabendes Planungsinstrument trägt gemeinsam<br />
mit der Gemeinde-Milliarde der <strong>Bank</strong> Austria dazu bei, dass wichtige<br />
Investitionen im Bereich Infrastruktur und Daseinsvorsorge umsichtig<br />
geplant und erfolgreich umgesetzt werden können.“<br />
Die Serviceleistungen:<br />
n Mehr Planungssicherheit und Überblick ermöglicht der „Kommunale<br />
Investitions- und Vorhabensplaner“, ein von der <strong>Bank</strong> Austria<br />
mit dem KDZ – Zentrum für Verwaltungsforschung entwickeltes<br />
Tool aus der Serie der Praxisplaner.<br />
26 <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong> 04/<strong>2011</strong><br />
Ein spektakuläres Projekt in Venedig<br />
„Zwischen der<br />
Doppelmayr/<br />
Garaventa-<br />
Gruppe und der<br />
<strong>Bank</strong> Austria<br />
besteht eine<br />
langjährige<br />
und sehr gute<br />
Zusammenarbeit.<br />
Wir konnten<br />
sie durch unser Netzwerk bei ihrer<br />
Internationalisierung unterstützen.“<br />
Günther Rupp, Head of International Corporates<br />
der <strong>Bank</strong> Austria in Vorarlberg<br />
Doppelmayr Italia den Zuschlag für den<br />
Bau der neuen Seilbahn auf den Mont-<br />
blanc gewonnen: Diese spektakuläre<br />
Bahn wird die alte aus den 1940er- und<br />
1950er-Jahren ersetzen, der Spatenstich<br />
erfolgte im April <strong>2011</strong>. Das Besondere<br />
daran werden die runden, vollständig<br />
verglasten Kabinen sein, die um die eigene<br />
Achse rotieren und einen wunderbaren<br />
Weitblick garantieren: Wir haben<br />
solche Kabinen unter anderem bereits<br />
in Kapstadt, in Palm Springs oder am<br />
Monte Baldo am Gardasee im Einsatz.<br />
Und in Whistler Mountain haben<br />
wir 2008 die Rekordseilbahn „Peak 2<br />
Peak“ mit einer Gesamtlänge von 4.400<br />
Metern eröffnet.<br />
Was sehen Sie als die Hoffnungsmärkte<br />
der Zukunft?<br />
Im Wintertourismus sind nach wie vor<br />
Österreich und die Alpenländer sowie<br />
die Länder Zentral- und Osteuropas<br />
unsere wichtigsten Märkte. Bei den<br />
städtischen Nahverbindungen setzen<br />
wir auf alle großen Städte, derzeit insbesondere<br />
in Südamerika (Venezuela,<br />
Brasilien, Kolumbien), aber auch auf<br />
jene Europas und Asiens. n<br />
n Praxisplaner sind einfach anzuwendende, kostenlose Tools<br />
für die unterstützende Finanzplanung in den Bereichen<br />
Sozialhilfe, Krankenanstalten- und Landesumlage, Kinder-<br />
betreuung, Senioren- und Pflegeheime, Bonitäts- und<br />
Risikoanalyse.<br />
n Die <strong>Bank</strong> Austria hat soeben den Praxisplaner<br />
„Erweiterter Haushalts-Check – Beteiligungen integrieren“<br />
fertiggestellt. Damit wird die gesamthafte Darstellung und<br />
Analyse von Gemeindehaushalt und ausgegliederten Betrieben<br />
möglich. Der neue Praxisplaner wurde von der <strong>Bank</strong> Austria<br />
gemeinsam mit dem KDZ im Rahmen der <strong>Bank</strong> Austria<br />
Kommunalforen vorgestellt.<br />
n Kredite zu besseren Konditionen im Rahmen der Gemeinde-<br />
Milliarde der <strong>Bank</strong> Austria.<br />
Weitere Informationen erhält man bei seiner Gemeindebetreuerin<br />
bzw. seinem Gemeindebetreuer unter Tel. 05 05 05 DW 41691<br />
oder im Internet unter http://publicsector.bankaustria.at.
So neu, so gut<br />
InnOVATIOn. Mit dem neuen Fremdwährungsgirokonto<br />
für Renminbi unterstützt die <strong>Bank</strong> Austria ihre Firmenkunden<br />
bei der Erschließung des chinesischen Marktes.<br />
China gewinnt immer mehr<br />
an Bedeutung für exportorientierte<br />
österreichische<br />
Unternehmen – schon über<br />
470 sind dort tätig.* Für<br />
erfolgreiche Geschäftsbeziehungen<br />
ist es wichtig, auf<br />
die Bedürfnisse der Handelspartner<br />
zu achten. Etwa<br />
darauf, dass chinesische<br />
Partner Zahlungen verstärkt<br />
in der chinesischen Währung Renminbi (CNY = Yuan/Renminbi) abwickeln<br />
wollen. Diesem Anspruch wird das <strong>Bank</strong> Austria Fremdwährungsgirokonto<br />
für Firmenkunden gerecht: Es ist maßgeschneidert für<br />
die Anforderungen der Volksrepublik China. Sowohl das Kursrisiko als<br />
auch die Konvertierungskosten fallen weg. Dazu kommt, dass für handelsorientierte<br />
Transaktionen ein besserer Umrechnungskurs erzielt<br />
werden kann. Dieter Hengl, Vorstand Corporate & Investment <strong>Bank</strong>ing:<br />
„Wir stehen den Unternehmen in allen Fragen des Außenhandels<br />
als strategischer Finanzpartner verlässlich zur Seite.“ Seit 1985 ist die<br />
<strong>Bank</strong> Austria mit einer Repräsentanz in Peking vertreten und unterhält<br />
Kooperationsabkommen mit allen großen chinesischen <strong>Bank</strong>en.<br />
* Mehr über die Wirtschaftsmacht China erfahren Sie auf den Seiten 28 und 29 .<br />
Kurz & aktuell<br />
Wo die Zeit reif ist<br />
WÄHRUNG. Im Kampf gegen die<br />
Inflation und den Zufluss spekulativer<br />
Gelder öffnet sich China für eine größere<br />
Flexibilität seiner Währung. Das<br />
Wirtschaftsblatt „China Securities<br />
Journal“ plädierte im August dafür,<br />
die Schwankungsbreite des Yuan<br />
zum Dollar zu erweitern.<br />
© Fotolia<br />
Wo Investitionen strömen<br />
BERICHT. Die Schwellenländer ziehen<br />
immer mehr Investitionen an: So lagen<br />
China und Hongkong im Jahr 2010<br />
mit 175 Mrd. Dollar Zufluss (gemeinsam<br />
ein Plus von 27 Mrd. Dollar)<br />
nicht mehr weit hinter den Vereinig-<br />
ten Staaten (228 Mrd. Dollar) auf der<br />
Liste der größten Investitionsländer.<br />
Märkte<br />
„Sternen“-Freude in Tirol<br />
Schweizer reisen vermehrt nach Tirol<br />
Die Schweizer kommen gerne<br />
in die Alpenrepublik – und<br />
hier am liebsten nach Tirol.<br />
Angesichts des starken<br />
Franken ist das Urlaubsparadies<br />
noch einmal so süß,<br />
weil verlockend günstig. Die<br />
Tourismusbetriebe konnten<br />
seit dem Winter jedenfalls<br />
einen deutlichen Anstieg von<br />
Gästen aus der Schweiz verzeichnen.<br />
Im Winter kletterten<br />
die Übernachtungszahlen um 13 Prozent nach oben.<br />
Im Mai und Juni <strong>2011</strong> stiegen sowohl Ankünfte als auch<br />
Nächtigungen jeweils um 8,5 Prozent. In Tirol bevorzugen<br />
Schweizer Gäste vor allem die gehobene Gastronomie<br />
mit Vier- und Fünf-Stern-Hotels.<br />
Publikation<br />
© Fotolia<br />
Report 3/<strong>2011</strong><br />
Aus dem Inhalt: Österreich: Export lässt<br />
Wirtschaft boomen; Internationale Konjunktur<br />
und Finanzmärkte: Der griechische Patient und<br />
andere Schuldner sorgen für Bewegung;<br />
CEE: Der Weg wird immer steiniger; etc.<br />
Sie können die Publikation kostenlos unter<br />
E-Mail pub@unicreditgroup.at bestellen.<br />
Wo das Gold zuhause ist<br />
RESERVEN. Der Preis für eine Feinunze<br />
Gold lag im August erstmals<br />
über 1.900 Dollar. Zu den Ländern mit<br />
den größten Goldreserven zählen nach<br />
der „Schatzkammer USA“, die mit<br />
8.133,6 Tonnen an erster Stelle liegt,<br />
Deutschland, Italien, Frankreich,<br />
China und die Schweiz.<br />
04/<strong>2011</strong> <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong><br />
27
Märkte<br />
Honeymoon over?<br />
STRATEGIEn. China ist nicht mehr nur Synonym für rasantes Wirtschaftswachstum. Heute ruhen große Hoffnungen<br />
auf der asiatischen Wirtschaftsmacht, ein stabiler Anker in unruhiger See zu sein. Doch kann und will<br />
China das überhaupt? – Ein Interview mit Waltraut Urban, Wiener Institut für internationale Wirtschaftsvergleiche.<br />
„<strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong>“: China ist der größte<br />
Gläubiger der USA, auch in Europa treten<br />
die Chinesen immer öfter als Retter in der<br />
Staatsschuldennot auf. Sind sie mittlerweile<br />
wirklich das Maß aller Dinge?<br />
Waltraut Urban: Die rasche und erfolgreiche<br />
Bewältigung der letzten Weltwirtschaftskrise<br />
hat die Rolle Chinas<br />
deutlich aufgewertet. Das ist unbestritten.<br />
China hat als erstes Land reagiert<br />
und schon im November 2008 ein Stimulierungspaket<br />
verabschiedet, das,<br />
über zwei Jahre verteilt, Ausgaben von<br />
14 Prozent des BIP in die Wirtschaft<br />
gepumpt hat. Bereits im zweiten Quartal<br />
2009 gab es daraufhin eine leichte Erholung.<br />
So hat China die ganze Region –<br />
und vor allem auch Japan – mitgezogen.<br />
28 <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong> 04/<strong>2011</strong><br />
Wieso hat das so blitzartig funktioniert?<br />
Die Chinesen haben viele Schalthebel,<br />
die sie einsetzen können. Da ist einmal<br />
der große Staatsanteil, das heißt, sie<br />
können direkt auf staatliche Unternehmen<br />
zugreifen. Diese Staatsfirmen<br />
werden „gebeten“, die Leute weiter zu<br />
beschäftigen, was sie auch selbstredend<br />
tun. Dazu kommt die starke Investitionsneigung<br />
der staatlichen Wirtschaft.<br />
Und ganz wichtig: die relativ gute Verschuldungslage.<br />
Wie hoch die Staatsverschuldung<br />
ist, weiß zwar niemand<br />
genau, offiziell werden 20 Prozent<br />
des BIP genannt. Tatsache ist, dass der<br />
Spielraum deutlich größer ist als in<br />
anderen Ländern. Und diesen Spielraum<br />
nützen sie.<br />
Offensichtlich wissen die Chinesen<br />
genau, was sie wollen. Und Entscheidungen<br />
fallen naturgemäß schneller<br />
als in westlichen Demokratien …<br />
In China ist alles zentral. So wurde<br />
kürzlich eine neue Energiekommission<br />
geschaffen, in der der Premierminis-<br />
ter den Vorsitz hat. Bis 2035 oder sogar<br />
2050 wird in Zusammenarbeit mit allen<br />
einschlägigen Ministerien ein langfris-<br />
tiger Energieplan erarbeitet, der die<br />
starke Abhängigkeit Chinas vom Ausland<br />
reduzieren soll. Immerhin 50 Prozent<br />
des benötigten Erdöls müssen bis<br />
dato importiert werden. Das macht die<br />
Chinesen verwundbar, und das wollen<br />
sie absolut nicht sein. Dazu kommt, dass<br />
die Luftverschmutzung unerträglich<br />
© mauritius images
ist. Da müssen sie auch etwas tun. Dementsprechend<br />
sieht der Energieplan<br />
eine ambitionierte CO2-Reduktion vor.<br />
China als ökologischer Musterknabe?<br />
Es ist noch ein weiter Weg auf ein akzeptables<br />
Niveau, und sie starten tief im Tal.<br />
In den großen Städten bekommt man<br />
kaum Luft; ich habe das in Wuhan erlebt.<br />
Da spürt man beim Einatmen, wie es im<br />
Hals brennt. In China gibt es Flüsse, die<br />
die Farbe mit der Mode ändern, weil die<br />
Färbereien deren Wasser in die Produktion<br />
mit einbeziehen. Ist Türkis die Farbe<br />
der Saison, dann schillert der Fluss über<br />
viele Kilometer türkis. Im Umwelt-<br />
bereich gibt es einen großen Nachholbedarf.<br />
Man soll aber die Problemlösungskapazität<br />
nicht unterschätzen.<br />
Wenn sich die Chinesen ein Ziel gesetzt<br />
haben, können sie es umsetzen, ohne<br />
Widerstände einkalkulieren zu müssen.<br />
Wie gehen die Chinesen mit ihrer Rolle<br />
als so wichtiger Global Player um?<br />
Sie agieren absolut pragmatisch und sind<br />
darauf bedacht, planvoll und überlegt das<br />
Beste für sich herauszuholen. Ihr langfristiges<br />
Denken ist wirklich bewundernswert.<br />
Sie sind natürlich durch die<br />
Pragmatische Lösungen<br />
Globale Krise: China bleibt nicht verschont,<br />
erholt sich aber schneller als andere Länder<br />
Reales Wachstum im Vergleich zum Vorjahr<br />
14<br />
13<br />
12<br />
11<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3Q<br />
2007<br />
13,1<br />
12,8<br />
4Q<br />
2007<br />
10,6<br />
1Q<br />
2008<br />
2Q<br />
2008<br />
10,1<br />
3Q<br />
2008<br />
9,0<br />
6,9<br />
4Q<br />
2008<br />
1Q<br />
2009<br />
6,1<br />
2Q<br />
2009<br />
7,9<br />
„Wenn sich die Chinesen ein Ziel gesetzt<br />
haben, können sie es umsetzen, ohne<br />
Widerstände einkalkulieren zu müssen.“<br />
Waltraut Urban, Ökonomin und China-Expertin<br />
des Wiener Instituts für internationale<br />
Wirtschaftsvergleiche (wiiw)<br />
Entwicklung in den USA und Europa<br />
verunsichert und überrascht worden.<br />
Aber sie haben bereits Anfang 2010 von<br />
einer w-förmigen Erholung gesprochen<br />
und als Argument für ein weiteres Absacken<br />
die hohe Verschuldung Amerikas<br />
und Europas genannt. Dass sie damit<br />
Recht gehabt haben, nützt ihnen jetzt<br />
nicht viel. Eines der größten Ärgernisse<br />
sind die hohen Devisenreserven, die in<br />
Dollar oder Euro veranlagt sind. Für die<br />
8,9<br />
3Q<br />
2009<br />
4Q<br />
2009<br />
10,7<br />
1Q<br />
2010<br />
11,9<br />
2Q<br />
2010<br />
10,3<br />
9,6<br />
3Q<br />
2010<br />
9,8<br />
4Q<br />
2010<br />
9,7<br />
BIP-Wachstumsrate<br />
in Prozent<br />
1Q<br />
<strong>2011</strong><br />
9,5<br />
2Q<br />
<strong>2011</strong><br />
Quellen: Nationales Büro für Statistik, China<br />
Chinesen hat daher eines Vorrang: Wie<br />
rette ich meine Devisenreserven? Sie versuchen,<br />
Gelder in Direktinvestitionen<br />
im Ausland zu lenken. In einigen europäischen<br />
Krisenstaaten – Griechenland,<br />
Spanien, Portugal und möglicherweise<br />
Italien – werden Staatspapiere aufgekauft.<br />
Und es gibt noch eine geradezu<br />
revolutionäre Entwicklung: China hat<br />
sich bisher immer mit Zähnen und Klauen<br />
gegen eine Aufwertung seiner Währung,<br />
des Yuan/Renminbi, gewehrt.<br />
Mittlerweile scheint hier ein Umdenken<br />
stattzufinden. Und eines ist unübersehbar:<br />
Man will den Yuan immer mehr als<br />
internationale Währung etablieren.<br />
Und wie ist der Status in der<br />
Beziehung China – EU?<br />
Beide sind unzufrieden. Hat man sich<br />
Mitte der 1990er-Jahre schwungvoll<br />
genähert, so hat die Begeisterung deutlich<br />
nachgelassen. Seit 2005, 2006 sprechen<br />
Europa wie auch China vom Ende<br />
des Honeymoon. Die EU bemängelt die<br />
nichttarifarischen Handelshemmnisse<br />
für europäische Exporte und fordert<br />
mehr Schutz geistigen Eigentums. Auch<br />
die Ausfuhrbeschränkungen der Chinesen<br />
für wRohstoffe wie Bauxit, Magnesium<br />
und Seltene Erden sind ein Ärgernis<br />
für die EU. Die Chinesen wollen Marktwirtschaftsstatus<br />
sowie Lockerungen<br />
beim Waffenembargo und bei der<br />
Beschränkung für Hightech-Exporte.<br />
Welche Auswirkungen hat das?<br />
Die Chinesen ignorieren die EU als Institution.<br />
Sie engagieren sich in den Mitgliedsländern,<br />
wo es für sie gewinnbringend<br />
scheint. Aktuell dürften sich die<br />
Tendenzen, mit der EU auf einen grünen<br />
Zweig zu kommen, wieder intensivieren.<br />
Denn eines ist klar: Um den Euro kommen<br />
die Chinesen nicht herum. Den wollen<br />
sie um jeden Preis als stabile Währung<br />
sehen. Denn sie brauchen Europa als<br />
Gegengewicht zu den USA. n<br />
04/<strong>2011</strong> <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong><br />
29
Märkte<br />
Facts & Figures<br />
Werbeausgaben pro Mediengattung<br />
brutto, in Euro, 2010<br />
2.000<br />
1.500<br />
1.000<br />
500<br />
0<br />
1.664<br />
Presse<br />
672<br />
TV<br />
30 <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong> 04/<strong>2011</strong><br />
205<br />
Außen-<br />
werbung<br />
161<br />
Hör-<br />
funk<br />
134<br />
Online<br />
14<br />
Kino<br />
Die zehn größten Papier-<br />
produzenten der Welt<br />
Angaben in Mio. Tonnen, 2010<br />
China 97,0<br />
USA 75,4<br />
Japan 24,4<br />
Deutschland 21,9<br />
Kanada 12,7<br />
Finnland 11,9<br />
Indonesien 11,5<br />
Schweden 11,4<br />
Korea 11,1<br />
Brasilien 9,8<br />
Österreich 5,0<br />
Quelle: Focus Media Research Quelle: FAO<br />
© Fotolia<br />
Papier ist<br />
geduldig<br />
PAPIER & DRUCK. Steigende<br />
Rohstoffpreise, Verschiebung<br />
der nachfrage, Konkurrenz<br />
durch elektronische Medien:<br />
Warum Bücher, Zeitungen<br />
und Papier trotzdem nicht aus<br />
unserem Leben verschwinden<br />
werden.<br />
Von wegen „papierloses Büro“:<br />
Durchschnittlich werden 31 Seiten<br />
pro Mitarbeiter und Tag ausgedruckt,<br />
zumindest sieben Seiten<br />
davon sind nichts als reine Verschwendung.<br />
Das ist das Ergebnis<br />
einer Studie zum Papierverbrauch<br />
in Europas Unternehmen und<br />
Schreibstuben, die der Druckerhersteller<br />
Lexmark im vergangenen<br />
Jahr durchführen ließ.<br />
„Papier ist ein wesentlicher Rohstoff<br />
moderner Gesellschaften und<br />
bleibt auch mit wachsender elektronischer<br />
Ausstattung ein unverzichtbares<br />
Vehikel der Kommunikation“,<br />
stellt Günter Wolf, Branchenexperte<br />
bei der <strong>Bank</strong> Austria, in seinen aktuellen<br />
Berichten „Papiererzeugung<br />
und -verarbeitung“ sowie „Druckereien<br />
und Verlagswesen“ fest. Die<br />
Neuen Medien und die Digitalisierung<br />
von Druckprozessen konnten<br />
die globale Papiernachfrage bis dato<br />
nicht nennenswert bremsen. Parallel<br />
dazu fördert der Handel auf elektronischen<br />
Marktplätzen die Nachfrage<br />
nach Verpackungsmaterial und<br />
damit den Papier- und Kartonverbrauch.
Für die nächsten Jahre ist da-<br />
von auszugehen, dass der Papierverbrauch<br />
weltweit weiter wachsen<br />
wird. Allerdings wird es dabei zu<br />
deutlichen Verschiebungen von den<br />
Industrie- zu den Schwellen- und<br />
Entwicklungsländern kommen. Da-<br />
zu Wolf: „Einerseits haben die Entwicklungsländer<br />
bisher kaum die<br />
Hälfte der 30 bis 40 Kilogramm<br />
Papier pro Kopf und Jahr verbraucht<br />
– also jener Menge, die in industrialisierten<br />
Ländern als Verbrauchsuntergrenze<br />
für ein funktionierendes<br />
Bildungs- und Kommunikationswesen<br />
angesehen wird. Andererseits<br />
wächst die Nachfrage in Schwellenländern,<br />
wo zwar diese Mindest-<br />
verbrauchsgrenze schon überschrit-<br />
ten wurde, aber das Wirtschaftswachstum<br />
und die Einkommen<br />
überdurchschnittlich stark steigen.“<br />
Österreich bei Papiererzeugung<br />
im Mittelfeld<br />
Aktuell werden rund um den Globus<br />
jährlich etwa 394 Mio. Tonnen<br />
Papier und Pappe hergestellt, davon<br />
108 Mio. Tonnen in Europa. Österreich<br />
rangiert mit einem Produktionsanteil<br />
von knapp 5 Prozent im<br />
europäischen Mittelfeld. Setzt man<br />
den Output in Relation zum Papierverbrauch<br />
im Land, avanciert Österreich<br />
nach Finnland, Schweden und<br />
Kanada zum viertgrößten Papiererzeugerland<br />
der Welt. „Diese international<br />
relativ starke Position darf<br />
nicht darüber hinwegtäuschen, dass<br />
die Papierwirtschaft in Österreich an<br />
Wachstumstempo verliert“, so Wolf.<br />
Einen Teil der Nachfrageeinbußen<br />
konnten Österreichs Papierhersteller<br />
und Papierverarbeiter bislang in Osteuropa<br />
ausgleichen.<br />
Wenig Aussicht auf Kompensationsmöglichkeiten<br />
in Osteuropa<br />
haben die österreichischen Dru-<br />
ckereien und Verlage. „Diese beiden<br />
Branchen sind hauptsächlich auf<br />
den Heimmarkt konzentriert, auf<br />
dem zuletzt ein umfassender Strukturwandel<br />
stattgefunden hat“, sagt<br />
Wolf. Überdurchschnittlich viele,<br />
vor allem kleinere Druckereien sind<br />
vom Markt verschwunden, während<br />
neue Verlage gegründet wurden.<br />
Das gestiegene Verlagsangebot<br />
– in Österreich kommen im Jahr<br />
rund 2.500 periodische in- und ausländische<br />
Zeitschriften sowie knapp<br />
10.000 Buchtitel neu auf den Markt<br />
– trifft auf eine schwächer werdende<br />
Nachfrage. Wolf: „Der Anteil der<br />
Ausgaben für Bücher, Zeitungen<br />
und andere Printmedien an den Konsumausgaben<br />
der Österreicherinnen<br />
und Österreicher ist in den letzten<br />
zwei Jahrzehnten fast kontinuierlich<br />
auf 1,3 Prozent oder rund zwei Mrd.<br />
Euro gesunken.“<br />
Spürbar ist der Rückgang insbesondere<br />
im Werbebereich. Aktuell<br />
fließt etwa die Hälfte der Bruttowerbeausgaben<br />
in Österreich pro Jahr zu<br />
gedruckten Medien, wo die Inserate<br />
indirekt die Auflagenzahlen der<br />
Zeitungen und Magazine beeinflussen<br />
oder direkt für den Druck von<br />
Prospekten, Zeitungsbeilagen oder<br />
Plakaten verwendet werden. „Dieser<br />
Anteil wird sich in Zukunft zuguns-<br />
ten von Online- und audiovisuellen<br />
Medien weiter verringern, aber eher<br />
langsam“, so Wolf. n<br />
Service<br />
Die Branchenberichte der <strong>Bank</strong><br />
Austria zur Entwicklung der<br />
Papiererzeugung und Papierverarbeitung<br />
sowie der Druckereien<br />
und des Verlagswesens können<br />
kostenlos per E-Mail an econresearch.austria@unicreditgroup.at<br />
bestellt werden.<br />
Nachgefragt<br />
„Massive Kostensteigerungen“<br />
Wolfgang Pfarl, Präsident der Austropapier<br />
– Vereinigung der Österreichischen Papierindustrie,<br />
im Interview.<br />
Wie groß ist die Konkurrenz durch<br />
alternative Materialien geworden?<br />
Im Verpackungsbereich kann sich Papier sehr<br />
gut behaupten. Bei Publikationen herrscht<br />
Konkurrenz durch die elektronischen Medien.<br />
… und wie jene durch China?<br />
Die Papierproduktion wächst dort stark –<br />
aber nicht nur, weil die Branche auf günstige<br />
Energie und Arbeitskräfte zurückgreifen kann,<br />
sondern auch, weil sich die Produktivität der<br />
Standorte laufend verbessert. Mittlerweile<br />
stehen die größten Papiermaschinen für Feinpapier,<br />
Karton und Zeitungspapier in China.<br />
Holz wird zunehmend zur Energiegewinnung<br />
verwendet. Konkurrenz<br />
durch Klimaschutz?<br />
Klimaschutz ist auch uns ein wichtiges Anliegen.<br />
Aufgrund überhöhter Förderungen wird<br />
Holz allerdings zu unseren Lasten verstärkt<br />
als alternativer Energieträger eingesetzt. Bis<br />
2020 wird sich die energetische Nutzung von<br />
Holz in Österreich im Vergleich zu 2000 verdoppelt<br />
haben. Damit steigt der Holzbedarf<br />
deutlich schneller als die im Inland geerntete<br />
Holzmenge. Das hatte bereits in den vergangenen<br />
fünf Jahren eine Verdoppelung der<br />
Holzimportquote der Papierindustrie auf über<br />
35 Prozent und eine massive Steigerung der<br />
Holzkosten um 58 Prozent zur Folge.<br />
Warum ist Altpapier so teuer geworden?<br />
Der gestiegene Faserbedarf hat zu Verknappungen<br />
geführt. Ende 2009 lag der Durchschnittspreis<br />
in Österreich bei 85 Euro pro Ton-<br />
ne Altpapier, Ende 2010 bereits bei 130 Euro.<br />
04/<strong>2011</strong> <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong><br />
31
Private <strong>Bank</strong>ing<br />
Per for mance wich ti ger Aus lands -<br />
bör sen; Jah res ver än de rung in<br />
Pro zent seit Ul timo 2010<br />
0<br />
1,60<br />
1,50<br />
1,40<br />
1,30<br />
1,20<br />
1,10<br />
1,00<br />
new York –1,5 %<br />
Ver gleich we sent li cher<br />
Bör se nkenn zah len<br />
KGV KCFV Div.-Rend.<br />
aktuell aktuell aktuell<br />
USA 13,9 7,9 2,1<br />
D 9,4 4,2 3,7<br />
UK 10,7 7,1 3,4<br />
CH 13,2 8,7 3,7<br />
F 9,8 4,1 4,5<br />
nL 10,0 7,0 3,2<br />
J 13,7 4,5 2,3<br />
A 9,4 3,4 3,4<br />
Zin sent wick lung<br />
19. 9. <strong>2011</strong> 7. 7.<br />
<strong>2011</strong><br />
Geld markt – 3 Mo nate (Euro)<br />
EUR 1,54 B 1,57<br />
USD 0,35 L 0,25<br />
JPY 0,34 MC 0,34<br />
GBP 0,95 L 0,83<br />
CHF 0,01<br />
B 0,18<br />
32 <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong> 04/<strong>2011</strong><br />
Ul timo<br />
2010<br />
1,01<br />
0,30<br />
0,34<br />
0,80<br />
0,17<br />
Ka pi tal markt – 10-jäh rige Staats an lei hen<br />
EUR<br />
USD<br />
JPY<br />
GBP<br />
CHF<br />
London – 10,9 %<br />
Tokio – 13,3 %<br />
2007 2008<br />
1,76<br />
1,94<br />
1,01<br />
2,39<br />
0,98<br />
Zürich – 16,7 %<br />
Stand: 19. 9. <strong>2011</strong><br />
Frankfurt – 21,7 %<br />
2009 2010 <strong>2011</strong><br />
B<br />
B<br />
B<br />
B<br />
B<br />
Amsterdam – 22,5 %<br />
Paris – 22,7 %<br />
Euro/US-Dol lar<br />
2,94<br />
3,13<br />
1,18<br />
3,25<br />
1,63<br />
DJ EUR STOXX – 24,9 %<br />
Mailand MIB30 – 30,2 %<br />
Wien – 31,1 %<br />
2,89<br />
3,31<br />
1,12<br />
3,51<br />
1,59<br />
Ak tu elle Kurse: www.bankaustria.at<br />
Sorgenfalten<br />
GRAU. Die Stimmung an den internationalen Märkten<br />
trübte sich in den letzten Wochen immer mehr ein.<br />
Aktien<br />
Im Spätsommer mussten Börsianer<br />
erhebliche Kursverluste hinnehmen.<br />
In Europa belastet noch immer die<br />
Unsicherheit bezüglich der Bewältigung<br />
der Schuldenproblematik. In den<br />
USA dürfte die Debatte um die Anhebung<br />
der Schuldenobergrenze Bürgern<br />
und Investoren klarmachen, dass<br />
die Schuldenanhäufung eine kritische<br />
Schwelle erreicht hat, was für das Wirtschaftswachstum<br />
erhebliche Konsequenzen<br />
haben könnte. Schlimmer<br />
wiegt, dass auch die Weltwirtschaft<br />
konjunkturell verwundbar erscheint.<br />
Anleihen<br />
Prägend für die Entwicklung der An-<br />
leihen in den vergangenen Wochen<br />
waren Marktnervosität und Risikoaversion.<br />
Hiervon konnten Anleihen<br />
aus den westlichen Kernländern profitieren,<br />
deren Renditen jedoch neue<br />
Jahrestiefs erreichten. Im Gegensatz<br />
dazu weiteten sich die Kreditrisikoprämien<br />
von Peripherieanleihen aus.<br />
Zurückgehende Vorlaufindikatoren<br />
sowie ein mögliches Abgleiten der<br />
USA in eine Rezession ließen tiefe<br />
Sorgenfalten in den Gesichtern der<br />
Marktteilnehmer entstehen. Zur Entspannung<br />
trugen die Interventionen<br />
der EZB auf dem Anleihenmarkt der<br />
Peripherieländer bei. Anlässlich des<br />
trüben Wachstumsausblickes und des<br />
Nachlassens der Preisauftriebsrisiken<br />
sehen wir den Leitzinssatz der EZB für<br />
etwa ein Jahr unverändert. Es ist aber<br />
möglich, dass sie im Falle einer neuerlichen<br />
Rezession wieder eine Zinssenkung<br />
in den Raum stellen könnte.<br />
Währungen<br />
In der Eurozone ist weiterhin die<br />
Schuldenkrise ein Belastungsfaktor,<br />
dazu trübten sich die Wachstumsaussichten<br />
ein. Die USA verloren erstmals<br />
das AAA-Rating von S&P und die<br />
Wirtschaft wird durch die konjunkturelle<br />
Abschwächung belastet. Der<br />
Euro kam gegenüber dem US-Dollar<br />
Ende August wesentlich stärker unter<br />
Druck. Fast unverändert verlief der<br />
Wechselkurs Euro/Yen. Anfang September<br />
belastete die Schuldenkrise<br />
den Euro, wohingegen der Yen als<br />
sicherer Hafen gefragt war. Informationen<br />
zum Schweizer Franken lesen<br />
Sie auf Seite 9 dieser Ausgabe.<br />
Wichtige rechtliche Information –bitte lesen: Diese Publikation stellt weder eine Marketingmitteilung noch eine Finanzanalyse dar. Es handelt<br />
sich lediglich um Informationen über allgemeine Wirtschaftsdaten. Trotz sorgfältiger Recherche und der Verwendung verlässlicher Quellen<br />
kann keine Verantwortung für Vollständigkeit, Richtigkeit, Aktualität und Genauigkeit übernommen werden. Die Publikation wurde nicht unter<br />
Einhaltung der Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen erstellt und unterliegt nicht dem Verbot des Handels im<br />
Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen. Diese Informationen sind nicht als Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten<br />
oder als Aufforderung, ein solches Angebot zu stellen, zu verstehen. Diese Publikation dient lediglich der Information und ersetzt keinesfalls eine<br />
individuelle, auf die persönlichen Verhältnisse der Anlegerin bzw. des Anlegers (z. B. Risikobereitschaft, Kenntnisse und Erfahrungen, Anlageziele<br />
und finanziellen Verhältnisse) abgestimmte Beratung. Wertentwicklungen in der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige<br />
Entwicklung zu. Es ist zu bedenken, dass Wert und Rendite einer Anlage steigen und fallen können und dass jede Anlage mit Risiko verbunden<br />
ist. Die vorstehenden Inhalte enthalten kurzfristige Markteinschätzungen. Die Wertangaben und sonstigen Informationen haben wir aus Quellen<br />
bezogen, die wir für zuverlässig erachten. Unsere Informationen und Einschätzungen können sich ändern, ohne dass wir dies bekannt geben.
Abkühlung in Sicht<br />
nEUVERSCHULDUnG. Zwar kann sich die deutsche Wirtschaft<br />
den weltweiten Turbulenzen nicht entziehen und die Konjunktur<br />
hat sich abgekühlt, dennoch bringt der noch immer anhaltende<br />
Aufschwung das Land in Riesenschritten zu einem<br />
ausgeglichenen Budget.<br />
Das deutsche Haushaltsdefizit<br />
wird heuer bereits auf<br />
1,5 Prozent des BIP fallen,<br />
so das Juli-Monatsblatt des<br />
Finanzministeriums. Im Jahr<br />
2014 solle es dann wieder<br />
ein Nulldefizit geben – Bund,<br />
Länder und Sozialversicherungen<br />
würden also ohne<br />
neue Schulden auskommen.<br />
Dies ist zuletzt 2007 gelungen, davor – lang, lang ist’s her – im Jahr<br />
1969. Am deutschen Konjunkturhimmel sind dagegen graue Wolken<br />
aufgezogen: Der ifo-Geschäftsklimaindex fiel im August von 112,9<br />
Punkten im Vormonat auf 108,7 Punkte, so das Münchener ifo-Institut.<br />
Die 7.000 befragten Manager schätzten sowohl die Aussichten für die<br />
kommenden sechs Monate als auch die Geschäftslage schlechter ein<br />
als im Vormonat. Das Barometer für die Konjunkturerwartungen fiel von<br />
105,0 auf 100,1 Punkte. Tatsächlich legte das BIP im zweiten Quartal<br />
nur noch um 0,1 Prozent zu, bei Jahresbeginn waren es noch kräftige<br />
1,3 Prozent. In der zweiten Jahreshälfte wird von der Bundesbank eine<br />
Konjunkturabkühlung, aber keine Rezession erwartet. Insgesamt soll<br />
die Wirtschaft heuer um 3 Prozent wachsen, nach 3,6 Prozent 2010.<br />
Kurz & aktuell<br />
Resch aufgebacken<br />
SLOWAKEI. Die erste Anker-Filiale<br />
außerhalb Österreichs verkauft seit<br />
kurzem auf dem Flughafen Bratislava<br />
„Kaisersemmeln“ und „G’staubte<br />
Wecken“. Nun will Geschäftsführer<br />
Peter Ostendorf die Expansion weiter<br />
forcieren und sucht im Großraum Bratislava<br />
nach geeigneten Standorten.<br />
© Fotolia<br />
Keine Sauregurkenzeit<br />
TSCHECHIEN. Der oberösterreichische<br />
Frischfrucht- und Delikatessen-Spezialist<br />
Efko erobert den tschechischen<br />
Markt. Efko ist seit 1997 mit<br />
einer eigenen Produktion in Veselí,<br />
30 km südlich von Budweis, vertreten<br />
und rangiert in Tschechien im Bereich<br />
Sauergemüse bereits an zweiter Stelle.<br />
Schwarzes Gold<br />
Norwegen stößt<br />
auf einen der<br />
größten Ölfunde<br />
der letzten<br />
Jahrzehnte<br />
Das Gesamtpotenzial<br />
des Vorkommens<br />
werde auf 500 Mio.<br />
bis 1,2 Mrd. Barrel<br />
Öl-Äquivalent (boe)<br />
geschätzt, so das staatlich kontrollierte Unternehmen<br />
Statoil Mitte August in Oslo. „ Einen vergleichbaren<br />
Ölfund hat Norwegen seit Mitte der 1980er-Jahre nicht<br />
mehr gesehen“, sagte Statoils Entwicklungschef Tim<br />
Dodson. Rund 190 Mrd. Liter Öl könnten dort gefördert<br />
werden. Der Wert der Neuentdeckung liegt möglicherweise<br />
bei bis zu 40 Mrd. Dollar.<br />
Publikation<br />
Europa<br />
CEE Quarterly 3/<strong>2011</strong><br />
Kurz vor Ende des dritten Quartals ist die Fähigkeit<br />
der CEE-Region, der (womöglich vorübergehenden)<br />
globalen Wachstumsabschwächung<br />
zu trotzen, das zentrale Thema geworden. Sie<br />
können die Publikation in englischer Sprache<br />
kostenlos unter E-Mail: pub@unicreditgroup.at<br />
bestellen.<br />
© Øyvind Hagen/Statoil<br />
Komm und schwimm!<br />
KROATIEN. Die Tourismussparte kann<br />
sich über einen neuen Gästerekord<br />
freuen: In den ersten sieben Monaten<br />
<strong>2011</strong> verzeichnete Kroatien mit mehr<br />
als 6,8 Mio. Ankünften ein Plus von<br />
8 Prozent zum vergleichbaren Vorjahreszeitraum.<br />
Allein im Juli kamen 3<br />
Mio. Touristen an die kroatische Adria.<br />
04/<strong>2011</strong> <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong><br />
33
Europa<br />
Facts & Figures<br />
Türkei<br />
Fläche: 814.578 km²<br />
Einwohner: 70,4 Mio.<br />
Hauptstadt: Ankara<br />
Währung: Türkische Lira (YTL)<br />
Wechselkurs: 1 Euro = 2,4695 YTL (7. 9. <strong>2011</strong>)<br />
Wichtigste Exportmärkte: Deutschland,<br />
Großbritannien, Irak, Iran, Italien, Frankreich<br />
34 <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong> 04/<strong>2011</strong><br />
Europas China<br />
TÜRKEI. Wo Europa und Asien aufeinandertreffen, verbinden sich kulturelle und<br />
gesellschaftliche Unterschiede zu einem wirtschaftlich erfolgreichen Ganzen.<br />
Die türkische Wirtschaft in Zahlen<br />
2010 <strong>2011</strong>* 2012*<br />
BIP/Kopf (in Euro) 7.581 7.125 7.280<br />
Reales BIP (Veränderung in Prozent) 8,9 5,8 4,1<br />
Inflation (Veränderung in Prozent) 8,6 6,2 7,8<br />
Arbeitslosenrate (in Prozent) 11,9 10,5 10,5<br />
Leistungsbilanz/BIP (in Prozent) -6,6 -8,9 -8,1<br />
Öffentliche Verschuldung/BIP (in Prozent) 41,6 39,8 39,0<br />
*Prognose Quelle: UniCredit Research<br />
© F1 online
Als das „China Europas“ wurde das<br />
Land am Bosporus vom britischen<br />
Magazin „The Economist“ bezeichnet,<br />
hoch gelobt für seine hervorragende<br />
wirtschaftliche Performance. Dabei ist<br />
es gerade erst zehn Jahre her, dass das<br />
Land schwer krank darnieder lag. 2001<br />
war die Türkei praktisch pleite, <strong>Bank</strong>en<br />
brachen zusammen, die Türkische Lira<br />
kollabierte. Als Retter in der Not erwies<br />
sich jener Mann, der im Sommer <strong>2011</strong><br />
zum dritten Mal in Folge zum Ministerpräsidenten<br />
der türkischen Republik<br />
gewählt wurde: Recep Tayyip Erdoğan.<br />
Der Mitbegründer und Führer der<br />
„Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung“<br />
(AKP) setzte 2001 ein konsequentes<br />
Reformprogramm in Gang. Er<br />
lenkte die Türkei auf den Pfad einer liberalen<br />
Volkswirtschaft und betrieb eine<br />
kluge Fiskalpolitik. Das Land erholte<br />
sich rasch, überstand nahezu unbeschadet<br />
die Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
von 2008/2009 und erreichte 2010 ein<br />
Wirtschaftswachstum von 8,9 Prozent<br />
bei einer öffentlichen Verschuldung<br />
Flying high<br />
Einer aktuellen Länderstudie des Real Estate der <strong>Bank</strong> Austria<br />
zufolge profitiert insbesondere der türkische Immobilienmarkt von<br />
der wirtschaftlichen Dynamik, in Kombination mit der attraktiven<br />
Größe des Landes und dem hohen Bevölkerungswachstum. Allerdings<br />
ist das Investitionsvolumen im europäischen Vergleich noch<br />
gering. Nach Angaben des internationalen Immobilienberaters<br />
Cushman & Wakefield flossen im vergangenen Jahr rund 1,4 Mrd.<br />
Euro in kommerzielle Immobilien in der Türkei. In Deutschland<br />
waren es, zum Vergleich, 19,5 Mrd. Euro. Die wichtigsten Ergebnisse<br />
der Studie kurz zusammengefasst:<br />
n Handelsimmobilien: Rund 75 Prozent der türkischen Bevölkerung<br />
leben in Städten. Bei einem Durchschnittsalter von unter<br />
30 Jahren, einer wachsenden Mittelklasse und einer Unter-<br />
versorgung mit modernen Handelsflächen macht dies die<br />
Türkei zum Land mit dem größten Entwicklungspotenzial bei<br />
Handelsimmobilien in Europa.<br />
n Büroimmobilien: Der Development- und Investmentmarkt<br />
für Büroimmobilien konzentriert sich auf Istanbul, wo sich rund<br />
80 Prozent der Büroflächen befinden. Einzig die Hauptstadt<br />
von nicht einmal 42 Prozent des Bruttoinlandsprodukts<br />
(BIP). Davon können<br />
alteingesessene Industrienationen und<br />
so manche EU-Länder nur träumen.<br />
Wirft man einen Blick auf die Prognosen<br />
für <strong>2011</strong> – die Experten von<br />
UniCredit Research gehen von einem<br />
BIP-Zuwachs von knapp 6 Prozent aus –,<br />
wird deutlich, wie stabil das Land trotz<br />
der Unruhen in der arabischen Welt<br />
bislang geblieben ist. Allerdings hat der<br />
arabische Frühling für die Türkei auch<br />
wirtschaftliche Verluste gebracht. Die<br />
Projekte in den umkämpften und nun<br />
im Umbruch befindlichen Ländern<br />
▲<br />
Ankara verfügt noch über nennenswerte Büroflächen, die<br />
großteils dem Verwaltungsbereich dienen. Derzeit verfügt<br />
Istanbul über gut ein Dutzend Bürocluster.<br />
n Wohnimmobilien: Das starke Bevölkerungswachstum,<br />
zunehmende Urbanisierung und der Sanierungsbedarf von<br />
Altbestand sind die Treiber der Wohnraumnachfrage.<br />
Die türkische Bevölkerung dürfte bis 2025 jährlich um<br />
1,1 Prozent wachsen.<br />
KONTAKT: <strong>Bank</strong> Austria, International<br />
Real Estate Finance, Anton Höller,<br />
Tel. 05 05 05 DW 55980<br />
Nähere Informationen findet man in der<br />
Broschüre „Real Estate Country Facts“<br />
07/<strong>2011</strong> (in deutscher Sprache), die man<br />
unter www.bankaustria.at<br />
> Publikationen > CEE Economic Research<br />
> Country Facts herunterladen kann.<br />
© Fotolia<br />
Österreich in der Türkei<br />
Rot-Weiß-Rot<br />
Zu den großen Investitionen österreichischer<br />
Unternehmen in der<br />
Türkei zählen die Aktivitäten des<br />
Mineralölkonzerns OMV, der 2010<br />
das Tankstellennetz von Petrol Ofisi<br />
übernommen und den Bau eines<br />
Gaskraftwerkes begonnen hat. Zu<br />
den weiteren Projekten gehört der<br />
Bau der Gaspipeline Nabucco. Der<br />
Energieversorger Verbund, der die<br />
Stromversorgung von Ankara und<br />
der bis zum Schwarzen Meer reichenden<br />
Provinzen mit 5 Mio. Kunden<br />
durchführt, hat 2010 ein Gas-<br />
und ein Windkraftwerk eröffnet. Der<br />
Markteinstieg von bauMax erfolgte<br />
2010 mit der Eröffnung von zwei Outlets<br />
in Samsun und Izmit. Im Sommer<br />
2010 erfolgten der Spatenstich für<br />
die Errichtung eines Weichenwerks<br />
der voestalpine sowie die Übernahme<br />
von 71,5 Prozent der Anteile am<br />
türkischen Kantenhersteller Roma<br />
Plastik durch Egger Holzwerkstoffe.<br />
04/<strong>2011</strong> <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong><br />
35
Die Türkei hat die Finanz- und Wirtschaftskrise in einem Tempo bewältigt, von dem so manches EU-Land nur träumen kann.<br />
sind eingefroren. Tausende Türken, die<br />
dafür im Ausland tätig waren, mussten<br />
zurückkehren. Langfristig könnte<br />
sich der arabische Frühling aber positiv<br />
auf die türkische Wirtschaft auswirken,<br />
wenn das türkische Modell zu dem von<br />
der Türkei erhofften Vorbild wird.<br />
Anatolischer Tiger<br />
Die Türkei ist mit ihrer rasanten Entwicklung<br />
ein Phänomen, das neuerdings<br />
mit dem Titel „Neo-Osmanismus“<br />
überschrieben wird. Er könnte dazu<br />
beitragen, dass sich die Kluft zwischen<br />
dem vergleichsweise reichen Westen<br />
und dem armen Osten der Türkei verringert.<br />
Einen Vorgeschmack auf das,<br />
was da kommen kann, gibt Gaziantep.<br />
Die Stadt – kurz Antep genannt – liegt<br />
in Südostanatolien, rund 1.000 Kilometer<br />
von Istanbul entfernt. Sie ist die<br />
Hauptstadt der gleichnamigen Provinz<br />
und gehört zu den vitalsten Wirtschaftszentren<br />
des Hinterlandes. Stolz<br />
spricht Mehmet Aslan, Präsident der<br />
Handelskammer von Antep, vom „anatolischen<br />
Tiger“. Der Tiger lebt an der<br />
Grenze zu Syrien. Die Handelsbeziehungen<br />
der beiden Länder sind eng: Ein<br />
Freihandelsabkommen wurde eingeführt<br />
und die Visumpflicht abgeschafft.<br />
„Danach sind pro Monat etwa 60.000<br />
Syrer zum Einkaufen über die Grenze<br />
gekommen. Natürlich ist diese Zahl<br />
seit Beginn der Unruhen zurückgegangen“,<br />
so Aslan. Dass das wirtschaftliche<br />
Verhältnis zwischen den beiden Staaten<br />
dauerhaft gestört bleibt, glaubt er aber<br />
nicht. „Mittel- und langfristig blicken<br />
wir mit Optimismus nach Syrien und in<br />
den Nahen Osten.“ n<br />
36 <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong> 04/<strong>2011</strong><br />
„Istancool“<br />
Das ehemalige Konstantinopel, seit 1930 offiziell<br />
Istanbul, ist europäisch, asiatisch und wunderbar<br />
chaotisch. Die Megacity bietet Platz für 17 Mio. Einwohner<br />
und ist in ihrer Vielfalt an Besonderheiten<br />
kaum zu überbieten. Hier eine winzige Auswahl:<br />
Natürliche Muße: Keine Autos, keine Discos; man<br />
fährt Droschke. Auf den Prinzeninseln südlich von<br />
Istanbul scheint die Zeit stillzustehen. Nur fünf der<br />
neun Inseln sind bewohnt.<br />
Feilschen: Istanbul beherbergt einen der größten<br />
überdachten Basare der Welt. Das Angebot am<br />
„Großen Basar“ reicht von Teppichen und Stoffen<br />
über Antiquitäten, Gold und Schmuck bis hin zu<br />
Wasserpfeifen und Andenken.<br />
Naschen: Sie sind weich, bunt, unwiderstehlich<br />
und heißen „Lokum“. Die typischen türkischen<br />
Süßigkeiten sind in allen Farben und Geschmacksrichtungen<br />
erhältlich.<br />
Rauchen: Das Rauchen von Wasserpfeifen ist<br />
eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen.<br />
Doch seit Juli 2009 gilt ein striktes Rauchverbot in<br />
geschlossenen Räumen. Der mit speziellen Aromen<br />
versetzte Pfeifentabak darf nur noch im Freien<br />
genossen werden.<br />
Auf Holz gebaut: Istanbul war einst eine hölzerne<br />
Stadt. Davon zeugen heute noch die schicken Ufervillen<br />
am Bosporus. Allerdings sind nicht alle echt.<br />
Hinter der Fassade stehen oft Mauern aus Beton.<br />
Kompetenz vor Ort<br />
Die UniCredit in der Türkei<br />
Mit einem Marktanteil von rund 9 Prozent zählt die Yapı Kredi zu den Top-5-Geld-<br />
instituten in der Türkei. Ihr Netzwerk ist mit 923 Filialen eines der größten des Landes<br />
und bietet ein Höchstmaß an Kundennähe. Auch bei alternativen Servicekanälen wie<br />
E-<strong>Bank</strong>ing und <strong>Bank</strong>omaten zählt sie zu den führenden Anbietern in der Branche.<br />
Zuletzt konnte die Yapı Kredi insbesondere die Kundeneinlagen und die Assets under<br />
Management deutlich steigern. Anfang <strong>2011</strong> wurde Yapı Kredi vom renommierten<br />
Londoner Fachblatt „World Finance“ als „Beste <strong>Bank</strong>“ in der Türkei ausgezeichnet.<br />
www.yapikredi.com.tr<br />
© Fotolia<br />
© Fotolia (4)
� Kunstschaufenster<br />
Der Malermaler<br />
PRÄGEnDE PERSÖnLICHKEIT. Kurt Kocherscheidt, ein<br />
Einzelgänger in der österreichischen Kunst, konzentriert<br />
sich in seinen Werken auf das Wesen der Malerei.<br />
Kurt Kocherscheidt (1943–<br />
1992) findet nach einer fantastisch-archaischorientierten<br />
Phase im Rahmen<br />
der Bewegung „Wirklichkeiten“<br />
Mitte der 1970er-<br />
Jahre zu einer elementaren<br />
Bildsprache. „Ich erkannte<br />
langsam, dass es eine<br />
eigene Sprache der Malerei<br />
gibt, das heißt, Malerei<br />
nicht als Übersetzung,<br />
sondern Malerei als Malerei.“<br />
Das hier gezeigte Bild<br />
lässt noch Reminiszenzen<br />
an das Stilllebengenre<br />
erkennen: Vase, Tisch-<br />
Kurt Kocherscheidt, „Ohne Titel“, 1988, Öl auf Leinwand<br />
platte und Hintergrund<br />
sind aber rein Mittel zum Zweck, Behälter und Zonen für reine Malerei.<br />
Ende der 1980er-Jahre entstehen vom Gegenstand befreite Formen auf<br />
abstrakten Gründen. Kocherscheidt ist eine singuläre, wenn auch in der<br />
Neuen Malerei der 1980er-Jahre prägende Malerfigur, ein „Malermaler“.<br />
Kurz & aktuell<br />
Nur noch Nolde!<br />
AUSSTELLUNG. In einer Kooperation<br />
mit den Staatlichen Museen zu Berlin<br />
zeigt das Museum der Moderne Salzburg<br />
vom 29. 10. <strong>2011</strong> bis 5. 2. 2012<br />
Arbeiten auf Papier von Emil Nolde, die<br />
seinen Einfluss auf das Schaffen der<br />
Künstlergruppe „Die Brücke“ verdeutlichen.<br />
www.museumdermoderne.at<br />
<strong>Bank</strong> & mehr<br />
Wo das Glück Gewicht hat<br />
UMFRAGE. Bei einer Studie der Stiftung<br />
für Zukunftsfragen haben zwei<br />
Drittel der Europäer angegeben, glücklich<br />
zu sein: an der Spitze die Dänen<br />
(96 Prozent!), gefolgt von den Griechen<br />
(80 Prozent) und den Italienern (79<br />
Prozent). Österreich (63 Prozent) liegt<br />
unter dem Durchschnitt (68 Prozent).<br />
Zimmer mit Aussicht<br />
KosmosTheater: „Das kleine Zimmer<br />
am Ende der Treppe“<br />
Von 13. bis 29. Oktober <strong>2011</strong> zeigt das KosmosTheater<br />
die deutschsprachige Erstaufführung des Stückes „Das<br />
kleine Zimmer am Ende der Treppe“ der kanadischen<br />
Autorin Carole Fréchette. Henri bietet seiner Frau<br />
Grace ein Haus mit 28 Zimmern. Eine einzige Tür soll<br />
allerdings verschlossen bleiben … Fréchettes Blaubart-<br />
Horrortrip wirbelt das Paar durch ein Labyrinth voller<br />
Abgründe und taucht tief ein in das Mysterium Familie.<br />
INFO: KosmosTheater, 1070 Wien, Siebensterngasse<br />
42, 13. bis 29. Oktober (Mi. bis Sa., 20.00 Uhr). Karten<br />
Tel. 01 523 12 26, E-Mail karten@kosmostheater.at,<br />
www.kosmostheater.at<br />
GEWINNEN SIE!<br />
Wir verlosen zweimal zwei Karten für den 29. Oktober<br />
<strong>2011</strong>. Beantworten Sie bitte folgende Frage: Woher<br />
stammt die Autorin des Stückes? Ihre Antworten<br />
bitte bis 25. Oktober an E-Mail pub@unicreditgroup.at.<br />
Imponierendes Island<br />
TIPP. Gletscher und Geysire, Trolle und<br />
Elfen, heiße Quellen und Vulkane, die<br />
den Flugverkehr lahmlegen – sowie die<br />
höchste Dichte an erfolgreichen Krimiautoren:<br />
Mit der „Gebrauchsanweisung<br />
für Island“ legt Kristof Magnusson einen<br />
nicht alltäglichen Reiseführer vor. (Piper<br />
Verlag, ISBN 978-3-492-27588-0)<br />
04/<strong>2011</strong> <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong><br />
37
London 2012 wartet<br />
HÖCHSTLEISTUnGEn. „Spirit in Motion“ lautet das Motto der Paralympischen Spiele 2012, in denen öster-<br />
reichische Sportlerinnen und Sportler – unterstützt von der <strong>Bank</strong> Austria – ihr großes Können beweisen werden.<br />
Schon nach dem ersten Startsprung<br />
bin ich ins Seil geschwommen. Das ist<br />
unglaublich schwierig. Man kann sich<br />
kaum noch konzentrieren, weil alles so<br />
ungewohnt ist.“ Mirna Jukic schwamm<br />
mit verbundenen Augen gegen den<br />
schwer sehbehinderten Peter Tichy –<br />
und hatte keine Chance. Tennisprofi<br />
Stefan Koubek, der erst im August seine<br />
Karriere beendet hatte, versuchte sich<br />
mit guten Tipps der Behindertensportler<br />
Martin Legner und Nico Langmann<br />
im Rollstuhl-Tennis. Und er musste die<br />
Tücken der paralympischen Sportart<br />
zur Kenntnis nehmen. Koubek: „Mein<br />
Gefühl und Timing waren eine einzige<br />
Katastrophe. Ich habe höchsten Respekt<br />
vor den Rollis, es ist unglaublich beeindruckend,<br />
was für Ballwechsel sie spielen<br />
können.“<br />
Das Kick-off-Event „London 2012<br />
Paralympics – One year to go!“, das<br />
Anfang September auf dem Universitätssportzentrum<br />
auf der Schmelz statt-<br />
38 <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong> 04/<strong>2011</strong><br />
fand, war ein voller Erfolg. Das Österreichische<br />
Paralympische Committee hatte<br />
geladen und zahlreiche Spitzensportler<br />
und Spitzensportlerinnen wie der<br />
mittlerweile weithin bekannte Rennrollstuhlfahrer<br />
Thomas Geierspichler,<br />
Österreichs Paradeschwimmerin Mirna<br />
Jukic, die Tischtennis-Asse Andreas<br />
Auf einen Blick<br />
Das sind die Paralympics:<br />
Vevera und Doris Mader, die langjährige<br />
Nummer eins im österreichischen<br />
Tennis, Stefan Koubek, und die aktuelle<br />
Paralympics-Hoffnung im Speerwurf,<br />
Bil Marinkovic, waren gekommen.<br />
Gemeinsam war den Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmern, dass sie außergewöhnliche<br />
sportliche Erfolge aufzu-<br />
n Die Paralympics sind die Olympischen Spiele für Sportlerinnen und Sportler<br />
mit körperlicher Behinderung.<br />
n Die nächsten Paralympics finden, gekoppelt an die Olympischen Sommerspiele,<br />
vom 29. August bis 9. September 2012 in London statt.<br />
n Circa 4.000 Sportlerinnen und Sportler aus 150 Ländern werden erwartet.<br />
20 Sportarten werden in Wettkämpfen ausgetragen.<br />
n Die <strong>Bank</strong> Austria unterstützt die österreichischen Leistungssportlerinnen und<br />
-sportler bei der Vorbereitung auf die kommenden Paralympischen Spiele. Dabei<br />
kooperiert die <strong>Bank</strong> Austria mit dem Österreichischen Paralympischen Committee.<br />
Dessen Zielsetzung besteht darin, qualifizierten Sportlerinnen und Sportlern die<br />
Teilnahme an den Paralympics zu ermöglichen.<br />
© ÖPC/Franz Baldauf (5)
Tennis auf Rädern,<br />
Schwimmen ohne Sicht:<br />
Behinderte und nicht<br />
behinderte Sportlerinnen<br />
und Sportler erprobten<br />
sich unter denselben<br />
Bedingungen<br />
weisen hatten. Es gab aber einen markanten<br />
Unterschied: Jene Athletinnen<br />
und Athleten, die auf der Schmelz ihr<br />
Können zeigten und nächstes Jahr in<br />
London paralympische Luft schnuppern<br />
werden, erbringen ihre grandiosen<br />
Leistungen mit einer Behinderung. Sie<br />
werden sich 2012 bei den Paralympics<br />
mit rund 4.000 Mitbewerberinnen und<br />
Mitbewerbern aus 150 Ländern messen<br />
und – wenn man sich die Medaillenausbeute<br />
der Vergangenheit anschaut – alles<br />
andere als nur Mitläufer sein.<br />
Mehr Gold als üblich<br />
Die Olympischen Spiele für Sportler und<br />
Sportlerinnen mit körperlicher Behinderung<br />
– die Paralympics – werden seit<br />
1960 regelmäßig ausgetragen. Insgesamt<br />
haben österreichische Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer seit den ersten<br />
Paralympics 656 Medaillen gewonnen,<br />
davon 208 Goldmedaillen. Von den<br />
Winter-Paralympics in Vancouver 2010<br />
haben unsere Athletinnen und Athleten<br />
unglaubliche elf Medaillen mit heimgebracht,<br />
davon dreimal Gold, viermal<br />
Silber und viermal Bronze.<br />
Dass diese Erfolge noch mehr Anerkennung<br />
erfahren als bisher, ist ein<br />
erklärtes Ziel der <strong>Bank</strong> Austria. <strong>Bank</strong><br />
Austria Vorstandsvorsitzender Willi-<br />
bald Cernko formuliert sein Anliegen:<br />
„Sportbegeisterte Menschen sind täglich<br />
live dabei, wenn es darum geht, die aktuellsten<br />
Sport-News zu verfolgen. Uns ist<br />
es besonders wichtig, auch den faszinierenden<br />
Höchstleistungen der körperbehinderten<br />
Athletinnen und Athleten<br />
die Aufmerksamkeit zu schenken, die<br />
sie verdienen. Im Rahmen unseres Sozialsponsorings<br />
unterstützen wir bereits<br />
Menschen mit Behinderung. Wir sind<br />
daher eine Kooperation mit dem Österreichischen<br />
Paralympischen Committee<br />
eingegangen und wollen den außergewöhnlichen<br />
Einsatz und – ganz wichtig<br />
– auch die Gleichstellung von Leis-<br />
tungssportlerinnen und -sportlern mit<br />
Behinderung fördern.“<br />
Take a Ticket<br />
Gewinnen Sie: Take a Ticket<br />
Erfreulich ist jedenfalls, dass die<br />
Rahmenbedingungen für Wettkämpfe<br />
im Behindertensport den Leistungen<br />
der Protagonisten doch zunehmend<br />
angepasst werden. So werden<br />
die Paralympics, die seit knapp zwei<br />
Jahrzehnten jeweils zwei Wochen nach<br />
den Olympischen Spielen ausgetragen<br />
werden, 2012 in London zum ersten Mal<br />
von Anfang an mit diesen gemeinsam<br />
geplant. Auch die mediale Aufmerksamkeit<br />
hat in den letzten Jahren zugenommen<br />
– ist doch die Chance, Österreicherinnen<br />
und Österreicher auf dem<br />
Siegespodest zu sehen, im Vergleich<br />
zu sonstigen Sportevents überdurchschnittlich<br />
hoch … n<br />
Rechtzeitig zur UEFA Champions League-Saison <strong>2011</strong>/2012 geht<br />
das UniCredit <strong>Bank</strong> Austria Online-Gewinnspiel „Take a Ticket“ in<br />
die nächste Runde. Dabei müssen Fußballfans mit Hilfe des<br />
Computers oder des Handys ihre Ballbeherrschung beweisen.<br />
Ihr Einsatz ist die Spielfreude, die Prämie sind zwei Tickets für<br />
UEFA Champions League-Matches. Die Teilnahme ist einfach:<br />
Besuchen Sie die Homepage www.take-a-ticket.eu, schlüpfen<br />
Sie in die Rolle von Luis Figo, dribbeln Sie an verschiedenen<br />
Hindernissen vorbei und beweisen Sie Ihren Zug aufs Tor!<br />
04/<strong>2011</strong> <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong><br />
39
<strong>Bank</strong> & mehr<br />
40 <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong> 04/<strong>2011</strong><br />
„Ballerina an<br />
der Stange“,<br />
2001, Öl auf<br />
Leinwand,<br />
164 x 116 cm<br />
„Das Nachschleifen“, 1987, Öl auf Leinwand, 160 x 200 cm<br />
Dralle Damen,<br />
feiste Herren<br />
RETROSPEKTIVE. Üppige Figuren in barocker<br />
Körperlichkeit, opulente Stillleben mit riesigen<br />
Früchten, heitere Genreszenen: Mit der neuen<br />
Ausstellung im <strong>Bank</strong> Austria Kunstforum taucht<br />
man tief in die sinnliche Welt des kolumbianischen<br />
Malers und Bildhauers Botero ein.<br />
Die neue Schau, die das <strong>Bank</strong> Austria Kunstforum vom<br />
12. Oktober <strong>2011</strong> bis zum 15. Jänner 2012 zeigt, ist die<br />
erste umfassende Retrospektive des Malers und Bildhauers<br />
Fernando Botero. „Nicht die Abbildung der Wirklichkeit<br />
ist das Ziel der Kunst, sondern die Erschaffung einer neuen<br />
Welt“, so der Künstler. In der Tat erlauben es seine Werke, ein<br />
ganz eigenes Universum kennenzulernen.<br />
Genreszenen, Porträts, Akte, Stillleben – alle diese Themen<br />
interpretiert Fernando Botero in Anlehnung an seine<br />
südamerikanische Heimat. Er selbst bezeichnete sich einmal<br />
selbst als den „kolumbianischsten aller kolumbianischen<br />
Maler“. Frauen, die tanzen, nähen oder Rosen pflücken,<br />
Männer, die Karten spielen oder musizieren, üppig gedeckte<br />
Tische mit prallen Früchten und Gemüse: Boteros Arbeiten<br />
zeigen Menschen in Szenen, die nur oberflächlich harmlos<br />
und heiter erscheinen, aber nicht einer gewissen Doppeldeutigkeit<br />
entbehren. Das Besondere, das Charakteristische an<br />
ihnen: Ballonköpfe, Elefantenglieder, knochenlose Wurstfinger.<br />
Der Künstler präsentiert den menschlichen Körper<br />
wie auch andere Formen in krass überzeichneten Proportionen.<br />
Seine Bilder füllen dralle Gestalten: grotesk-naive<br />
dickleibige Wesen, fleischig, feist, aufgedunsen, in Konfrontation<br />
mit der New Yorker Pop-art. Hier wölbt und rundet<br />
sich alles aufs Allerfeinste!
„Kartenspieler“, 1991, Öl auf Leinwand, 152 x 181 cm<br />
So schuf der Künstler Ende der 1960er-Jahre die „feiste Elsbeth“,<br />
indem er die Nürnberger Patrizierin Elsbeth Tucher,<br />
jenes Frauenporträt von Albrecht Dürer, das auf den Zwanzigmarkscheinen<br />
abgebildet war, als wuchtig aufgeschwemmtes<br />
Bildnis präsentierte. 1977 gestaltet er eine Variation von Leonardo<br />
da Vincis Mona Lisa: kerngesund und kugelrund! Seine<br />
drallen Figuren mit feisten Körpern versteht er als Symbole<br />
einer degenerierten Kolonialbourgeoisie. Mit diesem Malstil<br />
steigert er die sinnliche Präsenz, und dieses Stilmittel wird zu<br />
seinem prägenden Gestaltungsmerkmal. Er setzte sich intensiv<br />
mit der technischen Perfektion, der Präsenz von Form<br />
und Raum der italienischen, holländischen und spanischen<br />
Maler auseinander. Durch den Gegensatz, der sich aus Boteros<br />
üppigen menschlichen Figuren und der gleichzeitigen<br />
Reduktion der Details ergibt, erzeugen seine Gemälde eine<br />
lebendige, fühlbare Spannung, mit der er „stärker den Tastsinn<br />
als die Augen“ ansprechen möchte.<br />
INFO: „Botero“, 12. Oktober <strong>2011</strong> bis 15. Jänner 2012 im <strong>Bank</strong><br />
Austria Kunstforum, Freyung 8, 1010 Wien, tägl. 10 bis 19<br />
Uhr, Fr. 10 bis 21 Uhr, www.bankaustria-kunstforum.at<br />
Der Künstler<br />
Fernando Botero<br />
Fernando Botero wurde 1932 in Medellín,<br />
Kolumbien, geboren. Mit 12 Jahren beginnt<br />
er zu malen. 1951 zieht er nach Bogotá,<br />
wo er im Kreis des Cafés „Automática“ die<br />
kolumbianische Avantgarde kennenlernt.<br />
Er studiert in Madrid an der Academia San<br />
Fernando und schließlich ab 1953 in Florenz.<br />
Nach seiner Rückkehr nach Bogotá<br />
1955 und künstlerischen Misserfolgen<br />
zieht er nach Mexiko. Dort gelingt es ihm, zu seinem eigenen<br />
Stil zu finden. 1960 geht er nach New York und gewinnt den<br />
Guggenheim National Prize für Kolumbien. Die nächsten Jahre<br />
verbringt er in Kolumbien, New York und Europa. Ab 1973 lebt<br />
Botero in Paris und widmet sich mehr und mehr der Skulptur. Ab<br />
1983 wendet er sich, in der Toskana lebend, wieder der Malerei<br />
zu. Heute lebt und arbeitet er in Paris und New York.<br />
© Fernando Botero (4)<br />
„Melancholie“,<br />
1989, Öl auf<br />
Leinwand,<br />
193 x 130 cm
© Julia Wesely<br />
<strong>Bank</strong> & mehr<br />
Gehört gesehen!<br />
GEnUSS. Unsere ausgewählten „<strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong>“-Tipps<br />
bringen frischen Wind in den Kulturherbst!<br />
Artist of the Year <strong>2011</strong><br />
Gruppenbild mit Dame: das Mobilis<br />
Saxophonquartett<br />
Die Saxophon-Virtuosen Michael<br />
Krenn (Sopransaxophon, Burgenland),<br />
Janez Ursej (Altsaxophon, Slowenien),<br />
Yukiko Iwata (Tenorsaxophon, Japan)<br />
und Goran Jurkovic (Baritonsaxophon,<br />
Kroatien) wurden heuer zum „<strong>Bank</strong><br />
Austria Artist of the Year“ gekürt. „Ziel<br />
dieser Auszeichnung ist es“, sagt Katja<br />
Erlach, Head of Events & Sponsoring der<br />
<strong>Bank</strong> Austria, „eine von der Jury ermit-<br />
GEWINNEN SIE!<br />
Wir verlosen zehn CDs des<br />
Mobilis Saxophonquartetts<br />
(die CD erscheint mit Unterstützung<br />
der <strong>Bank</strong> Austria im<br />
Herbst bei dem Label Gramola-Vienna).<br />
Beantworten<br />
Sie bitte folgende Frage:<br />
Wann formierte sich<br />
das Mobilis Saxophonquartett?<br />
Ihre Antworten<br />
bitte bis 2. 11. <strong>2011</strong> an pub@<br />
unicreditgroup.at.<br />
telte Musikgruppe, eine Musikerin<br />
oder einen Musiker, die bzw.<br />
der am Beginn einer vielversprechenden<br />
Karriere steht, ein Jahr lang<br />
dem Publikum zu präsentieren.“ Das<br />
Mobilis Saxophonquartett formierte<br />
sich im Herbst 2009. Seine internationale<br />
Besetzung mit ihren unterschiedlichen<br />
kulturellen Einflüssen<br />
spiegelt sich in einem breit gefächerten<br />
Repertoire wider. Dieses umfasst frühe<br />
Originalliteratur bis hin zu zeitgenössischen<br />
Kompositionen und ausgewählten<br />
Transkriptionen von Werken verschiedener<br />
Epochen.<br />
GEWINNEN SIE!<br />
Wir verlosen dreimal zwei Karten für das<br />
Konzert zugunsten des Flüchtlingsvereins<br />
von Ute Bock am 29. 10. <strong>2011</strong>, mit Musik<br />
von Tania Saedi & Band, Özlem Bulut u.a.<br />
(Ost Klub, Schwarzenbergpl., 1010 Wien).<br />
Beantworten Sie bitte folgende Frage:<br />
Den wievielten Geburtstag feiert das<br />
Festival Salam.Orient? Antworten bis<br />
24. 10. an E-Mail pub@unicreditgroup.at.<br />
Termine: 1. 10. Open Air im Museums<br />
Quartier Wien; 11. 10. <strong>Bank</strong> Austria<br />
Kunstforum, 1010 Wien; 11. 11. Pfarrsaal,<br />
Zell am See; 12. 11. Altes Rathaus, Wiener<br />
Neudorf; 17. 11. Kulturschloss Traun; 7. 1.<br />
2012 Schloss Goldegg, Pongau<br />
Festival<br />
„Salam.Orient“<br />
Musik, Tanz und Poesie aus orientalischen<br />
Kulturen: Anlässlich seines<br />
zehnten Geburtstages bietet das Festival<br />
„Salam.Orient“ vom 13. Oktober bis
5. November in 26 Einzelevents in Wien<br />
sowie Konzerten in den Bundesländern<br />
und im slowenischen Maribor ein buntes<br />
Programm, das spannende Begegnungen<br />
mit anderen Kulturen ermöglicht. Zu<br />
sehen sind unter anderem Qawwali-<br />
Musiker aus Indien, türkische Sufis, Sängerinnen<br />
aus Addis Abeba und arabische<br />
Schauspielerinnen und Schauspieler.<br />
Informationen: www.salam-orient.at.<br />
Infos zu ermäßigten Tickets siehe Kasten<br />
„Herbst-bunter Event-Reigen“.<br />
Buchtipp<br />
Peter Hofbauer: „Das Glück ist ein Vogerl“<br />
„Mit diesem Buch will ich einiges von<br />
dem in Erinnerung rufen, was in Zeiten<br />
der Globalisierung mehr und mehr aus<br />
unserem Blick zu entschwinden droht:<br />
das unverwechselbare Wesen, Temperament<br />
und Lebensgefühl einer Stadt und<br />
ihrer Bewohner, seine ureigene Art zu<br />
sprechen und zu singen, zu denken, zu<br />
fühlen, zu handeln und zu unterlassen“,<br />
sagt Peter Hofbauer im Vorwort dieses<br />
Buches, das es sich zum Ziel gesetzt<br />
hat, die „Wiener Seele“ zu ergründen.<br />
Peter Hofbauer, früher ORF-Unterhaltungschef,<br />
nun Fernsehproduzent<br />
und Betreiber des Wiener Metropol,<br />
entwirft ein facettenreiches, amüsant<br />
zu lesendes Porträt der Stadt Wien und<br />
ihrer Bewohner. (Amalthea Verlag,<br />
ISBN 978-3-85002-748-9)<br />
GEWINNEN SIE!<br />
Wir verlosen drei<br />
Bücher. Beantworten<br />
Sie bitte folgende<br />
Frage: Welche Wiener<br />
Institution leitet Peter<br />
Hofbauer? Ihre Antworten<br />
bitte bis 24. 10.<br />
<strong>2011</strong> an E-Mail pub@<br />
unicreditgroup.at.<br />
Sister Act<br />
HErBStBUntEr<br />
EvEnt-rEiGEn<br />
19. 7. bis 31. 12. <strong>2011</strong> SISTER ACT,<br />
Ronacher, Wien<br />
Ein „himmlisches“ Musicalvergnügen mit<br />
zahlreichen Ohrwürmern vom achtfachen<br />
Oscar-Gewinner Alan Menken.<br />
Karten: statt 53,90 bis 108,90 Euro<br />
nur 49 bis 99 Euro<br />
10. 10. <strong>2011</strong> PAUL YOUNG, WUK, Wien<br />
Der ewig junge Paul Young reißt mit<br />
seinen größten Hits wie „Love of the<br />
Common People“ mit!<br />
Karten: statt 38,50 Euro nur 32,50 Euro<br />
8. 11. <strong>2011</strong><br />
MARK KNOPFLER &<br />
BOB DYLAN,<br />
Olympiahalle, Innsbruck<br />
Ein Gipfeltreffen der<br />
Rockgiganten!<br />
Karten: statt 59,90<br />
bis 107,90 nur 49,90<br />
bis 89,90 Euro<br />
17. 11. <strong>2011</strong> JEAN MICHEL JARRE,<br />
Wiener Stadthalle, 19.30 Uhr.<br />
Der Künstler schafft<br />
mit seinen Kompositionen,<br />
begleitet von<br />
einer spektakulären<br />
Lasershow, ein visionäres<br />
Erlebnis.<br />
Karten: statt 63 bis<br />
86 Euro nur 49,50<br />
bis 76,50 Euro<br />
18. 11. <strong>2011</strong> LENNY KRAVITZ,<br />
Wiener Stadthalle<br />
Der Künstler begeistert mit seinem<br />
neuen Album.<br />
Karten: statt 59,50 bis 69,50 Euro<br />
nur 49,30 bis 57,50 Euro<br />
© VBW Brinkhoff/Moegenburg<br />
„Alive and Swingin’“<br />
21. 11. <strong>2011</strong> GEORGE MICHAEL,<br />
Wiener Stadthalle<br />
Einer der schillerndsten Popmusiker<br />
bringt die Stadthalle in Schwung.<br />
Karten: statt 78,70 bis 278,70 Euro<br />
nur 75,30 bis 270,70 Euro<br />
8. 12. <strong>2011</strong><br />
PAUL KALKBRENNER,<br />
Gasometer, Wien<br />
Einer der erfolg-<br />
reichsten Elektro-<br />
Live-Acts Deutschlands.<br />
Karten: statt 39,40 Euro<br />
nur 32,60 Euro<br />
9./10. 12. <strong>2011</strong> „ALIVE AND SWINGIN’“,<br />
Wiener Stadthalle<br />
Rea Garvey, Xavier Naidoo, Sasha und<br />
Michael Mittermaier liefern mit ihrer Show<br />
ein Tribute an das legendäre Rat Pack.<br />
Karten: statt 69 bis 96,50 Euro<br />
nur 62,62 bis 88,64 Euro<br />
11. 12. <strong>2011</strong> PAUL PANZER, Wiener Stadthalle<br />
Der Comedian und<br />
Schauspieler Paul<br />
Panzer begrüßt bei seinem<br />
neuen Programm<br />
„Hart Backbord“ – und<br />
dabei bleibt kein Auge<br />
trocken.<br />
Karten: statt 30,90 Euro<br />
nur 27,81 Euro<br />
INFO: Ermäßigte Karten für oben stehende und<br />
viele andere Veranstaltungen erhalten ticketingberechtigte<br />
Kunden in jeder Filiale der <strong>Bank</strong><br />
Austria oder via Hotline unter Tel. 01/24 9 24.<br />
http://mailer.bankaustria.at<br />
04/<strong>2011</strong> <strong>Bank</strong> <strong>exklusiv</strong><br />
43
Manche Empfehlungen<br />
sind kurzsichtig.<br />
Wir setzen<br />
auf Weitblick.<br />
Die <strong>Bank</strong> Austria begleitet Unternehmen<br />
als strategischer Finanzpartner, der<br />
neben dem klassischen <strong>Bank</strong>geschäft<br />
auch stets die Zukunftsthemen seiner<br />
Kunden im Blick hat.<br />
www.bankaustria.at<br />
UC_Brille_CIB_210x215abf_bankEx_COE.indd 1 19.09.11 16:06