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Meeting real needs with concrete solutions. - Bank Austria

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<strong>Meeting</strong> <strong>real</strong> <strong>needs</strong><br />

<strong>with</strong> <strong>concrete</strong> <strong>solutions</strong>.<br />

Geschäftsbericht 2011


Wir stehen jeden Tag vor neuen Herausforderungen und neuen Chancen.<br />

Unser Alltag besteht aus klaren Antworten auf handfeste Bedürfnisse.<br />

Im vorliegenden Geschäftsbericht illustrieren wir unsere Art des <strong>Bank</strong>geschäfts<br />

anhand von Beispielen, wie Kunden, Unternehmen und Institutionen mit uns<br />

zusammenarbeiten. Die Beispiele zeigen, wie wir den Sportunterricht in Schulen<br />

fördern und alteingesessenen Industrieunternehmen zu neuem Schwung<br />

ver helfen, indem wir die Modernisierung ihres Maschinenparks finanzieren.<br />

Oder wie wir die Entwicklung neuer Computersysteme voranbringen und ökologisch<br />

nachhaltiges Wirtschaften auf vielen Wegen unterstützen.<br />

Diese Geschichten stehen für Unternehmertum, mutige Innovationen, Respekt<br />

gegenüber Traditionen sowie für unsere Verbundenheit mit lokalen Gemeinwesen.<br />

Unserer festen Überzeugung nach muss das <strong>Bank</strong>geschäft heute einen Unterschied<br />

machen: Für unsere Kundinnen und Kunden wollen wir jeden Tag das<br />

Besondere leisten. Indem wir die täglichen Herausforderungen gemeinsam<br />

angehen, zeigen wir neue Möglichkeiten auf.<br />

Die Erzählungen sind Momentaufnahmen unseres Alltags, Mosaiksteine<br />

unserer täglichen Arbeit. Bei UniCredit halten wir für die wechselnden<br />

Bedürfnisse und Ansprüche unserer Stakeholder stets die passenden<br />

Antworten bereit.<br />

Geschäftsbericht 2011


Die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> im Überblick<br />

Erfolgszahlen<br />

(Mio €) 2011 2010 +/–<br />

Nettozinsertrag 4.496 4.543 –1,0%<br />

Provisionsüberschuss 1.885 1.990 –5,3%<br />

Handelsergebnis 262 326 –19,8%<br />

Betriebserträge 6.986 7.208 –3,1%<br />

Betriebsaufwendungen –3.903 –3.742 +4,3%<br />

Betriebsergebnis 3.083 3.466 –11,0%<br />

Betriebsergebnis nach Kreditrisiko 1.732 1.626 +6,5%<br />

Ergebnis vor Steuern 1.291 1.548 –16,6%<br />

Konzernergebnis nach Steuern 1) *)<br />

209 747 –72,1%<br />

Volumenszahlen<br />

(Mio €) 31.12.2011 31.12.2010 +/–<br />

Bilanzsumme 199.229 193.049 +3,2%<br />

Forderungen an Kunden 134.914 130.093 +3,7%<br />

Primärmittel 134.658 127.839 +5,3%<br />

Eigenkapital 17.661 17.476 +1,1%<br />

Risikogewichtete Aktiva insgesamt 125.188 127.906 –2,1%<br />

Kennzahlen<br />

2 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

2011 2010<br />

Eigenkapitalrendite nach Steuern (Return on Equity, ROE) 1,2% 4,5%<br />

Aufwand/Ertrag-Koeffizient (Cost/Income-Ratio) 55,9% 51,9%<br />

Kreditrisiko/Ø Kreditvolumen (Cost of Risk) 1,03% 1,44%<br />

Marginal Economic Value Added 129 Mio € 194 Mio €<br />

Marginal RARORAC 1,35% 2,28%<br />

Eigenmittel-Quote (bezogen auf alle Risiken, Periodenende) 12,68% 12,13%<br />

Kernkapitalquote (Tier 1-Capital Ratio) 10,88% 10,35%<br />

Kernkapitalquote ohne Hybridkapital (Core Tier 1-Capital Ratio) 10,55% 10,04%<br />

Mitarbeiter 2)<br />

31.12.2011 31.12.2010 +/–<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> (Kapazitäten in Personenjahren) 59.345 59.653 –0,5%<br />

Geschäftsfeld Zentral- und Osteuropa 51.517 51.616 –0,2%<br />

Übrige Geschäftsfelder 7.828 8.037 –2,6%<br />

Österreich 7.704 7.889 –2,4%<br />

Filialen 2)<br />

31.12.2011 31.12.2010 +/–<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> 3.040 3.033 +0,2%<br />

Geschäftsfeld Zentral- und Osteuropa 2.750 2.734 +0,6%<br />

Übrige Geschäftsfelder 290 299 –3,0%<br />

Österreich 289 298 –3,0%<br />

*) korrigiert am 2. Mai 2012<br />

1) Den Eigentümern der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> zuzurechnen. / 2) Personalstand und Filialen von quotenkonsolidierten Gesellschaften sind zu 100% enthalten.


Inhalt<br />

Einleitung 5<br />

Vorwort von Federico Ghizzoni 6<br />

Vorwort von Erich Hampel 8<br />

Vorwort von Willibald Cernko 10<br />

Unternehmensprofil 13<br />

UniCredit 14<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>: „A+CEE“ in UniCredit 22<br />

Vorstand der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG 28<br />

Konzernlagebericht 2011 33<br />

Umfeld des <strong>Bank</strong>geschäfts 2011 34<br />

Die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> 2011 – Überblick 40<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> 2011 im Einzelnen 44<br />

Bilanz und Eigenmittelausstattung 51<br />

Finanzielle und nicht-finanzielle Leistungsindikatoren 53<br />

Zur Entwicklung der Geschäftsfelder 61<br />

Ausblick 80<br />

Konzernabschluss nach IFRS 91<br />

Gesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr 2011 92<br />

Bilanz zum 31.12.2011 94<br />

Eigenkapitalveränderungsrechnung 95<br />

Geldflussrechnung 96<br />

Anhang zum Konzernabschluss 99<br />

A – Rechnungslegungsgrundsätze 101<br />

B – Details zur Gewinn- und Verlustrechnung 127<br />

C – Details zur Bilanz 139<br />

D – Segmentberichterstattung 155<br />

E – Risikobericht 167<br />

F – Zusätzliche Informationen 197<br />

Schlussbemerkung des Vorstandes 209<br />

Bericht der Abschlussprüfer 210<br />

Bericht des Aufsichtsrates 212<br />

Corporate Governance 215<br />

Corporate Governance Bericht für das<br />

Geschäftsjahr 2011 der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG 216<br />

Erklärung der gesetzlichen Vertreter 223<br />

Organe der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG 224<br />

Ergänzende Angaben 231<br />

Geschäftsstellen 232<br />

CEE-Netzwerk 236<br />

Investor Relations 238<br />

*) Bestandteil des Konzernabschlusses nach IFRS.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

3<br />

*)


Wir finanzieren das Fußballereignis<br />

des Jahres – die UEFA EURO 2012 TM .<br />

Die <strong>Bank</strong> Pekao war an der Finanzierung für drei Fußballstadien im Rahmen der UEFA EURO 2012<br />

beteiligt: das Stadion Narodowy in Warschau sowie die Stadien in Posen und Danzig. Von der<br />

Architektur her ist das Stadion in Danzig sicherlich das beeindruckendste Bauwerk der kommenden<br />

Fußball-EM. Die <strong>Bank</strong> Pekao hat dieses Jahr zudem weitere Infrastrukturprojekte in Vorbereitung<br />

der UEFA EURO 2012 finanziert, wie u.a. Autobahnen, regionale Flughäfen und öffentliche<br />

Transportmittel. In Übereinstimmung mit dem offiziellen UEFA-Slogan „Simple emotions are<br />

sometimes not enough” ist die <strong>Bank</strong> Pekao als nationaler Sponsor eine Stütze der UEFA EURO<br />

2012. So dokumentiert sie ihre Nähe zur lokalen Gesellschaft und setzt ein konkretes Zeichen<br />

von Vertrauen in die Zukunft des Landes.<br />

Stadion in Danzig


Einleitung<br />

Vorwort von Federico Ghizzoni 6<br />

Vorwort von Erich Hampel 8<br />

Vorwort von Willibald Cernko 10<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

5


Einleitung<br />

Vorwort<br />

von Federico Ghizzoni<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

2011 war von Neuem ein Jahr großer externer und interner<br />

Herausforderungen für den europäischen <strong>Bank</strong>ensektor.<br />

Obwohl das Berichtsjahr gut begonnen hatte, führten ab der<br />

Jahresmitte neben der Eintrübung der Konjunktur die <strong>Bank</strong>en-<br />

Stresstests zur Verunsicherung der Finanzmärkte. Im weiteren<br />

Verlauf des Jahres nahm die Skepsis gegenüber den <strong>Bank</strong>en<br />

mit der Eskalation der Staatsschuldenkrise zu, als die<br />

An steckungsgefahren und die wechselseitige Abhängigkeit<br />

zwischen <strong>Bank</strong>en und „ihren“ Staaten deutlich wurden.<br />

Rund um den Jahreswechsel erreichte das Misstrauen<br />

ab lesbar an den Aktienkursen oder an den gestiegenen<br />

Risikoaufschlägen auf <strong>Bank</strong>emissionen den Höhepunkt.<br />

UniCredit hat sich schon frühzeitig auf die neue Marktlage<br />

eingestellt. Wir haben 2011 eine Reihe entschlossener Maßnahmen<br />

gesetzt und sind gestärkt und mit erhöhter Risikotragfähigkeit<br />

aus dem schwierigen Jahr hervorgegangen.<br />

Die Finanzmarktkrise Ende 2008, die anschließende Rezession<br />

und jetzt der nötig Abbau der lange Zeit kumulierten Ver-<br />

6 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

„Wir zählen darauf, dass die<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> innerhalb von UniCredit<br />

weiterhin ihre tragende Rolle spielt.<br />

Mit ihrer exzellenten geographischen<br />

Lage – im Drehkreuz<br />

der reifen Märkte<br />

und der Wachstumsmärkte<br />

in CEE – wird sie ihre Subholdingfunktion<br />

weiter mit Professionalität<br />

erfüllen und zum Gesamtergebnis<br />

einen wichtigen Beitrag leisten. “<br />

schuldungslasten – markieren schon einen Wendepunkt,<br />

der auch unser Langfristumfeld verändert hat. Nach den<br />

Expansionsjahren mit mancherlei Überhitzungen zeichnet<br />

sich für die nächsten Jahre ein moderates Szenario ab, das<br />

häufig als „new normal“ bezeichnet wird. In den letzten<br />

Jahren haben wir unsere Aktivität auf die „Realwirtschaft“<br />

ausgerichtet: Unser Geschäftsportefeuille ist rund um das<br />

Kundengeschäft aufgebaut, wir sind lokal gesehen ganz<br />

nahe am Kunden und orientieren uns ausschließlich an<br />

seinem Bedarf. – Dies ist auch das Thema der diesjährigen<br />

Illustrationen in den Berichten aller UniCredit-<strong>Bank</strong>en.<br />

Im November 2011 haben wir unsere Bilanz auf den Prüfstand<br />

gestellt und die Bewertungsansätze an die neuen<br />

Wachstumsperspektiven angepasst. Wir haben entschieden,<br />

die Firmenwerte, die in der Zeit des Aufbaus der Gruppe in<br />

West- wie auch in Osteuropa kumuliert wurden, abzuschreiben.<br />

Als nicht zahlungswirksame Vorgänge haben diese<br />

umfangreichen Wertanpassungen aber die aufsichtsrecht-


lichen Eigenkapitalquoten und unsere Liquiditätsposition<br />

nicht berührt. Dadurch haben wir unsere zukünftige Entwicklung<br />

entlastet, unsere gute operative Performance kann<br />

damit wieder stärker im Ergebnis sichtbar werden.<br />

Schließlich, und am wichtigsten, haben wir als eine der<br />

ersten Adressen überhaupt in schwieriger Zeit unsere<br />

Kapitalerhöhung gestartet und 7,5 Mrd € aufgenommen,<br />

was unsere harte Kernkapitalquote (CET1) über 9% hebt.<br />

Bis 2015 werden wir unsere harte Kernkapitalquote auch<br />

nach Basel 3 auf mehr als 10% steigern.<br />

In unserem aktuellen Strategieplan, der im Inneren des<br />

Berichts vorgestellt wird, haben wir die Prioritäten unserer<br />

weiteren Entwicklung zusammengefasst. Im Zentrum<br />

unseres Handelns steht das klassische kommerzielle <strong>Bank</strong>geschäft<br />

– Einlagen nehmen / Kredite vergeben. Dagegen<br />

werden wir nicht strategische Geschäftsbereiche weiter<br />

ab bauen und damit Ressourcen frei setzen. So planen wir im<br />

laufenden Vierjahreszeitraum an mittelständische Unternehmen<br />

unserer vier Kernländer neue mittel- und langfristige<br />

Kredite im Umfang von rund 40 Mrd € auszureichen.<br />

Unsere CEE-Präsenz sehen wir unverändert als Kerngeschäft<br />

an. Hier werden wir das Geschäft weiter ausbauen, aber<br />

fokussiert in jenen Ländern expandieren, in denen UniCredit<br />

in der Return/Risk-Matrix gut positioniert ist: in der Tschechischen<br />

Republik, in Polen, Russland und in der Türkei.<br />

In den anderen Ländern werden wir pragmatisch vorgehen,<br />

das heißt, nicht überall in der vollen Breite des Geschäfts,<br />

sondern gezielt nach Geschäftsfeldern expandieren.<br />

Plangemäß werden wir die Kosten flach halten, also in<br />

Westeuropa senken und in CEE unter der Inflation bleiben.<br />

Wir wollen das unter anderem durch Redimensionierung<br />

unserer Zentralen erreichen, zum Beispiel indem wir die<br />

eigengenutzten Immobilien zusammenfassen und jene<br />

Supportfunktionen wieder straffen, die für die Integrationsaufgaben<br />

der zurückliegenden Jahre benötigt wurden.<br />

Eine wichtige Entlastung erwarten wir durch Synergien<br />

aus der verstärkten überregionalen Zusammenarbeit, nicht<br />

zuletzt durch Bündelung und Auslagerung von Back-Office-<br />

und Verwaltungsfunktionen.<br />

Wir zählen darauf, dass die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> innerhalb von<br />

UniCredit weiterhin ihre tragende Rolle spielt. Mit ihrer<br />

exzellenten geographischen Lage – im Drehkreuz der reifen<br />

Märkte und der Wachstumsmärkte in CEE – wird sie ihre<br />

Subholdingfunktion weiter mit Professionalität erfüllen und<br />

zum Gesamtergebnis der <strong>Bank</strong> einen wichtigen Beitrag<br />

leisten. Dabei kann sie sich zum einen auf ihre gute Marktstellung<br />

in Österreich und im Cross-border-Firmenkundengeschäft<br />

stützen. Zum anderen haben unsere <strong>Bank</strong>en in<br />

Zentral- und Osteuropa auch im moderaten Szenario noch<br />

immer das Privileg eines expandierenden Umfelds, und die<br />

Qualität des Wachstums verbessert sich, wie schon an der<br />

deutlichen Reduktion des laufenden Kreditrisikoaufwands<br />

erkennbar ist. Nicht zuletzt macht der Aufbau einer gemeinsamen<br />

technischen Infrastruktur Fortschritte, die zunehmende<br />

gruppeninterne Zusammenarbeit „hinter dem Kunden“<br />

bringt uns Wettbewerbsvorteile.<br />

In dieser Richtung wollen wir weitergehen. Wir sind zuversichtlich,<br />

dass das regulatorische und fiskalische Umfeld<br />

unsere Arbeit und den internationalen Ansatz nicht hemmen<br />

wird und dass einheitliche, stabile Wettbewerbsbedingungen<br />

geschaffen werden. Es ist uns keine Belastung, sondern<br />

erfüllt uns mit Stolz, zur Elite der 29 systemwichtigen<br />

<strong>Bank</strong>en der Welt zu gehören. UniCredit unterhält mit 10.000<br />

Filialen eines der größten europäischen Netzwerke und<br />

betreut damit mehr als 35 Millionen aktive Kundinnen<br />

und Kunden. Für rund 20 Millionen Haushalte und etwa<br />

2 Millionen Klein- und Mittelbetriebe sind wir die Hausbank.<br />

Im Firmenkundengeschäft ist UniCredit der größte europäische<br />

Kreditgeber.<br />

Mit unserem täglichen <strong>Bank</strong>geschäft in diesem großen<br />

internationalen Verbund wollen wir zu intensivem Austausch,<br />

steigendem Wohlstand und zum weiteren Zusammenwachsen<br />

Europas beitragen. In allen Regionen, in denen<br />

wir tätig sind, wollen wir auch ein guter Corporate Citizen<br />

sein. Dabei war und ist unsere Mission immer eine europäische.<br />

In diesem Sinn werden wir uns für eine Politik der<br />

finanziellen Stabilität und der nachhaltigen Entwicklung<br />

einsetzen – damit die Grenzen weiterhin offen bleiben.<br />

Ihr<br />

Federico Ghizzoni<br />

Chief Executive Officer<br />

UniCredit<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

7


Einleitung<br />

Vorwort<br />

von Erich Hampel<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

nach der vorgeschriebenen Cooling-off-Zeit darf ich mich<br />

als neuer Vorsitzender des Aufsichtsrats der UniCredit<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG an Sie wenden. Wie Sie vielleicht wissen,<br />

habe ich viele Jahre in verschiedenen Funktionen und als Vorsitzender<br />

im Vorstand der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> und ihrer Vorgängerinstitute<br />

verbracht und bin ihren ganzen Weg gestaltend mitgegangen.<br />

Mein Fazit lautet: Die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> steht heute fest<br />

und sicher da. Sie hat die Krisenjahre ohne Verlust gut überstanden<br />

und ist dem Staat und damit den Steuerzahlern<br />

nicht zur Last gefallen. Sie kon zentriert sich mit ihren klassischen<br />

<strong>Bank</strong>dienstleistungen und -produkten ganz auf ihre<br />

Kunden und deren Wünsche – heute wie vor mehr als<br />

150 Jahren. Vor allem aber kann sie ihren Anspruch, für<br />

ihre Kunden eine internationale, europäische <strong>Bank</strong> zu sein,<br />

als Teil der UniCredit bestens erfüllen.<br />

Die Bildung eines so diversifizierten überregionalen <strong>Bank</strong>netzwerks,<br />

wie das der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> in UniCredit, hat sich<br />

gerade in den vergangenen schwierigen Jahren bewährt:<br />

8 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

„Die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> hat gerade in den<br />

letzten Jahren von der Integration<br />

in UniCredit profitiert. Als solide,<br />

kapitalstarke <strong>Bank</strong> steht sie<br />

fest im österreichischen<br />

Kundengeschäft, mit der<br />

Aufgabe einer CEE-Subholding<br />

erfüllt sie eine wichtige<br />

Drehscheiben- und Vermittlungsfunktion,<br />

die von UniCredit immer<br />

wieder bekräftigt wird. “<br />

Naheliegend ist das im internationalen Firmenkundengeschäft,<br />

und zum Beispiel daran ablesbar, dass acht von<br />

zehn österreichischen Unternehmen eine <strong>Bank</strong>verbindung<br />

zur <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> unterhalten, sechs von zehn sogar als<br />

Hausbank, sei es, dass sie für ihre Großkunden der führende<br />

Ansprechpartner auf dem Kapitalmarkt ist, sei es, dass sie<br />

– nicht zuletzt für den Mittelstand – jeden zweiten OeKBgedeckten<br />

Exportkredit abwickelt. In mehreren CEE-Ländern<br />

ist sie spiegelbildlich die führende Firmenkundenbank, was<br />

Ansatzpunkte für überregionale Verbindungen bietet und<br />

zur Entwicklung grenzüberschreitender Produkte Anlass<br />

gibt, wie zum Beispiel der Umbrella-Fazilität (ein Kredit für<br />

zehn Länder).<br />

Doch auch in den anderen Kundensegmenten hat sich das<br />

UniCredit Geschäftsmodell bewährt, zumal es – bei aller<br />

Internationalität und Koordinierung – strikt dezentral in der<br />

Kundenverantwortung geblieben ist. Diese Governance ist<br />

Kern einer Philosophie, nach der die Präferenzen und der


Kundenbedarf nur lokal zu verstehen sind. Mit unserem<br />

sozialen Engagement wollen wir das zusätzlich bekräftigen.<br />

Diese gemeinsame Sicht der Dinge, der laufende Austausch<br />

und der Respekt vor dem Lokalen prägen unseren Umgang<br />

auch intern. Zugleich schließt das nicht aus, dass wir hinter<br />

dem Kundengeschäft, also im <strong>Bank</strong>betrieb, durch gemeinsame<br />

überregionale Dienstleister für unsere Wettbewerbsfähigkeit<br />

Kostenvorteile <strong>real</strong>isieren wollen.<br />

Selbstverständlich achten wir bei all dem strengstens auf<br />

Local Compliance. Leider ist der Aufwand dafür, nämlich der<br />

Vielfalt der lokalen Regelungen zu entsprechen, aus Sicht<br />

einer <strong>Bank</strong>, die in 22 Ländern tätig ist, beträchtlich und<br />

keineswegs geringer geworden.<br />

Schließlich bewährt sich die Integration in eine systemwichtige<br />

Gruppe auch in eigener Sache. Ich denke an die großzügige<br />

Kapitalerhöhung durch UniCredit, die der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

zur Erfüllung ihrer Kernfunktion, Kredite zu geben, die schon<br />

2010 notwendige Basis verliehen hat und es erlaubt, weit<br />

mehr als die aufsichtsrechtlichen Risikopuffer zu bilden.<br />

Ich denke als ehemaliger Risikovorstand auch an die breite<br />

Diversifikation des Portefeuilles: Die Regionen unseres<br />

Einzugsgebiets weisen in ihren Produktionsschwerpunkten<br />

starke Unterschiede auf und reagieren unterschiedlich<br />

sensibel auf externe Einflüsse, womit die Risiken zwar nicht<br />

verschwinden, aber einander ausbalancieren.<br />

Die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> kann auf ihre tragende Rolle in der UniCredit<br />

stolz sein. Als eine der führenden <strong>Bank</strong>en Österreichs weiß<br />

sie aus eigener Erfahrung, dass man auf einem reifen Markt<br />

nur durch permanente Initiativen bestehen kann: Sie weiß<br />

damit auch, wohin die Reise auf den Wachstumsmärkten<br />

geht. Als Subholding der UniCredit für Zentral- und Osteuropa<br />

erfüllt sie eine wichtige Drehscheiben- und Vermittlungsfunktion,<br />

wie von UniCredit immer wieder bekräftigt wird.<br />

Mit dem UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Campus entsteht in Wien<br />

bis 2016 ein innovativer Unternehmensstandort von internationalem<br />

Format mit einer Bruttogeschoßfläche von rund<br />

200.000 Quadratmetern. Das Investitionsvolumen dieses<br />

größten Einzelbauprojekts in Wien beträgt rund 490 Mio €<br />

und ist Teil eines neuen Stadtviertels mit Wohn- und Freizeiteinrichtungen,<br />

Hotel und Nahversorgern, gebaut nach<br />

ökologisch nachhaltigen Kriterien. Nicht zuletzt bringt die<br />

Zusammenführung von rund 4.000 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern aus den verstreuten <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Zentralstandorten<br />

langfristig Kostenvorteile. Darüber hinaus baut die<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> ihr bisheriges Sport- und Veranstaltungszentrum<br />

am Wiener Kaiserwasser bis zum 2. Quartal 2013<br />

für 19 Mio € zu einer internationalen Sport- und Ausbildungsstätte<br />

aus. In diesem zweiten Zentrum der UniCredit<br />

für Management entwicklung neben Turin werden jährlich<br />

etwa 4.000 Teilnehmer aus allen Regionen Fortbildungskurse<br />

absolvieren.<br />

Ich danke dem Vorstand sowie den Mitarbeiterinnen und<br />

Mitabeitern der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> für ihre professionelle Arbeit<br />

und ihren hohen persönlichen Einsatz.<br />

Nach den schwierigen Jahren verfügt die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

weiter über alle Voraussetzungen für eine stetige und nachhaltige<br />

Aufwärtsentwicklung. Nach den Anpassungen des<br />

vergangenen Jahres, mit ein wenig Rückenwind seitens der<br />

Konjunktur und ohne neuerliche Krisen werden sich die<br />

Anstrengungen auch im Ergebnis zeigen. Denn das brauchen<br />

wir für den weiteren Ausbau unseres Kundengeschäfts.<br />

Ihr<br />

Erich Hampel<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

9


Einleitung<br />

Vorwort<br />

von Willibald Cernko<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

Das vergangene Jahr, über das wir hier berichten, hat erneut<br />

so starke Veränderungen für das <strong>Bank</strong>geschäft gebracht, dass<br />

man, wenn schon nicht von einem Systemwechsel, so doch von<br />

einem Wandel des Systems sprechen kann. Nach der Finanzmarktkrise<br />

2008, der tiefen Rezession 2009 und dem Wiederaufschwung<br />

2010 wurde uns 2011 in Europa die Rechnung für jahrzehntelang<br />

verdrängte Probleme präsentiert, vor allem in Gestalt<br />

der Staatsschuldenkrise. Auch die – berechtigte – Reform des<br />

<strong>Bank</strong>ensektors hat mit teilweise überstürzten Auflagen der neuen<br />

europäischen Aufsichtsbehörden sowie mit unkoordinierten fiskalischen<br />

Belastungen in mehreren Ländern ein unberechenbares,<br />

wettbewerbsverzerrendes Umfeld geschaffen. Schließlich funktioniert<br />

das Interbankgeschäft trotz rekordhoher Interventionen der<br />

EZB noch immer nicht so recht, und das ist eine Voraussetzung<br />

für einige andere Marktsegmente. Alles zusammengenommen<br />

wurde der „Vertrauensgrundsatz“ mehrfach erschüttert. Wir<br />

kennen ihn von Straßenverkehr: Jeder soll sich innerhalb stabiler<br />

Regeln auf das regelkonforme Verhalten der anderen Teilnehmer<br />

verlassen können – und sich selbst entsprechend verhalten.<br />

10 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

„Mit der absoluten Priorität des Kundengeschäfts<br />

haben wir die letzten<br />

Jahre gut bewältigt. Wir haben immer<br />

schwarze Zahlen geschrieben.<br />

Wir haben keine Staatshilfe<br />

in Anspruch genommen,<br />

sondern vielmehr unseren<br />

solidarischen Beitrag geleistet.<br />

Mit unserer guten Kapitalausstattung<br />

können wir unsere Kunden weiterhin<br />

kräftig unterstützen. “<br />

Doch sehen wir Anfang 2012 positive Ansätze. Die EU-Institutionen<br />

versichern, dass die Umschuldung Griechenlands<br />

ein singulärer Fall war und dass von nun an Solidarität und<br />

Solidität zählen, beispielsweise mit dem neu formulierten, mit<br />

Sanktionen versehenen EU-Stabilitätspakt. Wirtschaft, <strong>Bank</strong>en<br />

und Haushalte setzen allesamt wieder stärker auf das klassische<br />

Geschäft, auf „Realwirtschaft“, auf nachhaltige Entwicklung,<br />

auf die Grundsätze einer soliden Haushaltspolitik – auch<br />

wenn das noch jahrelang Anpassungskosten nach sich ziehen<br />

wird. Alle haben aus der vergangenen Krise gelernt.<br />

Die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> hat ihre Geschäftspolitik in voller Übereinstimmung<br />

mit UniCredit frühzeitig an das veränderte Umfeld<br />

angepasst – sprich, dem Kundengeschäft die absolute Priorität<br />

eingeräumt. Damit sind wir gut durch die schwierigen<br />

Jahre gekommen: Als eine der wenigen <strong>Bank</strong>en haben wir<br />

seit Ausbruch der Krise 2008 in jedem Jahr, in jedem Quartal<br />

Gewinne geschrieben – wenn auch sehr bescheidene, ohne<br />

Zweifel zu geringe. Wir haben keine Staatshilfe in Anspruch


genommen, vielmehr unseren solidarischen Beitrag geleistet.<br />

Dank der Kapitalerhöhung durch UniCredit aus Mitteln deren<br />

eigener Kapitalerhöhung von 2010 übertreffen wir mit einer<br />

harten Kernkapitalquote (CET1) von 10,55 % die Mindestanforderungen<br />

bei weitem. Wir haben in den letzten Jahren keine<br />

Dividende ausgeschüttet und auch bei unseren Tochterbanken<br />

in CEE Gewinne thesauriert. Wir haben also aus eigener Kraft<br />

Risikopolster aufgebaut.<br />

Und wir haben unsere wichtigste Funktion als <strong>Bank</strong> erfüllt:<br />

Trotz schwacher Nachfrage in Österreich war das Kreditvolumen<br />

Ende 2011 um 3,2 % höher als vor einem Jahr und um<br />

8,3 % höher als vor zwei Jahren. In Zentral- und Osteuropa<br />

(CEE) war die Kreditexpansion wechselkursbereinigt mehr als<br />

doppelt so stark wie im Durchschnitt, doch haben wir auch in<br />

Österreich im unternehmerischen Mittelstand sowie im privaten<br />

Bau&WohnKredit Zuwächse erzielt. Parallel dazu konnten<br />

wir mehr Primärmittel hereinnehmen, hauptsächlich in Form<br />

von Einlagen, aber auch über Emissionen, darunter unsere<br />

AAA-eingestuften Pfandbriefe. In der Bilanz sind die Kundenforderungen<br />

zu genau 100 % durch Einlagen und eigene Emissionen<br />

gedeckt. Der Anteil des Kundengeschäfts ist sowohl aktiv-<br />

wie passivseitig in den letzten Jahren deutlich gestiegen.<br />

2011 sind wir als „Österreichs kundenorientiertester Dienstleister<br />

2011“ ausgezeichnet worden. Die Kundenzufriedenheit,<br />

gemessen in rund 40.000 Kundeninterviews, konnte weiter<br />

gesteigert werden. Vor allem dafür möchte ich meinen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern herzlich danken, nämlich dass<br />

sie das gerade in Zeiten erreicht haben, in denen das <strong>Bank</strong>geschäft<br />

überkritisch gesehen wird.<br />

In der Gewinn- und Verlustrechnung 2011 konnten wir die<br />

Erträge zwar nicht so steigern wie in früheren Jahren, aber auf<br />

dem hohem Niveau von 7,0 Milliarden € halten. Wie schon<br />

im Jahr davor war der Kreditrisikoaufwand in allen Regionen<br />

und Divisionen stark rückläufig; insgesamt hat er 2011 um<br />

ein gutes Viertel abgenommen und um 488 Mio € weniger<br />

Betriebsergebnis beansprucht als im Vorjahr. In CEE war der<br />

Rückgang gerade in jenen Ländern am stärksten, die den<br />

Anstieg zuvor verursacht hatten, in Österreich waren die Risikokosten<br />

so niedrig wie zuletzt 2007. Die operative Leistung der<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> konnte daher stärker zur Geltung kommen. Das<br />

Betriebsergebnis nach Kreditrisiko stieg um fast 200 Mio €<br />

oder 13 % auf 1,7 Mrd €, worin einige externe Belastungen,<br />

wie etwa die <strong>Bank</strong>enabgaben, bereits enthalten sind.<br />

Die stark verbesserte operative Leistung hat uns 2011 ermöglicht,<br />

außergewöhnliche Aufwendungen in Höhe von über<br />

einer Milliarde Euro zu tragen und noch mit einem Gewinn<br />

von 209 Mio € abzuschließen. Zum einen haben uns die Wertberichtigungen<br />

auf griechische Staatsanleihen (in Österreich<br />

und CEE) im Ergebnis fast 400 Mio € gekostet. Zum anderen<br />

haben wir die Firmenwerte weiter abgeschrieben, die vor<br />

allem aus dem Erwerb der Tochterbanken in der Ukraine und<br />

in Kasachstan in den Boomjahren stammen. Diese buchhalterischen<br />

Vorgänge belasteten den Gewinn mit 737 Mio €. Doch<br />

beeinflussen sie weder die Eigenkapitalquoten noch die Liquidität.<br />

Wir haben die Bewertungen damit an die neuen Mittel-/<br />

Langfristperspektiven angepasst und erwarten von dieser Seite<br />

keine großen Belastungen mehr.<br />

Auf der Grundlage unserer guten Kapital- und Liquiditätsausstattung<br />

werden wir weiter expandieren. Unsere absolute Kundenorientierung<br />

rund um das Kredit-/Einlagengeschäft und die<br />

alltäglichen Dienstleistungen bleibt die Richtschnur unserer weiteren<br />

Entwicklung. Das Wachstum wird aber etwas anders aussehen<br />

als in den früheren Jahren – unser Engagement, unsere<br />

Investitionen werden nicht in allen Ländern in allen Segmenten<br />

und Produktbereichen gleich stark zunehmen, sondern sich stärker<br />

nach Risk/Return, nach Marktstellung und Chancen richten.<br />

In dem neuen regulatorischen Umfeld müssen wir eben ge nauer<br />

auf die Rentabilität nach Risiko achten, nicht zuletzt um durch<br />

Eigenkapitaleffizienz mehr Mittel für Neukredite freizumachen.<br />

Unser Bekenntnis zu CEE bleibt unverändert. Hier werden wir bis<br />

2015 300 weitere Filialen eröffnen und mehr als 1.100 FTE einstellen.<br />

Die Expansion in der Breite konzentriert sich auf Tschechien,<br />

Russland und die Türkei, in den anderen Ländern werden<br />

wir unsere Stärken weiter ausbauen.<br />

Das alles fiele uns leichter, wenn wir als internationale <strong>Bank</strong><br />

einen berechenbaren Ordnungsrahmen und überall gleiche<br />

Wettbewerbsbedingungen vorfänden, wie es ja auch den vier<br />

Freiheiten der Europäischen Union entspricht.<br />

Nach Überwindung der großen Unsicherheit in den Wintermonaten<br />

haben sich die Klima- und Konjunkturindikatoren rechtzeitig<br />

zu Frühjahrsbeginn wieder aufgehellt. Der unterliegende<br />

Aufschwung scheint kräftiger zu sein, als man ihm bisher zugetraut<br />

hat. Wir wollen ihm 2012 mit aller Zuversicht nachhelfen,<br />

im kommerziellen Kundengeschäft mit unseren Privatkunden<br />

und dem Mittelstand sowie im internationalen Geschäft. Wir<br />

werden auch weiterhin unseren solidarischen Beitrag leisten.<br />

Wir werden auch weiterhin unseren solidarischen Beitrag leisten.<br />

In allen Regionen werden wir unsere Verpflichtungen gegenüber<br />

der Gesellschaft als „Good Corporate Citizens“ erfüllen.<br />

Ihr<br />

Willibald Cernko<br />

Vorsitzender des Vorstandes<br />

der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

11


Wir sprechen die Sprache<br />

unserer Kundinnen und Kunden.<br />

Als Folge der gestiegenen internationalen Mobilität sprechen viele Menschen, die in Österreich leben<br />

und arbeiten, kein Deutsch. Sie haben eine andere Nationalität und kommen aus anderen Kulturkreisen.<br />

Diese Menschen müssen die Möglichkeit haben, komplizierte Themen wie <strong>Bank</strong>transaktionen in ihrer<br />

Muttersprache zu besprechen. Die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> stellt im Rahmen ihres Programms „<strong>Bank</strong>ing <strong>with</strong>out<br />

Borders“ sicher, dass diese Kundinnen und Kunden jederzeit in ihrer eigenen Sprache betreut werden.<br />

Zudem liegen in fünf Wiener Niederlassungen Unterlagen und Produktinformationen in verschiedenen<br />

Sprachen bereit. Eine effiziente Antwort auf eine multikulturelle Gesellschaft.


Unternehmensprofil<br />

UniCredit 14<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>: „A+CEE“ in UniCredit 22<br />

Vorstand der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG 28<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

13


Highlights<br />

UniCredit ist in 22 europäischen Ländern<br />

mit über 160.000 Mitarbeitern und rund<br />

9.500 Filialen operativ tätig.<br />

UniCredit kann sich auf eine starke<br />

europäische Identität, ein ausgedehntes<br />

internationales Netzwerk und eine breite<br />

Kundenbasis stützen.<br />

Aufgrund des strategischen Schwerpunkts<br />

in West- und Osteuropa verfügt unsere<br />

<strong>Bank</strong>engruppe in diesen Regionen über<br />

einen der höchsten Marktanteile.<br />

MITARBEITER 1<br />

FILIALEN 2<br />

14 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

über 160.000<br />

rund 9.500<br />

1. Stand: 31. Dezember 2011. „Full time equivalent” (FTE) = Personenjahre des<br />

Vollkonsolidierungskreises einschließlich Auszubildende. Einschließlich aller Mitarbeiter<br />

quotenkonsolidierter Gesellschaften, z. B. Koç Financial Services.<br />

2. Einschließlich aller Filialen quotenkonsolidierter Gesellschaften, z. B. Koç Financial Services.


FILIALEN NACH LÄNDERN 2<br />

Italien<br />

Deutschland<br />

Österreich<br />

Polen<br />

Türkei<br />

Sonstige<br />

Gesamt<br />

850<br />

310<br />

1.003<br />

953<br />

1.980<br />

4.400<br />

9.496<br />

MITARBEITER NACH LÄNDERN 1 (%)<br />

25,1<br />

10,5<br />

12,3<br />

6,3<br />

32,5<br />

13,3<br />

Italien<br />

Deutschland<br />

Österreich<br />

Polen<br />

Türkei<br />

Sonstige<br />

SIE FINDEN<br />

UNS IN<br />

ASERBAIDSCHAN<br />

BOSNIEN UND<br />

HERZEGOWINA<br />

BULGARIEN<br />

DEUTSCHLAND<br />

ESTLAND<br />

ITALIEN<br />

KASACHSTAN<br />

KIRGISTAN<br />

KROATIEN<br />

LETTLAND<br />

LITAUEN<br />

ÖSTERREICH<br />

POLEN<br />

RUMÄNIEN<br />

RUSSLAND<br />

SERBIEN<br />

SLOWAKEI<br />

SLOWENIEN<br />

TSCHECHISCHE REPUBLIK<br />

TÜRKEI<br />

UKRAINE<br />

UNGARN<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

15


Fokus<br />

Für UniCredit sind Deutschland, Österreich und Italien<br />

strategisch wichtige Märkte. Auf diese drei Länder entfällt<br />

mehr als ein Drittel der Wirtschaftsleistung in der<br />

Europäischen Union. Gemeinsam bilden sie eine der<br />

reichsten Regionen in ganz Europa.<br />

In jedem der drei Länder liegt das pro Kopf erwirtschaftete<br />

Bruttoinlandsprodukt (BIP) über dem EU-Durchschnitt.<br />

Unter den vier größten EU-Volkswirtschaften liegt<br />

Deutschland hinsichtlich BIP pro Kopf vor Frankreich,<br />

Großbritannien und Italien an der Spitze.<br />

UniCredit unterhält mit 850 Filialen in Deutschland,<br />

310 Filialen in Österreich und 4.400 Filialen in Italien<br />

eines der ausgedehntesten <strong>Bank</strong>netze in den drei<br />

westeuropäischen Kernländern. Jedes dieser Länder ist eng<br />

mit den Wachstumsmärkten in Zentral- und Osteuropa<br />

(CEE) verbunden.<br />

Unsere westeuropäische Kernregion verzeichnete 2011<br />

erneut ein moderates Wirtschaftswachstum. In der ersten<br />

Jahreshälfte sorgte die robuste globale Nachfrage für<br />

eine kräftige Wachstumsbeschleunigung. In der zweiten<br />

Jahreshälfte verlangsamte sich das Wachstum infolge<br />

der europäischen Staatsschuldenkrise deutlich. An den<br />

Finanzmärkten wirkte insbesondere die Neubewertung der<br />

Risikoprämien für italienische Staatsanleihen belastend;<br />

Dahinter standen Bedenken der Investoren hinsichtlich der<br />

Tragbarkeit der hohen Staatsverschuldung vor dem Hintergrund<br />

des strukturbedingt niedrigen BIP-Wachstums.<br />

Die Anstrengungen der italienischen Regierung zur Haushaltskonsolidierung<br />

waren beeindruckend, dürften aber<br />

zumindest kurzfristig zur Verlangsamung der Wachstumsaussichten<br />

beigetragen haben. Deutschland gegenüber<br />

blieb die Marktstimmung dank der offensichtlichen<br />

Wirtschaftskraft aber äußerst positiv.<br />

BRUTTOINLANDSPRODUKT<br />

PRO KOPF 1<br />

Österreich<br />

Deutschland<br />

Italien<br />

124,2<br />

105,2<br />

139,6<br />

1. Nominales BIP pro Kopf zum 31. Dezember 2010 (EU-27=100). Schätzwerte zum nominalen<br />

BIP pro Kopf innerhalb EU-27 zum 31. Dezember 2010.<br />

2. Marktanteil am Gesamtkreditgeschäft zum 31. Dezember 2011.<br />

Quelle: Eurostat und UniCredit Research.<br />

16 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

Österreich<br />

Deutschland<br />

Italien<br />

DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND ITALIEN<br />

MARKTANTEILE 2 (%)<br />

2,6<br />

15,1<br />

13,8<br />

Unsere drei Kernmärkte stehen in den nächsten zwei<br />

Jahren vor großen Herausforderungen. Dies trifft vor allem<br />

auf Italien zu. Dennoch werden diese drei Länder mit<br />

ihrem ausgewogenen Wachstumsmodell, einer vergleichsweise<br />

niedrigen Verschuldung des privaten Sektors und<br />

der umsichtigen Handhabung der Staatsfinanzen auch<br />

weiterhin durch ihre Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich<br />

zu den Ländern Südeuropas überzeugen. Deutschland<br />

und Italien verfügen über die größte Produktionsbasis im<br />

Euroraum und erwirtschaften hier zusammen mehr als<br />

50 % der nominalen Wertschöpfung.<br />

Für den Zeitraum 2011 bis 2015 prognostizieren wir ein<br />

<strong>real</strong>es Wirtschaftswachstum von durchschnittlich etwa 2 %<br />

jährlich für Deutschland und Österreich sowie von knapp<br />

0,5 % für Italien. Diese Prognosewerte liegen über der<br />

durchschnittlichen Wachstumsrate der vorangegangenen<br />

Fünfjahresperiode. Während der Export sicherlich von<br />

großer Bedeutung für die anhaltende Erholung sein wird,<br />

wirkt sich auch der Anstieg der Inlandsnachfrage außerordentlich<br />

günstig aus. Letztere wird zunehmend zu einem<br />

wichtigen Motor für die wirtschaftliche Entwicklung in<br />

dieser Region. Hauptsächlich in Deutschland erwarten<br />

wir deshalb ein nachhaltigeres und somit weniger<br />

exportlastiges Wachstumsprofil.


ZENTRAL- UND OSTEUROPA<br />

UniCredit ist Marktführer in Zentral- und<br />

Osteuropa (CEE) und dort mit einem Netzwerk<br />

aus rund 3.900 Filialen vertreten.<br />

Wir sind in insgesamt 19 CEE-Ländern<br />

operativ tätig, was unsere breite regionale<br />

Marktposition unterstreicht. In 11 dieser<br />

Länder rangieren wir unter den Top Five<br />

der führenden Finanzinstitute.* Der Anteil<br />

der CEE-Region an den Erträgen unserer<br />

Gruppe beträgt derzeit 18 %.<br />

In dieser dynamischen Region verfügt<br />

UniCredit über langjährige Erfahrung.<br />

Nahezu die Hälfte aller unserer Mitarbeiter<br />

sind in Zentral- und Osteuropa tätig.<br />

Wir sind daher gut aufgestellt, um den<br />

Prozess der ökonomischen Konvergenz zu begleiten, der den<br />

Lebensstandard in diesen Ländern bereits erhöht und das<br />

Wirtschaftsumfeld verbessert hat.<br />

Die effektive Nutzung von Best Practice, bedeutende<br />

Skaleneffekte, der Zugang zu internationalen Märkten<br />

über unser flächendeckendes Netzwerk sowie die hohe<br />

Markenbekanntheit unserer Gruppe verschaffen unseren<br />

CEE-Einheiten vor Ort erhebliche Wettbewerbsvorteile.<br />

Darüber hinaus ermöglicht unser breit diversifiziertes<br />

Engagement ein modulares Wachstum in dieser Region und<br />

höhere Marktdurchdringung unserer globalen Produktlinien.<br />

In den ersten drei Quartalen 2011 verzeichneten die meisten<br />

Länder in Zentral- und Osteuropa ein starkes Wirtschaftswachstum,<br />

gestützt auf eine kräftige Auslandsnachfrage,<br />

günstige Bedingungen für die Landwirtschaft und in einigen<br />

Fällen auch eine robuste Inlandsnachfrage. Die derzeit<br />

verfügbaren Daten weisen auf eine Konjunkturverlangsamung<br />

im vierten Quartal hin, teilweise bedingt durch eine<br />

schwächere Auslands- und Industrienachfrage. Dennoch<br />

erwies sich die Region insgesamt gegenüber den Herausforderungen<br />

der EWU als relativ widerstandsfähig. Wenn mit<br />

der UniCredit-Erwartung eines BIP-Wachstums von 4,7 % für<br />

CEE ein Schätzrisiko verbunden ist, dann eher nach oben.**<br />

Für das Jahr 2012 wird ein Wachstum von 3,3 % prognostiziert,<br />

wobei die Wirtschaftsleistung Zentral- und Osteuropas<br />

im ersten Halbjahr nahezu unverändert bleiben dürfte,<br />

gefolgt von einer stärkeren zweiten Jahreshälfte. Mit einem<br />

Prognosewert von fast 4 % dürfte Russland unter den größten<br />

Volkswirtschaften in dieser Region an der Spitze liegen,<br />

für die Türkei und Polen erwarten wir einen Anstieg des<br />

Brutto inlandsprodukts von etwa 3 %. In diesen Ländern schlagen<br />

die geringere Staatsverschuldung sowie die im Vergleich<br />

zum Euroraum frühzeitig eingeleiteten Konsolidierungsmaßnahmen<br />

positiv zu Buche. Anderen Volkswirtschaften in dieser<br />

Region, darunter Kroatien, Slowenien und Ungarn, dürfte es<br />

hingegen schwer fallen, ihre Wirtschaftsleistung zu steigern.<br />

Lettland<br />

Litauen<br />

Estland<br />

Russland<br />

Ukraine 4<br />

Ungarn<br />

Slowenien<br />

Tschechische<br />

Republik*<br />

Rumänien*<br />

Serbien*<br />

Slowakei<br />

Kasachstan<br />

Türkei<br />

Polen<br />

Bulgarien<br />

Bosnien und<br />

Herzegowina<br />

Kroatien<br />

MARKTANTEILE 3 (%)<br />

1,4<br />

1,4<br />

1,6<br />

2,2<br />

4,4<br />

5,6<br />

6,0<br />

6,1<br />

6,1<br />

6,9<br />

6,9<br />

7,7<br />

9,3<br />

11,3<br />

15,5<br />

* Stand September 2011.<br />

** BIP-Angaben 2011 noch vorläufig.<br />

3. Marktanteil gemessen an der Bilanzsumme per 31. Dezember 2011.<br />

Marktanteile für Aserbaidschan und Kirgistan nicht verfügbar.<br />

4. Pro forma (Ukrsotsbank + UniCredit <strong>Bank</strong> Ukraine).<br />

Quelle: UniCredit Research, UniCredit CEE Strategic Analysis.<br />

21,4<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

25,7<br />

17


Geschäftsmodell<br />

Unser Geschäftsmodell fußt auf vier Grundpfeilern:<br />

Kundenorientierung<br />

Unsere Kunden stehen im Mittelpunkt unserer<br />

Aktivitäten in den Divisionen Privatkunden, Kleinund<br />

Mittelbetriebe, Corporate & Investment<br />

<strong>Bank</strong>ing, Private <strong>Bank</strong>ing sowie Zentralund<br />

Osteuropa (CEE). Mithilfe einer<br />

breiten Palette an hoch spezialisierten<br />

Produkten und Serviceleistungen bieten<br />

die Divisionen allen Kundensegmenten<br />

klare und nachvollziehbare Lösungen und maximieren<br />

auf diesem Weg sowohl die langfristige<br />

Wertschöpfung als auch die Kundenzufriedenheit.<br />

Globale Produktlinien<br />

Jede Produktlinie verantwortet die zentralisierte<br />

Entwicklung eines vollständigen Portfolios aus<br />

Finanzprodukten und Services, die den unterschiedlichen<br />

Kundenbedürfnissen angepasst sind. Diese<br />

Produktlinien schaffen einen Mehrwert für die<br />

Kundensegmente in allen Ländern und Regionen,<br />

indem sie auch die besonderen Fähigkeiten sowie<br />

die Expertise unserer <strong>Bank</strong>en/Unternehmen (z. B.<br />

Fineco <strong>Bank</strong>) gezielt in Anspruch nehmen.<br />

Organisationsstruktur<br />

In der Organisationsstruktur spiegeln sich das divisionale Geschäftsmodell<br />

und die geografische Reichweite der Gruppe wider.<br />

Um dem unterschiedlichen Kundenbedarf zu entsprechen, ist<br />

UniCredit in spezialisierte Kundengeschäftsfelder (Business<br />

Divisions) gegliedert:<br />

• Privatkunden, Klein- und Mittelbetriebe, Corporate & Investment<br />

<strong>Bank</strong>ing, Private <strong>Bank</strong>ing. Diese drei Divisionen verantworten<br />

sämtliche Aktivitäten in den ihnen zugeordneten<br />

Kundensegmenten. Hierzu gehören der Marketingbereich, die<br />

Entwicklung von Servicemodellen und Produkten sowie die<br />

Koordination und Steuerung von speziellen Geschäftszweigen.<br />

• Die für Zentral- und Osteuropa zuständige CEE-Division hat<br />

die Aufgabe, die Aktivitäten in 19 Ländern auf eine einzige<br />

gemeinsame Geschäftspolitik auszurichten.<br />

18 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

Multilokaler Ansatz<br />

UniCredit vereint ein engmaschiges internationales<br />

Vertriebsnetz mit lokaler Verwurzelung<br />

und engen Kundenbeziehungen. Hierbei stützen<br />

wir uns auf die globalen Produktlinien, wie<br />

z. B. Leasing und Factoring, auf die Servicelinien<br />

sowie auf die lokale Marktkenntnis der<br />

UniCredit­Mitarbeiter vor Ort.<br />

Globale Servicelinien<br />

Die globalen Servicelinien unterstützen die<br />

Vertriebseinheiten und Produktlinien<br />

mit speziellen Dienstleistungen<br />

wie Informationstechnologie,<br />

Abwicklung und Back­Office,<br />

Personalverwaltung, Forderungseinzug,<br />

Einkauf und Immobilien.<br />

In Einklang mit unserem multilokalen Ansatz haben wir für einzelne<br />

Länder neue Leitungsfunktionen geschaffen: Für unsere vier<br />

Kernmärkte Deutschland, Österreich, Italien und Polen ist jeweils<br />

der Country Chairman, für die sechs divisionalisierten CEE-Länder<br />

der Country CEO zuständig. Ihre besondere Aufgabe besteht darin,<br />

die strategische Vision unserer <strong>Bank</strong>engruppe durch die länderspezifische<br />

Perspektive zu unterlegen und zum Erfolg zu führen.<br />

Eine Reihe von Support- und Kontrollfunktionen, die wir als Kompetenzlinien<br />

(Competence Lines) bezeichnen, orientieren, koordinieren<br />

und steuern das Geschäft von UniCredit und managen die<br />

damit verbundenen Risiken. Dazu zählen Planning, Finance & Admi-<br />

ni stration, Risk Management, Legal & Compliance, Internal Audit,<br />

Human Resources, Organisation und Identity & Communications.


Der UniCredit-Strategieplan<br />

Klare Ziele, spezifische Maßnahmen sowie eine langfristige Vision sind die zentralen<br />

Komponenten des UniCredit-Strategieplans, den wir bis zum Jahr 2015 umsetzen werden.<br />

Die Strategieziele beziehen sich auf das kommerzielle Kundengeschäft, wo wir mit gezielten<br />

Lösungen, einer starken Eigenkapitalausstattung, betrieblicher Effizienz, Rentabilität und der<br />

Fokussierung auf Europa konkrete Bedürfnisse erfüllen.<br />

Kommerzielles Kundengeschäft. Indem wir unseren ge schäft -<br />

lichen Schwerpunkt wieder verstärkt auf das kommerzielle Kundengeschäft<br />

lenken, stellen wir uns mitten in die Realwirtschaft.<br />

Unsere Kunden gehen auf UniCredit vorrangig im Kredit- und<br />

Einlagengeschäft zu. Die Rückbesinnung auf die Grundsätze des<br />

traditionellen <strong>Bank</strong>geschäfts bedeutet, dass wir zu allererst für<br />

diese Bedürfnisse passgenaue Lösungen bereithalten.<br />

Kapitalkraft. UniCredit wurde als eine der 29 global systemrelevanten<br />

Finanzinstitute (G-SIFI) eingestuft und gilt damit<br />

auch als eine der sichersten <strong>Bank</strong>en weltweit. Dessen ungeachtet<br />

haben die Verbesserung von Kapitalausstattung, Liquidität<br />

und Refinanzierungsmöglichkeiten weiterhin hohe Priorität.<br />

Betriebliche Effizienz. Um sich auch in den nächsten Jahren<br />

eine wettbewerbsfähige Position zu sichern, braucht UniCredit<br />

eine einfachere Struktur, die stärker kundenorientiert, effektiver,<br />

kostenbewusster und hinsichtlich der zentralen Funktionen<br />

straff aufgestellt ist.<br />

Rentabilität. Gewinne müssen nachhaltig sein. Die Erzielung<br />

nachhaltiger Gewinne sowie einer Eigenkapitalrentabilität, die<br />

deutlich über den Kapitalkosten liegt, ist nur mit einem stabilen,<br />

traditionellen und risikoarmen Geschäftsmodell möglich.<br />

Europa im Fokus. Die Aktivitäten von UniCredit sind auf Europa<br />

ausgerichtet. Die geografische Vielfalt ist unbestritten ein wertvoller<br />

Vorteil, von dem die Gruppe auch in Zukunft profi tieren<br />

wird. Die starke Präsenz von UniCredit in Westeuropa sowie in<br />

den wachstumsstarken Ländern Zentral- und Osteuropas vertieft<br />

unsere Geschäftsbeziehungen mit strategischen Kunden in<br />

aller Welt.<br />

Die im UniCredit-Strategieplan beschriebenen Schritte zur<br />

Erreichung der Ziele konzentrieren sich auf vier zentrale Maßnahmenbereiche:<br />

Kapitaleinsatz, Kostenkontrolle und Prozessvereinfachung,<br />

neue Schwerpunkte im CEE- und CIB-Geschäft,<br />

Belebung des Geschäfts in Italien.<br />

Kapitaleinsatz. Es handelt sich hier um ein sensibles Thema.<br />

Als global systemrelevantes Institut (G-SIFI) zählt UniCredit zu<br />

den 29 sichersten <strong>Bank</strong>en weltweit, unterliegt damit aber auch<br />

einer besonders strengen Regulierung. Das gilt insbesondere für<br />

Kapitalausstattung und Risikoprofil. Die erfolgreich abgeschlossene<br />

Kapitalerhöhung von 7,5 Mrd € war der erste Schritt zur<br />

Stärkung der Position von UniCredit und erhöhte die harte Kern-<br />

kapitalquote (Common Equity Tier 1 Ratio) gemäß Basel 3<br />

2012 auf mehr als 9%. UniCredit verfolgt das Ziel, bis 2015<br />

die Marke von 10 % zu überschreiten. Die Verbesserung des<br />

Risikoprofils erfordert zum einen den Verkauf von nichtstrate<br />

gischen Vermögenswerten im Volumen von 48 Mrd €.<br />

Außerdem müssen wir im Kreditgeschäft deutlich selektiver<br />

vorgehen, als dies in der Vergangenheit der Fall war. Mit<br />

diesen Maßnahmen kann sich UniCredit stärker auf das<br />

traditionelle <strong>Bank</strong>geschäft, d. h. die Mittelaufnahme und<br />

Kredit vergabe zu attraktiven Konditionen, konzentrieren.<br />

Kostenkontrolle und Prozessvereinfachung. UniCredit<br />

strebt effiziente, straffe, rasche und einheitliche Abläufe an.<br />

Um dieses Ziel so schnell wie möglich zu erreichen und 2012<br />

mit dessen Umsetzung zu beginnen, sind im Rahmen des<br />

Strategieplans schwierige Entscheidungen zu treffen, die mit<br />

der Vergangenheit brechen. Das Organisationsmodell von<br />

UniCredit sowie eine Reihe anderer Komponenten werden<br />

mit Blick auf die Kundenbedürfnisse geändert. In diesem<br />

Zusammenhang werden einige Supportfunktionen reduziert<br />

bzw. auf zentrale Bereiche übertragen. Gleichzeitig werden wir<br />

unsere Aufwendungen auf den Prüfstand stellen, um so unser<br />

Einsparziel von 440 Mio € zu erreichen.<br />

Neue Schwerpunkte im CEE- und CIB-Geschäft. Beide<br />

Geschäftsbereiche werden einer gründlichen Überprüfung<br />

unterzogen. Einerseits werden wir uns künftig verstärkt auf<br />

die Länder mit dem größten Wachstumspotenzial konzentrieren<br />

– d. h. vor allem auf jene, in denen UniCredit hinsichtlich<br />

Risiko und Rendite gut positioniert ist (Tschechische Republik,<br />

Polen, Russland und Türkei). Andererseits werden wir im<br />

Kredit geschäft expandieren, indem wir Kredite schwerpunktmäßig<br />

an strategisch wichtige Kunden ausreichen.<br />

Belebung des Geschäfts in Italien. Während das Italien-<br />

Geschäft innerhalb von UniCredit die Nummer Eins bei<br />

Erträgen und Krediten ist, liegt es gemessen an der Rentabilität<br />

zurück. Um dieses Geschäft künftig profitabler zu<br />

gestalten, werden wir das Risikoprofil unseres Kreditportfolios<br />

anpassen. So wird UniCredit höheren Kreditratings den<br />

Vorzug geben, die Effizienzlücke zu den wichtigsten Wettbewerbern<br />

verringern und bei der Kreditvergabe selektiver<br />

vorgehen. Im Ergebnis bedeuten diese Maßnahmen, dass<br />

UniCredit neue mittel- und langfristige Kreditlinien im<br />

Vo lumen von 33 Mrd € für Klein- und Mittelbetriebe bereithält<br />

sowie zusätzliche Kredite in Höhe von über 39 Mrd €<br />

an private Haushalte vergeben kann.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

19


Wir prämieren talentierte<br />

JungunternehmerInnen.<br />

Da die Zukunft Italiens von den jungen Talenten des Landes abhängt, stellt „Il talento delle idee“<br />

ein Wettbewerb, der in Zusammenarbeit von UniCredit und der Young Entrepreneurs Association<br />

ausgerichtet wird, ein lohnendes Kriterium dar. Der Wettbewerb richtet sich an Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer zwischen 18 und 40 Jahren; er bewertet und prämiert Geschäftsideen hinsichtlich<br />

ihrer Durchführbarkeit und Innovationskraft. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit den besten drei<br />

Ideen erhalten eine finanzielle Förderung, unternehmerisches Training, werden potenziellen Investoren<br />

vorgestellt und durch UniCredit gefördert. Auf nationaler Ebene werden Preisgelder verliehen. Ein<br />

konkretes Beispiel dafür, wie UniCredit auf ein echtes Bedürfnis eine klare Antwort findet.


Wir schließen mit unseren Kunden<br />

Partnerschaften zum Erfolg.<br />

Eines der größten russischen Soft-Drink-Unternehmen, ein langjähriger Kunde unserer <strong>Bank</strong>, erhielt eine<br />

UniCredit-Finanzierung über 6,7 Mio Euro zur Modernisierung seiner Produktionsanlagen. Im Rahmen<br />

dieser Partnerschaft haben wir in drei Schritten konkrete Maßnahmen eingeleitet: Die <strong>Bank</strong> entwickelte<br />

einen fünfjährigen Finanzierungsplan. Sie half dabei, Export-Partnerschaften mit anderen Unternehmen<br />

der Gruppe zu knüpfen, und stellte zusätzliche UniCredit-Ressourcen zur Verfügung, wie z.B. Mittel von<br />

UniCredit Leasing zur Finanzierung einiger Maschinen. Dieses Beispiel belegt, wie UniCredit als echte<br />

europäische Geschäftsbank mit einer globalen Vision agiert.<br />

Old Spring Group, Region Stawropol, Russland


Unternehmensprofil<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>:<br />

„A+CEE“ in UniCredit<br />

Strukturen und GröSSenordnunGen<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> in UniCredit<br />

Die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> ist – in langer Tradition – eine der führenden<br />

<strong>Bank</strong>en Österreichs und Bestandteil der europäischen<br />

Großbank UniCredit. Ihren Kunden bietet sie ein einzigartiges<br />

überregionales Netzwerk und den Status einer internationalen<br />

Großbank – in diesem Sinn ist sie „UniCredit in<br />

Österreich“. Zugleich erfüllt die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> für UniCredit<br />

die Funktion einer ergebnisverantwortlichen Finanz­ und<br />

Managementholding für Zentral­ und Osteuropas (CEE) –<br />

mit der Erfahrung einer der ersten <strong>Bank</strong>en, die sich in dieser<br />

Region seit Jahrzehnten engagieren. Unter ihrem Dach<br />

ist der österreichische Markt mit der bei weitem größten<br />

CEE­Gruppe zusammengefasst. – In diesem Sinn steht die<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> für „A+CEE in UniCredit“.<br />

Rechtlich gesehen ist die UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG die<br />

Muttergesellschaft der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Kreditinstitutsgruppe.<br />

Sie ist ein österreichisches Kreditinstitut im Sinne von § 1<br />

Abs. 1 des <strong>Bank</strong>wesengesetzes (BWG). Die <strong>Bank</strong> tritt unter der<br />

Marke „<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>“ auf. Sie umfasst zum einen den österreichischen<br />

Geschäftsbetrieb einschließlich zahlreicher Funktionstöchter<br />

und Beteiligungen, die damit in Zusammenhang<br />

stehen; zum anderen hält und managt sie die Beteiligungen<br />

an den Tochterbanken in Zentral­ und Ost europa (CEE).<br />

Insgesamt besteht der Konsolidierungskreis der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

22 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

BESCHÄFTIGTE (FTE) NACH LÄNDERN<br />

7.827<br />

dar. Corp.<br />

Center<br />

1.937 1.980<br />

1.186<br />

572<br />

2.983 3.7834.738<br />

aus 139 vollkonsolidierten und 17 quotenkonsolidierten<br />

Gesellschaften, 32 Gesellschaften sind nach der At­equity­<br />

Methode konsolidiert. Darauf beziehen sich der vorliegende<br />

Geschäftsbericht 2011 und der Konzern abschluss.<br />

Die UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG selbst steht zu 99,996% im<br />

Eigentum der börsennotierten UniCredit S.p.A, Milano, (bis<br />

auf 10.000 Namensaktien der Privatstiftung zur Verwaltung<br />

von Anteilsrechten und 115 Namensaktien des Betriebsratsfonds,<br />

die mit Sonderrechten ausgestattet sind). Die Gesellschaften<br />

der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> sind ihrerseits jeweils in den<br />

UniCredit­Konzernabschluss konsolidiert.<br />

Marktstellung, Geographie<br />

und Ressourcen<br />

In Österreich hält die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Marktanteile von 15,7%<br />

im Kreditgeschäft und von 13,4% bei den Einlagen. Jeder<br />

sechste Privatkunde hat eine <strong>Bank</strong>beziehung zur <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

(18%), darunter jeder vierte (28%) unter den vermögenden<br />

Privatkunden und ein Drittel aller Studenten (33%). Im<br />

Firmenkundengeschäft ist die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> mit 16,3% des<br />

österreichischen Kreditvolumens bzw. 19,0% der Einlagen<br />

Marktführer, ebenso im öffentlichen Bereich (verglichen mit<br />

den einzelnen Universalbanken, nicht Sektoren). 21% der<br />

1.770 910<br />

17.013<br />

3.886<br />

6.877<br />

3.499<br />

A CZ SK HU SLO ROM BG HR BOS SRB TK RUS BALT UKR KAZ<br />

Österreich Zentraleuropa Südosteuropa Türkei und Russland CIS<br />

192


Gewerbetreibenden und Kleinstunternehmen (Small<br />

Business), 37% der Klein- und Mittelbetriebe (SME) und<br />

80% der Großunternehmen (>50 Mio € Jahresumsatz)<br />

unterhalten Geschäftsbeziehungen zur <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>.<br />

Unter den Produktlinien ist UniCredit Leasing in Österreich<br />

und auch in CEE eine führende Adresse.<br />

Darüber hinaus zählt unsere Schwester-<br />

gesellschaft Pioneer Investments<br />

<strong>Austria</strong> (PIA) mit einem Marktanteil von<br />

13% zu den drei größten Anbietern der<br />

österreichischen Fondsbranche.<br />

Die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> unterhält in ganz<br />

Österreich 372 Geschäftsstellen,<br />

wovon 290 Filialen in der engeren<br />

Definition sind (kundenzugänglich und<br />

nur einmal pro Standort gezählt).<br />

In den drei Kundengeschäftsfeldern<br />

betreuen 5.744 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter (in Personenjahren ausgedrückt)<br />

rund 1,8 Millionen Kunden.<br />

Mit den Beschäftigten des Corporate<br />

Centers summiert sich der Personalstand<br />

der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> ohne CEE auf<br />

7.827 Personenjahre (FTE). Einschließlich der Schwestergesellschaften,<br />

hauptsächlich der ausgelagerten Service-<br />

und Funktionstöchter wie UBIS sowie Leasing und Pioneer,<br />

arbeiten in Österreich 10.927 FTE für UniCredit. (Stand aller<br />

Angaben Ende 2011).<br />

In Zentral- und Osteuropa (CEE) sind die Tochterbanken<br />

der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> zusammengenommen mit Abstand Marktführer.<br />

Diese herausragende Stellung ist das Ergebnis einer<br />

langen Entwicklung, die vor mehr als 20 Jahren mit Eigengründungen<br />

ihren Anfang nahm und im Zuge der drei<br />

großen Zusammenschlüsse in der weiteren Geschichte der<br />

<strong>Bank</strong> zu immer neuen Größenordnungen führte: Mit der<br />

Integration der CEE-Töchter der beiden Vorgängerbanken<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> und Creditanstalt, mit der Übernahme des CEE-<br />

Netzes der HypoVereinsbank (heute UniCredit <strong>Bank</strong>, München)<br />

Anfang 2000 und schließlich mit dem entscheidenden<br />

Schritt, der Übertragung der CEE-<strong>Bank</strong>en von UniCredit<br />

(mit Ausnahme der polnischen Märkte) unter die Subholdingfunktion<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>, die Anfang 2007 wirksam wurde.<br />

Zuletzt haben wir Ende 2007 bzw. Anfang 2008 unser Netzwerk<br />

mit dem Erwerb der der Ukrsotsbank in der Ukraine<br />

und der ATF <strong>Bank</strong> in Kasachstan um rohstoffreiche Zukunftsmärkte<br />

ergänzt. Der polnische Markt bildet eine voll divisionalisierte<br />

Einheit direkt in UniCredit. Der CEE-Perimeter der<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> umfasst somit Tochterbanken in 18 Ländern<br />

(einschließlich der Beteiligung in der Türkei) und Repräsentanzen<br />

in drei weiteren Ländern. 51.517 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter betreuen in 2.750 Filialen rund 15 Millionen<br />

Kunden. Unser Einzugsbereich ist ein Gebiet von mehr<br />

als 300 Millionen Einwohnern.<br />

KUNDENANTEILE IN ÖSTERREICH*<br />

Privatkunden KMU Großunternehmen<br />

Privatpersonen<br />

insgesamt<br />

Vermögensbildende<br />

Studenten<br />

18<br />

28<br />

33<br />

< 3 Mio €<br />

Umsatz<br />

3 – 10 Mio €<br />

Umsatz<br />

10 – 50 Mio €<br />

Umsatz<br />

> 50 Mio €<br />

Umsatz<br />

> 250 Mio €<br />

Umsatz<br />

*) % von 100 unterhalten Geschäftsbeziehung zur <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> (Mehrfachnennung); 2010, 2011<br />

Größenordnungen: Österreich / CEE<br />

Gemessen an den Volumina sowie an den Stromgrößen<br />

der GuV sind die beiden großen Unternehmensbereiche<br />

der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> – noch – von vergleichbarer Größenordnung.<br />

Der Unterschied eines reifen Marktes zu einem<br />

ganzen Subkontinent an aufstrebenden Volkswirtschaften<br />

wird vor allem in Bezug auf Wachstumsdynamik, Monetisierung<br />

und Marktdurchdringung im <strong>Bank</strong>ensektor sowie<br />

in den eingesetzten Ressourcen deutlich.<br />

Die jahresdurchschnittlichen Kundenforderungen der<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> betrugen 2011 insgesamt 131,0 Mrd €. Davon<br />

entfiel etwa die Hälfte (49%) auf die drei Geschäftsfelder<br />

des österreichischen Kundengeschäfts. 2011 übertraf das<br />

Kreditvolumen des Geschäftsfelds CEE mit 67,2 Mrd € erstmals<br />

jenes der drei österreichischen Kundengeschäftsfelder<br />

(63,8 Mrd €). Die durchschnittlichen Risikoaktiva nach<br />

Basel 2 (RWA) in Höhe von 124,4 Mrd € verteilen sich<br />

etwas anders: sie waren im österreichischen Kundengeschäft<br />

2010 mit 38,5 Mrd € deutlich niedriger als in CEE<br />

(81,5 Mrd €). Auf österreichischer Seite liegt das am stark<br />

zurückgeführten Marktrisiko infolge der Neuausrichtung der<br />

Handels aktivitäten und dem niedrigeren Risikogehalt nach<br />

dem Basel 2-IRB Ansatz, in CEE entspricht dies dem höheren<br />

Risikogehalt und somit dem Bild eines jungen Marktes.<br />

21<br />

35<br />

41<br />

80<br />

89<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

23


Unternehmensprofil<br />

GRÖSSENORDNUNGEN: VOLUMINA<br />

Österreich CEE<br />

(Mrd €)<br />

63,8<br />

38,5<br />

3,4<br />

GRÖSSENORDNUNGEN: Dementsprechend wurden VOLUMINA von den 17,4 Mrd € an IAS­<br />

Eigenkapital Österreich der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> CEE 3,4 Mrd € dem Österreichgeschäft<br />

und 11,9 Mrd € dem Segment CEE zugeteilt.<br />

(Mrd €)<br />

81,5<br />

2011 betrugen die operativen Erträge (Betriebserträge)<br />

67,2<br />

63,8 in Zentral­ und Osteuropa (CEE) 4,7 Mrd € gegenüber<br />

2,4 Mrd € im österreichischen Kundengeschäft.<br />

Der Abstand hat in den letzten Jahren stetig zugenommen.<br />

Dies ist 38,5 aufgrund folgender Faktoren auch naheliegend:<br />

Auf Basis des <strong>real</strong>en und nominalen Wachstumsvorsprungs<br />

der CEE­Volkswirtschaften beschleunigen sich zusätzlich<br />

24 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

67,2<br />

GRÖSSENORDNUNGEN: ERTRÄGE<br />

Österreich CEE<br />

(Mio €)<br />

1.021<br />

725<br />

235<br />

3,4<br />

2.527<br />

81,5<br />

1.472<br />

11,9<br />

387<br />

11,9<br />

Durchschnittliche<br />

Kundenforderungen<br />

Risikoaktiva<br />

Zugeteiltes<br />

Eigenkapital<br />

Betriebsergebnis<br />

Operative Leistung<br />

EVA * , Wertschöpfung<br />

*) Marginal Economic Value Added<br />

Geldkreislauf, darunter die Vermögensbildung,<br />

verstärkt durch die steigende<br />

Produktdurchdringung im <strong>Bank</strong>ensektor.<br />

In diesem expansiven Umfeld<br />

erbringen unsere Tochterbanken ihre<br />

gute individuelle Performance.<br />

Die operative Leistung (Betriebsergebnis<br />

nach Kreditrisikoaufwand) war<br />

2011 in CEE (1,5 Mrd €) gut doppelt so<br />

hoch wie in Österreich (0,7 Mrd €).<br />

Zusätzlich zu den höheren Betriebserträgen<br />

wirkt sich die geringere<br />

Kostenintensität (Cost/Income­Ratio)<br />

aus, die in CEE Österreich noch unter 50% liegt CEE<br />

(46,5%) verglichen mit 57,8% im<br />

österreichischen Kundengeschäft.<br />

Die Kehrseite 1.021 der höheren Ertragskraft<br />

Betriebserträge<br />

(und Kosteneffizienz) zeigt sich im<br />

Operative Leistung<br />

Risikoaufwand. Das heißt: Im bilanz­<br />

EVA wirksamen Zinsgeschäft sind nicht<br />

*) Marginal Economic Value Added<br />

nur die Zinsspannen in CEE höher als<br />

im österreichischen Kundengeschäft<br />

(479 bp des Kreditvolumens in CEE<br />

gegenüber 250 bp in Österreich), sondern<br />

auch die Risikokosten (157 bp<br />

gegenüber 46 bp). Die CEE­Division<br />

hat verglichen mit dem österreichischen<br />

Kundengeschäft 9­mal so viel<br />

Beschäftigte (FTE) und 9,5­mal so viel<br />

Filialen – aber auch weit mehr als<br />

10­mal so viele Kunden, ganz zu<br />

schweigen von den Einwohnern.<br />

*) GRÖSSENORDNUNGEN (Mio €)<br />

725<br />

235<br />

, Wertschöpfung<br />

Demgegenüber zeichnet sich das<br />

österreichische Kundengeschäft durch eine<br />

hohe Produktivität auf die eingesetzten Ressourcen aus,<br />

die auch in den Rentabilitätskennziffern zum Ausdruck<br />

kommt. Die Eigenkapitalrendite war 2011 im<br />

österreichischen Kundengeschäft mit 19,6%<br />

(RoE vor Steuern) deutlich höher als in CEE (12,3%).<br />

Beide Unternehmensbereiche tragen nach Maßgabe ihrer<br />

unterschiedlichen Möglichkeiten ihren Teil zur Wertschöpfung<br />

über die Kapitalkosten hinaus bei: Der marginal EVA<br />

betrug zuletzt im österreichischen Kundengeschäft<br />

235 Mio € und in CEE 387 Mio €.<br />

2.527<br />

1


VOn DEn AUFBAU- UnD intEGRAtiOnSjAhREn<br />

ZU GEZiELtEM WAChStUM.<br />

Für die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> waren die zurückliegenden fünf, sechs<br />

Jahre von starken Veränderungen geprägt, einmal im externen<br />

Umfeld, zum andern in der eigenen Geschichte. So können die<br />

Jahre nach der Bildung der UniCredit Group 2005 bis 2007 als<br />

Aufbau­ und Integrationsjahre bezeichnet werden, was der<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> starkes externes wie internes Wachstum brachte.<br />

2008 markiert das Jahr mit dem höchsten (organischen)<br />

Wachstum und den besten Resultaten. Die Krisenjahre des<br />

<strong>Bank</strong>ensektors im Anschluss an „Lehman“ hat die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

aber ebenso bestens bewältigt wie das Wiederaufflammen<br />

der Verunsicherung im aktuellen Berichtsjahr 2011 – ohne<br />

Verluste und ohne Staatshilfen.<br />

Die längerfristige Performance* (siehe Tabelle unten) lässt<br />

erkennen, dass die Volumensentwicklung den Rückschlag<br />

des Rezessionsjahrs von 2009 (trotz widriger Wechselkurseffekte<br />

2011) fast ausgeglichen hat, in den letzten fünf Jahren<br />

sind die risikogewichteten Aktiva (ds. RWA) um 4,9% per<br />

annum gestiegen. Das weitere Wachstum ist durch die seit<br />

2008 von Jahr zu Jahr steigende Eigenkapitalunterlegung<br />

bestens fundiert: Die Kernkapitalquote ist seit 2008 (anfangs<br />

dank Gewinnthesaurierung, später dank der Kapitalerhöhung<br />

durch UniCredit) um ganze 4 Prozentpunkte auf zuletzt<br />

10,88% gestiegen.<br />

Die Ergebnisentwicklung zeigt eine ähnliche Verlaufsform:<br />

Das Betriebergebnis hat seit dem Höhepunkt 2009 (damals<br />

mit verursacht durch die starken Einsparungen) zwar leicht<br />

abgenommen. Auch 2011 ergab sich ein geringer Rückgang,<br />

teils aufgrund der Belastungen, wie z.B. der <strong>Bank</strong>enabgaben,<br />

*) 2006 pro forma an den Perimeter 2007 angepasst, der in etwa dem heutigen CEE­Konsolidierungskreis entspricht.<br />

*) Pro forma bereinigt.<br />

die auch im Betriebsergebnis enthalten sind, teils aufgrund der<br />

Wechselkurseffekte . Es liegt aber mit mehr als 3 Milliarden €<br />

nach wie vor in Linie der letzten fünf Jahre. Im Kreditrisikoaufwand<br />

spiegelt sich der Übergang in eine neue, höhere<br />

Entwicklungsphase der CEE­Länder wider. Die Folgen der –<br />

für CEE ersten großen – Rezession verursachten 2009 einen<br />

hohen Kreditrisikoaufwand, vor allem in den Randgebieten<br />

der Großregion. In der Gesamtbank konnte der laufende<br />

Kreditrisikoaufwand 2010 und 2011 um 27% reduziert<br />

werden, auch wenn eine „Normalisierung“ damit noch nicht<br />

erreicht ist. Zusammengenommen hat sich die operative<br />

Leistung der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> (Betriebsergebnis nach Kredit risiko)<br />

seit dem Tief 2009 um 27% verbessert, auch wenn sie<br />

damit noch um 24% unter dem Höchststand von 2008 liegt.<br />

Die Gewinnentwicklung der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> wurde in den letzten<br />

Jahren von außergewöhnlichen Faktoren belastet, die mit<br />

der eigentlichen Leistung der <strong>Bank</strong> nichts zu tun haben, sondern<br />

sie beanspruchen. Im Berichtsjahr 2011 zählten zu den<br />

extern verursachten Belastungen in erster Linie die Wertberichtigungen<br />

auf griechische Staatsanleihen (in Österreich<br />

und CEE), die das Ergebnis mit fast 400 Mio € beanspruchten.<br />

Zum anderen haben wir 2011 – wie schon 2010 und 2008 –<br />

die Bewertungsansätze der Bilanz an die neuen Perspektiven<br />

angepasst und die Firmenwerte weiter abgeschrieben, die vor<br />

allem aus dem Erwerb der Tochterbanken in der Ukraine und<br />

in Kasachstan in den Boomjahren stammen. Diese rein buchhalterischen<br />

Vorgänge kosteten einschließlich der Wertkorrekturen<br />

anderer Beteiligungen und der vertrag lichen Kaufpreisanpassungen<br />

(PPA) 2011 insgesamt 772 Mio € des Gewinns.<br />

Volumen, eigenmittelquote 2006* 2007 2008 2009 2010 2011<br />

VOLUMEn (DS. RWA) 97.798 104.506 129.275 119.487 123.287 124.377<br />

KERNKAPITALqUOTE (TIER 1, BWG) n.a. 8,76 6,82 8,68 10,35 10,88<br />

ergebnis 2006* 2007 2008 2009 2010 2011<br />

BEtRiEBSERGEBniS 2.428 3.063 3.292 3.630 3.466 3.083<br />

KREDITRISIKOAUFWAND –715 –483 –1.012 –2.267 –1.839 –1.352<br />

OPERAtiVE LEiStUnG 1.713 2.580 2.280 1.363 1.626 1.732<br />

NICHT­OPERATIVE POSITIONEN –325 –326 –1.136 –261 –879 –1.523<br />

GEWinn 1.388 2.254 1.144 1.102 747 209<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

25


Unternehmensprofil<br />

MARKtStELLUnG in CEE<br />

MARKTFÜHRER<br />

KROATIEN, ZAGREBAčKA BANKA<br />

BOSNIEN UND HERZEGOWINA,<br />

UNICREDIT BANK UND UNICREDIT BANK BANJA LUKA<br />

BULGARIEN, UNICREDIT BULBANK<br />

UNTER DEN TOP 5<br />

POLEN, BANK PEKAO*<br />

TÜRKEI, YAPI KREDI<br />

TSCHECHISCHE REPUBLIK, UNICREDIT BANK<br />

SLOWAKEI, UNICREDIT BANK<br />

SLOWENIEN, UNICREDIT BANKA<br />

SERBIEN, UNICREDIT BANK<br />

KASACHSTAN, ATF BANK<br />

UKRAINE, UNICREDIT BANK UND UKRSOTSBANK<br />

UNTER DEN TOP 10<br />

RUMÄNIEN, UNICREDIT TIRIAC BANK<br />

UNGARN, UNICREDIT BANK<br />

RUSSLAND, UNICREDIT BANK<br />

* direkt bei UniCredit<br />

Der Konzerngewinn, den Eigentümern der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> –<br />

mittelbar den UniCredit­Aktionären – zustehend, betrug<br />

2011 209 Mio €. Damit konnte die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> trotz der<br />

hohen außerordentlichen Einmaleffekte zwar schwarze Zahlen<br />

schreiben, was schon ein Erfolg ist. Jedoch erfordert die<br />

Erfüllung unserer Aufgaben, insbesondere der Kreditversorgung<br />

der Wirtschaft, eine höhere Rentabilität, schon allein<br />

um die Risikopolster der <strong>Bank</strong> aus eigener Kraft aufbessern<br />

zu können. Wir haben aber mit den Wertanpassungen die<br />

zukünftigen Ergebnisse entlastet und sind zuversichtlich,<br />

diese Leistung in den kommenden Jahren zu erbringen.<br />

Zu den Voraussetzungen dafür zählen – neben dem<br />

konjunkturellen Umfeld und stabilen Finanzmärkten –<br />

berechenbare Rahmenbedingungen für das <strong>Bank</strong>geschäft<br />

auf dem Europäischen Binnenmarkt sowie die Vermeidung<br />

lokaler Eingriffe und Ad­hoc­Belastungen.<br />

→ Der anschließende Konzernlagebericht kommentiert<br />

auf den Seiten 34 bis 87 die Entwicklung<br />

der Gewinn- und Verlustrechnung,<br />

der Bilanz und der Geschäftsfelder.<br />

26 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

Unsere Strategie zielt darauf ab, durch Konzentration auf<br />

das Kundengeschäft, einen gezielten Kapitaleinsatz und professionelles<br />

Risikomanagement die nachhaltige Entwicklung<br />

der <strong>Bank</strong> zu sichern. Die gute Eigenkapitalausstattung der<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> erlaubt weiteres Wachstum.<br />

Dabei achten wir in Österreich bis auf Einzelgeschäftsebene<br />

herunter strikt auf risikoadjustierte Kapitaleffizienz.<br />

Die Kapitalallokation bietet CEE – als einer der wenigen<br />

Wachstumsregionen – eine gute Grundlage für weitere<br />

Expansion. Den Schwerpunkt der Expansion werden wir allerdings<br />

auf Länder setzen, die im Ertrags­/Risiko­Kalkül sowie<br />

nach der Marktgröße und ­dynamik vorne stehen und in<br />

denen wir eine gute Marktstellung haben, im einzelnen Türkei,<br />

Russland, Tschechische Republik. In den übrigen Ländern<br />

fokussieren wir unser Geschäftsportefeuille pragmatisch Fall<br />

für Fall. Überall streben wir ein ausgewogenes Verhältnis von<br />

lokaler Kreditexpansion und lokalem Einlagenwachstum an.<br />

Wir sind fest entschlossen, als europäische <strong>Bank</strong> in Zentral-<br />

und Osteuropa flächendeckend engagiert zu bleiben.<br />

Bei allen regionalen Divergenzen und Strukturunterschieden<br />

ist die „CEE­Story“ nach wie vor intakt. Das Wachstumspotenzial<br />

ist nicht nur durch den ökonomischen Aufholprozess<br />

und den beschleunigten monetären Kreislauf bestimmt,<br />

sondern auch durch die Angleichung der Löhne, des Lebensstandards<br />

sowie der Verbrauchsgewohnheiten. Letzteres<br />

verspricht eine sukzessive Schließung der Versorgungslücke<br />

mit modernen <strong>Bank</strong>produkten und Dienstleistungen.<br />

In Bezug auf Kosteneffizienz laufen Kostensenkungsprogramme<br />

zur Redimensionierung der Zentralen nach den<br />

zahlreichen Integrationsaufgaben der vergangenen Jahre einschließlich<br />

der Zusammenfassung der dafür selbstgenutzten<br />

Immobilien in mehreren Ländern. Langfristig wichtig ist auch<br />

der Aufbau einer überregionalen Infrastruktur für Geschäftsfallabwicklung,<br />

IT und interne Dienstleistungen. Hier haben<br />

wir mit der Bildung von UBIS, darunter UBIS <strong>Austria</strong>, einer<br />

Tochtergesellschaft der globalen UniCredit Business<br />

Integrated Solutions S.C.p.A., mit Sitz in Mailand, eine<br />

wesentliche Etappe genommen und werden in den<br />

kommenden Jahren Synergien heben.


Kundenzufriedenheit und<br />

Stakeholder-Management<br />

Das Kundenzufriedenheits­Management zählt zu den<br />

„harten“ Erfolgsfaktoren der <strong>Bank</strong>. Es erfasst auf mehreren<br />

Wegen – vom Kundendialog bis zu Messungen und statistischen<br />

quervergleichen – die Präferenzen und Meinung<br />

unserer Kunden, um in Rückkoppelungsschleifen unser tägliches<br />

Geschäft daran auszurichten. Laufende Befragungen<br />

durch externe Institute, Mystery Shopping, aber auch die<br />

interne Kundenzufriedenheit und Dienstleistungsqualität,<br />

steigern die Bedarfsgenauigkeit des Angebots und die qualität<br />

der internen Leistungen und bestimmen mittlerweile<br />

überwiegend die Leistungsanreize in der Gehaltsfindung.<br />

Das bestätigte 2011 nicht zuletzt die Wahl zum „kundenorientiertesten<br />

Dienstleister Österreichs“ nach einem<br />

Audit der Spezialisten der Universität St. Gallen. Zur Wahrung<br />

der Reputation und zur Wiedergewinnung des allgemeinen<br />

Vertrauens nach der Erschütterung durch die<br />

Finanzmarktkrise haben wir die Produktpalette vereinfacht,<br />

unsere internen Leistungsanreize an der Kundenzufriedenheit<br />

ausgerichtet und den öffentlichen Auftritt der <strong>Bank</strong><br />

überarbeitet.<br />

Corporate Sustainability soll das Bewusstsein für die<br />

Interdependenz wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer<br />

Aspekte schärfen, strategisch, aber auch im Alltag des<br />

<strong>Bank</strong>geschäfts. Reputationsbezogene Maßnahmen spielen<br />

angesichts der kritischen Sicht des <strong>Bank</strong>wesens in der<br />

Öffent lichkeit eine wichtige Rolle, wobei Langfristorientierung,<br />

Einfachheit der Produkte und Glaubwürdigkeit in den<br />

Kundenbeziehungen von besonderer Bedeutung sind.<br />

Ein offener Dialog mit den Anspruchsgruppen rund um<br />

den „<strong>Bank</strong><strong>Austria</strong>­NachhaltigkeitsKreis“ zählt ebenso dazu<br />

wie gezielte Sponsoring­Aktivitäten. Die Produkt­ und<br />

Betriebsökologie ist mit einem Umweltbeauftragen und<br />

einem eigenen Umweltmanager institutionalisiert und hat<br />

ein zertifiziertes und auditiertes Umweltmanagementsystem<br />

nach ISO 14001 eingerichtet.<br />

→ Weitere Informationen zu den Themen Kundenzufriedenheit,<br />

Human Relations und Diversity, Nachhaltigkeit und Betriebsökologie<br />

sind im Kapitel „Finanzielle und nicht-finanzielle<br />

Leistungsindikatoren“ auf S. 55 bis 60 zu finden.<br />

Steuerung und<br />

Aufbauorganisation<br />

Im Vorstand der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG sind neben dem<br />

Vorsitzenden (Chief Excecutive Officer, CEO), der die <strong>Bank</strong><br />

zugleich als Country Chairman in UniCredit vertritt, und den<br />

vier <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>­Divisionen, die Funktionen des Chief<br />

Financial Officers (CFO), des Chief Risk Officers (CRO) und<br />

die Leitung von Human Resources jeweils mit Vorstandsmitgliedern<br />

vertreten, die übrigen Funktionen werden vom<br />

CEO mitverantwortet (nur die interne Revision vom gesamten<br />

Vorstand). Die Competence Lines, etwa der CFO­, der<br />

CRO­Bereich oder auch HR, Kommunikationsfunktionen<br />

werden zusammen mit den Service Lines, wie <strong>Bank</strong>betriebsfunktionen,<br />

im Corporate Center der Segmentberichterstattung<br />

erfasst. Die Steuerungs­, Kontroll­ und Servicefunktionen<br />

beziehen sich auf die ganze <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>, also auf die<br />

österreichischen Geschäftsfelder sowie die Tochterbanken in<br />

den einzelnen Ländern (wobei zahlreiche Funktionen unter<br />

dezentraler Verantwortung stehen und überregional koordiniert<br />

werden). Sie sind ihrerseits in die globalen Competence<br />

Lines und Service Lines integriert.<br />

→ Näheres auf der folgenden Doppelseite<br />

und im Corporate Governance-Bericht<br />

auf S. 215 ff. dieses Geschäftsberichts.<br />

ÖStERREiChiSChE KUnDEnSEGMEntE<br />

DiviSiON PRivATKUNDEN, KlEiN- UND MiTTElBETRiEBE (PKMB)<br />

MASS MARKET<br />

AFFLUENT<br />

SMALL BUSINESS<br />

SME 3500.000<br />

DiviSiON CORPORATE & iNvESTMENT BANKiNG (CiB)<br />

CORPORATES >50 MIO<br />

REAL ESTATE<br />

PUBLIC SECTOR<br />

FINANCIAL INSTITUTIONS<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

27


Unternehmensprofil<br />

Vorstand<br />

der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG<br />

Willibald Cernko<br />

Vorsitzender des Vorstandes<br />

Chief Executive Officer (CEO)<br />

Country Chairman <strong>Austria</strong><br />

Media Relations & Executive<br />

Communications<br />

Identity & Communications<br />

Legal & Corporate Affairs<br />

Compliance<br />

Global <strong>Bank</strong>ing Services<br />

Organisation<br />

Internal Audit<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Group<br />

28 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

Gianni Franco Papa<br />

Vorsitzender-Stellvertreter<br />

CEE Division<br />

CEE Retail<br />

CEE CIB<br />

Tschechische Republik,<br />

UniCredit <strong>Bank</strong><br />

Slowakei, UniCredit <strong>Bank</strong><br />

Ungarn, UniCredit <strong>Bank</strong><br />

Slowenien, UniCredit <strong>Bank</strong>a<br />

Bulgarien, UniCredit Bulbank<br />

Rumänien,<br />

UniCredit Tiriac <strong>Bank</strong><br />

Kroatien, Zagrebačka banka<br />

Bosnien-Herzegowina,<br />

UniCredit <strong>Bank</strong> und<br />

UniCredit <strong>Bank</strong> Banja Luka<br />

Serbien, UniCredit <strong>Bank</strong><br />

Estland, UniCredit <strong>Bank</strong><br />

Lettland, UniCredit <strong>Bank</strong><br />

Litauen, UniCredit <strong>Bank</strong><br />

Russland, UniCredit <strong>Bank</strong><br />

Türkei, Yapı Kredi<br />

Ukraine, UniCredit <strong>Bank</strong>,<br />

Ukrsotsbank<br />

Kasachstan, ATF <strong>Bank</strong><br />

Massimiliano Fossati<br />

Mitglied des Vorstandes<br />

Chief Risk Officer (CRO)<br />

Strategic Risk Management<br />

& Control<br />

Special Credit <strong>Austria</strong><br />

CIB Credit Operations<br />

CEE Credit Operations<br />

Risk Management F&SME,<br />

Private <strong>Bank</strong>ing<br />

CEE Risk Control<br />

Market Risk & Risk Integration<br />

Francesco Giordano<br />

Mitglied des Vorstandes<br />

Chief Financial Officer (CFO)<br />

Planning & Controlling <strong>Austria</strong><br />

Strategy, Planning &<br />

Controlling CEE<br />

Accounting<br />

Finance<br />

Credit Treasury<br />

Shareholding<br />

Tax<br />

Data Governance<br />

CEE Strategic Analysis


Doris Tomanek<br />

Mitglied des Vorstandes<br />

Human Resources<br />

<strong>Austria</strong> & CEE<br />

Human Resources<br />

Strategy & Operations<br />

Corporate Center<br />

Human Resources<br />

PB Human Resources<br />

CIB Human Resources<br />

F&SME Human Resources<br />

CEE Human Resources<br />

Rainer Hauser<br />

Mitglied des Vorstandes<br />

Privatkunden, Klein- und<br />

Mittelbetriebe Division<br />

Marketing & Segments<br />

Private Individuals<br />

Marketing & Segments<br />

Business Clients<br />

F&SME <strong>Bank</strong>ing<br />

Vienna<br />

F&SME <strong>Bank</strong>ing<br />

Federal States<br />

Business Development &<br />

Support F&SME<br />

Customer Satisfaction<br />

Management<br />

Controlling & MIS F&SME<br />

Marketing Communication<br />

F&SME<br />

Multi Channel Mgmt &<br />

Customer Relationship Mgmt<br />

Product Mgmt. Financing<br />

„F&SME“, Family&SME, ist die englische Bezeichnung für „PKMB“, Privatkunden, Klein- und Mittelbetriebe.<br />

Robert Zadrazil<br />

Mitglied des Vorstandes<br />

Private <strong>Bank</strong>ing Division<br />

PB Global Investment &<br />

Strategy<br />

PB Marketing & Segment<br />

Management<br />

PB Products & Marketing<br />

PB Wealth Advisory<br />

Services<br />

PB Sales Network<br />

Dieter Hengl<br />

Mitglied des Vorstandes<br />

Corporate & Investment<br />

<strong>Bank</strong>ing Division<br />

Corporates I<br />

Corporates II<br />

Real Estate<br />

Public Sector<br />

Financial Institutions Group<br />

Financing & Advisory<br />

Markets<br />

Global Transaction <strong>Bank</strong>ing<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

29


Investieren in den Schulsport.<br />

Sport fördert gesundes Leben. Das gilt speziell für Kinder an den 100 ungarischen Schulen, wo UniCredit<br />

Sportereignisse unterstützt. Ziel ist, Kinder zu lehren, auf ihren Körper zu achten und ihre Gesundheit<br />

durch sportliche Betätigung zu pflegen. Unsere Antwort auf das tatsächliche und verbreitete Bedürfnis,<br />

körperliche und mentale Fitness zu fördern, geht nun in das dritte Jahr und wurde von Lehrern, Kindern<br />

und ihren Familien begeistert aufgenommen. Das Programm „Pass it!On“ ist ein konkretes Beispiel,<br />

dass UniCredit den ungarischen Familien nahe steht und ihre Bedürfnisse verstehen will.


Viele CEE-Länder – und ein Kredit.<br />

Viele österreichische Unternehmen unterhalten in mehreren Ländern Tochtergesellschaften, die nicht<br />

über ein grenzüberschreitendes Treasury verfügen. Die Finanzierung der Töchter – besonders in der<br />

Startup-Phase – wird oft durch umständliche lokale Gepflogenheiten und Prozeduren erschwert. Dafür<br />

hat UniCredit die Umbrella-Facility geschaffen, eine flexible und benutzerfreundliche Kreditfazilität auf<br />

Grundlage der Kreditwürdigkeit der Muttergesellschaft, die von den meisten CEE-Ländern zugänglich<br />

ist. <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> fungiert als einziger Ansprechpartner und koordiniert für das Unternehmen alle<br />

Formalitäten mithilfe der lokalen UniCredit-<strong>Bank</strong>en. Ein einfacher Weg, der Unternehmen erlaubt, sich<br />

auf ihr eigentliches Geschäft zu konzentrieren, während sich die <strong>Bank</strong> um die Finanzierung kümmert.<br />

Michelangelo Pistoletto - Embrace Differences – Siebdruck auf Thermodeth Mirror 2005 – 2006<br />

UniCredit Art Collection – © Michelangelo Pistoletto – Courtesy Cittadellarte – Pistoletto Foundation – Ausschnitt.


Programme zur Verbesserung<br />

der Lebensqualität.<br />

UniCredit ist seit jeher auch durch eine Reihe effizienter Sozialprogramme um besondere<br />

Kundennähe bemüht. In der Slowakei hat die UniCredit <strong>Bank</strong> den Aufbau eines Magnetresonanz-<br />

Diagnoseprogramms gesponsert, Studentenheime renoviert und den Ausbau des Hotel Cassovar in<br />

Košice unterstützt, wo das Unternehmen T-Systems 2.500 Angestellte beschäftigt. Darüber hinaus<br />

finanzierte sie einen neuen Kraftwerksbau und trug damit zur Liberalisierung der Energieversorgung<br />

und zum Entstehen eines offenen Wettbewerbsmarktes bei. Lokale Gemeinwesen brauchen konkrete<br />

Antworten für eine bessere Zukunft.


Konzernlagebericht der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> 2011<br />

Umfeld des <strong>Bank</strong>geschäfts 2011 34<br />

Die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> 2011 – Überblick 40<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> 2011 im Einzelnen 44<br />

Bilanz und Eigenmittelausstattung 51<br />

Finanzielle und nicht-finanzielle Leistungsindikatoren 53<br />

Zur Entwicklung der Geschäftsfelder 61<br />

Ausblick 80<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

33


Konzernlagebericht<br />

Konzernlagebericht (FORTSETZUNG)<br />

Umfeld des <strong>Bank</strong>geschäfts 2011<br />

Überblick<br />

Der <strong>Bank</strong>ensektor stand 2011 – nicht nur aufgrund der Tests der<br />

europäischen <strong>Bank</strong>enaufsichtsbehörde mehrfach unter Stress und<br />

höchstem Anpassungsdruck. Die mit dem <strong>Bank</strong>geschäft verbundenen<br />

Risiken wurden 2011 grundsätzlich neu bewertet, doch machte auch<br />

die Neuausrichtung des <strong>Bank</strong>geschäfts Fortschritte.<br />

� Die Weltkonjunktur konnte anfangs noch reichlich Schwung aus<br />

den Jahren des Wiederaufschwungs nach der Rezession 2008/2009<br />

mitnehmen. Im 1. Halbjahr expandierte sie stärker als vorausgesagt,<br />

bevor sie sich im weiteren Jahresverlauf abschwächte. In den Industrieländern<br />

stagnierte die Produktion gegen Ende des Jahres auf<br />

hohem Niveau, ohne aber in eine Rezession zurückzufallen. Damit<br />

verwirklichte sich das Szenario eines „new normal“, das eine moderate<br />

Entwicklung auf der Grundlage des anhaltenden Aufschwungs<br />

der Schwellenländer beschreibt.<br />

� Der wesentliche Belastungsfaktor war 2011 jedoch nicht zyklischer<br />

Natur, sondern die Zuspitzung der Staatschuldenkrise mit<br />

ihren Auswirkungen auf den <strong>Bank</strong>ensektor. Die jahrzehntelang aufgetürmte<br />

Staatsverschuldung, noch verstärkt durch das finanzpolitische<br />

Gegensteuern 2008/2009, erwies sich in den Augen der Investoren<br />

mit einem Mal als langfristig untragbar, vor allem vor dem Hintergrund<br />

der Demographie und der strukturellen Wachstumsschwäche<br />

der reifen Industrieländer.<br />

Zu den Auslösern dieses beispiellosen Vertrauensverlusts gehörten<br />

der langwierige Streit um die US­Schuldengrenze in der ersten Jahreshälfte<br />

sowie Ende Juli 2011 die Aufnahme eines Teilschuldenverzichts<br />

seitens der privaten Gläubiger in das zweite Griechenland­<br />

Ausstrahlungen der Staatsschuldenkrise<br />

1.200<br />

1.000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

Risikoprämien auf<br />

GIIPS-Staatsanleihen<br />

(mit ausstehender<br />

Staatsschuld gewogen)<br />

Risikoprämien auf<br />

westeuropäische<br />

Staatsanleihen<br />

insgesamt<br />

(SovX WE, inkl. AAA-Länder)<br />

Risikoprämien auf<br />

<strong>Bank</strong>emissionen<br />

(CDS, DS subordinated, senior)<br />

Risikoprämien auf<br />

CEEMEA-Staatsanleihen<br />

(SovX CE)<br />

CDS Österreich<br />

2010 2011 2012<br />

34 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

Hilfspaket, womit weitere Tabus gebrochen waren. Umgehend wurde<br />

auch die Tragfähigkeit anderer hochverschuldeter Länder angezweifelt.<br />

Deren marktmäßige Umwälzung der Staatsschuld wurde ungeachtet<br />

der Fundamentalfaktoren zum Problem, und hohe, teils prohibitive<br />

Zins aufschläge waren zu zahlen. Aufgrund der engen wechselseitigen<br />

Abhängigkeit der <strong>Bank</strong>en und ihrer Heimatstaaten – einerseits Investoren/andererseits<br />

Risikoträger – und angesichts der besonderen Rolle,<br />

die öffentliche Titel traditionell für das Liquiditätsmanagement und für<br />

die Preisfindung vieler <strong>Bank</strong>produkte spielten, hatte dies in der zweiten<br />

Jahreshälfte eine dramatische Verschärfung der Refinanzierungsbedingungen<br />

im <strong>Bank</strong>geschäfts zur Folge.<br />

Mit den Beschlüssen des Europäischen Rates vom 9. Dezember 2011<br />

zum reformierten Stabilitätspakt waren sanktionsbewehrte Regeln für<br />

die Finanzpolitik und eine Selbstverpflichtung zur fiskalischen Nachhaltigkeit<br />

auf den Weg gebracht. Nach diesen Grundsatzentscheidungen<br />

verstärkte die EZB ihre expansive Offenmarktpolitik, was aber erst Anfang<br />

2012 voll zur Wirkung kam.<br />

� Zeitgleich mit dieser Entwicklung erhöhte sich der regulatorische<br />

Druck auf die <strong>Bank</strong>en: Die Umsetzung einer Reihe von Vorsichtsmaßnahmen,<br />

die in Nachwirkung der Finanzmarktkrise 2008 – eigentlich<br />

zur Krisenvermeidung – beschlossen worden waren, stellten in dem<br />

bereits schwierigen Umfeld eine große Herausforderung dar. Im Zuge<br />

der Stresstests der Europäischen <strong>Bank</strong>enaufsichtsbehörde EBA von<br />

März/Juni und Oktober/Dezember wurden Regulierungen aus dem<br />

Basel 3­Paket verschärft und zeitlich vorgezogen, darunter die Eigenkapitaldefinitionen<br />

und das Ziel einer Eigenmittelquote von 9% bis<br />

Mitte 2012. Im Ergebnis hatten die einzelnen <strong>Bank</strong>en umfangreiche<br />

Risikopolster aufzubauen. Zusammengenommen verteuerten sich vor<br />

dem Hintergrund einer schwächeren Konjunktur die Liquidität und das<br />

mittelfristige Funding der <strong>Bank</strong>en. Die Ertragsperspektiven trübten sich<br />

von allen Seiten ein, und die Aktienkurse der <strong>Bank</strong>en fielen auf ein<br />

neues Allzeit­Tief (EuroStoxx/<strong>Bank</strong>en –38% im Jahresverlauf). Die<br />

<strong>Bank</strong>en begannen aber 2011 ihre Geschäftsmodelle sukzessive an<br />

das neue Umfeld anzupassen, was vielfach mit dem gezielten Abbau<br />

von Aktivpositionen und der Konzentration auf das kommerzielle Kerngeschäft<br />

verbunden war, vor allem mit der Akquisition von Einlagen.<br />

Finanzmärkte<br />

� Alle Segmente und Schlüsselindikatoren des Finanzmarktes waren<br />

von dem krassen Gegensatz der beiden Jahreshälften geprägt. In den<br />

ersten Monaten wurden die Konjunkturprognosen in Europa mehrfach<br />

angehoben. Zusammen mit den inflatorischen Impulsen veranlasste das<br />

die Europäische Zentralbank zu zwei Leitzinserhöhungen Anfang März<br />

und – sogar noch – Anfang Juni auf 1,5%. Der Rohölpreis erreichte<br />

parallel zur Weltkonjunktur sein Jahreshoch bei 127,02 $/bl am<br />

11. April und fiel bis Ende des Jahres auf 107,38 $/bl zurück. Auch<br />

die Industrierohstoffe waren im 1. Quartal 2011 am teuersten, darunter<br />

Kupfer aufgrund strategischer Vorratskäufe Chinas. Mit der Unsicherheit<br />

im Herbst sanken auch die Rohstoffpreise wieder – die gängigen In­


dices lagen im Ultimovergleich im Minus. Die stark beachteten Einkaufsmanagerindices<br />

(PMI) für die Industrie fielen Anfang des 2. Halbjahres<br />

leicht unter die Wachstumsschwelle (globaler Index) bzw. deutlich<br />

darunter (Eurogebiet) und zeigten damit eine Stagnation an, wenn<br />

auch keinen Rückfall in eine starke Rezession à la 2009.<br />

Der offene Ausbruch der Staatsschuldenkrise im Juli/August führte zu<br />

einer abrupten Umkehr in allen Marktsegmenten. Die Ratings der<br />

GIIPS­Länder wurden heruntergestuft, Griechenland war ab 13. Juni<br />

nur mehr CCC (S&P). Die USA wurden am 18. Juli auf Review for<br />

Downgrade gestuft, am 6. August verloren sie erstmals seit 1941<br />

das AAA. Ab November/Dezember wurde auch die Bonität der europäischen<br />

Kernländer mit dem höchsten Rating angezweifelt. Am<br />

13. Jänner 2012 senkte Standard & Poor’s schließlich die Einstufung<br />

von neun Euro­Mitgliedern, darunter Frankreich und Österreich, letzteres<br />

mit dem Argument des hohen Engagements der <strong>Bank</strong>en in CEE.<br />

Nach der Veröffentlichung der Stresstest­Ergebnisse durch die EBA am<br />

15. Juli und im Anschluss an die Beschlüsse des Europäischen Rats<br />

vom 21. Juli, die im Rahmen des zweiten Griechenland­Hilfspakets<br />

erstmals einen freiwilligen Teilschuldenerlass vorsahen, stürzten die<br />

Börsen abrupt und im globalen Gleichschritt ab und entwickelten sich<br />

im weiteren Jahresverlauf sehr volatil. Der Weltaktienindex MSCI fiel bis<br />

Mitte August um 18% und lag auch im Ultimovergleich 2011/2010<br />

um 8,5% zurück. Der EuroStoxx büßte von Ende Juli bis zu seinem<br />

Jahrestief 26% ein (Ultimovergleich –18%), der ATX sogar 38%<br />

(–36%). Aufgrund der Flucht in die Qualität gewannen die Benchmarkanleihen<br />

(auf US­Dollar wie auf Euro lautend) spiegelbildlich an<br />

Wert. Die 10­jährige Euro­Benchmarkrendite erreichte mit 1,64% am<br />

23. 9. ihr Jahrestief und war auch Ende des Jahres nicht viel höher<br />

(1,86% gegenüber 2,97% Ende 2010). Die Skepsis griff von Schuldnerländern<br />

wie Griechenland und Portugal auf bisher unangezweifelte,<br />

hochverschuldete Länder wie Italien und Belgien, später auch Frankreich<br />

über und führte generell zu einem bisher undenkbaren Anstieg<br />

der Risikoaufschläge auf Staatsanleihen gegenüber den Benchmarks.<br />

Die Kurse griechischer Staatsanleihen (Mittelkurse, fünfjährig) fielen<br />

von 75,45 (Ultimo 2010) über 53,42 (Ende Juni) und 42,67 (Ende<br />

September) auf 23,25 (Ultimo 2011); die wenig aussagekräftigen Renditen<br />

bewegten sich bei 50%. Die Risikoprämien (CDS) auf langfristige<br />

Staatsanleihen der GIIPS­Ländergruppe, die vor Lehman etwa bei 60<br />

Basispunkten (bp) und Mitte 2009 noch unter 100 bp gelegen waren,<br />

stiegen von durchschnittlich rund 400 bp Mitte 2011 bis zum Jahresende<br />

auf 1.200 bp an und sanken erst danach wieder auf rund 800 bp<br />

(siehe Grafik Seite 34). Die der <strong>Bank</strong>emissionen konnten sich von den<br />

souveränen Vorgaben nicht abkoppeln.<br />

� Auf dem Geldmarkt kippte die Stimmung ebenso radikal Ende<br />

Juli: Die Spot­ sowie Terminzinsen fielen weit unter das Leitzinsniveau,<br />

das erst viel später, nämlich Anfang November und Anfang<br />

Dezember wieder auf 1% zurückgenommen wurde. Die Vertrauenskrise<br />

zeigte sich in einer extremen Spreizung der Zinssätze nach<br />

Bonitäten: Per Ultimo 2011 kostete Dreimonatsgeld/Interbank<br />

Abschwächung der Weltkonjunktur<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

110<br />

105<br />

100<br />

95<br />

90<br />

85<br />

80<br />

1.700<br />

1.600<br />

1.500<br />

1.400<br />

1.300<br />

1.200<br />

1.100<br />

1.000<br />

1,60<br />

1,40<br />

1,20<br />

1,00<br />

0,80<br />

0,60<br />

0,40<br />

0,20<br />

0,00<br />

Einkaufsmanagerindex<br />

/ Industrie<br />

Zuspitzung der Staatschuldenkrise<br />

Safe haven gesucht<br />

Gegensteuern der EZB<br />

Eurogebiet<br />

Schweizer Franken je Euro<br />

(inverse Skala zeigt Aufwertung)<br />

3-Monats-<br />

Tagesgeldswap<br />

(EONIA)<br />

EZB-Leitzins<br />

2010 2011 2012<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

62<br />

60<br />

58<br />

56<br />

54<br />

global 52<br />

50<br />

48<br />

46<br />

Benchmark<br />

Italien<br />

Portugal<br />

Griechenland<br />

Risikoscheu: Einbruch an den Börsen, historisches Zinstief<br />

Aktienkurse<br />

(MSCI, Welt)<br />

Gold<br />

(US-Dollar / oz.)<br />

EZB: Überliquidität<br />

(Offenmarktgeschäfte minus<br />

Mindestreservesoll minus<br />

autonome Faktoren)<br />

50= Wachstumsschwelle<br />

Kurse 10-jähriger Regierungsanleihen<br />

Rendite der 5-jährigen<br />

Benchmarkanleihe<br />

Rohstoffpreise<br />

(S&P GSCI, spot, $,<br />

Ende 2009=100)<br />

Ziel<br />

3,50<br />

3,00<br />

2,50<br />

2,00<br />

1,50<br />

1,00<br />

0,50<br />

1,05<br />

1,10<br />

1,15<br />

1,20<br />

1,25<br />

1,30<br />

1,35<br />

1,40<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

35


Konzernlagebericht<br />

Konzernlagebericht (FORTSETZUNG)<br />

1,36%. Der Eonia­Swap (der das Ausfallsrisiko auf die Kompensationszahlungen<br />

im Zinstausch beschränkt) lag um fast 1 Prozentpunkt<br />

niedriger bei 0,38%; der besicherte Zinssatz gar bei 0,14% (Repo).<br />

Schließlich wurden Dreimonats­Schatzwechsel mit –0,9% sogar zu<br />

Negativrenditen gehandelt (deutsche BuBills).<br />

Die EZB wechselte Anfang August mit der Wiederaufnahme der drei­<br />

bzw. sechsmonatigen Langfristtender bei Vollzuteilung und mit verstärkten<br />

Aufkäufen von Regierungsanleihen wieder in den Krisenmodus.<br />

Den wesentlichen Lockerungsimpuls leistete aber im Dezember<br />

der erste von zwei angekündigten Dreijahrestendern (Zuteilung<br />

489 Mrd €/per saldo auslaufender Geschäfte +194 Mrd € an diesem<br />

Tag), womit die Zentralbank über die reine Geldmarktsteuerung<br />

hinausging. Von Mitte 2011 bis zum Ultimo nahm das ausstehende<br />

Volumen an Offenmarktgeschäften um 64% oder 233 Mrd € zu,<br />

zuletzt mit der unüblichen Laufzeitverlängerung. Fast ebenso stark<br />

wurde aber die Einlagenfazilität genutzt. Dabei divergierten im Eurosystem<br />

Nehmer­ und Geberländer immer stärker, was auch den<br />

Euro­internen Leistungs­/bzw. Kapitalbilanzen entsprach.<br />

� Die Zweifel an der Entschlusskraft der EU­Institutionen sowie der<br />

weltweit expansiven Notenbankpolitik nährte die Hausse von Edelmetallen<br />

und Schweizer Franken. Gold stieg in den Krisenwochen des<br />

3. Quartals auf einen historischen Höchststand von 1.920 $/oz., gab<br />

aber bis zum Jahresende aufgrund von Gewinn<strong>real</strong>isierungen institutioneller<br />

Anleger auf 1.564 $/oz. nach (+10% gegenüber Vorjahr, aber<br />

+83% seit Ende 2008). Der Schweizer Nationalbank gelang es, den<br />

Höhenflug des Franken (1,0085 CHF/EUR am 9.August) durch die<br />

Ankündigung, unter 1,20 CHF/EUR unbegrenzt zu intervenieren, zu<br />

stoppen (Jahresschlusskurs 1,2133 CHF/EUR, +2,9%). Der US-Dollar<br />

folgte in etwa den Zinsdifferenzen und tendierte damit zunächst<br />

schwach (1,4939 USD/EUR am 4. Mai 2011). Mit den expansiven<br />

Notenbankmaßnahmen der EZB festigte er sich wieder auf 1,2945<br />

zum Jahresende, blieb damit aber nur wenig über dem Niveau vor<br />

einem Jahr (+3,3%). Der Euro war effektiv, d.h. handelsgewogen gegenüber<br />

20 Partnern, Ende 2011 nur um 2,2% schwächer als Ende<br />

2010, im Jahresdurchschnitt blieb er aber fast konstant (–0,2%).<br />

➔ Für die <strong>Bank</strong>en des Eurogebiets verschlechterten sich sowohl im<br />

kurz­, wie auch im mittel­/langfristigen Bereich die Refinanzierungsbedingungen.<br />

Interbankgeld sowie Renditen für <strong>Bank</strong>emissionen<br />

stiegen im 2. Halbjahr an, während die Benchmarkzinsen, die für<br />

viele kapitalmarktnahe Produkte als Referenzzinsen fungieren, stark<br />

zurückgingen. Die eigenen Emissionen verteuerten sich umso mehr,<br />

je näher sie in den Konditionen dem haftenden Eigenkapital kamen.<br />

➔ Abgesehen von der konjunkturell schwachen Kreditnachfrage<br />

drückten auch die Wertpapiertransaktionen die Nachfrage nach<br />

<strong>Bank</strong>dienstleistungen. Die Verunsicherung breitester Anlegerkreise<br />

durch die mediale Dauerpräsenz der Krise verstärkte die Abkehr von<br />

der Fonds­ sowie von der Aktienanlage noch weiter. Die Performance<br />

der Anlageklassen bot auch kaum Anreize für ein langfristiges Engage­<br />

36 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

ment: So war z.B. der MSCI­Index der BRIC­Börsen Ende 2011 um<br />

–20% (MSCI) und jener der CEE­Börsen um –19% niedriger als<br />

Ende 2010. Jumbo­Pfandbriefe erbrachten gerade eine Performance<br />

von +3,8%, Unternehmensanleihen waren nach zwei guten Jahren<br />

schwächer (+2,5%, non­financial, BBB). Auch Rohstoffe enttäuschten<br />

(–6,3%, Rogers, Euro).<br />

Umfeld auf unseren Kernmärkten: Österreich<br />

Die Wirtschaft des Eurogebiets profitierte auch 2011 von dem<br />

Aufholprozess der asiatischen Schwellenländer. In China betrug die<br />

Wachstumsrate trotz restriktiver Bremsmaßnahmen wieder 9%, in<br />

den Schwellenländern insgesamt gut 6%. Allerdings kam dies in erster<br />

Linie den wettbewerbsstarken Kernländern Europas zugute, darunter<br />

auch Österreich sowie den industriell integrierten CEE­Ländern.<br />

Innerhalb des Eurogebiets nahmen die Divergenzen 2011 weiter zu.<br />

Während Deutschland ein jahresdurchschnittliches Wachstum von<br />

über 3% erreichte, betrug es in Spanien und Italien nur rund ½%.<br />

Die starke Steigerung in Kerneuropa spiegelte einen hohen Überhang<br />

aus dem Vorjahr und ein herausragendes erstes Quartal wider.<br />

Im Eurogebiet insgesamt schwächte sich das Wachstum von 3,1%<br />

Jahresrate im 1. Quartal auf einen leichten Rückgang im 4. Quartal<br />

ab; im Jahresdurchschnitt betrug es noch 1,6%.<br />

In Österreich setzte sich die Konjunkturerholung in der ersten Jahreshälfte<br />

2011 mit überraschend hohem Tempo fort. Das Wachstum nahm<br />

von 2,3% im Gesamtjahr 2010 sogar auf mehr als 4% in der ersten<br />

Jahreshälfte 2011 zu. Treibende Faktoren waren eine robuste Exportnachfrage,<br />

eine moderate Konsumentwicklung und eine sehr dynamische<br />

Investitionstätigkeit, die von krisenbedingten Nachholeffekten<br />

geprägt war. Ab dem Sommer aber begann sich der Vertrauensverlust,<br />

hervorgerufen durch die europäische Staatsschuldenkrise, auf die<br />

Konjunkturerwartungen zu übertragen. Die Kapazitätsauslastung der<br />

heimischen Wirtschaft, die im Frühjahr beinahe den langfristigen<br />

Durch schnitt erreicht hatte, verringerte sich im weiteren Jahresverlauf<br />

wieder. Folglich nahm auch die Investitionsneigung der heimischen<br />

Unternehmer deutlich ab; sie hatte sich gerade erst stark erholt – die<br />

Ausrüstungsinvestitionen stiegen im Jahresdurchschnitt um beachtliche<br />

8% –, doch verhinderte die externe Verunsicherung, dass ein selbsttragendes<br />

Wachstum der Binnenwirtschaft in Gang kommen konnte.<br />

Der Investitionszyklus war also diesmal besonders kurz. Der private<br />

Konsum entwickelte sich dagegen über das gesamte Jahr hinweg stetig,<br />

wenn auch verhalten, und legte um weniger als 1 Prozent <strong>real</strong> zu,<br />

obwohl sich der Arbeitsmarkt deutlich entspannte. Die Beschäftigung<br />

in Österreich stieg um 1,8% zum Vorjahr und erreichte 2011 mit über<br />

3,4 Millionen ein neues Rekordniveau. Die Konjunkturabkühlung<br />

machte sich in der Beschäftigungsdynamik dank eines milden Winters<br />

2011 noch nicht bemerkbar. Die Arbeitslosenquote sank 2011 von<br />

4,4% auf 4,2%, doch lief der Verbesserungstrend zuletzt aus.<br />

Für Konsumzurückhaltung sorgte neben der Konjunkturabschwächung<br />

der rohstoffpreisbedingte Inflationsanstieg auf durchschnittlich 3,3%<br />

(2010: 1,9%), der erst gegen Jahresende abflaute.


Mit der globalen Nachfrage schwächten sich auch die österreichischen<br />

Exporte im Jahresverlauf ab. Die Produktion in der exportorientierten<br />

heimischen Industrie verlor daher an Tempo und trat<br />

vor dem Jahreswechsel sogar in eine mild rezessive Phase ein.<br />

Der steile Anstieg 2010 und in den ersten Monaten des Jahres<br />

sorgte jedoch für hohe Veränderungsraten im jahresdurchschnittlichen<br />

Vergleich: 2011 waren die Exporte und die Industrieproduktion<br />

mit einer Steigerung von jeweils gut 7% die wichtigsten<br />

Stützen der österreichischen Wirtschaft. Das <strong>real</strong>e BIP konnte<br />

um 3,3% gesteigert werden. Damit zählt Österreich 2011 rückblickend<br />

zu den wachstumsstärksten Ländern des Eurogebiets.<br />

Die Nachfrage nach Krediten war in Österreich auch 2011<br />

schwach. Die Steigerung lag bei knapp 1,5%, doch ergab sich<br />

damit erstmals nach 2009 und 2010 überhaupt ein Wachstum<br />

(bereinigt um CHF­Wechselkurseffekte). Während die Nachfrage<br />

nach Wohnbaukrediten mit rund 4% relativ robust war, stagnierte<br />

das Volumen an Krediten für KMU. Bei Konsumentenkrediten war<br />

das Tilgungsvolumen erneut höher als das Neugeschäft, so dass<br />

es zu einem Rückgang des Bestandes um rund 3% kam. Etwas<br />

stärker war die Nachfrage nach Firmenkrediten: Speziell im zweiten<br />

Halbjahr legte das Jahreswachstum von 2% auf 2,5% zu.<br />

Parallel zum Anstieg der Geldmarktzinsen im Verlauf von 2011<br />

stiegen sowohl die Einlage­ als auch die Kreditzinsen in Österreich.<br />

Die Margeneinengung gegen Ende 2010 setzte sich 2011 nicht<br />

weiter fort, der Mark­up auf den Geldmarktsatz lag damit aber<br />

speziell bei den KMU­ und Wohnbaukrediten im Jahresdurchschnitt<br />

2011 tiefer als 2010. Ähnliches gilt auch für Einlagezinsen, allerdings<br />

kam es hier gegen Ende 2011 zu einem deutlich stärkeren<br />

Anstieg der Kundenzinsen als bei den Geldmarktzinsen.<br />

Die konjunkturelle Erholung 2011 und das Ausbleiben größerer<br />

Insolvenzen führten 2011 zu einem deutlichen Rückgang der<br />

Insolvenzverbindlichkeiten (–41%), aber auch bei der Zahl der<br />

Insolvenzen (–8%). Bei den Haushaltskonkursen kam es zwar<br />

erneut zu einem Anstieg der Fälle, die Verbindlichkeiten gingen<br />

jedoch zurück.<br />

Erneut dürfte der Konsum 2011 stärker als die Einkommen gestiegen<br />

sein. Die Sparquote gab recht deutlich von 8,4% auf 7,6%<br />

nach. Damit war die Geldvermögensneubildung der privaten<br />

Haushalte in den ersten drei Quartalen 2011 ähnlich schwach wie<br />

2010. Rund die Hälfte der Neubildung erfolgt in Form von <strong>Bank</strong>einlagen.<br />

Allerdings stagnierte das Einlagevolumen privater Haushalte<br />

nach dem Sommer, obwohl die Einlagezinsen, anders als die<br />

Geldmarktzinsen, sogar leicht zulegten. Lebensversicherungen<br />

konnten dank langfristiger Verträge konstante Einzahlungen verbuchen,<br />

allerdings lagen diese deutlich unter den Werten der letzten<br />

Jahre. Die starke Nachfrage nach Anleihen des ersten Halbjahres<br />

setzte sich im zweiten nicht mehr fort. Investmentzertifikate wurden<br />

2011 wieder mehr verkauft als gekauft, sodass die Nettomittelveränderung<br />

erstmals seit zwei Jahren wieder negativ war.<br />

Chronik 2011<br />

01. 01. 11 Estland führt als 17. Land den Euro ein.<br />

14. 01. 11 Umstürze in Tunesien (14.1.), Ägypten (25.1.)<br />

und Libyen (15.2.) – „Arabischer Frühling“.<br />

27. 01. 11 S&P stuft Japan auf AA– zurück.<br />

07. 03. 11 Konjunktur, Rohstoffe: EZB erhöht Leitzins 1,25%.<br />

11. 03. 11 Erdbeben Stärke 9 und Tsunami in Japan; Fukushima­Gau.<br />

18. 03. 11 EBA: verschärfte Kriterien für Stresstests 2011.<br />

21. 03. 11 Eurogruppe: Euro­Rettungsschirm (ESM) bis zu 700 Mrd €.<br />

06. 04. 11 Portugal als zweites Land nach Irland unter<br />

Euro­Rettungsschirm (78 Mrd €).<br />

18. 04. 11 S&P: US­Rating under Review for Downgrade.<br />

13. 06. 11 S&P stuft Griechenland von B auf CCC herab.<br />

07. 07. 11 EZB erhöht noch einmal die Leitzinsen auf 1,50%.<br />

15. 07. 11 EBA­<strong>Bank</strong>enstresstest: 8 von 90 <strong>Bank</strong>en unter die<br />

Kernkapitalquote (CT1) von 5%; 16 <strong>Bank</strong>en mit<br />

einer CT1 zwischen 5% und 6%.<br />

21. 07. 11 2. Hilfspaket für Griechenland (109 Mrd €) – erstmals<br />

Beteiligung privater Gläubiger (Haircut –21% NPV).<br />

31. 07. 11 USA: Anhebung der Schuldengrenze in letzter Minute.<br />

04. 08. 11 EZB schaltet auf Krisenmodus: Langfristtender,<br />

Aufkäufe von Regierungsanleihen.<br />

06. 08. 11 USA verlieren erstmals seit 1941 das AAA.<br />

09. 08. 11 Schweizer Franken auf Höchststand von 1,0085 €.<br />

31. 08. 11 IWF: Kapitallücke der europäischen <strong>Bank</strong>en bei 200 Mrd €.<br />

02. 09. 11 Troika (IWF, EU­Komm., EZB) reist aus Griechenland ab.<br />

06. 09. 11 SNB: Wechselkursziel mindestens 1,20 CHF/EUR.<br />

07. 09. 11 Dt. Bundesverfassungsgericht billigt €­Rettungsschirm.<br />

15. 09. 11 EZB: $­Dreimonatsswaps zur Minderung der Dollarknappheit.<br />

20. 09. 11 S&P stuft Rating Italiens von von A+ auf A herab.<br />

06. 10. 11 EZB Jahrestender; 2. Covered Bond Purchase Programme.<br />

26. 10. 11 Stresstest der EBA: zusätzliche temporäre Risikopolster;<br />

Core Tier 1 mindestens 9%. Eigenkapitallücke 106 Mrd €.<br />

27. 10. 11 EU­Gipfeltreffen: freiwilliger privater Forderungsverzicht<br />

von 50% avisiert, EFSF­Hebelung diskutiert.<br />

31. 10. 11 GR: MP Papandreou kündigt Volksabstimmung an.<br />

03. 11. 11 Erste Leitzinssenkung der EZB von 1,50% auf 1,25%.<br />

04. 11. 11 G­20 (FSB) zusätzliche Kapitalpuffer für 29 SIFI­<strong>Bank</strong>en.<br />

10. 11. 11 Expertenregierung in Griechenland.<br />

14. 11. 11 UniCredit beschließt Kapitalerhöhung um 7,5 Mrd €.<br />

16. 11. 11 Expertenregierung auch in Italien.<br />

24. 11. 11 Ungarn auf Ramschniveau heruntergestuft.<br />

08. 12. 11 EZB expansiv: 2. Leitzinssenkung der EZB auf 1%.<br />

Zwei Dreijahrestender (Dez. 11 und Feb. 12) zu 1%.<br />

Ausweitung der akzeptierten Sicherheiten im Repo;<br />

Halbierung des Mindestreservesatzes.<br />

08. 12. 11 Schnellstresstest der EBA: Eigenkapitallücke 114,7 Mrd €.<br />

09. 12. 11 EU­Gipfel: Euro­Länder und 9 weitere EU­Länder verpflichten<br />

sich auf Haushaltsregeln (Schuldenbremsen …).<br />

13. 01. 12 S&P stuft neun europäische Länder herab, darunter<br />

erstmals Frankreich und Österreich.<br />

21.02.12 2. Griechenland­Hilfspaket über 130 Mrd €; zusätzlich<br />

Beteiligung privater Gläubiger am Umschuldungspaket.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

37


Konzernlagebericht<br />

Konzernlagebericht (FORTSETZUNG)<br />

Zentral- und Osteuropa (CEE)<br />

� Auch Zentral­ und Osteuropa (CEE) konnte sich den beiden externen<br />

Einflüssen, nämlich der Konjunkturabschwächung des 2. Halbjahres<br />

2011 und den Ausstrahlungen der Staatsschuldenkrise, nicht ganz<br />

entziehen. Mit fortschreitendem Integrationsgrad hat in der Region<br />

insgesamt die Empfindlichkeit gegenüber zyklischen Impulsen und<br />

externen Störungen zugenommen. Allerdings haben sich auch die<br />

strukturellen Divergenzen innerhalb der Ländergruppe weiter verstärkt.<br />

So bekamen zwar alle Volkswirtschaften im späteren Jahresverlauf die<br />

Abschwächung der europäischen Industriekonjunktur zu spüren, was<br />

aber naturgemäß bei den stark in den Produktionsverbund integrierten<br />

zentraleuropäischen Ländern, in geringerem Ausmaß auch in Bulgarien,<br />

ins Gewicht fiel. Hier zeigten die Exporte aufgrund der guten Exportkonjunktur<br />

in den ersten Monaten noch hohe Steigerungsraten, doch<br />

konnte die Abschwächung der zweiten Jahreshälfte nicht durch die Binnenkonjunktur<br />

ausgeglichen werden – angesichts der überall laufenden<br />

fiskalischen Konsolidierung. In Ungarn bremsten lokale Besonderheiten<br />

wie schon im Vorjahr die Expansion (<strong>real</strong>es BIP 2011: +1,6%).<br />

Die Rohstoff­ und Grundstoffexporteure in CEE verzeichneten demgegenüber<br />

zwar ebenfalls eine Abschwächung, doch blieben die Weltmarktpreise<br />

für diese Güter im Vorjahresvergleich hoch. In Russland<br />

(<strong>real</strong>es BIP +4,2%), Ukraine (+4,0%) und Kasachstan (+6,8%), aber<br />

auch in Rumänien (+2,6%) wurde die Expansion zusätzlich auch von<br />

der <strong>real</strong>en Inlandsnachfrage getragen, doch war das mit weit überdurchschnittlichen<br />

Inflationsraten in der Größenordnung von 8% und<br />

gegenläufigen Abwertungen verbunden.<br />

Unter den großen Volkswirtschaften mit hohem Autonomiegrad erzielte<br />

die türkische Wirtschaft trotz wirtschaftpolitischer Bremsmaßnahmen<br />

mit knapp 8% eine der höchsten <strong>real</strong>en Wachstumsraten. Hier zog die<br />

boomende Inlandsnachfrage (Investitionen und Konsum) aber eine<br />

stark passive Leistungsbilanz nach sich (Defizit über 10% des BIP).<br />

Die baltischen Länder sind nach den harten Sanierungsmaßnahmen<br />

der Vorjahre zu einer Turnaround­Story geworden und melden sehr<br />

hohe BIP­Zuwächse zwischen 5% und 7%. Kasachstan profitierte<br />

davon, dass der Ölpreis hoch blieb und konnte seine ambitionierten<br />

Infrastrukturinvestitionen fortsetzen (BIP+7% <strong>real</strong>).<br />

➔ Für die Region insgesamt mussten wir die Mitte des Jahres geschätzten<br />

2011er Wachstumsraten nur um einen halben Prozentpunkt<br />

zurücknehmen. Im Gesamtjahr 2011 dürfte die CEE­Region (<strong>Bank</strong>­<br />

<strong>Austria</strong> Abgrenzung ohne Polen) nach wie vor um rund 4,5% und<br />

damit zweieinhalb Mal so stark wie in Westeuropa gewachsen sein.<br />

� Der Kollateralschaden der europäischen Schuldenkrise hielt sich<br />

2011 in Grenzen – im Gegensatz zu 2008 geriet die CEE­Region nicht<br />

selbst in das Visier der Finanzmärkte. Die positiven Hintergründe dafür<br />

waren der allgemein niedrige öffentliche Schuldenstand, der im<br />

38 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

Durchschnitt bei 41% liegt – gerechnet ohne die statistischen Ausreißer<br />

nach oben (Ungarn: 79%) sowie nach unten (Russland: 8%,<br />

Kasachstan: 13%, Bulgarien: 17% und Estland: 7%); des Weiteren<br />

die allgemein rechtzeitig eingeleitete Rückführung der in den Krisenjahren<br />

gestiegenen jährlichen Staatsdefizite und in der Mehrzahl<br />

aktive Leistungsbilanzen (Ausnahme Türkei). Die IWF­Präsenz in fünf<br />

Ländern war ein weiterer Grund für die Widerstandsfähigkeit. Wohl<br />

aber hatte die Region im dritten und vierten Quartal 2011 unter der<br />

Risikoscheu der internationalen Kapitalgeber zu leiden, was insbesondere<br />

die Länder mit hohem externem Finanzanzierungsbedarf traf.<br />

In den Quartalen zuvor war CEE, ebenso wie andere Emerging Markets,<br />

noch das Ziel rekordhoher kurzfristiger Kapitalzuflüsse gewesen.<br />

Diese (gar nicht einmal so erwünschten) Portfolioinvestitionen kehrten<br />

sich im Verlauf des 2. Halbjahres schlagartig um, während sich<br />

Direktinvestitionen (einschl. der reinvestierten Gewinne) noch einigermaßen<br />

hielten. Zugleich erhöhten sich die Risikoprämien, etwa<br />

gemessen an den CDS oder Zinsaufschlägen. Exponierte Länder wie<br />

Ungarn und Kroatien sowie die Ukraine mussten einen stärkeren<br />

Anstieg hinnehmen. Insgesamt blieben die Spreads jedoch deutlich<br />

hinter jenen der sogenannten Euro­Peripherieländer und auch gegenüber<br />

dem SovX­Index für Westeuropa (einschließlich der AAA­Länder)<br />

zurück (siehe Grafik auf Seite 34).<br />

� Trotz des herausfordernden Umfelds stand der CEE-<strong>Bank</strong>ensektor<br />

aufgrund des nominalen Wachstums, der monetären Expansion<br />

und der zunehmenden Produktdurchdringung weiterhin in Expansion.<br />

Die Kreditvergabe flaute auf dem CEE­Markt wegen der Unsicherheiten<br />

auf den Finanzmärkten und aufgrund des sich rapide eintrübenden<br />

Refinanzierungsumfelds zuletzt ab, doch nahm das ausstehende<br />

Volumen immerhin noch um 9% auf 1,5 Billionen € zu.<br />

Weit überdurchschnittlich war die Steigerung in der Türkei (gut 30%)<br />

und Russland (gut 20%), gefolgt von der Ukraine und Kasachstan mit<br />

gut 10%. In den meisten zentral­ und südosteuropäischen Ländern<br />

nahm das Kreditvolumen um rund 5% zu. Bestimmend für das<br />

Kreditgeschäft war das Firmenkundensegment, das vom zyklischen<br />

Wirtschaftsaufschwung 2010 und im 1. Halbjahr 2011 profitierte.<br />

Im 2. Halbjahr erlangte die Akquisition von Einlagen wieder Priorität,<br />

zumal sich die Liquidität auch in CEE infolge geringerer externer<br />

Finanzierungszuflüsse verknappte. Hinzu kam in einigen Fällen eine<br />

restriktive Zentralbankpolitik, um den Schwächen der lokalen Währung<br />

entgegenzuwirken.<br />

Trotz der Verschlechterung der Refinanzierungsbedingungen in der<br />

zweiten Jahreshälfte und des zunehmenden Ertragsdrucks verbesserte<br />

sich die Performance des <strong>Bank</strong>ensektors in einer Reihe von<br />

Parametern: Insbesondere stabilisierte sich die allgemeine Kreditqualität.<br />

Der Anteil der wertgeminderten Kredite am Bruttokreditvolumen<br />

(Impaired Loans Ratio) der Region ist im Durchschnitt seit dem Jahresende<br />

2010 nicht mehr gestiegen und bewegte sich Ende 2011<br />

schätzungsweise bei 14%. In den meisten CEE­Ländern hat die<br />

Impaired Loans Ratio Mitte 2011 ihren Höhepunkt erreicht oder<br />

konnte zumindest stabilisiert werden. Die langsame Besserung der


Kreditqualität zeigte sich noch stärker in den abnehmenden laufenden<br />

Risikokosten. Der Vorsorgebedarf ging in allen Ländern mit<br />

Ausnahme von Kasachstan zurück, wobei der massivste Rückgang in<br />

den baltischen Staaten, Russland, Bosnien, Ungarn und der Ukraine<br />

zu verzeichnen war. In der Folge fiel der Anteil der Rückstellungen am<br />

durchschnittlichen Geschäftsvolumen 2011 nur noch halb so groß<br />

aus wie 2010.<br />

� Auch die langfristigen Perspektiven der CEE­Region werden nach<br />

der grundlegenden Neueinschätzung des <strong>Bank</strong>geschäfts 2011 anders<br />

wahrgenommen. Der Konvergenzprozess ist 22 Jahre nach der<br />

Öffnung schon weit gediehen und hat mit sich gebracht, dass sich<br />

die Wachstumsraten nach den Boomjahren abgeschwächt haben –<br />

auch wenn sie noch immer mehr als doppelt so hoch sind wie in<br />

Westeuropa. Damit hat zugleich die Sensibilität für zyklische Einflüsse<br />

sowie Störungen im Kapitalverkehr zugenommen. In der Mehrzahl<br />

der CEE­Länder, insbesondere in den großen Volkswirtschaften, ist<br />

der Aufschwung des <strong>Bank</strong>ensektors aber nach wie vor gut gesichert,<br />

wenn auch moderater als in der Vergangenheit.<br />

Doch gibt es einige Länder, in denen – bei durchaus vielversprechendem<br />

makroökonomischem Umfeld – die Sanierung des <strong>Bank</strong>ensektor<br />

noch nicht abgeschlossen ist oder eine starke Angewiesenheit auf<br />

externe Kapitalzuflüsse besteht. In Kasachstan werden die NPL­<br />

Quoten noch eine Zeit lang erhöht sein, was unter anderem an der<br />

lokalen Gesetzgebung liegt. In der Ukraine belastet zudem der hohe<br />

externe Finanzierungsbedarf (external funding gap), und der inländische<br />

Geldkreislauf kommt (nicht zuletzt aufgrund der politischen<br />

Unsicherheit) nur langsam in Schwung. 2011 passten die internationalen<br />

<strong>Bank</strong>en im Zuge der Neubewertung der Risiken, der regulatorischen<br />

Anforderungen und der erschwerten Refinanzierungsbedingungen<br />

auch die Pläne für exponierte Länder an die neuen<br />

Szenarien an, was mit Firmenwertabschreibungen verbunden war.<br />

In Ungarn stieß eine Reihe von Verfassung­ bzw. Gesetzesänderungen<br />

auf Akzeptanzprobleme seitens der EU und des wichtigsten<br />

Geldgebers IWF. Darüber hinaus wurde die Bonität auf „spekulatives<br />

Investment“ zurückgestuft, was die Umwälzung der bedeutenden<br />

Auslandsverschuldung stark verteuerte und das Land in einen Abwertungszirkel<br />

stürzte, mit der Folge krisenverschärfender Gegenmaßnahmen.<br />

Schließlich kumulierte sich die bereits 2010 eingeführte<br />

<strong>Bank</strong>enabgabe mit den Bestrebungen, die Solvenzprobleme der<br />

privaten Haushalte administrativ – und zulasten der kreditgebenden<br />

<strong>Bank</strong>en – zu entschärfen. Der im Mai 2011 dekretierte „Home<br />

Protection Act“ räumte den Immobilienschuldnern unter anderem die<br />

Option einer Umschuldung zu Devisenfixkursen ein, was im September<br />

durch die Möglichkeit vorgezogener Tilgungen von (Euro­) und<br />

Fremdwährungsverbindlichkeiten zu einem fixierten Zwangsumtauschkurs<br />

verschärft wurde. Im Dezember vereinbarten Regierung<br />

und <strong>Bank</strong>enverband, die Lasten der <strong>Bank</strong>en durch Anrechnungsmöglichkeit<br />

von 30% der daraus entstandenen Verluste auf die<br />

<strong>Bank</strong>enabgabe 2012 zu erleichtern.<br />

� War der CEE­Integrationsprozess in der Vergangenheit von einer<br />

beachtlichen Wechselkursstabilität, zeitweise sogar von kräftigen<br />

Aufwertungen, begleitet, entwickelten sich die CEE­Währungen 2011<br />

volatil. Vor allem erhöhte die Verlagerung von langfristigen Kapitalzuflüssen<br />

zu kurzfristigen Portfolioinvestitionen die Sensibilität gegenüber<br />

den Stimmungsschwankungen der internationalen Investoren.<br />

Spiegelte die Abwertung des CEE-Währungskorbs bis Mitte April<br />

noch die damalige Euro­Stärke/Dollar­Schwäche wider, verloren die<br />

CEE­Währungen im 3. Quartal gegenüber beiden Währungen an Wert<br />

(Grafik unten). Im Stichtagsvergleich (Ultimo/Ultimo) werteten die<br />

CEE­Währungen (des <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>­Konsolidierungskreises, also ohne<br />

Polen) gewogen nach den Anteilen an den CEE­Betriebserträgen sowohl<br />

gegenüber dem Euro als auch gegenüber dem US­Dollar um<br />

rund 5 ½% ab. Dabei ist zu berücksichtigen, dass in diesen Durchschnitt<br />

zwei Euroländer und drei Länder mit de facto Euro­fixierten<br />

Wechselkursen eingehen. Den Ausschlag für diese Entwicklung gab<br />

die Türkische Lira, die noch dazu stark ins Gewicht fällt und autonom<br />

im Ultimovergleich um –15,3% zum Euro bzw. um –18,0% zum<br />

US­Dollar abwertete. Der ungarische Forint sank (bedingt durch die Zuspitzung<br />

der Lage im Herbst) gegenüber Euro und Dollar mit zweistelligen<br />

Raten. Jene Länder, die sich in ihrem Wechselkursregime auch am<br />

US­Dollar orientieren, festigten sich aber gegenüber dem Euro im späteren<br />

Jahresverlauf (v.a. Kasachstan, Russland und Ukraine).<br />

Im Jahresdurchschnitt 2011/2010, der für die Umrechnung der GuV<br />

zugrunde gelegt wird, haben die CEE­Währungen (<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>­gewogen)<br />

um 4,5% gegenüber dem Euro abgewertet. Hierfür war die außergewöhnlich<br />

starke Abwertung der Türkischen Lira um –14,5% ausschlaggebend.<br />

Auch in Kasachstan (–4,2%) und der Ukraine (–5,1%)<br />

waren die Abwertungen (anders als im Ultimovergleich) kräftig.<br />

CEE-Wechselkursentwicklung<br />

108<br />

106<br />

104<br />

102<br />

100<br />

98<br />

96<br />

94<br />

92<br />

90<br />

Index Durchschnitt 2010 =100<br />

ø<br />

ø –4,5 %<br />

Dez –5,3 %<br />

Auf-/Abwertung<br />

gegenüber<br />

dem US-Dollar<br />

Auf-/Abwertung gegenüber dem Euro,<br />

gewogen mit den Länderanteilen<br />

an den Betriebserträgen der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> 2010<br />

ø +0,4 %<br />

Dez –5,4 %<br />

Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4<br />

2010 2011 2012<br />

ø<br />

ø<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

39


Konzernlagebericht<br />

Konzernlagebericht (FORTSETZUNG)<br />

Die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> 2011 – Überblick<br />

Das Berichtsjahr 2011 markiert – nach den Krisen­ bzw. Rezessionsjahren<br />

2008 und 2009 und dem Wiederaufschwung 2010 – auch für<br />

die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> das endgültige Einschwenken auf ein moderates<br />

Szenario des „new normal“. Nach dem starken externen und internen<br />

Wachstum in der Aufbauzeit der Gruppe waren Kundenorientierung,<br />

Konzentration auf das Kerngeschäft und Stärkung der Risikotragfähigkeit<br />

die strategischen Prioritäten der letzten beiden Jahre.<br />

Auf dieser Grundlage erzielte die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> 2011 ein solides operatives<br />

Ergebnis, das es ermöglichte, außergewöhnlich hohe, nichtoperative<br />

Aufwendungen zu tragen, ohne die Substanz angreifen zu<br />

müssen. Diese Belastungen waren teils extern verursacht (Staatsschuldenkrise),<br />

standen teils aber auch mit der Neueinschätzung<br />

der eigenen Geschäftsaussichten in Zusammenhang (Firmenwertabschreibungen).<br />

Der Konzernabschluss 2011 ergibt einen, wenn auch bescheidenen,<br />

Gewinn von 209 Mio € nach 747 Mio € im Jahr davor bzw. 709 Mio €<br />

angepasst an den heutigen Konsolidierungskreis. Mit der Wertberichtigung<br />

der Beteiligungsansätze hat die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> die zukünftige Gewinnentwicklung<br />

entlastet. Wichtiger noch ist die Strukturverbesserung<br />

des laufenden Geschäfts, die in einer Rückführung des starken Kreditrisikoaufwands<br />

der Jahre 2008 und 2009 zum Ausdruck kommt.<br />

Mit der bereits 2010 vorgenommenen kräftigen Kapitalerhöhung hat<br />

die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> zudem ihre Risikotragfähigkeit verbessert.<br />

Operative Leistung trägt außergewöhnliche Belastungen<br />

Mio €<br />

3.500<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.632<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

1.211<br />

914<br />

2.428<br />

1.713<br />

1.388<br />

3.063<br />

3.292<br />

1.144<br />

2005 4) 2006 2007 2008 2009 2010<br />

209<br />

2011<br />

40 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

3.630<br />

1.102<br />

3.466<br />

747<br />

3.083<br />

Betriebsergebnis<br />

operative<br />

Leistung1) 2.580<br />

Kreditrisikoaufwand<br />

2.280<br />

2.254<br />

1.626 1.732<br />

1.363<br />

nicht-operative<br />

Abzüge 2)<br />

Gewinn 3)<br />

1) Betriebsergebnis nach Kreditrisikoaufwand. / 2) Werte in den Klammern für 2011:<br />

Rückstellungen (–136 Mio €), Integrations-/Restrukturierungsaufwand (–28 Mio €),<br />

Finanzanlageergebnis (–277 Mio €, enthält Abschreibungen auf Griechenland-Anleihen in<br />

Höhe von 396 Mio €), Ertragssteuern (–261 Mio €), Anteile ohne beherrschenden<br />

Einfluss am Ergebnis nach Steuern (–50 Mio €), Effekte aus der Kaufpreisallokation (PPA:<br />

–35 Mio €) und Firmenwertabschreibungen (–737 Mio €). / 3) Gewinn= Konzerngewinn<br />

nach Steuern, den Eigentümern der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> zuzurechnen. / 4) Zurückliegende Jahre<br />

an den jeweils jüngsten Konsolidierungskreis angepasst. 2005 und 2006 entsprechen<br />

pro forma dem heute noch gültigen CEE-Perimeter von 2007.<br />

� Das kommerzielle Kerngeschäft der <strong>Bank</strong> entwickelte sich<br />

2011 verhalten positiv, was angesichts des schwierigen Umfelds ein<br />

Erfolg ist: Zum einen waren die Kreditnachfrage und auch die Transaktionsvolumina<br />

schwächer, als von der Konjunktur der „Realwirtschaft“<br />

zu erwarten gewesen wäre. Regulatorische Verschärfungen<br />

infolge der Stresstests trafen den <strong>Bank</strong>ensektor– wie im vorigen Kapitel<br />

erläutert – ausgerechnet in höchst angespanntem Marktumfeld<br />

und bedeuteten auch für die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> einen höheren Refinanzierungsaufwand<br />

und steigende Liquiditätskosten. Zusätzlich belasteten<br />

in einigen Ländern wirtschaftpolitische Ad­hoc­Eingriffe und fiskalische<br />

Abgaben.<br />

Dennoch entwickelte sich das Kundengeschäft der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>,<br />

bestehend aus den drei österreichischen Kundensegmenten und<br />

dem Geschäftsfeld Zentral­ und Osteuropa (CEE), auch 2011 weiter<br />

aufwärts. Das Kreditvolumen expandierte im Jahresverlauf stetig<br />

und stieg auch im Jahresdurchschnitt um 2,6%. Die Betriebserträge<br />

legten auf dem hohen Niveau leicht zu (+1,1%), die Kosten<br />

waren (zum Teil aufgrund der hier erfassten <strong>Bank</strong>enabgaben) um<br />

4,5% höher als vor einem Jahr. Das Betriebsergebnis im Kundengeschäft<br />

gab somit um 2,1% nach, wozu auch die Abwertungen<br />

einiger gewichtiger CEE­Länder beitrugen. Wie schon 2010 konnte<br />

der Kreditrisikoaufwand auch 2011 kräftig zurückgeführt werden,<br />

und zwar in allen Geschäftsfeldern und Regionen. Mit der Verringerung<br />

dieses Aufwands kommt die gute operative Leistung des<br />

Kundengeschäfts wieder zur Geltung. Das Betriebsergebnis nach<br />

Kreditrisikoaufwand der Kundengeschäftsfelder stieg um 412 Mio €<br />

oder um 23,1% auf 2,2 Mrd €.<br />

Verbesserung im Kundengeschäft – vor allem qualitativ 1) (Mio €)<br />

2011 2010 VERÄND. GG. VJ. 2)<br />

Kreditvolumen, Mrd € 131,1 127,7 +3,4 +2,6%<br />

Betriebserträge 7.144 7.063 +81 +1,1%<br />

Betriebsergebnis 3.549 3.623 –74 –2,1%<br />

Kreditrisikoaufwand –1.351 –1.838 +486 –26,5%<br />

Operative Leistung, Mio € 3) 2.197 1.785 +412 +23,1%<br />

1) Summe der Kundengeschäftsfelder PKMB, PB, CIB (= Österreich) und CEE. / 2) Vergleichs­<br />

zahlen 2010 recast, d.h. dem heutigen Konsolidierungskreis angepasst (überwiegend durch<br />

Entkonsolidierung der CAIB 2010 bestimmt). / 3) Betriebsergebnis nach Kreditrisikoaufwand.<br />

� Ausgehend von der guten operativen Leistung der Gesamtbank<br />

(BA einschließlich Corporate Center), die 2011 gut 1,7 Milliarden<br />

Euro erreichte und damit um 13% höher war als in der Vergleichsperiode<br />

des Vorjahres, waren nicht-operative Aufwendungen in<br />

Höhe von 441 Mio € zu tragen, um zum Ergebnis vor Steuern zu gelangen.<br />

Mit 396 Mio € gab die Abwertung der griechischen Staatsanleihen<br />

an die Marktpreise (Fair Value Level 1) hier den Ausschlag.<br />

Neben den routinemäßigen Nettozuführungen zu den Rückstellungen<br />

für Personal­ und Sozialaufwand schlugen darüber hinaus unter<br />

dem Titel Prozessrisiken einige Altlasten zu Buche. Das Ergebnis<br />

vor Steuern war deshalb um –11% oder –165 Mio € niedriger als<br />

im Vergleichsjahr 2010, erreichte aber immer noch 1,3 Mrd €.


Des Weiteren hat die zwischenzeitliche Entwicklung der Ertragserwartungen<br />

die weitere Wertberichtigung der Firmenwerte (Goodwill) aus<br />

dem Erwerb unserer Tochterbanken in Kasachstan (350 Mio €) und<br />

der Ukraine (329 Mio €) vor vier Jahren zur Folge. Zusammen mit anderen<br />

Bewertungsvorgängen ergibt sich aus den Positionen Impairments<br />

und nachträglichen Kaufpreisanpassungen (PPA) sowie nach<br />

Abzug der Ertragsteuern und Minderheitsanteile für 2011 ein Minus<br />

von 1.082 Mio €, was den Jahresgewinn (Konzernergebnis nach<br />

Steuern) auf 209 Mio € drückte (–72% gg. Vorjahr). Rechnet man die<br />

Effekte der ungarischen FX­Zwangskonversion, den Zuwachs der<br />

<strong>Bank</strong>enabgaben und den Griechenlandeffekt heraus, wäre der Gewinn<br />

mit 720 Mio € wieder in der Größenordnung des Vorjahres gewesen<br />

(2010: 747 Mio € original, 709 Mio € recast).<br />

Außergewöhnliche nicht-operative Belastung der Gesamtbank 1)<br />

(Mio €) 2011 2010 VERÄND. GG. VJ.<br />

Operative Leistung (inkl. Corp.Center) 1.732 1.535 +197 +12,8%<br />

Nicht­operativ, u.a. Griechenlandeffekt –441 –79 –362<br />

Ergebnis vor Steuern 1.291 1.456 –165 –11,3%<br />

Nicht­operativ, v.a. Impairments –1.082 –747 –335<br />

Konzerngewinn 2) recast 209 709 –500 –70,6%<br />

Konzerngewinn 2) wie ausgewiesen 209 747 –538 –72,1%<br />

1) Nicht­operative GuV­Positionen vom Betriebsergebnis nach Kreditrisikoaufwand abwärts, jetzt<br />

einschließlich Corporate Center (darunter Refinanzierungs­/Liquiditätsaufwand und Erträge des<br />

Beteiligungsmanagements, Erfolgsbeteiligung am Handelsergebnis der UniCredit Produktlinie<br />

Markets, Aufwand der zentralen Competence Lines und Erfolg der Global <strong>Bank</strong>ing Services. /<br />

2) Konzernergebnis nach Steuern, den Eigentümern der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> zuzurechnen.<br />

� Regional gesehen haben zu dem guten operativen Ergebnis sowohl<br />

die österreichischen Geschäftsfelder als auch die CEE­Tochterbanken<br />

beigetragen. Der naheliegende Unterschied zwischen dem<br />

reifen Markt und den Wachstumsregionen wird zwar in der Entwicklung<br />

des jahresdurchschnittlichen Kreditvolumens deutlich, das in<br />

Österreich stagnierte (–1%) und in Zentral und Osteuropa um gut<br />

6% – wechselkursbereinigt sogar um 10% – gesteigert werden<br />

konnte. Die Betriebserträge nahmen in den drei österreichischen<br />

Kundengeschäftsfeldern aber um 2% zu, in CEE um weniger als 1%<br />

– zu konstanten Wechselkursen um 5%. Maßgeblich dafür war die<br />

Zinsspanne, die sich in Österreich verbesserte, während sie in CEE<br />

von hohem Niveau aus deutlich nachließ. Demgegenüber war der<br />

Provisionsüberschuss in Österreich aufgrund des Wertpapiergeschäfts<br />

sowie aus strukturellen Gründen (Derivate) rückläufig, während<br />

er in CEE im Zuge der fortschreitenden Marktmodernisierung<br />

weiter zunahm.<br />

Entscheidend war auch in regionaler Betrachtung, dass die Kreditrisikovorsorgen<br />

quer durch die <strong>Bank</strong> abnahmen, in Österreich und<br />

CEE prozentuell etwa gleich stark: In Österreich näherten sich die<br />

Kreditrisikokosten einem langjährigen Tiefpunkt. In CEE ist der Kreditrisikoaufwand<br />

immer noch hoch, doch wurde der Höhepunkt schon<br />

2010 überschritten. Abgesehen von Sonderfällen wie Kasachstan<br />

begann sich auch die Kreditqualität zu verbessern.<br />

Solides Kundengeschäft in Österreich und CEE (Mio €)<br />

2011 2010 VERÄND. GG. VJ. wkber 1)<br />

Kreditvolumen, Mrd € 131,1 127,7 +3,4 +2,6%<br />

Österreich. Kundensegmente 63,8 64,5 –1,1%<br />

Zentral­ und Osteuropa 67,2 63,2 +6,4% +10,2%<br />

Betriebserträge,<br />

Kundengeschäft 2) 7.144 7.063 +81 +1,1%<br />

Österreich. Kundensegmente 2.422 2.373 +49 +2,1%<br />

Zentral­ und Osteuropa 4.722 4.691 +32 +0,7% +5,2%<br />

Kreditrisikoaufwand –1.351 –1.838 +486 –26,5%<br />

Österreich. Kundensegmente –296 –412 +116 –28,1%<br />

Zentral­ und Osteuropa –1.055 –1.426 +371 –26,0% –23,9%<br />

Operative Leistung,<br />

Kundengeschäft 2) 2.197 1.785 +412 +23,1%<br />

Österreich. Kundensegmente 725 648 +77 +11,8%<br />

Zentral­ und Osteuropa 1.472 1.137 +335 +29,5% +37,8%<br />

1) Zu konstanten Wechselkursen / 2) Österreichische Segmente (PKMB, PB, CIB) und CEE.<br />

Das Betriebsergebnis nach Kreditrisikoaufwand nahm in Österreich um<br />

12%, in CEE um fast 30% zu. Wechselkursbereinigt war die operative<br />

Leistung in CEE 2011 um rund 38% höher als im Jahr davor. Innerhalb<br />

der CEE­Region war die geschäftliche Entwicklung im Einklang mit<br />

der divergenten Makroökonomie recht unterschiedlich, was auch in<br />

den Wechselkursen zum Ausdruck kommt. Insbesondere die Abwertung<br />

der Türkischen Lira war stark und fiel auch stark ins Gewicht.<br />

� Die Entwicklung im unterjährigen Quartalsverlauf (siehe auch<br />

Grafik auf der nächsten Seite) unterstreicht, dass die operative Verbesserung<br />

im Kundengeschäft trendmäßig und gut fundiert ist. Grundlage<br />

des kommerziellen Geschäfts ist ein stabiler Aufwärtstrend der<br />

Volumina, auch wenn der Anteil der Provisions­ und Dienstleistungserträge<br />

„rund um den Kredit“ gesteigert werden soll. Die durchschnittlichen<br />

Kundenforderungen erholten sich nach dem rezessionsbedingten<br />

Rückgang von 2009 rasch und nehmen seit gut eineinhalb Jahren zu,<br />

wenn auch die Wachstumsraten im längerfristigen Rückblick bescheidener<br />

geworden sind. Im 4. Quartal 2011 war der durchschnittliche<br />

Kundenkredit um +3,2% höher als vor einem Jahr und um +8,3%<br />

höher als Ende 2009 (+4,1% per annum). Die wesentlichen Wachstumsimpulse<br />

stammen, wie nicht anders erwartet, aus dem Geschäftsfeld<br />

Zentral­ und Osteuropa (CEE). 2011 hat die Abwertung<br />

großvolumiger Länder die Entwicklung in Euro unterzeichnet.<br />

Die operative Leistung (Betriebsergebnis nach Kreditrisikovorsorge im<br />

Kundengeschäft) verbesserte sich ebenfalls trendmäßig und war im<br />

4. Quartal 2011 um 38% höher als vor einem Jahr. Allerdings war<br />

dieser Vergleichswert ein Ausreißer nach unten, als das Kreditrisiko<br />

in CEE ein letztes Mal stark anstieg. Auch gegenüber dem Tiefpunkt<br />

von vor zwei Jahren ergibt sich eine Steigerungsrate um 42% per<br />

annum. Mit 567 Mio € liegt die operative Leistung aber noch deutlich<br />

unter dem Niveau der Jahre 2007 und 2008, als die Quartalsdurchschnitte<br />

über 600 Mio € lagen. Angesichts einer stabilen Entwicklung<br />

des Betriebsergebnisses – sowohl in Österreich als auch in CEE –<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

41


Konzernlagebericht<br />

Konzernlagebericht (FORTSETZUNG)<br />

war die Aufwärtsentwicklung der letzten zwei Jahre von der Ab­<br />

nahme des hohen Kreditrisikoaufwands bestimmt, der von dem<br />

außergewöhnlich hohen Niveau Ende 2009 (–659 Mio €) zuletzt auf<br />

–317 Mio € zurückgeführt werden konnte, den niedrigsten Aufwand<br />

seit dem 3. Quartal 2008, dem letzten Quartal vor Lehman.<br />

Die Gewinnentwicklung der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> (einschl. Corporate Center)<br />

wurde im Quartalsverlauf von den nicht­operativen Abzügen bestimmt,<br />

in erster Linie von den Firmenwertabschreibungen. Darin kommt zum<br />

Ausdruck, dass die Zäsur der Finanzmarktkrise und der anschließenden<br />

Rezession zu einer Neueinschätzung der mittel­ und langfristigen Geschäftsperspektiven<br />

in Zentral­ und Osteuropa, und hier vor allem in<br />

den CIS­Ländern, geführt hat. Nachdem bereits Ende 2008 eine große<br />

Firmenwertabschreibung (von über 1 Mrd €) auf die kurz davor erwor­<br />

Quartalsverlauf der letzten drei Jahre<br />

132<br />

809<br />

129<br />

126<br />

123<br />

durchschnittliches<br />

Kreditvolumen<br />

128<br />

124<br />

129 129<br />

42 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

130<br />

130<br />

131<br />

133<br />

Mrd €<br />

132<br />

131<br />

130<br />

129<br />

128<br />

127<br />

126<br />

125<br />

124<br />

547<br />

Mio €<br />

500<br />

450<br />

467<br />

513<br />

533<br />

470<br />

392<br />

532<br />

564 567<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

286<br />

326<br />

282<br />

242<br />

217<br />

302<br />

411 341<br />

299<br />

204<br />

150<br />

100<br />

139 129<br />

50<br />

0<br />

Impairments<br />

–50<br />

–14<br />

–100<br />

–150<br />

–200<br />

–250<br />

–300<br />

–350<br />

–400<br />

–450<br />

–500<br />

–550<br />

–600<br />

–650<br />

–635<br />

2009 2010 2011<br />

3)<br />

Griechen-<br />

3)<br />

3)<br />

landeffekt,<br />

netto<br />

3)<br />

3)<br />

Gewinn der Gesamtbank =<br />

Konzernergebnis nach Steuern<br />

3)<br />

2)<br />

operative Leistung:<br />

Betriebsergebnis<br />

nach Kreditrisikoaufwand<br />

der Kundengeschäftsfelder 1)<br />

1) Kundengeschäftsfelder = Österreich (PKMB, PB und CIB) und CEE = Gesamtbank<br />

ohne Corporate Center. / 2) Differenz zum Betriebsergebnis der Kundengeschäftsfelder =<br />

Betriebsergebnis Corporate Center, Anpassungsdifferenz; Rückstellungen, Integrationsaufwand,<br />

Finanzanlageergebnis und Firmenwertabschreibungen sowie Ertragsteuern und<br />

Minderheitsanteile. / 3) Firmenwertabschreibungen.<br />

benen <strong>Bank</strong>en vorgenommen worden war, folgten dem Mitte und Ende<br />

2010 sowie im 3. Quartal 2011 weitere große Impairments. Die Abschreibung<br />

des 3. Quartals 2011 zehrte den bis dahin kumulierten<br />

Gewinn auf. Im 4. Quartal 2011 konnte wieder ein Quartalsgewinn von<br />

204 Mio € erzielt werden, ohne die zusätzlichen Belastungen (Griechenland,<br />

<strong>Bank</strong>enabgabe) wäre es der höchste seit Anfang 2009 gewesen.<br />

� In der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> – wie auch in der ganzen UniCredit Group –<br />

wurden die strategischen Schwerpunkte nach der Zäsur durch die<br />

Finanzmarktkrise auf den stetigen und nachhaltigen Ausbau des<br />

Kundengeschäfts sowie auf die Verbreiterung der Refinanzierung und<br />

Erhöhung der Risikotragfähigkeit konzentriert. In der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

macht sich das bereits in einem positiven Strukturwandel in der Bilanz,<br />

in einem risikobewussten Mitteleinsatz und in einer verbesserten<br />

Eigenkapitalausstattung bemerkbar.<br />

Im Ultimovergleich 2011/2010 sind die Forderungen an Kunden stärker<br />

gestiegen als die Bilanzsumme, der Anteil des Kundengeschäfts<br />

hat wie schon in den Vorjahren auf 67,7% zugenommen. 2011 wurden<br />

eigene Emissionen besonders forciert, um die Mittelaufnahme<br />

über die Wholesalemärkte weiter zurückzuführen. Der Kundenkredit<br />

wird nun zu 100% durch Primärmittel refinanziert. Die Leverage Ratio<br />

(Bilanzsumme/Eigenkapital, nach dem Cash­Konzept ohne immaterielle<br />

Aktiva) hat sich von 13,8­fachen auf das 13,3­fache verbessert –<br />

2008 war sie noch beim 21,9­fachen gelegen. Parallel dazu konnten<br />

die risikogewichteten Aktiva – bei steigendem Kundenkreditvolumen –<br />

reduziert werden; in den österreichischen Geschäftsfeldern sind sie<br />

absolut gesehen niedriger, in CEE höher als das Kundenkreditvolumen.<br />

Schließlich liegen dank der Kapitalerhöhung von März 2010 auch die<br />

Eigenmittelquoten weit über den regulatorischen Vorgaben: Die Core­<br />

Tier 1­Ratio betrug zuletzt 10,55%.<br />

Kennzahlen zu Volumina und Kapitalausstattung (Mrd €)<br />

31.12.2011 31.12.2010 VERÄND. GG. VJ.<br />

Bilanzsumme 199,2 193,0 +6,2 +3,2%<br />

Kundenkredite 134,9 130,1 +4,8 +3,7%<br />

Primärmittel 134,7 127,8 +6,8 +5,3%<br />

Kredite/Primärmittel (L/D%) 100% 102%<br />

IAS­Eigenkapital 17,7 17,5 +0,2 +1,1%<br />

% der BIlanzsumme 8,9% 9,1%<br />

Leverage Ratio *) operative<br />

Leistung<br />

13,3x 13,8x<br />

Risikogewichtete Aktiva 125,2 127,9 –2,7 –2,1%<br />

BWG­Eigenmittel 15,9 15,5 +0,4 +2,3%<br />

Core Tier 1­Ratio 10,55% 10,04%<br />

Gesamtkapitalquote 12,68% 12,13%<br />

1)<br />

*) Nach dem Cash­Konzept ohne immaterielle Wirtschaftsgüter im Nenner und Zähler.<br />

� Das UniCredit-Geschäftsmodell hat sich besonders in den<br />

schwierigen Jahren im Anschluss an die Finanzmarktkrise bewährt –<br />

standen doch die Kundenorientierung und die Priorität des Kundengeschäfts<br />

ganz oben auf der Prioritätenliste.


– Die organisatorischen Vorhaben, wie das Projekt One4C, haben wir<br />

Anfang 2011 zum Abschluss gebracht. Kundennähe stand auch<br />

hinter der Stärkung des lokalen Managements in der Matrix von<br />

querliegenden Divisionen und Regionen. Im Einzelnen haben wir die<br />

Aufbauorganisation gestrafft und die Feinsegmente unseres Vertriebsapparats<br />

nach Kundennähe, Einfachheit, und Bedarfsgenauigkeit<br />

präziser abgesteckt. Die wesentliche Etappe 2010 war die Zusammenfassung<br />

des kundenbezogenen Kapitalmarktgeschäfts mit<br />

dem laufenden kommerziellen Geschäft zur Division Corporate & Investment<br />

<strong>Bank</strong>ing (CIB) und die Bündelung des Eigenhandels in der<br />

UniCredit <strong>Bank</strong>, München, (früher HVB) unter anderem mit dem internen<br />

Verkauf der UniCredit CAIB. Ebenfalls schon 2010 in die Wege<br />

geleitet, fand Anfang 2011 die Übertragung des Mittelstandssegments<br />

KMB (Klein­ und Mittelbetriebe) von der CIB Division an die<br />

Division Privatkunden, Klein­ und Mittelbetriebe (PKMB) statt. Für die<br />

mittleren Unternehmen (Abgrenzung nach qualitativen Kriterien und/<br />

oder Umsatz zwischen 3 Mio € bis 50 Mio €) haben wir ein eigenes<br />

Betreuungsmodell mit gezieltem dezentralem Vertriebsnetz nach und<br />

nach an ausgewählten Filialstandorten aufgebaut. Ende 2011 bestehen<br />

spezialisierte Betreuungszentren an 54 Standorten. Nachdem die<br />

Zielgruppe des Privatkunden­Spitzensegments in der Division Private<br />

<strong>Bank</strong>ing erfasst und die nötigen Kundentransfers aus anderen Segmenten<br />

2010 abgeschlossen waren, haben wir 2011 in dieser Division<br />

ein Kompetenzzentrum für Stiftungen aufgebaut und die Kunden<br />

aus den anderen Segmenten herübergeleitet. ➔ Um einen aussagekräftigen<br />

Vorjahresvergleich zu ermöglichen, wurde die Segmentberichterstattung<br />

2011 an die neue Struktur angepasst.<br />

– Unser umfangreiches Instrumentarium zur Hebung der Kundenzufriedenheit<br />

– von Kundenbefragungen, Feedback­Gesprächen,<br />

Mystery Shopping, Kundendialogen über interne Service­ und Beratungsstandards<br />

und Training bis hin zu den laufenden Kundenzufriedenheitsmessungen<br />

– ist „harter Bestandteil“ des Geschäfts und hat<br />

sich bewährt. Das bestätigte 2011 nicht zuletzt die Wahl zum „kundenorientiertesten<br />

Dienstleister Österreichs“ nach einem Audit<br />

der Spezialisten der Universität St. Gallen. Zur Wahrung der Reputation<br />

und zur Wiedergewinnung des allgemeinen Vertrauens in die<br />

<strong>Bank</strong>en nach der Erschütterung durch die Finanzmarktkrise haben<br />

wir die Produktpalette vereinfacht, unsere internen Leistungsanreize<br />

an der Kundenzufriedenheit ausgerichtet und den öffentlichen Auftritt<br />

der <strong>Bank</strong> überarbeitet. Mit einer Reihe karitativer Initiativen und<br />

einem neuen Gesamtkonzept von Sponsoring­Projekten haben die<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> – und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – darüber<br />

hinaus ihren Willen unterstrichen, eine solidarische Rolle in der<br />

Gesellschaft einzunehmen. ➔ Näheres im Kapitel „Finanzielle und<br />

nicht­finanzielle Leistungsindikatoren“.<br />

– Der externe Druck auf den <strong>Bank</strong>ensektor, Risikopolster aufzubauen,<br />

die Eigenmittelquoten zu erhöhen und die Refinanzierung<br />

des Geschäfts möglichst nachhaltig aus lokalen kommerziellen<br />

Quellen darzustellen, hat auch die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> zu einer Neuausrichtung<br />

ihrer Expansionsstrategie in Zentral- und Osteuropa (CEE)<br />

veranlasst. Zwar steht die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> wie auch die ganze<br />

UniCredit Group unverändert zu ihrem Engagement in CEE, doch<br />

differenzieren wir unter dem Gebot der Kapitaleffizienz stärker mit<br />

Blick auf Risiko im Verhältnis zu Ertrag. Im Fokus stehen dabei<br />

Tschechien, Russland und die Türkei. So haben wir auch das ambitionierte<br />

Filialentwicklungsprogramm bis auf Weiteres angehalten,<br />

wozu in Einzelfällen auch das lokale Investitionsklima beigetragen<br />

hat, z.B. in Ungarn. Generell verfolgt die Geschäftspolitik in CEE<br />

trotz des überregionalen Ansatzes das Ziel, das Kreditgeschäft möglichst<br />

aus dem lokalen Geldkreislauf zu refinanzieren. Die geschäftspolitischen<br />

Schwerpunkte wurden im 3. Quartal in einem neuen<br />

Mehrjahresplan verbindlich zusammengefasst. ➔ Siehe dazu im<br />

Kapitel Outlook: Zur weiteren Entwicklung der <strong>Bank</strong>.<br />

– 2011 haben wir auf dem Weg zur überregionalen Bündelung von<br />

Produktions- und Abwicklungsfunktionen „hinter dem Kundengeschäft“<br />

wesentliche Fortschritte gemacht (Projekt All4Quality) und<br />

die Grundlage für Kostensenkungen durch überregionale Synergien<br />

gelegt. In mehreren Schritten haben wir die IT, Geschäftsfallabwicklung,<br />

Gebäudeverwaltung, Security und das Beschaffungswesen zusammengeführt:<br />

Schritt 1 war die Bündelung der ehemaligen IT­Unternehmen<br />

UGIS (UniCredit Global Information Services) und BAGIS<br />

(<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Global Information Services) in der UGIS <strong>Austria</strong> mit<br />

1. Juli 2011. In der zweiten Etappe wurden im Laufe von 2011 Teile<br />

von <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Procurement und Security sowie die Strategic<br />

Procurement Coordination CEE in die UGIS <strong>Austria</strong> integriert. Im<br />

3. Schritt per 1. Februar 2012 haben wir aus der UGIS <strong>Austria</strong> mit<br />

der Integration des Back­Office­Anbieters UCBP (UniCredit Business<br />

Partner GmbH) inklusive seiner Filialen Polen und Rumänien die<br />

UBIS <strong>Austria</strong> gebildet, eine Tochter der globalen UniCredit Business<br />

Integrated Solutions S.C.p.A. mit Sitz in Mailand. Dieser – im europäischen<br />

Finanzsektor einmalige – Serviceprovider nutzt überregionale<br />

Synergien und bietet seinen Kunden – den <strong>Bank</strong>en der UniCredit<br />

Group – die geforderte lokale Unterstützung, aber auch internationale<br />

Entwicklungen mit großen Synergien. 2011 wurden auch Teile der<br />

Softwareentwicklung, des Rechenzentrumsbetriebes und der Supportbereiche<br />

in einer Kooperationsvereinbarung an die Blue IT Services<br />

GmbH, ein Tochterunternehmen von IBM Österreich, ausgelagert.<br />

Kennzahlen für die letzten fünf Jahre<br />

2007 2008 2009 2010 2011<br />

Kundenforderungen/Bilanzsumme 55,1 60,7 63,6 67,4 67,7<br />

Kundenforderungen/<br />

Primäreinlagen 96,4 105,2 89,2 101,8 100,0<br />

Goodwill/Bilanzsumme 1,9 1,6 1,8 1,7 1,2<br />

IAS­Eigenkapital/Bilanzsumme 7,3 6,4 7,3 9,1 8,9<br />

Kernkapitalquote (Tier1 nach BWG) 8,76 6,82 8,68 10,35 10,88<br />

Betriebserträge/Risikoaktiva 6,14 5,59 6,06 5,77 5,62<br />

Kreditrisikoaufw./ Betriebsergebnis 15,8 30,7 62,5 54,5 43,9<br />

Kreditrisikoaufw./Kreditvolumen 0,50 0,80 1,78 1,44 1,03<br />

Eigenkapitalrendite (ROE nach St.) 17,0 7,8 8,1 4,5 1,2<br />

Marginal RARORAC 15,8 12,5 1,3 2,3 1,4<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

43


Konzernlagebericht<br />

Konzernlagebericht (FORTSETZUNG)<br />

Gewinn- und Verlustrechnung der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> 2011 im Einzelnen<br />

Im vorliegenden Konzerlagebericht wird die Gewinn­ und Verlustrechnung<br />

(GuV) in der zusammengefassten Form kommentiert, wie sie in<br />

diesem Kapitel auf Seite 46 gezeigt wird. Diese Gliederung liegt auch<br />

der Segmentberichterstatzung zugrunde. Damit wird es möglich, den<br />

Beitrag der einzelnen Geschäftsfelder zu den einzelnen Positionen und<br />

zur Gesamtentwicklung der <strong>Bank</strong> konsistent zu erläutern. Eine Überleitung<br />

von der Gesamtergebnisrechnung des Konzernabschlusses,<br />

die einem anderen Aufbau folgt, zu der zusammengefassten Form<br />

wird im Anhang zum Konzernabschluss zu Beginn des Abschnitts D –<br />

Segmentberichterstattung auf Seite 156f. vorgenommen.<br />

� Die Ertragslage der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> hat sich seit dem Rezessionsjahr<br />

2009 (unter Schwankungen im Quartalsverlauf) verbessert, ohne wieder<br />

das Niveau vor der Krise zu erreichen. Die Betriebserträge der<br />

Gesamtbank (Tabelle) waren 2011 fast so hoch wie in der Vergleichsperiode<br />

des Vorjahres *), der leichte Rückgang um 1,2% ist allein auf<br />

das Corporate Center zurückzuführen, wo erhöhte Aufwendungen<br />

für die Beteiligungsrefinanzierung sowie eine deutlich rückläufige<br />

Erfolgsbeteiligung am Ergebnis der UniCredit Produktlinie Markets<br />

für einen Nettoaufwand sorgten (diese Erfolgsbeteiligung steht der<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> aus dem Verkauf der UniCredit CAIB zu). Die Kundengeschäftsfelder<br />

erzielten 2011 einen moderaten Zuwachs in Höhe<br />

von 1,1%. Darunter konnten die drei Segmente des österreichischen<br />

Kundengeschäfts, auf die ein Anteil von gut einem Drittel (35%)<br />

entfällt, die operativen Erträge 2011 zusammengenommen (+2,1%),<br />

aber auch einzeln steigern.<br />

Betriebserträge (Mio €)<br />

2011 2010 R VERÄNDERUNG wkber *)<br />

Österr. Kundengeschäft 2.422 2.373 +49 +2,1%<br />

Zentral­ und Osteuropa 4.722 4.691 +32 +0,7% +5,2%<br />

Corporate Center –158 6 –164 n.a.<br />

Betriebserträge insgesamt 6.986 7.069 –83 –1,2% +1,8%<br />

R) recast. *) WKBER (wechselkursbereinigt) = CEE zu konstanten Wechselkursen konvertiert.<br />

In CEE war die Ertragssteigerung gegenüber dem Vorjahr vor allem<br />

aufgrund der Wechselkursentwicklung ungewohnt niedrig: +0,7%.<br />

Wechselkursbereinigt liegt die Steigerungsrate aber mit +5,2% deutlich<br />

höher als in Euro ausgedrückt. Vor allem die starke Abwertung der<br />

Türkischen Lira (im Jahresdurchschnitt um –14,6%) bedeutete eine<br />

rechnerische Ertragseinbuße in Euro von mehr als 150 Mio €. Auch in<br />

lokaler Währung nahmen die Erträge in der Türkei aufgrund der lokalen<br />

wirtschaftpolitischen Bremsmaßnahmen aber nicht mehr so stark<br />

zu wie in den Vorjahren (+5,5%).<br />

� Im Einzelnen veränderte sich der Nettozinsertrag – mit einem<br />

Anteil von 64% die wichtigste Ertragskomponente – nur wenig, was<br />

angesichts der veränderten Zinslandschaft schon ein Erfolg ist.<br />

Gegenüber Vorjahr ergibt sich ein geringfügiger Rückgang um –0,6%<br />

auf 4.496 Mio € 2011. Ungewöhnlich ist der unterschiedliche Verlauf<br />

in Österreich und CEE: Im österreichischen Kundengeschäft nahm der<br />

44 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

Nettozinsertrag zu (+2,3%), während er in CEE zu laufenden Devisenkursen<br />

nachgab (–1,8%) und auch zu konstanten Kursen nur<br />

wenig gesteigert werden konnte (+2,3%). In Österreich resultierte<br />

der Zuwachs bei stagnierendem Volumen (–1,1%) aus der Verbesserung<br />

der Zinsmarge (+8 auf 250 Basispunkte), und das vor allem<br />

seitens der einlagestarken Divisions PKMB und Private <strong>Bank</strong>ing.<br />

Im Geschäftsfeld CEE verlief die Entwicklung umgekehrt: Der durchschnittliche<br />

Kundenkredit als Bezugsgröße expandierte um 6,4%,<br />

die Zinsspanne nahm aber um 40 bp auf 179 bp ab. Nach einzelnen<br />

Ländern betrachtet war das von der stark ins Gewicht fallenden<br />

türkischen Beteiligung verursacht, wo der Nettozinsertrag umgerechnet<br />

um 16,3% und auch wechselkursbereinigt um –1,9%<br />

zurückging. Das stand in Zusammenhang mit den lokalen wirtschaftspolitischen<br />

Bremsmaßnahmen (darunter der Streichung der Mindestreserveverzinsung<br />

sowie der Zinsplafondierung im Kreditkartengeschäft).<br />

Auch in der Ukraine, in Russland und in Rumänien war<br />

der Nettozinsertrag rückläufig, was zum Teil an methodischen<br />

Änderungen, zum Teil an der Zinsspanne infolge höherer Refinanzierungskosten<br />

lag. Der Druck auf die Margen in CEE rührt auch daher,<br />

dass die Konkurrenz um das noch immer unterentwickelte Einlagenaufkommen<br />

im späteren Jahresverlauf von 2011 stark zunahm, als<br />

die lokale Finanzierung des Geschäfts angesichts der Unsicherheiten<br />

in Westeuropa wieder vordringlich wurde.<br />

2011 konnten 207 Mio € an Dividenden und ähnlichen Erträgen<br />

aus At­equity­Beteiligungen vereinnahmt werden, um 50 Mio € oder<br />

31,7% mehr als vor einem Jahr. Dazu trugen unter anderem die<br />

gute Entwicklung unseres Anteils an UniCredit Leasing sowie der<br />

Turnaround in der Performance der konsolidierten Immobiliengesellschaften<br />

bei. Auch die Beteiligungen an den österreichischen<br />

Regional­ und Spezialbanken verzeichneten ein gutes Jahr. Bildet<br />

man die Summe aus Nettozinsertrag und Dividenden einschließlich<br />

Erträgen aus at equity konsolidierten Unternehmen, ergibt sich für<br />

2011 ein Anstieg des Zinsüberschusses um 24 Mio € oder 0,5%<br />

auf 4.703 Mio €, das sind 67% der Betriebserträge.<br />

� Wie im einleitenden Umfeldkapitel beschrieben, war der Jahresverlauf<br />

2011 von mehreren Schockwellen der Verunsicherung<br />

geprägt. Daher disponierten sowohl Privat­ als auch Firmenkunden<br />

äußerst vorsichtig, was zulasten des provisionswirksamen Geschäfts<br />

ging. So nahmen die Volumina und Umsätze im Investmentfonds­<br />

und Versicherungssparen ab, während die Direktanlagen auf risikoarme<br />

Alternativen umgeschichtet wurden. Die Transaktionsvolumina<br />

sanken weiterhin bei derivativen Absicherungsgeschäften, aber auch<br />

bei kommerziellen Dienstleistungen, darunter Kontoführung und<br />

Zahlungsverkehr. 2011 war der Provisionsüberschuss (1.885 Mio €)<br />

daher um –5,1% niedriger als im Vorjahr. Im österreichischen<br />

Kundengeschäft setzte sich die jahrelange Schwächetendenz fort<br />

(–5,7%), zum Teil aus strukturellen Gründen (weiter zurückgeführtes<br />

Derivategeschäft), zum Teil aufgrund des Marktumfelds (Verunsicherung<br />

der Anleger und schwaches Wertpapiergeschäft).<br />

In CEE betrug die Steigerung des Provisionsüberschusses 2011 in


Euro nur +1,4%, wechselkursbereinigt +6,6% und war von der<br />

anhaltenden Marktdurchdringung mit modernen <strong>Bank</strong>dienstleistungen,<br />

wie Kreditkarten, elektronischer Zahlungsverkehr, gut fundiert.<br />

Die stärks ten Wachstumsimpulse kamen – zu konstanten Kursen<br />

betrachtet – aus der Türkei (+11%, vor allem im Privatkundengeschäft)<br />

und Russland (+15%, aufgrund des Firmenkunden­ und<br />

Kapitalmarktgeschäfts), in den meisten anderen Ländern lagen die<br />

Zu wachsraten zwischen 3% und 7% – und damit für CEE­Verhältnisse<br />

eher bescheiden.<br />

� Das Handelsergebnis der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> ist vor dem Hintergrund<br />

der Neuorganisation des Investmentbanking in der UniCredit Group<br />

zu interpretieren, die im Vergleichsjahr 2010 durchgeführt wurde<br />

und mittlerweile voll umgesetzt ist. Im Zuge der Zusammenfassung<br />

der gruppenweiten Handelsaktivitäten unter dem Dach der UniCredit<br />

<strong>Bank</strong>, München, wurde die UniCredit CAIB umstrukturiert und im<br />

Juni 2010 gruppenintern verkauft; sie ist in den angepassten Vergleichs<br />

zahlen 2010 herausgerechnet. Zu den Verkaufsbedingungen<br />

zählt eine Beteiligung der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> am Ergebnis vor Steuern der<br />

UniCredit­Subdivision Markets, die seit Anfang 2010 im Handelsergebnis<br />

der Corporate Center Division erfasst wird. Dieser Beitrag<br />

ist 2011 infolge des schwierigen Marktumfelds im Investmentbanking<br />

deutlich geringer ausgefallen als im Vergleichsjahr<br />

(–61 Mio €). Das Handelsergebnis von CIB konnte dennoch von<br />

–44 Mio € einen Umschwung ins Positive (5 Mio €) schaffen und<br />

entlastete die GuV dadurch um +49 Mio €.<br />

Handelsergebnis (Mio €)<br />

2011 2010R VERÄNDERUNG<br />

Österr. Kundengeschäft 5 –45 +49 n.a.<br />

CEE 199 144 +54 +37,7%<br />

Corporate Center *) 58 144 –86 –59,8%<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> insgesamt 262 244 +18 +7,3%<br />

*) überwiegend Erfolgsanteil an UniCredit/CIB, Markets.<br />

Im Geschäftsfeld CEE stieg das Handelsergebnis um 37,7% auf<br />

199 Mio €. Absolut gesehen lieferten Rumänien (47 Mio €) und die<br />

Türkei (36 Mio €) das höchste Handelsergebnis, indem sie von der<br />

starken Nachfrage nach internationalen Kapitalmarkttransaktionen<br />

und Absicherungsgeschäften profitieren konnten. In Russland,<br />

wo unsere Tochterbank eine bedeutende Adresse in dem besonders<br />

volatilen Geld­/Devisen­ und Kapitalverkehr mit dem Ausland<br />

ist, konnte ein starker Umschwung ins Positive (+45 Mio € auf<br />

35 Mio €) erzielt werden.<br />

Insgesamt stammt aus dem Handelsergebnis ein positiver GuV­<br />

Beitrag von 262 Mio € (+7,3% gegenüber den angepassten<br />

Vergleichswerten des Vorjahres). Der Vollständigkeit halber sei<br />

erwähnt, dass in dieser GuV­Position die Anpassungs­Differenz<br />

aufgrund der Geschäfts struktur der ehemaligen UniCredit CAIB am<br />

höchsten ist (82 Mio €).<br />

� Die Betriebsaufwendungen (3.903 Mio €) waren 2011 um<br />

+208 Mio € oder 5,6% höher als in der Vergleichsperiode des<br />

Vorjahres (entsprechend dem diesjährigen Konsolidierungskreis).<br />

Der Kostenauftrieb hat folgende Gründe: die Initiativen der <strong>Bank</strong><br />

zum Ausbau der Marktstellung sowohl in Österreich als auch in<br />

den vielversprechenden CEE­Ländern, die höheren Lohnabschlüsse<br />

in zahlreichen CEE­<strong>Bank</strong>ensektoren aufgrund der<br />

gestiegenen lokalen Inflationsraten und nicht zuletzt die <strong>Bank</strong>enabgaben,<br />

die unter „andere Verwaltungs aufwendungen“ erfasst<br />

werden: In Österreich werden für 2011 erstmals 77,5 Mio € fällig<br />

(UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG, Wohnbaubank und Schoellerbank).<br />

In Ungarn waren bereits 2010 28,5 Mio € abzuführen, der Betrag<br />

ist – wegen der eingeräumten Anrechenbarkeit eines Teils<br />

der Verluste aus der Zwangs um schuldung von Fremd währungskrediten<br />

– in diesem Jahr geringer, bei 21,6 Mio €. Hinzu kommt<br />

die neue indikatorgebundene Abgabe in Slowenien (0,8 Mio €).<br />

Betriebsaufwendungen<br />

2011 2010 R VERÄNDERUNG<br />

Nach Segmenten:<br />

Österr. Kundengeschäft 1.401 1.313 +88 +6,7%<br />

Cost/Income­Ratio 57,8 55,3<br />

Zentral­ und Osteuropa 2.195 2.128 +67 +3,2%<br />

Cost/Income­Ratio 46,5 45,4<br />

Corporate Center 307 255 –52 +20,5%<br />

Betriebsaufwendungen insgesamt 3.903 3.695 +208 +5,6%<br />

Cost/Income­Ratio 55,9 52,3<br />

Nach Kostenarten:<br />

Personalaufwand 2.001 1.913 +88 +4,6%<br />

Übrige, im Wesentl. Sachaufwand *) 1.901 1.782 +119 +6,7%<br />

*) Andere Verwaltungsaufwendungen (2011: 1.627 Mio €), Kostenrückerstattung (2 Mio €),<br />

laufende Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Sachanlagen und Immaterielle<br />

Vermögenswerte (277 Mio €).<br />

Im österreichischen Kundengeschäft übertrafen die Betriebsaufwendungen<br />

mit 1.401 Mio € den Vorjahreswert um<br />

6,7%. Die Cost/Income­Ratio nahm um 2,5 Prozentpunkte auf<br />

57,8% zu. Der gestiegene Personalaufwand (+6,1%) steht mit<br />

höheren Pensionsvorsorgen sowie mit der Aufstockung der Kundenbetreuung<br />

im österreichischen Filialnetz in Zusammenhang.<br />

So nahm der Personalstand im bisherigen Jahresverlauf arbeitszeitgewichtet<br />

um 3,5% oder 195 Personenjahre (FTE) zu, unter<br />

anderem aufgrund der Übernahme von Auszubildenden im<br />

Rahmen der Initiative „BestStart“ sowie der Aufstockung des<br />

Filialbetriebs und der Anlageberatung. Im Corporate Center war<br />

der Kostenauftrieb ausschließlich von der <strong>Bank</strong>enabgabe der<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG (75,5 Mio €) verursacht, auch waren die internen<br />

Erstattungen geringer. Der Personalaufwand nahm hier<br />

unterdurch schnittlich zu (+3,7%) und blieb im Bereich Global<br />

<strong>Bank</strong>ing Services (GBS) konstant, nicht zuletzt wegen der Auslagerung<br />

von IT­Dienstleistungen im 2. Halbjahr 2011.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

45


Konzernlagebericht<br />

Konzernlagebericht (FORTSETZUNG)<br />

Gewinn- und Verlustrechnung der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> in zusammengefasster Form 1) (Mio €)<br />

46 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

QUARTALSVERLAUF GESAMTJAHR<br />

VERÄNDERUNG<br />

GGÜB. VORJAHR recast 2)<br />

GGÜb. 2010<br />

recast 2)<br />

Q1 2011 Q2 2011 Q3 2011 Q4 2011 2011 2010 MIO € IN % 2010 MIO € IN %<br />

Nettozinsertrag 1.128 1.120 1.128 1.120 4.496 4.543 –48 –1% 4.521 –26 –1%<br />

Dividenden und ähnliche Erträge<br />

aus At­equity­Beteiligungen<br />

50 52 49 56 207 157 +50 +32% 157 +50 +32%<br />

Provisionsüberschuss 462 460 479 484 1.885 1.990 –105 –5% 1.987 –102 –5%<br />

Handelsergebnis 114 54 24 70 262 326 –65 –20% 244 +18 +7%<br />

Saldo sonstige betriebliche<br />

Erträge und Aufwendungen<br />

47 58 38 –7 136 191 –55 –29% 159 –23 –15%<br />

Betriebserträge 1.801 1.744 1.717 1.723 6.986 7.208 –222 –3% 7.069 –83 –1%<br />

Personalaufwand –496 –512 –499 –494 –2.001 –1.931 –70 +4% –1.913 –88 +5%<br />

Andere Verwaltungsaufwendungen –386 –408 –390 –444 –1.627 –1.527 –100 +7% –1.505 –121 +8%<br />

Kostenrückerstattung 0 0 1 1 2 2 +0 +8% 2 +0 +8%<br />

Abschreibung und Wertber. auf Sachanlagen<br />

u. immaterielle Vermögensgegenstände<br />

–69 –71 –69 –68 –276 –286 +10 –3% –278 +2 –1%<br />

Betriebsaufwendungen – 950 – 990 – 957 –1.005 –3.903 –3.742 –161 +4% –3.695 –208 +6%<br />

Betriebsergebnis 851 754 761 718 3.083 3.466 –383 –11% 3.374 –291 –9%<br />

Kreditrisikoaufwand –376 –329 –330 –317 –1.352 –1.839 +488 –27% –1.839 +488 –27%<br />

Betriebsergebnis nach<br />

Kreditrisikoaufwand<br />

475 425 431 401 1.732 1.626 +105 +6% 1.535 +197 +13%<br />

Rückstellungen –32 1 –100 –5 –136 –136 –0 +0% –136 –0 +0%<br />

Integrations­/Restrukturierungsaufwand –1 –1 –15 –11 –28 –4 –24 >100% –4 –24 >100%<br />

Finanzanlageergebnis 8 –37 –118 –130 –277 62 –339 n.a. 61 –338 n.a.<br />

Ergebnis vor Steuern 449 388 197 256 1.291 1.548 –258 –17% 1.456 –165 –11%<br />

Ertragsteuern –89 –24 –141 –7 –261 –356 +95 –27% –301 +41 –13%<br />

Ergebnis nach Steuern 360 364 57 249 1.030 1.192 –162 –14% 1.155 –124 –11%<br />

Anteile ohne beherrschenden Einfluss –13 –12 –16 –9 –50 –51 +1 –2% –51 +1 –2%<br />

Konzernergebnis nach Steuern<br />

vor Kaufpreisallokation 3) 347 352 41 240 980 1.142 –161 –14% 1.104 –123 –11%<br />

Effekte aus der Kaufpreisallokation (PPA) 4) –4 –3 –24 –4 –35 –17 –19 >100% –17 –19 >100%<br />

Abschreibungen auf<br />

Geschäfts­ oder Firmenwerte<br />

–3 –50 –653 –32 –737 –378 –358 +95% –378 –358 +95%<br />

Konzernergebnis nach Steuern 3) 341 299 –635 204 209 747 –538 –72% 709 –500 –71%<br />

n.a. = nicht aussagekräftig<br />

1) Die in dieser Tabelle gezeigte Gewinn­ und Verlustrechnung der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> in zusammengefasster Form entspricht der Gliederung des Segmentberichts. Siehe Seiten 155 bis 164 dieses<br />

Berichts. / 2) Recast: an Konsolidierungskreis und Geschäftsstruktur 2011 angepasst. / 3) Den Eigentümern der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> zuzurechnen. / 4) Effekte aus der Kaufpreisallokation (PPA) für die<br />

Akquisition von <strong>Bank</strong>en in Kasachstan, der Ukraine, Russland sowie Aton.


In Zentral­ und Osteuropa (CEE) lagen die Betriebsaufwendungen<br />

(2.195 Mio €) um 3,2% über Vorjahr (die <strong>Bank</strong>enabgaben in Ungarn<br />

und Slowenien machten 1,0% der gesamten Kosten aus).<br />

Wechselkursbereinigt ergibt sich ein Kostenauftrieb um 7,5%.<br />

Aufgrund der schwachen Ertragssteigerung verschlechterte sich die<br />

Cost/Income­Ratio um 1 Prozentpunkt auf 46,5%, sie unterschreitet<br />

aber nach wie vor deutlich den Gesamtbankdurchschnitt von<br />

55,9%. Auf CEE­Divisionsebene blieb im bisherigen Jahresverlauf<br />

sowohl die Filial­ als auch die Beschäftigtenzahl unverändert<br />

(–0,5% bzw. –0,2%), doch stehen dahinter gezielte Veränderungen<br />

und kostenverursachende Bewegungen: So wurde der Personalstand<br />

in einigen Ländern strategiekonform ausgeweitet, in der Türkei<br />

um 496 FTE (Ende 2011– Ende 2010), in Russland um 217 FTE<br />

und in der Tschechischen Republik um 179 FTE, dagegen aber in<br />

überbesetzten Gebieten reduziert; hinzu kommt die Redimensionierung<br />

des Verwaltungsapparats in Kasachstan und in der Ukraine,<br />

die mit einem Beschäftigungsrückgang um 317 bzw. 666 FTE verbunden<br />

war. Der Filialexpansionsplan wurde abgesehen von den<br />

Schwerpunktländern bis auf weiteres angehalten. Nennenswert<br />

erweitert wurde das Filialnetz noch in der Türkei und der Tschechischen<br />

Republik, was aber durch die Straffung in Kasachstan und in<br />

der Ukraine kompensiert wurde. Per saldo stieg die Zahl der Filialen<br />

in CEE um 15 auf 2.750. Somit ist der Kostenauftrieb wechselkursbereinigt<br />

vor allem auf den inflationsbedingten Lohnauftrieb in<br />

den Wachstumsländern Türkei (Konjunktur und monetäre Überhitzung),<br />

Tschechische Republik (Marktoffensive) und Russland<br />

(kapitalmarktintensives Geschäft) zurückzuführen.<br />

� Die Abnahme des Kreditrisikoaufwands von dem Extremwert<br />

2009 war in den letzten beiden Jahren ein wesentlicher Erfolgsfaktor,<br />

oder besser gesagt, ein nachlassender Belastungsfaktor.<br />

Seit 2009, als sich die Auswirkungen der Finanzmarktkrise und der<br />

Rezession kumulierten, muss immer weniger für Kreditrisiko dotiert<br />

werden. Aufgrund dieser Qualitätsverbesserung kommt der positive<br />

operative Trend, auch wenn er vergleichsweise moderat ist, wieder<br />

stärker im Ergebnis an.<br />

Kreditrisikoaufwand längerfristig<br />

2007 2008 2009 2010 2011<br />

Kreditrisikoaufwand, Mio € 483 1.012 2.267 1.839 1.352<br />

Cost of Risk (bp) *) 50 80 178 144 103<br />

*) Kreditrisikoaufwand in Prozent des jahresdurchschnittlichen Kundenkredits in Basispunkten.<br />

2011 machte der Kreditrisikoaufwand 1,352 Mio € aus, um<br />

–488 Mio € oder –26,5% weniger als ein Jahr davor. Prozentuell<br />

gesehen war der Rückgang in Österreich und CEE in vergleichbarer<br />

Größenordnung, absolut gesehen entfallen rund drei Viertel des<br />

Kreditrisikoaufwands (78%) auf CEE und davon wiederum gut ein<br />

Drittel auf Kasachstan und die Ukraine, wo die Sanierung des<br />

<strong>Bank</strong>ensektors noch nicht abgeschlossen ist. Der unterjährige Quartalsverlauf<br />

bestätigt, dass diese Entwicklung 2011 kontinuierlich<br />

war und bis zuletzt angehalten hat: Im 4. Quartal 2011 ist der<br />

Kreditrisikoaufwand (317 Mio €) auf den tiefsten Wert seit dem<br />

3. Quartal 2008 gefallen.<br />

Regional gesehen fand die Verbesserung mit wenigen Ausnahmen<br />

(Serbien, Slowenien und dem Sonderfall Ungarn (wegen der Fremdwährungsumschuldung)<br />

in der ganzen Breite statt. Dass der Kreditrisikoaufwand<br />

immer noch relativ hoch ist, liegt an der starken<br />

Konzentration auf einige wenige, immer noch kritische Länder.<br />

Kreditrisikoaufwand der GuV (Mio €)<br />

2011 2010 +/– MIO € +/– %<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> insgesamt 1) 1.352 1.839 –488 –26,5%<br />

… Österreich 1) 297 414 –117 –28,3%<br />

… CEE 1.055 1.426 –371 –26,0%<br />

Risikokosten<br />

(Cost of Risk, Basispunkte) 2)<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> insgesamt 103 bp 144 bp –41 bp<br />

… Österreich 1) 47 bp 64 bp –18 bp<br />

… CEE 157 bp 226 bp –69 bp<br />

1) Drei Kundengeschäftsfelder zuzüglich Corporate Center (etwa 1 Mio €). /<br />

2) Kreditrisikoaufwand/durchschnittliche Kundenforderungen (netto).<br />

Die Risikokosten (Cost of Risk = laufender Kreditrisikoaufwand in<br />

Prozent des durchschnittlichen Kreditvolumens) sanken im Jahresdurchschnitt<br />

2011 um 41 bp auf 103 Basispunkte (103 bp =<br />

1,03%). Im 4. Quartal 2011 lagen sie, noch niedriger, bei 95 bp –<br />

verglichen mit dem Höchststand von 215 bp Ende 2009 und mit<br />

46 bp, dem Stand unmittelbar vor Ausbruch der Finanzmarktkrise<br />

Mitte 2008.<br />

In Österreich war der Aufwand für Kreditrisiko (297 Mio €) 2011<br />

um 28,3% niedriger als im Vorjahr. In der Division CIB, welche die<br />

oberen Größenklassen des österreichischen Firmenkundengeschäfts<br />

umfasst, war die Entwicklung nicht nur aufgrund der Konjunktur,<br />

sondern auch aufgrund des Risikomanagements in Kooperation mit<br />

den Kunden sehr zufriedenstellend, vor allem ließ der Zugang an<br />

Restrukturierungsfällen nach. Gegenüber Vorjahr ergibt sich für<br />

2011 ein Rückgang um 10,1% auf 131 Mio €, wobei zu berücksichtigen<br />

ist, dass bereits Mitte 2010 großvolumige Rückstellungen<br />

zurückgeführt werden konnten, die in den Jahren zuvor gebildet<br />

worden waren. Die Risikokosten lagen in CIB im Gesamtjahr gerade<br />

bei 31 bp nach 35 bp im Vorjahr.<br />

In der Division Privatkunden, Klein und Mittelbetriebe (PKMB)<br />

konnte der laufende Kreditrisikoaufwand 2011 gegenüber Vorjahr<br />

um zwei Fünftel (–39,0%) auf 161 Mio € reduziert werden. Die<br />

Cost of Risk sanken auf 74 bp (Vorjahr 120 bp). Zu dem Rückgang<br />

des Risikoaufwands hat auch eine Anpassung der Modellparameter<br />

nach Basel 2 (in der Kalkulation der Risikogewichte für das Privatkundengeschäft)<br />

beigetragen, die nicht zuletzt durch die günstigere<br />

Risikolage und feinere Erfassungsmethodik möglich geworden ist.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

47


Konzernlagebericht<br />

Konzernlagebericht (FORTSETZUNG)<br />

Das Geschäftsfeld PKMB, das seit Jahresanfang auch das Segment<br />

Klein­ und Mittelbetriebe (KMU) umfasst (2010 rückwirkend angepasst),<br />

konnte bei den Gewerbe­ und Firmenkunden die Qualitätsverbesserung<br />

des Vorjahres gehalten werden – damals hatte<br />

sich der Kreditrisikoaufwand halbiert. In der Kundenbetreuung wurden<br />

für das Risikomanagement der Schweizer Franken­Kredite –<br />

gemeinsam mit den Kunden – viel Zeitressourcen eingesetzt, was<br />

sich angesichts des weiteren Höhenflugs des Schweizer Frankens<br />

bis zu den Gegenmaßnahmen der Schweizer Nationalbank Anfang<br />

September zweifellos bewährt hat.<br />

Im Geschäftsfeld Zentral- und Osteuropa hat sich der Kreditrisikoaufwand<br />

– mit dem verbesserten konjunkturellen und monetären<br />

Umfeld sowie der fortschreitenden Abarbeitung der Altlasten in den<br />

exponierten Ländern – im Verlauf von 2011 kontinuierlich weiter<br />

zurückgebildet. Im Vorjahresvergleich betrug der Rückgang 26,0%.<br />

Im Jahresdurchschnitt gaben die Cost of Risk (CoR) von 226 auf<br />

157 Basispunkte (bp) nach. Die <strong>Bank</strong>töchter in Kasachstan, in der<br />

Ukraine und in den baltische Staaten, die den Anstieg des Kreditrisikoaufwands<br />

in den letzten Jahren hauptsächlich verursacht<br />

hatten, trugen auch am stärksten zu dem Rückgang 2011 bei,<br />

nämlich mit zusammen 253 Mio € (68%) der 371 Mio € insgesamt.<br />

Sie stellen (unter Einbeziehung der Garantien des Wiener CEE­<br />

Hauptquartiers) noch knapp zwei Fünftel (37%) des Kreditrisikoaufwands.<br />

Südosteuropa (SEE) war der Nachzügler im Kreditzyklus,<br />

doch hat sich auch hier die Lage mit Ausnahme Serbiens überall<br />

gebessert. Im Durchschnitt war der Risikoaufwand dieser Ländergruppe<br />

um 15,2% geringer als im Vergleichsjahr, die Cost of Risk<br />

lagen bei 167 Basispunkten des durchschnittlichen Kreditvolumens.<br />

Besonders stark fiel die Verbesserung in Rumänien und Bulgarien<br />

ins Gewicht. In Zentraleuropa war der Rückgang des Kreditrisikoaufwands<br />

am geringsten (–5,6% auf 193 Mio €); dafür war aber<br />

die Sonderentwicklung in Ungarn maßgeblich, wo die Vorsorgen angesichts<br />

des Programms zur vorzeitigen Umschuldung bzw. Tilgung<br />

der Fremdwährungskredite (Early Repayment Programme) angehoben<br />

werden mussten (+18,2%). In der Tschechischen Republik<br />

nahm das Kreditrisiko dagegen stark ab (–21,4%). Im Durchschnitt<br />

lagen die Cost of Risk in Zentraleuropa 2011 bei 193 Basispunkten.<br />

In Russland verbesserte sich die Lage im Einklang mit dem<br />

wirtschaftlichen Umfeld ebenfalls deutlich (Kreditrisikoaufwand<br />

–77 Mio € oder –56%, CoR 2011: 61 bp). Einen Sonderfall stellt<br />

die Türkei dar, zumal die Wirtschaft dem Zyklus vorausgeeilt ist:<br />

Hier hatte sich die Kreditqualität schlagartig bereits 2010 verbessert,<br />

als Problemkredite wieder beschleunigt bedient wurden.<br />

Der Kreditrisikoaufwand sank aber auch hier 2011 weiter (um<br />

26,1% auf 48 Mio €/CoR 2011: 42 bp).<br />

48 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

Kreditqualität (Mrd €, bzw.%)<br />

PERIODENENDE 2011 2010 2009 2008<br />

Kundenforderungen (brutto) 142,6 137,0 129,3 135,8<br />

Wertberichtigungen (inkl. PauschalWB) 7,7 6,9 5,7 3,9<br />

Wertgeminderte Kredite 14,5 12,5 9,4 6,5<br />

in Prozent der Kundenforderungen 10,1% 9,1% 7,3% 4,8%<br />

… gedeckt durch Einzelwertberichtigungen<br />

dar.: ausfallsgefährdet<br />

47,7% 48,4% 51,9% 49,4%<br />

(non­performing loans)<br />

in Prozent der Kundenforderungen<br />

7,5 6,4 4,5 3,9<br />

(NPL­Quote) 5,3% 4,6% 3,5% 2,9%<br />

… gedeckt durch Einzelwertberichtigungen 62,5% 62,6% 69,8% 63,5%<br />

Die Kreditqualität hinkt der Verbesserung des laufenden GuV­<br />

wirk samen Kreditrisikoaufwands – wie üblich gegen Ende eines<br />

Kreditzyklus – zeitlich nach. Auch abnehmende Nettozuführungen<br />

zu den Rückstellungen erhöhen diese weiter. Der Anteil der ausfallsgefährdeten<br />

Kredite (non­performing loans, NPL) am Brutto­<br />

Gesamtengagement nahm daher auch 2011 noch einmal zu.<br />

Das gesamte Portfolio (Exposure) der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> stieg im Ultimovergleich<br />

2011/2010 brutto um +4,1%, netto der Wertberichtungen<br />

wie in der Bilanz um +3,7%. Die ausfallsgefährdeten Kredite<br />

(non­performing loans) erhöhten sich in diesem Zeitvergleich noch<br />

stärker (brutto +18,4%, netto +18,6%). Die NPL­Quote war daher<br />

mit 5,3% um 0,6 Prozentpunkte höher als zum Ultimo 2010. In der<br />

Nettobetrachtung (abzüglich der getätigten Wertberichtigungen)<br />

waren 2,1% des Kreditvolumens ausfallsgefährdet. Die Deckung<br />

der NPL durch Einzelwertberichtigungen blieb 2010 nahezu unverändert<br />

bei 62,5%. Der Anteil der übergeordneten Kategorie,<br />

der „wertberichtigten Kredite“ (Impaired Loans), die auch bessere<br />

Risikostufen umfasst, betrug Ende 2011 brutto 10,1% nach 9,1%<br />

vor einem Jahr und netto 5,6% nach 4,9%. Der starke Anstieg der<br />

Problemkredite insgesamt (+16,0% im Ultimovergleich) ist fast zur<br />

Hälfte auf die Erstanwendung einer Regel in den CEE­Ländern<br />

zurückzuführen, nämlich die Verpflichtung, erfolgreich restrukturierte<br />

Kredite noch mindestens ein Jahr weiter unter den wertgeminderten<br />

Krediten zu führen. Diese regulatorische Anpassung<br />

hat Anfang 2011 zu einem Sprung in der Zeitreihe um mehr als<br />

½ Prozentpunkt geführt. Verglichen mit dem Stand von März 2011<br />

sind die restrukturierten Kredite gesunken (–1,6%). Da diese Kredite<br />

auch in weit geringerem Ausmaß wertberichtigt sind, ist auch<br />

die Deckungsquote aus statistischen Gründen gesunken.<br />

Das Betriebsergebnis der Gesamtbank (3.083 Mio €) war 2011 um<br />

291 Mio € oder –8,6% niedriger als im Jahr davor (verglichen mit<br />

dem angepassten Ergebnis 2010). Das Betriebsergebnis nach<br />

Kreditrisikoaufwand, der eigentliche Leis tungsmaßstab, konnte<br />

aufgrund der Entlastung seitens der Risikovorsorgen um 197 Mio €<br />

oder +12,8% auf 1.732 Mio € gesteigert werden.


� Von dieser Ausgangslage waren 2011 folgende nicht­operativen<br />

Aufwendungen abzusetzen, um zum Ergebnis vor Steuern zu<br />

gelangen:<br />

Rückstellungen wurden 2011 mit –136 Mio € so hoch wie im<br />

Vorjahr dotiert. Die Vorsorgen wurden überwiegend für schwebende<br />

Rechtsrisiken eingestellt, der größte Teil für das offene Verfahren<br />

in der Schweiz (ehemals AKB Privatbank AG/behauptete<br />

Forderungen der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben,<br />

BvS); ausführliche Informationen werden im Abschnitt<br />

E.10 des Risikoberichts Seite 187f. gegeben.<br />

Große Bewegungen stehen demgegenüber hinter dem Finanzanlageergebnis,<br />

das 2011 mit –277 Mio € negativ war, nach<br />

einem Plus im Vorjahr von 61 Mio € (recast). Zu den positiven<br />

Faktoren zählen neben der allgemein guten Performance der<br />

Finanzanlagen und Immobilieninvestments als Einmaleffekte ein<br />

Aufwertungsertrag aus der Umstrukturierung der Moscow Interbank<br />

Currency Exchange (MICEX) Gruppe, an der unsere russische<br />

Tochterbank beteiligt ist, des Weiteren <strong>real</strong>isierte Wertsteigerungen<br />

in Zusammenhang mit der Aufstockung unseres Anteils an<br />

der Immobilieninvestmentgesellschaft CA Immo und schließlich<br />

Erträge gemäß Verkaufsbedingungen (Besserungsvereinbarung) aus<br />

der Abgabe von Industrieanteilen der B&C Holding (Earn­out Lenzing<br />

AG), zusammen 154 Mio €.<br />

Dem stehen als wichtigster Belastungsfaktor die Abschreibungen<br />

auf den Bestand an griechischen Staatsanleihen gegenüber.<br />

Schon Mitte 2011 waren die Beschlüsse des Europäischen Rats<br />

vom 21. Juli 2011 zur Unterstützung Griechenlands erstmals von<br />

einem Angebot der Beteiligung privater Investoren begleitet, was<br />

eine dauernde Wertminderung des Engagements in griechischen<br />

Staatsanleihen erwarten ließ. Die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> hat daher bereits im<br />

Halbjahres­Zwischenabschluss auf ihren Bestand an griechischen<br />

Staatsanleihen, den die Muttergesellschaft UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

sowie CEE­Tochterbanken seit längerem in ihrem <strong>Bank</strong>buch halten,<br />

eine Abschreibung vorgenommen. Die Absichtserklärungen des<br />

Europäischen Rates vom 26. Oktober 2011 machten eine weitergehende<br />

Umschuldung wahrscheinlicher. Daher wurden die<br />

Bestände im Zwischenabschluss per 30. September 2011 bis auf<br />

die Markt­Mittelkurse (Fair Value Level 1) abgewertet. Mit den<br />

Verhandlungen über das Private Sector Involvement im Rahmen<br />

des zweiten Griechenland­Hilfspakets, die knapp vor Abschluss<br />

dieses Berichts auch zu konkreten Verpflichtungen führten, waren<br />

Veränderung der großen GuV-Positionen gegenüber Vorjahr (absolute Veränderung 2011 gegenüber 2010 in Mio €)<br />

Zinsüberschuss 1)<br />

Provisionsüberschuss<br />

Handelsergebnis und sonstige 2)<br />

Betriebserträge<br />

Kosten: laufende Betriebsaufwendungen<br />

Kosten: <strong>Bank</strong>enabgaben<br />

Kreditrisikoaufwand<br />

Operative Leistung 3)<br />

Nicht-operative Positionen 4)<br />

dazu: Griechenlandeffekt<br />

Ergebnis vor Steuern<br />

Übrige Positionen: Steuern und Minderheitsanteile<br />

Impairments und PPA<br />

Differenz aus Recast 5)<br />

Konzernergebnis nach Steuern (wie publiziert) –538<br />

–396<br />

–377<br />

–600 –500 –400 –300 –200 –100 0 100 200 300 400 500<br />

1) Nettozinsertrag + Dividenden und ähnliche Erträge aus At-equity-Beteiligungen. / 2) Handelsergebnis und sonstige betriebliche Erträge /Aufwendungen. / 3) Betriebsergebnis nach Kreditrisikovorsorge.<br />

/ 4) Rückstellungen (Delta: –0 Mio €), Integrations-/Restrukturierungsaufwand (–24 Mio €), Finanzanlageergebnis (ohne Griechenlandeffekt: +58 Mio €) gegenüber Vorjahr. /<br />

5) Alle Vergleichswerte 2010 mit Ausnahme des Konzerngewinns (letzte Zeile) sind an heutigen Konsolidierungskreis angepasst (recast). Von der Veränderung des Konzernergebnisses nach<br />

Steuern gegenüber dem unbereinigten Vorjahreswert (–500 Mio €) sind –38 Mio € auf Änderungen im Konsolidierungskreis zurückzuführen (Anpassungs-Differenz).<br />

–165<br />

–136<br />

–102<br />

–83<br />

–38<br />

–6<br />

–71<br />

+24<br />

+34<br />

+42<br />

+197<br />

+488<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

49


Konzernlagebericht<br />

Konzernlagebericht (FORTSETZUNG)<br />

weitergehende Kurs einbußen verbunden, die den avisierten Schuldenschnitt<br />

sowie die Wertverluste aufgrund der Umschuldung der<br />

restlichen Anleihen (Zinskonditionen, Fristenverlängerung) antizipierten.<br />

In der GuV 2011 schlug das Bewertungsergebnis auf den<br />

Bestand griechischer Staatsanleihen mit –396 Mio € zu Buche.<br />

Davon entfallen auf das Corporate Center –257 Mio €, auf die Division<br />

CIB –20 Mio € und auf <strong>Bank</strong>en der Division CEE –119 Mio €.<br />

➔ Zusammengenommen summieren sich die nicht­operativen<br />

Erträge/Aufwendungen 2011 auf –441 Mio € nach –79 Mio € im<br />

Jahr davor, womit sich von dem operativen Ergebnis nach Kreditrisikoaufwand<br />

ein Ergebnis vor Steuern von 1.291 Mio € ergibt.<br />

Verglichen mit den Originalwerten 2010 ist das eine Abnahme um<br />

–258 Mio € oder –16,6%, verglichen mit den angepassten Werten<br />

(recast auf den heutigen Konsolidierungskreis) ein Rückgang um<br />

–165 Mio € oder –11,3%. Die drei Divisionen des österreichischen<br />

Kundengeschäfts haben ein Ergebnis vor Steuern von 672 Mio €<br />

erwirtschaftet (+6,4%), das Geschäftsfeld CEE hat 1.462 Mio €<br />

(+28,0%) beigetragen. Die Addition geht durch das negative Ergebnis<br />

des Corporate Center (–844 Mio € nach – 319 Mio €) auf.<br />

➔ In der weiteren Herleitung des Ergebnisses – im Vorjahresvergleich<br />

dargestellt an den Originalwerten – fielen 2011 Ertragsteuern<br />

in Höhe von –261 Mio € an. Nach Absetzung der auf Gesellschafter<br />

ohne beherrschenden Einfluss entfallenden Gewinnanteile<br />

(–50 Mio €) ergibt sich für 2011 ein Konzernergebnis nach<br />

Steuern vor Kaufpreisallokation in Höhe von 980 Mio €.<br />

Im Zuge der laufenden Mehrjahresplanung aller Einheiten der Gruppe<br />

– und im Vorfeld der Kapitalerhöhung der UniCredit SpA – sind die<br />

Mittelfristszenarien für alle Geschäftsbereiche und Regionen im<br />

3.Quartal 2011 aktualisiert und mit dem aktuellen Plan abgestimmt<br />

worden. Im Vergleich zu den ursprünglichen Planannahmen erfor­<br />

50 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

derte die schlechtere Ergebnisentwicklung bei JSC ATF <strong>Bank</strong> in Kasachstan<br />

sowie bei PJSC Ukrsotsbank in der Ukraine per Ende 2011<br />

eine Korrektur der jeweiligen Firmenwerte in Höhe von –350 Mio €<br />

bzw. –329 Mio €. Die in der Bilanz verbliebenen restlichen Firmenwerte<br />

dieser beiden Konzerngesellschaften belaufen sich nach der<br />

Wertberichtigung sowie nach Berücksichtung der Wechselkursentwick<br />

lung auf 129 Mio € beziehungsweise 168 Mio €. Die Firmenwerte<br />

bei UniCredit Securities International Limited Zypern und der<br />

CJSC UniCredit Securities in Russland, die grundlegend restrukturiert<br />

werden, wurden um –47 Mio € auf Null abgeschrieben.<br />

Konzernergebnis nach Steuern (Mio €)<br />

2011 2010 VERÄNDERUNG<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> insgesamt 209 747 –538 –72,1%<br />

Österreichisches Kundengeschäft 503 455 +48 +10,6%<br />

Zentral­ und Osteuropa (CEE) 1.178 850 +329 +38,7%<br />

Corporate Center –1.473 –595 –877 >100%<br />

➔ Zusammen mit den Effekten aus der Kaufpreisallokation (PPA)<br />

belasteten die Impairments den Konzernabschluss der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

mit 772 Mio €, das entspricht 60% des Ergebnisses vor Steuern.<br />

Die Konzerngewinn­ und Verlustrechnung der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> per<br />

31. Dezember 2011 schließt an der „Bottom­Line“ daher mit einem<br />

Konzernergebnis nach Steuern (Gewinn) in Höhe von 209 Mio €<br />

nach 747 Mio € im Vorjahr (Originalwerte).<br />

Die unumgänglichen Wertberichtigungen konnten dank der verbesserten<br />

operativen Leistung – und trotz anderer nicht­operativer<br />

Aufwendungen, wie der Griechenland­Abschreibungen, Umschuldungen<br />

und <strong>Bank</strong>enabgaben – somit geschultert werden. Mögliche<br />

zukünftige Belastungen wurden damit vorweggenommen.


Bilanz und Eigenmittelausstattung<br />

Entwicklung der Bilanz<br />

In der Bilanz kamen 2011 wie schon 2010 einander widersprechende<br />

Ziele zum Ausdruck, nämlich einerseits das Bemühen um die<br />

Steigerung des Kundengeschäfts und andererseits das Streben nach<br />

Eigenkapitaleffizienz sowie der behördlich verordnete Aufbau zusätzlicher<br />

Risikopolster. Eindeutig hat in diesem Spannungsfeld die Strukturverbesserung<br />

Vorrang vor der Volumenssteigerung, womit die<br />

Steigerung der Bilanzsumme an sich kein Qualitätskriterium mehr ist.<br />

Zum 31. Dezember 2011 betrug die Bilanzsumme der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

199,2 Mrd €, sie war damit um 6,2 Mrd € oder um 3,2% höher<br />

als zum Ultimo 2010. Der Zuwachs war 2011 passivseitig fast ausschließlich<br />

von einem starken Anstieg der Primärmittel (Kundeneinlagen<br />

und eigene Emissionen) getragen. Aktivseitig spielten gegenläufige<br />

Entwicklungen eine Rolle: Kundenforderungen expandierten gestützt<br />

durch das Wachstum in CEE stetig weiter, wenn auch gemildert<br />

durch die starke Abwertung einiger Währungen, während Finanzanlagen,<br />

wie schon seit längerem, reduziert wurden. Am stärksten<br />

nahmen Interbankforderungen zu, was mit dem Liquiditätsausgleich<br />

innerhalb der UniCredit Group zusammenhängt.<br />

Auf der Aktivseite war der Anstieg der Bilanzsumme um 6,2 Mrd €<br />

von den Kundenforderungen getragen, die um +4,8 Mrd € oder<br />

+3,7% zunahmen. Mit 134,9 Mrd € stellen sie 67,7% der Bilanzsumme.<br />

Der Zuwachs stammt aus dem Geschäftsfeld CEE (+8,6%),<br />

zu konstanten Kursen gerechnet wäre der Anstieg noch um 4,5 Prozentpunkte<br />

höher gewesen. Am stärksten war die Expansion zu konstanten<br />

Wechselkursen in der Türkei (knapp 30%), in Russland (gut<br />

Die wichtigsten Bilanzpositionen im Ultimovergleich<br />

20%) und in Rumänien (rund 15%, nicht konsolidierte Daten).<br />

Die größte Bewegung auf der Aktivseite fand in der Position Interbankforderungen<br />

statt, die um +5,9 Mrd € (+29,7%) auf 25,6 Mrd €<br />

zunahmen. Unter anderem hat dazu die Umklassifizierung von Wertpapieren<br />

gemäß IAS 39 und IFRS 7 aus der Klasse AfS in Forderungen<br />

an <strong>Bank</strong>en beigetragen (siehe dazu Note A.4 in den Erläuterungen<br />

zum Konzernabschluss). Die Handelsaktiva wurden 2011 (wie<br />

schon im Vorjahr) reduziert (–1,0 Mrd €/–22,8%), sie machen nur<br />

mehr 3,3 Mrd € oder 1,7% der Bilanzsumme aus (2007 waren es<br />

noch knapp 10%). Finanzmarktanlagen nahmen zusammengenommen<br />

teilweise marktwertbedingt um 3,9 Mrd € oder 17,5% ab, vor<br />

allem AfS­Anlagen, und betrugen zuletzt 18,4 Mrd € (9,2% der<br />

Bilanzsumme). Die aktivseitigen Hedgingderivate stiegen zum Teil<br />

performancebedingt deutlich (+1,0 Mrd € auf 3,5 Mrd €). Unter den<br />

immateriellen Vermögenswerten verringerten sich die Geschäfts­ und<br />

Firmenwerte infolge der Wertanpassungen (Impairments), aber auch<br />

der wechselkursbedingten Veränderungen – per saldo von Zuschreibungen<br />

– um 0,8 Mrd € oder 25,7% auf 2,4 Mrd € (von 2,9 Mrd €<br />

immateriellen Aktiva insgesamt).<br />

Passivseitig war das Bild eindeutig: Der Zuwachs der Bilanzsumme<br />

wurde zur Gänze durch das höhere Primärmittelaufkommen dargestellt.<br />

Kundengelder waren zum Ultimo 2011 mit 104,7 Mrd € um<br />

4,4 Mrd € oder 4,4% höher als Ende 2010. Zu diesem Anstieg<br />

haben auch die österreichischen Kundensegmente beigetragen<br />

(+2,3%), vor allem im Privatkundengeschäft und im Private <strong>Bank</strong>ing<br />

war die Liquiditätspräferenz hoch. Hauptsächlich stammt der Zuwachs<br />

aber aus der CEE­Division (+6,3%, wechselkursbereinigt +11,4%).<br />

Prozentuell war er in jenen Ländern am stärksten, in denen unsere<br />

31.12.2011 Anteil 31.12.2010 Anteil Veränderung<br />

absolut in Prozent<br />

AKTIVA<br />

Handelsaktiva 3.322 1,7% 4.304 2,2% – 982 –22,8%<br />

Hedging Derivate 3.466 1,7% 2.449 1,3% +1.017 +41,5%<br />

Finanzmarktanlagen 1) 18.390 9,2% 22.294 11,5% –3.905 –17,5%<br />

Interbank­Forderungen 25.621 12,9% 19.749 10,2% +5.871 +29,7%<br />

Kundenforderungen 134.914 67,7% 130.093 67,4% +4.821 +3,7%<br />

Immaterielle Wirtschaftsgüter 2.866 1,4% 3.751 1,9% –885 –23,6%<br />

… übrige Aktivpositionen 10.652 5,3% 10.409 5,4% +243 +2,3%<br />

Summe der Aktiva 199.229 100,0% 193.049 100,0% +6.180 +3,2%<br />

PASSIVA<br />

Handelspassiva und zeitwertbewertete Verb. 2) 3.597 1,8% 4.099 2,1% –502 –12,2%<br />

Hedging­Derivate 2.591 1,3% 2.909 1,5% –317 –10,9%<br />

Interbank­Verbindlichkeiten 32.772 16,4% 33.130 17,2% –358 –1,1%<br />

Primärmittel 134.658 67,6% 127.839 66,2% +6.820 +5,3%<br />

Eigenkapital 17.661 8,9% 17.476 9,1% +185 +1,1%<br />

… übrige Passivpositionen 7.950 4,0% 7.596 3,9% +353 +4,7%<br />

Summe der Passiva 199.229 100,0% 193.049 100,0% +6.180 +3,2%<br />

1) Erfolgswirkam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte + zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte (AfS) + bis zur Fälligkeit zu haltende ermögenswerte (HtM). /<br />

2) Summe aus Handelspassiva und erfolgswirkam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

51


Konzernlagebericht<br />

Konzernlagebericht (FORTSETZUNG)<br />

Bilanzsumme im längerfristigen Quartalsverlauf (Mrd €)<br />

240<br />

220<br />

200<br />

180<br />

230<br />

221<br />

209 229<br />

Bilanzsumme<br />

203<br />

222<br />

196<br />

191<br />

160<br />

154<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

Leverage Ratio<br />

(ohne immaterielle Aktiva)<br />

0<br />

D M J S D M J S D M J S D M J S D M J S D<br />

2007 2008 2009 2010 2011<br />

214 208<br />

194<br />

204<br />

21,9x<br />

13,3x<br />

201<br />

200 191<br />

198 199<br />

190 199<br />

193 194<br />

Kundenkredite<br />

Primärmittel<br />

22<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

Tochterbanken als Auslandsbanken einen besonderen Vertrauensstatus<br />

genießen, allen voran Russland, Türkei, aber auch Ukraine und Kasachstan.<br />

Der Bestand an eigenen Emissionen wurde vor allem durch die<br />

erfolgreichen Pfandbriefemissionen um 2,4 Mrd € oder 8,6% auf<br />

29,9 Mrd € aufgestockt. Daran hatten auch österreichische Platzierungserfolge<br />

maßgeblichen Anteil. Die Primärmittel (die Summe aus<br />

den beiden vorgenannten Positionen) waren Ende 2011 daher mit<br />

134,7 Mrd € höher als Ende 2010 (+6,8 Mrd € oder +5,3%). Der<br />

Kundenkredit war per Ultimo 2011 somit voll durch Kundeneinlagen im<br />

weiteren Sinn re finanziert. Unter den übrigen Passivpositionen waren<br />

<strong>Bank</strong>einlagen leicht rückläufig (–1,1% auf 32,8 Mrd €), und auch die<br />

übrigen „finanztechnischen Positionen“ wie Handelpassiva, Fair­Value­<br />

Verbindlichkeiten und Hedgingderivate waren zusammengenommen am<br />

Bilanzstichtag 2011 niedriger als zum Vorjahresultimo.<br />

Das Eigenkapital, in Höhe von 17,7 Mrd € per 31. Dezember 2011,<br />

war damit um 185 Mio € oder 1,1% höher als Ende 2010 und<br />

machte 8,9% der Bilanzsumme aus. Einerseits war das in die Gewinnrücklagen<br />

eingestellte Jahresergebnis infolge der außerordentlichen,<br />

nicht­operativen Aufwendungen und Firmenwertabschreibungen 2011<br />

gering (258 Mio € nach 798 Mio €). Andererseits konnten die in der<br />

Währungsrücklage gebuchten Wechselkurseffekte aus der Kapitalkonsolidierung,<br />

die 2011 im Gegensatz zum Vorjahr mit –571 Mio € stark<br />

negativ waren, durch Wertsteigerungen der AfS­ und HtM­Bewertungsrücklagen<br />

nach IAS 39 (zusammen +533 Mio €) sowie durch<br />

den Positivsaldo der übrigen direkt im Eigenkapital erfassten Positionen<br />

nicht ganz kompensiert werden. Die direkt im Eigenkapital erfassten<br />

Ertrags­/Aufwandspositionen waren mit –23 Mio € leicht negativ.<br />

Zusammen mit dem Konzernergebnis nach Steuern und unter Einbeziehung<br />

der Konsolidierungskreisänderungen (–28 Mio €) sowie der<br />

52 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

Ausschüttungen (–23 Mio €) – beides betrifft nur Anteilseigner ohne<br />

beherrschenden Einfluss (früher Minderheitsaktionäre) – ergibt sich<br />

die Eigenkapitalveränderung von 185 Mio €.<br />

Eigenmittelausstattung nach BWG<br />

� Die risikogewichteten Aktiva (RWA) per Jahresende 2011 verringerten<br />

sich gegenüber Jahresende 2010 um 2,7 Mrd € (–2,1%) auf<br />

125,2 Mrd €. Diese Veränderung ist im Inland primär auf die Überführung<br />

weiterer Exposures in den IRB­Ansatz und die Anpassung von<br />

Risikoparametern zurückzuführen. Der Umstieg mehrerer Tochterbanken<br />

auf den IRB­Ansatz war aus RWA­Sicht nahezu neutral: Einem Anstieg<br />

im IRB­Portfolio um 12,4 Mrd € steht ein Rückgang im Standardansatz­<br />

Portfolio von 12,2 Mrd € gegenüber. Ein Anstieg der RWA ergab sich<br />

dagegen aufgrund der Geschäftsausweitung in CEE, der jedoch durch<br />

gegenläufige Fremdwährungskurse teilweise kompensiert wurde.<br />

Aufgrund der Implementierung der CRD III mit einem damit verbundenen<br />

höheren Kapitalbedarf aus Stressed Value­at­Risk und Incremental<br />

Risk Charge erhöhten sich die RWAs aus dem Handelsbuch per<br />

Dezember im Vergleich zum Vorjahr um 1,3 Mrd €.<br />

Die geringeren RWA führten zu niedrigeren Eigenmittelerfordernissen<br />

aus Kreditrisiko von 8,8 Mrd € (–3,7%) bzw. von 10,0 Mrd € (–2,1%)<br />

aus allen Risikoarten.<br />

� Die anrechenbaren Eigenmittel nahmen 2011 um insgesamt<br />

0,4 Mrd € (+2,3%) auf 15,9 Mrd € zu. Durch Wertanpassungen von<br />

Beteiligungen und Kapitalmaßnahmen wurden negative Konsolidierungseffekte<br />

reduziert, der Abzug aus dem Shortfall sank durch die<br />

Erhöhung der Wertberichtigungen um 0,2 Mrd €. Aufgrund restlaufzeitbedingt<br />

geringerer Anrechenbarkeit von Nachrangkapital reduzierte<br />

sich das Tier 2 um 0,2 Mrd €.<br />

� Der Anstieg des Tier 1 und die RWA­Reduktion gegenüber dem Jahresultimo<br />

2010 führten zu höheren Kernkapital­ und Gesamtkapitalquoten.<br />

Die Core Tier 1­Ratio (Kernkapitalquote ohne Hybridkapital) bezogen<br />

auf alle Risiken erhöhte sich von 10,04% auf 10,55%. Bezogen auf das<br />

Kreditrisiko stieg die Core Tier 1­Quote von 11,33% auf 12,10%.<br />

Eigenmittelquoten<br />

31.12.2011 31.12.2010<br />

bezogen auf alle Risiken 1)<br />

Kernkapitalquote (Tier 1­Ratio) 10,88% 10,35%<br />

… ohne Hybridkapital (Core Tier 1­Ratio) 10,55% 10,04%<br />

Gesamtkapitalquote 12,68% 12,13%<br />

bezogen auf das Kreditrisiko 2)<br />

Kernkapitalquote (Tier 1­Ratio) 12,47% 11,68%<br />

… ohne Hybridkapital (Core Tier 1­Ratio) 12,10% 11,33%<br />

Gesamtkapitalquote 13,37% 12,67%<br />

1) Kreditrisiko, operationales Risiko, Positionsrisiko und Abwicklungsrisiko. / 2) Eigenmittel<br />

abzüglich Erfordernis für das Handelsbuch, Waren­, Fremdwährungs­ und operationales Risiko<br />

in Prozent der risikogewichteten Bemessungsgrundlage für das Kreditrisiko.


Finanzielle und nicht-finanzielle Leistungsindikatoren<br />

Volumina, Rentabilität und Ressourcen<br />

Nach dem Rückgang im Krisenjahr 2009 und der Stagnation von<br />

2010 nahmen die durchschnittlichen Kundenforderungen im Berichtsjahr<br />

um 2,8% auf 131 Mrd € zu. Diese Steigerung war ausschließlich<br />

vom Geschäftsfeld CEE getragen, doch konnte das Kreditvolumen<br />

auch im österreichischen Kundengeschäft einigermaßen<br />

gehalten werden (Tabelle). In beiden Regionen spielte die Wechselkursentwicklung<br />

eine Rolle – in CEE war die Steigerung zu konstanten<br />

Wechselkursen um 4 Prozentpunkte höher, in Österreich führte<br />

die Auf­ und Abwertung des Schweizer Franken während des Jahres<br />

zu Schwankungen. Den Jahresdurchschnittswerten liegt eine stetige<br />

Aufwärtsentwicklung im Quartalsverlauf seit Ende 2009 zugrunde,<br />

die ebenfalls von den Wachstumsmärkten in Zentral­ und Osteuropa<br />

verursacht wurde. Absolut gesehen war das durchschnittliche Kreditvolumen<br />

in CEE 2011 wieder höher als in den drei österreichischen<br />

Kundengeschäftsfeldern, mit 67 Mrd € gegenüber 64 Mrd € ist der<br />

Unterschied aufgrund des österreichischen Altbestands und der<br />

Marktstellung im Firmenkundengeschäft aber nicht groß. Verglichen<br />

mit den durchschnittlichen Kundeneinlagen ist das Kreditvolumen in<br />

Österreich ebenfalls höher als im CEE­Durchschnitt.<br />

Ressourcen und Rentabilität 2011 im Vorjahresvergleich<br />

BANK<br />

AUSTRIA ÖSTERREICH 1) CEE<br />

Größenordnungen<br />

ø Kundenforderungen (Mrd €) 131,0 63,8 67,2<br />

Veränderung gg. Vorjahr 2) +2,8% –0,9% +6,4%<br />

ø Kundeneinlagen 100,6 47,2 53,6<br />

Veränderung gg. Vorjahr 2) +2,2% –2,6% +6,9%<br />

ø Risikoaktiva Basel 2 (Mrd €) 124,4 38,5 81,5<br />

Veränderung gg. Vorjahr 2) +1,5% –8,7% +8,3%<br />

Ergebnis, Rentabilität und Wertschöpfung<br />

Betriebserträge (Mio €) 6.986 2.422 4.722<br />

Veränderung gg. Vorjahr 2) –1,2% +2,1% +0,7%<br />

Ergebnis vor Steuern, Mio € 1.291 672 1.462<br />

Veränderung gg. Vorjahr 2) –11,3% +6,4% +28,0%<br />

ROE vor Steuern 3) 7,4% 19,6% 12,3%<br />

marginal EVA, Mio € 4) 129,0 234,9 387,0<br />

marginal RARORAC 1,35% 8,48% 5,75%<br />

Eigenkapital<br />

ø Eigenkapital (Mrd €) 5) 17,4 3,4 11,9<br />

Veränderung gg. Vorjahr +2,1% +17,0% +8,2%<br />

1) Divisionen PKMB, Private <strong>Bank</strong>ing und Corporate & Investment <strong>Bank</strong>ing (CIB), die Differenz<br />

in der Summe wird im Corporate Center ausgewiesen – siehe Abschnitt D.2 Inhalt der Segmentberichterstattung<br />

im Anhang zum Konzernabschluss, Seite 158–159 dieses Berichts. /<br />

2) An den Konsolidierungskreis 2011 angepasst. / 3) ROE = Ergebnis vor Steuern gemessen<br />

am durchschnittlichen Kapital der Geschäftsfelder. / 4) Berechnet auf Grundlage des nach<br />

Basel 2 gebundenen Kapitals. Differenz = Corporate Center und Intersegment, Gesamtsumme<br />

zudem mit eigenen Kapitalkosten von 10,93% gerechnet. / 5) Tochtergesellschaften werden<br />

nicht mit dem kalkulatorischen, sondern mit dem tatsächlichen IFRS­Kapital einbezogen.<br />

Die risikogewichteten Aktiva (RWA) haben sich, wie nicht anders<br />

zu erwarten war, in Österreich und CEE auseinanderentwickelt<br />

(Tabelle). Das liegt in erster Linie an strukturellen Unterschieden,<br />

doch auch an dem geschäftspolitischen Bemühen um (risikoadjustierte)<br />

Eigenkapitaleffizienz. In Österreich zeigt sich eine starke<br />

Abnahme (–8,7%), absolut liegen die Risikoaktiva deutlich unter<br />

dem Kundenkreditvolumen. Die Senkung der Risikoaktiva bei wenig<br />

veränderten Volumina war somit erfolgreich. Im Geschäftsfeld CEE<br />

expandierten die RWA stetig (gemessen an Jahreszahlen wie am<br />

Quartalsverlauf), sie überschritten das Kreditvolumen absolut gesehen.<br />

Die Entwicklung der risikogewichteten Aktiva (RWA) unterstreicht<br />

im Verlauf sowie in der Zusammensetzung nach Risikoarten<br />

die Bemühungen um eine nachhaltige Geschäftsentwicklung: Das<br />

Marktrisiko wurde 2011 in der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> insgesamt um – 9,2%<br />

reduziert (Jahresdurchschnitt, im Stichtagsvergleich um –2,1%),<br />

nachdem es schon 2010 und 2009 im Zuge der Umorientierung<br />

des Investmentbanking stark abgebaut worden war. Dabei ist zu<br />

berücksichtigen, dass die Umsetzung der als Basel 2.5 bekannten<br />

Neuregelungen (Stressed VaR und IRC/Incremental Risk Charge)<br />

Ende 2011 im Geschäftsfeld CEE zu einem steilen Anstieg der<br />

Marktrisikoaktiva geführt hat, der auch auf die Gesamtbank durchschlägt.<br />

Das risikogewichtete Kreditrisiko war in etwa unverändert<br />

(+0,4%). Das operationale Risiko hat – nicht zuletzt aufgrund des<br />

methodischen Fortschritts und der genaueren Erfassung – zweistellig<br />

zugenommen (+16,2%) und betrug zuletzt rund 9% der<br />

gesamten RWA.<br />

Die Eigenkapitalrendite (ROE vor Steuern = Ergebnis vor Steuern/<br />

zugeteiltes Eigenkapital, Töchter mit institutionellem Kapital) war in<br />

der Berichtsperiode 2011 mit 7,4% niedriger als im Vorjahr (8,6%<br />

recast); nach wie vor erübrigt sich ein Vergleich mit dem Vorkrisenniveau<br />

(ø 2005–2007: 19,1%). Der ROE nach Steuern – also einschließlich<br />

Minderheitsanteile, noch vor Abzug der Impairments und<br />

PPA – war ebenfalls rückläufig: 5,9% nach 6,8% recast, was an<br />

den wesentlich höheren nicht­operativen Ergebniskomponenten<br />

liegt (der Durchschnitt der Jahre 2005–2007, vor Lehman, betrug<br />

15,7%). Gemessen am Konzerngewinn nach Steuern, den Eigentümern<br />

der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> zustehend, ergibt sich 2011 eine Eigenkapitalrendite<br />

von 1,2% nach 4,5% im Vorjahr. Die langfristige<br />

wirtschaftliche Zielgröße der UniCredit Group für Wertschöpfung,<br />

der marginal Economic Value Added (EVA), umfasst Zu­ bzw. Abschreibungen<br />

des Goodwill als nicht auszahlungswirksame Vorgänge<br />

per definitionem nicht (daher „marginal“); Auch positive wie negative<br />

Einmaleffekte gehen nicht in den zugrunde gelegten NOPAT ein.<br />

Der marginal EVA erreichte aber aufgrund des schwächeren laufenden<br />

Ergebnisses und der gestiegenen Kapitalkosten (10,93%) im<br />

Jahr 2011 auf Gesamtbankniveau nur mehr 129 Mio €. Im Vorjahr<br />

wurde ein EVA von 194 Mio € ausgewiesen (Originalzahlen).<br />

Die risikoadjustierte Rendite RARORAC sank auf 1,35% nach<br />

2,88%. Der marginal EVA des Geschäftsfelds CEE ist höher als<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

53


Konzernlagebericht<br />

Konzernlagebericht (FORTSETZUNG)<br />

jener der drei österrichischen Kundengeschäftsfelder, der RARORAC<br />

liegt mit 5,75% gegenüber 8,48% aber darunter, worin die höhere<br />

Eigenkapitalbindung und die unterschiedlichen Kapitalkosten zum<br />

Ausdruck kommen.<br />

Der starke Zuwachs des Eigenkapitals in den drei Segmenten des<br />

österreichischen Kundengeschäfts spiegelt zum einen die niedrige<br />

Ausgangsbasis der Division CIB nach Herausrechnung der damaligen<br />

UniCredit CAIB Anfang 2010 wider. Zum andern, und wichtiger,<br />

werden seit Anfang 2011 die tatsächlichen (nicht wie vordem die<br />

geplanten) Risikoaktiva des Vorquartals als Bemessungsgrundlage<br />

für die Eigenkapitalzuteilung herangezogen. Damit hat die rechnerische<br />

Aufwertung der Risikoaktiva aufgrund des Höhenflugs des<br />

Schweizer Franken auch im Vorjahresvergleich eine deutlich höhere<br />

Kapitalunterlegung in der Division PKMB nach sich gezogen.<br />

BANK<br />

AUSTRIA<br />

54 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

3 ÖSTER-<br />

REICH<br />

SEGM. 1) CEE CC 2)<br />

Filialen<br />

Stand Ende 2011 3.040 290 2.750<br />

Stand Ende 2010 3.033 299 2.734<br />

Veränderung +7 –9 +16<br />

Mitarbeiter (FTE)<br />

Ende 2011 59.345 5.744 51.517 2.083<br />

Ende 2010 (angepasst) 59.288 5.549 51.598 2.141<br />

Veränderung +57 +195 –80 –58<br />

Ende 2010 (original) 59.653 5.820 51.616 2.217<br />

Veränderung –308 –76 – 99 –134<br />

1) Divisionen PKMB, Private <strong>Bank</strong>ing und Corporate & Investment <strong>Bank</strong>ing (CIB).<br />

2) CC = Corporate Center = Global <strong>Bank</strong>ing Services plus Competence Lines.<br />

Die Filialzahl der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> hat seit Ende 2010 um 7 Einheiten<br />

zugenommen. Das ist der Saldo aus der Aufstockung des Filialnetzes<br />

in der Türkei (+37), Tschechischen Republik (+26), Slowenien<br />

(+8), Serbien (+5) u.a., sowie der Reduktion in der Ukraine<br />

und in Kasachstan (zusammen –62 Filialen, u.a. Abbau der regionalen<br />

Filialzentren) sowie geringerer Bewegungen in den übrigen<br />

Ländern. Diese Zahlen sind Nettoveränderungen, das heißt, in<br />

einigen Ländern (z.B. Russland) wurden Filialen an überbesetzten<br />

Standorten aufgelöst, dafür andere an zukunftsträchtigen Orten<br />

eröffnet. In Österreich steht der Rückgang um 9 Einheiten mit der<br />

Schließung zumeist benachbarter Filialen in Wien in Zusammenhang,<br />

die Erweiterung der spezialisierten Regionalzentren für<br />

Firmenkunden wird nicht unter Filialen gezählt, weil sie bereits<br />

bestehende <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>­Standorte räumlich nutzen.<br />

Der Mitarbeiterstand der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> ist von Ende 2010<br />

(angepasst an den aktuellen Konsolidierungskreis, arbeitszeitgewogen)<br />

bis Ende 2011 um +57 Personenjahre (FTE) gestiegen.<br />

Im Geschäftsfeld CEE hat der Personalstand per saldo starker<br />

Bewegungen um –80 FTE abgenommen (gerade –0,2%). Der genannten<br />

Umstrukturierung in der Ukraine (–666) und Kasachstan<br />

(–317) stand eine Expansion in der Türkei (+496) und in der<br />

Tschechischen Republik (+179) gegenüber, selbst in Ungarn<br />

wurde noch eingestellt (+45 FTE). Im österreichischen Kundengeschäft<br />

war der Personalstand gegenüber 2010/recast um<br />

195 Personenjahre höher. Der wesentliche Grund dafür war, dass<br />

drei kleinere Service­ und Abwicklungsgesellschaften (Kartengeschäft<br />

und elektronischer Zahlungsverkehr) in den Konsolidierungskreis<br />

aufgenommen, aber in der GuV (somit auch in den<br />

Personalstandszahlen) nicht rückwirkend bereinigt wurden (Umfang<br />

118 Personenjahre). Der übrige Zuwachs betrifft die Division<br />

PKMB, vor allem aufgrund der Initiative zur Aufstockung des Filialvertriebs,<br />

darunter der Übernahme von Berufsanfängern im Rahmen<br />

des Programms „BestStart“, sowie Private <strong>Bank</strong>ing (netto<br />

+12 FTE). Im Corporate Center ergibt sich verglichen mit dem<br />

unbereinigten Stand Ende 2010 eine Abnahme um –134 FTE, die<br />

der Nettoeffekt mehrerer wichtiger Veränderungen ist: Zum einen<br />

wurden dezentrale Competence Lines (Controlling­ und Kommunikationsfunktionen)<br />

aus den Business Divisions in die Zentrale<br />

rückverlagert. Zum anderen nahm der Personalstand im Bereich<br />

Global <strong>Bank</strong>ing Services im Zuge gruppeninterner und externer<br />

Auslagerungen stark ab. Darunter war die Übernahme von 254 IT­<br />

Expertinnen und Experten (243 FTE) im Zuge der Auslagerung von<br />

Teilen der Softwareentwicklung und des Rechenzentrumbetriebs<br />

an die IBM Österreich­Tochter Blue IT Services GmbH die größte<br />

Veränderung.<br />

Größenordnungen Österreich/CEE (Mrd € bzw. % gg. Vorjahr)<br />

63,8 –1% gg. Vj.<br />

38,4 –9%<br />

3,4 +17%<br />

+6% 67,2<br />

Österreich CEE<br />

81,5 +8%<br />

11,9 +8%<br />

Durchschnittliche<br />

Kundenforderungen<br />

Risikoaktiva<br />

Zugeteiltes<br />

Eigenkapital


Kundenzufriedenheit<br />

Kundenzufriedenheit ist nicht nur ein Bestandteil der Mission der<br />

<strong>Bank</strong> und somit ein Ziel an sich, sondern auch ein wichtiger Bestandteil<br />

unseres Geschäftsmodells. Dahinter steht die Einsicht,<br />

dass wir wirtschaftlich nur dann erfolgreich sein können, wenn wir<br />

dem Bedarf der Kunden entsprechen, wenn wir eine vertrauensvolle<br />

wechselseitige Kundenbeziehung pflegen, wenn die Qualität unserer<br />

Produkte und Dienstleistungen stimmt. Auf mehreren Wegen, vom<br />

Kundendialog bis zu Messungen und statistischen Quervergleichen<br />

erfassen wir die Präferenzen und Meinung unserer Kundinnen<br />

und Kunden, um in einer Rückkoppelungsschleife unser tägliches<br />

Geschäft daran auszurichten.<br />

� Die allgemeine Kundenzufriedenheit wurde 2011 in mehr als<br />

43.000 Kundeninterviews durch ein Marktforschungsinstitut erhoben.<br />

Die Ergebnisse wurden auf mehreren Ebenen (Filialen, Regionen,<br />

Kundengruppen, Divisionen, Gesamtbank) ausgewertet, unter<br />

anderem im Branchen­Quervergleich und innerhalb der UniCredit<br />

Group, um mit Maßnahmenpaketen darauf reagieren zu können.<br />

Der aggregierte Kundenzufriedenheitsindex TRIM entwickelte sich in<br />

allen Kundengruppen positiv mit +4 Punkten auf 69 in Family &<br />

SME, mit +2 Punkten auf 75 in CIB und stabil gehalten auf 69 in<br />

Private <strong>Bank</strong>ing. Damit konnte die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> bereits in einigen<br />

Kundensegmenten den Markt klar outperformen. Positiv heben<br />

sich dabei die Qualität und Kompetenz unserer Berater in allen<br />

Geschäftsbereichen, Serviceorientierung und Engagement sowie<br />

laufend steigende Beratungsfrequenz hervor.<br />

� Die Kundenbefragungen werden durch regelmäßiges Mystery<br />

shopping im Vertrieb mit Sofort­Feedback an die Filialen und Mitarbeiter<br />

ergänzt. 2011 wurden 1.757 Filialtests zur Service­ und<br />

Beratungsqualität durchgeführt. In dem anschließenden Benchmarking<br />

hat die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> überdurchschnittlich gut abgeschnitten.<br />

� „Feedback Kundenerlebnis“: Unmittelbar nach Beratungsgesprächen,<br />

wie zum Beispiel dem Jahresgespräch, versenden wir an<br />

die Kunden einen elektronischen Kurzfragebogen mit der Bitte um<br />

Beurteilung des Termins. Beinahe 60.000 Einladungsmails für Feedback<br />

nach Beratungsituationen wurden versendet und die überzeugende<br />

Rückantwortquote von knapp 50% zeigt, wie wichtig es<br />

unseren Kunden ist, ihre Meinung zu äußern und an der Weiterentwicklung<br />

der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> mitzuwirken. Die Rückmeldungen der<br />

Kunden zeigen eine sehr große Zufriedenheit mit der Qualität der<br />

Beratungsgespräche.<br />

Bester Dienstleister: Die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> wurde 2011 neben namhaften<br />

österreichischen Unternehmen zur Nr. 1 als „Kundenorientiertester<br />

Dienstleister Österreichs“ gekürt. Basis dafür war sowohl eine<br />

Erhebung der Kundenperspektive (mittels Kundenbefragung) als<br />

auch die gesamtheitlichen Evaluierung der Kundenorientierung des<br />

Unternehmens und des Managements (mittels Audit). Durchgeführt<br />

wurde der Wettbewerb von der Universität St. Gallen in Kooperation<br />

mit der Service Rating GmbH und der Zeitung „Die Presse“.<br />

Kundendialoge 2011 In jeder Region (13) wurden in Dialogen<br />

(Mai/Juni 2011) zwischen Kundinnen und Kunden, ihren Betreuern<br />

und den regionalen Managern die Erwartungen der Kunden an<br />

die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> diskutiert. In diesen konstruktiven <strong>Meeting</strong>s mit<br />

über 500 Teilnehmern wurden sowohl die positive Aspekte als<br />

auch verbesserungswürdige Themen angeschnitten mit dem Ziel,<br />

die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> noch kundenorientierter zu gestalten.<br />

Service und Beratungsqualität: Zur weiteren Qualitätsverbesserung<br />

haben wir Service­ und Beratungsstandards für verschiedene<br />

Kundeninteraktionen (Service, Beratung, Telefon, Beschwerde)<br />

definiert. Mit Hilfe der Initiative „Der 6. Sinn“ haben wir diese<br />

Service­ und Beratungsstandards etabliert und wollen damit unseren<br />

Kundinnen und Kunden Begegnungen mit der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> zu<br />

Erlebnissen machen. Dieses Programm hat 5000 Kolleginnen und<br />

Kollegen in der Division F&SME <strong>Austria</strong> täglich begleitet und ihren<br />

6. Sinn, den <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Kundensinn, weiter geschärft. Es ist die<br />

Kunst, in Service und Beratung, die richtigen Worte und Taten im<br />

richtigen Moment zu setzen. Mit dem <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Kundensinn<br />

wollen wir bewusst ein Zeichen setzen, wie wir „Beste Kundenbank<br />

Österreichs“ definieren und für unsere Kundinnen und<br />

Kunden erlebbar machen. Im Rahmen der Einführung und des<br />

Trainings wurde erstmalig eine Web 2.0 Plattform eingesetzt:<br />

Virtueller Erfahrungsaustausch, in „Echtzeit“ diskutieren, trainieren<br />

und voneinander lernen standen im Vordergrund. Darüber hinaus<br />

wurden 5 Workshops zum Thema „Exzellente Beratung und Top­<br />

Service“ in jedem Filialteam in ganz Österreich absolviert, mehr als<br />

20.000 elektronische FitnessChecks und über 4.000 Praxistipps<br />

(Best Practice) zu exzellentem Service und Beratung verfasst.<br />

96 Filialen in Österreich – die ihre Kundenzufriedenheitsziele 2011<br />

erreicht haben – haben das Programm hervorragend absolviert<br />

und wurden als TOP SERVICE-Filiale ausgezeichnet.<br />

Umfassendes Bildungsprogramm: Kundenzufriedenheitsrelevante<br />

Themen finden sich nicht nur in Seminaren für neueintretende<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bis hin zu den Führungskräften,<br />

sondern auch in regionalen Workshops vor Ort.<br />

Besonderer Wert liegt dabei auf der Servicequalität in den Filialen.<br />

Im Beschwerdemanagement haben wir unseren Kunden alle Kommunikationskanäle<br />

geöffnet (E­Mail, Homepage, 24h­Serviceline,<br />

Filialen, Ombudsstelle) und die Prozesse mit dem Ziel verbessert,<br />

80% der Beschwerdefälle binnen 24 Stunden zu lösen. Beschwerdemanagement<br />

ist als einer der Kernprozesse im Kundenmanagement<br />

etabliert. Es wird in allen Dimensionen gemessen und<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

55


Konzernlagebericht<br />

Konzernlagebericht (FORTSETZUNG)<br />

berichtet regelmäßig. Laufende Verbesserungen betreffen sowohl<br />

das Verhalten als auch die Prozesse. Wir haben eine Ombudsstelle<br />

für soziale Härtefälle installiert, um Kunden in sozialen Notlagen<br />

bei der Entschuldung, Stundung usw. unbürokratisch zu helfen.<br />

People Survey: Der wichtigste Erfolgsfaktor eines Unternehmens<br />

sind seine engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Rahmen<br />

unserer Umfrage „People Survey“ erhalten wir regelmäßig<br />

und umfassend wichtige Informationen über die Zufriedenheit<br />

unserer Mitarbeiter als Basis für die Planung konkreter Verbesserungsmaßnahmen.<br />

Im Jahr 2011 konnten wir eine Steigerung des<br />

„Engagement Indexes“ (um 3 Punkte bzw. im Mehrjahresvergleich<br />

um 7 Punkte) erzielen: Besonderer Fokus lag dabei auf den Themen<br />

Corporate Social Responsibility, Client Focus und Leadership.<br />

Auch die Attraktivität der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> als Arbeitgeber ist für die<br />

Mitarbeiter deutlich gestiegen.<br />

Interne Kundenzufriedenheit: Unsere Vertriebskollegen sollen<br />

jene Produkte und Services zur Verfügung haben, die sie benötigen,<br />

um unseren Kunden bestmöglich zu betreuen und zu beraten.<br />

Die Zufriedenheit des Vertriebs mit der Zentrale, aber auch die<br />

Kooperation innerhalb der Zentrale stehen laufend auf dem Prüfstein.<br />

Im Jahr 2011 erhielten 29 Bereiche Feedback zu ihrer<br />

Dienstleistungsqualität und haben Maßnahmen erarbeitet, um ihre<br />

Kollegen noch besser zu unterstützen. Nach mehrjährigen kontinuierlichen<br />

Verbesserungen stehen wir nun knapp davor, mit dem<br />

Thema „Internal Service Quality“ in die Top­Ränge internationaler<br />

Vergleichsgruppen aufzusteigen. Ein wesentlicher Treiber für die<br />

Nachhaltigkeit dieses Themas war die Integration der Internen<br />

ServiceQualität in die ScoreCards zentraler Manager und Mitarbeiter.<br />

Die besten Bereiche wurden mit dem Prädikat „internal<br />

Service Award“ ausgezeichnet. Die gemessene interne Servicequalität<br />

wird im Anreizsystem der zentralen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter berücksichtigt.<br />

Human Resources<br />

Das Human Resources­Management versteht sich als Impulsgeber<br />

und Treiber für Veränderungsprozesse. Wir wollen ein Umfeld<br />

schaffen, in dem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nachhaltig Wert<br />

für unsere Kundinnen und Kunden generieren. Basis und Richtlinie<br />

für unsere Personalarbeit bilden das Global Job Model, das konzernweite<br />

Personalmanagementsystem zur Beschreibung und Kategorisierung<br />

aller Rollen und Tätigkeiten innerhalb der UniCredit,<br />

sowie das UniCredit Competency Model, das den Maßstab für<br />

wesentliche Verhaltensweisen in unserem Unternehmen definiert.<br />

Wir tragen die Personalverantwortung sowohl für Österreich als<br />

auch für Zentral­ und Osteuropa. Einerseits bieten wir unseren<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein international geprägtes<br />

Arbeitsumfeld, andererseits profitieren wir von dieser Diversity im<br />

internationalen Austausch und in der täglichen Zusammenarbeit.<br />

56 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

Das Diversity Management in Österreich spannt einen breiten Bogen<br />

um alle Themen der Vielfältigkeit in unserem Unternehmen und wird<br />

unter unterschiedlichen Aspekten sowohl von Human Resources als<br />

auch von Corporate Sustainability stark mitgetragen.<br />

� Einen great place to work wollen wir auch unseren zukünftigen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bieten. Um ihnen Chancen für den<br />

Berufseinstieg zu ermöglichen, haben wir im November 2009 die<br />

Ausbildungsinitiative „BestStart“ ins Leben gerufen. 2011 konnten<br />

wir insgesamt 126 neue Ausbildungsplätze besetzen. Ein neuer<br />

Onboardingprozess zielt darauf ab, neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

strukturiert willkommen zu heißen und ihnen die Integration<br />

in unserem Unternehmen zu erleichtern. Dazu zählen die Begrüßungsveranstaltung<br />

„Welcome Days“, umfangreiche Informationsmaterialien<br />

sowie abgestimmte Buddy­Programme. Mit strukturierten<br />

Ausbildungsinitiativen und Training on the job erhalten unsere<br />

BestStarter in kurzer Zeit ein breites <strong>Bank</strong>ing Know­how und haben<br />

gleichzeitig die Gelegenheit, Gelerntes in der Praxis umsetzen.<br />

Darüber hinaus unterstützen und stärken wir die kundennahen Vertriebsbereiche<br />

durch strategische Personalplanungsinitiativen, wie<br />

das interne Bewegungsmanagement „Movement Management“,<br />

das mit 2012 vollständig implementiert werden wird. Wertvolle<br />

Grundlage dafür bietet das Global Job Model: Als Vorreiter in der<br />

gesamten UniCredit hat die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> dieses Personalmanagementsystem<br />

im Herbst 2010 erfolgreich eingeführt. Nach einem<br />

intensiven Mapping aller Jobs wurde ein umfangreicher standardisierter<br />

Jobkatalog erstellt, der alle Positionen im Unternehmen<br />

sowie deren Tätigkeitsanforderungen konkret beschreibt und kategorisiert.<br />

So schaffen wir die Voraussetzung für transparente Vergleichsmöglichkeiten<br />

von Ausbildungs­ und Karrierepfaden sowie für<br />

strategische Nachfolgebesetzungen. Das garantiert den bestmöglichen<br />

Einsatz von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am passenden<br />

Arbeitsplatz und ermöglicht ein Mehr an Kundenorientierung.<br />

� Das Training der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzte sich<br />

2011 drei inhaltliche Schwerpunkte: Um einen einheitlichen Ausbildungsstand<br />

bei rechtlichen und compliance­relevanten Themen zu<br />

gewährleisten, absolvierten alle Kolleginnen und Kollegen ein verpflichtendes<br />

E­Learning­Seminar zum Thema Geldwäschebekämpfung<br />

(Anti­Money­Laundering). Flächendeckende, themenspezifische<br />

Lernmaßnahmen werden 2012 kontinuierlich fortgeführt. Zweiter<br />

wichtiger Punkt unseres Trainingsansatzes ist eine fundierte und<br />

kundenorientierte Grundausbildung für das Privatkundengeschäft in<br />

Form von standardisierten Ausbildungsmodulen (u.a. „First Steps“<br />

und „Next Steps“). Ganz essenziell ist aber natürlich auch eine<br />

gezielte Kundenorientierung, die sich z.B. in der Division Private<br />

<strong>Bank</strong>ing mit einer großen Initiative „Bedürfnisanalyse“ niederschlägt.<br />

Unterschiedliche weitere Ausbildungsinitiativen runden als dritte Trainingseckpfeiler<br />

unser Bildungsangebot ab, sodass jeder Mitarbeiter<br />

und jede Mitarbeiterin das für ihren Arbeitsbereich erforderliche<br />

Know­how erwerben und ausbauen kann.


Mit dem Executive Development Program (EDP) und unserem<br />

Talente Management setzen wir auf strategische und individuelle<br />

Personalplanung von Führungskräften und Talenten. Der<br />

Fokus liegt dabei auf einer laufenden Entwicklung von Führungskräftepotenzial<br />

aus den eigenen Reihen sowie der sukzessiven<br />

Anhebung des Prozentsatzes an weiblichen Führungskräften.<br />

Das 2011 neu ausgerichtete nationale Mentoring Programm<br />

schafft auf der Basis von Networking und Wissensaustausch eine<br />

weitere gezielte Maßnahme für junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

zur beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung.<br />

� Mit der Ausrollung des neuen Performance Managements<br />

für die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> setzten wir neue Maßstäbe für ein modernes<br />

Beurteilungsverfahren und Entwicklungsplanung. Aufbauend auf<br />

Erfahrungen aus den bewährten Elementen des bisherigen Prozesses<br />

für Zielvergaben und Leistungsevaluierung, also den sogenannten<br />

„Scorecards“ und dem „Jahresperformance Gespräch“,<br />

wurde nun ein gruppenweit einheitlicher, noch effizienterer Performance­Management­Prozess<br />

geschaffen, der zukünftig mittels<br />

Online­Tool elektronisch erfasst wird. Dabei stehen eine nachhaltige<br />

Prozesstransparenz und aktive Gestaltungsmöglichkeiten<br />

weiterer Entwicklungsfelder und Karriereschritte sowohl für die<br />

Führungskräfte als auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

im Vordergrund. So trägt das Performance Management wesentlich<br />

zu einer wertschätzenden Unternehmenskultur bei. In einem<br />

gemeinsamen Gespräch mit der Führungskraft werden die Ziele<br />

jedes Mitarbeiters bzw. jeder Mitarbeiterin abgestimmt, formuliert<br />

und im Performance Management Tool erfasst. Nach einem Zeitraum<br />

von 12 Monaten wird die Leistung evaluiert. Die daraus gewonnenen<br />

Erkenntnisse über die individuelle Performance bilden<br />

die Basis für weitere Karriereschritte und persönliche Entwicklungsmöglichkeiten,<br />

sowie individuelle Vergütungsmaßnahmen.<br />

� Transparenz in unserem Gesamtentlohnungssystem sowie<br />

Aufschluss über die Leistungen der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> für ihre Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter bieten wir durch ein spezielles Informationspaket:<br />

Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter erhält einen<br />

persönlichen Brief („Salary Transparency Letter“) mit einer Aufstellung<br />

aller Vergütungsmaßnahmen, die sie bzw. er im Jahr<br />

2011 von der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> erhalten haben. Zusätzlich liegt<br />

diesem Schreiben eine Broschüre („Benefitsfolder“) bei, die über<br />

die freiwilligen Zusatzleistungen, den sogenannte Benefits, in unserem<br />

Unternehmen informiert. Ziel ist es, einen klaren Überblick<br />

über alle nicht monetären und monetären Zuwendungen zu geben<br />

und ebenso den Bogen zu den damit verbundenen Compensation­Prozessen,<br />

wie z.B. Compensation Review und Bonus, zu<br />

spannen.<br />

In Bezug auf die Gehaltsfindung des Top­Managements verfügt<br />

die UniCredit über ein klares Group Compensation System, das in<br />

der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> implementiert ist. Die variablen Vergütungsteile<br />

des Vergütungsmix knüpfen insbesondere an nachhaltige, langfristige<br />

und mehrjährige Leistungskriterien an, beziehen auch<br />

nicht­finanzielle Kriterien mit ein und verleiten nicht zum Eingehen<br />

unangemessener Risiken. Teile der variablen Vergütung<br />

können auch zeitversetzt ausbezahlt werden. Die Novelle des<br />

<strong>Bank</strong>wesengesetzes, mit der die Bestimmungen zur Vergütungspolitik<br />

der Kapitaladäquanzrichtlinie (CRD III) umgesetzt werden,<br />

trat mit 1.1.2011 in Kraft. Sie normiert neue Rahmenbedingungen<br />

für die Vergütungspolitik und ­praktiken von <strong>Bank</strong>en.<br />

Die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> wird ihre Vergütungspolitik an die neue Rechtslage<br />

anpassen.<br />

Im April 2011 verlieh das internationale CRF­Institut der<br />

UniCredit als erstem Unternehmen in der zwanzigjährigen Geschichte<br />

der gleichnahmigen Zertifizierung den „European Top<br />

Employer 2011“­Award für die herausragenede HR­Arbeit in<br />

den fünf UniCredit­Ländern Österreich, Deutschland, Italien,<br />

Polen und Großbritannien.<br />

Nachhaltigkeitsmanagement<br />

In einem für das Thema „Nachhaltigkeit“ herausfordernden<br />

Umfeld strebt das Corporate Sustainability Management an, zur<br />

Balance von wirtschaftlichen und sozial­ökologischen Zielsetzungen<br />

beizutragen und mit konkreten Maßnahmen zu<br />

unterstützen. Den Beziehungen zu den Stakeholdern kommt<br />

dabei besondere Bedeutung zu. Zu diesem Zweck hat die<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> einen komplexen Nachhaltigkeitsprozess initiiert,<br />

bei dem zahlreiche interne und externe Stakeholder involviert<br />

waren. Das Ergebnis dieses Prozesses, zu dem auch die Formulierung<br />

konkreter Nachhaltigkeitsziele gehörte, ist in der Broschüre<br />

„Jetzt.“ zusammengefasst: Mit dieser Publikation hat die<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> ein innovatives Zeichen in Sachen Nachhaltigkeitskommunikation<br />

gesetzt. Nachhaltigkeit muss im Kerngeschäft<br />

eines Unternehmens verankert sein, sie muss gelebter Teil der<br />

Unternehmensphilosophie sein und in alle Bereiche des Unternehmens<br />

wirken. Die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> wurde für ihre Aktivitäten im<br />

ökologischen und sozialen Bereich von der renommierten<br />

Rating­Agentur oekom-research mit „Prime“ bewertet.<br />

� Der Nachhaltigkeit von Produkten kommt ein hoher<br />

Stellenwert zu. Diese hat zunächst etwas mit deren konkretem<br />

Nutzen zu tun: Die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> bietet ihren Kundinnen und<br />

Kunden das, was sie brauchen, zu einem fairen Preis an.<br />

Und diese Produkte sollten alle Bereiche wirtschaftlichen<br />

Handelns abdecken. Unter sozialen Aspekten bedeutet das, dass<br />

die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> seit 2011 auch ein spezielles Kontoangebot für<br />

jene Menschen hat, denen aufgrund von historischen oder bestehenden<br />

finanziellen Schwierigkeiten der Zugang zum Wirtschaftsleben<br />

verwehrt wurde. Mit diesem „Erfolgskonto light“<br />

wollen wir auch einen Beitrag zur Financial Inclusion leisten.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

57


Konzernlagebericht<br />

Konzernlagebericht (FORTSETZUNG)<br />

� Denn ein wesentlicher Teil der Nachhaltigkeit ist der verantwortungsvolle<br />

Umgang mit der Gesellschaft. Die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> verfolgt<br />

eine sehr klare Strategie im Sozialsponsoring­Bereich. Wir unterstützen<br />

in erster Linie Hilfsprojekte aus den Bereichen Kinder und<br />

Jugendliche in Not und dem Themenfeld Integration/Migration.<br />

Jedes Jahr vergibt die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> den Sozialsponsoringpreis<br />

„Best Start“, bei dem KundInnen und MitarbeiterInnen in einem<br />

Votingverfahren ein Sozialprojekt auswählen, das dann von der<br />

<strong>Bank</strong> monetär, aber auch mit Kommunikationsmaßnahmen unterstützt<br />

wird. Der Preisträger 2011 war der Verein „Amber Med“, der<br />

medizinische Leistungen für nicht­krankenversicherte Menschen in<br />

Österreich anbietet.<br />

� Neben einer umfangreichen Spendentätigkeit unterhält die<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> mehrere langfristige Kooperationen im Sozialbereich,<br />

wie zum Beispiel mit der Caritas oder mit SOS­Kinderdorf, wo wir in<br />

jedem Bundesland eine Hauspatenschaft innehaben. Neben der monetären<br />

Zuwendung ist uns hierbei auch das Mitarbeiter­Involvement<br />

sehr wichtig. Die Angestellten der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> und ihrer Töchter<br />

haben auch am „Freiwilligen-Tag 2011“ bei zahlreichen Sozialprojekten<br />

effektiv „Hand angelegt“.<br />

� Ein weiterer Schwerpunkt im Bereich der gesellschaftlichen Verantwortung<br />

ist das Projekt „Wissen Teilen“. In zahlreichen Kooperationen<br />

mit Universitäten und wissenschaftlichen Organisationen – wie<br />

zum Beispiel dem Club of Rome – wollen wir unser Know­how im<br />

Finanzbereich mit der interessierten Öffentlichkeit teilen. Hierzu werden<br />

Vorlesungen, Kundenveranstaltungen und Diskussionsabende mit<br />

bankinternen und externen Experten abgehalten. Die Homepage<br />

http://meingeld.bankaustria.at richtet sich an jene Mitmenschen,<br />

denen die Begriffe der Finanzwelt manchmal schwer verständlich<br />

sind. In einfachen Worten werden Produkte erklärt, aber auch Tipps<br />

zum sicheren Umgang mit Geld und Finanzprodukten gegeben.<br />

Mit neuen Schulworkshops zum Thema „Finanzbildung“ geht die<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> neue Wege in der Wissensvermittlung: Mit dem renommierten<br />

Partner „Österreichisches Wirtschafts­ und Gesellschaftsmuseum“<br />

bieten wir interessierten Schulen der Sekundarstufe II kostenlose<br />

Workshops zu diesem weiten Themenfeld an. Die Themen<br />

reichen von der Aufgabe von Geld und <strong>Bank</strong>en über <strong>Bank</strong>produkte<br />

bis hin zu Verteilungsgerechtigkeit. Ziel ist es, den Jugendlichen<br />

einen Überblick über die verschiedenen Arten von Finanzgeschäften<br />

zu geben, sie auf Chancen und Risiken hinzuweisen und ihre Rechte<br />

und Pflichten als Konsumentinnen und Konsumenten von Finanzprodukten<br />

darzustellen. Neben dieser Wissensvermittlung versuchen<br />

wir bei diesen Workshops die Jugendlichen zu einem aktiven Hinterfragen<br />

ihres eigenen Umgangs mit Geld und der Rolle von Geld in<br />

der Gesellschaft zu bewegen.<br />

58 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

Diversity-Management<br />

Die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> bekennt sich bereits seit vielen Jahren zu einem<br />

Miteinander in Vielfalt, unabhängig von Alter, Gesundheitszustand,<br />

sexueller Orientierung, Herkunft und Geschlecht. Im Rahmen eines<br />

gezielten Diversity Managements – eingebettet in die Nachhaltigkeitsstrategie<br />

– wird Diversität ganz bewusst als Unternehmensvorteil<br />

gesehen. Dass die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> mit ihren zahlreichen Diversity­Maßnahmen<br />

auf dem richtigen Weg ist, zeigte sich auch durch einige<br />

Auszeichnungen im Jahr 2011. Im Frühjahr erhielt die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

von der Wiener Wirtschaftskammer den 1. Preis beim DiversCity<br />

Wettbewerb für ihre Aktivitäten in den unterschiedlichsten Diversity­<br />

Handlungsfeldern (Gender, Culture, Health/Disability, Age, Life­Style,<br />

Sex.orientation).<br />

� Zahlreiche Disability­Maßnahmen werden von einem eigens<br />

eingesetzten Disability Manager umgesetzt, der von einem rund<br />

40 köpfigen Disability­MitarbeiterInnen­Netzwerk tatkräftig unterstützt<br />

wird. Nicht nur die bauliche Barrierefreiheit für ihre MitarbeiterInnen<br />

und KundInnen wird von der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> bis Ende 2015 angestrebt.<br />

Im Jahr 2011 wurde auch eine eigene <strong>Bank</strong>karte für Menschen mit<br />

Sehschwäche eingeführt, auf der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Homepage gibt es<br />

mittlerweile Websites zum Hören, Videos in Gebärdensprache sowie<br />

auch Texte in einfacher Sprache. Auch der Ausbau barrierefreier<br />

Foyer­<strong>Bank</strong>omaten für Sehbehinderte soll umgehend erfolgen.<br />

Der bereits 2010 eingeführte Shuttle­Service für mobilitätseingeschränkte<br />

Kundinnen und Kunden hat sich bewährt. Die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

unterstützt das in Österreich einzigartige Gebärdensprache­Lehrbuch<br />

von „shake hands“ und kooperiert mit „Arbeit für Behinderte“, Europas<br />

erstem IT­Systemhaus, das geistig und körperlich Behinderte<br />

beschäftigt und alte Laptops und PCs repariert und neu verkauft.<br />

Für ihre Bemühungen zum Thema Behinderung bzw. Barrierefreiheit<br />

wurde die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> im Rahmen des DiversCity Wettbewerbs mit<br />

einen Sonderpreis ausgezeichnet.<br />

� Beim Wettbewerb „Taten statt Worte“ erhielt die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> in<br />

der Kategorie Großbetriebe den 2. Platz für ihre Familien- und<br />

Frauenfreundlichkeit. 2009 erhielt die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> vom Bundesministerium<br />

für Wirtschaft, Familie und Jugend das Grundzertifikat<br />

„Audit berufundfamilie“, wird sich 2012 reauditieren lassen und sich<br />

einem umfangreichen Überprüfungsverfahren stellen, ob die festgelegten<br />

Maßnahmen umgesetzt wurden. Es geht aber nicht nur darum,<br />

einen Status quo zu erfassen, sondern vor allem weitere Maßnahmen<br />

zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu setzen. Im Frühjahr<br />

2011 wurde in der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> eine Rainbow-Gruppe gegründet,<br />

der sich mittlerweile rund 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

angeschlossen haben. Die Initiativen der <strong>Bank</strong> zum Thema sexuelle<br />

Orientierung wurden im Herbst 2011mit dem Meritus Preis gewürdigt


Umweltmanagement<br />

� Im Mai 2011 hat die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> als erste Geschäftsbank Österreichs<br />

ein Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 implementiert<br />

und dieses auch von einem externen Prüfer – der Quality <strong>Austria</strong><br />

– im Rahmens eines mehrtägigen Audits zertifizieren lassen. Mit der<br />

Einrichtung des Umweltmanagementsystems ist die laufende Steuerung<br />

und Kontrolle der wichtigsten direkten und indirekten Umweltauswirkungen<br />

auf Dauer sichergestellt. Ein Lenkungsausschuss unter der<br />

Leitung des Vorstandsvorsitzenden unterstreicht den hohen Stellenwert,<br />

den die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> dem Umwelt­ und Klimaschutz beimisst. Mit unserem<br />

Umweltmanagement­Netzwerk haben wir die organisatorischen<br />

Voraussetzungen und Verantwortlichkeiten geschaffen, um die Koordination<br />

und Umsetzung von Umweltthemen in allen <strong>Bank</strong>bereichen der<br />

UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> sicherzustellen. Besonders hervorzuheben ist,<br />

dass die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> nicht nur die zentralen Bürogebäude, sondern<br />

das gesamte Filialnetz in ihr Umweltmanagementsystem einbezieht.<br />

Damit ist die Grundlage für einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess<br />

gelegt.<br />

Die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> reduziert ihren ökologischen Fußabdruck, indem sie<br />

jährlich ein Umweltprogramm – betrieblich und geschäftlich – erstellt,<br />

z.B. Ausbau der Energiesparfeatures für IT­Geräte, Erneuerung<br />

von Kältemaschinen in zentralen Bürogebäuden, Energiemonitoring für<br />

Filialen, Errichtung von Photovoltaikanlagen, Förderschwerpunkte für<br />

erneuerbare Energien, Finanzierungsinitiative für ökologische Gebäude,<br />

Entwicklung nachhaltiger Veranlagungsformen sowie diverse<br />

Informations­ und Kommunikationsmaßnahmen. Der CO2­Grenzwert<br />

für die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>­Poolautos, aktuell circa 130 Fahrzeuge, wurde<br />

auf maximal 100 Gramm pro Kilometer festgelegt. Das aktuelle<br />

Standardmodell unterschreitet sogar diese niedrige Grenze deutlich<br />

und liegt bei 89g CO2/km. Für die Dienstwagen des Managements<br />

wurden niedrige Grenzwerte für die CO2­Emissionen verbindlich neu<br />

geregelt. Außerdem gilt die grundsätzliche Regelung, dass die Bahn<br />

bei Dienstreisen das primär zu wählende Verkehrsmittel ist. Darüber<br />

hinaus forciert die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Videokonferenzen, um die Reisetätigkeit<br />

auf das erforderliche Minimum zu reduzieren.<br />

� Das Angebot an nachhaltigen Produkten und Services wurde<br />

weiter ausgebaut. Neben nachhaltigen Investmentfonds wurde auch<br />

im Jahr 2011 das sogenannte Bau(m)sparen angeboten, das klassisches<br />

Bausparen mit der Möglichkeit verbindet, sich aktiv für die Erhaltung<br />

des Regenwaldes einzusetzen. Ebenso fortgeführt wurde im<br />

vergangenen Jahr die Seminarreihe zum Thema „Energieeffizientes<br />

Bauen und Sanieren“, die nach wie vor auf sehr reges Interesse stößt.<br />

� Ein wichtiges Anliegen der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> ist es, den Kunden geeignete<br />

und attraktive Produkte und Services anzubieten, um auch die<br />

indirekten Umweltauswirkungen bei den <strong>Bank</strong>kunden sukzessive<br />

zu verbessern. Beim KlimaKredit erhalten Kunden einen Barzuschuss<br />

für ihre Bemühungen, wenn sie die Energieeffizienz ihrer Immobilien<br />

verbessern. Für die Firmenkunden gibt es spezielle Förderschwer­<br />

punkte und Finanzierungsangebote für die Steigerung der Energieeffizienz<br />

und den Einsatz von erneuerbaren Energie. Besondere Bedeutung<br />

kommt auch der Stärkung des nachhaltigen Immobiliengeschäfts und<br />

der ökologischen Verbesserung des Immobilienportfolios zu.<br />

Aufbauend auf den Strukturen und Ergebnissen des Umweltmanagementsystems<br />

ist die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> seit Anfang November eines von sechs<br />

Gründungsmitgliedern im klima:aktiv pakt2020. Mit dem klima:aktiv<br />

pakt2020 wurde vom Lebensministerium ein Bündnis geschaffen, das<br />

Unternehmen in Fragen des betrieblichen Klimaschutzes unterstützt und<br />

begleitet. Über eine freiwillige Zielvereinbarung verpflichten sich die teilnehmenden<br />

Unternehmen mindestens zur Erreichung der österreichischen<br />

Klimaziele 2020. Auf Basis der Werte von 2005 gelten als Minimalziele<br />

eine 16%ige Reduktion der Treibhausgas­Emissionen, eine<br />

20%ige Steigerung der Energieeffizienz und die Deckung des Gesamtenergiebedarfs<br />

zu 34% durch erneuerbare Energien.<br />

� Für die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> ist der Klima­ und Umweltschutz seit vielen<br />

Jahren ein zentrales Thema. Die UniCredit Group bekennt sich dazu,<br />

aktiv gegen den Klimawandel einzutreten und verfolgt das Ziel, bis<br />

2012 die CO2­Emissionen um 15 Prozent und bis 2020 um 30 Prozent<br />

zu reduzieren. In Österreich hat sich die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> vorgenommen,<br />

einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung dieser Gruppenziele zu<br />

leisten, aber auch in den Tochterbanken werden eine Reihe von Projekten<br />

und Maßnahmen vorangetrieben, um das CO2­Reduktionsziel zu<br />

erreichen. So ist z.B. auch die UniCredit <strong>Bank</strong> Slovakia nach ISO<br />

14001 umweltzertifiziert. Darüber hinaus verfügt die UCBP (UniCredit<br />

Business Partner) mit ihren Niederlassungen in Österreich und Rumänien<br />

über ein nach ISO 14001 zertifiziertes Umweltmanagementsystem.<br />

Eine umfassende Darstellung der Umweltkennzahlen sowie der<br />

ökologischen Maßnahmen in der gesamten CEE­Region erfolgt im<br />

Corporate Sustainability Report der UniCredit Group.<br />

Kennzahlen 1)<br />

2011 2010<br />

Stromverbrauch in kWh (inkl. Rechenzentrum) 77.000.000 2) 80.824.248<br />

Heizung in kWh (inkl. Fernwärme, Öl und Gas) 50.000.000 2) 55.248.832<br />

CO2­Emissionen aus Strom und Heizung in t 3) 8.900 9.366<br />

Dienstreisen gesamt in km 24.985.198 24.018.073<br />

davon Flug 18.831.252 17.739.435<br />

Auto 5.442.757 5.560.294<br />

Bahn 711.189 718.344<br />

CO2­Emissionen Dienstreisen gesamt in t 4) 3.180 3.125<br />

Wasserverbrauch in m 3 (inkl. Brunnenwasser) 232.000 290.000<br />

Abfallaufkommen in kg 5) 1.560.343 1.845.905<br />

Papierverbrauch in kg 896.742 1.021.761<br />

davon TCF/ECF 763.864 964.114<br />

Recycling 61.467 21.150<br />

1) Systemgrenze: Filialnetz und zentrale Bürostandorte in Österreich (inkl. darin angesiedelte<br />

Konzernunternehmen). / 2) Werte 2011 für zentrale Standorte zuzüglich Hochrechnung für das<br />

Filialnetz. / 3) Seit Beginn 2010 erfolgt der Strombezug aus erneuerbaren Energien. / 4) Quelle<br />

der Umrechnungsfaktoren: GHG Protocol Initiative, CO2 emissions from business travel, Version<br />

2.0. / 5) Aufgrund des Verkaufs der Betriebsküche sind Küchenabfälle nicht mehr enthalten.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

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Konzernlagebericht<br />

Konzernlagebericht (FORTSETZUNG)<br />

Forschung und Entwicklung, Investitionen<br />

Geschäftsgegenstand der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> ist es, <strong>Bank</strong>dienstleistungen<br />

zu erbringen. Der Produktionsprozess einer <strong>Bank</strong> ist nicht mit Forschung<br />

und Entwicklung im industriellen Sinn verbunden. Entwicklungsarbeiten<br />

fließen jedoch permanent in das laufenden Geschäft<br />

der <strong>Bank</strong> ein, etwa bei der Strukturierung von Anlageprodukten<br />

(darunter beispielsweise Kapitalgarantien) oder im Rahmen des<br />

Financial Engineering für unsere Kunden, beispielsweise komplexe<br />

Akquisitions­ oder Projektfinanzierungen, die über den Einsatz von<br />

Standardprodukten hinausgehen. Dabei gilt in der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> der<br />

Grundsatz, dem Bedarf der verschiedenen Kundengruppen mit<br />

möglichst einfachen Produkten zu entsprechen. Die Methodik des<br />

Risk­Managements, des Bilanzstrukturmanagements, des Refinanzierungs­<br />

und Liquiditätsmanagements wird ständig verfeinert, was<br />

angesichts des permanenten Wandels im Umfeld der <strong>Bank</strong> sowie<br />

im Vorfeld der tiefgreifenden aufsichtsrechtlichen Veränderungen<br />

großen Aufwand bedeutet.<br />

� Auch die Informations­ und Kommunikationstechnologie (ICT)<br />

wird laufend weiterentwickelt. Dazu zählt das Projekt EuroSIG, die<br />

sukzessive Einführung eines gemeinsamen Kernbanksystems im<br />

Rahmen der ganzen UniCredit. Die Umstellung („Go­live“) ist für das<br />

Wochenende des 21./22. Juli 2012 vorgesehen, vorbereitet durch<br />

Probetage und Generalprobe in den Monaten davor. Die Standardisierung<br />

der zahlreichen im Zuge der vergangenen Unternehmenszusammenschlüsse<br />

erworbenen Systeme bringt Kostenvorteile bei<br />

gleichzeitiger Steigerung der IT­Effizienz und Reduktion der IT­Komplexität.<br />

Alle wesentlichen vertriebs­ und kundennahen IT­Anwendungen<br />

der Gruppe und damit auch der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> werden von<br />

EuroSIG, einem überregional harmonisierten, web­basierten System,<br />

abgelöst. EuroSIG erleichtert zudem die Entwicklung und Abwicklung<br />

jener Produkte, die über Ländergrenzen hinweg vertrieben<br />

werden. Österreich wird nach Italien, der Tschechischen Republik<br />

und Deutschland das vierte Land sein, in dem EuroSIG im Einsatz<br />

ist. 2011 wurden Teile der Softwareentwicklung, des Rechenzentrumsbetriebes<br />

und der Supportbereiche an die Blue IT Services<br />

GmbH ausgelagert, die Aufgaben werden von nun an in Kooperation<br />

mit IBM weitergeführt. In der Ukraine wurde im Februar 2012 ein<br />

ähnlicher Dienstleistungsvertrag mit IBM für die nächsten zehn<br />

Jahre geschlossen.<br />

60 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

� Die Effizienzsteigerung als personalintensives Dienstleistungsunternehmen<br />

bedingt Investitionen in die selbstgenutzen Gebäude.<br />

Mit Realisierung des Projekts „<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Campus“<br />

werden die auf mehrere Standorte verteilten Zentralfunktionen zu<br />

einem Hauptquartier räumlich zusammengefasst. Bis 2016<br />

entwickelt, errichtet und verwertet die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> einen neuen<br />

Unternehmensstandort mit eigengenutzten Arbeitsplätzen für<br />

rund 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Baugenehmigung<br />

soll noch in diesem Jahr erteilt werden. Seit 2011 baut die<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> am Kaiserwasser in Wien ein innovatives Aus­ und<br />

Weiterbildungszentrum einschließlich Sport­/Freizeit­ und Veranstaltungseinrichtungen,<br />

das zweite internationale Zentrum für<br />

Man age ment entwicklung der UniCredit Group neben Turin. Nach<br />

der Fertigstellung (geplant für Ende 2012) sollen hier jährlich rund<br />

4.000 Teilnehmer aus allen Regionen der Gruppe Fortbildungskurse<br />

durchlaufen.<br />

Weiterführende Informationen<br />

Folgende Detailinformationen sind in den Erläuterungen (Notes)<br />

zum Konzernabschluss zu finden:<br />

� Ereignisse nach dem Bilanzstichtag sind in Abschnitt „F –<br />

Zusätzliche Informationen“ des Anhangs zum Konzernabschluss<br />

unter F.14 auf Seite 205 enthalten.<br />

� Der Risikobericht ist als eigenes Kapitel („E – Risikobericht“)<br />

im Anhang zum Konzernabschluss enthalten (Seiten 167 bis 195).<br />

� Die Berichterstattung über wesentliche Merkmale des internen<br />

Kontroll­ und Risikomanagementsystems in Hinblick auf den<br />

Rechnungslegungsprozess ist unter Punkt E.11 des Risikoberichts<br />

zu finden (Seiten 189 bis 190).<br />

� Bezüglich der Verwendung von Finanzinstrumenten verweisen<br />

wir auf unsere Ausführungen im Anhang zum Konzernabschluss.


Zur Entwicklung der Geschäftsfelder<br />

Privatkunden,<br />

Klein- und Mittelbetriebe (PKMB)<br />

(Mio €) 2011 2010 VERÄNDERUNG<br />

Betriebserträge 1.177 1.151 +26 +2,3%<br />

Betriebsaufwendungen – 910 –851 –60 +7,0%<br />

Betriebsergebnis 267 300 –33 –11,1%<br />

Kreditrisikoaufwand –161 –264 +103 –38,9%<br />

Betriebsergebnis nach<br />

Kreditrisikoaufwand 106 37 +70 >100%<br />

Ergebnis vor Steuern 112 43 +69 >100%<br />

Ø Kundenforderungen 21.697 22.028 –331 –1,5%<br />

Ø Risikoaktiva (RWA) 2) 13.162 14.335 –1.173 –8,2%<br />

Ø Eigenkapital 3) 1.137 754 +383 +50,8%<br />

1) In der Segmentberichterstattung wurden die Vergleichswerte für 2010 an Struktur und<br />

Methodik des Berichtszeitraums 2011 angepasst (siehe Erläuterungen zur Segmentberichterstattung<br />

im Anhang zum Konzernabschluss, auf Seite 156–164 dieses Berichts). /<br />

2) Durchschnittliche Risikoaktiva gemäß Basel 2 (alle Risikoarten). / 3) Kalkulatorisches<br />

Eigenkapital, wobei Töchter mit dem tatsächlichen IFRS­Eigenkapital erfasst werden. Die Differenz<br />

in der Summe zum konsolidierten IFRS­Eigenkapital der Gesamtbank wird im Corporate<br />

Center ausgewiesen, siehe Segmentberichterstattung auf Seite 158–159. / Diese<br />

Anmerkungen gelten auch für die folgenden Segmenttabellen.<br />

Das Geschäftsfeld Privatkunden, Klein- und Mittelbetriebe (PKMB)<br />

umfasst seit Anfang 2011 neben den Kundensegmenten Erfolgskunden<br />

(Mass Market), vermögensbildende Kunden (Affluent) und Small Business<br />

(Freiberufler und Gewerbekunden) auch die Zielgruppe der Klein­<br />

und Mittelbetriebe (KMU) mit Umsatz von 3 bis 50 Mio €, der als<br />

„Mittelstand“ besondere volkswirtschaftliche Bedeutung zukommt.<br />

Mit einem Kreditvolumen von 21,7 Mrd € und Einlagen von 23,3 Mrd €<br />

(Jahresdurchschnitte 2011) sowie mit 1,2 Mrd € an Betriebserträgen<br />

ist das Geschäftsfeld ein wesentlicher Pfeiler der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>. Das<br />

Netzwerk von 338 Filialen und Geschäftsstellen sowie 3.976 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter (FTE) machen die Division zum sichtbarsten<br />

Aushängeschild der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> in der Öffentlichkeit.<br />

� 2011 war insgesamt – und am Ergebnis gemessen – ein erfolgreiches<br />

Jahr für PKMB. Die Betriebserträge konnten gesteigert werden<br />

(+2,3%), obwohl die Kreditnachfrage sowie die Transaktionsvolumina<br />

schwach waren. Das Ergebnis vor Steuern war 2011 mit<br />

112 Mio € gut zweieinhalb Mal so hoch wie 2010 und so hoch<br />

wie zuletzt 2008. Zum einen ist diese Verbesserung um +69 Mio €<br />

einer erfreulichen Ertragssteigerung im laufenden Geschäft zu danken.<br />

Zum anderen konnte der Kreditrisikoaufwand kräftig gesenkt<br />

werden (–103 Mio €), womit der Erfolg auch wieder stärker im Ergebnis<br />

zur Geltung gekommen ist. Vom Markt­ und Branchenumfeld<br />

gingen 2011 stark wechselnde Einflüsse aus, was sich in einer uneinheitlichen<br />

Entwicklung der Ertragskomponenten der GuV niedergeschlagen<br />

hat. Zu den wichtigsten Faktoren zählt – in diesem generell<br />

stag nierenden und überbesetzten Markt – der Wechsel von Zinssteigerungserwartungen<br />

in den ersten Monaten des Jahres zu einem<br />

unerwartet starken Zinsrückgang über alle Laufzeiten und einer<br />

Abflachung der Zinskurve ab dem Sommer. Dadurch wurde der<br />

Zinsertrag aktiv­ wie passivseitig höchst unterschiedlich beeinflusst.<br />

Einlagen waren im ganzen <strong>Bank</strong>ensektor gesucht, was zu guten<br />

Kundenkondi tionen führte, zugleich aber auch zu steigenden Zinserträgen<br />

aus der Referenzsatzentwicklung. Auf der Kreditseite blieben<br />

die Margen dagegen unter Druck. Thema Nummer 1 und Quelle der<br />

Verunsicherung im Kundengeschäft waren aber die Dauerpräsenz der<br />

Verschuldungskrise, teilweise auch tief sitzende Ängste gegenüber<br />

den expansiven wirtschaftspolitischen Gegenmaßnahmen, ablesbar an<br />

der Liquiditätspräferenz, am Goldpreis oder auch am Höhenflug des<br />

Schweizer Franken. Die Risikoscheu der Anleger war hoch, das Interesse<br />

konzentrierte sich auf Einlagen sowie einfache und transparente<br />

<strong>Bank</strong>emissionen, die wir gut platzieren konnten.<br />

� Im Einzelnen übertrafen die Betriebserträge (1.177 Mio €) 2011<br />

das Vorjahresniveau um +2,3%, wobei der Anstieg des Nettozinsertrags<br />

zusammen mit den Dividenden und den sonstigen betrieblichen<br />

Erträgen den Rückgang des Provisionsüberschusses mehr als ausglich.<br />

Der Nettozinsertrag nahm im Vorjahresvergleich um 20 Mio € oder<br />

2,8% auf 724 Mio € zu. Das durchschnittliche Kreditvolumen war insgesamt<br />

nur wenig verändert (–1,5% im Geschäftsfeld, unverändert im<br />

<strong>Bank</strong>­<strong>Austria</strong>­Vertrieb), was bei stark reduzierten Konsumentenkrediten<br />

dem Anstieg bei den Bau­ & Wohnkrediten zu danken war, die aufgrund<br />

einer erfolgreichen Kampagne – und folglich lebhaftem Neugeschäft<br />

(+14%) – im Bestand um rund 6% gesteigert werden konnten.<br />

Die aktivseitige Zinsspanne verengte sich jedoch bei stabilen Kundenkonditionen<br />

aufgrund der Referenzsatzentwicklung. Das Einlagenvolumen<br />

(Direkteinlagen) war im Vorjahresvergleich auf Geschäftsfeldebene<br />

(inklusive Töchter) leicht rückläufig (–1,2%), im Filialvertrieb unverändert.<br />

Doch verbesserte sich hier die Zinsspanne – trotz höherer<br />

Kundenzinsen – seitens der Referenzzinsentwicklung stark. Sicht­ und<br />

Spareinlagen lieferten den höchsten Ertragszuwachs, Termineinlagen<br />

waren wegen der niedrigen Marktzinsen weniger gefragt.<br />

Der Provisionsüberschuss gab 2011 geringfügig (um 1,9%) auf<br />

434 Mio € nach, ist aber mit 37% der operativen Erträge nach wie<br />

vor sehr bedeutend. Die kommerziellen Dienstleistungen, wie Kontoführung<br />

und Zahlungsverkehr, sowie das Depotgeschäft erbrachten,<br />

wie schon in den letzten Jahren, ein rückläufiges Provisionsaufkommen.<br />

Auch der Aktienhandel und das Depotgeschäft (Custody) waren<br />

2011 rückläufig. Unter den Anlageprodukten war der Absatz von Versicherungen<br />

und noch mehr von Investmentfonds schwach. 2011 war<br />

im Fondsgeschäft ein schlechtes Jahr. Im Neugeschäft war neben den<br />

PIA Garantieanleihen und den PIA Focus Invest Produkten der offene<br />

Immobilienfonds Real Invest <strong>Austria</strong> besonders erfolgreich, was die<br />

momentanen Anlagepräferenzen gut wiedergibt. Wesentlich gestützt<br />

wurde der Provisionsüberschuss 2011 durch den Platzierungserfolg<br />

eigener Emissionen. So haben wir neben den steuerbegünstigten<br />

Wohnbauanleihen einfach und transparent ausgestattete Erfolgs­<br />

Anleihen, Pfandbriefe und strukturierte Anleihen mit Inflations­ bzw.<br />

Kapitalgarantie herausgegeben, die dem augenblicklichen Zinsumfeld<br />

und dem hohen Sicherheitsbedürfnis besonders entgegenkamen.<br />

Das Volumen der ausstehenden Anleihen war im Durchschnitt 2011<br />

um 9% höher als im Vorjahr.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

61


Konzernlagebericht<br />

Konzernlagebericht (FORTSETZUNG)<br />

Ausgehend von der stabilen Ertragsentwicklung drückten höhere<br />

Betriebsaufwendungen (+7,0% auf 910 Mio €) das Betriebsergebnis.<br />

Zum einen verzerrt die Einbeziehung von kleineren Dienstleistungsfirmen<br />

in den Konsolidierungskreis und in diese Division das<br />

Bild (DC elektronische Zahlungssysteme GmbH und die Cards &<br />

Systems EDV­Dienstleistungs GmbH), weil dafür keine rückwirkende<br />

Anpassung (Recast) vorgenommen wurde. Zum anderen – und<br />

positiv zu bewerten – machen sich unsere Initiativen zum Ausbau<br />

der Marktstellung bemerkbar: So wurde der Filialvertrieb durch Neueinstellungen<br />

sowie durch den internen Transfer dafür besonders<br />

ausgebildeter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in kundennahe Funktionen<br />

– besonders im Bereich KMB – aufgestockt. Darüber hinaus<br />

haben wir junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rahmen des<br />

Programms „BestStart“ in die Division übernommen. Dem stand<br />

eine Rückverlagerung von Stabsfunktionen in die zentralen Competence<br />

Lines (Corporate Center) gegenüber, sodass der Personalstand<br />

im Verlauf von 2011 um 189 FTE (+5,0%) gestiegen ist.<br />

Der Kreditrisikoaufwand war 2011 in PKMB mit 161 Mio € um<br />

103 Mio € oder 39% geringer als in der Vergleichsperiode des Vorjahres,<br />

was eine wesentliche Entlastung der GuV brachte. Die Risikokosten<br />

(Cost of Risk) betrugen nur mehr 74 Basispunkte, wesentlich<br />

weniger als im Vorjahr (120 bp). Hinter dieser Entwicklung steht ein<br />

positiver wirtschaftlicher Trend: Unterstützt durch die Konjunktur und<br />

die sukzessive verbesserte Beschäftigungs­ und Einkommensentwicklung<br />

in Österreich in den letzten Jahre entwickelten sich die<br />

Ausfallsraten bei Privatpersonen relativ gut. Dies wurde durch die<br />

Effekte der Auf­ und Abwertung des Schweizer Franken überlagert,<br />

die aus methodischen Gründen noch mit Hebelwirkung (in der Entwicklung<br />

der laufenden Nettozuführungen zu den Kreditrisikovorsorgen<br />

wie auch der Risikoaktiva) zu Buche schlug. Eine Änderung der<br />

Basel 2­Modellparameter und die Umstellung des quantitativen<br />

Modells wurden diesen Sondereinflüssen besser gerecht. Die Bekanntgabe<br />

einer Interventionsgrenze von 1,20 CHF/EUR durch die<br />

SNB am 6. September 2011 hat die Wechselkursentwicklung seitdem<br />

umgekehrt. Die Kreditrisikovorsorgen waren im 4. Quartal nach<br />

Auflösung von Rückstellungen sehr niedrig, was auch das Jahresergebnis<br />

weiter gesenkt hat. (Auch die durchschnittlichen RWA der<br />

Berichtsperiode haben gegenüber dem CHF­bedingt hohen Vergleichswert<br />

des Vorjahres stark nachgegeben (–8,2%)).<br />

➔ Zusammengefasst war das Betriebsergebnis des Geschäftsfelds<br />

PKMB um 33 Mio € oder –11% geringer als im Vorjahr, doch<br />

bewirkte der noch stärkere Rückgang des Kreditrisikoaufwands<br />

(103 Mio €), dass sich die operative Leistung (Betriebsergebnis<br />

nach Kreditrisikoaufwand) im Vorjahresvergleich um 70 Mio € auf<br />

106 Mio € verbesserte. Die nicht-operativen GuV­Positionen ändern<br />

das Resultat zusammengenommen wenig: Bei Rückstellungen<br />

ergab sich ein positiver Betrag von +4 Mio €, nach –7 Mio € im<br />

Vorjahr. Dem stand ein Rückgang im Finanzanlageergebnis um<br />

–11 Mio € auf 3 Mio € gegenüber – ein Echoeffekt von Einmal­<br />

62 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

erträgen im 1. Quartal 2010 (<strong>real</strong>isierte Verkaufsgewinne aus Aktienbeständen<br />

einer Tochtergesellschaft). Das Ergebnis vor Steuern<br />

stieg daher gegenüber Vorjahr – etwa so stark wie das Betriebsergebnis<br />

nach Kreditrisikoaufwand – um 69 Mio € auf 112 Mio €.<br />

� Die strikte Orientierung am Kundenbedarf, die Verständlichkeit<br />

der Produkte, die Nutzung der neuen Kommunikationsmittel und generell<br />

die Steigerung der Kundenzufriedenheit standen auch 2011<br />

im Zentrum unserer Anstrengungen in Vertrieb, Marketing und<br />

Produktentwicklung. Im Privatkundengeschäft haben wir „Smart<br />

<strong>Bank</strong>ing“ in einer Pilotphase bei rund 60.000 identifizierten Zielkunden<br />

in Wien sehr erfolgreich lanciert. Dieses Konzept führt die<br />

Kunden im Realtime­Kontakt aus der BA­App/Apple­, Android­ oder<br />

Nokia­Welt hin zum persönlichen Betreuerdialog im OnlineB@nking<br />

über Telefon oder SMS – 24 Stunden täglich und unabhängig von<br />

den Filialöffnungszeiten. Die dabei erreichte hohe Aktivierungs­ und<br />

Cross­Sellingquote sowie die Entlastung der Filialen vom Standardgeschäft<br />

lassen die bedeutende Rolle dieser Vertriebsschiene in<br />

Zukunft erahnen.<br />

Weitere Schwerpunkte des Jahres waren die Akquisition mit dem<br />

strukturierten „Neukundendialog“, der die Kunden über das ganze<br />

erste Jahr begleitet, sowie thematische Kampagnen wie „Schöner<br />

Wohnen“ und Vorsorgen (Versicherungen). Wir verfügen über zahlreiche<br />

Feedback­Instrumente mit dem Ziel der Customer Retention.<br />

Unter anderem haben wir als erste <strong>Bank</strong> in Österreich Rückkoppelungsschleifen<br />

im Anschluss an die Kundengespräche eingeführt.<br />

Unter dem Titel „<strong>Bank</strong>ing <strong>with</strong>out Borders“ haben wir zunächst in<br />

fünf Wiener Filialen begonnen, fremdsprachliche Kunden in ihrer<br />

eigenen Sprache zu betreuen und eine kostengünstige Zahlungsverkehrslösung<br />

in Kooperation mit UniCredit­Filialen in Serbien,<br />

Kroatien, Bosnien und der Türkei angeboten (ethnic banking).<br />

Zur Betreuung der vermögensbildenden Kunden (Affluent) haben<br />

wir in Kooperation mit nationalen und internationalen Hochschulen<br />

stark in die Weiterbildung unserer Kundenbetreuer mit dem<br />

Schwerpunkt Anlageberatung investiert, 60% sind bereits zertifiziert.<br />

Nicht zuletzt haben wir unsere Erfolgsanreize von produktorientierten<br />

Vertriebszielen vollständig auf Kundenzufriedenheit und<br />

Teamleistung umgestellt.<br />

Nach der Integration des Mittelstandssegments in die PKMB­<br />

Division (vorbereitet 2010, abgeschlossen Anfang 2011) unterhalten<br />

wir 31 Filialen und 23 Geschäftsstellen speziell zur Betreuung der<br />

Klein­ und Mittelbetriebe. Das spezialisierte Betreuerteam – inklusive<br />

Finanzierungs­, Factoring­, Leasing­ und Treasuryspezialisten –<br />

setzt eine breite Produktpalette ein, wobei die Beratung in Bezug<br />

auf Finanzplanung, Liquiditäts­ und Risikomanagement wesentlicher<br />

Bestandteil der Kundenbeziehung ist. Geförderte Kredite, die KMU­<br />

Milliarde, Umbrella Facility, Außenhandelsfinanzierung und FX­<br />

Riskmanagement werden auf den Mittelstand zugeschnitten.


Private <strong>Bank</strong>ing<br />

(Mio €) 2011 2010 VERÄNDERUNG<br />

Betriebserträge 149 140 +9 +6,7%<br />

Betriebsaufwendungen –100 –101 +1 –0,5%<br />

Betriebsergebnis 49 39 +10 +25,3%<br />

Kreditrisikoaufwand –4 –2 –2 n.a.<br />

Betriebsergebnis nach<br />

Kreditrisikoaufwand 45 37 +8 +21,5%<br />

Ergebnis vor Steuern 47 39 +8 +21,4%<br />

Ø Total Financial Assets 16.995 16.514 +481 +2,9%<br />

Ø Kundenforderungen 389 369 +19 +5,2%<br />

Ø Risikoaktiva (RWA) 484 535 –50 – 9,4%<br />

Ø Eigenkapital 131 123 +9 +7,3%<br />

n.a. = nicht aussagekräftig<br />

Die Private <strong>Bank</strong>ing Division stellt mit ihren beiden renommierten<br />

Marken, mit dem <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Private <strong>Bank</strong>ing – Private <strong>Bank</strong>ing<br />

einer Großbank – und mit der Schoellerbank – der traditionellen<br />

Privatbank –, die dritte Säule des österreichischen Kundengeschäfts<br />

dar. Auch im Private <strong>Bank</strong>ing umfasst das Leistungsspektrum nicht<br />

nur Anlageberatung, sondern sämtliche <strong>Bank</strong>dienstleistungen vom<br />

Konto bis hin zu Finanzierungen, die in einem speziellen Beratungskonzept<br />

auf den individuellen Bedarf der Kunden zugeschnitten sind.<br />

An 25 Standorten in Österreich ist die Division mit 556 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern für das TopSegment des Privatkundengeschäfts<br />

zuständig. Mit einem verwalteten Kundenvermögen von rund<br />

17 Milliarden € (TFA Ende 2011 16,9 Mrd €) und fast 36.000 vermögenden<br />

Privatkunden (Marktanteil 19%) ist sie Marktführer in<br />

Österreich. Abgesehen vom täglichen Geschäft ist die Private <strong>Bank</strong>ing<br />

Division mit ihrer Verantwortung für vermögende Privatkunden<br />

und Stiftungen ein beachteter Imageträger der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>.<br />

� Das Geschäftsfeld war 2011 von den volatilen Rahmenbedingungen<br />

im Anlageuniversum gefordert. Doch stellten der (letztlich vorübergehende)<br />

Kurseinbruch bei den risikotragenden Anlageklassen,<br />

die Unsicherheiten in Zusammenhang mit der Staatsschuldenkrise<br />

und die weit verbreitete Skepsis unter den Kunden hinsichtlich der<br />

langfristigen Folgen der expansiven Geldpolitik einen guten Ansatzpunkt<br />

gerade für das Private <strong>Bank</strong>ing dar – von den speziellen<br />

Private <strong>Bank</strong>ing­Kompetenzen über Emissionen bis zu den Direkteinlagen.<br />

Die Erträge konnten 2011 kräftig gesteigert werden<br />

(+6,7%), was sich bei leicht rückläufigen Kosten auf das Betriebsergebnis<br />

(+25,3%) bis hinunter zum Ergebnis vor Steuern in einer<br />

kräftigen Steigerung (+21,4%) auswirkte.<br />

� 2011 war aus Anlegersicht enttäuschend, kein Katastrophenjahr<br />

wie 2008, aber ein Jahr mit Entzauberung bisheriger Anlagefavoriten.<br />

Die Volatilität als Maß für Unberechenbarkeit stieg nach einer<br />

ruhigen Jahreshälfte mit der Eskalation der Staatsschuldenkrise<br />

im Spätsommer sprunghaft an. Waren Aktien im 1. Halbjahr noch<br />

der Hoffnungsträger, wurden sie im 2. Halbjahr von der erneuten<br />

Risikoaversion erfasst. Der MSCI­Weltaktienindex war in Lokalwährung<br />

Ende 2011 um –8,5% niedriger als Ende 2010, und das nur<br />

aufgrund der gut gehaltenen Wall Street. Trotz guter Konjunktur<br />

und zeitweise gewaltiger Kapitalzuflüsse fiel der Subindex für BRIC­<br />

Börsen um –19,5%, der MSCI Emerging Europe nicht viel weniger<br />

(–18,6%). Der EuroStoxx büßte –17,7%, der ATX –35,7% ein.<br />

Spiegelbildlich zu den Aktien und ebenso entgegengesetzt in den<br />

beiden Jahreshälften entwickelten sich die Renten. Während die<br />

Euro­Benchmarkanleihe aufgrund der Flucht in die Qualität rund<br />

um die Staatsschuldenkrise im Gesamtjahr eine Wertsteigerung<br />

von 14,0% erbrachte, rentierten nicht­finanzielle €­Corporate<br />

Bonds mit 2,5% (Kurs+Kupon) im Durchschnitt noch nicht viel<br />

mehr als Cash, mehr brachten schon Jumbo­Pfandbriefe (+3,8%).<br />

Rohstoffe waren als Anlagekategorie ebenso im Minus (Rogers<br />

€­hedged –5,3%) wie Hedgefonds (HFRX, € –8,7%). Der Goldpreis<br />

markierte Anfang September 2011 zwar ein Allzeithoch bei<br />

1.920 $/oz. (+35% seit Jahresbeginn), im Ultimovergleich blieben<br />

davon aber gerade 10,2%.<br />

� Die Total Financial Assets (TFA, Periodendurchschnitte) waren<br />

Ende 2011 mit 16,9 Mrd € trotz des Einbruchs der Marktpreise im<br />

3.Quartal etwa so hoch wie Ende 2010 (–0,1%). Im Jahresdurchschnitt<br />

ergab sich ein Anstieg im Vorjahresvergleich um 2,9% auf<br />

17,0 Mrd €. Die Zusammensetzung der Total Financial Assets hat<br />

sich im Einklang mit der Liquiditätspräferenz der Kunden leicht verschoben:<br />

Auf Direkteinlagen entfielen zuletzt 36%, vor einem Jahr<br />

waren es noch 32% – umgekehrt gab der Anteil der Assets under<br />

Custody (Wertpapier­Direktanlagen/Depotgeschäft) leicht nach, auf<br />

35% nach 38% Mitte des Jahres. Der Beitrag der Assets under<br />

Management (Fonds und Vermögensverwaltung) blieb unverändert,<br />

was die naturgemäß langfristige Ausrichtung bestätigt. Die – wahrscheinlich<br />

vorübergehende – Verlagerung von der Wertpapieranlage<br />

zur Liquidität spiegelt die Verunsicherungen angesichts des außergewöhnlichen<br />

Umfelds wider. Die Zurückhaltung war im 3. Quartal<br />

am stärksten und zeigt seitdem Anzeichen einer Lockerung. Ein<br />

ähnlicher Verlauf ist auch in der Struktur der Erträge zu finden.<br />

� Die Betriebserträge konnten im unterjährigen Quartalsverlauf mit<br />

zunehmenden Raten gesteigert werden (4. Quartal + 9,3% im Vorjahresvergleich).<br />

Im Gesamtjahr lagen sie mit 149 Mio € um 6,7%<br />

über Vorjahr. Darunter nahm der Nettozinsertrag um 36,9% zu.<br />

Dahinter stand einerseits ein Volumensanstieg bei Direkteinlagen,<br />

unter anderem aufgrund einer erfolgreichen Termineinlagen­Aktion<br />

der Schoellerbank sowie allgemein der abwartenden Haltung vieler<br />

Kunden. Andererseits stützte die Zinsentwicklung (höhere Einlagenmargen<br />

aufgrund der Referenzsatzentwicklung) den Nettozinsertrag.<br />

Das schlug viel stärker durch als in anderen Geschäftsfeldern,<br />

zumal die spiegelbildlichen negativen Spread­Effekte in der Private<br />

<strong>Bank</strong>ing Division aufgrund der geringen Kreditvergabe keine Rolle<br />

spielen. Dem standen, wie nicht anders zu erwarten, niedrigere Provisionseinnahmen<br />

gegenüber. Der Provisionsüberschuss, mit einem<br />

Anteil von 59% die wichtigste Größe des operativen Geschäfts, war<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

63


Konzernlagebericht<br />

Konzernlagebericht (FORTSETZUNG)<br />

um 7,3% geringer als im Vorjahr. Er umfasst nicht nur die Erträge<br />

aus dem Fonds­ und Vermögensverwaltungsgeschäft, die sich stetig<br />

entwickeln, sondern spiegelt auch die Umsatztätigkeit und somit die<br />

Dispositionen der Anleger wider, die stark von der jeweiligen Stimmungslage<br />

auf dem Kapitalmarkt abhängen. So steuerte das Brokeragegeschäft<br />

deutlich weniger zum Provisionsaufkommen bei.<br />

Während die Betriebserträge trotz des schwierigen Umfelds gesteigert<br />

werden konnten (+6,7%) blieben die Kosten 2011 stabil.<br />

Sie nahmen sogar leicht ab (–0,5%), obwohl der Personalstand aufgrund<br />

der Einstellung von Experten Ende 2011 um 12 FTE (+2,2%)<br />

höher war als 2010. Abzüglich des Kreditrisikoaufwands in Höhe<br />

von 4 Mio € ergibt sich für 2011 ein Ergebnis vor Steuern von<br />

47 Mio € (+21,4%). Als Geschäftszweig mit der naturgemäß höchsten<br />

Beratungs­ und Personalintensität arbeitete Private <strong>Bank</strong>ing 2011<br />

mit einer Cost/Income­Ratio von 67,4% – was eine Verbesserung<br />

um 4,9 Prozentpunkte im Vorjahresvergleich bedeutet. Die Eigenkapitalrendite<br />

vor Steuern betrug im Berichtsjahr 35,6% nach 31,5%<br />

im Vorjahr. Das Geschäftsfeld Private <strong>Bank</strong>ing erwirtschaftete einen<br />

EVA von 32 Mio € und einen RARORAC von 84%.<br />

Performance wichtiger Anlageklassen 2011<br />

Jahresperformance<br />

170<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1<br />

2010<br />

2011<br />

Aktien: Euro Stoxx<br />

10-jährige €-Benchmark Anleihe<br />

10-jährige Griechenlandanleihe<br />

64 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

Gold (USD/oz.)<br />

Schweizer Franken in Euro<br />

BBB-Unternehmensanleihen<br />

Rohstoffe, Rogers, €<br />

Bei Anleihen und Aktien:<br />

Total Return, also Kurs + reinvestierter Kupon bzw. Kurs + reinvestierte Dividende<br />

Ø 1. Quartal 2010=100<br />

Gold ($)<br />

Schweizer<br />

Franken/€<br />

€-BenchmarkanleiheUnternehmensanleihen<br />

Aktien<br />

Rohstoffe<br />

Griechenland<br />

� Die Anlagestrategie und Betreuungsphilosophie der Private<br />

<strong>Bank</strong>ing Division fokussieren stets auf den Vermögenserhalt vor der<br />

kurzfristigen Performance und setzt auf Beherrschung der Risiken<br />

durch breite Diversifikation. Entlang der Prozesskette des Private<br />

<strong>Bank</strong>ing beginnt dies mit der professionellen Bedarfsanalyse und<br />

mit übersichtlichen Vertragsstrukturen im ganzen Spektrum von<br />

Depotkunden bis zu diskretionären Mandaten. Am Ende dieser Prozesskette<br />

steht mit dem Financial Planning Beratungskonzept<br />

ein Instrument zur Verfügung, das eine ganzheitliche Beratung der<br />

wertvollsten Kundinnen und Kunden ermöglicht. Am österreichischen<br />

Markt kann aktuell von keinem Mitbewerber eine Beratung<br />

in diesem Umfang und in dieser Qualität angeboten werden.<br />

Als Marktführer im Segment Privatstiftungen hat die Division im<br />

Mai 2011 ein Kompetenzzentrum für Stiftungen gegründet, dessen<br />

Expertenteam für wirtschaftliche und rechtliche Fragen – insbesondere<br />

die Vermögensweitergabe über Generationen hinweg – in<br />

ganz Österreich auftritt. Die gezielte Betreuung der österreichischen<br />

Privat stiftungen ist ein strategischer Schwerpunkt der Private<br />

<strong>Bank</strong>ing Division.<br />

Zum Ausbau der Marktstellung hat Private <strong>Bank</strong>ing im Verlauf von<br />

2011 weitere Initiativen gesetzt: Nach der Einführung der laufenden<br />

Kontrolle der Kundenportfolios durch eigene Portfolioanalysten<br />

sowie im internationalen Verbund der UniCredit­Experten bringt das<br />

Konzept der Preferred Partner eine Vereinfachung und Qualitätssteigerung.<br />

Die Konzentration auf zehn exzellente Fondsgesellschaften<br />

als Partner ermöglicht die optimale Abstimmung auf die aktuelle<br />

Markteinschätzung der divisionalen Expertinnen und Experten und<br />

präzises Qualitätsmanagement sowie Qualitätskontrolle. Im gesamten<br />

Vermögensmanagement sichert die globale Anlagestrategie<br />

(GIS) der UniCredit Private <strong>Bank</strong>ing Division den internationalen<br />

Blickwinkel. Genau auf Basis dieser beiden Komponenten wurde<br />

auch das Vermögensmanagement 5Invest konzipiert. Kundinnen<br />

und Kunden haben die Wahl, abhängig von der Risikobereitschaft<br />

und den individuellen Anlagezielen, auf die für sie passende Veranlagungsstrategie<br />

zu bauen. Die Qualität der 5Invest­Portfolios<br />

wurde auch durch das unabhängige Institut für Vermögensaufbau<br />

geprüft und zertifiziert.<br />

Ende November 2011 erhielt die Schoellerbank, bereits zum siebten<br />

Mal in Folge, die Höchstnote „summa cum laude“ von der deutschen<br />

Publikation „Elite Report“ – gemäß der erreichten Punktezahl<br />

ist sie damit unter 349 bekannten Anbietern aus vier Ländern einer<br />

der fünf besten Vermögensverwalter im deutschsprachigen Raum<br />

und die beste Privatbank in Österreich. Seit Dezember 2011 fungiert<br />

die Schoellerbank als alleiniger Ansprechpartner in Österreich<br />

für vermögende Kundinnen und Kunden der UniCredit in Zentral­<br />

und Osteuropa (CEE). Die Schoellerbank wurde damit als Private<br />

<strong>Bank</strong>ing­Kompetenzzentrum für Kundinnen und Kunden aus Zentral­<br />

und Osteuropa etabliert.


Corporate & Investment <strong>Bank</strong>ing (CIB)<br />

(Mio €) 2011 2010 VERÄNDERUNG<br />

Betriebserträge 1.095 1.082 +14 +1,3%<br />

Betriebsaufwendungen –390 –361 –29 +8,0%<br />

Betriebsergebnis 705 721 –15 –2,1%<br />

Kreditrisikoaufwand –131 –146 +15 –10,1%<br />

Betriebsergebnis nach<br />

Kreditrisikoaufwand 574 574 –1 –0,1%<br />

Ergebnis vor Steuern 513 550 –37 –6,7%<br />

Ø Kundenforderungen 41.756 42.132 –376 –0,9%<br />

Ø Risikoaktiva (RWA) 24.797 27.232 –2.436 –8,9%<br />

Ø Eigenkapital 2.171 2.063 +109 +5,3%<br />

Im Verlauf von 2011 sah sich das Geschäftsfeld Corporate & Investment<br />

<strong>Bank</strong>ing (CIB) einem zunehmend schwierigen Umfeld gegenüber, das<br />

es aber ausgezeichnet gemeistert hat. Die Unternehmenskunden waren<br />

bereits mit guter Liquiditätsausstattung in das Jahr gegangen, weshalb<br />

die Kreditnachfrage schon in der guten ersten Jahreshälfte schwach<br />

war. In der zweiten Jahreshälfte reagierten die Firmen aufgrund der<br />

mehrfach geschilderten Verunsicherung infolge der eskalierenden<br />

Staatsschuldenkrise und der einsetzenden Konjunkturabschwächung<br />

zunehmend zögerlich bei der Umsetzung ihrer Unternehmens­ und Investitionspläne,<br />

auch der Außenhandel und die daran hängenden Transaktionsvolumina<br />

schwächten sich ab. Gewissermaßen wiederentdeckt<br />

wurde der Kapitalmarkt als Finanzierungsquelle mit mehreren Corporate<br />

Bonds, an denen CIB maßgeblich beteiligt war. Das veränderte Zinsumfeld,<br />

die wieder anziehenden Risikoaufschläge des Kapitalmarktes und<br />

die gestiegenen Liquiditätskosten stellten aber nicht nur die Kunden vor<br />

eine neue Situation, sondern forderten auch das Treasury. Entlastet<br />

wurde die GuV durch den weiterhin sehr niedrigen Kreditrisikoaufwand.<br />

Bei stabilen Kundenforderungen konnten die durchschnittlichen Risikoaktiva<br />

(trotz der Umsetzung von Basel 2.5) stark reduziert werden.<br />

➔ 2011 übertrafen die Betriebserträge mit 1.095 Mio € den guten<br />

Vorjahreswert um +14 Mio € oder +1,3%. Dem Kostenauftrieb um<br />

8,0% stand eine Entlastung durch den stark rückläufigen Kreditrisikoaufwand<br />

(–10,1%) gegenüber, sodass die operative Leistung<br />

(Betriebsergebnis nach Kreditrisikoaufwand) auf dem hohen Vorjahresniveau<br />

gehalten werden konnte. Mit 574 Mio € trug CIB – auch nach<br />

Abgabe des KMU­Segments an die PKMB­Division – vier Fünftel<br />

(79%) zur operativen Leistung des österreichischen Kundengeschäfts<br />

beziehungsweise ein Viertel (26%) zur operativen Leistung der Gesamtbank<br />

(ohne Corporate Center) bei. Die CIB­Division war damit<br />

wiederum eine wesentliche Ertragsstütze der <strong>Bank</strong>. Das Ergebnis vor<br />

Steuern (513 Mio €) war aufgrund einiger Einmaleffekte im nicht­<br />

operativen Bereich um 6,7% niedriger als im Vergleichsjahr. Das Geschäftsfeld<br />

CIB erwirtschaftete 2011 wieder einen hohen Wertbeitrag<br />

(Economic Value Added, marginal EVA) von 229 Mio € und eine risikoadjustierte<br />

Rendite nach Kapitalkosten (RARORAC) von 13,87%.<br />

Dazu trug die verbesserte RWA­Effizienz wesentlich bei. *)<br />

*) Bei der Herleitung des EVA wird die Eigenkapitalbindung anhand der Ziel­Core Tier 1­Quote<br />

ausgehend von den durchschnittlichen Risikoaktiva (RWA) gerechnet.<br />

� Vor dem durchwachsenen Hintergrund entwickelte sich das kommerzielle<br />

Kerngeschäft 2011 verhältnismäßig gut. Die Betriebserträge<br />

lagen leicht über Vorjahr (+1,3%). Dafür waren die Subsegmente<br />

Finance&Advisory (F&A) und GTB (Global Transaction <strong>Bank</strong>ing)<br />

ausschlaggebend. In F&A war bei leicht höherem Nettozinsertrag<br />

verringerte Provisionsaufwand maßgeblich. GTB steuerte ein hervorragendes<br />

Zinsergebnis bei, das vor allem aus der einlagenseitigen<br />

Margenentwicklung herrührte. Im Bereich Markets standen einem starken<br />

Umschwung des Handelsergebnisses ins Positive ein geringerer<br />

Provisionsüberschuss und ein gesunkener Nettozinsertrag gegenüber.<br />

Betriebserträge in der Matrix: Product view/Network view<br />

Mio €<br />

Finance &<br />

Advisory<br />

Markets<br />

Global<br />

Transaction<br />

<strong>Bank</strong>ing<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

Summe<br />

Network 2011 452 54 315 822<br />

2010 458 67 309 835<br />

Counterparts 2011 54 219 … 274<br />

2010 25 222 … 247<br />

Summe 2011 506 274 315 1.095<br />

2010 483 290 309 1.082<br />

� In der Segment­GuV kam der Nettozinsertrag wieder an das gute<br />

Vorjahresniveau (+0,1%) heran. Mit 817 Mio € oder 75% der Betriebserträge<br />

ist er die wichtigste Ertragskomponente. Das Kreditvolumen,<br />

das Ende 2010/Anfang 2011 abgenommen hatte, konnte im<br />

4. Quartal wieder gesteigert werden und lag im Jahresdurchschnitt<br />

betrachtet nur mehr wenig unter Vorjahr (–0,9%). Darunter nahmen<br />

die Kredite an Immobilienkunden und öffentliche Haushalte aber kräftig<br />

zu. Mittel­/längerfristige Kredite gaben nur leicht nach, während<br />

Überziehungskredite im Zuge des strikteren Cash­Managements der<br />

Unternehmen stark zurückgeführt wurden. Die Zinsspanne verbesserte<br />

sich nach dem Rückgang im 1. Quartal 2011 in der zweiten Jahreshälfte<br />

wieder stark, was der Entwicklung der Zinskurve und der Referenzzinsen<br />

widerspiegelt, 2011 insgesamt war sie so hoch wie im<br />

Vergleichsjahr. Wie in den anderen Geschäftsfeldern der <strong>Bank</strong> verbesserten<br />

sich die Zinsspreads einlagenseitig stark. Dadurch konnte<br />

der Volumensrückgang bei kurzfristigen Einlagen überkompensiert<br />

werden. Auch kreditseitig konnte der Beitrag zum Nettozinsertrag<br />

gesteigert werden, dafür war angesichts der hohen Volumina auch nur<br />

eine geringe Spreadverbesserung bei mittel­/langfristigen Krediten<br />

maßgeblich. Dividenden und ähnliche Erträgen aus At­equity­Beteiligungen<br />

(44 Mio €) waren so hoch wie im Vorjahr.<br />

Der Provisionsüberschuss (220 Mio €) war 2011 um 11,9% rückläufig.<br />

Darin schlug sich ganz klar die Zurückhaltung der Kunden bei<br />

Wertpapiertransaktionen und Absicherungsoperationen infolge der zunehmenden<br />

Marktvolatilität und Unklarheit angesichts der eskalierenden<br />

Staatsschuldenkrise nieder. Zu dem längerfristigen Rückgang des<br />

Provisionsüberschusses haben unter anderem auch strukturelle Gründe<br />

65


Konzernlagebericht<br />

Konzernlagebericht (FORTSETZUNG)<br />

beigetragen, so z.B. der geringere Einsatz von Derivaten oder die unbefriedigende<br />

Ertragslage ausländischer Brokerhäuser, die der CIB zugeordnet<br />

sind (z.B. CJSC Securities Russia). Auch ein methodischer<br />

Faktor, nämlich die Umstellung der Erfassung von Kredit­Bereitstellungsprovisionen,<br />

geht zulasten des Provisionsüberschusses. Im späteren<br />

Jahresverlauf belebte sich das provisionswirksame Geschäft<br />

wieder: So war CIB bei Kapitalmaßnahmen (darunter OMV, Lenzing,<br />

Immofinanz) sowie bei der Emission und Platzierung wichtiger Unternehmensanleihen<br />

(Egger, Alpine, Strabag, Wienerberger) führend beteiligt<br />

und konnte seine Rolle als Preferred Partner am Kapitalmarkt<br />

bestätigen. Das CIB­Handelsergebnis konnte von einem Fehlbetrag<br />

2010 in Höhe von –44 Mio € auf plus 5 Mio € 2011 gedreht werden.<br />

Der Fehlbetrag im Vergleichsjahr war überwiegend markttechnisch<br />

bestimmt und stand in der ersten Jahreshälfte 2010 im Zusammenhang<br />

mit den damals hohen handelsinduzierten Zinserträgen. Mittlerweile<br />

sind die Eigenhandelsaktivitäten aus der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> an die<br />

Standorte der überregionalen CIB­Division abgegeben worden.<br />

Die Betriebsaufwendungen waren 2011 mit 390 Mio € um 8,0%<br />

höher als ein Jahr zuvor (ohne die <strong>Bank</strong>enabgabe für die rechtlich<br />

selbstständigen <strong>Bank</strong>entöchter des Geschäftsfelds um +7,5%).<br />

Maßgeblich dafür war der Anstieg des Personalaufwands um<br />

+10,8%, der Sachaufwand nahm aufgrund höherer IT­Kosten um<br />

+7,6% zu. Zu dem Anstieg hat auch die erstmalige Vollkonsolidierung<br />

einiger neuer Töchter in die CIB GuV 2011 beigetragen, für die<br />

die GuV 2010 nicht rückwirkend angepasst wurde (Immorating<br />

GmbH, BACA Realinvest Client GmbH). Außerdem wurden kundennahe<br />

Produktabteilungen (Finance & Advisory sowie Global Transaction<br />

<strong>Bank</strong>ing/GTB) punktuell personell verstärkt. Ende 2011 beschäftigte<br />

das Geschäftsfeld CIB 1.212 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

(FTE), darunter 211 FTE in den ausländischen Brokerhäusern<br />

und ehemaligen CAIB­Töchtern. Der Personalstand (arbeitszeitgewichtet)<br />

war Ende 2011 um 6 FTE niedriger als vor einem Jahr. Die<br />

Kostensteigerung ließ die Cost/Income­Ratio von 33,4% im Vorjahr<br />

auf 35,6% im Berichtsjahr steigen, die Kostenintensität liegt damit<br />

aber nach wie vor weit unter dem Gesamtbankdurchschnitt (55,9%).<br />

Der Kreditrisikoaufwand konnte 2011 gut im Griff gehalten werden:<br />

Mit 131 Mio € mussten um 10,1% weniger als 2010 zurückgestellt<br />

bzw. direkt abgeschrieben werden. Positiv wirkte sich insbesondere<br />

der Rückgang an neuen Restrukturierungsfällen aus. Der Rückgang ist<br />

in CIB auf den ersten Blick nicht so stark wie in anderen Divisionen,<br />

doch hatte der laufende Kreditrisikoaufwand bereits im Verlauf von<br />

2010 stark nachgegeben, als zuvor gebildete großvolumige Rückstellungen<br />

aufgelöst werden konnten. Die Risikokosten (Cost of Risk) sind<br />

mit gerade einmal 31 Basispunkten des durchschnittlichen Kreditvolumens<br />

auch langfristig gesehen sehr gering (Vorjahr 35 Basispunkte).<br />

Die operative Leistung – Betriebserträge nach Kreditrisikoaufwand<br />

– blieb 2011 auf dem guten Vorjahresniveau 574 Mio € zu. Hiervon<br />

waren nicht­operative Aufwendungen von –61 Mio € (2011:<br />

–24 Mio €) abzusetzen. Die Nettozuführung zu den Rückstellungen<br />

66 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

(–19 Mio € für Prozesskosten und ­risiken) war etwas geringer als im<br />

Vorjahr. Für Integrations­ und Restrukturierungsaufwendungen wurden<br />

15 Mio € in Zusammenhang mit der Restrukturierung des in CIB konsolidierten<br />

russischen Brokerhauses CJSC Securities Russia (ehemals<br />

Aton) angesetzt. Das Finanzanlageergebnis war 2011 mit –26 Mio €<br />

stärker negativ als im Vorjahr (–4 Mio €); darin sind Griechenlandabschreibungen<br />

in Höhe von –20 Mio € enthalten.<br />

➔ Das Ergebnis vor Steuern nahm wegen der höheren nicht­operativen<br />

Abzüge um 6,7% auf 513 Mio € ab. Obwohl die durchschnittlichen<br />

risiko­gewichteten Aktiva (bei nur wenig verändertem Kreditvolumen)<br />

um 8,9% reduziert werden konnten, war das zugeteilte<br />

Eigenkapital wegen methodischer Änderungen im Vorjahresvergleich<br />

deutlich höher (+5,3%). Die Eigenkapitalrendite (RoE vor Steuern)<br />

war somit niedriger als im Vorjahr (26,7%), aber mit 23,6% noch<br />

immer sehr zufriedenstellend.<br />

� Dank unserer guten Eigenkapitalausstattung können wir die österreichischen<br />

Unternehmen auch weiterhin offensiv mit Krediten versorgen.<br />

Rund um das Kernprodukt Kredit streben wir im Cross Selling<br />

die Erhöhung der kapitalmarktnahen Dienstleistungen an. Insgesamt<br />

achten wir besonders auf risikoadjustierte Eigenkapitaleffizienz.<br />

Zum Ausbau der Marktposition und der Steigerung der Profitabilität<br />

setzt die Division CIB auf verstärktes Cross Selling sowie die konsequente<br />

Nutzung der kompletten Wertschöpfungskette, die in der überregionalen<br />

Division abgedeckt wird. Im Firmenkundengeschäft intensivieren<br />

wir unsere Funktion als strategischer Finanzpartner und erste<br />

Adresse bei strukturierten Finanzierungen und bei Kapitalmarktmaßnahmen<br />

von Unternehmen. 2011 haben wir in Österreich an allen wesentlichen<br />

Eigenkapitalmarkt­Transaktionen maßgeblich teilgenommen.<br />

Mit der Einführung eines Senior-<strong>Bank</strong>er­Konzeptes werden CEOs/<br />

CFOs nationaler und internationaler Großunternehmen gezielter betreut.<br />

Mit der Initiative „strategische Finanzberatung“ optimieren wir gemeinsam<br />

mit dem Kunden die Finanzierungsstruktur gemäß seiner individuellen<br />

Unternehmensstrategie. Ein weiterer Fokus liegt auf dem<br />

Cross-Border-Geschäft: Mit der „Umbrella Facility“ haben wir eine<br />

grenzüberschreitende Finanzierungslinie lanciert, die von CEE­Niederlassungen<br />

österreichischer Unternehmen vorerst in zehn CEE­Ländern<br />

besonders unkompliziert und kurzfristig gezogen werden kann. In der<br />

Exportfinanzierung ist die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Marktführer, sie wickelt fast<br />

jeden zweiten von der OeKB gedeckten Exportkredit ab, über CEE<br />

hinaus bis in die Wachstumsmärkte Asiens und die Zukunftsmärkte<br />

Afrikas. In GTB wird das internationale Netzwerk bereits intensiv genutzt.<br />

Die Beratung und Finanzierung der Kommunen im öffentlichen<br />

Sektor (Stichwort „Gemeindemilliarde“) und die kommerzielle Immobilienkundenbetreuung<br />

sind weitere strategische Schwerpunkte. Als stabile<br />

Kernstütze erwies sich 2011 abermals die kommerzielle Immobilienfinanzierung.<br />

So konnte der Bereich „Real Estate“ sein vom Jahr<br />

2009 auf 2010 mehr als verdoppeltes Neukreditvolumen auf einem<br />

sehr hohen Level von 2,2 Mrd € stabil halten und den Volumensanteil<br />

von CEE­Finanzierungen gegenüber 2010 sogar noch um 10% auf<br />

740 Mio € steigern.


Zentral- und Osteuropa (CEE)<br />

(Mio €) 2011 2010 VERÄNDERUNG wkber *)<br />

Betriebserträge 4.722 4.691 +32 +0,7% +5,2%<br />

Betriebsaufwendungen –2.195 –2.128 –67 +3,2% +7,5%<br />

Betriebsergebnis 2.527 2.563 –35 –1,4% +3,2%<br />

Kreditrisikoaufwand –1.055 –1.426 +371 –26,0% –23,9%<br />

Betriebsergebnis nach<br />

Kreditrisikoaufwand 1.472 1.137 +335 +29,5% +37,8%<br />

Ergebnis vor Steuern 1.462 1.143 +319 +28,0% +36,4%<br />

Ø Kundenforderungen 67.217 63.151 +4.066 +6,4% +10,2%<br />

Ø Risikoaktiva (RWA) 81.495 75.226 +6.269 +8,3% +13,1%<br />

Ø Eigenkapital 11.932 11.027 +904 +8,2% …<br />

*) WKBER (wechselkursbereinigt) = zu konstanten Wechselkursen<br />

Das Geschäftsfeld Zentral­ und Osteuropa (CEE) setzte seine stetige<br />

Aufwärtsentwicklung im dritten Jahr nach der 2009er­Rezession trotz<br />

vielfältiger externer Belastungsfaktoren fort. CEE trug 2011 mit einem<br />

Ergebnis vor Steuern von 1,5 Mrd € gut zwei Drittel zum Ergebnis<br />

der gesamten Kundengeschäftsfelder (<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> ohne Corporate<br />

Center) bei und war mit einer Steigerungsrate von +28,0% (wechselkursbereinigt<br />

+36,4%) wiederum der entscheidende Wachstumsträger.<br />

Diese Performance ist umso beeindruckender, als sich auch unsere<br />

Tochterbanken in CEE der schwierigen Rahmenbedingungen des<br />

2. Halbjahres 2011 nicht ganz entziehen konnten. Zusätzlich zu der<br />

Konjunkturabschwächung waren die indirekten Auswirkungen der<br />

westeuropäischen Staatsschuldenkrise zu spüren, und zwar in Bezug<br />

auf den Kapitalverkehr, die Refinanzierungsbedingungen sowie die<br />

Zins­ und Wechselkursentwicklung. Nicht zuletzt nahmen fiskalisch<br />

oder geldpolitisch motivierte Eingriffe in einigen Ländern zu (<strong>Bank</strong>enabgabe,<br />

Mindestreserveerhöhungen, Produkteinschränkungen, Zinscaps,<br />

FX­Zwangskonvertierung …). Je nach der volkswirtschaftlichen<br />

Produktionsstruktur, der Größe und Autonomie sowie dem internationalen<br />

Öffnungsgrad der Länder divergierten die Volkswirtschaften<br />

2011 wie schon im Jahr davor in regionaler Hinsicht stark, somit<br />

auch die Abschlüsse unserer Tochterbanken. Das kommt auch in den<br />

Wechselkursen zum Ausdruck. Fast alle Währungen werteten im Jahresdurchschnitt,<br />

der für die Konvertierung der GuV zugrundegelegt<br />

wird, ab (Ausnahmen Tschechische Krone, Serbischer Dinar und die<br />

Währungen mit Currency Board). Die Türkische Lira verlor gegenüber<br />

dem Euro um 14,5% an Wert, bedingt vor allem durch die geldpolitische<br />

Abwehr unerwünschter Kapitalzuflüsse und ein hohes Leistungsbilanzdefizit.<br />

In der GuV des Geschäftsfelds kostete die jahresdurchschnittliche<br />

Abwertung je nach regionaler Zusammensetzung<br />

der GuV­Position knapp 4 bis gut 5 Prozentpunkte der Veränderungsraten,<br />

bei den großen Aggregaten wie Erträgen, Kosten oder Risikoaktiva<br />

beträgt der Wechselkurseffekt –4,5 Prozentpunkte.<br />

� Für die starke Verbesserung des Ergebnisses bot die stabile<br />

Ertragslage die Grundlage: Die Betriebserträge stiegen wechselkursbereinigt<br />

um +5,2%, zu laufenden Kursen um 0,7%. Die Betriebsaufwendungen<br />

nahmen 2011 mit etwas höheren Raten als<br />

die Erträge zu, die Kostenintensität blieb aber nach wie vor niedrig.<br />

Somit verbesserte sich das Betriebsergebnis zu konstanten Wechselkursen<br />

um +3,2%, zu laufenden Kursen war es aufgrund der<br />

Abwertungen etwas niedriger als im Vergleichsjahr (–1,4%).<br />

Die Verbesserung der operativen Leistung 2011 fand somit im Kreditrisikoaufwand<br />

statt, der um –371 Mio € oder –26,0% niedriger<br />

war als 2010. Der Kreditrisikoaufwand absorbierte einen immer<br />

noch hohen, aber deutlich geringeren Anteil des guten Betriebsergebnisses<br />

(im Berichtsjahr 42% nach 56% im Vorjahr).<br />

� Der Rückblick auf die Entwicklung des Geschäftsfelds CEE in<br />

den letzen fünf Jahren (Tabelle) lässt die Aufbauphase bis einschließlich<br />

2008 erkennen, die durch die Rezession infolge der<br />

Finanzmarktkrise unterbrochen wurde. Auf den Rückschlag 2009<br />

folgte die Wiedererholung in den letzten beiden Jahren. Die Erträge<br />

erreichten 2008 ihren Höchststand (farblich markiert), der Rückgang<br />

im Krisenjahr war bei den Erträgen nicht dramatisch und<br />

konnte 2011 fast wieder ausgeglichen werden. Aufgrund des damaligen<br />

scharfen Kostensenkungsprogramms legte das Betriebsergebnis<br />

2009 noch einmal auf 2,7 Mrd € zu. Auch in den letzten<br />

beiden Jahren blieb es mit etwas mehr als 2,5 Mrd € auf hohem<br />

Niveau und übertraf jenes von 2008. Die Rezession 2009 leitete<br />

dennoch eine neue Zeit im CEE­Geschäft ein. Der Kreditrisikoaufwand<br />

verdreifachte sich 2009, hauptsächlich durch die zuvor<br />

getätigten jüngsten Akquisitionen verursacht, und beanspruchte<br />

1,7 Mrd € des Betriebsergebnisses, sodass die operative Leistung<br />

(Betriebsergebnis nach Kreditrisikoaufwand) auf einen Tiefststand<br />

fiel. 2010 und 2011 konnte der Kreditrisikoaufwand um zusammengenommen<br />

–40% zurückgeführt werden. Doch war das von<br />

beiden Seiten – Ertragslage und Kreditrisiko – noch nicht genug,<br />

um wieder an das Betriebsergebnis von 2008 in Höhe von knapp<br />

2 Mrd € heranzukommen.<br />

Geschäftsfeld CEE – längerfristig gesehen (Mio €)<br />

2006 pf 2007 2008 2009 2010 2011<br />

Betriebserträge 2.788 3.367 4.732 4.620 4.691 4.722<br />

Betriebsaufwendungen –1.557 –1.729 –2.224 –1.951 –2.128 –2.195<br />

Betriebsergebnis 1.230 1.638 2.508 2.669 2.563 2.527<br />

Kreditrisikoaufwand –177 –211 –537 –1.718 –1.426 –1.055<br />

Operative Leistung * ) 1.053 1.427 1.971 951 1.137 1.472<br />

Volumen (RWA), Mrd € 42,7 46,6 67,7 70,9 75,2 81,5<br />

Eigenkapital 3,6 7,1 9,4 10,0 11,0 11,9<br />

pf) 2006 pro forma: rückwirkend angepasst an den Konsolidierungskreis von 2007<br />

(Übernahme der CEE­Holdingfunktion für UniCredit), der in etwa dem heutigen Perimeter<br />

entspricht. *) Betriebsergebnis nach Kreditrisikoaufwand. / = Höchststand<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

67


Konzernlagebericht<br />

Konzernlagebericht (FORTSETZUNG)<br />

Die zugrundeliegende Geschäftsexpansion hat sich jedoch in CEE<br />

bis zuletzt stetig fortgesetzt: Das Volumen (gemessen an den<br />

durchschnittlichen risikogewichteten Aktiva) ist – auch über die<br />

Krisenjahre hinweg – gestiegen (um 14% per annum). Im Einklang<br />

damit haben wir auch das Eigenkapital der Division stetig<br />

dotiert. Mit 11,9 Mrd € (zugeteiltes Eigenkapital 2011) ist das<br />

Wachstum gut unterlegt.<br />

� Der Blick auf den Quartalsverlauf bestätigt dieses Bild:<br />

Die Volumina (ø RWA) haben sich seit dem Tiefpunkt im 3. Quartal<br />

2009 kräftig erholt und den Rückgang in weniger als einem Jahr<br />

wieder ausgeglichen, um anschließend auf einen etwas moderateren<br />

Wachstumspfad einzuschwenken. Im 4. Quartal 2011 waren<br />

sie um 8,0% höher als Ende 2010 und um fast ein Viertel<br />

(23,9%) höher als zum Tief im 3. Quartal 2009 (ergibt 10,0%<br />

p.a.). (Die Wechselkurseffekte – 2010 positiv, 2011 negativ –<br />

dürften über den Zeitlauf hinweg keine große Rolle spielen.)<br />

Die Betriebserträge der CEE­Division folgen seit der Erholung<br />

2010 einer Seitwärtsbewegung. Im 4. Quartal 2011 waren sie<br />

um –2,6% niedriger als vor einem Jahr, aber um 6,2% höher als<br />

Ende 2009. Hinter diesem Verlauf stehen ein stetig steigender<br />

Provisionsüberschuss und ein trendmäßig ebenfalls zunehmendes<br />

Handelsergebnis; der Nettozinsertrag hat von dem hohen 2010<br />

erreichten Niveau aus im unterjährigen Quartalsverlauf etwas<br />

nachgegeben, was unter anderem an der Mindestreservepolitik,<br />

Zentral- und Osteuropa (CEE)<br />

68 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

Volumen (RWA)<br />

Mrd €<br />

80<br />

Mio €<br />

1.200<br />

50<br />

1.100<br />

1.000<br />

Betriebserträge<br />

900<br />

800<br />

Kosten<br />

700<br />

600<br />

500<br />

Betriebsergebnis<br />

400<br />

300<br />

Kreditrisikoaufwand<br />

200<br />

100<br />

Betriebsergebnis<br />

nach Kreditrisikoaufwand<br />

0<br />

Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4<br />

2007 2008 2009 2010 2011<br />

70<br />

60<br />

steigenden Liquiditätskosten und nicht zuletzt der starken Konkurrenz<br />

um Einlagen liegt. Die Kostenentwicklung folgt den Betriebserträgen,<br />

sodass auch das Betriebsergebnis unter Quartalsschwankungen auf<br />

dem hohen Niveau gehalten werden konnten (Graphik). Entscheidend<br />

war somit der Kreditrisikoaufwand, der sich von seinem Höchststand<br />

von 510 Mio € im 3. Quartal 2009 bis zum 3. Quartal 2011 halbierte<br />

(238 Mio €). Trotz eines leichten Anstiegs im 4. Quartal 2011 (auf<br />

296 Mio €) ist die Verbesserung trendmäßig und stabil. Das Betriebsergebnis<br />

nach Kreditrisiko (von dem auch das Ergebnis vor Steuern<br />

nur wenig abweicht) war im Schlussquartal 2011 um die Hälfte<br />

höher als im Jahr davor und dreimal so hoch wie vor zwei Jahren.<br />

� In der Gewinn­ und Verlustrechnung für das Gesamtjahr 2011<br />

waren die Betriebserträge im Geschäftsfeld CEE mit 4.722 Mio €<br />

um +0,7% (wechselkursbereinigt um +5,2%) höher als im Vergleichsjahr.<br />

Diese Steigerung ist für CEE­Verhältnisse eher moderat;<br />

So ist das zugrundeliegende risikogewichtete Volumen um +8,3%<br />

(wechselkursbereinigt um +13,1%) gewachsen.<br />

Den Ausschlag für die bescheidene Ertragssteigerung gab der rückläufige<br />

Nettozinsertrag (–60 Mio € oder –1,8% auf 3.219 Mio €),<br />

auch wechselkursbereinigt ergab sich nur eine geringe Steigerung<br />

um +2,3%. Dies ist das Ergebnis regional höchst unterschiedlicher<br />

Tendenzen: Den Ausschlag gab unsere Beteiligung in der Türkei,<br />

deren Nettozinsertrag in lokaler Währung um 1,9% nachgab, was in<br />

Euro gerechnet einen Rückgang um 110 Mio € oder –16,3% bewirkte.<br />

Hier ist die phasenverschobene türkische Konjunktur zu berücksichtigen,<br />

die nach dem Boomjahr 2010 wirtschaftspolitische<br />

Bremsmaßnahmen nach sich zog, die zulasten des Nettozinsertrags<br />

gingen (Erhöhung und Umstellung der Mindestreservepflicht von verzinslich<br />

auf unverzinslich, strengere Zinsobergrenzen für Kreditkartenprodukte<br />

usw.). Auch in der CIS­Ländergruppe war der Nettozinsertrag<br />

rückläufig, hier vor allem aufgrund des Deleveraging in der<br />

Ukraine und in den baltischen Ländern. Dem stand eine positive<br />

Entwicklung in Zentraleuropa (trotz rekordniedriger Zinsen in der<br />

Tschechischen Republik) und in Südosteuropa gegenüber, die den<br />

Rückgang teilweise kompensierte.<br />

Der Provisionsüberschuss (1.210 Mio €) konnte 2011 in allen Ländergruppen<br />

weiter gesteigert werden und war in der Division insgesamt<br />

um 1,4% (wechselkursbereinigt um 6,6%) höher als im Vorjahr.<br />

Darin kommt die steigende Produktdurchdringung mit modernen<br />

Dienstleistungen zum Ausdruck. Auch in CEE haben die Umsätze im<br />

Wertpapiergeschäft noch nicht das Vorkrisenniveau erreicht, während<br />

sich die kommerziellen Dienstleistungen, wie Kreditkartengeschäft,<br />

Zins­/Wechselkursmanagement, in der ganzen Region positiv entwickelt<br />

haben. Überdurchschnittlich stark war die Zunahme in Russland<br />

(WK­bereinigt +15,2%). Die hohe Steigerungsrate in der Türkei,<br />

wo unsere Tochterbank Marktführer im Kartengeschäft und Onlinebanking<br />

ist (WK­bereinigt +11,1%), wurde wieder durch die Abwertung<br />

aufgezehrt (in Euro –5,1%).


Das Handelsergebnis (199 Mio €) war um 54 Mio € oder +37,7%<br />

(wechselkursbereinigt +42,9%) höher als im Vorjahr. Das ist auf den<br />

Umschwung in Russland von – 9 Mio € auf +35 Mio € zurückzuführen,<br />

wo die Zahlungsbilanztransaktionen und das Zins­/Devisenmanagement<br />

für lebhafte Umsätze mit der Kundschaft sorgten. Auch in<br />

Ungarn, ebenfalls ein Land mit starken Wechselkursbewegungen, hat<br />

sich das Handelsergebnis von Null auf 14 Mio € verbessert.<br />

Die Betriebsaufwendungen (2.195 Mio €) waren um 3,2% (wechselkursbereinigt<br />

um 7,5%) höher als vor einem Jahr. Darin sind auch<br />

die <strong>Bank</strong>abgaben in Slowenien und Ungarn enthalten, die aber aufgrund<br />

der Anrechenbarkeit von Verlusten aus der Fremdwährungskonversion<br />

in Ungarn niedriger waren als im Jahr zuvor (22,4 Mio €<br />

nach 28,5 Mio € im Vorjahr). Der Kostenanstieg – zu konstanten<br />

Wechselkursen – war in den erfolgreichsten Ländern am stärksten:<br />

In der Türkei (durch Abwertung in Euro kompensiert) und in Russland<br />

war das durch höhere Inflationsraten und Lohn­/Gehaltssteigerungen<br />

v.a. in den handelsnahen Bereichen bedingt, in der Tschechischen<br />

Republik spielt die Übersiedlung in ein neues Zentralgebäude eine<br />

Rolle. Das Filialnetz nahm per saldo zahlreicher Eröffnungen und<br />

Schließungen 2011 noch um 15 auf 2.750 Einheiten zu, obwohl das<br />

großflächige Filialeröffnungsprogramm zugunsten eines gezielten<br />

Vorgehens bis auf Weiteres angehalten wurde. Die Zahl der Filialen<br />

war Ende 2011 in der Türkei (+37), in der Tschechischen Republik<br />

(+26) sowie in Slowenien (+8) und Serbien (+5) nennenswert höher<br />

als vor einem Jahr, in einigen Ländern gehen Eröffnungen mit<br />

Schließungen in überbesetzten Gebieten einher. In der Ukraine und in<br />

Kasachstan führte die Bereinigung des Filialnetzes und die Auflösung<br />

der regionalen Verwaltungszentren zu einem Rückgang um zusammengenommen<br />

62 Einheiten. Investiert wurde weiterhin in die mobilen<br />

Vertriebsformen (siehe die folgenden Länderberichte). Nicht zuletzt<br />

deshalb war auch der Personalstand Ende 2011 um 80 FTE<br />

geringer als im Vorjahr. Die Cost/Income­Ratio nahm angesichts der<br />

verhaltenen Ertragssteigerung um 1,1 Prozentpunkte auf 46,5% zu.<br />

Die Kostenintensität ist damit im Geschäftsfeld CEE immer noch um<br />

fast 10 Prozentpunkte niedriger als in der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> insgesamt<br />

(55,9%).<br />

Das Betriebsergebnis 2011 in Höhe von 2.527 Mio € lag somit<br />

etwa auf Vorjahresniveau – zu laufenden Kursen um –1,4% darunter,<br />

wechselkursbereinigt um +3,2% darüber.<br />

Dafür ist der laufende Kreditrisikoaufwand im Geschäftsfeld Zentral­<br />

und Osteuropa um 371 Mio € oder 26,0% auf 1.055 Mio € gesunken.<br />

Die Cost of Risk haben von 226 Basispunkten 2010 auf<br />

157 Basispunkte (bp) nachgegeben. Die <strong>Bank</strong>töchter in Kasachstan<br />

(282 Mio €) 1), in der Ukraine (100 Mio €) und in den baltischen<br />

1) Einschließlich 172 Mio € an Kreditrisikoaufwand aus den von der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

übernommenen Garantien. Im Wiener CEE­Headquarter, das in der Segmentberichterstattung<br />

zur CEE­Division zählt, betrug der Kreditrisikoaufwand 2011 insgesamt 232 Mio € (um 18%<br />

weniger als im Vorjahr). Dazu zählen auch überregionale Portefeuilles aus den Bereichen kommerzielles<br />

Immobiliengeschäft und strukturierte Finanzierungen.<br />

Ländern (9 Mio €), die den Anstieg der Risikokosten in den letzten<br />

Jahren hauptsächlich verursacht hatten, stellen nach wie vor 37%<br />

des laufenden Risikoaufwands. Sie trugen aber auch am stärksten<br />

zu dem Rückgang gegenüber Vorjahr bei, nämlich mit zusammen<br />

253 Mio € des Rückgangs insgesamt um 371 Mio € (68%). Südosteuropa<br />

(SEE) war der Nachzügler im Kreditzyklus, doch hat sich auch<br />

hier die Lage mittlerweile gebessert (Kreditrisikoaufwand –14,5%).<br />

In Rumänien war der Kreditrisikoaufwand im Vorjahresvergleich stark<br />

rückläufig (–20,4%), allerdings waren die Risikokosten 2011 damit<br />

noch relativ hoch (338 bp). Auch in Bulgarien musste weniger,<br />

–26,8%, für Kreditrisiko bevorsorgt werden (Risikokosten 179 bp).<br />

In Kroatien und Bosnien ließen die Risikokosten nach einem vorübergehend<br />

starken Anstieg wieder nach und waren mit jeweils 107 bp<br />

wieder niedriger als im Vorjahr. In Russland verbesserte sich die Lage<br />

im Einklang mit dem wirtschaftlichen Umfeld deutlich (Kreditrisikoaufwand<br />

–55,6%, Risikokosten 61 bp). Einen Sonderfall stellt die Türkei<br />

dar, das Land ist, wie erwähnt, dem Zyklus weit voraus: Hier verbesserte<br />

sich die Kreditqualität schlagartig bereits 2010, als Problemkredite<br />

wieder bedient wurden. Der Kreditrisikoaufwand konnte aber<br />

noch einmal – in lokaler Währung, mehr noch in Euro – gesenkt werden.<br />

Mit gerade 42 Basispunkten liegen die Cost of Risk in der Türkei<br />

sogar unter dem österreichischen Niveau (46 bp), das 2011 besonders<br />

niedrig ausgefallen ist. In der Ländergruppe Zentraleuropa (CE)<br />

ragt Ungarn mit 239 bp als Sonderfall heraus. Der Anstieg des<br />

Kredit risikoaufwands um 15 Mio € oder 18,2% ist durch Vorsorgen<br />

zur Abwicklung der staatlich verordneten Umschuldung bzw. Zwangskonvertierung<br />

der Fremdwährungskredite verursacht.<br />

Zur Beurteilung des Gesamtbilds ist anzumerken, dass die Verringerung<br />

des Kreditrisikoaufwands von Seiten der Konjunktur, der<br />

lokalen Sanierungsmaßnahmen und der sukzessiven Verbesserung/<br />

CEE-Kreditportefeuille: Exposure nach Cost of Risk<br />

Kundenforderungen der CEE-Tochterbanken Ende Dezember 2011<br />

gereiht nach Risikokosten<br />

Türkei 19%<br />

Russland 17%<br />

Tschechische Rep. 11%<br />

Slowakei 4%<br />

Slowenien 4%<br />

66,3 Mrd €<br />

Durchschnittliche<br />

Risikokosten<br />

(Cost of Risk):<br />

157 bp<br />

Kasachstan 5%<br />

Ukraine 4%<br />

Rumänien 5%<br />

Ungarn 5%<br />

Serbien 2%<br />

Bulgarien 6%<br />

Baltikum 1%<br />

Bosnien 2%<br />

Kroatien 14%<br />

Risikokosten (Kreditrisikoaufwand in % der durchschnittlichen Kundenforderungen)<br />

… unter dem Durchschnitt<br />

… über dem Durchschnitt<br />

*) einschließlich des Kreditrisikoaufwands aus Garantien der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG<br />

im Wiener CEE-Headquarter<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

69


Konzernlagebericht<br />

Konzernlagebericht (FORTSETZUNG)<br />

zumindest nicht fortgesetzten Verschlechterung der Portfolioqualität<br />

her gut begründet ist, eine lineare Fortschreibung der Abnahme<br />

der letzten Quartale ist aber nicht zu erwarten. Zum Teil haben<br />

auch methodische Faktoren (IFRS­Harmonisierung, Basel 2­Implementierung)<br />

in einigen Ländern eine einmalige Entlastung gebracht.<br />

Andere Länder stehen in Bezug auf Portfolioqualität erst an<br />

der Wende zum Besseren. Die Entlastung seitens des Kreditrisikoaufwands<br />

in der GuV ist jedoch nachhaltig. Nach der Verbesserung<br />

2011 entfallen 72% des CEE­Kreditportefeuilles auf Länder mit<br />

unterdurchschnittlichen Risikokosten, nimmt man Bulgarien, das<br />

an der Grenze liegt, dazu, sind es 78%. Vom anderen Ende her<br />

betrachtet, entfallen auf die drei Länder mit Cost of Risk über<br />

300 bp rund 15% des Portefeuilles, aber 46% des Kreditrisikoaufwands.<br />

Das Kreditrisiko ist also auf wenige Länder konzentriert.<br />

Das Betriebsergebnis nach Kreditrisikoaufwand (1.472 Mio €)<br />

übertraf den Vorjahreswert um 335 Mio € oder 29,5% (wechselkursbereinigt<br />

+37,8%). Davon ist zur Herleitung des Ergebnisses<br />

vor Steuern ein geringer Minusbetrag an nicht­operativen GuV­<br />

Positionen (–10 Mio €) abzusetzen (nach einem Plus von 6 Mio €<br />

2010). Der Umschwung resultiert aus Nettozuführungen zu den<br />

Rückstellungen (–14 Mio €), die um –22 Mio € geringer als im<br />

Vorjahr waren. Das Finanzanlageergebnis der CEE­Division war<br />

2011 mit 6 Mio € gerade noch positiv, verglichen mit 46 Mio €<br />

im Vergleichsjahr. Dahinter standen stark gegenläufige Faktoren:<br />

Die Abschreibung griechischer Staatsanleihen in unserer tschechischen<br />

<strong>Bank</strong>tochter und einer Tochter unserer türkischen Beteiligung<br />

schlug mit –119 Mio € zu Buche. Diese Belastung konnte<br />

aber im Wesentlichen durch den Aufwertungsertrag aus der Umstrukturierung<br />

der Moscow Interbank Currency Exchange (MICEX)<br />

Gruppe, an der unsere russische Tochterbank beteiligt ist, sowie<br />

durch den Verkaufsgewinn aus dem Verkauf von Verwaltungsgebäuden<br />

(Tschechische Republik) und Immobilienbesitz (Türkei)<br />

fast ganz kompensiert werden.<br />

Die Gewinn­ und Verlustrechnung 2011 schließt für CEE mit einem<br />

Ergebnis vor Steuern von 1.462 Mio €, die Veränderung gegenüber<br />

Vorjahr beträgt 28,0% (zu konstanten Wechselkursen<br />

+36,4%), ohne Griechenland­Abschreibung hätte der Zuwachs<br />

auch in Euro gut 38% betragen. Da die Steigerungsrate des<br />

Ergebnisses mehrfach höher war als die Veränderungsrate des<br />

durchschnittlichen Eigenkapitals (+8,2%), hat sich die Eigenkapitalrendite<br />

vor Steuern um 1,9 Prozentpunkte auf 12,3% verbessert.<br />

Trotz der starken Eigenkapitalbindung hat das Geschäftsfeld<br />

CEE im Jahr 2011 nicht nur einen positiven, sondern auch den<br />

höchsten Wertbeitrag zum Gesamtergebnis der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

geliefert: Der Economic Value Added (marginal EVA) betrug<br />

378 Mio € nach 116 Mio € im Vorjahr. Die risikoadjustierte<br />

Rendite RARORAC lag bei 5,75%.<br />

70 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

Länder und Ländergruppen<br />

TÜRKEI RUSS- ZENTRAL- SÜDOST- OST- DIVISION<br />

LAND EUROPA 1) EUROPA 2) EUROPA 3) CEE 4)<br />

Ø Risikoaktiva<br />

(Mrd €) 17,4 12,7 17,8 20,6 9,2 81,5<br />

% Vj., laufend +13% +21% +5% +9% –9% +8%<br />

% Vj, konst.Wk.<br />

Betriebserträge<br />

+32% +23% +4% +10% –5% +13%<br />

(Mio €) 1.016 724 913 1.449 447 4.722<br />

% Vj., laufend –10% +6% +5% +3% +9% +1%<br />

% Vj, konst.Wk. +6% +8% +5% +4% +5% +5%<br />

Operative Leistung 5)<br />

(Mio €) 505 407 275 476 10<br />

+196<br />

1.472<br />

% Vj., laufend –14% +30% +9% +21% Mio € 6) +29%<br />

% Vj, konst.Wk. +1% +32% +8% +23% +38%<br />

1) Zentraleuropa (CE)= Tschechische Republik, Slowakei, Ungarn und Slowenien. /<br />

2) Bulgarien und Rumänien; Kroatien, Bosnien u. Herzegowina und Serbien. / 3) Kasachstan,<br />

Ukraine und Baltische Länder. / 4) Differenz zur Summe der Tochterbanken = CEE­Zentrale<br />

in Wien. / 5) Betriebsergebnis nach Kreditrisikoaufwand. / 6) Umschwung vom Negativen ins<br />

Positive um 196 Mio €.<br />

Berichte der CEE-Tochterbanken<br />

� Türkei: Die solide Entwicklung der türkischen Wirtschaft setzte<br />

sich 2011 fort. Aufgrund hoher Inlandsnachfrage wuchs das BIP um<br />

8% 2), womit die Türkei im Berichtsjahr zu den am stärksten wachsenden<br />

Volkswirtschaften zählte. Die Inflationsrate, die im ersten<br />

Halbjahr auf historisch niedrigem Niveau im einstelligen Bereich lag,<br />

stieg in den letzten Monaten des Jahres und erreichte per Jahresende<br />

2011 10,4%. Zurückzuführen war der Anstieg auf die Abwertung<br />

der türkischen Währung sowie steigende Preise und Steuern<br />

für bestimmte Konsumgüter. Die türkische Zentralbank verfolgte im<br />

gesamten Jahr eine unkonventionelle, quartalsweise unterschiedliche<br />

Geldpolitik zur Steuerung von Leistungsbilanzdefizit, Inflation, Währungsabwertung<br />

und Wirtschaftswachstum. Der Leitzins blieb zu<br />

Jahresende 2011 auf dem niedrigen Niveau von 5,75%.<br />

Koç Financial Services (KFS) – eine Finanzholdinggesellschaft, die<br />

mit 81,8% eine beherrschende Beteiligung an Yapı Kredi hält – verzeichnete<br />

2011 durch vorausschauende Einstellung auf Veränderungen<br />

der komplexen Rahmenbedingungen ein gutes Wachstum und<br />

eine weiterhin hohe Rentabilität. Das konsolidierte Ergebnis (nach<br />

Minderheitsanteilen) der KFS stieg gegenüber Vorjahr um 8% auf<br />

1.960 Mio Lira und bestätigte damit die konsequente Kundenausrichtung,<br />

das solide Ertragswachstum im Kerngeschäft, die Kostendisziplin<br />

und die gute Kreditqualität. Mit einer Eigenkapitalrentabilität<br />

von 21% zählte die KFS zu den führenden <strong>Bank</strong>en in der Türkei.<br />

2) Schätzung von Yapı Kredi Economic Research.


Die Betriebserträge beliefen sich auf 5.802 Mio Lira, die Zunahme<br />

um 5% gegenüber Vorjahr resultierte aus dem stabilen Zinsüberschuss,<br />

einem deutlich höheren Provisionsüberschuss (+11% gegenüber<br />

Vorjahr) und einem positiven Handelsergebnis. In der Cost/<br />

Income­Ratio von 44% kommen fortgesetzt striktes Kostenmanagement<br />

und Maßnahmen zur Effizienzsteigerung zum Ausdruck.<br />

Die Gruppe verzeichnete ein Kreditwachstum von 27%, vor allem in<br />

jenen Bereichen, die höhere Margen aufweisen: nicht zweckgebundene<br />

Kredite in lokaler Währung an Privatkunden (+62% gegenüber<br />

Vorjahr) und Kredite an Klein­ und Mittelunternehmen (+50%). Yapı<br />

Kredi unterstützte die Wirtschaft in stärkerem Umfang durch Projektfinanzierungen,<br />

insbesondere im Energiebereich, die 2011 ein Gesamtvolumen<br />

von 5,8 Mrd US$ erreichten (gegenüber 3,6 Mrd US$<br />

im Jahr 2010). Im Kreditkartengeschäft behauptete Yapı Kredi die<br />

führende Stellung mit einem Marktanteil von 18,3% 3) gemessen am<br />

aushaftenden Volumen und 13,6% gemessen an der Zahl der Kreditkarteninhaber.<br />

Per Ende Dezember 2011 erreichte die <strong>Bank</strong> bei<br />

Krediten einen Marktanteil von 10,3% und belegt damit in diesem<br />

Bereich Rang fünf.<br />

Im Jahr 2011 erzielte die Gruppe im Einlagenbereich einen über dem<br />

Branchendurchschnitt liegenden Zuwachs von 20%. Durch Erhöhung<br />

des Anteils an Privatkundeneinlagen und durch längere Laufzeiten<br />

konnte die <strong>Bank</strong> die Einlagenstruktur verbessern. Bis Ende 2011<br />

stieg der Marktanteil der Gruppe bei Einlagen auf 9,2%. Damit rangiert<br />

die <strong>Bank</strong> an sechster Stelle.<br />

Auch im Jahr 2011 blieb die Verbreiterung der Refinanzierungsbasis<br />

ein wichtiges Thema. Im Rahmen der internationalen Refinanzierung<br />

konnte die <strong>Bank</strong> die in Anspruch genommenen syndizierten Kredite in<br />

Höhe von 2,7 Mrd US$ mit verbesserten Konditionen verlängern und<br />

eine neue langfristige Verbriefungstransaktion über 510 Mio US$ abschließen.<br />

Im Rahmen der inländischen Refinanzierung begab die<br />

<strong>Bank</strong> Anleihen mit einem Gesamtvolumen von 1,2 Mrd Lira.<br />

Die Gruppe verzeichnete eine weiterhin positive Entwicklung der Kreditqualität,<br />

insbesondere durch einen geringeren Neuzugang zu ausfallsgefährdeten<br />

Krediten (Non­performing Loans – NPL), die Wiederaufnahme<br />

der Bedienung von Problemkrediten, Verbesserungen der<br />

Kreditinfrastruktur und aktives Portfoliomanagement einschließlich<br />

des Verkaufs ausfallsgefährdeter Kreditkartenforderungen und Privatkredite<br />

im Gesamtvolumen von 290 Mio Lira. In der Folge ging<br />

die NPL­Quote bei Yapı Kredi auf 3,0% zurück (Vergleichswert zu<br />

Jahresende 2010: 3,4%).<br />

Ende 2011 verfügte Yapı Kredi mit 907 Filialen (per saldo eine Zunahme<br />

um 39 Geschäftsstellen im Vergleich zur Gesamtzahl von 868<br />

per Jahresende 2010) und einem Marktanteil von 9,2% über das<br />

3) Die Quellen für alle Marktanteilsangaben sind die türkischen Finanzaufsichtsbehörden.<br />

fünftgrößte <strong>Bank</strong>filialnetz in der Türkei. Eine bedeutende Rolle spielen<br />

bei Yapı Kredi auch Vertriebskanäle außerhalb des Filialnetzes.<br />

Dazu gehören das mit 2.697 Selbstbedienungsgeräten fünftgrößte<br />

ATM­Netz in der Türkei, ein Internet­<strong>Bank</strong>ing­Angebot für Privat­ und<br />

Firmenkunden, für das die <strong>Bank</strong> Auszeichnungen erhalten hat, sowie<br />

zwei Call Center. Im Bereich Mobile <strong>Bank</strong>ing, der zunehmend wesentlicher<br />

Bestandteil des Service­Angebots wird, setzte Yapı Kredi im Jahr<br />

2011 neue Akzente und zählt nun mit einem Marktanteil von 15,3%<br />

zu den führenden Anbietern. Per Ende 2011 wurden bereits 78% alle<br />

<strong>Bank</strong>geschäfte über alternative Vertriebskanäle abgewickelt.<br />

Unter den zahlreichen Auszeichnungen, die Yapı Kredi im Jahr 2011<br />

erhielt, sind „<strong>Bank</strong> of the Year in Turkey“ (The <strong>Bank</strong>er) und „Turkey’s<br />

Best <strong>Bank</strong>“ (World Finance) hervorzuheben.<br />

� Russland: Die russische Wirtschaft zeigte 2011 eine positive Entwicklung.<br />

Das Bruttoinlandsprodukt legte im Vergleich zum Vorjahr<br />

um 4,3% zu, die Inflation sank im Jahresabstand auf 6,1%. Diese<br />

Faktoren begünstigten das Wachstum des <strong>Bank</strong>ensektors insbesondere<br />

im zweiten Halbjahr. Im vierten Quartal 2011 nahm die aggregierte<br />

Bilanzsumme um 8,3% zu (gegenüber 0,6% im ersten Quartal,<br />

3,6% im zweiten Quartal und 9,1% im dritten Quartal 2011).<br />

Insgesamt stieg die Bilanzsumme des <strong>Bank</strong>ensektors im Jahr 2011<br />

gegenüber Vorjahr somit um 23%, wobei Kredite an Privatkunden um<br />

36% und Firmenkundenkredite um 26% wuchsen. Der <strong>Bank</strong>ensektor<br />

erzielte ein Ergebnis vor Steuern von 848 Mrd Rubel, eine Steigerung<br />

um 48% gegenüber 2010.<br />

Die ZAO UniCredit <strong>Bank</strong> verzeichnete gegenüber Vorjahr ein Bilanzsummenwachstum<br />

von über 34% und mit 15,8 Mrd Rubel das<br />

bisher beste Ergebnis. Gemessen am Ergebnis vor Steuern gemäß<br />

lokalen Rechnungslegungsvorschriften rückte sie damit innerhalb der<br />

Top 10 der <strong>Bank</strong>en in Russland von Rang 8 Ende 2010 auf Platz 5<br />

Ende 2011 vor. Im Jahresverlauf erzielte die <strong>Bank</strong> eine stetige<br />

Ertragssteigerung; im Gesamtjahr erreichten die Betriebserträge<br />

29,5 Mrd Rubel. Der Zinsüberschuss blieb mit 21,7 Mrd Rubel die<br />

wichtigste Ertragsstütze der <strong>Bank</strong> und spiegelt den starken Anstieg<br />

der Geschäftsvolumina wider: Kredite nahmen im Vergleich zum<br />

Vorjahr um über 20% und Einlagen um rund 40% zu, was zu einer<br />

deutlichen Verbesserung des Verhältnisses von Krediten zu Einlagen<br />

(Loan/Deposit­Ratio) auf 102% per Jahresende 2011 führte.<br />

Die Betriebsaufwendungen betrugen 10,4 Mrd Rubel, fortgesetzt<br />

strikte Kostendisziplin resultierte in einer sehr niedrigen Cost/Income­Ratio<br />

von 35%. Auf Basis dieses hervorragenden Ergebnisses<br />

für 2011, das auch einen Einmaleffekt aus der Restrukturierung von<br />

Anteilen an der CJSC „MICEX“ (Moscow Interbank Currency Exchange)<br />

enthält, erreichte die Eigenkapitalrentabilität rund 20%.<br />

Im Jahr 2011 war die Division CIB der ZAO UniCredit <strong>Bank</strong> erneut<br />

jener Geschäftsbereich, der die höchsten Erträge und den stärksten<br />

Ergebnisbeitrag lieferte. Die Kundenzufriedenheit nahm im Vergleich<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

71


Konzernlagebericht<br />

Konzernlagebericht (FORTSETZUNG)<br />

zu 2010 weiter zu. Die Division CIB verzeichnete eine ausgewogene<br />

Entwicklung durch fortgesetztes Kreditwachstum und eine Verbesserung<br />

der Loan/Deposit­Ratio. Zur Stärkung der traditionell führenden<br />

Stellung im Bereich Cash Management entwickelte die <strong>Bank</strong> für<br />

internationale Firmenkunden verschiedene High­Tech­Lösungsansätze,<br />

die den höchsten Maßstäben der europäischen und globalen Märkte<br />

gerecht werden, sowie zwei neue Produkte für das Liquiditätsmanagement,<br />

die den Kunden größere Flexibilität bieten. Weiters forcierte die<br />

Division CIB Dienstleistungen des Investmentbanking, erweiterte das<br />

Produktangebot und nahm – auch als Arrangeur – an einer Reihe<br />

bedeutender Transaktionen teil.<br />

Auch der Privatkundenbereich konnte das Geschäftsvolumen steigern<br />

und profitierte dabei von einer gemeinsam mit S7 Airlines gestalteten<br />

Co­Branding­Kreditkarte, einem speziellen Programm in Zusammenarbeit<br />

mit Mitsubishi Motor Finance und von laufenden Cross­Selling­<br />

Aktivitäten. In der Folge stiegen Kredite an Privatkunden gegenüber<br />

Vorjahr um 32%, und auch bei Einlagen dieser Kundengruppe verzeichnete<br />

die <strong>Bank</strong> eine Zunahme um fast 28%.<br />

Der Bereich Private <strong>Bank</strong>ing entwickelte sich sehr gut, die Kundenanzahl<br />

nahm um 8% zu. Die im Jahr 2011 von Private <strong>Bank</strong>ing<br />

gestartete „Strategy of Capital Diversification“ ermöglicht Kunden die<br />

Geldanlage in verschiedenen Währungen sowie den Zugang zu internationalen<br />

Anlagemöglichkeiten. Weiters wurden in diesem Geschäftsbereich<br />

neue Versicherungs­ und Kartenprodukte angeboten.<br />

� Kroatien: Die Zagrebačka banka (ZABA) Group wies für 2011<br />

ein solides Ergebnis in Höhe von über 1,3 Mrd Kuna aus und übertraf<br />

damit das im Jahr 2010 erzielte Ergebnis um rund 100 Mio Kuna<br />

(+8,5%). Diese Verbesserung resultierte hauptsächlich aus dem<br />

Kreditgeschäft mit Firmenkunden und der öffentlichen Hand, einer<br />

Steigerung der betrieblichen Leistungsfähigkeit und auch aus einer<br />

geringen Abnahme der Kreditrisikovorsorge. Mit 4,4 Mrd Kuna waren<br />

die Betriebserträge um knapp 140 Mio Kuna höher als im Vorjahr<br />

(+3,2%). Diese Zunahme ergab sich aus einem Anstieg des Zinsüberschusses<br />

um 8%; der Überschuss der zinsunabhängigen Erträge<br />

hingegen nahm aufgrund des schwierigen Marktumfelds um 6,6%<br />

ab. Die stetige Verbesserung der Kosteneffizienz kommt in der Cost/<br />

Income­Ratio von 45,7% zum Ausdruck, die deutlich unter dem Wert<br />

von 47,1% für 2010 liegt. In einem ungünstigen wirtschaftlichen Umfeld<br />

behauptete die Gruppe erneut ihre führende Stellung im Geschäft<br />

mit Privatkunden und Geschäftskunden sowie im Bereich CIB mit<br />

hohen Marktanteilen in allen Segmenten. Die <strong>Bank</strong> verfolgt innovative<br />

Ansätze, um das Kreditgeschäft zu steigern und ihren Kunden Dienstleistungen<br />

hoher Qualität bieten zu können:<br />

• Initiativen zur Unterstützung des Immobilienmarkts und der Wohnbaufinanzierung<br />

wurden von den Kunden sehr gut aufgenommen. Ein besonderes<br />

Angebot waren die „Green Loans“, deren Volumen 2011<br />

um 348% zunahm; weiters beteiligte sich die Gruppe mit 51% an<br />

einem geförderten Wohnkreditprogramm des kroatischen Staates.<br />

72 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

• Das im Mai in Kooperation mit der kroatischen Kammer der gewerblichen<br />

Wirtschaft und Partnern eingeführte Programm<br />

„Craftsmen&Partner“ soll das Wachstum von Klein­ und Mittelbetrieben<br />

unterstützen. Seit dem Sommer 2011 verzeichnete die<br />

<strong>Bank</strong> eine starke Zunahme bei neu eröffneten Girokonten (+43%)<br />

und Kontopaketen (+63%).<br />

• „Multiplus“ ist ein Kundenbindungsprogramm, das in Kooperation<br />

mit dem größten lokalen Einzelhandels­ und Telekomunternehmen<br />

gestartet wurde. Im Rahmen dieses Programms verzeichnete die<br />

<strong>Bank</strong> ein bemerkenswertes Wachstum: Die Teilnahme von mehr<br />

als 215.000 Privatkunden an diesem Programm trug wesentlich<br />

zur Steigerung der Nutzung von Kreditkarten bei.<br />

• Bei „Duo Protekt“ handelt es sich um eine Termineinlage mit Unfallversicherung.<br />

Dieses Produkt wurde im vierten Quartal 2011<br />

eingeführt und von Kunden sehr gut aufgenommen.<br />

• Die Anzahl der Kunden, die Direktvertriebskanäle nutzen, hat stark<br />

zugenommen; Transaktionen über Internet <strong>Bank</strong>ing haben sich fast<br />

verdoppelt. Als erste <strong>Bank</strong> in Kroatien führte die ZABA darüber hinaus<br />

die „m­zaba“ Mobile <strong>Bank</strong>ing App für Android­Software ein.<br />

Per Ende 2011 erreichte das Volumen der Kredite an Privat­ und Geschäftskunden<br />

34 Mrd Kuna; Einlagen dieser Kundengruppe beliefen<br />

sich auf insgesamt 42,7 Mrd Kuna. Die Marktanteile bei Krediten und<br />

Einlagen im Bereich Privat­ und Geschäftskunden blieb mit 25%<br />

stabil. Die führende Stellung der <strong>Bank</strong> bei Geschäftskunden, gemessen<br />

an der Kundenanzahl, zeigt sich im Marktanteil von 24%.<br />

Im Jahr 2011 stieg das Gesamtvolumen der Kredite an Firmenkunden<br />

im Ultimovergleich von 35 Mrd Kuna auf 41 Mrd Kuna.<br />

Der Marktanteil bei Firmenkundenkrediten blieb mit 26% stabil und<br />

unterstreicht damit die trotz scharfen Wettbewerbs behauptete starke<br />

Marktstellung. Einlagen von Firmenkunden betrugen 14,8 Mrd Kuna,<br />

der Marktanteil stieg hier per Ende 2011 auf 25,5% (Jahrende<br />

2010: 24,7%).<br />

Die Zagrebačka banka erhielt 2011 den EMEA Finance Award als<br />

„Best Investment <strong>Bank</strong> in Croatia“. Im Geschäftssegment Capital<br />

Markets fungierte die <strong>Bank</strong> als Joint Lead Manager für eine Euro­<br />

Anleihe des kroatischen Staates mit einem Volumen von 750 Mio €,<br />

eine kroatische Staatsanleihe mit einem Volumen von 600 Mio € und<br />

eine Agrokor Eurobond­Daueremission in Höhe von 150 Mio €.<br />

Weiters war die <strong>Bank</strong> als Joint Lead Manager und Underwriter einer<br />

kroatischen Staatsanleihe im Umfang von 1,5 Mrd Kuna tätig.<br />

Der Bereich Corporate Finance nimmt an praktisch allen bedeutenden<br />

Transaktionen in Kroatien, Bosnien­Herzegowina, Montenegro,<br />

Kosovo, Albanien und Mazedonien teil. Structured Finance fungierte<br />

2011 als Arrangeur einer Reihe von Transaktionen, unter denen insbesondere<br />

die Umschuldung für Droga­Kolinska, einen slowenischen<br />

Nahrungsmittelproduzenten, zu nennen ist.


Der Bereich Markets schloss mit dem kroatischen Finanzministerium<br />

eine Benchmark­Transaktion ab: Der 9­Year Cross Currency EUR/<br />

USD Swap im Umfang von 500 Mio US$ war die erste derartige<br />

Transaktion einer kroatischen <strong>Bank</strong>. Der Bereich Brokerage wurde<br />

2011 von EMEA Finance als „Best Broker in Croatia“ ausgezeichnet<br />

und konnte seine starke Marktstellung an der Zagreber Börse mit<br />

einem Anteil von 11% am gesamten Umsatzvolumen halten.<br />

� In der Tschechischen Republik schwächte sich das Wirtschaftswachstum<br />

etwas ab, das Zinsniveau sank auf einen historisch niedrigen<br />

Wert. Die Betriebserträge der UniCredit <strong>Bank</strong> Czech Republic<br />

waren im vierten Quartal 2011 um 5,8% höher als im dritten Quartal,<br />

im Jahresvergleich lag das Wachstum auf ähnlichem Niveau.<br />

Die <strong>Bank</strong> profitiert von der Erweiterung des Filialnetzes für Privatkunden<br />

sowie von den neu geschaffenen Franchise­Geschäftsstellen,<br />

beide liefern bereits gute Beiträge zu den Betriebserträgen. Auch von<br />

den Handelsaktivitäten kam im vierten Quartal 2011 ein positiver<br />

Beitrag zu den Gesamterträgen, im Quartalsverlauf konnte die <strong>Bank</strong><br />

das Handelsergebnis mehr als verdoppeln. Weiters schloss die <strong>Bank</strong><br />

im vierten Quartal die Übersiedelung der Zentrale ab und erzielte aus<br />

dem Verkauf des alten Hauptgebäudes einen positiven Ergebnisbeitrag.<br />

Aufgrund der Marktpreisentwicklungen war eine weitere Abwertung<br />

auf griechische Staatsanleihen erforderlich. Das Ergebnis der<br />

<strong>Bank</strong> sank dadurch gegenüber Vorjahr um 62%; ohne die Belastung<br />

aus der Abwertung griechischer Staatsanleihen wäre das Ergebnis<br />

um knapp 12% gestiegen. Das Volumen der Kundenkredite war netto<br />

um 5,6% höher als im Vorjahr, Kundeneinlagen stiegen im selben<br />

Zeitraum um 2,5%.<br />

� Die relativ gute wirtschaftliche Entwicklung in der Slowakei<br />

begünstigte die Expansion des <strong>Bank</strong>ensektors vor allem in den<br />

ersten drei Quartalen des Jahres; erst gegen Jahresende verlangsamte<br />

sich das Wachstum. Insbesondere durch die Zunahme der<br />

Bruttovolumina von Kundenkrediten und Kundeneinlagen stieg die<br />

Bilanzsumme des gesamten <strong>Bank</strong>ensektors gegenüber Vorjahr um<br />

2%. Die Steigerung der Bilanzsumme ging Hand in Hand mit einer<br />

höheren Rentabilität des <strong>Bank</strong>ensektors. Beim Ergebnis nach Steuern<br />

wurde ein zweistelliges Wachstum erzielt, das vor allem aus einer<br />

starken Ertragssteigerung (+9% gegenüber Vorjahr) und einem geringen<br />

Kostenanstieg (um rund 1% gegenüber Vorjahr) resultierte.<br />

Die UniCredit <strong>Bank</strong> Slovakia konnte 2011 ihre Ergebnis im Vergleich<br />

zum Vorjahr fast verdreifachen. Diese bemerkenswerte Verbesserung<br />

basierte auf hohem Ertragswachstum (+11% gegenüber<br />

Vorjahr), das durch die Beiträge aller Kundengeschäftsbereiche zum<br />

Zinsüberschuss getragen war. Trotz negativer Effekte der hohen<br />

Inflationsrate blieben die Betriebsaufwendungen auf dem Niveau des<br />

Vorjahres, wodurch sich die Cost/Income­Ratio von 66% im Jahr<br />

2010 auf 60% im Jahr 2011 verbesserte. Die günstige Entwicklung<br />

der Kreditqualität führte zu einem deutlichen Rückgang des Kreditrisikoaufwands<br />

(–47% gegenüber Vorjahr), der das hervorragende<br />

Ergebnis der <strong>Bank</strong> unterstrich.<br />

� Die UniCredit <strong>Bank</strong> Hungary konnte die Herausforderungen des<br />

schwierigen regulatorischen Umfelds (ERP – Early Repayment Programme,<br />

vorzeitiges Kreditrückzahlungsprogramm für Hypothekarkredite<br />

in Fremdwährung) und der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

(schwache Inlandsnachfrage) gut meistern und ihre hohe Rentabilität<br />

bestätigen. Der Zinsüberschuss stieg um 6,6%, der Provisionsüberschuss<br />

war 4,3% höher als im Vorjahr. Die übrigen Komponenten<br />

des Betriebsergebnisses werden durch den aus dem ERP resultierenden<br />

Verlust bei Fremdwährungskrediten belastet, der im Berichtsjahr<br />

7,16 Mrd Forint betrug. Dieser Verlust wird durch eine Reduktion der<br />

<strong>Bank</strong>ensteuer um 30% teilweise reduziert. Die Betriebsaufwendungen<br />

sanken somit gegenüber Vorjahr um 3,5%, und die Cost/Income­<br />

Ration blieb unter 50%. Der Kreditrisikoaufwand stieg aufgrund der<br />

Verbuchung der erwarteten Verluste aus dem ERP im zweiten Halbjahr<br />

2011 stark an; ohne diesen Effekt wäre der Kreditrisikoaufwand<br />

um über 14% gesunken. Die <strong>Bank</strong> weist für 2011 ein Ergebnis in<br />

Höhe von 14,5 Mrd Forint aus; unter Ausklammerung des ERP­<br />

Effekts wäre das Ergebnis um 30% höher als im Vorjahr gewesen.<br />

Das Kreditgeschäft war im letzten Quartal 2011 in hohem Maße von<br />

Währungsschwankungen und dem vorzeitigen Kreditrückzahlungsprogramm<br />

bestimmt. Trotz Rückzahlungen im Dezember stiegen die<br />

Kundenkredite gegenüber Vorjahr netto um 4,9%; ausschlaggebend<br />

dafür war die Abwertung der ungarischen Währung. Aufgrund von<br />

Werbekampagnen im Privatkundengeschäft nahmen auch die Einlagen<br />

im Vergleich zum Vorjahr um 8,4% zu. Die Loan/Deposit­Ratio<br />

fiel 2011 auf 108,5%.<br />

� Die slowenische Wirtschaft litt unter der Verschlechterung des<br />

externen Umfelds, dies führte zu Jahresende auch zu vorgezogenen<br />

Wahlen. Trotz schwieriger Marktbedingungen blieben die Erträge der<br />

UniCredit <strong>Bank</strong> Slovenia im vierten Quartal 2011 auf etwa demselben<br />

Niveau wie im dritten Quartal (21 Mio €). Damit waren die Erträge<br />

der <strong>Bank</strong> um knapp 12% höher als im Vorjahr. Zurückzuführen<br />

war diese Entwicklung insbesondere auf die starke Zunahme des<br />

Zinsüberschusses um über 12%. Die Betriebsaufwendung stiegen im<br />

Quartalsverlauf um 9%, bedingt vor allem durch die höhere Anzahl<br />

der Mitarbeiter im Zuge der Eröffnung neuer Filialen sowie teilweise<br />

auch durch Rückstellungen für die im August 2011 in Slowenien eingeführte<br />

<strong>Bank</strong>enabgabe, die 0,8 Mio € beträgt. Die <strong>Bank</strong> erzielte<br />

2011 ein Betriebsergebnis in Höhe von über 40 Mio € (+16% gegenüber<br />

2010). Der Verbesserung des operativen Ergebnisses stand<br />

ein höherer Kreditrisikoaufwand gegenüber. Dennoch blieb das Ergebnis<br />

vor Steuern auf einem ähnlich hohen Niveau wie im Vorjahr<br />

(15,3 Mio € im Vergleich zu 15,6 Mio € im Jahr 2010). Einer der<br />

Schwerpunkte im vierten Quartal lag auf Marketingaktivitäten zur<br />

Akquisition von Kundeneinlagen. Weiters implementierte die <strong>Bank</strong><br />

ein POS­System, das Cross­Selling­Aktivitäten unterstützt. Im Privatkundenbereich<br />

wurde die Expansion im Jahr 2011 durch Erweiterung<br />

des Filialnetzes um 8 Stellen (+40%) fortgesetzt. Als Arbeitgeber erhielt<br />

die <strong>Bank</strong> eine Auszeichung in der Kategorie „Großunternehmen“,<br />

die ihre Stellung als eines der Unternehmen mit besonders hohem<br />

sozialem Verantwortungsgefühl unterstreicht.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

73


Konzernlagebericht<br />

Konzernlagebericht (FORTSETZUNG)<br />

� In Bosnien-Herzegowina (B&H) verschlechterte sich das wirtschaftliche<br />

Umfeld im vierten Quartal 2011 durch externe Entwicklungen<br />

(wie den Nachfragerückgang, der zu einer Abschwächung bei<br />

Exporten führte) und inländische Strukturschwächen. Die Gruppe war<br />

weiterhin mit zwei <strong>Bank</strong>en vertreten (UniCredit d.d. Mostar und<br />

UniCredit a.d. Banja Luka), die mit einem 134 Filialen umfassenden<br />

Geschäftsstellennetz, 278 Selbstbedienungsterminals und<br />

5.858 POS­Geräten landesweit über 1,2 Millionen Kunden betreut.<br />

Trotz der schwierigen Wirtschaftslage konnte UniCredit als <strong>Bank</strong>engruppe<br />

in Bosnien­Herzegowina ihre auf Basis der Bilanzsumme und<br />

Einlagen führende Stellung behaupten. Im Jahr 2011 erreichte das<br />

Ergebnis der <strong>Bank</strong>engruppe knapp 60 Mio Marka (+75% gegenüber<br />

Vorjahr), die Gruppe weist auch die höchste Rentabilität aller <strong>Bank</strong>en<br />

in Bosnien­Herzegowina auf. Getragen war das gute Ergebnis von<br />

starkem Ertragswachstum (+11% gegenüber Vorjahr), während die<br />

Kosten trotz einer Inflationsrate von knapp 4% nur um 2% höher als<br />

im Vorjahr waren. Ein weiterer Beitrag zur Rentabilität der Gruppe in<br />

Bosnien­Herzegowina resultierte aus der Abnahme des Kreditrisikoaufwands<br />

um rund 18%. Das Kreditvolumen stieg gegenüber Vorjahr<br />

um über 8%. Per Jahresende lag die Loan/Deposit­Ratio bei 96%.<br />

Besonders hervorzuheben sind im Jahr 2011 erfolgreiche Werbekampagnen<br />

im Kredit­ und Einlagenbereich, weitere Verbesserungen<br />

der im Rahmen von Mobile <strong>Bank</strong>ing und Internet <strong>Bank</strong>ing angebotenen<br />

Dienstleistungen, die Implementierung neuer Kartenprodukte, die<br />

Einführung des ersten Selbstbedienungsterminals für Bargeldabhebung<br />

und ­einlagen sowie Schecks in Bosnien­Herzegowina, die<br />

Betriebsergebnis nach Kreditrisiko der CEE-<strong>Bank</strong>en (Mio €)<br />

Türkei 26%<br />

Russland 15%<br />

Kroatien 11%<br />

Bulgarien 6%<br />

Ungarn 6%<br />

Tschechien 8%<br />

Serbien 2%<br />

Ukraine 9%<br />

Rumänien 6%<br />

Slowakei 1%<br />

Bosnien 1%<br />

Slowenien 1%<br />

Baltikum


Vorjahr um 48%, und die Cost/Income­Ratio verbesserte sich auf<br />

33% (nach 40% im Vorjahr). Obwohl der Kreditrisikoaufwand höher<br />

war als im Vorjahr, stieg das Ergebnis der <strong>Bank</strong> auf über 4,5 Mrd Dinar.<br />

Die Bilanzsumme erreichte knapp 200 Mrd Dinar und lag damit um<br />

19% über dem Vorjahreswert. Der Anstieg resultierte hauptsächlich<br />

aus der Zunahme der Kundenkredite. Die Kundeneinlagen wuchsen<br />

gegenüber Vorjahr um 12%, womit die Loan/Deposit­Ratio auf stabilem<br />

Niveau blieb. Zur weiteren Unterstützung des Geschäfts dienten<br />

zusätzliche supranationale Finanzierungen und eine Kapitalerhöhung<br />

im Umfang von 5,75 Mrd Dinar. Im vierten Quartal 2011 eröffnete die<br />

<strong>Bank</strong> zwei neue Filialen (insgesamt wurden im Berichtsjahr 5 neue<br />

Filialen eröffnet) und konnte ihre Kundenbasis weiter verbreitern.<br />

Über ihr 75 Geschäftstellen umfassendes Filialnetz betreut die <strong>Bank</strong><br />

rund 188.000 Kunden.<br />

� Das Wirtschaftswachstum in Rumänien im Jahr 2011 wird auf<br />

2,6% geschätzt. Zur Konjunkturbelebung im zweiten Halbjahr trug<br />

auch die Inlandsnachfrage infolge einer sehr guten Ernte (der Agrarsektor<br />

wuchs gegenüber Vorjahr um 13%) und des Aufschwungs in<br />

der Bauwirtschaft (+2,4%) bei. Die Arbeitslosenrate fiel auf 7%<br />

(saisonal bereinigt), die Löhne lagen per Ende Dezember um 7,3%<br />

über dem Vorjahresniveau und sorgten für steigende Nachfrage.<br />

Die Zunahme der Industrieproduktion verlangsamte sich im Zuge der<br />

wirtschaftlichen Abschwächung in den EU­Staaten, trug aber immer<br />

noch 1,5 Prozentpunkte zum Jahreswachstum bei. Das Budgetdefizit<br />

lag mit 4,35% unter dem Zielwert.<br />

Die UniCredit Tiriac <strong>Bank</strong> verzeichnete im Vergleich zum gesamten<br />

<strong>Bank</strong>enmarkt ein relativ gutes Ergebnis. Mit einem Betriebsergebnis<br />

von 619 Mio Leu nahm sie hinsichtlich Rentabilität einen Platz unter<br />

den führenden <strong>Bank</strong>en in Rumänien ein.<br />

Die Bilanzsumme der UniCredit Tiriac <strong>Bank</strong> stieg gegenüber Vorjahr um<br />

10% auf 22,9 Mrd Leu. Das Kreditvolumen nahm auf 15,8 Mrd Leu<br />

zu und war um 16% höher als per Ende 2010, die Zunahme erreichte<br />

damit das Dreifache des Werts für den gesamten <strong>Bank</strong>sektor.<br />

Das Bruttovolumen der Kredite wuchs im Firmenkundenbereich um<br />

20% und bei Privatkunden um 13%, Private <strong>Bank</strong>ing verzeichnete<br />

einen Rückgang um 7% gegenüber Vorjahr. Bei Kundeneinlagen<br />

konnte die <strong>Bank</strong> ein höheres Wachstum erzielen als der Gesamtmarkt,<br />

wobei sich die <strong>Bank</strong> in diesem Bereich auf Klein­ und Mittelbetriebe<br />

und Privatkunden konzentrierte. Einlagen von Firmenkunden<br />

stiegen um 2%, Privatkundeneinlagen um 12%, und Einlagen im<br />

Bereich Private <strong>Bank</strong>ing nahmen um 6% ab; insgesamt erzielte die<br />

<strong>Bank</strong> ein Einlagenwachstum von 5%. Vom dritten zum vierten Quartal<br />

2011 stiegen die Einlagen um 16%. Strategische Schwerpunkte im<br />

kommerziellen Geschäft waren Hypothekarkredite, Firmenkundenkredite,<br />

Großeinlagen, das Betreuungsmodell für Geschäftskunden sowie<br />

risikofreies Transaktionsgeschäft.<br />

Aufgrund der Auswirkungen regulatorischer Bestimmungen und der<br />

Margenverengung sanken die Erträge gegenüber Vorjahr um 8%.<br />

Die <strong>Bank</strong> setzte 2011 ihr striktes Kostenmanagement fort, die Cost/<br />

Income­Ratio lag knapp unter 50%. Die Risikokosten (Kreditrisikoaufwand<br />

in Prozent des durchschnittlichen Nettokreditvolumens)<br />

nahmen gegenüber Vorjahr um mehr als 100 Basispunkte ab.<br />

Bei der Anzahl der Mitarbeiter verzeichnete die <strong>Bank</strong> einen leichten<br />

Rückgang auf 2.983. Das Filialnetz der UniCredit <strong>Bank</strong> Tiriac wurde<br />

2011 um 10 Geschäftsstellen erweitert.<br />

� Die Wirtschaft in Bulgarien konnte sich im Jahr 2011 trotz<br />

der Nähe des Landes zu den problembehaftetsten Mitgliedern des<br />

Euroraums und der im zweiten Halbjahr 2011 zu beobachtenden<br />

Zuspitzung der europäischen Schuldenkrise recht gut halten. Da der<br />

positive Beitrag der Exporte als Haupttreiber des Wachstums zurückging,<br />

während die Erholung im Inland langsamer voranschritt,<br />

gab das Wirtschaftswachstum im Jahresverlauf stetig nach.<br />

Dennoch nahm das BIP um 2,0% zu, im Vorjahr hatte das Wirtschaftswachstum<br />

nur 0,2% erreicht.<br />

In diesem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld behauptete die<br />

UniCredit Bulbank ihre führende Marktstellung und stützte sich<br />

dabei auf ein konservatives Risikoprofil und ihr effizientes Geschäftsmodell.<br />

Die Bilanzsumme stieg gegenüber Vorjahr um 5,7%<br />

auf 11,9 Mrd Lewa. Das Bruttokreditvolumen nahm um 5,4% auf<br />

8,6 Mrd Lewa zu; die Steigerungsrate im Privatkundenbereich betrug<br />

3,5%, bei Firmenkunden 6,6%. Dies unterstreicht das Engagement<br />

von UniCredit bei der Unterstützung der Realwirtschaft. Intensive<br />

Akquisitionsbemühungen im Einlagenbereich führten zu einem<br />

Anstieg der gesamten Kundeneinlagen um 11% auf 7,3 Mrd Lewa.<br />

Die <strong>Bank</strong> verbesserte das Verhältnis von Krediten zu Einlagen auf<br />

108% und ist damit für zukünftiges Geschäftswachstum gut gerüstet.<br />

Das Eigenkapital wurde weiter gestärkt und stieg gegenüber Vorjahr<br />

um 14% auf 2,0 Mrd Lewa.<br />

Die Erträge erreichten 632 Mio Lewa, ein Anstieg um 6,3%, wobei<br />

der Zinsüberschuss aufgrund des höheren Kreditvolumens um<br />

3,9% zunahm und der Provisionsüberschuss durch besondere Erfolge<br />

im Dienstleistungsgeschäft um 7,5% höher als im Vorjahr war.<br />

Die Betriebsaufwendungen betrugen 244 Mio Lewa, die Zunahme<br />

gegenüber 2010 war mit +1,2% geringfügig. Fortgesetzte Maßnahmen<br />

zur Kosteneindämmung und Prozessanpassungen kompensierten<br />

die Kosten der Implementierung strategischer Projekte (CRM,<br />

Multi­Channel­Ansatz etc.). Die Entwicklung von Erträgen und<br />

Kosten hatte einen positiven Einfluss auf die operative Leistung:<br />

Das Betriebsergebnis wuchs gegenüber Vorjahr um 9,7% auf<br />

388 Mio Lewa, die Cost/Income­Ratio sank auf 38,7% und verbesserte<br />

sich damit um 1,9 Prozentpunkte.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

75


Konzernlagebericht<br />

Konzernlagebericht (FORTSETZUNG)<br />

In dem immer noch ungünstigen wirtschaftlichen Umfeld stieg die<br />

NPL­Quote weiter an, per Ende 20111 erreichte sie 14%. Allerdings<br />

verschlechterte sich die Kreditqualität weniger stark. Aufgrund dieses<br />

Trends und auch durch den Einsatz moderner Risikomesstechniken<br />

ging die Kreditrisikovorsorge gegenüber Vorjahr um 27% auf<br />

137 Mio Lewa zurück.<br />

Die <strong>Bank</strong> konnte daher das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr um<br />

44% auf 233 Mio Lewa steigern, was über 30% des aggregierten<br />

Ergebnisses aller <strong>Bank</strong>en in Bulgarien entspricht.<br />

Die verbesserte Rentabilität der <strong>Bank</strong> und ihre starke Marktstellung<br />

werden durch Implementierung zahlreicher innovativer<br />

Produkte und Projekte unterstützt, die auf Kundenorientierung,<br />

eine Steigerung der Kundenzufriedenheit und betriebliche Leistungsfähigkeit<br />

abzielen.<br />

Die <strong>Bank</strong> verfügt über ein gut ausgebautes und optimiertes Filialnetz<br />

und investiert weiter in ihr integriertes Multi­Channel­Angebot.<br />

Eine bedeutende Innovation im Jahr 2011 war der Start von Mobile<br />

<strong>Bank</strong>ing, mit dem die UniCredit Bulbank auf dem bulgarischen<br />

Markt als erstes Institut solche Dienstleistungen anbot und damit<br />

rasch erfolgreich war. Darüber hinaus sind bei den alternativen<br />

Vertriebskanälen auch die vom Kundenbetreuungszentrum angebotene<br />

erweiterte Dienstleistungspalette und die Einführung von<br />

Selbstbedienungsterminals der zweiten Generation zu nennen.<br />

Das Betreuungsmodell für Firmenkunden wurde durch Eröffnung<br />

zweier neuer Corporate Service Centers für diese Kundengruppe<br />

gestärkt; Firmenkunden stehen nun insgesamt acht solche Betreuungszentren<br />

zur Verfügung.<br />

Mit dem Bereich Markets und Dienstleistungen des Investmentbanking<br />

behauptete die <strong>Bank</strong> ihre führende Stellung im Geldmarkt­,<br />

Kapitalmarkt­ und Brokeragegeschäft sowie bei Treasury Sales.<br />

� Die Ukraine hat 2011 nach Schätzungen ein <strong>real</strong>es Wirtschaftswachstum<br />

von 5,0% bis 5,2% erzielt und damit besser abgeschnitten<br />

als viele andere Länder in der Region. Die Inflationsrate sank<br />

auf 4,6%, das niedrigste Niveau der letzten acht Jahre. Die niedrige<br />

Inflation resultierte vor allem aus einer Rekordernte und einem<br />

weiteren Aufschub bei Gaspreiserhöhungen. Das Budgetdefizit verringerte<br />

sich im Jahr 2011 auf 2,7% des BIP, nach 5,7% im Jahr<br />

2010. Das schwierige externe Umfeld, Bedenken hinsichtlich der<br />

Stabilität der ukrainischen Währung im Land selbst sowie eine angespannte<br />

Liquiditätslage kennzeichneten das Umfeld des ukrainischen<br />

<strong>Bank</strong>ensektors im Jahr 2011. Der aggregierte Jahresverlust<br />

des <strong>Bank</strong>ensektors ging auf 8 Mrd Griwna zurück, ein positiver<br />

Faktor war die Zunahme der Bilanzsumme um 12% aufgrund der<br />

Wiederaufnahme der Kreditvergabe vor allem an Firmenkunden.<br />

76 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

Die Einlagen stiegen im gesamten <strong>Bank</strong>ensektor gegenüber dem<br />

Vorjahr um 19%, womit sich die Loan/Deposit­Ratio der Branche<br />

um 12 Prozentpunkte auf 127% verbesserte. Für die Ukrsotsbank<br />

war 2011 ein Jahr harter Arbeit und markanter Leistungen.<br />

Umfangreiche landesweite Werbekampagnen wiesen auf die nach<br />

der Änderung des Markennamens zum Ausdruck kommende Verbindung<br />

mit der UniCredit­Marke und auf die Rolle als Sponsor der<br />

UEFA Euro 2012 hin und steigerten die Bekannheit der UniCredit­<br />

Marke sowie die Kundenbindung. Mit der Wiederaufnahme der<br />

Vergabe von Hypothekar­ und Kfz­Krediten im Privatkundenbereich<br />

stiegen die von der <strong>Bank</strong> im Jahr 2011 neu vergebenen Kredite im<br />

Vergleich zum Vorjahr. Die Anzahl der Neukredite an Klein­ und Mittelbetriebe<br />

nahm auf das Dreifache zu, wobei die Hälfte der neuen<br />

Kredite für Investitionen verwendet wurde. Der Ausbau alternativer<br />

Vertriebskanäle führte zu messbaren Ergebnissen: Die Anzahl von<br />

Kunden, die Internet <strong>Bank</strong>ing und Mobile <strong>Bank</strong>ing nutzen, stieg im<br />

Vergleich zum Vorjahr um 48%, über das Netz von Selbstbedienungsterminals<br />

abgewickelte Geschäftsfälle nahmen um 21% und<br />

Transaktionen über POS­Terminals um 69% zu. Der Firmenkundenbereich<br />

entwickelte im Jahr 2011 speziell auf die Kunden zugeschnittene<br />

Produkte. Die größten in der Ukraine durchgeführten<br />

Transaktionen, die UniCredit erfolgreich auf dem Markt begleitete,<br />

fanden in der internationalen Finanzwelt hohe Anerkennung. Eine<br />

Exportvorfinanzierung von UniCredit im Volumen von 1 Mrd US$<br />

wurde von Global Trade Review als “The Best Deal of 2011” bezeichnet.<br />

Von der Fachzeitschrift Global Finance wurde die Ukrsotsbank<br />

als beste Handelsfinanzierungsbank in der Ukraine mit dem<br />

größten Volumen an Handelsfinanzierungen, einer umfangreichen<br />

Dienstleistungspalette und einem innovativen Finanzierungsansatz<br />

ausgezeichnet. Im Jahr 2011 richtete die Ukrsotsbank eine spezielle<br />

Einheit für die Betreuung landwirtschaftlicher Unternehmen ein, die<br />

im Rahmen einer Exportvorfinanzierung für ein bedeutendes ukrainisches<br />

Landwirtschaftsunternehmen als Lead Manager einer internationalen<br />

Syndicated Commodity Facility fungierte. Diese Transaktion<br />

markierte einen herausragenden Erfolg in der Umsetzung der Geschäftsstrategie.<br />

Mit einer Bilanzsumme von 40 Mrd Griwna hielt<br />

die Ukrsotsbank ihre Stellung als drittgrößte private <strong>Bank</strong> des<br />

Landes. Die Kredite an Firmenkunden nahmen im Vergleich zum<br />

Vorjahr um 4% auf 16 Mrd Griwna zu; das Volumen der Privatkundenkredite<br />

ging hingegen aufgrund von Rückzahlungen um 6% zurück.<br />

Die Loan/Deposit­Ratio verringerte sich um 38 Prozentpunkte<br />

auf 164%. Die deutliche Steigerung der gesamten Kundeneinlagen<br />

um 17% wurde vor allem im Geschäft mit Firmenkunden erzielt, die<br />

ihre Einlagen bei der <strong>Bank</strong> um 85% erhöhten. Die Betriebsaufwendungen<br />

konnten im Jahr 2011 auf 1.354 Mio Griwna eingegrenzt<br />

werden, wodurch die Cost/Income­Ratio auf den niedrigen Wert<br />

von 46% sank. Im Ergebnis der Ukrsotsbank für 2011 in Höhe von<br />

784 Mio Griwna kommen auch eine deutlich geringere Kreditrisikovorsorge<br />

und ein positiver Einmaleffekt zum Ausdruck.


� Für Kasachstan wird im Jahr 2011 mit einer <strong>real</strong>en Zunahme<br />

des Bruttoinlandsprodukts von 6,8% gerechnet. Das Wirtschaftswachstum<br />

resultiert vor allem aus dem für das Land günstigen<br />

Ölpreisniveau trotz leicht geringeren Wachstums der Industrieproduktion<br />

im dritten Quartal 2011. Die größten Wachstumsbeiträge lieferten<br />

die Landwirtschaft, der Bausektor und die Telekommunikation.<br />

Im November 2011 stufte S&P das Länderrating für Kasachstan auf<br />

BBB+ hoch und wies auf positive Effekte der steigenden Rohstoffexporte<br />

auf den Fiskalhaushalt und den Leistungsbilanzüberschuss<br />

hin. Das Bruttokreditvolumen der ATF <strong>Bank</strong> zeigte im vierten Quartal<br />

2011 in allen Segmenten stabiles Wachstum und einen allmählichen<br />

Rückgang des Anteils wertgeminderter Kredite. Großhandel, Landwirtschaft<br />

und Transport waren die branchenmäßigen Schwerpunkte<br />

der Kreditvergabe im vierten Quartal 2011. Der saisonale Abfluss<br />

großvolumiger Einlagen von Firmenkunden im vierten Quartal 2011<br />

stand hauptsächlich mit jährlichen Steuer­ und Dividendenzahlungen<br />

der Kunden im Zusammenhang. Der Privatkundenbereich verzeichnete<br />

im vierten Quartal 2011 eine hohe Steigerung der Einlagen um<br />

fast 10%. Insgesamt nahmen die Kundeneinlagen gegenüber Vorjahr<br />

um rund 9% zu. Der Zinsüberschuss stieg im Vergleich zum dritten<br />

Quartal 2011 um 18% und gegenüber Vorjahr um 7%, bedingt<br />

durch das höhere Kreditvolumen und die fortgesetzte Optimierung<br />

der Refinanzierungsbasis. Der Anstieg des Provisionsüberschusses<br />

im vierten Quartal 2011 resultierte vor allem aus dem Privatkundensegment<br />

und Private <strong>Bank</strong>ing; in diesen Bereichen kamen eine<br />

breitere Kundenbasis und ein verbessertes Produktangebot zum<br />

Tragen. Im Vergleich zum Vorjahr nahmen die Erträge der <strong>Bank</strong> um<br />

über 50% zu, und die Risikokosten verringerten sich dank der Verbesserung<br />

der Kreditqualität.<br />

� In den drei baltischen Ländern (Estland, Litauen und Lettland)<br />

waren im vierten Quartal 2011 weitere Anzeichen einer wirtschaftlichen<br />

Erholung zu erkennen; insbesondere Estland zählt vor allem<br />

aufgrund des dynamischen Exportsektors zu den am stärksten wachsenden<br />

Volkswirtschaften in Europa. Derzeit wird die Kreditwürdigkeit<br />

Estlands von Standard & Poor’s mit AA– eingestuft, der zweithöchsten<br />

Stufe in Osteuropa. Litauens Wirtschaft zeigte sich 2011 auf<br />

gutem Weg zu einer deutlichen und nachhaltigen Erholung, mit<br />

über 5% war das BIP­Wachstum beeindruckend hoch. Trotz einer<br />

geringen Abschwächung im vierten Quartal 2011 weisen die Konsumindikatoren<br />

weiterhin starke Zuwächse auf. In Lettland ist das<br />

Wirtschaftswachstum zwar schwächer als in den anderen baltischen<br />

Staaten, das Land holt aber auf. Die Inflation blieb in allen baltischen<br />

Ländern aufgrund der Energie­ und Lebensmittelpreise auf hohem<br />

Niveau.<br />

Die UniCredit <strong>Bank</strong> erzielte auch im vierten Quartal 2011 einen<br />

hohen Zinsüberschuss, der wesentlich zum Gesamtergebnis des Jahres<br />

beitrug; auch aus dem Provisionsüberschuss kamen im vierten<br />

Quartal 2011 und im Gesamtjahr 2011 insgesamt hohe Beiträge zu<br />

den Erträgen. Die <strong>Bank</strong> achtete weiterhin auf strenge Kostendisziplin,<br />

was zu einer Verbesserung der Cost/Income­Ratio führte. Nach<br />

einem negativen Betriebsergebnis im Jahr 2010 erzielte die <strong>Bank</strong> im<br />

Jahr 2011 ein positives Betriebsergebnis, womit die operative Leistung<br />

im Berichtsjahr deutlich stieg. Die UniCredit <strong>Bank</strong> weist eine<br />

gute Kapitalausstattung auf, die Gesamtkapitalquote beträgt knapp<br />

13%. Zur Verbreiterung der Refinanzierungsbasis nahm die <strong>Bank</strong><br />

auch externe Refinanzierungsmittel der Europäischen Investitionsbank<br />

und der Nordic Investment <strong>Bank</strong> in Anspruch.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

77


Konzernlagebericht<br />

Konzernlagebericht (FORTSETZUNG)<br />

Gewinn- und Verlustrechnung der konsolidierten CEE-Tochterbanken 1)<br />

(Mio €)<br />

(Mio €)<br />

78 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

GESCHÄFTSFELD CEE 2) TSCHECHISCHE REPUBLIK SLOWAKEI UNGARN<br />

2011 2010 2011 2010 2011 2010 2011 2010<br />

Zinsüberschuss 3.253 3.290 266 245 86 73 224 214<br />

Provisionsüberschuss 1.210 1.193 122 115 29 28 97 94<br />

Handelsergebnis 199 144 7 10 6 6 14 0<br />

Saldo sonstige betriebliche<br />

Erträge/Aufwendungen 61 63 0 1 1 2 –22 6<br />

Betriebserträge 4.722 4.691 395 371 121 109 313 313<br />

Betriebsaufwendungen –2.195 –2.128 –192 –157 –73 –72 –147 –154<br />

Betriebsergebnis 2.527 2.563 204 214 48 37 166 159<br />

Kreditrisikoaufwand –1.055 –1.426 –54 –68 –11 –22 – 95 –80<br />

Betriebsergebnis nach Kreditrisikoaufwand 1.472 1.137 150 145 37 15 71 78<br />

Rückstellungen –14 –36 0 –1 0 –1 –2 –1<br />

Integrations­/Restrukturierungsaufwand –2 –4 –2 –4 0 0 0 0<br />

Finanzanlageergebnis 6 46 – 93 –3 2 0 –6 8<br />

Ergebnis vor Steuern 1.462 1.143 54 137 39 15 63 85<br />

Kredite an Kunden 70.352 66.308 7.049 6.866 2.931 2.784 3.630 3.918<br />

Einlagen von Kunden und eigene Emissionen 61.010 56.902 8.149 7.934 2.506 3.061 3.393 3.595<br />

Umrechnungskurs 104,65 3) 100,00 24,590 25,284 Euro Euro 279,37 275,48<br />

Auf­/Abwertung gegenüber dem Euro –4,4% +2,8% –1,4%<br />

SLOWENIEN BULGARIEN RUMÄNIEN BALTISCHE STAATEN<br />

2011 2010 2011 2010 2011 2010 2011 2010<br />

Zinsüberschuss 62 55 228 219 188 220 16 13<br />

Provisionsüberschuss 22 22 86 80 56 54 0 –4<br />

Handelsergebnis –1 –2 8 3 47 44 0 4<br />

Saldo sonstige betriebliche<br />

Erträge/Aufwendungen 0 0 2 2 0 1 –1 0<br />

Betriebserträge 83 74 323 304 291 319 16 13<br />

Betriebsaufwendungen –43 –39 –125 –124 –145 –138 –13 –14<br />

Betriebsergebnis 41 35 198 181 146 181 3 –1<br />

Kreditrisikoaufwand –24 –21 –70 – 95 –106 –133 –5 –32<br />

Betriebsergebnis nach Kreditrisikoaufwand 17 14 128 85 40 48 –2 –33<br />

Rückstellungen 0 1 –2 2 2 0 0 0<br />

Integrations­/Restrukturierungsaufwand 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

Finanzanlageergebnis –2 1 6 5 0 1 0 0<br />

Ergebnis vor Steuern 15 16 132 92 42 49 –2 –33<br />

Kredite an Kunden 2.340 2.296 4.026 3.852 3.354 2.969 626 716<br />

Einlagen von Kunden und eigene Emissionen 957 783 3.726 3.342 2.655 2.575 306 433<br />

Umrechnungskurs Euro Euro 1,9558 1,9558 4,2391 4,2122 0,7063 4) 0,7087<br />

Auf­/Abwertung gegenüber dem Euro +0,0% –0,6% +0,3%<br />

1) Die GuV­Zahlen sind konsolidiert auf Landesebene ausgewiesen. / 2) Das Geschäftsfeld CEE der Segmentberichterstattung umfasst die hier gezeigten CEE­Tochterbanken zuzüglich der<br />

Wiener CEE­Zentrale. / 3) Index der nachstehenden Währungen gegenüber dem Euro, gewichtet mit Betriebserträgen. / 4) Lettische Lats (LVL).


(Mio €)<br />

TÜRKEI 5) RUSSLAND KASACHSTAN UKRAINE<br />

2011 2010 2011 2010 2011 2010 2011 2010<br />

Zinsüberschuss 582 675 535 565 151 142 215 235<br />

Provisionsüberschuss 364 383 150 132 –4 –35 47 46<br />

Handelsergebnis 36 32 35 –9 20 20 2 8<br />

Saldo sonstige betriebliche<br />

Erträge/Aufwendungen 34 37 3 –6 0 –18 0 –2<br />

Betriebserträge 1.016 1.127 724 682 167 110 265 287<br />

Betriebsaufwendungen –462 –477 –256 –233 – 93 – 92 –122 –114<br />

Betriebsergebnis 553 651 468 450 74 17 143 173<br />

Kreditrisikoaufwand –48 –65 –60 –136 –110 –188 –100 –156<br />

Betriebsergebnis nach Kreditrisikoaufwand 505 586 407 313 –36 –171 43 18<br />

Rückstellungen –10 –34 –1 –1 0 0 1 0<br />

Integrations­/Restrukturierungsaufwand 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

Finanzanlageergebnis 20 19 79 8 –2 6 1 1<br />

Ergebnis vor Steuern 515 571 485 321 –37 –165 44 18<br />

Kredite an Kunden 12.409 11.438 11.318 9.495 3.607 3.675 2.842 2.906<br />

Einlagen von Kunden und eigene Emissionen 11.838 11.300 11.701 8.491 3.974 3.626 1.734 1.446<br />

Umrechnungskurs 2,3378 1,9965 40,885 40,263 204,104 195,360 11,107 10,539<br />

Auf­/Abwertung gegenüber dem Euro –14,6% –1,5% –4,3% –5,1%<br />

(Mio €)<br />

KROATIEN BOSNIEN SERBIEN<br />

2011 2010 2011 2010 2011 2010<br />

Zinsüberschuss 415 392 89 77 85 64<br />

Provisionsüberschuss 122 134 32 31 22 17<br />

Handelsergebnis 16 18 6 6 4 2<br />

Saldo sonstige betriebliche<br />

Erträge/Aufwendungen 44 46 0 0 0 0<br />

Betriebserträge 597 591 126 114 111 83<br />

Betriebsaufwendungen –272 –278 –77 –76 –36 –33<br />

Betriebsergebnis 324 312 49 38 74 50<br />

Kreditrisikoaufwand –101 –112 –14 –18 –25 –11<br />

Betriebsergebnis nach Kreditrisikoaufwand 223 200 35 20 50 39<br />

Rückstellungen 0 –1 0 –1 0 0<br />

Integrations­/Restrukturierungsaufwand 0 0 0 0 0 0<br />

Finanzanlageergebnis –1 1 0 1 0 –1<br />

Ergebnis vor Steuern 222 200 35 20 50 38<br />

Kredite an Kunden 9.516 9.240 1.414 1.301 1.246 1.109<br />

Einlagen von Kunden und eigene Emissionen 7.837 8.059 1.532 1.644 742 665<br />

Umrechnungskurs 7,439 7,289 1,956 1,956 101,966 103,043<br />

Auf­/Abwertung gegenüber dem Euro –2,0% 0,0% +1,1%<br />

5) quotenkonsolidiert<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

79


Konzernlagebericht<br />

Konzernlagebericht (FORTSETZUNG)<br />

Ausblick<br />

Volkswirtschaftliches Szenario<br />

� Der moderate Aufschwung der Weltwirtschaft, der seit 2010<br />

in Gang ist, macht seit Herbst 2011 eine Schwächephase durch.<br />

Die Flaute ist, nach den jüngsten Stimmungs­ und Frühindikatoren zu<br />

urteilen, zwar vorübergehend; doch hat die schlechter als erwartet<br />

ausgefallene Entwicklung des 2. Halbjahrs 2011 und wahrscheinlich<br />

auch des ersten 1. Quartals 2012 das Ausgangsniveau gesenkt, sodass<br />

die Jahreswachstumsraten 2012 nach unten revidiert wurden.<br />

Zu den Ursachen für die schwächere Performance der letzten Quartale<br />

zählen die Nachwirkung der Rohstoffpreis hausse von Mitte 2011,<br />

die restriktive Wirtschaftspolitik in vielen Schwellenländern (Inflationsbekämpfung,<br />

Neutralisierung spekulativer Kapitalzuflüsse) und nicht<br />

zuletzt die Verunsicherung, die von der Schuldenkrise der Industrieländer<br />

auf die Weltwirtschaft ausging – und indirekt wieder zurückwirkte.<br />

Der Welthandel, 2010 der entscheidende Impulsgeber, war in<br />

den letzten Monaten des Jahres 2011 rückläufig, wenn auch noch<br />

mit positivem Wachstum im Vorjahresvergleich. Ab dem Frühjahr<br />

2012 erwarten wir eine Wiederbelebung, nach 3,3% 2012 wird sich<br />

das globale Wachstum im nächsten Jahr u.E. wieder auf die gewohnten<br />

4% einpendeln.<br />

Der Aufholprozess in China zeigte sich auch im 2. Halbjahr 2011<br />

hauptsächlich aufgrund der Binnenwirtschaft und der Lockerung der<br />

zuvor restriktiven Geldpolitik widerstandsfähig, aber auch 2012 und<br />

2013 wird er mit Wachstumsraten in der Größenordnung von rund<br />

9% bzw.10%, der dynamische Faktor sein. Die US-Wirtschaft<br />

wuchs im 3. Quartal 2011 überraschend stark (unter anderem<br />

aufgrund der Vorratsbewegung und nachgeholter Investitionen).<br />

2012 wird sie etwas unterhalb des Potenzialwachstums expandieren<br />

(2% nach 1,7%). Im Unterschied zu früheren Zyklen fehlen die<br />

Hebelwirkung der Kreditaufnahme und der Aufschwung des Häuserbaus.<br />

Getragen durch die wieder auf 4% sinkende Sparquote und<br />

einen nachlassenden Entschuldungsdruck (Household Deleveraging)<br />

ruht die Dynamik auf dem Konsum, der 70% der Nachfrageseite<br />

ausmacht.<br />

Die Wirtschaftsleistung im Euroraum ging im 4. Quartal 2011<br />

gegenüber dem Vorquartal um 0,3% zurück und wird auch im<br />

1. Quartal 2012 schwach bleiben. Abgesehen von der Diagnose<br />

einer „technischen Rezession“ (zweimaliger saisonbereinigter Quartalsrückgang)<br />

drückt die gesunkene Ausgangsbasis (negativer<br />

Überhang) die erwartete Wachstumsrate auf 0% bis ½% 2012.<br />

Dabei spielten auch die zögerlichen Fortschritte bei der Bekämpfung<br />

der Schuldenkrise mit. Die verstärkte fiskalische Konsolidierung –<br />

erklärt die hohen Divergenzen hinter der Gesamtwachstumsrate.<br />

Gemäß der jüngsten EU­Prognose reicht das Spektrum von –4,4%<br />

(Griechenland) über –3,3% (Portugal) bis –1,0% (Spanien).<br />

80 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

Alle Prognosen stehen unter dem Vorbehalt, dass es gelingt, das<br />

Vertrauen in die Schuldentragfähigkeit der Industriestaaten langsam<br />

wiederherzustellen, zumindest nicht von Neuem zu erschüttern (siehe<br />

dazu Abschnitt weiter unten), und dass eine neuerliche Rohstoffpreishausse<br />

(etwa ausgelöst durch eine Zuspitzung im Persischen Golf)<br />

verhindert werden kann.<br />

� Auch in Österreich zeigen günstige Früh­ und Stimmungsindikatoren<br />

seit Jahresbeginn ein Ende des Zwischentiefs an. Im ersten<br />

Halbjahr 2012 wird die österreichische Wirtschaft nach unserer Einschätzung<br />

wieder auf den Wachstumspfad zurückfinden, aber ein nur<br />

sehr moderates Plus erreichen. Eine schwächelnde Auslandsnachfrage<br />

und Zurückhaltung beim Konsum und bei den Investitionen<br />

werden die Wirtschaftsdynamik vorerst begrenzen. Ab der Jahresmitte<br />

sollten positive Impulse aus den asiatischen Schwellenländern<br />

vorrangig indirekt über Österreichs wichtigsten Handelspartner<br />

Deutschland auf die heimische Industrie ausstrahlen und damit der<br />

Wirtschaft wieder mehr Schwung verleihen. In der Folge sollten aufgeschobene<br />

Investitionsentscheidungen nachgeholt werden und auch<br />

die Konsumneigung, gestützt durch eine Abschwächung der Inflation<br />

(2,2% im Durchschnitt 2012) und damit eine leicht positive Realeinkommensentwicklung,<br />

zunehmen. In unserem Szenario wird das<br />

Wirtschaftswachstum im Gesamtjahr 2012 trotz eines Auflebens<br />

der Konjunktur im Jahresverlauf mit 0,8% nur moderat ausfallen,<br />

was auch an der niedrigen Startbasis vor und nach der Jahreswende<br />

liegt. Die Erholung am Arbeitsmarkt bremst sich daher ein. Die Arbeitslosenquote<br />

wird 2012 leicht steigen, mit 4,3 Prozent im internationalen<br />

Vergleich aber weiterhin sehr niedrig bleiben. Für 2013<br />

ist von einem Anstieg des BIP um 2% auszugehen. Zwar setzen<br />

die Maßnahmen zur Budgetkonsolidierung 2013 voll ein, doch werden<br />

sie die Wirtschaftsdynamik nur wenig dämpfen. Der direkte<br />

Dämpfungseffekt für 2013 wird nach ersten Berechnungen etwa<br />

¼ Prozentpunkt des BIP betragen und durch die sich belebende globale<br />

Konjunktur mehr als aufgewogen werden. Unsicherheitsfaktoren<br />

für dieses Szenario sind neben der weltwirtschaftlichen Erholung und<br />

der Entwicklung der Rohstoffpreise auch das unterstellte Abklingen<br />

der europäischen Vertrauenskrise.<br />

Erstmals seit 2008 kam es in Österreich 2011 wieder zu einem<br />

leichten Kreditwachstum von rund 2 ½% (bereinigt um Wechselkurseffekte).<br />

Damit war für die österreichische Wirtschaft keine Kreditklemme<br />

erkennbar. Nur relativ, gemessen an einem nominellen Wirtschaftswachstum<br />

von mehr als 5%, kam es zu einer Reduktion der<br />

Kreditverschuldung. Die Erholung des Kreditwachstums war vor allem<br />

von einer zunehmenden Dynamik bei der Wohnbaufinanzierung geprägt,<br />

während Firmenkredite nicht stärker als 2010 zunahmen.<br />

Die Kreditexpansion blieb insgesamt deutlich hinter dem Wachstum<br />

vor 2008 zurück. Angesichts der verhaltenen Konjunkturaussichten


ist für den Verlauf von 2012 mit wenig Belebung der Kreditdynamik<br />

zu rechnen, in Summe sollte erneut ein Wachstum zwischen 2% und<br />

3% erreicht werden können.<br />

Die großen Herausforderungen an das <strong>Bank</strong>wesen (Aufbau weiterer<br />

Risikopolster, schwierige Refinanzierungsbedingungen, Einstellung<br />

auf Liquiditätsquoten) haben schon im 2. Halbjahr 2011 zu hohen<br />

und steigenden Zinsgeboten für <strong>Bank</strong>einlagen geführt (zuletzt bei<br />

nachgebenden Geld­ oder Kapitalmarktzinsen). Zusammen mit der<br />

Verunsicherung rund um die Schuldenkrise nahmen die Einlagen in<br />

Österreich um gut 3% zu. Privateinlagen stiegen um knapp 2% und<br />

stellten rund die Hälfte der Geldvermögensneubildung der privaten<br />

Haushalte, etwas mehr als im Jahr davor. 2012 könnte die Geldvermögensneubildung<br />

wieder etwas stärker ausfallen, vor allem aufgrund<br />

der verbesserten Realeinkommensentwicklung bei sinkender<br />

Inflation. Der Kapitalmarkt bietet angesichts teilweise sehr niedriger<br />

Bewertungen zwar attraktive Anlagemöglichkeiten, doch sind auch<br />

die Konditionen für <strong>Bank</strong>einlagen (angesichts der angespannten<br />

<strong>Bank</strong>enrefinanzierung) attraktiv.<br />

� Die Eintrübung des globalen Umfelds im zweiten Halbjahr und<br />

rund um den Jahreswechsel hat auch vor den Ländern Zentral- und<br />

Osteuropas (CEE) nicht Halt gemacht, doch hielt sich die Region<br />

insgesamt auf ihrem soliden Expansionspfad. Parallel dazu war die<br />

Eskalation der europäischen Schuldenkrise von einem erneuten Anfall<br />

von Risikoscheu begleitet, dem die Region aber aufgrund ihrer relativ<br />

geringen fiskalischen Vorbelastung gut widerstanden hat. Die Risikoprämien<br />

(CDS) auf Staatsanleihen der CEE­Länder (Traxx SovX CE),<br />

die dem westeuropäischem CDS­Index bis zur Spitze im November<br />

von jeweils 386 bp gefolgt sind, haben sich in der Zwischenzeit abgekoppelt<br />

und liegen mit 282 bp wieder deutlich darunter (Traxx<br />

SovX Westeuropa: zuletzt 353 bp).<br />

Unsere Volkswirte haben ihre Wachstumsprognosen für 2012 und<br />

2013 aufgrund der überraschend starken Industrieproduktion sowie<br />

im Vertrauen auf eine Entspannung der EWU­Krise um 0,3 Prozentpunkte<br />

für beide Jahre angehoben. Doch wird die Entwicklung der<br />

Währungsunion die CEE­Region auch im weiteren Verlauf von 2012<br />

mitbestimmen und zwar über mehrfache Übertragungswege:<br />

Erstens über den <strong>real</strong>wirtschaftlichen Zusammenhang: Nach unseren<br />

Erwartungen wird die schwache Konjunktur der ersten Jahreshälfte<br />

die Regionen und Länder je nach Außenhandelsorientierung<br />

und Produktionsmix unterschiedlich treffen, bevor es in der zweiten<br />

Jahreshälfte zu einer Wiederbelebung kommt. So werden vor allem<br />

die stark verflochtenen Zentraleuropäischen Länder (CE) im 1. Halbjahr<br />

2012 eine Durststrecke zu überwinden haben, umso mehr, als<br />

auch die Binnennachfrage aufgrund des Konsolidierungsdrucks<br />

schwach sein wird, der auf den öffentlichen Finanzen lastet.<br />

Slowenien wird erneut in die Rezession zurückfallen (2012 –0,6%),<br />

Ungarn, das am stärksten geöffnete Land – in den nächsten Wochen<br />

nimmt mit der Mercedes­Fabrik ein weiterer zyklischer Assembler die<br />

Produktion auf –, hat die externen Bremswirkungen noch durch nationale<br />

verstärkt (BIP 2012 0%). Insgesamt wird sich das Wachstum<br />

aber im späteren Jahresverlauf in dieser Ländergruppe beleben und<br />

2013 wieder bei rund 2 ½% liegen. In Südosteuropa (SEE) belasten<br />

die Handelsverflechtungen mit Griechenland (vor allem in Bulgarien).<br />

Rumänien schlug 2011 nicht zuletzt dank der guten Ernte wieder den<br />

Wachstumspfad ein und wird ihn in den nächsten Jahren halten<br />

können. SEE zusammengenommen (und einschließlich der baltischen<br />

Länder, die zu ihrem Wachstum zurückgefunden haben) wird in diesem<br />

und im nächsten Jahr stärker expandieren als Zentraleuropa<br />

(CE). In Russland, sowie bei Grundstoffexporteuren wie Kasachstan,<br />

läuft das Wachstum, wenn auch mit dem Nachteil der Monokultur,<br />

mit dem höchsten Tempo von 4% bis 6% weiter, die Rohstoffpreise<br />

sind schon während der Abkühlung der letzten Monate hoch geblieben<br />

und werden auch weiter hoch bleiben. Die Türkei zeigte in den<br />

letzten Jahren eine autonome Konjunkturentwicklung. Nach der<br />

ständigen Überhitzungsgefahr 2010 und 2011 mit <strong>real</strong>en Wachstumsraten<br />

von 9% bzw. 8,5% dürfte sich die Dynamik unter anderem<br />

aufgrund der bremsenden Wirtschaftspolitik auf rund 5% beruhigen.<br />

Während die meisten anderen CEE­Länder ihre Leistungsbilanz trotz<br />

schwächerer Exporte verbessern konnten (was wegen der noch<br />

schwächeren Binnennachfrage nicht immer nur positiv zu beurteilen<br />

ist), ist das Leistungsbilanzdefizit in der Türkei das Hauptproblem.<br />

Insgesamt erwarten wir, dass das Wirtschaftswachstum in CEE<br />

(Einzugsbereich <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>) mit Raten von 3,2% (2012) und 3,8%<br />

(2013) zwei­ bis dreimal so hoch sein wird wie in Westeuropa.<br />

Zweitens hat die Staatsschuldenkrise zu einem signifikanten Rückgang<br />

der weltweiten Risikobereitschaft geführt und die Kapitalflüsse<br />

in die Schwellenländer gebremst. Die CEE­Region verzeichnete im<br />

1. Halbjahr noch starke Portfoliozuflüsse, die sich im weiteren Jahresverlauf<br />

aber umkehrten. Im 3. Quartal 2011 ergab sich in der<br />

Kapitalbilanz insgesamt sogar ein Nettomittelabfluss, der von Abwertungsdruck<br />

begleitet war, was die Empfindlichkeit gegenüber den<br />

Finanzmarktschwankungen illustriert. Ausschlaggebend waren Portfolioinvestitionen,<br />

Direktinvestitionen konnten noch gehalten werden.<br />

Da wir aber in unserem Basisszenario annehmen, dass die von der<br />

Schuldenkrise ausgehenden Anspannungen, zumindest die Volatilität<br />

und Unberechenbarkeit, nachlassen und auch der externe Finanzierungsbedarf<br />

der CEE­Länder heute niedriger ist als noch vor Jahren,<br />

sehen wir 2012 eher Auf­ als Abwertungstendenzen. Über mehrere<br />

Quartale hinweg betrachtet, dürfte sich die Außenfinanzierung von<br />

Staat, <strong>Bank</strong>en und Unternehmen in Grenzen halten. Das gilt zumindest<br />

für die stärkeren CEE­Volkswirtschaften mit ausreichenden<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

81


Konzernlagebericht<br />

Konzernlagebericht (FORTSETZUNG)<br />

Reserven, nach unserer Einschätzung für die Türkei, Polen, die baltischen<br />

Staaten und die Tschechische Republik. Länder mit ineffizienter<br />

Politik bzw. unzureichendem Puffer riskieren dagegen volatile<br />

Kapitalbewegungen. Dem größten Risiko sind in dieser Hinsicht<br />

Kroatien, Ungarn, die Ukraine und möglicherweise auch Slowenien<br />

ausgesetzt. Im Fall der ersten drei Länder ist aber ein mehrjähriges<br />

IWF­Engagement zu erwarten. Russland und Kasachstan sind gegenüber<br />

externen Schocks am widerstandsfähigsten.<br />

Drittens steht der <strong>Bank</strong>ensektor in den westeuropäischen Ländern<br />

unter Druck (Kapitalvorschriften der EBA, Fundingprobleme). Das hat<br />

zu Befürchtungen Anlass gegeben, dass Kapital aus CEE repatriiert<br />

Wirtschaftswachstum (<strong>real</strong>es BIP, % gegen Vorjahr)<br />

2009 2010 2011 2012 2013<br />

Welt (IWF) –0,7 +5,2 +3,8 +3,3 +3,9<br />

USA –3,5 +3,0 +1,7 +2,3 +2,5<br />

Eurogebiet –4,2 +1,8 +1,5 +0,6 +1,6<br />

… Österreich –3,8 +2,3 +3,3 +0,8 +2,0<br />

Tschechien –4,7 +2,7 +1,7 +0,4 +2,5<br />

Slowakei –4,9 +4,2 +3,3 +2,4 +3,4<br />

Ungarn –6,7 +1,2 +1,7 –0,0 +1,9<br />

Slowenien –8,0 +1,4 +0,5 –0,6 +1,1<br />

Zentraleuropa –5,7 +2,4 +1,9 +0,5 +2,3<br />

Polen +1,6 +3,8 +4,3 +3,1 +3,5<br />

Bulgarien –5,5 +0,2 +1,6 +1,2 +1,7<br />

Rumänien –7,1 –1,3 +2,5 +1,4 +2,5<br />

Kroatien –6,0 –1,2 +0,0 –0,5 +2,0<br />

Bosnien und Herzegowina –2,9 +0,7 +1,8 +0,5 +2,5<br />

Serbien –3,5 +1,8 +1,7 +1,0 +3,0<br />

Estland –13,9 +3,1 +7,5 +2,6 +3,8<br />

Lettland –17,8 –0,6 +5,9 +2,9 +3,5<br />

Litauen –14,7 +1,2 +5,2 +2,5 +2,8<br />

SEE und Baltikum –8,0 –0,2 +2,7 +1,3 +2,6<br />

Russland –7,8 +4,0 +4,3 +3,9 +4,2<br />

Türkei –4,8 +9,0 +8,5 +4,8 +4,3<br />

Russland und Türkei –6,9 +5,5 +5,6 +4,2 +4,2<br />

Kasachstan +1,2 +7,3 +7,5 +5,5 +5,8<br />

Ukraine –14,8 +4,2 +5,1 +2,0 +3,9<br />

Kasachstan und Ukraine –8,1 +5,5 +6,1 +3,5 +4,7<br />

CEE (mit Polen, BIP­gewogen) –5,9 +4,3 +4,7 +3,3 +3,7<br />

CEE (ohne Polen, BIP­gewogen) –7,0 +4,3 +4,7 +3,2 +3,8<br />

CEE (<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> gewogen) *) –6,2 +3,6 +4,1 +2,4 +3,3<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>­Markt (BIP­gewogen) –6,7 +4,1 +4,6 +3,0 +3,6<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>­Markt (BA­gewogen) –5,5 +3,2 +3,8 +1,9 +2,9<br />

*) gewogen mit Anteilen an den operativen Erträgen der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>­Töchter.<br />

Quelle UniCredit Research. Stand der Prognosen: 7. März 2012<br />

82 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

würde, dass lokale Investitionen eingeschränkt oder Aktiva verkauft<br />

würden und die grenzüberschreitende Kreditgewährung eingeschränkt<br />

würde. Von den 2,5 Billionen € Bilanzsumme der regionalen<br />

<strong>Bank</strong>en werden 46% von ausländischen Eigentümern kontrolliert.<br />

Seit vielen Jahren setzt der <strong>Bank</strong>ensektor in CEE massiv auf Auslandsfinanzierungen,<br />

die hauptsächlich über die Muttergesellschaften<br />

bereitgestellt werden. Das kurzfristige Risiko aus der Anpassung<br />

westeuropäischer <strong>Bank</strong>en an die Kapitalvorschriften der EBA ist für<br />

CEE aber eher gering. Zum einen hat sich gezeigt, dass gerade in<br />

jenen <strong>Bank</strong>sektoren mit starkem Auslandsengagement die Kapitalabflüsse<br />

am geringsten waren. Zu einem langfristigen Engagement<br />

hatten sich die großen Institute ja auch in der „Vienna Initiative“ verpflichtet.<br />

Zum andern haben die Großbanken angekündigt, die vorgeschriebenen<br />

Eigenmittelquoten durch Aufstockung der Kapitalbasis<br />

(über den Markt oder durch Thesaurierung) erfüllen zu können.<br />

Schließlich liegt es bereits seit längerem im Interesse beider Seiten,<br />

eine ausgewogene Geschäftsstruktur mit hohem lokalem Refinanzierungsanteil<br />

umzusetzen.<br />

Mittel­ bis langfristig hat der CEE­<strong>Bank</strong>ensektor unverändert das<br />

Potenzial, ein über dem EU­Durchschnitt liegendes Umsatz­ und<br />

Ertragswachstum zu erzielen, da bei Finanzdienstleistungen nach wie<br />

vor eine Marktdurchdringungslücke besteht. Obwohl Ende 2011 in<br />

der CEE­Region knapp 1,5 Billionen an Krediten aushafteten – ein<br />

Anstieg um etwa 9% im Jahresvergleich –, lagen die Verbindlichkeiten<br />

gemessen am BIP in CEE bei schätzungsweise 49%, während<br />

sie in der Eurozone 120% betrugen. Spielraum besteht im Gegensatz<br />

zu den Verbraucherkrediten vor allem noch bei Unternehmenskrediten<br />

und Hypothekenfinanzierungen. Große Unterschiede zeigen sich auch<br />

zwischen den einzelnen Ländern, wobei Russland und die Türkei im<br />

Zeitraum 2011–2015 den größten Beitrag zum Kreditwachstum<br />

leisten dürften.<br />

Fortschritte bei der Überwindung<br />

der Staatsschuldenkrise<br />

� Das zweite Griechenland-Hilfspaket: Am 21. Februar 2012<br />

haben die Vertreter der Eurogruppe, der EU und der EZB mit Griechenland<br />

ein zweites Hilfspaket unter Beteiligung des privaten Sektors<br />

vereinbart. Demnach erklärt sich die Eurogruppe bereit, zusätzliche<br />

Mittel von bis zu 130 Mrd € (bis Ende 2014) zur Verfügung zu stellen,<br />

wobei eine zeitnahe Auszahlung von rund 90 Mrd € vorgesehen ist.<br />

Der Großteil des unmittelbaren Finanzierungsbedarfs entfällt auf die<br />

Rekapitalisierung des griechischen <strong>Bank</strong>sektors (50 Mrd €) und eine<br />

EFSF­Garantiefazilität (30 Mrd €) für die verbliebenen Forderungen<br />

der privaten Gläubiger nach ihrer Beteiligung am Schuldenschnitt.<br />

Das Private Sector Involvement/PSI­Programm selbst sieht Abschreibungen<br />

in Höhe von 53,5% auf den Nominalwert der von privaten


Gläubigern gehaltenen griechischen Staatsanleihen vor, womit die<br />

Summe der bis 2020 zu tilgenden Anleihen um rund 150 Mrd €<br />

reduziert wird. 31,5% des Umschuldungsbetrags werden (unter englischem<br />

Recht) in neue Staatsanleihen mit Laufzeiten von 11 bis 30<br />

Jahren umgetauscht. Der gewogene Durchschnittszins soll 3,65%<br />

über die 30­jährige Laufzeit betragen. Der diskontierte Wertverlust<br />

aus der Umschuldung beträgt damit etwa 74% (Gegenwartswert).<br />

Die Kurse griechischer Staatsanleihen haben dieses Niveau schon im<br />

Dezember 2011 eskomptiert. – Das offizielle Umschuldungsangebot<br />

Griechenlands betreffend 177 Mrd € an Anleihen unter griechischem<br />

Recht wurde nach Angaben der griechischen Regierung per 9. März<br />

2012 von 85,8% der Bondholder akzeptiert. Da die griechische<br />

Regierung angekündigt hat, diesen Prozentsatz durch Anwendung von<br />

Collective Action Clauses (CAC) zu erhöhen, hat die International<br />

Swaps and Derivatives Association (ISDA) ein „restructuring credit<br />

event“ ausgerufen, womit Kreditausfallskontrakte (CDS) fällig werden.<br />

Die neuen griechischen Staatsanleihen aus der Umschuldung wurden<br />

zu Abschluss dieses Berichts mit starken Abschlägen quotiert. Es bestehen<br />

auch nach der – an sich erfolgreichen – Umschuldung beträchtliche<br />

Restrisiken fort. Zwar soll ein europäisches Expertenteam<br />

eingesetzt werden, um die Durchführung der Reformen in Griechenland<br />

zu unterstützen; Treuhandkonten sollen genutzt werden, um die<br />

zielgerechte Verwendung der Mittel und den Schuldendienst auf die<br />

neuen Anleihen unabhängig von den jeweiligen Entscheidungsträgern<br />

zu sichern; Die Frist, im griechischen Staatshaushalt einen Primärüberschuss<br />

zu erzielen, wird weiter gestreckt. Unsicher sind aber die<br />

nötigen Ratifizierungen durch die Parlamente auf Geber­ wie Nehmerseite.<br />

Auch hat die Annahme des Umschuldungspakets den Weg<br />

für einen großvolumigen IWF­Kredit geebnet. Generell sind jedoch<br />

Zweifel an der Kontinuität des Sparkurses im Vorfeld der anstehenden<br />

Parlamentswahlen im Markt. Auch mittelfristig bestehen politökonomische<br />

Risiken, sollte mit internationaler Hilfe ein erster<br />

Primärüberschuss erzielt werden und sich die Wirtschaft bis dahin<br />

nicht erholt haben.<br />

Eine europäische Arbeitsgruppe wird dauerhaft eingesetzt, um die<br />

Durchführung der Reformen in Griechenland sicherzustellen und zu<br />

unterstützen. Treuhandkonten sollen genutzt werden, um die zielgerechte<br />

Verwendung der Mittel und den Schuldendienst auf die neuen<br />

Anleihen unabhängig von den jeweiligen Entscheidungsträgern (angesichts<br />

fälliger Parlamentswahlen) zu sichern. Die Frist, im griechischen<br />

Staatshaushalt einen Primärüberschuss zu erzielen, wird um<br />

ein Jahr auf 2013 gestreckt. Zwar bestehen weitere Umsetzungsrisiken,<br />

darunter die Frage, ob ein „credit event“, das heißt die Anwendung<br />

von CAC vermieden werden kann, aber auch die Ratifizierungen<br />

auf Geber­ wie Nehmerseite durch die Parlamente und bezüglich der<br />

Kontinuität des Sparkurses, sobald mit internationaler Hilfe ein erster<br />

Primärüberschuss erzielt wird und die Wirtschaft sich nicht erholt hat.<br />

� Unter den übrigen hochverschuldeten Ländern hat Portugal<br />

den Zugang zum Kapitalmarkt schon im April 2011 verloren, als es<br />

als zweiter Staat nach Irland unter den Rettungsschirm trat. Parallel<br />

zur Eskalation der Griechenland­Krise erhöhten sich auch die Risikoprämien<br />

auf portugiesische Anleihen. Für <strong>Bank</strong>en und Unternehmen<br />

ist die ausländische Kreditaufnahme seit Juni 2011 schwierig.<br />

Im Januar 2012 wurden portugiesische Anleihen als spekulatives<br />

Investment eingestuft. Die neue Regierung setzte ein Konsolidierungsprogramm<br />

in Höhe von 4,8% des BIP um (wenn auch mit zahlreichen<br />

Einmalmaßnahmen) und übertraf damit das Ziel des IWF/<br />

EU­Programms. Aufgrund der Rezession verringerte sich auch der externe<br />

Finanzbedarf. Grundprobleme bleiben die niedrige internationale<br />

Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft und die Effizienz der Verwaltung,<br />

weshalb Portugal besonders von der Ansteckungsgefahr betroffen ist.<br />

Doch wurden der Arbeitsmarkt liberalisiert, eine Pensionsreform umgesetzt<br />

und Privatisierungen eingeleitet. 2013 soll die Kapitalmarktfähigkeit<br />

wieder erreicht sein. Die Staatsverschuldungsquote liegt<br />

etwa bei 110% des BIP. Die europäischen Institutionen betonen die<br />

Einzigartigkeit des griechischen Modells. Das spricht dafür, dass die<br />

Verteidigungslinie auch um den Preis internationaler Kredite und<br />

Unterstützungsprogramme, aber bei strikter Konditionalität in Portugal<br />

gezogen wird. Die Zinsaufschläge sind daher nicht viel mehr als<br />

Taxen des Sekundärmarkts, mit 1.572 Basispunkten (15,7%) liegen<br />

sie aber unter den griechischen Risikoprämien von April 2011.<br />

Renditespreads europäischer Staatsanleihen<br />

Renditedifferenz fünfjähriger Staatsanleihen zur europäischen Benchmark-Anleihe<br />

Basispunkte<br />

900 Ungarn<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Italien<br />

Spanien<br />

Österreich<br />

Q1 Q2<br />

2011<br />

Q3 Q4 Q1<br />

2012<br />

Renditespreads europäischer <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Staatsanleihen · Geschäftsbericht 2011 83<br />

Renditedifferenz fünfjähriger Staatsanleihen zur europäischen Benchmark-Anleihe


Konzernlagebericht<br />

Konzernlagebericht (FORTSETZUNG)<br />

� Spanien geriet – nicht wegen des absoluten Schuldenniveaus<br />

von 67% des BIP, sondern wegen des laufenden Defizits (zuletzt rund<br />

8% des BIP) – ins Visier der Finanzmärkte. Doch war der Anstieg der<br />

Risikoprämien hier von geringerem Ausmaß (gemessen an der Renditedifferenz<br />

fünfjähriger Staatsanleihen zur Benchmark­Anleihe Juni<br />

2011 bis zur Spitze im November +435 Basispunkte (Bp) auf 522 bp<br />

– vergleiche Grafik). Das Land leidet vor allem unter dem Zerplatzen<br />

der Immobilienblase. Sinkende Hauspreise, Pleiten, Schieflagen der<br />

regionalen Sparkassen und der Einbruch im Baugewerbe mündeten<br />

schließlich in einer Rezession mit einer Arbeitslosenquote von über<br />

20% und einer Jugendarbeitslosigkeit von fast 50%. Im Rahmen des<br />

Europäischen Semesters versucht die neue Regierung eine zeitliche<br />

Verschiebung der Defizitziele zu erreichen, zumal sich die Rezession<br />

derzeit noch verschärft und ein Abwärtszirkel vermieden werden soll.<br />

Die Emissionen 2012 konnten jedoch erfolgreich platziert werden.<br />

Der Zinsspread nahm seit dem Hoch im November 2011 bis zuletzt<br />

um 244 bp auf 278 bp ab.<br />

� Italien gehört als Industrieland (G­7­Gründungsmitglied) einer anderen<br />

Liga an und hat sich den Zugang zum Kapitalmarkt stets offen<br />

halten können. Die Zinsaufschläge sind aber im Herbst 2011 auf Rekordniveaus<br />

gestiegen (+435 bp auf 677 bp), wofür weniger landesspezifische<br />

Ursache herhalten mussten, als die Marktmeinung, Italien<br />

teile die typischen Probleme der „südlichen Peripherieländer“, und<br />

das als große Volkswirtschaft. Zwar haben sich die Lohnstückkosten<br />

in der Industrie in den letzten Jahren stark erhöht und die preisliche<br />

Wettbewerbsfähigkeit verschlechtert (was die neue Regierung mit<br />

Liberalisierungsmaßnahmen korrigieren will), doch ist Italien ein<br />

wichtiger europäischer Handelspartner. Das Hauptproblem Italiens ist<br />

die Erblast der Vergangenheit in Gestalt einer Verschuldung von zuletzt<br />

119% des BIP. Der Schuldenberg wurde in den 70er und 80er<br />

Jahren kumuliert (Spitzenwert der Schuldenquote 122% 1995). Bedingt<br />

durch die Größe Italiens bedeutet dies einen jährlichen Rollover<br />

von 341 Mrd € (2012, verglichen mit dem 1.400 Mrd € im Eurogebiet<br />

insgesamt), womit auch geringe Spreadausweitungen sofort im<br />

Zins aufwand budgetwirksam werden. Die von der neuen Regierung<br />

eingeleitete Konsolidierung des Staatshaushalts und das Programm<br />

zur Stärkung der Wachstumskräfte schreiten aber voran. Auch wenn<br />

das BIP 2011 laut EU­Kommission um –1,3% geschrumpft sein<br />

dürfte, gilt der Plan, 2013 einen ausgeglichenen Staatshaushalt zu<br />

erreichen, als machbar. Das entspräche einem hohen Primärüberschuss<br />

(Ausgaben­/Einnahmensaldo ohne Zinsaufwand) in Höhe von<br />

etwa 4% (bereits 2011 wurde ein Primärüberschuss von 1% des BIP<br />

erzielt). Die Bonitätszurückstufungen des Zentralstaates haben nach<br />

der Logik der Ratingagenturen auch für die <strong>Bank</strong>en und schließlich<br />

für die kapitalmarktfähigen Unternehmen Konsequenzen gehabt. Im<br />

Zuge der Emissionen des laufenden Jahres haben sich die Konditionen<br />

aber wieder verbessert, der Rollover erfolgte auch zu kürzeren<br />

Laufzeiten, um die Zinskurve zu nutzen. Was die Nettofinanzierungs­<br />

84 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

ströme betrifft, ist Italien aufgrund des hohen privaten Nettovermögens<br />

auch relativ wenig auf externe Finanzierung angewiesen.<br />

Eine konsequente Umsetzung der eingeleiteten Reformen, die verbesserte<br />

Governance und der enge Schulterschluss in Europa können das<br />

Vertrauen der Finanzmärkte wieder herstellen. Das deutet sich auch in<br />

der Abnahme der Zinsaufschläge an (Rückgang seit dem Höchststand<br />

2011 –374 bp auf 304 bp). Mit zuletzt 3,8% war die Rendite 5­jähriger<br />

italienischer Staatsanleihen niedriger als in den Jahren 2006 bis<br />

2008 oder noch 2002. Vor Lehman lag sie sogar über 5%.<br />

� Besondere Bedeutung – nicht zuletzt für die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> als<br />

österreichische <strong>Bank</strong> – hat die Entwicklung in Ungarn. Angesichts<br />

der engen nachbarschaftlichen Verflechtung von Realwirtschaft und<br />

<strong>Bank</strong>ensektor wurde die ungarische Vertrauenskrise kurz nach dem<br />

Jahreswechsel auch als wichtiges Argument für die Ratingabsenkung<br />

der Republik Österreich durch Standard & Poor’s herangezogen.<br />

In Ungarn stieß 2011 eine Reihe von Verfassungs­ bzw. Gesetzesänderungen<br />

auf Akzeptanzprobleme seitens der EU und des wichtigsten<br />

Geldgebers IWF. Im Jahresverlauf kumulierte sich die (bereits 2010<br />

eingeführte) <strong>Bank</strong>enabgabe mit den Bestrebungen, die Solvenzprobleme<br />

der privaten Haushalte administrativ – und zulasten der<br />

kreditgebenden <strong>Bank</strong>en – zu lösen. Der im Mai 2011 dekretierte<br />

„Home Protection Act“ räumte den Immobilienschuldnern unter anderem<br />

die Option einer Umschuldung zu Devisenfixkursen ein, was im<br />

September durch die Möglichkeit vorgezogener Tilgungen von Euro­<br />

und Fremdwährungsverbindlichkeiten zu fixierten Zwangsumtauschkursen<br />

verschärft wurde. Die Regelungen implizieren mindestens<br />

einen 25%igen Verlust auf CHF­denominierte Kredite und 15% auf<br />

die Umschuldung von Euro­Krediten – bei einem Volumen von rund<br />

18 Mrd € Fremdwährungskrediten. Im Dezember vereinbarten Regierung<br />

und <strong>Bank</strong>enverband zwar, die Lasten der <strong>Bank</strong>en durch Anrechnungsmöglichkeit<br />

von bis zu 30% der daraus entstandenen Verluste<br />

auf die <strong>Bank</strong>enabgabe 2012 zu erleichtern. Dennoch haben die unberechenbaren<br />

regulatorischen Eingriffe im Jahresverlauf 2011 (und<br />

bis in 2012 hinein) zu einer Verkaufswelle seitens der internationalen<br />

Investoren geführt. Am 24. November 2011 wurde zudem das Länderrating<br />

Ungarns auf „spekulatives Investment“ zurückgestuft, was<br />

die Umwälzung der Auslandsverschuldung stark verteuerte, es drohte<br />

ein Abwertungszirkel. Die Risikoaufschläge stiegen bis zur Spitze am<br />

4. Jänner 2012 auf 660 Basispunkte (5­jährige CDS­Prämien) bzw.<br />

auf einen Benchmark­Spread von 992 Punkten für die 5­jährige<br />

Staatsanleihe (der nicht nur einen Risikoaufschlag, sondern auch das<br />

allgemein höhere Zinsniveau widerspiegelt). Der ungarische Forint<br />

wertete im Ultimovergleich um 11,7% gegenüber dem Euro und um<br />

14,2% gegenüber dem Schweizer Franken ab. Die ungarische Wirtschaftspolitik<br />

reagierte mit Gegenmaßnahmen, die zulasten des<br />

Wachstums der Binnenwirtschaft gingen. Lag das <strong>real</strong>e Wirtschaftswachstum<br />

2011 noch bei 1,7%, gehen wir für 2012 nur mehr von<br />

Stagnation aus. Dazu hat auch das Deleveraging des <strong>Bank</strong>ensektors


eigetragen. Das Kreditvolumen stagnierte 2011 (+0,4% in Euro).<br />

Der Anteil der notleidenden Kredite (NPL­Quote) stieg auf 14,5%,<br />

und einige <strong>Bank</strong>en gerieten in die roten Zahlen.<br />

Ab Mitte Jänner 2012 bildeten sich die Übertreibungen der Finanzmärkte<br />

jedoch wieder zurück: Der Forint wertete von Ende 2011<br />

bis Ende Februar 2012 stark auf (+9,0% gegenüber dem Euro,<br />

+8,3% gegenüber dem Schweizer Franken), die CDS­Prämien und<br />

Bondspreads gaben wieder nach (auf 456 bp bei CDS bzw. 773 bp<br />

bei den Anleihen/5­Jahresbereich). Auch die Börse machte wieder<br />

Boden gut. Nach dem Eingehen der Regierung auf eine Reihe ordnungspolitischer<br />

EU­Forderungen gewann die fundamentale Beurteilung<br />

der stark integrierten ungarischen Wirtschaft wieder Oberhand:<br />

Der Öffnungsgrad der ungarischen Wirtschaft ist sehr hoch: Der<br />

Außenhandelsumsatz (Exporte+Importe) macht 165% des BIP aus,<br />

hohe kumulierte Direktinvestitionen prägen die wettbewerbsfähigen<br />

Industriezweige, 65% der Retailkredite bzw. 47% der Unternehmenskredite<br />

lauten auf Fremdwährung, und 88% der <strong>Bank</strong>en (gemessen<br />

an den Aktiva) haben internationale Eigentümer. Das alles macht<br />

einen Alleingang des Landes unwahrscheinlich. Die Grundbilanz<br />

Ungarns ist stark positiv (8,8% des BIP), und die Währungsreserven<br />

sind mit 37 Mrd € höher als die kurzfristige Auslandsschuld der<br />

ganzen Wirtschaft (25 Mrd €). Zusammengenommen halten wir den<br />

bisweilen befürchteten Default für unwahrscheinlich. In unserem<br />

Basisszenario erwarten wir ein Agreement Ungarns mit EU und IWF<br />

und eine fortgesetzte Entspannung der Situation im weiteren Jahresverlauf.<br />

Die eben erfolgte Sperrung von 495 Mio € des Kohäsionsfonds<br />

in der Excessive Deficit Procedure (EDP), die Ungarn 2013<br />

zufließen sollen (etwa ein Drittel der Gesamtsumme), zeigt an, dass<br />

mit erhöhtem Druck zu rechnen ist.<br />

➔ Unsere Tochterbank, die UniCredit <strong>Bank</strong> Hungary Zrt., hat das<br />

schwierige Umfeld 2011 gut bewältigt und trotz leicht steigender<br />

Risikovorsorgen (sowie der <strong>Bank</strong>enabgabe) unter den vier zentraleuropäischen<br />

CEE­Ländern das höchste Ergebnis und die höchste<br />

Eigenkapitalrendite erzielt, die NPL­Quote liegt unter dem Durchschnitt<br />

unserer CEE­Beteiligungen insgesamt. Als siebentgrößtes<br />

Institut des Landes kommt die <strong>Bank</strong> auf einen Marktanteil von rund<br />

5%. Der geschäftliche Schwerpunkt liegt auf dem weniger exponierten<br />

Firmenkundensegment. In unserem Mehrjahresplan zählt Ungarn<br />

als EU­Mitgliedsland mit fortgeschrittener Integration nicht zu den<br />

Wachstumsmärkten. Die Expansionsstrategie wurde, nicht zuletzt<br />

aufgrund der politischen Unsicherheiten, bis auf weiteres angehalten,<br />

was aber 2013 revidiert werden kann.<br />

� Verbesserte Governance im Eurogebiet … Selbst wenn es zu<br />

neuerlichen Rückschlägen bei der Umsetzung des Griechenland­Pakets<br />

kommen sollte, ist die Entschlossenheit der EU, der Eurogruppe<br />

und der EZB, es zu keiner Wiederholung kommen zu lassen, glaub­<br />

würdig. Alle europäischen Entscheidungsinstanzen betrachten den<br />

griechischen Fall, insbesondere die Einbeziehung der privaten Investoren,<br />

nach den Erfahrungen des vergangenen Jahres als singulär.<br />

Kurzfristig wird das Instrumentarium des Krisenmanagements durch<br />

eine Aufstockung der Interventionsmasse des ESM bzw. der ESFS<br />

erweitert werden müssen, nicht zuletzt gilt dies als Bedingung für<br />

den erweiterten Einsatz von Fazilitäten des IWF unter Konditionalität.<br />

… wirkungsvolle Interventionen des Eurosystems. Eine Reihe<br />

längerfristiger ordnungspolitischer Maßnahmen, die in den Beschlüssen<br />

vom 9. Dezember verabschiedet wurden (Stabilitätspakt, Schuldenbremsen<br />

im jeweiligen Verfassungsrecht fast aller Länder) zusammen<br />

mit den schon vorher verbesserten Prozessen (Europäisches<br />

Semester, Defizitverfahren, umgekehrte Beschlussmehrheiten) erleichterten<br />

es der EZB, bei der Krisenbekämpfung eine aktivere Rolle<br />

zu spielen. Neben der Lockerung der Geldpolitik über das Standardinstrumentarium<br />

(Leitzinssenkung, Vollzuteilung der Gebote in den<br />

Tendern und deren Laufzeitverlängerung, Halbierung der Mindestreservensätze,<br />

Erweiterung des Katalogs an anerkannten Collaterals<br />

für die Repogeschäfte) entspannten die beiden großvolumigen Dreijahrestender<br />

die Lage wesentlich. Der direkte Aufkauf von Staatsanleihen<br />

(und Covered Bonds) hatte als reine Marktpflege zu wenig<br />

Wirkung gezeigt und die Zinsen kaum beeinflusst. Im ersten dieser<br />

langfristigen Refinanzierungsgeschäfte (LTRO) vom 21. Dezember<br />

2011 fragten 523 <strong>Bank</strong>en insgesamt 490 Mrd € nach (netto, nach<br />

Gegenrechnung gleichzeitig auslaufender kürzerfristiger Geschäfte<br />

wurden rund 200 Mrd € aufgenommen). Diese Mittel wurden hauptsächlich<br />

von Großbanken der hochverschuldeten Länder abgerufen<br />

und hatten die Aufgabe, die Liquidität der <strong>Bank</strong>en sicherzustellen, die<br />

in Staatsanleihen engagiert waren. Die Zinsen gaben im Januar deutlich<br />

nach, auch der Abstand der Interbankzinsen zu den Tagesgeldswaps<br />

(somit die Risikoprämie auf <strong>Bank</strong>en) verringerte sich wieder,<br />

und die Kreditgewährung im Eurogebiet lief im Jänner 2012 nach<br />

einem starken Rückgang im Vormonat wieder an. Der zweite, wahrscheinlich<br />

letzte Dreijahrestender vom 29. Februar 2012 wurde mit<br />

530 Mrd € zugeteilt und gab netto der Umschichtungen aus auslaufenden<br />

Geschäften einen Liquiditätsimpuls von 314 Mrd €. Die ausstehenden<br />

Offenmarktgeschäfte der EZB erreichten damit einen<br />

Rekordstand von 1,1 Billionen €. Die Überschussliquidität dürfte<br />

damit weiteren Druck auf die Zinsen ausüben.<br />

➔ Insgesamt wären damit die Grundlagen für eine weitere Entspannung<br />

gelegt. Vorausgesetzt, es kommt zu keinen größeren Rückschlägen,<br />

und die angesagte konjunkturelle Belebung beginnt zu<br />

greifen, sollten sich die Chancen einer weiteren Stabilisierung des<br />

Zins­/und Bonitätsgefüges im weiteren Jahresverlauf verbessern.<br />

Den Nimbus risikofreier Papiere haben Staatsanleihen aber für immer<br />

verloren.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

85


Konzernlagebericht<br />

Konzernlagebericht (FORTSETZUNG)<br />

Zur weiteren Entwicklung der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

Die Erwartung eines geringen, nicht viel über der Nulllinie liegenden<br />

Wachstums in Westeuropa und eines moderateren Wachstums in<br />

Zentral­ und Osteuropa sowie die Wahrscheinlichkeit eines eher<br />

deflationären als inflationären monetären Umfelds bestimmen die<br />

weiteren Aussichten des <strong>Bank</strong>geschäfts in unserem Einzugsgebiet.<br />

Zugleich laufen die absehbaren regulatorischen Verschärfungen und<br />

Auflagen auf eine bewusste Senkung des Kreditmultiplikators hinaus.<br />

Der Interbank­Markt läuft angesichts der Vertrauenskrise – trotz<br />

der reichlichen EZB­Liquiditätsversorgung – noch nicht rund, was<br />

abgesehen vom Liquiditätsmanagement auch indirekte Auswirkungen<br />

auf eine Reihe von kapitalmarktnahen Finanzierungsinstrumenten<br />

hat. Das geschilderte Branchenumfeld bedeutet für die <strong>Bank</strong><br />

<strong>Austria</strong>, dass für das kommende Jahr weder seitens der Volumensentwicklung<br />

noch seitens der Margen eine jährliche Ertragssteigerung<br />

abzusehen ist, wie sie in den Jahren vor 2009 gang und gäbe<br />

war, sondern ein moderates Wachstum mit dem Markt. Jedoch<br />

erwarten wir nach den hohen Einmalaufwendungen des letzten<br />

Jahres, dass die operative Stärke der <strong>Bank</strong> wieder deutlicher im<br />

Ergebnis sichtbar wird.<br />

� Unsere Mehrjahresplanung hat das Ziel, in diesem Szenario des<br />

„New Normal“ eine nachhaltige Entwicklung der <strong>Bank</strong> zu sichern.<br />

Die Eckpfeiler des Plans sind: ein bewusster und gezielter Kapitaleinsatz,<br />

eine fokussierte Wachstumsstrategie in CEE, die Vereinfachung<br />

unserer Organisation und Abläufe sowie ein striktes Kostenmanagement.<br />

Die gute Eigenkapitalausstattung der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

erlaubt weiteres Wachstum und wird allein dem kommerziellen<br />

Kundengeschäft zugute kommen. Dabei achten wir in Österreich bis<br />

auf Einzelgeschäftsebene herunter strikt auf risikoadjustierte Kapitaleffizienz.<br />

Die Kapitalallokation bietet CEE – als einer der wenigen<br />

Wachstumsregionen – eine gute Grundlage für weitere Expansion.<br />

Den Schwerpunkt der Expansion werden wir allerdings auf Länder<br />

setzen, die im Ertrags­/Risiko­Kalkül sowie nach der Marktgröße<br />

und ­dynamik vorne stehen und in denen wir eine gute Marktstellung<br />

haben, im Einzelnen die Türkei, Russland und die Tschechische<br />

Republik. In den übrigen Ländern fokussieren wir unser Geschäftsportefeuille<br />

pragmatisch Fall für Fall. Überall streben wir ein ausgewogenes<br />

Verhältnis von lokaler Kreditexpansion und lokalem Einlagenwachstum<br />

an.<br />

Völlig unberührt davon bleibt unsere Entschlossenheit, als europäische<br />

<strong>Bank</strong> in Zentral­ und Osteuropa flächendeckend engagiert zu<br />

sein. Bei allen regionalen Divergenzen und Strukturunterschieden ist<br />

das Wachstumspotenzial der CEE­<strong>Bank</strong>ensektoren nach wie vor intakt.<br />

Es ist nicht nur durch den ökonomischen Aufholprozess und<br />

den beschleunigten monetären Kreislauf bestimmt, sondern auch<br />

durch die Angleichung der Löhne, des Lebensstandards sowie der<br />

Verbrauchsgewohnheiten. Letzteres verspricht eine sukzessive<br />

Schließung der Versorgungslücke mit modernen <strong>Bank</strong>produkten und<br />

Dienstleistungen. In Bezug auf Kosteneffizienz laufen Kostensen­<br />

86 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

kungsprogramme zur Redimensionierung der Zentralen nach den<br />

zahlreichen Integrationsaufgaben der vergangenen Jahre einschließlich<br />

der Zusammenfassung der dafür selbstgenutzten Immobilien<br />

in mehreren Ländern. Langfristig wichtig ist auch der Aufbau<br />

einer überregionalen Infrastruktur für Geschäftsfallabwicklung, IT<br />

und interne Dienstleistungen. Hier haben wir mit der Bildung von<br />

UBIS, darunter UBIS <strong>Austria</strong>, 2011 und 2012 eine wesentliche<br />

Etappe genommen und werden in den kommenden Jahren Synergien<br />

heben. Das ist besonders deshalb wichtig, weil die Anforderungen<br />

an IT und an das Back­Office hinter dem Kundengeschäft<br />

ständig steigen (Wertpapierbesteuerung, Meldepflichten, regulatorische<br />

Auflagen etc.).<br />

� Wir erwarten, dass sich die für 2012 geplante moderate<br />

Ertrags steigerung stärker im Betriebsergebnis niederschlägt.<br />

Die Senkung des Kreditrisikoaufwands in den letzten Jahren sehen<br />

wir als nachhaltig an, auch wenn im weiteren Verlauf Schwankungen<br />

nicht auszuschließen sind. In Österreich ist bereits ein sehr<br />

niedriges Niveau erreicht, in CEE besteht vor allem in jenen Ländern,<br />

die zuvor für den hohen Anstieg des Kreditrisikoaufwands<br />

verantwortlich waren, noch weiteres Sanierungspotenzial. Das<br />

spricht auch für eine weiterhin aufwärts gerichtete operative Leistung<br />

insgesamt (Betriebsergebnis nach Kreditrisiko). Auf dieser positiven<br />

Grundlage gehen wir davon aus, dass uns 2012 und 2013<br />

Firmenwertabschreibungen wie 2011 erspart bleiben. Bezüglich der<br />

Sovereign Risks erwarten wir, dass es außerhalb Griechenlands zu<br />

keinen weiteren Umschuldungen kommt. Nach den Lehren des vergangenen<br />

Jahres ist die Entschlossenheit der Eurogruppe, der EU<br />

und der europäischen Institutionen, ein Übergreifen zu vermeiden,<br />

glaubwürdig, ebenso der eingeschlagene Weg zu mehr fiskalischer<br />

Diszip lin in Europa. Seit 2008 haben wir mehrmals, wie zuletzt<br />

2011, die Bewertungsansätze unserer CEE­Töchter und Beteiligungen<br />

an die neuen Geschäftsaussichten angepasst – und zwar so<br />

weitgehend, dass sich derartig hohe Belastungen nicht wiederholen<br />

sollten. Nach aller Voraussicht – und das heißt, abseits der unerwarteten<br />

Risiken, etwa aus der geopolitischen Entwicklung – wird<br />

somit von einem stabilen bis leicht aufwärts gerichteten operativen<br />

Ergebnis ein größerer Teil im Gewinn der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> ankommen.<br />

� Die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> ist ohne Staatshilfe gut durch die Krisenjahre<br />

gekommen und konnte auch hohe Anpassungslasten dank ihrer<br />

operativen Stärke aus eigener Kraft tragen. In den letzten Jahren<br />

haben wir unser Geschäftsmodell nach den Kriterien der Nachhaltigkeit<br />

ausgerichtet. Das gilt in wirtschaftlicher Hinsicht mit der absoluten<br />

Priorität, die wir dem Kundengeschäft eingeräumt haben,<br />

sowie mit der Rückbesinnung auf unsere volkswirtschaftlichen<br />

Kernaufgaben auch mit dem Bekenntnis zum dauerhaften Engagement<br />

in CEE. Das gilt genauso für unsere Entschlossenheit, eine<br />

aktive Rolle als Corporate Citizen in allen unseren Ländern und in<br />

den lokalen Gesellschaften zu spielen und Mitverantwortung zu<br />

übernehmen. Wir wollen unseren Beitrag leisten, dass die Reputation<br />

des <strong>Bank</strong>geschäfts bald wieder hergestellt wird.


Die weitere Entwicklung des <strong>Bank</strong>ensektors und der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

wird nicht nur von den wirtschaftlichen Trends und unserer Reaktion<br />

darauf bestimmt, sondern ganz entscheidend von der Gestaltung<br />

des Ordnungsrahmens abhängen, in dem wir arbeiten. Auf die<br />

regulatorischen Änderungen von Basel 3, wie Eigenmittelquoten,<br />

SIFI­Auflagen, geänderte Eigenkapitaldefinitionen usw. haben wir<br />

uns eingestellt. Weitere Neuerungen wie die Liquiditätsquoten und<br />

Refinanzierungsvorschriften (LCR und NSFR) stehen noch vor der<br />

Erprobung bzw. Kalibrierung, sind in unserem Haus aber ebenfalls<br />

vorbereitet. Diese Regeln fördern – ganz in unserem Sinn – die<br />

Stabilität des Finanzsektors.<br />

Für uns als international tätige <strong>Bank</strong> ist aber besonders wichtig,<br />

dass die Aufsichtsbehörden koordiniert vorgehen und ein Regelwerk<br />

schaffen, das über die Ländergrenzen hinweg konsistent ist. Das<br />

Wien, am 12. März 2012<br />

Der Vorstand<br />

Willibald Cernko<br />

(Vorsitzender)<br />

Dr. Massimiliano Fossati Francesco Giordano, MSc<br />

Dr. Rainer Hauser Mag. Dieter Hengl<br />

<strong>Bank</strong>geschäft setzt – mehr noch als andere Wirtschaftszweige –<br />

ein verlässlich berechenbares Umfeld voraus, das gleiche Wettbewerbsbedingungen<br />

garantiert, ob nun im Herkunftsland oder im<br />

Zielland. Die Änderung der Rahmenbedingungen sollte mit Augenmaß<br />

erfolgen, um zu vermeiden, dass sich regulatorische Einschränkungen<br />

und fiskalische Belastungen bis zu einem Punkt kumulieren,<br />

der die Funktionsfähigkeit der <strong>Bank</strong>en einschränkt. Direkte Eingriffe,<br />

etwa Stress­Tests mit spontan gesetzten Vorgaben, <strong>Bank</strong>enabgaben,<br />

die als Ad­hoc­Umlage fiskalischer Belastungen angesehen werden,<br />

Steuern auf Volumina und Transaktionen, Handelsverbote, können<br />

schnell kontraproduktiv sein. Als europäischer <strong>Bank</strong> liegt uns<br />

darüber hinaus ganz besonders nahe, dass der Rückgriff auf protektionistische<br />

Maßnahmen, darunter Versuche, den freien Kapitalverkehr<br />

zu beschränken oder durch moralischen Druck zu beeinflussen,<br />

schon im Ansatz verhindert werden kann.<br />

Dr. Gianni Franco Papa Mag. Doris Tomanek Robert Zadrazil<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

87


Wir halten Karrieren während<br />

der Mutterschaft am Laufen.<br />

In Ungarn versorgt unser Mum’s Portal Mütter mit den neuesten Informationen darüber, was bei<br />

UniCredit gerade passiert. Wir legen Wert darauf, Kolleginnen, die auf Mutterschaftsurlaub und damit<br />

eine Zeit lang fern von ihrem gewohnten Arbeitsplatz sind, wichtige Nachrichten und die jüngsten<br />

Neuigkeiten mitzuteilen. Das ist eine konkrete Antwort, mit der wir eine rasche und gleitende<br />

Wiedereingliederung in das Arbeitsleben nach Ende des Urlaubs sichern wollen.<br />

Henrietta Kónya-Halászi vom Human Relations Büro mit ihrer Tochter Gréta Kónya


Wir entwickeln Strategien<br />

speziell für Stiftungen.<br />

In Österreich gibt es ungefähr 3.100 Privatstiftungen mit unterschiedlicher Ausrichtung. Komplizierte<br />

zivil- und steuerrechtliche Rahmenbedingungen sowie ein breites Spektrum an Gestaltungsmöglichkeiten<br />

erfordern spezifische Lösungen. 2011 hat das <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Private <strong>Bank</strong>ing die Betreuung der Stiftungen<br />

daher in einem eigenen Kompetenzzentrum zusammengefasst. Die Stiftungsspezialisten begleiten die<br />

einzelnen Kunden in allen Phasen, beginnend mit der Stiftungsidee und Gründung, sie analysieren und<br />

managen die Liquidität, richten das Veranlagungskonzept am jeweiligen Stiftungszweck aus und wickeln<br />

die Gestion ab, einschließlich der Minimierung der Haftungsrisiken. Mit diesem Angebot gibt UniCredit eine<br />

klare Antwort auf die komplexen Anforderungen der anspruchsvollsten Kunden.


Innovative IT für ein<br />

leistungsfähiges <strong>Bank</strong>geschäft.<br />

In der Ukraine hat die PSJC „Ukrsotsbank“, die seit kurzem unter der Marke UniCredit <strong>Bank</strong> auftritt, die<br />

vollintegrierte Systemlandschaft FlexCube eingeführt, auf der das gesamte kommerzielle <strong>Bank</strong>geschäft des<br />

Landes abgewickelt wird. Damit wurden zahlreiche Funktionen, wie Legal, HR, Back Office und Informations<br />

technologie, an einem Ort zentralisiert, an dem auch ein Team von Juristen den Kunden zur Verfügung<br />

steht. FlexCube hat die Kontoführungsdienstleistungen, den lokalen Zahlungsverkehr und die Kreditkartenabwicklung<br />

wesentlich verbessert. Das IT-System wurde in einem 10-Jahres-Dienstleistungvertrag an IBM<br />

ausgelagert, was verbesserte Dienstleistungsqualität zu niedrigeren Kosten verspricht. Darüber hinaus<br />

verfügen wir mit FEBO (Fast Evaluation Business Opportunities), im Retailgeschäft über ein Analyse- und<br />

Bewertungssystem zur Evaluierung von Geschäftschancen und -risiken. FEBO wurde 2012 behutsam in Flex-<br />

Cube integriert und ist im Kreditportfoliomanagament ein wichtiger Schritt zur Reduktion des Kreditrisikos.<br />

Innovation ist eine echte Notwendigkeit nicht zuletzt zum Wohle aller Kunden der PSJC „Ukrsotsbank“.


Konzernabschluss nach IFRS<br />

Gesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr 2011 92<br />

Gewinn- und Verlustrechnung 92<br />

Ergebnis der im Eigenkapital erfassten<br />

Ertrags- und Aufwandsposten 93<br />

Ertragsteuern der im Eigenkapital erfassten<br />

Ertrags- und Aufwandsposten 93<br />

Bilanz zum 31.12.2011 94<br />

Eigenkapitalveränderungsrechnung 95<br />

Geldflussrechnung 96<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

91


Konzernabschluss nach IFRS<br />

Gesamtergebnisrechnung<br />

der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe für das Geschäftsjahr 2011<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2011 (Mio €)<br />

92 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

Notes 2011 2010<br />

Zinsen und ähnliche Erträge B.1 8.671 8.386<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen B.1 –4.176 –3.843<br />

Nettozinsertrag 4.496 4.543<br />

Provisionserträge B.2 2.383 2.463<br />

Provisionsaufwendungen B.2 –498 –472<br />

Provisionsüberschuss 1.885 1.990<br />

Dividenden und ähnliche Erträge B.3 35 31<br />

Handelsergebnis B.4 236 301<br />

Fair-Value-Anpassungen im Hedge-Accounting B.5 3 –2<br />

Gewinne und Verluste aus der Veräußerung von: B.6 117 43<br />

a) Forderungen –23 3<br />

b) zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten 140 40<br />

c) bis zur Endfälligkeit zu haltenden Finanzinvestitionen – –1<br />

d) finanziellen Verbindlichkeiten – –<br />

Gewinne und Verluste aus erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten<br />

finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten B.7 22 27<br />

BetrieBserträge 6.795 6.934<br />

Wertberichtigungen auf: B.8 –1.798 –1.851<br />

a) Forderungen –1.326 –1.837<br />

b) zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte –292 –9<br />

c) bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen –152 –<br />

d) sonstige finanzielle Vermögenswerte –29 –5<br />

Betriebserträge nach Wertberichtigungen aus dem <strong>Bank</strong>geschäft 4.996 5.083<br />

Abgegrenzte Versicherungsprämien B.9 126 118<br />

Saldo sonstige Erträge und Aufwendungen aus dem Versicherungsgeschäft B.10 – 98 – 95<br />

Betriebserträge nach Wertberichtigungen aus dem <strong>Bank</strong>- und Versicherungsgeschäft 5.023 5.106<br />

Verwaltungsaufwand –3.638 –3.462<br />

a) Personalaufwand B.11 –2.008 –1.931<br />

b) Andere Verwaltungsaufwendungen B.12 –1.630 –1.531<br />

Rückstellungen für Rechts- und Beratungsaufwand B.13 –154 –136<br />

Abschreibungen, Wertberichtigungen und Zuschreibungen auf Sachanlagen B.14 –193 –200<br />

Abschreibungen, Wertberichtigungen und Zuschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte B.15 –132 –112<br />

Saldo sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen B.16 137 169<br />

BetrieBsaufWeNduNgeN –3.981 –3.741<br />

Ergebnis aus Anteilen an assoziierten Unternehmen B.17 162 126<br />

Gewinne und Verluste aus zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten –7 –<br />

Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte –737 –378<br />

Gewinne und Verluste aus der Veräußerung von als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien B.18 48 33<br />

ergeBNis Vor steuerN 509 1.146<br />

Ertragsteuern B.19 –250 –348<br />

KoNZerNergeBNis NaCH steuerN 258 798<br />

davon entfallen auf:<br />

Eigentümer der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> 209 747<br />

Anteile ohne beherrschenden Einfluss 50 51<br />

Ergebnis je Aktie (in €, verwässert und unverwässert) 0,90 3,30


Ergebnis der im Eigenkapital erfassten Ertrags- und Aufwandsposten (Mio €)<br />

2011 2010<br />

Bewertungsergebnis von zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten (AfS-Rücklage) 192 –57<br />

Ergebnis aus Cashflow-Hedges (Cashflow-Hedge-Rücklage) 341 10<br />

Erfolgsneutrale Änderungen von at equity bewerteten Unternehmen 7 20<br />

Währungsumrechnungsdifferenzen (Veränderung Währungsrücklage) –571 392<br />

Währungsrücklage von zur Veräußerung gehaltenen Vermögensgruppen – –<br />

Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste bei leistungsorientierten Plänen 139 –114<br />

Steuern auf Posten, die direkt in das oder aus dem Eigenkapital übertragen wurden –172 39<br />

Sonstige Veränderungen 41 60<br />

direkt im eigenkapital erfasst –23 350<br />

Konzernergebnis nach steuern 258 798<br />

summe iN der BeriCHtsPeriode erfasster ertrags- uNd aufWaNdsPosteN 236 1.147<br />

davon entfallen auf:<br />

Eigentümer der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> 196 1.097<br />

Anteile ohne beherrschenden Einfluss 40 50<br />

Ertragsteuern der im Eigenkapital erfassten Ertrags- und Aufwandsposten (Mio €)<br />

2011 2010<br />

Bewertungsergebnis von zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten (AfS-Rücklage) –52 15<br />

Ergebnis aus Cashflow-Hedges (Cashflow-Hedge-Rücklage) –85 –4<br />

Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste bei leistungsorientierten Plänen –35 29<br />

ertragsteuerN der im eigeNKaPital erfassteN ertrags- uNd aufWaNdsPosteN –172 39<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

93


Konzernabschluss nach IFRS<br />

Bilanz<br />

der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe zum 31. Dezember 2011<br />

Aktiva (Mio €)<br />

94 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

Notes 31.12.2011 31.12.2010<br />

Barreserve C.1 2.919 3.030<br />

Handelsaktiva C.2 3.322 4.304<br />

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte C.3 214 304<br />

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte C.4 14.677 17.544<br />

Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen C.5 3.498 4.446<br />

Forderungen an Kreditinstitute C.6 25.621 19.749<br />

Forderungen an Kunden C.7 134.914 130.093<br />

Hedging-Derivate C.8 3.466 2.449<br />

Marktwertveränderungen der durch Portfolio-Hedge abgesicherten Grundgeschäfte (+/–) C.9 30 44<br />

Anteile an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures C.10 2.562 2.518<br />

Anteil von Rückversicherern an versicherungstechnischen Rückstellungen 1 –<br />

Sachanlagen C.11 2.576 2.553<br />

hievon als Finanzinvestitionen gehalten 721 479<br />

Immaterielle Vermögenswerte C.12 2.866 3.751<br />

hievon Geschäfts- und Firmenwerte 2.397 3.225<br />

Steueransprüche C.13 1.389 1.254<br />

a) Steuererstattungsansprüche 282 248<br />

b) Latente Steueransprüche 1.107 1.006<br />

Zur Veräußerung gehaltene Vermögensgruppen C.14 55 2<br />

Sonstige Aktiva C.15 1.120 1.008<br />

aKtiVa 199.229 193.049<br />

Passiva (Mio €)<br />

Notes 31.12.2011 31.12.2010<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten C.16 32.772 33.130<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden C.17 104.728 100.284<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten C.18 29.931 27.555<br />

Handelspassiva C.19 2.554 2.448<br />

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten C.20 1.042 1.651<br />

Hedging-Derivate C.21 2.591 2.909<br />

Marktwertveränderungen der durch Portfolio-Hedge gesicherten Grundgeschäfte (+/–) – –<br />

Steuerverpflichtungen C.22 789 543<br />

a) Tatsächliche Steuerverpflichtungen 146 126<br />

b) Latente Steuerverpflichtungen 643 417<br />

Zur Veräußerung gehaltene Vermögensgruppen C.23 – –<br />

Sonstige Passiva C.24 2.782 2.573<br />

Rückstellungen C.25 4.204 4.297<br />

a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 3.664 3.791<br />

b) Sonstige Rückstellungen 540 506<br />

Versicherungstechnische Rückstellungen C.26 175 183<br />

Eigenkapital C.27 17.661 17.476<br />

hievon Anteile ohne beherrschenden Einfluss (+/–) 534 546<br />

PassiVa 199.229 193.049


Eigenkapitalveränderungsrechnung<br />

der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe für das Geschäftsjahr 2011<br />

geZeiCH-<br />

Netes<br />

KaPital<br />

KaPital<br />

rüCKlageN<br />

geWiNNrüCKlageN<br />

WäHruNgsrüCKlage<br />

BeWertuNgsrüCKlageN<br />

gem.<br />

ias 39 *)<br />

PeNsioNsäHNl.<br />

Ver-<br />

PfliCHtuNgeN<br />

ias 19<br />

aNteile<br />

im eigeN-<br />

BesitZ<br />

aNteile<br />

oHNe<br />

BeHerrsCHeNdeN<br />

eiNfluss<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

(Mio €)<br />

eigeN-<br />

KaPital<br />

stand 1.1.2010 1.469 5.325 9.295 –1.727 148 –660 13.850 539 14.388<br />

Kapitalerhöhung 212 1.788 2.000 2.000<br />

Transaktionskosten der Kapitalerhöhung –15 –15 –15<br />

Konsolidierungskreisänderungen 0 4 4<br />

Anteile an herrschenden Unternehmen –1 –1 –1<br />

Konzernergebnis nach Steuern 747 747 51 798<br />

Erfasste Erträge und Aufwendungen 79 394 –37 –86 351 –1 350<br />

Ausschüttung 0 –47 –47<br />

staNd 31.12.2010 1.681 7.096 10.121 –1.334 111 –746 16.931 546 17.476<br />

*) Bewertungsrücklagen gem. IAS 39 1.1.2010 31.12.2010<br />

Cashflow-Hedge-Rücklage 62 93<br />

AfS-Rücklage 86 18<br />

Summe 148 111<br />

geZeiCH-<br />

Netes<br />

KaPital<br />

KaPital<br />

rüCKlageN<br />

geWiNNrüCKlageN<br />

WäHruNgsrüCKlage<br />

BeWertuNgsrüCKlageN<br />

gem.<br />

ias 39 1)<br />

PeNsioNsäHNl.<br />

Ver-<br />

PfliCHtuNgeN<br />

ias 19<br />

aNteile<br />

im eigeN-<br />

BesitZ<br />

aNteile<br />

oHNe<br />

BeHerrsCHeNdeN<br />

eiNfluss<br />

eigeN-<br />

KaPital<br />

stand 1.1.2011 1.681 7.096 10.121 –1.334 111 –746 16.931 546 17.476<br />

Konsolidierungskreisänderungen –28 –28<br />

Anteile an herrschenden Unternehmen 0 0 0 0<br />

Konzernergebnis nach Steuern 209 209 50 258<br />

Erfasste Erträge und Aufwendungen 51 –564 396 105 –13 –10 –23<br />

Ausschüttung 0 –23 –23<br />

staNd 31.12.2011 1.681 7.097 10.380 –1.898 507 –642 17.127 534 17.661<br />

1) Bewertungsrücklagen gem. IAS 39 1.1.2011 2) 31.12.2011<br />

Cashflow-Hedge-Rücklage 81 336<br />

AfS-Rücklage 30 171<br />

Summe 111 507<br />

2) Aufgliederung der Werte wurde angepasst, um volle Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr zu gewährleisten.<br />

95


Konzernabschluss nach IFRS<br />

Geldflussrechnung<br />

der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe für das Geschäftsjahr 2011<br />

96 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

(Mio €)<br />

2011 2010<br />

ergeBNis NaCH steuerN 258 798<br />

Im Ergebnis nach Steuern enthaltene zahlungsunwirksame Posten und Überleitung auf den Cashflow<br />

aus operativer Geschäftstätigkeit<br />

Abschreibungen, Wertberichtigungen und Zuschreibungen 2.920 2.564<br />

Veränderung der Personalrückstellungen und sonstiger Rückstellungen 435 385<br />

Veränderung anderer zahlungsunwirksamer Posten –573 –577<br />

Veräußerungsgewinne und -verluste aus dem Abgang von immateriellen Vermögensgegenständen,<br />

Sachanlagevermögen und Finanzanlagen –182 –76<br />

ZWisCHeNsumme 2.858 3.094<br />

Veränderung des Vermögens und der Verbindlichkeiten aus operativer Geschäftstätigkeit<br />

nach Korrektur um zahlungsunwirksame Bestandteile<br />

Handelsaktiva –56 –16<br />

Forderungen gegenüber Kreditinstituten und Kunden –6.234 –5.046<br />

Andere Aktiva –1.335 –18.961<br />

Handelspassiva –500 1.202<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden 4.640 3.294<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten 2.478 –348<br />

Andere Passiva –282 15.886<br />

CasHfloW aus oPeratiVer tätigKeit 1.569 –895<br />

Mittelzufluss aus der Veräußerung von<br />

Finanzanlagen 9.505 5.572<br />

Sachanlagen 121 70<br />

Mittelabfluss durch Investitionen in<br />

Finanzanlagen –10.602 –11.274<br />

Sachanlagen –494 –353<br />

Mittelzufluss aus dem Verkauf von Tochterunternehmen 16 5.976<br />

Mittelabfluss durch den Erwerb von Tochterunternehmen –48 –<br />

Sonstige Veränderungen –30 –190<br />

CasHfloW aus iNVestitioNstätigKeit –1.532 –199<br />

Einzahlungen aus Kapitalerhöhung – 2.000<br />

Dividendenzahlung – –<br />

Nachrangige Verbindlichkeiten und sonstige Finanzierungstätigkeit –133 –1.131<br />

CasHfloW aus fiNaNZieruNgstätigKeit –133 869<br />

ZaHluNgsmittelBestaNd Zum eNde der VorPeriode 3.030 3.244<br />

Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit 1.569 –895<br />

Cashflow aus Investitionstätigkeit –1.532 –199<br />

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit –133 869<br />

Einflüsse aus Wechselkursänderungen –13 11<br />

ZaHluNgsmittelBestaNd Zum eNde der Periode 2.921 3.030<br />

ZaHluNgeN für steuerN, ZiNseN uNd diVideNdeN<br />

Gezahlte Ertragsteuern –57 – 91<br />

Erhaltene Zinsen 8.635 8.481<br />

Gezahlte Zinsen –4.120 –4.026<br />

Erhaltene Dividenden 69 66


Anhang zum Konzernabschluss<br />

A – Rechnungslegungsgrundsätze 101<br />

B – Details zur Gewinn- und Verlustrechnung 127<br />

C – Details zur Bilanz 139<br />

D – Segmentberichterstattung 155<br />

E – Risikobericht 167<br />

F – Zusätzliche Informationen 197<br />

Schlussbemerkung des Vorstandes<br />

der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG 209<br />

Bericht der Abschlussprüfer 210<br />

Bericht des Aufsichtsrates 212<br />

Hinweise<br />

Mit „<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>“ oder „<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe“ wird in diesem Bericht der Konzern bezeichnet. Soweit sich Angaben auf den Einzelabschluss der Muttergesellschaft beziehen, wird die Bezeichnung<br />

„UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG“ verwendet.<br />

Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und bei der Errechnung der Veränderungsraten können geringfügige Differenzen im Vergleich zur Ermittlung aus den nicht gerundeten<br />

Rechnungsgrundlagen auftreten.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

99


A – Rechnungslegungsgrundsätze<br />

A.1 – Informationen zum Unternehmen 102<br />

A.2 – Grundlagen der Erstellung des Abschlusses 102<br />

A.3 – Konsolidierungsgrundsätze 102<br />

A.4 – Anwendung geänderter und neuer IAS bzw. IFRS 102<br />

A.5 – Zusammenfassung wesentlicher<br />

Rechnungslegungsmethoden 105<br />

A.6 – Werthaltigkeitsprüfung der Firmenwerte 116<br />

A.7 – Konsolidierungskreis und<br />

Änderungen im Konsolidierungskreis 119<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 101


Konzernabschluss nach IFRS<br />

A – Rechnungslegungsgrundsätze (FoRtSEtzunG)<br />

A.1 – Informationen zum unternehmen<br />

Die UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG, Schottengasse 6–8, 1010 Wien, ist eine Universalbank und betreibt als Kreditinstitut im Sinne des § 1 Abs. 1 des<br />

österreichischen <strong>Bank</strong>wesengesetzes (BWG) <strong>Bank</strong>geschäfte. Sie ist unter der Firmenbuchnummer FN 150714p beim Handelsgericht Wien im Firmenbuch<br />

eingetragen. Die <strong>Bank</strong> tritt weiterhin unter der Marke „<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>“ am Markt auf. Der geographische Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit liegt<br />

in Österreich und CEE.<br />

A.2 – Grundlagen der Erstellung des Abschlusses<br />

Der Konzernabschluss der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> für das Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2011 wurde in Übereinstimmung mit den International Financial<br />

Reporting Standards (IFRS), wie sie von der EU übernommen wurden, aufgestellt. Als Basis für die Erstellung dienten zusätzlich die von der Konzernobergesellschaft<br />

UniCredit S.p.A. in deren Bilanzierungshandbuch als konzernverbindlich vorgeschriebenen Ausweisrichtlinien. Auch die Vergleichszahlen<br />

des Vorjahres beruhen auf diesen Standards. Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Alle Werte sind – sofern nicht anders angegeben –<br />

in Millionen Euro (€) angegeben.<br />

A.3 – Konsolidierungsgrundsätze<br />

Der Konzernabschluss umfasst den Abschluss der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG und ihrer Tochterunternehmen zum 31.12.2011. Alle wesentlichen, direkten<br />

oder indirekten Tochterunternehmen werden ab dem Zeitpunkt, an dem der Konzern die Beherrschung erlangt, vollkonsolidiert. Die Konsolidierung<br />

endet, sobald die Beherrschung durch das Mutterunternehmen nicht mehr besteht.<br />

Die Abschlüsse der Tochterunternehmen werden unter Anwendung einheitlicher Rechnungslegungsmethoden für die gleiche Berichtsperiode aufgestellt<br />

wie der Abschluss des Mutterunternehmens. Alle konzerninternen Salden, Geschäftsvorfälle, un<strong>real</strong>isierten Gewinne und Verluste aus konzerninternen<br />

Transaktionen und Dividenden werden in voller Höhe eliminiert.<br />

Gemeinschaftlich geführte Unternehmen werden, sofern sie für die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe wesentlich sind, mittels Quotenkonsolidierung in den Konzernabschluss<br />

einbezogen.<br />

Wesentliche assoziierte Unternehmen, das sind Beteiligungen, welche die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe nicht mittelbar oder unmittelbar beherrscht, auf die aber<br />

ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt werden kann, werden at equity bewertet.<br />

Die <strong>Bank</strong> unterstützt die Gründung von Zweckgesellschaften (Special Purpose Entities) insbesondere zur Erleichterung von Vermögensanlagen durch<br />

Kunden der <strong>Bank</strong>, für Verbriefungen, strukturierte Emissionen von Forderungswertpapieren und zur Erreichung enger und genau definierter Ziele.<br />

Die <strong>Bank</strong> konsolidiert diese Zweckgesellschaften, wenn die wirtschaftliche Betrachtung des Verhältnisses zwischen der <strong>Bank</strong> und diesen Zweckgesellschaften<br />

zeigt, dass die <strong>Bank</strong> diese Zweckgesellschaften beherrscht.<br />

Alle übrigen Unternehmensanteile werden als available-for-sale in den Finanzanlagen eingestuft und – soweit zuverlässig ermittelbar – zum Fair Value<br />

bewertet.<br />

A.4 – Anwendung geänderter und neuer IAS bzw. IFRS<br />

Effekte aus Änderungen der Bilanzierungsmethoden<br />

Nachstehend werden diejenigen Rechnungslegungsvorschriften erläutert, die für die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe von Bedeutung sind und bei der Erstellung<br />

des Konzernabschlusses im Jahr 2011 zur Anwendung kamen.<br />

A.4.1 – Verpflichtend anzuwendende Standards<br />

IAS 24 Angaben zu nahestehenden Unternehmen und Personen<br />

Seit dem 1. Jänner 2011 kam die überarbeitete Fassung von IAS 24 erstmalig zur Anwendung. Die Änderungen von IAS 24 vereinfachen die Offenlegungspflichten<br />

für Unternehmen, die von Regierungen beherrscht, gemeinschaftlich geführt oder maßgeblich beeinflusst werden. Des weiteren wurde<br />

die Definition eines nahestehenden Unternehmens bzw. einer nahestehenden Person geklärt. Die Anwendung hatte keine wesentlichen Auswirkungen<br />

auf den Konzernabschluss.<br />

102 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>


IAS 32 Finanzinstrumente: Darstellung – Klassifizierung von Bezugsrechten (geändert)<br />

Der geänderte IAS 32 ist für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Februar 2010 beginnen, anzuwenden. Dabei wird die Definition einer finanziellen<br />

Verbindlichkeit insofern geändert, als Bezugsrechte (und bestimmte Optionen oder Optionsscheine) dann als Eigenkapitalinstrumente zu klassifizieren<br />

sind, wenn solche Rechte zum Erwerb einer festen Anzahl von Eigenkapitalinstrumenten des Unternehmens zu einem festen Betrag in beliebiger<br />

Währung berechtigen und das Unternehmen sie anteilig allen gegenwärtigen Eigentümern derselben Klasse seiner nicht-derivativen Eigenkapitalinstrumente<br />

anbietet. Die Anwendung hatte keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss.<br />

IFRIC 14 Vorauszahlungen im Rahmen von Mindestdotierungsverpflichtungen (geändert)<br />

Die Änderung enthält Leitlinien zur Bestimmung des erzielbaren Betrags eines Nettopensionsvermögenswerts. Die Änderung erlaubt es Unternehmen,<br />

die Vorauszahlungen im Rahmen von Mindestdotierungsverpflichtungen als einen Vermögenswert zu behandeln. Die Anwendung hatte keine wesentlichen<br />

Auswirkungen auf den Konzernabschluss.<br />

IFRIC 19 Ablösung finanzieller Verbindlichkeiten mit Eigenkapitalinstrumenten<br />

Die Interpretation stellt klar, dass die zur Tilgung einer finanziellen Verbindlichkeit an einen Gläubiger ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente als<br />

gezahltes Entgelt eingestuft werden. Die ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente werden zu ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet. Falls dieser nicht<br />

verlässlich ermittelt werden kann, ist der Bewertung der beizulegende Zeitwert der getilgten Verbindlichkeit zugrunde zu legen. Gewinne und Verluste<br />

werden sofort erfolgswirksam erfasst. Die Anwendung dieser Interpretation hat keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss.<br />

Auswirkung der Änderungen von IAS 39 und IFRS 7<br />

Gemäß den im Oktober 2008 verlautbarten Änderungen zu IAS 39 und IFRS 7 („Reclassification of Financial Assets“) haben wir aufgrund der außergewöhnlichen,<br />

durch die Finanzmarktkrise gegebenen Umstände ABS (Asset backed securities/bestimmte verbriefte Aktiva) mit Wirkung vom<br />

1. Juli 2008 zu dem an diesem Stichtag ermittelten Fair Value aus dem Handelsbestand in die Kategorie Kundenforderungen umgegliedert.<br />

Mit 01.08.2011 wurden gemäß IAS 39.50E Anleihen, die in der Finanzkategorie „Zur Veräußerung verfügbar“ (Available for sale) enthalten waren, in<br />

die Finanzkategorie „Forderungen an Kreditinstitute“ (Loans and Receivables) umgegliedert. Es besteht für diese reklassifizierten Anleihen die Halteabsicht<br />

bis zur Endfälligkeit.<br />

Die folgende „Disclosure-Tabelle“ zeigt aber unabhängig davon die Auswirkung der Reklassifizierung nach Bilanz- und GuV-Posten per 31.12.2011:<br />

Umklassifizierte finanzielle Vermögenswerte: Buchwerte, Fair Values und Auswirkungen auf das Gesamtergebnis (Mio €)<br />

art der VermögeNsWerte<br />

BestaNd Vor um-<br />

KlassifiZieruNg<br />

BestaNd NaCH<br />

umKlassifiZieruNg<br />

BuCHWert<br />

31.12.2011<br />

fair Value<br />

31.12.2011<br />

erträge/aufWeNduNgeN,<br />

WeNN umKlassifiZieruNg<br />

NiCHt erfolgt Wäre<br />

(Vor steuerN)<br />

aus<br />

BeWertuNg soNstige<br />

iN der BeriCHtsPeriode<br />

erfasste erträge/<br />

aufWeNduNgeN<br />

(Vor steuerN)<br />

aus<br />

BeWertuNg soNstige<br />

schuldinstrumente –6.045 –5.239 –662 130 – 118<br />

Handelsaktiva<br />

Zur Veräußerung<br />

verfügbar<br />

Bis zur Endfällig-<br />

–2 –2 – – – –<br />

Handelsaktiva keit zu halten<br />

Forderungen an<br />

–43 –45 –1 3 – 2<br />

Handelsaktiva Kreditinstitute<br />

Forderungen an<br />

– – – – – –<br />

Handelsaktiva Kunden –1.078 – 912 –19 64 – 44<br />

Zur Veräußerung<br />

verfügbar<br />

Forderungen an<br />

Kreditinstitute –4.921 –4.279 –642 63 – 72<br />

summe –6.045 –5.239 –662 130 – 118<br />

A.4.2 – Neue oder geänderte Rechnungslegungsvorschriften<br />

IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer<br />

Im Juni 2011 veröffentlichte der IASB Änderungen zu IAS 19, „Employee Benefits“ („IAS 19 R“). Die bisher zulässige Abgrenzung aller Änderungen des<br />

Barwerts der Pensionsverpflichtung und des Fair Value des Planvermögens (inklusive des Korridoransatzes, der vom Konzern nicht angewandt wird) ist<br />

nicht mehr möglich. Darüber hinaus verlangt der IAS 19 R einen Nettozinsansatz, der den erwarteten Ertrag aus Planvermögen ersetzt, und erweitert<br />

die Offenlegungspflichten für leistungsdefinierte Pläne. Die Änderungen treten für die Geschäftsjahre in Kraft, die am oder nach dem 1. Januar 2013<br />

beginnen. Eine vorzeitige Anwendung ist zulässig. Die Änderungen sind seitens des IASB verabschiedet worden, bedürfen aber noch der Übernahme in<br />

europäisches Recht durch die EU. Der Konzern prüft gegenwärtig die möglichen Auswirkungen der Umsetzung der Änderungen auf den Konzernabschluss.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 103


Konzernabschluss nach IFRS<br />

A – Rechnungslegungsgrundsätze (FoRtSEtzunG)<br />

IAS 1 Darstellung des Abschlusses<br />

Im Juni 2011 veröffentlichte der IASB Änderungen zu IAS 1, „Presentation of Financial Statements”. Die Änderungen sehen vor, dass die Posten des<br />

Sonstigen Ergebnisses (Other comprehensive income) danach gruppiert werden sollen, ob diese Posten zukünftig noch einmal in die Gewinn- und<br />

Verlustrechnung umgegliedert werden können oder nicht. Zudem wurde bestätigt, dass es weiterhin zulässig sein wird, die Bestandteile des Sonstigen<br />

Ergebnisses in einer einzelnen oder in zwei separaten Aufstellungen darzustellen. Die Änderungen treten für die Geschäftsjahre in Kraft, die am oder<br />

nach dem 1. Juli 2012 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung ist zulässig. Die Änderungen sind seitens des IASB verabschiedet worden, bedürfen aber<br />

noch der Übernahme in europäisches Recht durch die EU. Der Konzern prüft gegenwärtig die möglichen Auswirkungen der Umsetzung der geänderten<br />

Offenlegungsvorschriften auf den Konzernabschluss.<br />

IFRS 9 Finanzinstrumente: Klassifizierung und Bewertung finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbindlichkeiten<br />

Die im Jahre 2009 verabschiedete und im Jahr 2010 überarbeitete Fassung von IFRS 9 enthält neue Regelungen für die Klassifizierung und Bewertung<br />

finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbindlichkeiten. Der Zeitpunkt des Inkrafttretens ist der 1. Jänner 2015, wobei eine vorzeitige freiwillige<br />

Anwendung möglich ist. Der Konzern prüft gegenwärtig die möglichen Auswirkungen der Umsetzung der geänderten Offenlegungsvorschriften<br />

auf den Konzernabschluss.<br />

IFRS 10, IFRS 11, IFRS 12, IAS 27 und IAS 28<br />

Im Mai 2011 veröffentlichte der IASB ifrs 10, „Consolidated financial statements“, ifrs 11, „Joint arrangements“, ifrs 12, „disclosures of<br />

interests in other entities“, eine überarbeitete Fassung von IAS 27, „Separate Financial Statements“, die aufgrund der Veröffentlichung von IFRS 10<br />

geändert wurde, aber die bestehenden Vorschriften für Einzelabschlüsse unverändert beibehält, sowie eine überarbeitete Fassung von IAS 28, „Investment<br />

in Associates and Joint Ventures“, die aufgrund der Veröffentlichung von IFRS 10 und IFRS 11 entsprechend angepasst wurde.<br />

IFRS 10 ersetzt IAS 27, „Consolidated and Separate Financial Statements“, und SIC-12, „Consolidation – Special Purpose Entities“, und schafft eine<br />

einheitliche Definition für den Begriff der Beherrschung, die auf alle Unternehmen, inklusive der zuvor unter SIC-12 analysierten Zweckgesellschaften,<br />

anzuwenden ist. Ein Investor beherrscht eine Beteiligung, wenn er sowohl variablen Rückflüssen aus der Verbindung mit der Beteiligung ausgesetzt ist<br />

als auch die Möglichkeit hat, diese Rückflüsse durch seine Beherrschungsmöglichkeit an der Beteiligung zu beeinflussen. Die Beherrschung ist auf der<br />

Grundlage aller gegenwärtigen Tatsachen und Umstände festzustellen und bei Änderungen der Gegebenheiten zu überprüfen.<br />

IFRS 11 ersetzt IAS 31, „Interests in Joint Ventures“, und SIC-13, „Jointly-controlled Entities – Non-monetary Contributions by Venturers“. IFRS 11<br />

unterscheidet nunmehr zwei Arten gemeinschaftlicher Vereinbarungen: gemeinschaftliche Tätigkeiten und Gemeinschaftsunternehmen, und stellt für<br />

die Abgrenzung zwischen den beiden Arten auf die Rechte und Pflichten der Vereinbarung ab. Das bisherige Wahlrecht der Quotenkonsolidierung bei<br />

Gemeinschaftsunternehmen, das vom Konzern nicht angewandt wird, wurde abgeschafft und die Anwendung der Equitymethode verpflichtend vorgeschrieben.<br />

IFRS 12 legt das Ziel der Offenlegungsvorschriften im Hinblick auf Angaben zur Art, zu verbundenen Risiken und zu den finanziellen Auswirkungen von<br />

Anteilen an Tochter-, assoziierten Unternehmen und gemeinschaftlichen Vereinbarungen sowie zu nicht konsolidierten strukturierten Einheiten fest. IFRS<br />

12 verlangt im Vergleich zu IAS 27 oder SIC-12 umfassendere Anhangangaben und gibt vor, welche Mindestinformationen bereitgestellt werden müssen,<br />

um der Zielsetzung zu entsprechen.<br />

Die IFRS 10,11,12 treten für die Geschäftsjahre in Kraft, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung ist zulässig,<br />

wenn alle Standards zusammen vorzeitig angewandt werden. Unternehmen können jedoch einzelne verpflichtende Anhangangaben bereits vorzeitig in<br />

ihrem Konzernabschluss offenlegen, ohne IFRS 12 in seiner Gesamtheit vorzeitig anzuwenden. Die IFRS 10,11,12 sind seitens des IASB verabschiedet<br />

worden, bedürfen aber noch der Übernahme in europäisches Recht durch die EU. Der Konzern prüft gegenwärtig die möglichen Auswirkungen der<br />

Umsetzung der Standards auf den Konzernabschluss.<br />

IFRS 13 Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts<br />

Im Mai 2011 veröffentlichte der IASB IFRS 13, „Fair Value Measurement“, der die Vorschriften zur Ermittlung des Fair Value innerhalb der IFRS zusammenführt.<br />

IFRS 13 ändert die Definition des Fair Value und gibt Hinweise, wie zum Fair Value zu bewerten ist, sofern ein anderer IFRS die Fair-Value-<br />

Bewertung vorschreibt oder erlaubt. Zudem wird die Offenlegung umfassenderer Informationen zur Fair-Value-Bewertung verlangt. IFRS 13 tritt für die<br />

Geschäftsjahre in Kraft, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung ist zulässig. IFRS 13 ist seitens des IASB verabschiedet<br />

worden, bedarf aber noch der Übernahme in europäisches Recht durch die EU. Der Konzern prüft gegenwärtig die möglichen Auswirkungen<br />

der Umsetzung des Standards auf den Konzernabschluss.<br />

104 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>


A.5 – zusammenfassung wesentlicher Rechnungslegungsmethoden<br />

unternehmenszusammenschlüsse<br />

Beim Erwerb eines Tochterunternehmens werden dessen mit den Fair Values bewerteten Vermögenswerte einschließlich identifizierter immaterieller<br />

Vermögenswerte und Verbindlichkeiten mit den Anschaffungskosten verrechnet. Der Unterschied zwischen dem Erwerbspreis und dem mit Fair Values<br />

bewerteten Nettovermögen wird als Firmenwert in der Bilanz ausgewiesen, sofern dieser Unterschiedsbetrag keinen immateriellen Vermögensgegenständen,<br />

wie z.B. einem Kundenstock, zugeordnet werden kann. Gemäß IFRS 3 und IAS 36 werden Firmenwerte nicht planmäßig abgeschrieben.<br />

Die Firmenwerte, die aus Unternehmenserwerben nach dem 1. April 2004 entstanden sind, werden in der Währung des erworbenen Unternehmens<br />

geführt und jeweils zum Stichtagskurs umgerechnet. Der Firmenwert wird mindestens einmal jährlich auf Werthaltigkeit überprüft.<br />

Zum Anschaffungszeitpunkt wird das Eigenkapital ausländischer Tochterunternehmen, die ihren Jahresabschluss in fremder Währung aufstellen, in<br />

Euro umgerechnet. Gewinne und Verluste aus der Fremdwährungsumrechnung des Eigenkapitals ausländischer Tochterunternehmen werden zu den<br />

nachfolgenden Bilanzstichtagen in der Währungsrücklage direkt im Eigenkapital ausgewiesen.<br />

Firmenwerte aus Erwerben vor dem 1. Jänner 1995 bleiben mit den Gewinnrücklagen verrechnet.<br />

Zur Berechnung der Minderheitenanteile bei Erwerb eines Tochterunternehmens werden die mit den Fair Values bewerteten Aktiva und Passiva verwendet.<br />

Fremdwährungsumrechnung<br />

Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Geschäfte in fremder Währung werden bei Ersterfassung in den Büchern mit dem Wechselkurs am Tag<br />

der Transaktion in Euro umgerechnet.<br />

Die Fremdwährungsumrechnung erfolgt grundsätzlich nach den Vorschriften des IAS 21. Danach werden nicht auf Euro lautende monetäre Vermögenswerte<br />

und Schulden mit marktgerechten Kursen am Bilanzstichtag in Euro umgerechnet. Nicht abgewickelte Termingeschäfte werden zum Terminkurs<br />

am Bilanzstichtag umgerechnet.<br />

Die Umrechnung der auf ausländische Währung lautenden Jahresabschlüsse von ausländischen Tochtergesellschaften wurde für die Bilanz mit dem<br />

Devisen-Mittelkurs am Bilanzstichtag, für die Gewinn- und Verlustrechnung mit dem Jahresdurchschnittskurs vorgenommen.<br />

Kurstabelle für die Fremdwährungsumrechnung (Kurs in Währung/€)<br />

2011 2010 VeräNderuNg iN %<br />

durCHsCHNitt stiCHtag durCHsCHNitt stiCHtag durCHsCHNitt stiCHtag<br />

Aserbaidschan-Manat AZN 1,0992 1,0175 1,0643 1,0674 3,27% –4,67%<br />

Bosnische Marka BAM 1,9558 1,9558 1,9558 1,9558 0,00% 0,00%<br />

Bulgarischer Lew BGN 1,9558 1,9558 1,9558 1,9558 0,00% 0,00%<br />

Schweizer Franken CHF 1,2326 1,2156 1,3803 1,2504 –10,70% –2,78%<br />

Tschechische Krone CZK 24,5898 25,7870 25,2840 25,0610 –2,75% 2,90%<br />

Kroatische Kuna HRK 7,4390 7,5370 7,2891 7,3830 2,06% 2,09%<br />

Ungarischer Forint HUF 279,3730 314,5800 275,4806 277,9500 1,41% 13,18%<br />

Kirgisistan-Som KGS 64,1775 60,0164 60,8800 62,9508 5,42% –4,66%<br />

Kasachischer Tenge KZT 204,1040 191,8850 195,3600 196,9640 4,48% –2,58%<br />

Litauischer Litas LTL 3,4528 3,4528 3,4528 3,4528 0,00% 0,00%<br />

Lettischer Lats LVL 0,7063 0,6995 0,7087 0,7094 –0,34% –1,40%<br />

Polnischer Zloty PLN 4,1206 4,4580 3,9947 3,9750 3,15% 12,15%<br />

Rumänischer Leu RON 4,2391 4,3233 4,2122 4,2620 0,64% 1,44%<br />

Serbischer Dinar RSD 101,9660 106,1770 103,0434 106,0450 –1,05% 0,12%<br />

Russischer Rubel RUB 40,8846 41,7650 40,2630 40,8200 1,54% 2,32%<br />

Türkische Lira TRY 2,3378 2,4432 1,9965 2,0694 17,10% 18,06%<br />

Ukrainische Griwna UAH 11,1067 10,3692 10,5386 10,6254 5,39% –2,41%<br />

US-Dollar USD 1,3920 1,2939 1,3257 1,3362 5,00% –3,17%<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 105


Konzernabschluss nach IFRS<br />

A – Rechnungslegungsgrundsätze (FoRtSEtzunG)<br />

zahlungsmittelbestand<br />

Der in der Geldflussrechnung ausgewiesene Zahlungsmittelbestand umfasst die Barreserve (Kassenbestand und Guthaben bei Zentralnotenbanken).<br />

Neben dem Zahlungsmittelbestand der Bilanzposition Barreserve sind darin auch die in den zur Veräußerung bestimmten Vermögensgruppen enthaltenen<br />

Zahlungsmittelbestände erfasst.<br />

Finanzinstrumente – Erstmalige Erfassung und Folgebewertung<br />

In der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe unterscheiden wir in folgende Klassen:<br />

Klassen<br />

• Schuldinstrumente<br />

• Eigenkapitalinstrumente<br />

• Investmentfondanteile<br />

• Kredite<br />

• Derivate<br />

Diese Klasseneinteilung gliedert sich in nachfolgende Kategorien und ist in den Anhangstabellen entsprechend abgebildet.<br />

Erstmalige Erfassung und Bewertung<br />

Finanzielle Vermögenswerte im Sinne von IAS 39 werden entweder als finanzielle Vermögenswerte, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert<br />

bewertet werden, als bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen, als Kredite und Forderungen, als zur Veräußerung verfügbare finanzielle<br />

Vermögenswerte oder als Derivate, die als Sicherungsinstrument designiert wurden und als solche effektiv sind, klassifiziert. Der Konzern legt die Klassifizierung<br />

seiner finanziellen Vermögenswerte mit dem erstmaligen Ansatz fest.<br />

Finanzielle Vermögenswerte werden bei der erstmaligen Erfassung zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Im Falle von Finanzinvestitionen, die nicht als<br />

erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet klassifiziert sind, werden darüber hinaus Transaktionskosten berücksichtigt, die direkt dem Erwerb<br />

der Vermögenswerte zuzurechnen sind.<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten im Sinne von IAS 39 werden entweder klassifiziert als finanzielle Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden<br />

Zeitwert bewertet werden, als Darlehen oder als Derivate, die als Sicherungsinstrument designiert wurden und als solche effektiv sind. Der Konzern legt<br />

die Klassifizierung seiner finanziellen Verbindlichkeiten mit dem erstmaligen Ansatz fest.<br />

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten<br />

Die Gruppe der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte enthält die zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen<br />

Vermögenswerte sowie finanzielle Vermögenswerte, die beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet eingestuft<br />

werden.<br />

Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten (Held for Trading)<br />

Finanzielle Vermögenswerte werden als zu Handelszwecken gehalten klassifiziert, wenn sie für Zwecke der Veräußerung oder des Rückkaufs in der<br />

nahen Zukunft erworben werden. Ein zu Handelszwecken gehaltenes Finanzinstrument wird beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert<br />

nach Abzug von Transaktionskosten bewertet, die ergebniswirksam erfasst werden. Nach dem erstmaligen Ansatz hat ein Unternehmen diese Finanzinstrumente<br />

erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Gewinne oder Verluste aus Verkauf oder Tilgung oder aus einer Änderung des<br />

beizulegenden Zeitwerts eines zu Handelszwecken gehaltenen Finanzinstruments werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im Handelsergebnis ausgewiesen.<br />

Unter Handelsaktiva werden Wertpapiere des Handelsbestandes sowie positive Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten ausgewiesen und mit<br />

ihren Fair Values bewertet. Für die Ermittlung des Fair Values werden neben Börsekursen auch Kurse von Bloomberg, Reuters, MarkIT, sowie sonstige<br />

Preisindikationen aus dem Interbankenmarkt etc. herangezogen. Sind derartige Kurse nicht vorhanden, so werden Werte auf Basis von Barwerten oder<br />

Optionspreismodellen verwendet.<br />

In der Position Handelspassiva werden negative Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten sowie Shortbestände des Handelsbestandes ausgewiesen.<br />

Für die Ermittlung des Fair Values werden neben Börsekursen auch Kurse von Bloomberg, Reuters, MarkIT sowie sonstige Preisindikationen aus<br />

dem Interbankenmarkt etc. herangezogen. Sind derartige Kurse nicht vorhanden, so werden Werte auf Basis von Barwertberechnungen oder Optionspreismodellen<br />

verwendet.<br />

At Fair Value through Profit and Loss (Fair Value Option)<br />

Finanzielle Vermögenswerte oder finanzielle Verbindlichkeiten können bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen (entweder Reduktion einer sonst gegebenen<br />

Bewertungsinkonsistenz mit dazu gehörenden Finanzinstrumenten oder Zugehörigkeit zu einer Gruppe von Finanzinstrumenten, die mit ihren Fair<br />

Value auf Basis einer Investment- und Risikostrategie gemanagt werden) beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert über<br />

106 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>


die Gewinn und Verlustrechnung zu bewertende finanzielle Vermögenswerte bzw. finanzielle Verbindlichkeiten eingestuft werden. In der Bilanzdarstellung<br />

der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> beinhaltet die Position Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Vermögenswerte/Verbindlichkeiten nur<br />

jene Finanzinstrumente der Kategorie „at fair value through profit or loss“ die beim Erstansatz in diese Kategorie designiert wurden<br />

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (Available for Sale)<br />

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (Available for Sale = AfS) enthalten Schuld- und Eigenkapitaltitel. Bei den als zur Veräußerung<br />

gehalten eingestuften Eigenkapitalinstrumenten handelt es sich um diejenigen, die weder als zu Handelszwecken gehalten noch erfolgswirksam zum<br />

beizulegenden Zeitwert bewertet eingestuft sind. Die Ermittlung des Fair Values erfolgt wie im Absatz Fair-Value-Hierarchie beschrieben. Die sich aus<br />

der Bewertung zum Fair Value ergebenden Wertschwankungen werden solange erfolgsneutral in einer gesonderten Position des Eigenkapitals (AfS-<br />

Rücklage) ausgewiesen, bis der jeweilige Vermögenswert veräußert ist. Bei Vorliegen von Wertminderungsgründen („impairment losses“) wird eine<br />

erfolgswirksame Abschreibung vorgenommen. Bei Wegfall des Grundes („reversal of impairment losses“) erfolgt eine Zuschreibung bei Eigenkapitalinstrumenten<br />

über die AfS-Rücklage im Eigenkapital und bei Schuldinstrumenten über die Gewinn- und Verlustrechnung.<br />

Anteile an Unternehmen, die weder vollkonsolidiert noch at equity bewertet werden, sind Teil des AfS-Bestandes.<br />

Bis zur Endfälligkeit zu haltende finanzielle Vermögenswerte (Held to Maturity)<br />

Nicht-derivative finanzielle Vermögenswerte mit festen oder ermittelbaren Zahlungsbeträgen und festen Fälligkeitsterminen werden als bis zur Endfälligkeit<br />

zu haltende Finanzinvestition klassifiziert, wenn der Konzern die Absicht hat und in der Lage ist, diese bis zur Fälligkeit zu halten.<br />

Wenn im Geschäftsjahr mehr als ein unwesentlicher Teil der bis zur Endfälligkeit zu haltenden Finanzinvestitionen vor Endfälligkeit verkauft oder umgegliedert<br />

wird, sind die verbleibenden bis zur Endfälligkeit zu haltenden finanziellen Vermögenswerte in die Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“<br />

umzugliedern, und in den beiden folgenden Geschäftsjahren dürfen keine finanziellen Vermögenswerte als bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen<br />

eingestuft werden, außer wenn die Verkäufe oder Umgliederungen:<br />

• so nahe am Endfälligkeits- oder Ausübungstermin des finanziellen Vermögenswerts liegen, dass Veränderungen des Marktzinses keine wesentlichen<br />

Auswirkungen auf den beizulegenden Zeitwert des finanziellen Vermögenswerts haben würden;<br />

• stattfinden, nachdem nahezu der gesamte ursprüngliche Kapitalbetrag des finanziellen Vermögenswerts durch planmäßige oder vorzeitige Zahlungen<br />

eingezogen wurde;<br />

• einem isolierten Sachverhalt zuzurechnen sind, der sich der Kontrolle des berichterstattenden Unternehmens entzieht, von einmaliger Natur ist und<br />

praktisch nicht vorhergesehen werden konnte.<br />

Nach ihrer erstmaligen Erfassung werden bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung<br />

der Effektivzinsmethode und abzüglich etwaiger Wertminderungen bewertet. Wertminderungen im Sinn von IAS 39.63 (impairment) werden erfolgswirksam<br />

in der Position Abschreibungen und Wertberichtigungen auf bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestionen berücksichtigt.<br />

Kredite und Forderungen<br />

Kredite und Forderungen sind nicht-derivative finanzielle Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, die nicht in einem aktiven Markt<br />

notiert sind. Nach ihrer erstmaligen Erfassung werden solche finanziellen Vermögenswerte im Rahmen einer Folgebewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />

unter Anwendung der Effektivzinsmethode und abzüglich etwaiger Wertminderungen bewertet. Fortgeführte Anschaffungskosten werden<br />

unter Berücksichtigung eines Agio oder Disagio bei Akquisition sowie Gebühr oder Kosten berechnet, die einen integralen Bestandteil des Effektivzinssatzes<br />

darstellen. Der Ertrag aus der Amortisation unter Anwendung der Effektivzinsmethode ist in der Gewinn- und Verlustrechnung als Teil der<br />

Finanz erträge enthalten. Die Verluste aus einer Wertminderung werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter Finanzaufwendungen erfasst.<br />

Fair Values – Fair-Value-Hierarchie<br />

Gemäß IFRS 7 werden Finanzinstrumente, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet und mit solchem in der Bilanz ausgewiesen werden, auf Basis der<br />

Signifikanz und Liquidität der für die Bewertung der herangezogenen Inputparameter, gemäß einer dreistufigen Fair-Value-Hierarchie klassifiziert:<br />

• Level 1 – quotierte Preise (ohne Korrektur) in aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten<br />

• Level 2 – beobachtbare Inputs, die nicht als quotierte Preise gemäß Level 1 qualifiziert werden<br />

• Level 3 – nicht beobachtbare Inputs<br />

Finanzinstrumente, deren beizulegender Zeitwert aufgrund einer Bewertungsmethode ermittelt wird, werden in ihrer Gesamtheit, auf Basis des niedrigsten<br />

Levels jener Bewertungsparameter, die für den beizulegenden Zeitwert signifikant sind, in Level 2 oder 3 eingeteilt.<br />

Level 1 beinhaltet ausschließlich Finanzinstrumente, für die Preise für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten direkt auf aktiven Märkten beobachtet<br />

und ohne Korrektur zur Bewertung herangezogen werden können. Insbesondere fallen börsennotierte Wertpapiere und Derivate in diese Kategorie,<br />

sofern sie an einem aktiven Markt gehandelt werden. Over-the-Counter (OTC)-Derivate können nicht Gegenstand einer Level-1-Beurteilung sein,<br />

da es sich dabei um individualisierte Verträge zwischen den Gegenparteien handelt, für die es keinen aktiven Markt für „identische“ Instrumente gibt.<br />

Im Level 2 werden Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten gezeigt, deren beizulegender Zeitwert mit einem Bewertungsmodell ermittelt wird. Dabei<br />

werden keine für die Bewertung signifikanten nicht beobachtbaren Inputs herangezogen. Darüber hinaus fallen in diese Kategorie all jene Instrumente,<br />

deren beizulegender Zeitwert aufgrund eines quotierten Preises eines identischen Instruments ermittelt wird, für den es keinen aktiven Markt gibt.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 107


Konzernabschluss nach IFRS<br />

A – Rechnungslegungsgrundsätze (FoRtSEtzunG)<br />

Level 3 bezieht sich auf Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten, für deren Bewertung signifikante, nicht beobachtbare Eingangsparametern herangezogen<br />

werden. Ein Input wird als beobachtbar qualifiziert, wenn er entweder direkt als Marktpreis beobachtbar ist oder aber sich aus einem<br />

beobachtbaren Preis ableiten lässt. Im Sinne dieser Definition werden zum Beispiel historische Volatilitäten oder Zinsen in Währungen und Laufzeiten,<br />

zu denen es keine beobachtbaren Finanzinstrumente gibt, als Level-3-Input angesehen.<br />

Basiert der Wert eines Finanzinstruments auf nicht beobachtbaren Eingangsparametern, kann der Wert dieser Parameter zum Bilanzstichtag aus einer<br />

Bandbreite von angemessenen möglichen Alternativen ausgewählt werden. Im Rahmen der Erstellung des Jahresabschlusses werden für diese nicht<br />

beobachtbaren Parameter angemessene Werte ausgewählt, die den herrschenden Marktgegebenheiten und dem Bewertungskontrollansatz des Konzerns<br />

entsprechen.<br />

Die folgenden Tabellen zeigen eine Gliederung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten, die als zum beizulegenden Zeitwert<br />

zu bewertende finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten gemäß den oben erwähnten Levels einzustufen sind. Gezeigt werden auch<br />

die Veränderungen der in Level 3 eingestuften Vermögenswerte und Verbindlichkeiten.<br />

Gliederung nach Fair Value Level (Mio €)<br />

Zum BeiZulegeNdeN ZeitWert BeWertete fiNaNZielle<br />

31.12.2011 31.12.2010<br />

VermögeNsWerte/VerBiNdliCHKeiteN<br />

leVel 1 leVel 2 leVel 3 leVel 1 leVel 2 leVel 3<br />

Handelsaktiva 308 2.924 90 626 3.625 54<br />

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle<br />

Vermögenswerte 26 45 143 27 73 204<br />

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 5.540 6.979 2.158 4.908 10.654 1.982<br />

Hedging-Derivate – 3.466 – – 2.448 1<br />

summe 5.874 13.414 2.391 5.560 16.800 2.240<br />

Handelspassiva 51 2.493 10 27 2.355 65<br />

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle<br />

Verbindlichkeiten – 1.042 – – 1.651 –<br />

Hedging-Derivate – 2.591 – – 2.883 25<br />

summe 27 6.890 91 27 6.890 91<br />

Veränderungen der finanziellen Vermögenswerte in Fair Value Level 3 (Mio €)<br />

108 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

Zu HaNdelsZWeCKeN<br />

geHalteN<br />

2011<br />

fiNaNZielle VermögeNsWerte<br />

erfolgsWirKsam<br />

Zum BeiZulegeNdeN Zur VeräusseruNg<br />

ZeitWert BeWertet<br />

VerfügBar HedgiNg-deriVate<br />

Buchwert per 1.1.2011 54 204 1.982 1<br />

erhöhungen 124 13 1.144 –<br />

Zugänge 112 – 656 –<br />

Gewinne erfasst in:<br />

Gewinn- und Verlustrechnung 12 10 – –<br />

hievon Bewertungsgewinne 6 9 – –<br />

Eigenkapital x x 293 –<br />

Überträge aus anderen Levels – 1 2 –<br />

Sonstige Erhöhungen – 2 193 –<br />

Verminderungen –87 –75 – 967 –1<br />

Abgänge –61 –10 –365 –<br />

Tilgungen –5 –43 –408 –<br />

Verluste erfasst in:<br />

Gewinn- und Verlustrechnung –1 –2 –85 –<br />

hievon Bewertungsverluste –1 – –14 –<br />

Eigenkapital x x –71 –<br />

Überträge in andere Levels –3 –17 – –1<br />

Sonstige Verminderungen –17 –2 –38 –<br />

Buchwert per 31.12.2011 90 143 2.158 0


Veränderungen der finanziellen Verbindlichkeiten in Fair Value Level 3 (Mio €)<br />

Zu HaNdelsZWeCKeN<br />

geHalteN<br />

2011<br />

fiNaNZielle VerBiNdliCHKeiteN<br />

erfolgsWirKsam Zum<br />

BeiZulegeNdeN ZeitWert<br />

BeWertet HedgiNg-deriVate<br />

Buchwert per 1.1.2011 65 – 25<br />

erhöhungen 6 – –<br />

Emission – – –<br />

Verluste erfasst in:<br />

Gewinn- und Verlustrechnung 6 – –<br />

hievon Bewertungsverluste 6 – –<br />

Eigenkapital X X –<br />

Überträge aus anderen Levels – – –<br />

Sonstige Erhöhungen – – –<br />

Verminderungen –61 – –25<br />

Tilgungen –8 – –<br />

Zugänge –11 – –25<br />

Gewinne erfasst in:<br />

Gewinn- und Verlustrechnung – – –<br />

hievon Bewertungsgewinne – – –<br />

Eigenkapital X X –<br />

Überträge in andere Levels –24 – –<br />

Sonstige Verminderungen –18 – –<br />

Buchwert per 31.12.2011 10 – 0<br />

Wertminderungen von finanziellen Vermögenswerten<br />

Der Konzern ermittelt an jedem Berichtsstichtag, ob objektive Hinweise bestehen, dass eine Wertminderung eines finanziellen Vermögenswerts oder<br />

einer Gruppe von finanziellen Vermögenswerten vorliegt.<br />

Die Ermittlung einer Wertberichtigung erfolgt in zwei Schritten: Zunächst wird geprüft, ob objektive Hinweise vorliegen, die auf eine Wertminderung des<br />

finanziellen Vermögenswerts schließen lassen. Im zweiten Schritt ist zu untersuchen, ob das Finanzinstrument tatsächlich im Wert gemindert ist.<br />

Objektive Hinweise für eine Wertminderung sind Sachverhalte, die üblicherweise zu einer tatsächlichen Wertminderung führen. Dies sind für Fremdkapitalinstrumente<br />

eingetretene Ereignisse, die dazu führen können, dass der Schuldner seine Verpflichtungen nicht mehr in voller Höhe bzw. zum vereinbarten<br />

Zeitpunkt erfüllt. Bei Eigenkapitalinstrumenten stellen dauerhafte oder signifikant niedrigere Marktwerte im Vergleich zum Buchwert objektive<br />

Hinweise auf eine Wertminderung dar.<br />

Bei Krediten und Forderungen ergibt sich eine Wertminderung in Höhe des Differenzbetrags zwischen dem Buchwert und dem Barwert der erwarteten<br />

künftigen Cashflows. Die künftigen Cashflows sind unter Berücksichtigung der eingetretenen Ereignisse (objektive Hinweise) zu bestimmen. Die erwarteten<br />

künftigen Cashflows können sich aus den noch erwarteten Tilgungs- und/oder Zinszahlungen sowie aus Erlösen der Verwertung von Sicherheiten<br />

zusammensetzen. In Höhe der so festgestellten Wertminderung wird eine Einzelwertberichtigung gebildet.<br />

Für Kreditforderungen wird die so ermittelte Wertberichtigung auf einem Wertberichtigungskonto gebucht, das den Buchwert der Forderung auf der<br />

Aktivseite mindert. Für Finanzgarantien wird eine mögliche Wertminderung analog ermittelt, die Wertberichtung wird als Rückstellung bilanziert.<br />

Für nicht einzelwertberichtigte Forderungen werden bereits zum Bilanzstichtag eingetretene, aber von der <strong>Bank</strong> noch nicht erkannte Verluste (= Wertminderungen)<br />

durch eine Portfoliowertberichtigung abgedeckt. Dabei wenden wir die Loss-Confirmation-Period-Methode an. Die Loss Confirmation<br />

Period stellt den Zeitraum dar zwischen dem Eintritt eines Ausfallereignisses bzw. Ausfalls des Kreditnehmers und dem Zeitpunkt, an dem die <strong>Bank</strong><br />

den Ausfall erkennt. Die Loss Confirmation Period wird differenziert für verschiedene Kreditportfolios auf Basis statistischer Erhebungen ermittelt.<br />

Der eingetretene, aber noch nicht erkannte Verlust wird mittels des erwarteten Verlusts (Expected Loss) geschätzt.<br />

Bei als Available for Sale klassifizierten Vermögensgegenständen ist grundsätzlich zwischen Fremd- und Eigenkapitalinstrumenten zu unterscheiden.<br />

Bei Fremdkapitalinstrumenten liegt eine Wertminderung vor, wenn die eingetretenen Ereignisse dazu führen, dass der Schuldner seine Verpflichtungen<br />

nicht mehr in voller Höhe bzw. zum vereinbarten Zeitpunkt erfüllt. Sachlich liegt eine Wertminderung in den gleichen Fällen vor wie bei Kreditforderungen<br />

gegenüber derselben Adresse (Emittent).<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 109


Konzernabschluss nach IFRS<br />

A – Rechnungslegungsgrundsätze (FoRtSEtzunG)<br />

Die Höhe der Wertminderung ergibt sich aus der Differenz zwischen den fortgeführten Anschaffungskosten und dem aktuellen beizulegenden Zeitwert,<br />

wobei der zunächst in der AfS-Rücklage erfolgsneutral ausgewiesene Unterschiedsbetrag bei Vorliegen einer Wertminderung ergebniswirksam erfasst<br />

wird.<br />

Bei Wegfall des Grundes für die Wertminderung wird die Differenz zwischen dem höheren Marktwert und dem Buchwert zum letzten Bilanzstichtag<br />

erfolgswirksam bis zur Höhe der historischen Anschaffungskosten zugeschrieben. Übersteigt der aktuelle Marktwert am Bilanzstichtag die historischen<br />

Anschaffungskosten, wird diese Differenz in der AfS-Rücklage im Eigenkapital ausgewiesen.<br />

Bei Eigenkapitalinstrumenten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, liegt eine Wertminderung vor, wenn der aktuelle Zeitwert signifikant<br />

unter dem Buchwert liegt bzw. wenn der Zeitwert dauerhaft den Buchwert unterschritten hat. Als signifikant wird in jedem Fall eine Unterschreitung<br />

des Buchwertes um 50%, als dauerhaft eine Periode länger als 18 Monate, angesehen. In diesem Fall wird die Differenz zwischen dem aktuellen<br />

Zeitwert und den Anschaffungskosten erfolgswirksam erfasst. Diese erfolgswirksame Abschreibung ist künftig in Bezug auf die Anschaffungskosten<br />

mit zu berücksichtigen. Falls der Zeitwert zukünftig ansteigt, wird die Differenz zwischen einem höheren Zeitwert und den wie beschrieben korrigierten<br />

Anschaffungskosten in der AfS-Rücklage im Eigenkapital ausgewiesen.<br />

Eine Wertminderung von Eigenkapitalinstrumenten, die einer Bewertung zu Anschaffungskosten unterliegen, ist gegeben, wenn der aktuelle Wert<br />

dauerhaft die Anschaffungskosten unterschreitet (bzw. falls in der Vergangenheit bereits eine Wertminderung erfolgt ist, die Anschaffungskosten abzüglich<br />

der vorgenommenen Wertminderung unterschreitet). Falls Hinweise für eine Wertminderung vorliegen, ist eine Wertermittlung für die Eigenkapitalinstrumente<br />

durchzuführen. Bei der Wertermittlung ist grundsätzlich auf die geschätzten künftigen Cashflows, die mit der aktuellen Marktrendite eines<br />

vergleichbaren Vermögenswerts diskontiert werden, abzustellen. Der Betrag der Wertminderung ergibt sich aus der Differenz zwischen dem aktuellen<br />

Buchwert und dem wie oben beschriebenen ermittelten Wert des Eigenkapitalinstruments. Die Wertminderung wird erfolgswirksam erfasst. Eine Wertminderung<br />

für Eigenkapitalinstrumente darf bei Wegfall der Gründe nicht rückgängig gemacht werden.<br />

Ausbuchung<br />

Ausbuchung bezeichnet das Ausscheiden eines zuvor erfassten finanziellen Vermögenswerts oder einer zuvor erfassten finanziellen Verbindlichkeit aus<br />

der Bilanz eines Unternehmens.<br />

Ein Unternehmen hat einen finanziellen Vermögenswert auszubuchen, wenn die vertraglichen Rechte auf Cashflows aus dem finanziellen Vermögenswert<br />

auslaufen oder wenn das Unternehmen die vertraglichen Rechte auf den Bezug von Cashflows aus dem finanziellen Vermögenswert an einen<br />

Vertragspartner außerhalb der eigenen Unternehmensgruppe überträgt.<br />

Der Ansatz unterliegt auch der Überprüfung der effektiven Übertragung aller Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum des finanziellen Vermögenswerts<br />

verbunden sind (True Sale). Wenn das Unternehmen im Wesentlichen alle Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum eines finanziellen Vermögenswerts<br />

verbunden sind, überträgt, hat es den finanziellen Vermögenswert (oder die Gruppe von Vermögenswerten) auszubuchen und jegliche bei<br />

dieser Übertragung entstandenen oder behaltenen Rechte und Verpflichtungen gesondert als Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten anzusetzen.<br />

Wenn das Unternehmen im Wesentlichen alle Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum des Vermögenswerts (oder der Gruppe von Vermögenswerten)<br />

verbunden sind, behält, hat es den übertragenen Vermögenswert (die übertragenen Vermögenswerte) weiterhin zu erfassen. In diesem Fall ist eine<br />

Verbindlichkeit anzusetzen, die dem im Rahmen der Übertragung erhaltenen Betrag entspricht, und darauf folgend sind alle aus dem Vermögenswert<br />

anfallenden Erträge oder aus der Verbindlichkeit anfallenden Aufwendungen zu erfassen.<br />

Transaktionen, bei denen nach den oben genannten Regeln die vollständige Ausbuchung eines finanziellen Vermögenswerts nicht zulässig ist, sind vor<br />

allem Verbriefungen, Pensionsgeschäfte (Eindeckungsgeschäfte) und Leihgeschäfte in Aktien.<br />

Derivative Finanzinstrumente<br />

Bei derivativen Finanzinstrumenten kann es sich um Zins-, Währungskurs-, Aktien- und sonstige Instrumente handeln. Zusätzlich werden Kreditderivate<br />

im Rahmen des aktiven Kreditportfoliomanagements zur Optimierung des Kreditrisikoergebnisses eingesetzt. Derivate Geschäfte können over-the-counter<br />

(OTC) direkt mit dem Vertragspartner oder über Börsen abgeschlossen werden. Durch die erforderliche Marginhinterlegung bei börsengehandelten<br />

Kontrakten (Futures und Optionen), über die laufende Kursschwankungen abgefangen werden, wird das Exposure reduziert.<br />

Derivative Finanzinstrumente werden zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses zum beizulegenden Zeitwert angesetzt und in den Folgeperioden mit<br />

dem beizulegenden Zeitwert neu bewertet. Die Bewertung zum Stichtagsmarktwert der Geschäfte erfolgt – soweit vorhanden – über Börsenkurse und<br />

offizielle Marktpreise (Bloomberg, MarkIT), wo diese fehlen, erfolgt die Bewertung anhand anerkannter, geprüfter Modelle zu Tagespreisen. Derivative<br />

Finanzinstrumente werden als finanzielle Vermögenswerte angesetzt, wenn ihr beizulegender Zeitwert positiv ist, und als finanzielle Verbindlichkeiten,<br />

wenn ihr beizulegender Zeitwert negativ ist.<br />

110 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>


Hedge Derivate/Hedge Accounting<br />

Sicherungsinstrumente dienen zur Absicherung gegen Marktrisiken (Zinssatz-, Währungs- und Kursrisiko), denen die abgesicherten Positionen ausgesetzt<br />

sind. Die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> verwendet zum Hedge Accounting entweder den Fair-Value-Hedge oder den Cashflow-Hedge.<br />

Eine Sicherungsbeziehung erfüllt die Voraussetzungen für ihre Bilanzierung, wenn die Sicherungsbeziehung formal festgelegt und dokumentiert wird,<br />

wobei die Dokumentation auch die Risikomanagementzielsetzung, die Strategie im Hinblick auf die Absicherung und eine Beschreibung, wie die künftige<br />

und rückwirkende Wirksamkeit des Sicherungsinstruments beurteilt wird, beinhaltet. Es ist notwendig, zu Beginn der Absicherung und in den darauf<br />

folgenden Perioden die Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung bei der Kompensation der Risiken aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts oder<br />

der Cashflows des gesicherten Grundgeschäfts zu bestimmen.<br />

Um gemäß IAS 39 als Hedge Accounting anerkannt zu werden, müssen Hedges in hohem Maße effizient sein.<br />

Eine Sicherungsbeziehung wird als in hohem Maße wirksam angesehen, wenn zu Beginn der Sicherungsbeziehung und in den darauf folgenden<br />

Perioden künftig bestimmt wird, dass sie in hohem Maße wirksam bleibt, d.h. dass das Ergebnis der Sicherungsbeziehung innerhalb einer Bandbreite<br />

von 80-125 Prozent liegt. Die Sicherungsbeziehung wird fortlaufend beurteilt und muss daher künftig über alle Berichtsperioden in hohem Maße<br />

wirksam bleiben, für die die Sicherungsbeziehung festgelegt wurde. Die Beurteilung der Wirksamkeit erfolgt zu jedem Bilanzstichtag oder sonstigem<br />

Berichtsstichtag. Wenn die Beurteilung die Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung nicht bestätigt, wird die Bilanzierung der Sicherungsbeziehung von<br />

diesem Zeitpunkt an eingestellt und das Hedging-Derivat wird in die Kategorie „zu Handelszwecken gehalten“ umgegliedert.<br />

Weiters endet die Sicherungsbeziehung, wenn das Sicherungsinstrument ausläuft oder veräußert, beendet oder ausgeübt wird, wenn das Grundgeschäft<br />

veräußert wird, ausläuft oder zurückgezahlt wird oder wenn eine erwartete Transaktion nicht mehr mit hoher Wahrscheinlichkeit eintreten wird.<br />

Ein Vermögenswert oder eine Verpflichtung wird beim Fair-Value-Hedge gegen Marktwertänderungen abgesichert. Dabei wird das Sicherungsinstrument<br />

erfolgswirksam zum Fair Value angesetzt und das Grundgeschäft um jene Fair-Value-Änderungen erfolgswirksam fortgeschrieben, die sich in<br />

Bezug auf das abgesicherte Risiko ergeben. Durch die Hedge-Effizienz-Messung wird die Zulässigkeit des Fair-Value-Hedge Accountings laufend überprüft.<br />

Darüber hinaus wird Portfolio-Fair-Value-Hedge von unseren Tochterbanken Yapı ve Kredi <strong>Bank</strong>asi AS und seit diesem Geschäftsjahr erstmals auch von<br />

der in Moskau ansässigen ZAO UniCredit <strong>Bank</strong> angewendet. Yapı ve Kredi <strong>Bank</strong>asi AS sichert mit Portfolio-Fair-Value-Hedge einen Teil ihrer Portfolios<br />

von Hypothekarkrediten und Kfz-Finanzierungen in der türkischen Lira mittels kombinierten Zins- und Währungsswaps (Cross-currency Interest Rate<br />

Swaps) gegen mögliche Auswirkungen von Marktzinsänderungen und Wechselkursänderungen ab.<br />

In der ZAO UniCredit <strong>Bank</strong> ist der Portfolio-Fair-Value-Hedge Teil einer Strategie zur Zinssatzabsicherung, die Inkongruenzen zwischen dem wirtschaftlichen<br />

Gehalt von Absicherungstransaktionen und ihrer Bilanzierung vermeiden hilft. Als Sicherungsinstrumente sind Zinsswaps bestimmt.<br />

Der Cashflow-Hedge dient in der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> der Absicherung zukünftiger variabler Cashflows gegen Marktzinsänderungen. Abgesichert wird das<br />

Risiko schwankender Cashflows, die aus bilanzierten Vermögenswerten bzw. Verbindlichkeiten oder aus geplanten Transaktionen resultieren und die<br />

Auswirkungen auf den Erfolg haben. Die Fair-Value-Änderungen dieser derivaten Sicherungsinstrumente sind in einen auf die Sicherung entfallenden<br />

effektiven Teil und einen nicht auf die Sicherung entfallenden ineffektiven Teil zu trennen. Der effektive Teil der Wertänderung des Sicherungsgeschäftes<br />

wird in der Cashflow-Hedge-Rücklage erfasst und in jener Periode in die Gewinn- und Verlustrechnung gebucht, in der auch die Wertänderung des<br />

Grundgeschäftes erfolgswirksam dargestellt wird. Dadurch ergibt sich eine ergebnisneutralisierende Wirkung. Durch die Hedge-Effizienz-Messung wird<br />

die Zulässigkeit des Cashflow-Hedge Accountings regelmäßig überprüft.<br />

Sachanlagen<br />

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich kumulierter planmäßiger Abschreibungen und/oder kumulierter Wertminderungsaufwendungen<br />

angesetzt. Die planmäßige Abschreibung erfolgt linear auf Basis der geschätzten Nutzungsdauer des Vermögensgegenstandes.<br />

In der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> gelten folgende Nutzungsdauern für Sachanlagevermögen:<br />

saCHaNlageN NutZuNgsdauer<br />

Grundstücke unbegrenzt<br />

Gebäude max. 50 Jahre<br />

Büroausstattung max. 25 Jahre<br />

Elektronische Systeme max. 15 Jahre<br />

Sonstige max. 10 Jahre<br />

Sachanlagen werden entweder bei Abgang ausgebucht oder dann, wenn aus der weiteren Nutzung oder Veräußerung des angesetzten Vermögenswerts<br />

kein wirtschaftlicher Nutzen mehr erwartet wird. Die aus der Ausbuchung des Vermögenswerts resultierenden Gewinne oder Verluste werden als<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 111


Konzernabschluss nach IFRS<br />

A – Rechnungslegungsgrundsätze (FoRtSEtzunG)<br />

Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert des Vermögenswerts ermittelt und in der Periode erfolgswirksam in der Gewinn-<br />

und Verlustrechnung erfasst, in der der Vermögenswert ausgebucht wird.<br />

Als Finanzinvestitionen gehaltene Sachanlagen<br />

Grundstücke und Gebäude, die wir als Finanzinvestitionen zur Erzielung von Mieterträgen und/oder Wertsteigerungen langfristig halten, werden zu fortgeschriebenen<br />

Anschaffungskosten in den Sachanlagen ausgewiesen, wobei ab 2006 Mieterträge im Saldo sonstige Erträge/Aufwendungen erfasst<br />

werden.<br />

Immaterielle Vermögenswerte<br />

Immaterielle Vermögenswerte, die nicht im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworben werden, werden bei der erstmaligen Erfassung<br />

zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt.<br />

Es wird zwischen immateriellen Vermögenswerten mit begrenzter und solchen mit unbestimmter Nutzungsdauer differenziert.<br />

Immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden über die wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben und auf eine mögliche<br />

Wertminderung überprüft, sofern Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass der immaterielle Vermögenswert wertgemindert sein könnte. Bei immateriellen<br />

Vermögenswerten mit unbestimmter Nutzungsdauer wird mindestens einmal jährlich für den einzelnen Vermögenswert oder auf der Ebene der zahlungsmittelgenerierenden<br />

Einheit ein Werthaltigkeitstest durchgeführt. Diese immateriellen Vermögenswerte werden nicht planmäßig abgeschrieben.<br />

Die Nutzungsdauer eines immateriellen Vermögenswerts mit unbestimmter Nutzungsdauer wird einmal jährlich dahingehend überprüft, ob die Einschätzung<br />

einer unbestimmten Nutzungsdauer weiterhin gerechtfertigt ist. Ist dies nicht der Fall, wird die Änderung der Einschätzung von unbestimmter<br />

zur begrenzten Nutzungsdauer prospektiv vorgenommen.<br />

Die Abschreibungsdauer und die Abschreibungsmethode werden bei immateriellen Vermögenswerten mit einer begrenzten Nutzungsdauer mindestens<br />

zum Ende jeder Berichtsperiode überprüft. Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden in der Gewinn-<br />

und Verlustrechnung unter der Aufwandskategorie erfasst, die der Funktion des immateriellen Vermögenswerts im Unternehmen entspricht. In der<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> gelten folgende Nutzungsdauern für immaterielle Vermögenswerte:<br />

• Software: 4–6 Jahre<br />

• sonstige immaterielle Vermögenswerte: 4–20 Jahre<br />

• Kundenstock: 3–20 Jahre<br />

zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte<br />

Bei Vermögenswerten die als „zur Veräußerung gehalten“ ausgewiesen werden, muss das Management die Veräußerung beschlossen haben, die erwartungsgemäß<br />

innerhalb von einem Jahr ab dem Zeitpunkt der Klassifizierung für eine Erfassung als abgeschlossener Verkauf in Betracht kommen<br />

muss.<br />

Als zur Veräußerung gehalten klassifizierte langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen sind mit dem niedrigeren Wert aus Buchwert und<br />

beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten zu bewerten. Die Aktiven und Passiven dieser Veräußerungsgruppe sind im Jahresabschluss<br />

extra ausgewiesen.<br />

Steuerabgrenzung<br />

Der Ausweis und die Berechnung von Ertragsteuern erfolgen gemäß IAS 12 nach der bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode. Die Berechnung erfolgt<br />

bei jedem Steuersubjekt zu den Steuersätzen, die nach geltenden Gesetzen in dem Besteuerungszeitraum angewendet werden, in dem sich die<br />

Steuerlatenz umkehrt.<br />

Die latenten Steueransprüche und -verbindlichkeiten berechnen sich aus unterschiedlichen Wertansätzen eines Vermögenswertes oder einer Verpflichtung<br />

und dem jeweiligen steuerlichen Wertansatz. Hieraus resultieren in der Zukunft voraussichtlich Ertragsteuerbelastungs- oder -entlastungseffekte<br />

(temporäre Unterschiede). Aktive latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge werden dann bilanziert, wenn es wahrscheinlich ist, dass in der<br />

Zukunft zu versteuernde Gewinne in der gleichen Steuereinheit anfallen. Abzinsungen für latente Steuern werden nicht vorgenommen.<br />

Dem Ergebnis zuzurechnende Steueraufwendungen sind in der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns in der Position Ertragsteuern ausgewiesen.<br />

Sonstige Steuern, die nicht ertragsabhängig sind, werden in der Position Verwaltungsaufwand ausgewiesen.<br />

Aufgrund der 2005 eingeführten Gruppenbesteuerung wurde von der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> eine Unternehmensgruppe gebildet. Mit 24 Gruppenmitgliedern besteht<br />

ein Ergebnisabführungsvertrag, mit 19 eine Steuerumlagenvereinbarung sowie 3 Beteiligungsgemeinschaften. Ausländische Gesellschaften sind<br />

darin nicht enthalten.<br />

112 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>


Sonstige Aktiva<br />

In der Position sonstige Aktiva werden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Steuerforderungen, andere aktive Steuerabgrenzungen<br />

ausgewiesen.<br />

Verbindlichkeiten<br />

Verbindlichkeiten werden generell zu fortgeführten Anschaffungskosten ausgewiesen.<br />

Bei verbrieften Verbindlichkeiten wird eine Differenz zwischen Ausgabe- und Tilgungsbetrag als Zu- oder Abschreibung finanzmathematisch über die<br />

Restlaufzeit verteilt.<br />

Langfristige Personalrückstellungen und Abfertigungen<br />

Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen werden unter Anwendung von IAS 19 nach dem Anwartschaftsansammlungsverfahren bilanziert.<br />

Aufgrund IAS 19.93A werden die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste außerhalb des Periodenergebnisses erfasst. Dieser Ausweis<br />

erfolgt direkt im Eigenkapital und ist in der Tabelle „Darstellung der erfassten Ertrags- und Aufwandsposten im Eigenkapital“ angeführt.<br />

In der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG verbleiben im Rahmen einer leistungsorientierten Zusage die Ansprüche bereits vor Inkrafttreten der Pensionsreform<br />

per 31.12.1999 im Ruhestand befindlicher Dienstnehmer sowie – als Besonderheit des Dienstrechtes der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG – die<br />

der Pflichtversicherung äquivalenten Ansprüche jener aktiven Dienstnehmer und Pensionisten, bei denen die UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG im Sinne des<br />

§ 5 ASVG Pensionsversicherungsträger ist (d.h., die Verpflichtungen der gesetzlichen Pensionsversicherung übernommen hat).<br />

Ebenso sind<br />

• das ermittelte Berufs- bzw. Dienstunfähigkeitsrisiko sowie Anwartschaften aus Administrativ- und Hinterbliebenenpensionen, soweit die Pensionskassenleistung<br />

nicht ausreicht,<br />

• Anwartschaften aufgrund von in Einzelverträgen enthaltenen direkten Leistungszusagen und<br />

• Anwartschaften auf Zuschusspensionen für Dienstnehmer im Arbeiterverhältnis<br />

in den Rückstellungen erfasst.<br />

Die Berechnung des Barwertes der Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen sowie der Jubiläumsgelder berücksichtigt die bestehenden Betriebsvereinbarungen<br />

und verwendet folgende versicherungsmathematischen Annahmen:<br />

• Rechnungszins: 5,25% p.a. (2010: 5,00% p.a.)<br />

• Kollektivvertragsdynamik: 2,45% p.a. (2010: 2,45% p.a.)<br />

(Valorisierungsannahme für Mitarbeiter und Pensionisten)<br />

• Karrieredynamik berücksichtigt die turnusmäßigen Vorrückungen des aktuellen <strong>Bank</strong>en-Kollektivvertragschemas und die Auswirkungen der Übergangsvorschriften<br />

der Dienstrechtsreform 2005. Nicht turnusmäßige Vorrückungen sind mit 0,25% p.a. (2010: 0,25% p.a.) berechnet (Valorisierungsannahme<br />

für Mitarbeiter).<br />

• kein Fluktuationsabschlag<br />

• Pensionsantrittsalter: Für definitive Mitarbeiter gemäß Betriebsvereinbarung über die Leistung eines <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> ASVG-Pensionsäquivalentes vom<br />

30.12.1999 (Fassung: 1.5.2007) ist bei Männern das Alter 60, bei Frauen das Alter 55, mit einem Übergang auf das Pensionsalter 65 Jahre<br />

berücksichtigt. Für alle übrigen Mitarbeiter wurde gemäß den geltenden Regeln (Pensionsreform 2003) das neue Pensionsalter 65 – für Männer<br />

wie auch für Frauen – mit den Übergangsregeln der Pensionsreform 2003 berücksichtigt.<br />

Ergibt sich aufgrund der Korridorpensionsregelung ein niedrigeres Pensionsalter, wurde dieses als Pensionsantrittsalter angesetzt.<br />

• Sterbetafeln 2008 P für Angestellte (Aktuarverein Österreich, Generationentafel für Angestellte)<br />

Bei beitragsorientierten Vorsorgeplänen werden keine Rückstellungen gebildet. Die für beitragsorientierte Pläne vereinbarten Zahlungen an eine<br />

Pensionskasse werden laufend als Aufwand erfasst.<br />

Versicherungstechnische Rückstellungen<br />

Laut IFRS 4 handelt es sich bei Versicherungen um Verträge, bei denen eine Partei (der Versicherer) ein signifikantes Versicherungsrisiko – d.h. ein<br />

Risiko mit Ausnahme eines Finanzrisikos, das dem Versicherungsnehmer aufgrund eines ungewissen Ereignisses aus Verträgen, die er im Bestand<br />

hält, droht – vom Versicherungsnehmer übernimmt.<br />

Diese Rückstellung stellt die versicherungsmathematisch berechneten Verpflichtungen aus Versicherungsverträgen im Sinne des IFRS 4 dar.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 113


Konzernabschluss nach IFRS<br />

A – Rechnungslegungsgrundsätze (FoRtSEtzunG)<br />

Eigenkapital<br />

Das Eigenkapital setzt sich aus eingezahltem Kapital, das ist das dem Unternehmen von den Eigentümern zur Verfügung gestellte Kapital (gezeichnetes<br />

Kapital plus Kapitalrücklagen), und aus erwirtschaftetem Kapital (Gewinnrücklagen, Rücklagen aus der Währungsumrechnung, IAS 39-Rücklagen, versicherungsmathematische<br />

Gewinne/Verluste, Gewinnvortrag und Jahresüberschuss) zusammen. Unter IAS 39-Rücklagen werden die nicht ergebniswirksam<br />

erfassten Bewertungsänderungen des AfS-Bestandes (AfS-Rücklage) sowie die nicht ergebniswirksam erfassten Komponenten aus dem<br />

Hedge-Accounting (Cashflow-Hedge-Rücklage) gemäß IAS 39 nach Berücksichtigung der Steuerlatenz zusammengefasst. Seit 1. Jänner 2005 werden<br />

die Fremdanteile im Eigenkapital dargestellt.<br />

Vom Unternehmen gehaltene eigene Aktien werden vom Eigenkapital abgezogen. Die Differenz zwischen dem Kurswert bei einem späteren Verkauf<br />

eigener Aktien und den diesbezüglichen Rückkaufkosten nach Steuern wird direkt im Eigenkapital erfasst.<br />

nettozinsertrag<br />

Zinserträge und Zinsaufwendungen werden periodengerecht abgegrenzt und erfasst, solange mit der Einbringlichkeit der Zinsen gerechnet wird.<br />

Dabei werden Erträge, die überwiegend ein Entgelt für die Kapitalnutzung darstellen (meist zinsmäßige oder zinsähnliche Berechnung nach Zeitablauf<br />

oder nach Höhe der Forderung), den zinsähnlichen Erträgen zugerechnet. In dieser Position befinden sich auch die Erträge und Aufwendungen des<br />

Handelsbestandes, die aus Zinsen bzw. Stückzinsen aus Schuldinstrumenten und Refinanzierungskosten entstehen. Weiters beinhaltet der Nettozinsertrag<br />

Zinserträge und Zinsaufwendungen aus dem Hedginggeschäft und aus Derivaten.<br />

Provisionsüberschuss<br />

Unter Provisionsüberschuss sind die Erträge aus dem Dienstleistungsgeschäft inklusive handelsinduzierter Provisionsbestandteile und diesem zuzuordnende<br />

Aufwendungen gegenüber Dritten ausgewiesen.<br />

Provisionen und Gebühren werden periodengerecht abgegrenzt und erfasst. Wertpapierhandelsprovisionen werden zum Zeitpunkt der Leistungserbringung<br />

verbucht. Vermögensverwaltungsgebühren, Beratungsprovisionen und Fondsverwaltungsgebühren werden auf zeitanteiliger Basis erfasst.<br />

Gebühren als Bestandteil der fortgeführten Anschaffungskosten, die zur Berechnung des Effektivzinssatzes verwendet werden, sind nicht in den Provisionen<br />

enthalten, sondern zählen zu den Zinsaufwendungen.<br />

Dividenden<br />

Dividenden werden in jenem Geschäftsjahr erfolgswirksam erfasst, in dem ihre Ausschüttung genehmigt wurde.<br />

Handelsergebnis<br />

Hier werden <strong>real</strong>isierte und un<strong>real</strong>isierte Ergebnisse aus der Marktbewertung aller erfolgwirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente<br />

des Handelsbestandes ausgewiesen. Erträge/Aufwendungen aus Derivaten zum Handelsbestand sind nicht enthalten. Diese werden teils<br />

im Nettozinsertrag und teils im Ergebnis aus den zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumenten erfasst.<br />

Gewinne und Verluste aus der Veräußerung von Finanzinstrumenten<br />

In dieser Position werden die Ergebnisse aus Veräußerungen von Forderungen, zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten, bis zur<br />

Endfälligkeit zu haltenden Finanzinvestitionen und finanziellen Verbindlichkeiten gezeigt. Veräußerungserfolge aus Handelsaktiven und zum beizulegenden<br />

Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente sind nicht enthalten.<br />

Gewinne und Verluste aus erfolgswirksam zum beizulegenden zeitwert bewerteten<br />

finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten<br />

Außer Gewinnen und Verlusten von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten inkludiert diese Position auch Ergebnisse aus der Bewertung<br />

dieser Bilanzposten zum beizulegenden Zeitwert.<br />

Wertberichtigungen<br />

Unter dieser Position werden Zuführungen zu Wertberichtigungen und Rückstellungen bzw. Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen und<br />

Rückstellungen sowie nachträgliche Eingänge ausgebuchter Forderungen in Zusammenhang mit dem Kreditgeschäft ausgewiesen.<br />

114 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>


Abschreibungen, Wertberichtigungen und zuschreibungen auf Sachanlagen<br />

und immaterielle Vermögenswerte<br />

Als Bestandteil dieser Position werden auch die Abschreibungen auf aus Finanzierungs-Leasing gehaltene Vermögenswerte dargestellt.<br />

Ergebnis aus Anteilen an assoziierten unternehmen<br />

Dividenden von assoziierten Unternehmen werden in der Position Dividenden ausgewiesen.<br />

Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte<br />

Die Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte spiegeln die Abschreibungen beruhend auf den jährlich durchgeführten Werthaltigkeitstest<br />

wider.<br />

Gewinne und Verluste aus der Veräußerung von Finanzinvestitionen<br />

Diese Position beinhaltet den Gewinn/Verlust aus der Veräußerung von als Finanzinvestitionen gehaltenen Grundstücken, Gebäuden und sonstigen<br />

Vermögenswerten.<br />

Pensionsgeschäfte (Repo-transaktionen)<br />

Wertpapiere, die das Unternehmen im Rahmen einer Transaktion mit vertraglicher Verpflichtung zum späteren Verkauf erhalten hat oder die es im<br />

Rahmen einer vertraglichen Rückkaufverpflichtung geliefert hat, werden nicht angesetzt bzw. ausgebucht. Bei Wertpapieren, die im Rahmen eines<br />

Vertrags zum Rückverkauf erworben wurden, wird die Gegenleistung als Forderung an Kunden bzw. Kreditinstitute oder als zu Handelszwecken gehaltener<br />

Vermögenswert ausgewiesen. Bei Wertpapieren, die im Rahmen einer Rückkaufvereinbarung (Repurchase Agreement) gehalten werden, wird<br />

die Verbindlichkeit als Verbindlichkeit gegenüber Kreditinstituten bzw. Kunden oder als zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeit ausgewiesen.<br />

Erträge aus solchen Forderungen, in Form von auf die Wertpapiere anfallenden Kupons sowie des Unterschiedsbetrags zwischen dem Kurs beim<br />

Verkauf/Kauf und dem Kurs beim Rückverkauf/Rückkauf, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung als Zinserträge bzw. Zinsaufwendungen<br />

periodengerecht abgegrenzt und erfasst. Eine Saldierung kann nur dann erfolgen, wenn diese Transaktionen mit derselben Vertragspartei getätigt<br />

werden und eine Aufrechnung in den zugrunde liegenden Verträgen vorgesehen ist.<br />

Risiko und unsicherheiten aufgrund der Verwendung von Schätzungen und Annahmen<br />

Gemäß IFRS hat das Management Bewertungen, Schätzungen und Prognosen zu erstellen, die für die Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen<br />

und den Buchwert von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten sowie Aufwand und Ertrag von Bedeutung sind. Zur Schätzung der Buchwerte von<br />

Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, die nicht ohne weiteres anderen Quellen zu entnehmen sind, dienten Schätzungen und diesbezügliche<br />

Prognosen auf Basis von Erfahrungswerten und anderen Faktoren, die als in angemessener Weise mit eingeschlossen betrachtet werden.<br />

Die angewandten Verfahren bestätigen die per 31. Dezember 2011 angesetzten Werte. Angesichts des anhaltenden gesamtwirtschaftlichen Umfelds<br />

und der herrschenden Marktlage, die von Volatilität der für Bewertungszwecke herangezogenen finanziellen Indikatoren und von Wertminderungen im<br />

Kreditgeschäft geprägt war, stellte sich die Bewertung als besonders komplex dar.<br />

Die zur Überprüfung der erwähnten Werte herangezogenen Parameter und Informationen wurden daher von den oben genannten Faktoren erheblich<br />

beeinflusst; diese Faktoren könnten sich sehr rasch auf derzeit nicht vorhersehbare Weise ändern, sodass weitere Auswirkungen auf zukünftige<br />

Bilanzwerte nicht auszuschließen sind.<br />

Schätzungen und Prognosen werden laufend überprüft. Allfällige daraus resultierende Änderungen werden in jener Periode erfasst, in der die<br />

Änderungen erfolgen, vorausgesetzt, sie sind der betreffenden Periode zuzurechnen. Wenn die Neueinschätzung sowohl die laufende als auch<br />

zukünftige Perioden betrifft, wird sie sowohl in der laufenden als auch in zukünftigen Perioden entsprechend erfasst. Im Abschluss der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

Gruppe sind Schätzungen größtenteils in den Firmenwerten, Rückstellungen für Rechtsrisiken und der Berechnung von Wertminderungen zur Anwendung<br />

gekommen.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 115


Konzernabschluss nach IFRS<br />

A – Rechnungslegungsgrundsätze (FoRtSEtzunG)<br />

A.6 – Werthaltigkeitsprüfung der Firmenwerte (Impairment test)<br />

Entwicklung Firmenwerte (Mio €)<br />

116 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

2011 2010<br />

Buchwert per 1.1. 3.225 3.415<br />

Firmenwerte aus Unternehmenserwerben im Geschäftsjahr – –<br />

Wertminderung –737 –378<br />

Abgänge – –<br />

Währungsumrechnungsdifferenzen – 91 184<br />

Umbuchungen auf/von zur Veräußerung gehaltene/n Vermögensgruppen – –<br />

Sonstige Veränderungen – 4<br />

Buchwert per 31.12. 2.397 3.225<br />

Entwicklung Firmenwerte<br />

Die Entwicklung der kumulierten Firmenwerte im Jahr 2011 spiegelt insbesondere folgende Faktoren wider:<br />

• Abschreibung Firmenwert JSC ATF <strong>Bank</strong>, Kasachstan: 350 Mio €,<br />

• Abschreibung Firmenwert: PJSC Ukrsotsbank, Ukraine: 329 Mio €<br />

• Abschreibung Firmenwert: UniCredit Securities International Limited Zypern: 42 Mio € und CJSC UniCredit Securities (vormals ATON) 5 Mio €<br />

• Währungsumrechnungsdifferenzen aufgrund von Währungsabwertungen: – 91 Mio €<br />

Die Buchwerte von Firmenwerten und immateriellen Vermögenswerten mit unbegrenzter Nutzungsdauer, die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Cash-<br />

Generating Units, CGU) zugeordnet sind, wurden gemäß IFRS 3 in Verbindung mit IAS 36 und IAS 38 per 31. Dezember 2011 auf ihre Werthaltigkeit geprüft.<br />

Eine CGU ist als die niedrigste Ebene, der ein Firmenwert für Managementzwecke zugeordnet wird, definiert. Der ausgewiesene Firmenwert ist ein immaterieller<br />

Vermögenswert, der den künftigen wirtschaftlichen Nutzen jener Vermögenswerte darstellt, die im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses<br />

erworben und nicht einzeln identifiziert wurden.<br />

In der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> sind die Geschäftsfelder gemäß Segmentbericht als CGUs definiert. Innerhalb eines Geschäftsfeldes werden jedoch maßgebliche,<br />

rechtlich selbstständige Geschäftseinheiten bzw. alle Geschäftseinheiten eines bestimmten Landes als CGU betrachtet. Die Überprüfung der Werthaltigkeit<br />

der Marke ATF wurde in Übereinstimmung mit IAS 36 im Rahmen des Werthaltigkeitstests für die CGU Kasachstan durchgeführt.<br />

Werthaltigkeitsprüfung bei zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Mio €)<br />

gesCHäfts- oder<br />

firmeNWerte<br />

2011 2010<br />

soNstige<br />

immaterielle<br />

VermögeNsWerte *) summe<br />

gesCHäfts- oder<br />

firmeNWerte<br />

soNstige<br />

immaterielle<br />

VermögeNsWerte 1) summe<br />

retail – – – – – –<br />

Private <strong>Bank</strong>ing 39 – 39 39 – 39<br />

Schoellerbank 39 – 39 39 – 39<br />

Corporate & investment <strong>Bank</strong>ing – – – 51 – 51<br />

Russland – – – 51 – 51<br />

Zentral- und osteuropa (Cee) 2.321 50 2.371 3.088 76 3.164<br />

eu-mitgliedstaaten<br />

Bulgarien 159 – 159 159 – 159<br />

Tschechische Republik 308 – 308 311 – 311<br />

Ungarn 118 – 118 118 – 118<br />

Rumänien 137 – 137 139 – 139<br />

Slowakei 88 – 88 88 – 88<br />

andere länder<br />

Bosnien 39 – 39 39 – 39<br />

Kroatien 50 – 50 52 – 52<br />

Kasachstan 129 50 179 481 49 530<br />

Russland 767 – 767 785 – 785<br />

Serbien 20 – 20 20 – 20<br />

Türkei 338 – 338 399 – 399<br />

Ukraine 168 – 168 497 28 525<br />

Corporate Center 37 – 37 47 – 47<br />

summe 2.397 50 2.447 3.225 76 3.301<br />

*) unbegrenzte Nutzungsdauer


Die gemäß IAS 36 jährlich erforderliche Werthaltigkeitsprüfung der Firmenwerte wird zum Berichtsstichtag durchgeführt. Darüber hinaus werden Werthaltigkeitsprüfungen<br />

dann durchgeführt, wenn es einen Anhaltspunkt gibt, dass die Firmenwerte wertgemindert sein könnten.<br />

Der Buchwert einer CGU errechnet sich aus dem anteiligen Eigenkapital und dem dieser Einheit zugeordneten Firmenwert.Der erzielbare Betrag einer<br />

CGU ist der Nutzungswert (Value in Use). Errechnet wird der Nutzungswert aus den erwarteten künftigen Cashflows jeder zahlungsmittelgenerierenden<br />

Einheit, der ein Firmenwert zugeordnet ist.<br />

Das Budget 2012 sowie der aktuelle 5-Jahresplan bilden die Grundlage für die nachstehend beschriebenen Bewertungsrechnungen. Das Budget 2012<br />

sowie die Annahmen für die Jahre 2013 bis 2021 entsprechen nach dem derzeitigen Wissensstand des Vorstands der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> der wahrscheinlichen<br />

Entwicklung der jeweiligen Geschäftseinheiten (CGUs), wobei aufgrund der Unwägbarkeiten der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung auch<br />

abweichende (auch deutlich negative) Entwicklungen möglich sind.<br />

Für die Werthaltigkeitsprüfung wurde gruppenweit einheitlich das Standard UniCredit Group Discounted Cash Flow Valuation Model (3-Phasen-Modell)<br />

verwendet, wobei folgende Annahmen getroffen wurden:<br />

• Phase 1 (2011): Die Zahlen basieren auf den Jahresendwerten für Jahresüberschuss und Risikogewichtete Aktiva der jeweiligen CGUs.<br />

• Phase 2 (2012–2021):<br />

– Phase 2a – Planungsperiode (2012–2015): Für 2012 wurden Jahresüberschuss und Risikogewichtete Aktiva gemäß Budget 2012, für die<br />

folgenden Jahre Werte gemäß Mehrjahresplanung verwendet.<br />

– Phase 2b (2016–2021): Innerhalb dieser Phase konvergieren die Wachstumsraten für Jahresüberschuss und Risikogewichtete Aktiva gegen 2%.<br />

Der Diskontierungsfaktor in Form der Kapitalkosten (Cost of Equity, Ke) reduziert sich auf das entsprechende Niveau des Endwertes (Erläuterung<br />

siehe Seite 118).<br />

• Phase 3 – Ewige Rente: Berechnung des Barwertes einer ewigen Rente unter Annahme einer langfristigen Wachstumsrate, die das seitens der<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> erwartete nachhaltige langfristige Wirtschaftswachstum des Eurogebiets berücksichtigt (2%).<br />

Die Phase 2a ist das Ergebnis eines detaillierten Planungsprozesses, der nach IAS 36 den 5-Jahreshorizont nicht überschreitet. Die Phase 2b dient<br />

der Abbildung der erwarteten langfristigen Konvergenz der Wachstumsraten dieser Märkte zu jenen in Europa.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 117


Konzernabschluss nach IFRS<br />

A – Rechnungslegungsgrundsätze (FoRtSEtzunG)<br />

Berechnung der Eigenkapitalkosten<br />

Die erwarteten Cashflows werden mit dem länderspezifischen Kapitalkostensatz abgezinst, der sich aus dem langfristigen risikolosen Zinssatz der<br />

lokalen Währung, der Schuldnerrisikoprämie und der UniCredit Eigenkapitalrisikoprämie errechnet.<br />

• risikoloser Zinssatz: Die Berechnung basiert auf dem historischen Durchschnitt (6 Jahre) des 5-jährigen Swapsatzes in lokaler Währung. Falls kein<br />

Swapsatz verfügbar war, wurde der liquideste, vergleichbare Interbankensatz (für 3-monatige Laufzeit) verwendet.<br />

• schuldnerrisikoprämie: Länderrisikoprämie berechnet als historischer Durchschnitt (6 Jahre) des 5-jährigen Credit Default Swaps für das betreffende<br />

Land (für bestimmte Länder sind keine entsprechenden Zeitreihen verfügbar; daher wurde ein kürzerer Zeitraum oder der Asset Swap Spread<br />

einer als Referenz dienenden Staatsanleihe für die Berechnung herangezogen).<br />

• eigenkapitalrisikoprämie: Die Berechnung erfolgt mittels Optionspreismodell auf Basis der historischen Volatilität des UniCredit-Aktienkurses.<br />

• endwert der eigenkapitalkosten: Für CGUs, die bereits in der Eurozone sind, wurde der Satz mit 10% festgesetzt; für CGUs, die bis 2018 der<br />

Eurozone beitreten, beträgt der Satz 10,35%; für alle anderen CEE-CGUs wird mit 11,85% kalkuliert, Ausnahmen bilden hier Kasachstan und<br />

Ukraine, wo der Endwert mit 12% angesetzt wurde.<br />

Weiters ist zu beachten, dass die zur Prüfung der Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte verwendeten Parameter und Daten erheblich vom<br />

gesamtwirtschaftlichen Umfeld und von den Marktbedingungen beeinflusst werden, die sich rasch und auf unvorhersehbare Weise ändern können.<br />

Dadurch könnten die Ergebnisse stark von jenen abweichen, die im vorliegenden Konzernabschluss berücksichtigt wurden.<br />

Eine Sensitivitätsanalyse wurde für ausgewählte CEE-CGUs durchgeführt (siehe Tabelle; bei den nicht dargestellten CEE-CGUs liefert die Sensitivitätsanalyse<br />

kein signifikantes Ergebnis, da kein Goodwill vorhanden ist). Dabei wird gezeigt, wie bzw. um welches Ausmaß sich die Eigenkapitalkosten<br />

erhöhen bzw. die Wachstumsraten vermindern können, damit der Fair Value der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten dem jeweiligen Buchwert<br />

(Eigenkapital zuzüglich Firmenwert) entspricht.<br />

toCHteruNterNeHmeN<br />

118 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

VeräNderuNg der eigeNKaPitalKosteN<br />

(ProZeNtPuNKte)<br />

VeräNderuNg der durCHsCHNittliCHeN<br />

WaCHstumsrate (ProZeNtPuNKte)<br />

Kasachstan 0,25% –0,33%<br />

Ukraine n.a. n.a. 1)<br />

Türkei 1,30% –3,18%<br />

Serbien n.a. n.a. 1)<br />

Slowakei 0,64% –1,70%<br />

Russland 5,87% –15,72%<br />

Rumänien 2,81% –8,74%<br />

Ungarn 6,21% –17,09%<br />

Tschechische Republik 1,97% –5,44%<br />

Bulgarien 10,29% n.a. 2)<br />

Bosnien 2,82% –7,96%<br />

Kroatien 1,36% –3,43%<br />

1) Ergebnis nicht signifikant, weil Fair Value nahe oder gleich dem Buchwert.<br />

2) In Anbetracht der hohen Rentabilität sind die Ergebnisse der Sensitivitätsanalyse nicht signifikant.


A.7 – Konsolidierungskreis und Änderungen im Konsolidierungskreis<br />

der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe 2011<br />

Vollkonsolidierte unternehmen<br />

sitZ der gesellsCHaft % aNteil stimmreCHtte<br />

firmeNWortlaut stadt laNd direKt iNdireKt gesamt gesamt<br />

UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG Wien Österreich<br />

AI Beteiligungs GmbH Wien Österreich 100,00 0,00 100,00<br />

Alpine Cayman Islands Ltd. George Town Kaimaninseln 100,00 0,00 100,00<br />

Arany Penzügyi Lizing Zrt. Budapest Ungarn 0,00 100,00 100,00<br />

Artist Marketing Entertainment GmbH Wien Österreich 0,00 100,00 100,00<br />

AS UniCredit <strong>Bank</strong> Latvia Riga Lettland 100,00 0,00 100,00<br />

ATF Capital B.V. Rotterdam Niederlande 0,00 99,74 99,74<br />

ATF Finance JSC Almaty Kasachstan 0,00 99,74 99,74<br />

ATF Inkassatsiya Ltd Almaty Kasachstan 0,00 99,74 99,74<br />

AWT Handels Gesellschaft m.b.H. Wien Österreich 0,00 100,00 100,00<br />

AWT International Trade GmbH Wien Österreich 100,00 0,00 100,00<br />

BA Alpine Holdings Inc. Wilmington USA 100,00 0,00 100,00<br />

BA Betriebsobjekte GmbH Wien Österreich 100,00 0,00 100,00<br />

BA Betriebsobjekte GmbH & Co Beta Vermietungs OG Wien Österreich 0,00 100,00 100,00<br />

BA Betriebsobjekte Praha, spol.s.r.o. Prag Tschechische Republik 0,00 100,00 100,00<br />

BA GVG-Holding GmbH Wien Österreich 100,00 0,00 100,00<br />

BA Immo-Gewinnscheinfonds1 Wien Österreich 99,00 0,00 99,00<br />

BA Private Equity GmbH Wien Österreich 100,00 0,00 100,00<br />

BA-CA Finance II Limited George Town Kaimaninseln 0,00 100,00 100,00<br />

BA-CA Finance Limited George Town Kaimaninseln 0,00 100,00 100,00<br />

BA-CA Infrastructure Finance Advisory GmbH Wien Österreich 0,00 100,00 100,00<br />

BA-CA Markets & Investment Beteiligung Ges.m.b.H. Wien Österreich 100,00 0,00 100,00<br />

BA-CA Wien Mitte Holding GmbH Wien Österreich 100,00 0,00 100,00<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Finanzservice GmbH Wien Österreich 100,00 0,00 100,00<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Real Invest GmbH Wien Österreich 94,95 0,00 94,95<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Real Invest Immobilien- Kapitalanlage GmbH Wien Österreich 0,00 94,95 94,95<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Reals Invest Client Investment GmbH Wien Österreich 0,00 94,95 94,95<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Wohnbaubank AG Wien Österreich 100,00 0,00 100,00<br />

CABET-Holding AG Wien Österreich 100,00 0,00 100,00<br />

CABO Beteiligungsgesellschaft m.b.H. Wien Österreich 0,00 100,00 100,00<br />

Cafu Vermögensverwaltung GmbH & Co OG Wien Österreich 0,00 100,00 100,00<br />

card complete Service <strong>Bank</strong> AG Wien Österreich 50,10 0,00 50,10<br />

Cards & Systems EDV-Dienstleistungs GmbH Wien Österreich 52,00 3,50 55,50<br />

CBD International Sp.z.o.o. Warschau Polen 0,00 100,00 100,00<br />

CEAKSCH Verwaltungs G.m.b.H. Wien Österreich 0,00 100,00 100,00<br />

Centar Kaptol doo Zagreb Kroatien 0,00 84,47 84,47<br />

Center Heinrich-Collin Straße1 Verm. GmbH u Co KEG Wien Österreich 0,00 79,34 79,34 46,53<br />

DC Elektronische Zahlungssysteme GmbH Wien Österreich 0,00 50,10 50,10<br />

Christoph Reisegger Gesellschaft m.b.H. Wien Österreich 0,00 99,00 99,00 100,00<br />

CJSC <strong>Bank</strong> Sibir Omsk Russische Föderation 0,00 100,00 100,00<br />

Closed Joint Stock Company UniCredit Securities Moskau Russische Föderation 0,00 100,00 100,00<br />

DBC Sp.z.o.o. Warschau Polen 0,00 100,00 100,00<br />

Diners Club CEE Holding AG Wien Österreich 99,80 0,00 99,80<br />

Diners Club CS s.r.o. Bratislava Slowakei 0,00 99,80 99,80<br />

Diners Club Polska Sp.z.o.o. Warschau Polen 0,00 99,80 99,80<br />

DiRana Liegenschaftsverwertungsgesellschaft m.b.H. Wien Österreich 0,00 100,00 100,00<br />

Domus Clean Reinigungs GmbH Wien Österreich 100,00 0,00 100,00<br />

Domus Facility Management GmbH Wien Österreich 100,00 0,00 100,00<br />

EK Mittelstandsfinanzierungs AG Wien Österreich 98,00 0,00 98,00<br />

Europe Real-Estate Investment Fund Budapest Ungarn 0,00 100,00 100,00<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 119


Konzernabschluss nach IFRS<br />

A – Rechnungslegungsgrundsätze (FoRtSEtzunG)<br />

120 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

sitZ der gesellsCHaft % aNteil stimmreCHtte<br />

firmeNWortlaut stadt laNd direKt iNdireKt gesamt gesamt<br />

Europa Investment Fund Management Ltd. Budapest Ungarn 0,00 100,00 100,00<br />

Euroventures-<strong>Austria</strong>-CA-Management GesmbH Wien Österreich 0,00 100,00 100,00<br />

Factor<strong>Bank</strong> Aktiengesellschaft Wien Österreich 100,00 0,00 100,00<br />

GUS Consulting GmbH Wien Österreich 100,00 0,00 100,00<br />

Human Resources Service and Development GmbH Wien Österreich 100,00 0,00 100,00<br />

HypoVereins Immobilien EOOD Sofia Bulgarien 0,00 96,46 96,46<br />

Immobilien Rating GmbH Wien Österreich 19,00 63,91 82,91<br />

ISB Universale Bau GmbH Brandenburg Deutschland 0,00 100,00 100,00<br />

ISTRA D.M.C. d.o.o. Umag Kroatien 0,00 60,65 60,65<br />

ISTRATURIST UMAG, hotelijerstvo, turizam i turisticka agencija<br />

d.d. Umag Kroatien 0,00 60,65 60,65<br />

IVONA Beteiligungsverwaltung GmbH Wien Österreich 0,00 94,95 94,95<br />

JOHA Gebäude-Errichtungs- und Vermietungsges.m.b.H. Leonding Österreich 0,00 94,03 94,03<br />

JSC ATF <strong>Bank</strong> Almaty Kasachstan 99,74 0,00 99,74<br />

Kaiserwasser Bau- und Errichtungs OG Wien Österreich 99,80 0,00 99,80<br />

KLEA ZS-Immobilienvermietung G.m.b.H. Wien Österreich 99,80 0,00 99,80 100,00<br />

KLEA ZS-Liegenschaftsvermietung G.m.b.H. Wien Österreich 99,80 0,00 99,80 100,00<br />

KSG Karten-Verrechnungs- und Servicegesellschaft m.b.H. Wien Österreich 0,00 50,10 50,10<br />

Lassallestraße Bau-, Planungs-, Erricht.- u. Verw.ges.m.b.H. Wien Österreich 99,00 0,00 99,00 100,00<br />

Limited Liability Company AI Line Moskau Russische Föderation 0,00 99,90 99,90<br />

LDT SI&C AMC Ukrsots <strong>real</strong> estate Kiev Ukraine 0,00 95,34 95,34 95,36<br />

LLC Ukrsotsbud Kiev Ukraine 0,00 94,38 94,38 94,41<br />

Lowes Limited Nicosia Zypern 0,00 100,00 100,00<br />

M.A.I.L Beteiligungsmanagement Ges. m.b.H. & Co KG Wien Österreich 0,00 100,00 100,00<br />

M.A.I.L Finanzberatung Gesellschaft m.b.H. Wien Österreich 0,00 94,95 94,95<br />

Marketing Zagrebacke <strong>Bank</strong>e doo Zagreb Kroatien 0,00 84,47 84,47<br />

MC Marketing GmbH Wien Österreich 100,00 0,00 100,00<br />

MC Retail GmbH Wien Österreich 0,00 100,00 100,00<br />

Mezzanin Finanzierungs AG Wien Österreich 56,67 5,45 62,12 62,18<br />

MY Beteiligungs GmbH Wien Österreich 100,00 0,00 100,00<br />

Palais Rothschild Vermietungs GmbH Co OG Wien Österreich 0,00 100,00 100,00<br />

POLLUX Immobilien GmbH Wien Österreich 99,80 0,00 99,80<br />

Pominvest dd Split Kroatien 0,00 74,89 74,89 75,14<br />

Privat JSC Ferrotrade International Kiev Ukraine 100,00 0,00 100,00<br />

Prva Stambena Stedionica dd Zagreb Zagreb Kroatien 0,00 84,47 84,47<br />

Public Joint Stock Company Ukrsotsbank Kiev Ukraine 26,19 69,15 95,34 95,36<br />

RAMSES Immobilien Gesellschaft m.b.H. & Co OG Wien Österreich 99,30 0,20 99,50<br />

RANA-Liegenschaftsverwertung GmbH Wien Österreich 0,00 99,90 99,90<br />

Real Invest Immobilien GmbH Wien Österreich 0,00 94,95 94,95<br />

RIGEL Immobilien GmbH Wien Österreich 99,80 0,00 99,80<br />

Sas-Real Ingatlanüzemelteto es Kezelo Kft. Budapest Ungarn 0,00 100,00 100,00<br />

Schoellerbank Aktiengesellschaft Wien Österreich 100,00 0,00 100,00<br />

Schoellerbank Invest AG Salzburg Österreich 0,00 100,00 100,00<br />

SIRIUS Immobilien GmbH Wien Österreich 99,80 0,00 99,80<br />

SVIF Ukrsotsbud Kiev Ukraine 0,00 100,00 100,00<br />

Treuconsult Beteiligungsgesellschaft m.b.H. Wien Österreich 0,00 94,95 94,95<br />

Uctam Baltics SIA Riga Lettland 0,00 100,00 100,00<br />

UCTAM d.o.o. Beograd Belgrad Serbien 0,00 100,00 100,00<br />

UCTAM RU Limited Liability Company Moskau Russische Föderation 0,00 100,00 100,00<br />

UCTAM RO S.R.L. Bukarest Rumänien 0,00 100,00 100,00<br />

UCTAM RK Limited Liability Company Almaty Kasachstan 0,00 100,00 100,00<br />

UCTAM Ukraine LLC. Kiev Ukraine 0,00 99,90 99,90<br />

Uctam upravljanje d.o.o. Ljubljana Slowenien 0,00 100,00 100,00<br />

UniCredit <strong>Bank</strong> a.d. Banja Luka Banja Luka Bosnien und Herzegowina 92,92 0,00 92,92<br />

UniCredit <strong>Bank</strong> Slovakia a.s. Bratislava Slowakei 99,03 0,00 99,03<br />

UniCredit <strong>Bank</strong> Czech Republic a.s. Prag Tschechische Republik 100,00 0,00 100,00<br />

UniCredit <strong>Bank</strong> d.d. Mostar Bosnien und Herzegowina 24,40 55,40 79,80 79,78


sitZ der gesellsCHaft % aNteil stimmreCHtte<br />

firmeNWortlaut stadt laNd direKt iNdireKt gesamt gesamt<br />

UniCredit <strong>Bank</strong> Hungary Zrt. Budapest Ungarn 100,00 0,00 100,00<br />

UniCredit <strong>Bank</strong> OJSC Bishkek Kirgisistan 0,00 96,89 96,89<br />

UniCredit <strong>Bank</strong> Serbia J.S.C. Belgrad Serbien 100,00 0,00 100,00<br />

UniCredit <strong>Bank</strong>a Slovenija d.d. Ljubljana Slowenien 99,99 0,00 99,99<br />

UniCredit Bulbank AD Sofia Bulgarien 96,46 0,00 96,46<br />

UniCredit CA IB Czech Republic a.s. Prag Tschechische Republik 100,00 0,00 100,00<br />

UniCredit CA IB Hungary Ltd. Budapest Ungarn 100,00 0,00 100,00<br />

UniCredit CAIB Poland S.A. Warschau Polen 100,00 0,00 100,00<br />

UniCredit CA IB Romania SRL Bukarest Rumänien 99,99 0,01 100,00<br />

UniCredit CAIB Securities Romania SA Bukarest Rumänien 0,00 90,13 90,13<br />

UniCredit CA IB Serbia Ltd. Belgrad Serbien 100,00 0,00 100,00<br />

UniCredit CA IB Slovakia a.s. Bratislava Slowakei 100,00 0,00 100,00<br />

UniCredit CA IB Slovenija d.o.o. Ljubljana Slowenien 100,00 0,00 100,00<br />

UniCredit Factoring EAD Sofia Bulgarien 0,00 96,46 96,46<br />

UniCredit Jelzalogbank Zrt. Budapest Ungarn 0,00 100,00 100,00<br />

UniCredit Securities International Limited Nicosia Zypern 0,00 100,00 100,00<br />

UniCredit Tiriac <strong>Bank</strong> S.A. Bukarest Rumänien 50,56 0,03 50,59<br />

UniCredit Turn-Around Management CEE GmbH Wien Österreich 0,00 100,00 100,00<br />

UniCredit Turn-Around Management GmbH Wien Österreich 100,00 0,00 100,00<br />

UNIVERSALE International Realitäten GmbH Wien Österreich 100,00 0,00 100,00<br />

VIENNA DC Bauträger GmbH Wien Österreich 0,00 67,80 67,80<br />

VIENNA DC Tower 1 Liegenschaftsbesitz GmbH Wien Österreich 0,00 67,80 67,80<br />

VIENNA DC Tower 2 Liegenschaftsbesitz GmbH Wien Österreich 0,00 67,80 67,80<br />

WED Donau-City Gesellschaft m.b.H. Wien Österreich 0,00 67,80 67,80<br />

WED Holding Gesellschaft m.b.H. Wien Österreich 48,06 0,00 48,06<br />

WED Wiener Entwicklungsgesellschaft für den Donauraum AG Wien Österreich 38,00 29,80 67,80<br />

Zagreb Nekretnine doo Zagreb Kroatien 0,00 84,47 84,47<br />

Zagrebacka banka dd Zagreb Kroatien 84,47 0,00 84,47<br />

Zane BH doo Sarajevo Bosnien und Herzegowina 0,00 84,47 84,47<br />

Zapadni Trgovacki Centar d.o.o. Rijeka Kroatien 0,00 100,00 100,00<br />

ZAO UniCredit <strong>Bank</strong> Moskau Russische Föderation 100,00 0,00 100,00<br />

ZB Invest d.o.o. Zagreb Kroatien 0,00 84,47 84,47<br />

ZETA Fünf Handels GmbH Wien Österreich 100,00 0,00 100,00<br />

Quotenkonsolidierte unternehmen<br />

sitZ der gesellsCHaft % aNteil<br />

firmeNWortlaut stadt laNd direKt iNdireKt gesamt<br />

Koc Finansal Hizmetler AS Istanbul Türkei 50,00 0,00 50,00<br />

Stichting Custody Services YKB Amsterdam Niederlande 0,00 40,90 40,90<br />

UniCredit Menkul Degerler AS Istanbul Türkei 0,00 50,00 50,00<br />

Yapi Kredi Azerbaijan Closed Joint Stock Company Baku Aserbaidschan 0,00 40,90 40,90<br />

Yapi Kredi <strong>Bank</strong> N.V. Amsterdam Niederlande 0,00 40,90 40,90<br />

Yapi ve Kredi <strong>Bank</strong>asi AS Istanbul Türkei 0,00 40,90 40,90<br />

Yapi Kredi Diversified Payment Rights Finance Georgetown Kaiman Inseln 0,00 40,90 40,90<br />

Yapi Kredi Emeklilik AS Istanbul Türkei 0,00 38,42 38,42<br />

Yapi Kredi Faktoring AS Istanbul Türkei 0,00 40,88 40,88<br />

YAPI Kredi Finansal Kiralama AO Istanbul Türkei 0,00 40,43 40,43<br />

Yapi Kredi Holding BV Amsterdam Niederlande 0,00 40,90 40,90<br />

Yapi Kredi Invest Limited Liability Company Baku Aserbaidschan 0,00 40,90 40,90<br />

Yapi Kredi <strong>Bank</strong> Moscow Moskau Russische Föderation 0,00 40,90 40,90<br />

Yapi Kredi Portföy Yönetimi AS Istanbul Türkei 0,00 40,88 40,88<br />

Yapi Kredi Sigorta AS Istanbul Türkei 0,00 38,42 38,42<br />

Yapi Kredi Yatirim Menkul Degerler AS Istanbul Türkei 0,00 40,89 40,89<br />

Yapi Kredi B Tipi Yatirim Ortakligi AS Istanbul Türkei 0,00 22,93 22,93<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 121


Konzernabschluss nach IFRS<br />

A – Rechnungslegungsgrundsätze (FoRtSEtzunG)<br />

At equity bewertete assoziierte Beteiligungen<br />

122 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

sitZ der gesellsCHaft<br />

firmeNWortlaut stadt laNd add-%<br />

BilaNZsumme<br />

iN tsd €<br />

BetrieBserträge<br />

iN tsd €<br />

eigeNKaPital<br />

iN tsd €<br />

ADF Service, Wien, AT Wien Österreich 23,86 285 0 285<br />

Air Plus Air Travel Card Vertreibsgesellschaft m.b.H., Wien, AT Wien Österreich 33,27 102.035 23.489 25.664<br />

Anger Machining GmbH, Traun, AT<br />

Allianz ZB D.O.O. Drustvo za Upravljanje Dobrovoljnim,<br />

Traun Österreich 48,02 15.347 14.069 1.965<br />

Zagreb, HR<br />

Allianz ZB D.O.O. Drustvo za Upravljanjie Obveznim,<br />

Zagreb Kroatien 41,39 3.542 2.258 1.921<br />

Zagreb, HR Zagreb Kroatien 41,39 14.795 14.947 12.283<br />

BA GebäudevermietungsgmbH, Wien, AT Wien Österreich 70,00 16.742 2.232 663<br />

<strong>Bank</strong> fur Tirol und Vorarlberg Aktiengesellschaft, Innsbruck, AT Innsbruck Österreich 47,39 9.230.952 156.050 728.302<br />

Banque de Commerce et de Placements SA, Genf, CH Genf Schweiz 12,54 2.163.969 56.583 255.842<br />

BKS <strong>Bank</strong> AG, Klagenfurt, AT Klagenfurt Österreich 36,03 6.420.878 143.179 650.333<br />

CA Immobilien Anlagen Aktiengesellschaft, Wien, AT Wien Österreich 18,16 5.578.930 153.517 1.454.573<br />

Österreichische Clearingbank AG, Wien, AT Wien Österreich 18,51 210 1.963 103<br />

Cash Service company AD, Sofia, BG Sofia Bulgarien 19,29 6.853 87 6.188<br />

Forstinger Handel und Service GmbH, Wien, AT Wien Österreich 31,36 36.054 131.950 3.143<br />

Kapital-Beteiligungs Aktiengesellschaft, Wien, AT Wien Österreich 20,00 7.967 325.615 6.867<br />

Marina City Entwicklungs GmbH, Wien, AT Wien Österreich 25,00 11.571 6 453<br />

Marina Tower Holding GmbH, Wien, AT Wien Österreich 25,00 1.516 0 1.481<br />

Multiplus Card D.O.O za Promidzbu I Usluge, Zagreb, HR Zagreb Kroatien 21,12 3.162 –162 –1.454<br />

Notartreuhandbank AG, Wien, AT Wien Österreich 25,00 1.093.158 14.026 21.603<br />

Oberbank AG, Linz, AT Linz Österreich 33,33 17.105.000 343.200 1.248.489<br />

Oesterreichische Kontrollbank Aktiengesellschaft, Wien, AT Wien Österreich 49,15 37.165.361 124.411 603.320<br />

Österreichische Wertpapierdaten Service GmbH, Wien, AT<br />

Österreichische Hotel- und Tourismusbank Ges.m.b.h.,<br />

Wien Österreich 29,30 1.268 33 75<br />

Wien, AT Wien Österreich<br />

Tschechische<br />

50,00 1.038.724 5.747 25.486<br />

Papcel a.s., Litovel, CZ Litovel Republik 33,07 33.100 –7 17.029<br />

Pay Life <strong>Bank</strong> GmbH, Wien, AT Wien Österreich 23,87 434.170 44.832 143.317<br />

UNI Gebäudemanagement GmbH, Linz, AT<br />

SP Projektentwicklung Schönefeld GmbH & Co KG,<br />

Linz Österreich 50,00 2.199 55 –194<br />

Stuttgart, DE Stuttgart Deutschland 50,00 16.394 59 15.405<br />

UniCredit Leasing SPA, Mailand, IT Mailand Italien 31,01 30.377.139 530.685 2.572.449<br />

OOO UniCredit Leasing Company, Moskau, RUS Moskau Russische Föderation 40,00 218.309 9.582 1.562<br />

V.A. Holding GmbH, Wien, AT Wien Österreich 43,68 992 –10 –3.313<br />

Wiener Kreditbürgschaftsgesellschaft m.b.H., Wien, AT Wien Österreich 24,49 7.537 414 5.996<br />

Wien Mitte Immobilien GmbH, Wien, AT Wien Österreich 50,00 320.377 1.647 107.190<br />

Yapi Kredi Koray Gayrimenkul Yatirim Ortakligi AS, Istanbul, TR Istanbul Türkei 12,45 42.990 –1.846 26.709<br />

Verbundene und assoziierte Beteiligungen<br />

Die addierte Bilanzsumme der von der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG kontrollierten Beteiligungen, die nicht konsolidiert werden, beläuft sich auf 6,4 Mio €. Bei den<br />

assoziierten, nicht at equity bewerteten Beteiligungen ergibt sich eine Bilanzsumme von 16,7 Mio €.<br />

Das addierte Eigenkapital kommt auf einen Wert insgesamt 1,4 Mio € bei den kontrollierten Beteiligungen und auf 8,6 Mio € bei den assoziierten<br />

Beteiligungen.<br />

Das Ergebnis nach Steuern ist negativ mit 1,2 Mio € bei den kontrollierten Beteiligungen und mit 407 Tsd € bei den assoziierten Beteiligungen ausgewiesen.


Änderungen im Konsolidierungskreis<br />

Vollkonsolidierte Gesellschaften<br />

anfangsbestand 124<br />

Zugänge aus 11<br />

neu gegründeten Gesellschaften 5<br />

neu in den Konsolidierungskreis aufgenommenen Gesellschaften 5<br />

gekauften Gesellschaften 1<br />

abgänge aus 6<br />

verkauften oder liquidierten Gesellschaften 4<br />

Fusionen 2<br />

sonstige Veränderungen *) 10<br />

eNdBestaNd 139<br />

*) Darin sind Gesellschaften ausgewiesen, die bisher in einem Teilkonzern enthalten waren und nunmehr einzeln eingemeldet werden.<br />

Quotenkonsolidierte Gesellschaften<br />

anfangsbestand 17<br />

Zugänge –<br />

Abgänge 1<br />

sonstige Veränderungen *) 1<br />

eNdBestaNd 17<br />

*) Darin sind Gesellschaften ausgewiesen, die bisher in einem Teilkonzern enthalten waren und nunmehr einzeln eingemeldet werden.<br />

Nach der At-equity-Methode konsolidierte Gesellschaften<br />

anfangsbestand 25<br />

Zugänge aus 11<br />

neu gegründeten Gesellschaften 1<br />

neu in den Konsolidierungskreis aufgenommenen Gesellschaften 10<br />

abgänge 4<br />

eNdBestaNd 32<br />

zugänge<br />

Vollkonsolidierte Gesellschaften<br />

firmeNName sitZ der gesellsCHaft ZugaNg Per<br />

UCTAM RK Limited Liability Company *) Almaty 01.01.2011<br />

UCTAM Ukraine LLC *) Kiev 01.01.2011<br />

UniCredit Turn-Around Management GmbH *) Wien 01.01.2011<br />

VIENNA DC Bauträger GmbH Wien 01.01.2011<br />

VIENNA DC Tower 1 Liegenschaftsbesitz GmbH Wien 01.01.2011<br />

VIENNA DC Tower 2 Liegenschaftsbesitz GmbH Wien 01.01.2011<br />

Center Heinrich-Collin-Straße 1 Vermietungs GmbH u. Co KG Wien 30.06.2011<br />

DC elektronische Zahlungssysteme GmbH Wien 30.06.2011<br />

UCTAM RO S.R.L. *) Bukarest 30.06.2011<br />

Europa Investment Fund Management Budapest 01.09.2011<br />

UCTAM d.o.o. Beograd Belgrad 31.12.2011<br />

*) Gegenstand der Uctam Unternehmen sind der Erwerb, das Management, die Verwaltung und die Veräußerung von Beteiligungen, Liegenschaften und anderen Wirtschaftsgütern –<br />

insbesondere aus Immobilienprojekten und sonstigen Unternehmungen – im Zusammenhang mit der Restrukturierung von Krediten.<br />

Im Jahr 2011 wurden alle beherrschten Gesellschaften der aufsichtsrechtlichen <strong>Bank</strong>engruppe mit einer Bilanzsumme über 500 Tsd € sowie alle<br />

beherrschten Gesellschaften der aufsichtsrechtlichen Nichtbanken-Gruppe mit einer Bilanzsumme über 1 Mio € aufgenommen.<br />

aNZaHl<br />

aNZaHl<br />

aNZaHl<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 123


Konzernabschluss nach IFRS<br />

A – Rechnungslegungsgrundsätze (FoRtSEtzunG)<br />

Nach der At-equity-Methode konsolidierte Gesellschaften<br />

firmeNName sitZ der gesellsCHaft ZugaNg Per<br />

BA GebäudevermietungsgmbH Wien 30.06.2011<br />

Cash Service Company AD Sofia 30.06.2011<br />

Kapital-Beteiligungs Aktiengesellschaft Wien 30.06.2011<br />

MARINA CITY Entwicklungs GmbH Wien 30.06.2011<br />

MARINA TOWER Holding GmbH Wien 30.06.2011<br />

Wiener Kreditbürgschaftsgesellschaft m.b.H. Wien 30.06.2011<br />

SP Projektentwicklung Schönefeld GmbH & Co KG Stuttgart 30.09.2011<br />

V.A. Holding GmbH Wien 30.09.2011<br />

UNI Gebäudemanagement GmbH Linz 30.09.2011<br />

Österreichische Wertpapierdaten Service GmbH Wien 30.09.2011<br />

ADF Service GmbH Wien 31.12.2011<br />

Abgänge<br />

Vollkonsolidierte Gesellschaften (tsd €)<br />

firmeNName sitZ der gesellsCHaft aBgaNg Per<br />

124 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

VerKaufs- /<br />

liQuidatioNserlös<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Global Information Service GmbH Wien 30.06.2011 –<br />

ZAO IMB Leasing Moskau 31.08.2011 741<br />

UPI poslovni Sistem DOO Sarajevo 03.11.2011 –312<br />

Limited Liability Company B.A. Real Estate Moskau 01.12.2011 225<br />

Quotenkonsolidierte Gesellschaften<br />

firmeNName sitZ der gesellsCHaft aBgaNg Per<br />

VerKaufs- /<br />

liQuidatioNserlös<br />

Informations Technologie <strong>Austria</strong> GmbH in Liqu. Wien 29.12.2011 –3<br />

Nach der At-equity-Methode konsolidierte Gesellschaften<br />

firmeNName sitZ der gesellsCHaft aBgaNg Per<br />

VerKaufs- /<br />

liQuidatioNserlös<br />

RCG Holding LLC (vormals Ramius LLC) New York 31.05.2011 –11.259<br />

UniCredit Business Partner S.p.A. Cologno Monzese 31.05.2011 –<br />

Credanti Holdings Limited Nikosia 31.08.2011 1.887<br />

Moll Holding GmbH München 31.12.2011 –<br />

Fusionen<br />

Vollkonsolidierte Gesellschaften<br />

firmeNName der<br />

fusioNierteN gesellsCHaft sitZ der gesellsCHaft<br />

firmeNName der<br />

aufgeNommeNeN gesellsCHaft sitZ der gesellsCHaft fusioN Per<br />

UniCredit Factoring Penzügyi<br />

Szolgoltato Zrt. Budapest UniCredit <strong>Bank</strong> Hungary Zrt. Budapest 01.01.2011<br />

Teledata Consulting und<br />

Systemmanagement GesmbH Wien<br />

Treuconsult Beteiligungs-<br />

gesellschaft m.b.H. Wien 14.07.2011


Auswirkungen der Änderungen des Konsolidierungskreises in der Bilanz 2011<br />

Die nachstehende Tabelle zeigt die Summe der Bilanzen der Zu- und Abgänge in den Konsolidierungskreis im Jahr 2011.<br />

Aktiva (Mio €)<br />

31.12.2011<br />

HieVoN<br />

ZugäNge 2011 31.12.2010<br />

HieVoN<br />

aBgäNge 2011<br />

Barreserve 2.919 – 3.030 –<br />

Handelsaktiva 3.322 – 4.304 –<br />

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte 214 – 304 –<br />

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 14.677 – 17.544 –<br />

Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen 3.498 – 4.446 –<br />

Forderungen an Kreditinstitute 25.621 3 19.749 4<br />

Forderungen an Kunden 134.914 – 130.093 –<br />

Hedging-Derivate 3.466 – 2.449 –<br />

Marktwertveränderungen der durch Portfolio-Hedge abgesicherten Grundgeschäfte (+/–) 30 – 44 –<br />

Anteile an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures 2.562 15 2.518 –<br />

Anteil von Rückversicherern an versicherungstechnischen Rückstellungen 1 – – –<br />

Sachanlagen 2.576 150 2.553 38<br />

hievon als Finanzanlagen gehalten 721 – 479 –<br />

Immaterielle Vermögenswerte 2.866 1 3.751 3<br />

hievon Geschäfts- und Firmenwerte 2.397 – 3.225 –<br />

Steueransprüche 1.389 3 1.254 1<br />

a) Steuererstattungsansprüche 282 – 248 –<br />

b) Latente Steueransprüche 1.107 3 1.006 1<br />

Zur Veräußerung gehaltene Vermögensgruppen 55 – 2 –<br />

Sonstige Aktiva 1.120 11 1.008 18<br />

aKtiVa 199.229 184 193.049 63<br />

Passiva (Mio €)<br />

31.12.2011<br />

HieVoN<br />

ZugäNge 2011 31.12.2010<br />

HieVoN<br />

aBgäNge 2011<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 32.772 114 33.130 2<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 104.728 2 100.284 –<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten 29.931 – 27.555 –<br />

Handelspassiva 2.554 – 2.448 –<br />

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 1.042 – 1.651 –<br />

Hedging-Derivate 2.591 – 2.909 –<br />

Marktwertveränderungen der durch Portfolio-Hedge abgesicherten Grundgeschäfte (+/–) – – – –<br />

Steuerverpflichtungen 789 1 543 1<br />

a) Tatsächliche Steuerverpflichtungen 146 – 126 –<br />

b) Latente Steuerverpflichtungen 643 1 417 1<br />

Zur Veräußerung gehaltene Vermögensgruppen – – – –<br />

Sonstige Passiva 2.782 19 2.573 31<br />

Rückstellungen 4.204 – 4.297 4<br />

a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 3.664 – 3.791 4<br />

b) Sonstige Rückstellungen 540 – 506 –<br />

Versicherungstechnische Rückstellungen 175 – 183 –<br />

Eigenkapital 17.661 47 17.476 26<br />

hievon Anteile im Fremdbesitz (+/–) 534 – 546 –<br />

PassiVa 199.229 184 193.049 63<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 125


B – Details zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />

B.1 – Zinserträge/Zinsaufwendungen 128<br />

B.2 – Provisionserträge/Provisionsaufwendungen 129<br />

B.3 – Dividenden und ähnliche Erträge 130<br />

B.4 – Handelsergebnis 130<br />

B.5 – Fair-Value-Anpassungen im Hedge-Accounting 130<br />

B.6 – Gewinne und Verluste aus der Veräußerung von<br />

finanziellen Vermögenswerten und finanziellen<br />

Verbindlichkeiten 131<br />

B.7 – Ergebnis der erfolgswirksam zum beizulegenden<br />

Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte<br />

und finanziellen Verbindlichkeiten 131<br />

B.8 – Wertberichtigungen 132<br />

B.9 – Abgegrenzte Versicherungsprämien 133<br />

B.10 – Saldo sonstige Erträge und Aufwendungen<br />

aus dem Versicherungsgeschäft 133<br />

B.11 – Personalaufwand 133<br />

B.12 – Andere Verwaltungsaufwendungen 134<br />

B.13 – Rückstellungen für Rechts- und Beratungsaufwand 134<br />

B.14 – Planmäßige und außerplanmäßige Abschreibung<br />

auf Sachanlagen 135<br />

B.15 – Planmäßige und außerplanmäßige Abschreibung<br />

auf immaterielle Vermögenswerte 135<br />

B.16 – Saldo sonstige betriebliche<br />

Erträge und Aufwendungen 135<br />

B.17 – Ergebnis aus Anteilen an assoziierten Unternehmen 136<br />

B.18 – Gewinne und Verluste aus der Veräußerung<br />

von als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien 136<br />

B.19 – Ertragsteuern 136<br />

B.20 – Ergebnis je Aktie 137<br />

B.21 – Ergebnisverwendung 137<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 127


Konzernabschluss nach IFRS<br />

B – Details zur Gewinn- und Verlustrechnung (FoRtSEtzunG)<br />

B.1 – zinserträge/zinsaufwendungen<br />

Zinsen und ähnliche Erträge (Mio €)<br />

128 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

sCHuldiNstrumeNte<br />

Kredite<br />

2011 2010<br />

soNstige<br />

gesCHäfte summe summe<br />

Handelsaktiva 52 – 92 144 223<br />

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle<br />

Vermögenswerte 5 – – 5 8<br />

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 672 – – 672 523<br />

Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen 229 – – 229 297<br />

Forderungen an Kreditinstitute 73 362 – 436 286<br />

Forderungen an Kunden 77 6.606 – 6.683 6.480<br />

Hedging-Derivate X X 497 497 564<br />

Sonstige Aktiva X X 5 5 5<br />

summe 1.108 6.968 595 8.671 8.386<br />

Der Gesamtzinsertrag in dieser Position für finanzielle Vermögenswerte, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, beträgt<br />

7.353 Mio € (2010: 7.068 Mio €).<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen (Mio €)<br />

2011 2010<br />

eiNlageN WertPaPiere<br />

soNstige<br />

gesCHäfte summe summe<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Zentralnotenbanken –1 X – –1 –17<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten –806 X – –806 –707<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden –2.259 X – –2.259 –2.082<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten X – 926 – – 926 –809<br />

Handelspassiva – –1 –63 –63 – 91<br />

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle<br />

Verbindlichkeiten – –27 – –27 –28<br />

Sonstige Passiva X X –1 –1 –1<br />

Hedging-Derivate X X – 93 – 93 –108<br />

summe –3.066 – 953 –157 –4.176 –3.843<br />

Der Gesamtzinsaufwand in dieser Position für Verbindlichkeiten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, beträgt<br />

–3.993 Mio € (2010: –3.616 Mio €).


B.2 – Provisionserträge/Provisionsaufwendungen<br />

Provisionserträge (Mio €)<br />

2011 2010<br />

übernommene garantien 209 203<br />

Kreditderivate 5 5<br />

Verwaltungs-, Vermittlungs- und Beratungsdienstleistungen 753 831<br />

Wertpapierhandel 43 63<br />

Devisenhandel 248 262<br />

Vermögensverwaltung 167 187<br />

Wertpapierverwahrung und -verwaltung 101 107<br />

Depotbank 60 58<br />

Platzierung von Wertpapieren 22 29<br />

Entgegennahme und Weiterleitung von Aufträgen 5 9<br />

Beratung 28 30<br />

Vertrieb von Dienstleistungen Dritter 80 87<br />

inkasso und Zahlungsverkehr 837 781<br />

Verbriefungsdienstleistungen – –<br />

factoring-dienstleistungen 19 33<br />

steuereinhebungsdienstleistungen – –<br />

Betrieb von multilateralen Handelssystemen – –<br />

Verwaltung von girokonten 220 209<br />

sonstige dienstleistungen 340 400<br />

summe 2.383 2.463<br />

Provisionsaufwendungen (Mio €)<br />

2011 2010<br />

erhaltene garantien –76 –37<br />

Kreditderivate –26 –37<br />

Verwaltungs-, Vermittlungs- und Beratungsdienstleistungen –105 –119<br />

Handel mit Finanzinstrumenten –6 –9<br />

Devisenhandel –1 –1<br />

Vermögensverwaltung –18 –24<br />

Wertpapierverwahrung und -verwaltung –48 –51<br />

Platzierung von Finanzinstrumenten –1 –3<br />

Vertrieb von Finanzinstrumenten, Produkten und Dienstleistungen über alternative Vertriebskanäle –32 –31<br />

inkasso und Zahlungsverkehr –249 –229<br />

sonstige dienstleistungen –42 –50<br />

summe –498 –472<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 129


Konzernabschluss nach IFRS<br />

B – Details zur Gewinn- und Verlustrechnung (FoRtSEtzunG)<br />

B.3 – Dividenden und ähnliche Erträge (Mio €)<br />

B.4 – Handelsergebnis (Mio €)<br />

130 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

diVideNdeN<br />

BeWertuNgsgeWiNNe<br />

VerKaufsgeWiNNe<br />

2011 2010<br />

BeWertuNgs-<br />

Verluste<br />

VerKaufs-<br />

Verluste ergeBNis ergeBNis<br />

Handelsaktiva 36 373 –10 –502 –103 295<br />

Schuldinstrumente 10 38 –9 –48 –9 95<br />

Eigenkapitalinstrumente – 19 –1 –18 – 5<br />

Investmentfondsanteile – – – – – –<br />

Kredite – – – – – –<br />

Sonstige 25 316 – –435 – 94 194<br />

Handelspassiva – 2 –7 –1 –6 –11<br />

Schuldinstrumente – – – – – –<br />

Einlagen – – – – – –<br />

Sonstige – 2 –7 –1 –6 –11<br />

sonstige finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten:<br />

Währungsumrechnungsdifferenzen X X X X 273 162<br />

derivate 508 904 –516 –770 72 –145<br />

Finanzderivate 505 904 –396 –770 190 –117<br />

auf Schuldinstrumente und Zinssätze 465 867 –359 –734 239 11<br />

auf Eigenkapitalinstrumente und Aktienindizes 31 8 –29 –6 4 56<br />

auf Währungen und Gold X X X X –53 –184<br />

sonstige 10 28 –8 –30 – –<br />

Kreditderivate 2 – –120 – –118 –28<br />

summe 544 1.279 –533 –1.273 236 301<br />

B.5 – Fair-Value-Anpassungen im Hedge-Accounting<br />

2011 2010<br />

erträge aus<br />

iNVestmeNtfoNdsaNteileN<br />

summe diVideNdeN<br />

erträge aus<br />

iNVestmeNtfoNdsaNteileN<br />

summe<br />

Handelsaktiva 1 – 1 1 – 1<br />

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 21 5 26 13 8 22<br />

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete<br />

finanzielle Vermögenswerte – – – – – –<br />

Finanzanlagen 9 X 9 9 X 9<br />

summe 31 5 35 23 8 31<br />

(Mio €)<br />

2011 2010<br />

gewinne aus:<br />

Fair-Value-Sicherungsinstrumenten 42 9<br />

abgesicherten Vermögenswerten (Fair-Value-Sicherungsbeziehung) 45 17<br />

abgesicherten Verbindlichkeiten (Fair-Value-Sicherungsbeziehung) – –<br />

Derivaten zur Cashflow-Absicherung – –<br />

Hedging-gewinne 87 26<br />

Verluste aus:<br />

Fair-Value-Sicherungsinstrumenten –66 –22<br />

abgesicherten Vermögenswerten (Fair-Value-Sicherungsbeziehung) –11 –5<br />

abgesicherten Verbindlichkeiten (Fair-Value-Sicherungsbeziehung) –6 –1<br />

Hedging-Verluste –84 –28<br />

HedgiNg-ergeBNis 3 –2


B.6 – Gewinne und Verluste aus der Veräußerung von finanziellen<br />

Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten (Mio €)<br />

2011 2010<br />

geWiNNe Verluste ergeBNis geWiNNe Verluste ergeBNis<br />

finanzielle Vermögenswerte<br />

Forderungen an Kreditinstitute – – – – – –<br />

Forderungen an Kunden 7 –30 –23 21 –19 3<br />

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 161 –21 140 54 –14 40<br />

Schuldinstrumente 31 –20 10 23 –13 10<br />

Eigenkapitalinstrumente 126 –1 126 28 –1 27<br />

Investmentfondsanteile 4 – 4 3 – 3<br />

Kredite – – – – – –<br />

Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen – – – 2 –2 –1<br />

aKtiVa 168 –51 117 77 –34 43<br />

finanzielle Verbindlichkeiten<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten – – – – – –<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden – – – – – –<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten – – – – – –<br />

PassiVa – – – – – –<br />

summe 168 –51 117 77 –34 43<br />

B.7 – Ergebnis der erfolgswirksam zum beizulegenden zeitwert bewerteten<br />

finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten (Mio €)<br />

BeWertuNgsgeWiNNe<br />

VerKaufsgeWiNNe<br />

2011 2010<br />

BeWertuNgs-<br />

Verluste<br />

VerKaufs-<br />

Verluste ergeBNis ergeBNis<br />

finanzielle Vermögenswerte 10 9 –6 – 13 42<br />

Schuldinstrumente 1 3 –3 – – 1<br />

Eigenkapitalinstrumente – – – – – –<br />

Investmentfondsanteile 9 6 –3 – 13 41<br />

Kredite – – – – – –<br />

finanzielle Verbindlichkeiten 130 25 –5 –5 145 23<br />

Schuldinstrumente 130 25 –5 –5 145 23<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten – – – – – –<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden – – – – – –<br />

Kredit- und finanzderivate 17 3 –131 –25 –136 –39<br />

summe 157 37 –142 –30 22 27<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 131


Konzernabschluss nach IFRS<br />

B – Details zur Gewinn- und Verlustrechnung (FoRtSEtzunG)<br />

B.8 – Wertberichtigungen<br />

Wertberichtigungen auf Forderungen (Mio €)<br />

132 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

2011 2010<br />

ZufüHruNg Zu WertBeriCHtiguNgeN auflösuNg VoN WertBeriCHtiguNgeN<br />

eiNZelWert-<br />

BeriCHtiguNgeN<br />

direKtaBsCHreiBuNgeN<br />

soNstige<br />

PortfolioWert-<br />

BeriCHtiguNgeN<br />

eiNZelWert-<br />

BeriCHtiguNgeN<br />

PortfolioWert-<br />

BeriCHtiguNgeN summe summe<br />

Forderungen an Kreditinstitute – – – – – – 17<br />

Forderungen an Kunden –42 –1.944 –182 632 209 –1.325 –1.854<br />

summe –42 –1.944 –182 632 209 –1.326 –1.837<br />

Wertberichtigungen auf zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (Mio €)<br />

Wertberichtigungen auf sonstige Finanzgeschäfte (Mio €)<br />

2011 2010<br />

ZufüHruNg Zu WertBeriCHtiguNgeN auflösuNg VoN WertBeriCHtiguNgeN<br />

eiNZelWert-<br />

BeriCHtiguNgeN<br />

direKtaBsCHreiBuNgeN<br />

soNstige<br />

ZufüHruNg Zu WertBeriCHtiguNgeN auflösuNg VoN<br />

eiNZelWertBeriCHtiguNgeN<br />

WertBeriCHtiguNgeN<br />

direKtaBsCHreiBuNgeN soNstige<br />

PortfolioWert-<br />

BeriCHtiguNgeN<br />

2011 2010<br />

eiNZelWert-<br />

BeriCHtiguNgeN<br />

eiNZelWert-<br />

BeriCHtiguNgeN summe summe<br />

Schuldinstrumente –15 –239 1 –253 *) –8<br />

Eigenkapitalinstrumente –1 –18 x –18 –<br />

Investmentfondsanteile – –20 – –20 –1<br />

Forderungen an Kreditinstitute – – – – –<br />

Forderungen an Kunden – – – – –<br />

summe –15 –277 1 –292 –9<br />

*) Darin enthalten sind Vorsorgen in Höhe von 243 Mio € für Anleihen der Republik Griechenland.<br />

Wertberichtigungen auf bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen (Mio €)<br />

2011 2010<br />

ZufüHruNg Zu WertBeriCHtiguNgeN auflösuNg VoN WertBeriCHtiguNgeN<br />

eiNZelWert-<br />

BeriCHtiguNgeN<br />

direKtaBsCHreiBuNgeN<br />

soNstige<br />

PortfolioWert-<br />

BeriCHtiguNgeN<br />

eiNZelWert-<br />

BeriCHtiguNgeN<br />

PortfolioWert-<br />

BeriCHtiguNgeN summe summe<br />

Schuldinstrumente – –152 – – – –152 *) –<br />

Forderungen an Kreditinstitute – – – – – – –<br />

Forderungen an Kunden – – – – – – –<br />

summe – –152 – – – –152 –<br />

*) Darin enthalten sind Vorsorgen in Höhe von 152 Mio € für Anleihen der Republik Griechenland.<br />

PortfolioWert-<br />

BeriCHtiguNgeN summe summe<br />

Übernommene Garantien – –48 –5 20 3 –31 –1<br />

Kreditderivate – – – – – – –<br />

Bereitstellungsverpflichtungen – –5 –2 5 3 1 –4<br />

Sonstige Geschäfte – –4 – 5 – 1 –<br />

summe – –57 –7 30 6 –29 –5


B.9 – Abgegrenzte Versicherungsprämien<br />

direKtes<br />

gesCHäft<br />

(Mio €)<br />

2011 2010<br />

iNdireKtes<br />

gesCHäft summe summe<br />

lebensversicherung<br />

Verrechnete Prämien (+) 28 – 28 12<br />

Gezahlte Rückversicherungsprämien (–) –5 – –5 –3<br />

summe 23 – 23 9<br />

sachversicherung<br />

Verrechnete Prämien (+) 151 – 151 146<br />

Gezahlte Rückversicherungsprämien (–) –38 – –38 –26<br />

Veränderung der Brutto-Prämienüberträge (+/–) –23 – –23 –11<br />

Veränderung der Rückstellung für den Anteil von Rückversicherern<br />

an noch nicht verdienten Prämien (–/+) 11 – 11 –<br />

summe 102 – 102 109<br />

aBgegreNZte PrämieN 126 – 126 118<br />

B.10 – Saldo sonstige Erträge und Aufwendungen<br />

aus dem Versicherungsgeschäft<br />

(Mio €)<br />

2011 2010<br />

Nettoveränderung der versicherungstechnischen Rückstellungen –10 –2<br />

Aufwendungen für Versicherungsfälle im Geschäftsjahr –102 –100<br />

Sonstige Erträge und Aufwendungen aus dem Versicherungsgeschäft 13 7<br />

summe – 98 – 95<br />

B.11 – Personalaufwand<br />

(Mio €)<br />

2011 2010<br />

mitarbeiter –1.958 –1.895<br />

Löhne und Gehälter –1.423 –1.374<br />

Sozialaufwand –288 –276<br />

Dotierung der Pensionsrückstellung und ähnlicher Rückstellungen –248 –246<br />

Beitragsorientierte Verpflichtungen –2 –4<br />

Leistungsorientierte Verpflichtungen –245 –243<br />

Zahlungen an Pensionskassen –30 –30<br />

Beitragsorientierte Verpflichtungen –28 –28<br />

Leistungsorientierte Verpflichtungen –2 –2<br />

Aufwendungen für aktienbasierte Vergütungen –6 –1<br />

Sonstige Leistungen für Mitarbeiter –102 –106 1)<br />

Rückerstattung von Vergütungen 2) 139 139<br />

sonstige –50 –37<br />

summe –2.008 –1.931<br />

1) Vorjahreswerte wurden an den geänderten Ausweis angepasst.<br />

2) Darin enthalten sind Rückerstattungen von Personalaufwendungen für nicht im Konzern tätige <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Mitarbeiter.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 133


Konzernabschluss nach IFRS<br />

B – Details zur Gewinn- und Verlustrechnung (FoRtSEtzunG)<br />

Dotierung der Pensionsrückstellung für leistungsorientierte Verpflichtungen (Mio €)<br />

2011 2010<br />

rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen – leistungsorientierte Pläne<br />

Laufender Dienstzeitaufwand –63 –51<br />

Zinsaufwand –183 –186<br />

Erwarteter Ertrag aus Planvermögen – –<br />

Im Berichtsjahr erfasste versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 4 –5<br />

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand – –<br />

Gewinne/Verluste aus Plankürzungen und Abgeltungen –3 –<br />

erfolgsWirKsam erfasster aufWaNd –245 –243<br />

Sonstige Leistungen für Mitarbeiter (Mio €)<br />

2011 2010 *)<br />

Dienstalterzulagen –7 –8<br />

Anreize für die Beendigung des Dienstverhältnisses –12 –7<br />

Sonstige –84 – 91<br />

summe –102 –106<br />

*) Vorjahreswerte wurden an den geänderten Ausweis angepasst.<br />

B.12 – Andere Verwaltungsaufwendungen (Mio €)<br />

134 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

2011 2010<br />

indirekte steuern und abgaben –146 –77<br />

andere aufwendungen –1.484 –1.454<br />

Werbung, Marketing und Kommunikation –139 –126<br />

Kreditrisikobezogene Aufwendungen –33 –35<br />

Personalbezogene Aufwendungen –62 –60<br />

Aufwendungen für Informations- und Kommunikationstechnik (ICT) –387 –383<br />

Honoarare für Beratung und Rechtsdienstleistungen –87 –69<br />

Aufwendungen für Grundstücke und Gebäude –341 –332<br />

Sonstige Aufwendungen –437 –448<br />

summe –1.630 –1.531<br />

B.13 – Rückstellungen für Rechts- und Beratungsaufwand<br />

(Mio €)<br />

2011 2010<br />

dotieruNg auflösuNg summe summe<br />

sonstige rückstellungen<br />

Rechtsstreitigkeiten –152 10 –141 –108<br />

Personalaufwand – – – –<br />

Sonstige –64 51 –13 –28<br />

summe –216 61 –154 –136


B.14 – Planmäßige und außerplanmäßige Abschreibung auf Sachanlagen<br />

PlaNmässige<br />

aBsCHreiBuNgeN<br />

(Mio €)<br />

2011 2010<br />

ausserPlaNmässige<br />

aBsCHreiBuNgeN ZusCHreiBuNgeN ergeBNis<br />

sachanlagen<br />

im eigentum –187 –9 5 –191 –199<br />

für betriebliche Nutzung –183 –5 5 –183 –192<br />

als Finanzanlagen gehalten –4 –3 – –8 –8<br />

finanzierungsleasing –2 – – –2 –1<br />

für betriebliche Nutzung –1 – – –1 –1<br />

als Finanzanlagen gehalten –1 – – –1 –<br />

summe –190 –9 5 –193 –200<br />

B.15 – Planmäßige und außerplanmäßige Abschreibung<br />

auf immaterielle Vermögenswerte<br />

PlaNmässige<br />

aBsCHreiBuNgeN<br />

(Mio €)<br />

2011 2010<br />

ausserPlaNmässige<br />

aBsCHreiBuNgeN ZusCHreiBuNgeN ergeBNis<br />

immaterielle Vermögenswerte<br />

im eigentum –106 –27 – –132 –112<br />

vom Unternehmen selbst geschaffen –5 – – –5 –6<br />

sonstige immaterielle Vermögenswerte –101 –27 – –128 –106<br />

finanzierungsleasing – – – – –<br />

summe –106 –27 – –132 –112<br />

B.16 – Saldo sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen (Mio €)<br />

2011 2010<br />

Aufwendungen für Operating-Leasing – –<br />

Umbuchung von Gewinnen/Verlusten aus Cashflow-Hedges für nicht finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten vom<br />

Eigenkapital in das Ergebnis (IAS 39, Paragraph 98a) – –<br />

Nicht abzugsfähige Steuern und andere Abgaben –2 –1<br />

Wertminderung von Verbesserungen an Wirtschaftsgütern Dritter –2 –2<br />

Mit Finanzierungsleasing verbundene Aufwendungen – –<br />

Sonstige – 94 –108<br />

soNstige BetrieBliCHe aufWeNduNgeN – 98 –111<br />

Sonstige betriebliche Erträge (Mio €)<br />

2011 2010<br />

erstattung von aufwendungen 2 2<br />

sonstige erträge 233 279<br />

Erträge aus Verwaltungsdienstleistungen 84 130<br />

Umbuchung der Bewertungsrücklage für Cashflow-Hedges für nicht finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten – –<br />

Mieterträge aus als Finanzanlagen gehaltenen Grundstücken und Gebäuden (nach Abzug direkter Betriebskosten) 18 16<br />

Erträge aus Operating-Leasing 3 2<br />

Erstattung von Aufwendungen in Vorjahren 3 2<br />

Erträge aus Finanzierungsleasing – –<br />

Sonstige 126 129<br />

soNstige BetrieBliCHe erträge 235 281<br />

saldo soNstige BetrieBliCHe erträge uNd aufWeNduNgeN 137 169<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 135


Konzernabschluss nach IFRS<br />

B – Details zur Gewinn- und Verlustrechnung (FoRtSEtzunG)<br />

B.17 – Ergebnis aus Anteilen an assoziierten unternehmen (Mio €)<br />

B.18 – Gewinne und Verluste aus der Veräußerung<br />

von als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien<br />

136 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

(Mio €)<br />

2011 2010<br />

grundstücke und gebäude<br />

Veräußerungsgewinne 46 20<br />

Veräußerungsverluste –1 –2<br />

sonstige Vermögenswerte<br />

Veräußerungsgewinne 5 19<br />

Veräußerungsverluste –3 –3<br />

summe 48 33<br />

B.19 – Ertragsteuern<br />

2011 2010<br />

unternehmen unter maßgeblichem einfluss<br />

erträge 206 146<br />

Neubewertung 178 144<br />

Veräußerungsgewinne 28 2<br />

Zuschreibungen – –<br />

Sonstige Erträge – –<br />

aufwendungen –44 –20<br />

Abschreibungen –6 –18<br />

Wertberichtigungen –27 –3<br />

Veräußerungsverluste –11 –<br />

Sonstige negative Veränderungen – –<br />

ergebnis 162 126<br />

summe 162 126<br />

(Mio €)<br />

2011 2010<br />

Tatsächliche Steuern (–) –293 –356<br />

Anpassung der tatsächlichen Steuern in Vorjahren (+/–) –16 31<br />

Verringerung der tatsächlichen Steuern für das Geschäftsjahr (+) –3 5<br />

Veränderungen der latenten Steueransprüche (+/–) 162 –<br />

Veränderungen der latenten Steuerverpflichtungen (+/–) –101 –28<br />

ertragsteuerN (–) –250 –348


Überleitung von rechnerischen Ertragsteuern auf tatsächliche Ertragsteuern (Mio €)<br />

B.20 – Ergebnis je Aktie<br />

Da im Berichtszeitraum keine Finanzinstrumente mit Verwässerungseffekt auf die Inhaberaktien in Umlauf waren, sind die Werte für die „basic earnings<br />

per share“ (Gewinn je Aktie nach IAS 33) und die „diluted earnings per share“ (verwässerter Gewinn je Aktie nach IAS 33) gleich hoch. Das Ergebnis je<br />

Aktie wird auf Basis der durchschnittlich im Umlauf befindlichen Aktienanzahl berechnet (2011: 231,2 Mio Stück; 2010: 226,3 Mio Stück).<br />

B.21 – Ergebnisverwendung<br />

2011 2010<br />

ergebnis vor steuern 509 1.146<br />

Anzuwendender Steuersatz 25% 25%<br />

rechnerische ertragsteuern –127 –286<br />

Unterschiedliche Steuersätze 115 70<br />

Steuerfreie Erträge 23 6<br />

Nicht abzugsfähige Aufwendungen –82 – 94<br />

Vorjahre und Steuersatzänderungen 45 13<br />

a) Auswirkungen auf tatsächliche Steuern –26 14<br />

b) Auswirkungen auf latente Steuern 72 –1<br />

Wertanpassungen und Nichtansatz latenter Steuern –34 27<br />

Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte –175 –84<br />

Steuerfreie Auslandseinkünfte – 1<br />

Sonstige Differenzen –16 –<br />

ertragsteuerN –250 –348<br />

Effektiver Steuersatz 49,2% 30,4%<br />

Nach Rücklagenbewegungen in Höhe von 485.833.511,33 € betrug der Jahresgewinn der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG des Geschäftsjahres vom<br />

1. Jänner 2011 bis 31. Dezember 2011 100.000,00 €. Nach Zurechnung des Gewinnvortrages von 2.314.164,75 € ergibt sich ein verwendungsfähiger<br />

Bilanzgewinn von 2.414.164,75 €. Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung vor, auf das Grundkapital von 1.681.033.521,40 € keine Dividende<br />

auszuschütten, sondern den gesamten Bilanzgewinn in Höhe von 2.414.164,75 € auf neue Rechnung vorzutragen.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 137


C – Details zur Bilanz<br />

Aktiva<br />

Passiva<br />

C.1 – Barreserve 140<br />

C.2 – Handelsaktiva 140<br />

C.3 – Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert<br />

bewertete finanzielle Vermögenswerte 141<br />

C.4 – Zur Veräußerung verfügbare finanzielle<br />

Vermögenswerte 141<br />

C.5 – Bis zur Endfälligkeit zu haltende<br />

Finanzinvestitionen 142<br />

C.6 – Forderungen an Kreditinstitute 142<br />

C.7 – Forderungen an Kunden 143<br />

C.8 – Hedging-Derivate 143<br />

C.9 – Marktwertveränderungen der durch<br />

Portfolio-Hedge abgesicherten Grundgeschäfte 144<br />

C.10 – Anteile an nicht konsolidierten verbundenen<br />

Unternehmen, Joint Ventures und<br />

assoziierten Unternehmen 144<br />

C.11 – Sachanlagen 144<br />

C.12 – Immaterielle Vermögenswerte 146<br />

C.13 – Steueransprüche 147<br />

C.14 – Zur Veräußerung gehaltene Vermögensgruppen 147<br />

C.15 – Sonstige Aktiva 148<br />

C.16 – Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 148<br />

C.17 – Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 148<br />

C.18 – Verbriefte Verbindlichkeiten 149<br />

C.19 – Handelspassiva 149<br />

C.20 – Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert<br />

bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 149<br />

C.21 – Hedging-Derivate 150<br />

C.22 – Steuerverpflichtungen – Ertragsteuern 150<br />

C.23 – Zur Veräußerung gehaltene Verbindlichkeiten 150<br />

C.24 – Sonstige Passiva 151<br />

C.25 – Rückstellungen 151<br />

C.26 – Versicherungstechnische Rückstellungen 152<br />

C.27 – Eigenkapital 152<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 139


Konzernabschluss nach IFRS<br />

C – Details zur Bilanz (FoRtSEtzunG)<br />

C.1 – Barreserve<br />

140 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

(Mio €)<br />

31.12.2011 31.12.2010<br />

Kassenbestand 1.451 1.325<br />

Guthaben bei Zentralnotenbanken 1.468 1.705<br />

summe 2.919 3.030<br />

C.2 – Handelsaktiva<br />

fair Value<br />

leVel 1<br />

fair Value<br />

leVel 2<br />

31.12.2011 31.12.2010<br />

fair Value<br />

leVel 3 summe<br />

fair Value<br />

leVel 1<br />

fair Value<br />

leVel 2<br />

(Mio €)<br />

fair Value<br />

leVel 3 summe<br />

Nicht-derivative finanzinstrumente 307 604 80 992 625 1.246 15 1.886<br />

Schuldinstrumente 293 604 80 977 604 1.245 14 1.863<br />

Strukturierte Wertpapiere 9 – – 10 11 – – 11<br />

Sonstige Schuldinstrumente 283 604 80 968 593 1.245 14 1.852<br />

Eigenkapitalinstrumente 7 – – 7 9 1 1 11<br />

Investmentfondsanteile 6 – – 7 11 1 – 11<br />

Kredite 1 – – 1 – – – –<br />

Umgekehrte Pensionsgeschäfte (Reverse Repos) – – – – – – – –<br />

Sonstige 1 – – 1 – – – –<br />

derivative finanzinstrumente – 2.320 9 2.330 1 2.378 39 2.418<br />

Finanzderivate – 2.318 9 2.328 1 2.374 39 2.414<br />

Handel – 2.317 9 2.327 1 2.374 39 2.414<br />

Fair-Value-Option – – – – – – – –<br />

Sonstige – 1 – 1 – – – –<br />

Kreditderivate – 2 – 2 – 4 – 4<br />

Handel – 2 – 2 – 4 – 4<br />

Fair-Value-Option – – – – – – – –<br />

Sonstige – – – – – – – –<br />

summe 308 2.924 90 3.322 626 3.625 54 4.304


C.3 – Erfolgswirksam zum beizulegenden zeitwert bewertete<br />

finanzielle Vermögenswerte<br />

fair Value<br />

leVel 1<br />

fair Value<br />

leVel 2<br />

31.12.2011 31.12.2010<br />

In dieser Position sind Aktiva ausgewiesen, für welche die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> zur Vermeidung von Inkongruenzen bei der Bewertung von wirtschaftlich zusammenhängenden<br />

Aktiven und Passiven von der Möglichkeit der Designation zur erfolgswirksamen Bewertung zum beizulegenden Zeitwert Gebrauch<br />

gemacht hat. Es handelt sich dabei im Wesentlichen um komplexe Strukturen mit eingebettenen Derivaten (embedded derivatives).<br />

Veränderungen der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte (Mio €)<br />

sCHuldiNstrumeNte<br />

fair Value<br />

leVel 3 summe<br />

eigeNKaPitaliNstrumeNte<br />

fair Value<br />

leVel 1<br />

2011<br />

iNVestmeNtfoNdsaNteile<br />

Kredite summe<br />

Buchwert per 1.1.2011 131 15 158 – 304<br />

erhöhungen 5 – 20 – 24<br />

Zugänge 1 – 9 – 10<br />

Positive Veränderungen des Fair Value 2 – 9 – 11<br />

Andere Erhöhungen 2 – 1 – 3<br />

Verminderungen –44 –15 –55 – –113<br />

Abgänge –4 – –9 – –13<br />

Tilgungen –32 –15 –42 – –89<br />

Negative Veränderungen des Fair Value –7 – –2 – –9<br />

Andere Verminderungen –1 – –2 – –3<br />

BuCHWert Per 31.12.2011 92 0 122 – 214<br />

C.4 – zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte<br />

fair Value<br />

leVel 2<br />

(Mio €)<br />

fair Value<br />

leVel 3 summe<br />

Schuldinstrumente 11 45 36 92 12 73 46 131<br />

Strukturierte Wertpapiere – – – – – – – –<br />

Sonstige Schuldinstrumente 11 45 36 92 12 73 46 131<br />

Eigenkapitalinstrumente – – – – 15 – – 15<br />

Investmentfondsanteile 15 – 106 122 – – 157 158<br />

Kredite – – – – – – – –<br />

Strukturierte Kredite – – – – – – – –<br />

Sonstige – – – – – – – –<br />

summe 26 45 143 214 27 73 204 304<br />

aNsCHaffuNgsKosteN 23 45 143 211 27 73 201 301<br />

fair Value<br />

leVel 1<br />

fair Value<br />

leVel 2<br />

31.12.2011 31.12.2010<br />

fair Value<br />

leVel 3 summe<br />

fair Value<br />

leVel 1<br />

fair Value<br />

leVel 2<br />

(Mio €)<br />

fair Value<br />

leVel 3 summe<br />

Schuldinstrumente 5.464 6.876 1.449 13.789 4.844 10.441 1.606 16.892<br />

Strukturierte Wertpapiere – 24 419 443 – 1 419 420<br />

Sonstige Schuldinstrumente 5.464 6.852 1.030 13.346 4.844 10.440 1.187 16.472<br />

Eigenkapitalinstrumente 45 15 623 684 53 113 295 461<br />

zum beizulegenden Zeitwert bewertet 45 15 594 655 53 113 256 421<br />

zu Anschaffungskosten bewertet – – 29 29 – – 40 40<br />

Investmentfondsanteile 31 87 86 205 11 99 81 191<br />

Kredite – – – – – – – –<br />

summe 5.540 6.979 2.158 14.677 4.908 10.654 1.982 17.544<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 141


Konzernabschluss nach IFRS<br />

C – Details zur Bilanz (FoRtSEtzunG)<br />

C.5 – Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen<br />

BuCHWert<br />

142 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

fair Value<br />

leVel 1<br />

31.12.2011 31.12.2010<br />

fair Value<br />

leVel 2<br />

fair Value<br />

leVel 3 BuCHWert<br />

fair Value<br />

leVel 1<br />

fair Value<br />

leVel 2<br />

(Mio €)<br />

fair Value<br />

leVel 3<br />

Schuldinstrumente 3.498 2.347 913 288 4.446 2.896 1.543 180<br />

Strukturierte Wertpapiere – – – – – – – –<br />

Sonstige Wertpapiere 3.498 2.347 913 287 4.446 2.896 1.543 180<br />

Kredite – – – – – – – –<br />

summe 3.498 2.347 913 288 4.446 2.896 1.543 180<br />

Veränderungen der bis zur Endfälligkeit zu haltenden Finanzinvestitionen (Mio €)<br />

2011 2010<br />

Buchwert per 1.1.2011 4.446 5.067<br />

erhöhungen 721 986<br />

Zugänge 430 650<br />

Zuschreibungen – –<br />

Überträge aus anderen Beständen – –<br />

Sonstige Veränderungen und positive Währungsumrechnungsdifferenzen 290 336<br />

Verminderungen –1.669 –1.607<br />

Verkäufe –7 –81<br />

Tilgungen –1.099 –1.458<br />

Abschreibungen –152 –3<br />

Überträge auf andere Bestände –20 –41<br />

Sonstige Veränderungen und negative Währungsumrechnungsdifferenzen –390 –23<br />

BuCHWert Per 31.12.2011 3.498 4.446<br />

C.6 – Forderungen an Kreditinstitute<br />

(Mio €)<br />

31.12.2011 31.12.2010<br />

forderungen an Zentralnotenbanken 5.726 6.155<br />

Termineinlagen 335 975<br />

Mindestreserve 5.007 4.511<br />

Umgekehrte Pensionsgeschäfte (Reverse Repos) 343 628<br />

Sonstige 41 42<br />

forderungen an Kreditinstitute 19.895 13.594<br />

Girokonten und Sichteinlagen 1.908 3.527<br />

Termineinlagen 8.216 6.569<br />

Sonstige Forderungen 3.846 3.498<br />

Umgekehrte Pensionsgeschäfte (Reverse Repos) 1.409 951<br />

Finanzierungsleasing – –<br />

Sonstige 2.437 2.547<br />

Schuldinstrumente 5.924 –<br />

Strukturierte Schuldinstrumente – –<br />

Sonstige 5.924 –<br />

summe (BuCHWert) 25.621 19.749<br />

summe (fair Value) 24.745 19.836<br />

In den Forderungen abgezogene Kreditrisikovorsorge 49 61


C.7 – Forderungen an Kunden<br />

Finanzierungsleasing: Kunden (Mio €)<br />

31.12.2011 31.12.2010<br />

BarWert der<br />

miNdestleasiNg-<br />

ZaHluNgeN<br />

BarWert der<br />

miNdestleasiNg-<br />

ZaHluNgeN<br />

forderungswert aus finanzierungsleasing:<br />

bis 12 Monate 166 163<br />

1 Jahr bis 5 Jahre 258 212<br />

über 5 Jahre 36 12<br />

BarWert der Zu erHalteNdeN miNdestleasiNgZaHluNgeN (NettoiNVestitioN) 460 387<br />

C.8 – Hedging-Derivate<br />

31.12.2011 31.12.2010<br />

NiCHt<br />

WertgemiNdert WertgemiNdert summe<br />

(Mio €)<br />

NiCHt<br />

WertgemiNdert WertgemiNdert summe<br />

Girokonten 12.105 308 12.413 11.764 325 12.089<br />

Umgekehrte Pensionsgeschäfte (Reverse Repos) 230 – 230 385 – 385<br />

Hypothekarkredite 23.039 1.967 25.005 23.056 1.695 24.751<br />

Kreditkarten und Privatkredite,<br />

einschließlich durch laufendes Einkommen besicherte Kredite 9.629 126 9.755 8.703 154 8.856<br />

Finanzierungsleasing 441 19 460 363 24 387<br />

Factoring 1.132 10 1.142 997 8 1.005<br />

Sonstige Geschäfte 79.559 5.116 84.675 76.694 4.167 80.861<br />

Schuldinstrumente 1.212 23 1.235 1.694 65 1.759<br />

Strukturierte Wertpapiere – – – – – –<br />

Sonstige Schuldinstrumente 1.212 23 1.235 1.694 65 1.759<br />

summe (BuCHWert) 127.347 7.567 134.914 123.655 6.438 130.093<br />

summe (fair Value) 127.819 7.536 135.355 124.477 6.391 130.868<br />

In den Forderungen abgezogene Kreditrisikovorsorge 810 6.903 7.713 896 6.040 6.936<br />

fair Value<br />

leVel 1<br />

fair Value<br />

leVel 2<br />

31.12.2011 31.12.2010<br />

fair Value<br />

leVel 3 summe<br />

fair Value<br />

leVel 1<br />

fair Value<br />

leVel 2<br />

(Mio €)<br />

fair Value<br />

leVel 3 summe<br />

finanzderivate – 3.466 – 3.466 – 2.448 1 2.449<br />

Fair Value – 770 – 770 – 495 – 495<br />

Cashflows – 2.696 – 2.696 – 1.953 1 1.954<br />

Nettoinvestition in ausländische Tochterunternehmen – – – – – – – –<br />

Kreditderivate – – – – – – – –<br />

Fair Value – – – – – – – –<br />

Cashflows – – – – – – – –<br />

summe – 3.466 – 3.466 – 2.448 1 2.449<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 143


Konzernabschluss nach IFRS<br />

C – Details zur Bilanz (FoRtSEtzunG)<br />

C.9 – Marktwertveränderungen der durch Portfolio-Hedge<br />

abgesicherten Grundgeschäfte<br />

C.10 – Anteile an nicht konsolidierten verbundenen unternehmen,<br />

Joint Ventures und assoziierten unternehmen (Mio €)<br />

144 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

2011 2010<br />

Buchwert per 1.1.2011/1.1.2010 2.518 2.426<br />

erhöhungen 406 277<br />

Zugänge 80 42<br />

Zuschreibungen – –<br />

Neubewertung 172 126<br />

Andere Veränderungen 153 109<br />

Verminderungen –362 –185<br />

Abgänge – 92 –16<br />

Abschreibungen –23 –3<br />

Andere Veränderungen –247 –166<br />

BuCHWert Per 31.12.2011/31.12.2010 2.562 2.518<br />

C.11 – Sachanlagen (Mio €)<br />

31.12.2011 31.12.2010<br />

sachanlagen für betriebliche Nutzung 1.855 2.074<br />

im eigentum 1.799 2.025<br />

Grundstücke 147 199<br />

Gebäude 1.258 1.393<br />

Büroausstattung 147 147<br />

Elektronische Systeme 141 180<br />

Sonstige 106 105<br />

geleast 56 49<br />

Grundstücke 13 –<br />

Gebäude 42 48<br />

Büroausstattung – –<br />

Elektronische Systeme – –<br />

Sonstige 1 1<br />

als finanzinvestitionen gehaltene Vermögenswerte 721 479<br />

im eigentum 721 479<br />

Grundstücke 289 243<br />

Gebäude 432 237<br />

geleast – –<br />

summe 2.576 2.553<br />

(Mio €)<br />

31.12.2011 31.12.2010<br />

Positive Veränderungen 30 44<br />

Forderungen 30 44<br />

Negative Veränderungen – –<br />

summe 30 44


Entwicklung der betrieblich genutzten Sachanlagen (Mio €)<br />

gruNdstüCKe geBäude<br />

BüroausstattuNg<br />

Entwicklung der als Finanzinvestitionen gehaltenen Grundstücke und Gebäude (Mio €)<br />

2011<br />

gruNdstüCKe geBäude summe<br />

Buchwert 1.1.2011 243 237 479<br />

erhöhungen 62 313 376<br />

Zugänge 18 107 125<br />

Aktivierter Verbesserungsaufwand 1 8 9<br />

Erhöhung des Fair Value – – –<br />

Zuschreibungen – – –<br />

Positive Währungsumrechnungsdifferenzen 1 2 3<br />

Umbuchung von betrieblich genutzten Grundstücken und Gebäuden 14 136 150<br />

Sonstige Veränderungen 28 60 88<br />

Verminderungen –16 –118 –134<br />

Abgänge –2 –21 –23<br />

Abschreibungen – –5 –5<br />

Verminderung des Fair Value – –7 –7<br />

Außerplanmäßige Abschreibungen – –3 –3<br />

Negative Währungsumrechnungsdifferenzen –3 –10 –13<br />

Umbuchungen –10 –42 –52<br />

betrieblich genutzte Grundstücke und Gebäude – – –<br />

zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte –10 –42 –52<br />

Sonstige Veränderungen – –30 –31<br />

BuCHWert 31.12.2011 289 432 721<br />

BeWertuNg Zum fair Value 271 373 645<br />

2011<br />

eleKtroNisCHe<br />

sYsteme soNstige summe<br />

Bruttowert 199 2.197 478 760 345 3.980<br />

Kumulierte Wertverminderungen – –757 –330 –580 –239 –1.906<br />

Buchwert 1.1.2011 199 1.441 148 180 106 2.074<br />

erhöhungen 1 149 33 68 69 320<br />

Zugänge – 115 31 62 52 260<br />

Aktivierter Verbesserungsaufwand – 3 – 3 – 7<br />

Zuschreibungen – 5 – – – 5<br />

Erhöhung des Fair Value – – – – – –<br />

Positive Währungsumrechnungsdifferenzen – 6 – – 1 8<br />

Umbuchung von als Finanzinvestitionen gehaltenen<br />

Grundstücken und Gebäuden – – – – – –<br />

Sonstige Veränderungen – 19 1 2 17 40<br />

Verminderungen –40 –290 –34 –107 –68 –539<br />

Abgänge –18 –15 – –5 –4 –42<br />

Planmäßige Abschreibungen – –63 –31 –56 –28 –178<br />

Außerplanmäßige Abschreibungen – –5 – – – –5<br />

im Eigenkapital – – – – – –<br />

erfolgswirksam – –5 – – – –5<br />

Verminderungen des Fair Value – – – – – –<br />

Negative Währungsumrechnungsdifferenzen –7 –39 –2 –6 –5 –58<br />

Umbuchungen –15 –159 – –1 – –174<br />

als Finanzinvestitionen gehaltene Vermögenswerte –14 –136 – – – –150<br />

zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte –1 –22 – –1 – –24<br />

Sonstige Veränderungen – –9 –1 –39 –31 –81<br />

BuCHWert 31.12.2011 161 1.300 147 141 107 1.855<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 145


Konzernabschluss nach IFRS<br />

C – Details zur Bilanz (FoRtSEtzunG)<br />

C.12 – Immaterielle Vermögenswerte<br />

Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte (Mio €)<br />

146 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

gesCHäftsuNd<br />

firmeNWerte<br />

2011<br />

soNstige immaterielle<br />

VermögeNsWerte<br />

selBst<br />

gesCHaffeN aNdere summe<br />

Bruttowert 5.241 69 1.320 6.630<br />

Wertverminderungen –2.017 –30 –833 –2.879<br />

Buchwert per 1.1.2011 3.225 39 487 3.751<br />

erhöhungen 2 24 90 116<br />

Zugänge – 22 71 94<br />

Erhöhungen selbst geschaffener immaterieller Vermögenswerte X – – –<br />

Zuschreibungen X – – –<br />

Erhöhung des Fair Value – – –<br />

Positive Währungsumrechnungsdifferenzen 2 – 8 10<br />

Sonstige Veränderungen – 1 11 12<br />

Verminderungen –830 –20 –152 –1.001<br />

Abgänge – –3 –6 –8<br />

Abschreibungen –737 –5 –127 –868<br />

Planmäßige Abschreibungen X –5 –100 –105<br />

Außerplanmäßige Abschreibungen –737 – –27 –763<br />

im Eigenkapital X – – –<br />

erfolgswirksam –737 – –27 –763<br />

Verminderung des Fair Value – – –<br />

Umbuchungen auf zur Veräußerung gehaltene Vermögensgruppen – – – –<br />

Negative Währungsumrechnungsdifferenzen – 93 –2 –14 –109<br />

Sonstige Veränderungen – –10 –5 –16<br />

BuCHWert Per 31.12.2011 2.397 43 426 2.866<br />

(Mio €)<br />

31.12.2011 31.12.2010<br />

geschäfts- und firmenwerte 2.397 3.225<br />

sonstige immaterielle Vermögenswerte 469 526<br />

Zu Anschaffungskosten bewertete Vermögenswerte 469 526<br />

selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte 43 39<br />

sonstige Vermögenswerte 426 487<br />

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Vermögenswerte – –<br />

summe 2.866 3.751


C.13 – Steueransprüche<br />

C.14 – zur Veräußerung gehaltene Vermögensgruppen<br />

(Mio €)<br />

31.12.2011 31.12.2010<br />

einzelne Vermögenswerte<br />

Finanzielle Vermögenswerte – –<br />

Anteile an Unternehmen – –<br />

Sachanlagen 55 2<br />

Immaterielle Vermögenswerte – –<br />

Sonstige langfristige Vermögenswerte – –<br />

summe 55 2<br />

Zur Veräußerung gehaltene Vermögensgruppen – –<br />

aKtiVa 55 2<br />

(Mio €)<br />

31.12.2011 31.12.2010<br />

latente steueransprüche:<br />

Aktiva/Passiva zu Handelszwecken gehalten 52 46<br />

Sonstige Finanzinstrumente 66 71<br />

Sachanlagen/immaterielle Vermögenswerte 33 17<br />

Rückstellungen 453 446<br />

Wertberichtigungen auf Forderungen 76 69<br />

Sonstige Aktiva/Passiva 153 32<br />

Forderungen an Kreditinstitute und Kunden 10 39<br />

Steuerliche Verlustvorträge 247 269<br />

Sonstige 18 17<br />

summe 1.107 1.006<br />

Im Geschäftsjahr wurden latente Steuern auch direkt mit den Rücklagen verrechnet, 52 Mio € (Vj.: 20 Mio € als Gutschrift) als Gutschrift in der AfS-<br />

Rücklage und 86 Mio € (Vj.: 24 Mio €) als Lastschrift in der Cashflow-Hedge-Rücklage.<br />

Darüber hinaus wurden in der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG vor allem wegen der Erfassung der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste der<br />

Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen im laufenden Jahr außerhalb des Periodenergebnisses aktive latente Steuern von 28 Mio € (Vj.: 63 Mio €)<br />

im Eigenkapital verrechnet.<br />

Die erstmalige Vollkonsolidierung der im Kapitel A.7 angeführten Tochterunternehmen führte 2011 neben der Fremdwährungsumrechnung der Steuerlatenz<br />

und der Direktverrechnung mit den Rücklagen dazu, dass ein Teil der Bestandsänderung der latenten Steuern nicht ergebniswirksam war.<br />

In den Aktiva sind latente Steuern aufgrund von aktivierten Vorteilen aus noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträgen in Höhe von 247 Mio €<br />

(Vj.: 269 Mio €) berücksichtigt. Der überwiegende Teil der Verlustvorträge ist unbegrenzt vortragsfähig.<br />

Für steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 739 Mio € (Vj.: 585 Mio €) wurden keine latenten Steuerforderungen angesetzt, da aus heutiger Sicht ein<br />

steuerlicher Nutzen in angemessener Zeit nicht <strong>real</strong>isierbar erscheint.<br />

In dieser Position ist das UNO Shoppingcenter, Linz, enthalten, das in Kooperation mit einem strategischen Partner neupositioniert und verkauft werden<br />

soll. Diesbezüglich finden derzeit Verhandlungen statt, die innerhalb eines Jahres abgeschlossen sein sollten.<br />

Für die UniCredit <strong>Bank</strong> Czech Republik a.s. wurden in Prag neue Bürogebäude gebaut, die bereits bezogen wurden. Die bisher genutzten Bürogebäude<br />

sind zur Veräußerung vorgesehen.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 147


Konzernabschluss nach IFRS<br />

C – Details zur Bilanz (FoRtSEtzunG)<br />

C.15 – Sonstige Aktiva<br />

C.16 – Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

148 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

(Mio €)<br />

31.12.2011 31.12.2010<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Zentralnotenbanken 2.454 757<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 30.318 32.373<br />

Girokonten und Sichteinlagen 1.649 3.447<br />

Termineinlagen 11.007 12.809<br />

Kredite 17.498 16.002<br />

Pensionsgeschäfte (Repos) 2.361 967<br />

Sonstige 15.137 15.034<br />

Verbindlichkeiten aus Verpflichtungen zum Rückkauf eigener Aktien – –<br />

Andere Verbindlichkeiten 165 115<br />

summe 32.772 33.130<br />

fair Value 33.234 33.782<br />

(Mio €)<br />

31.12.2011 31.12.2010<br />

Sicherstellung bei Derivat-Clearing-Stellen (nicht verzinst) 11 14<br />

Gold, Silber und andere Edelmetalle 125 70<br />

Positiver Wert von Betreuungsverträgen für verkaufte und ausgebuchte finanzielle Vermögenswerte – –<br />

Abgegrenzte Erträge ohne Erträge, die bei finanziellen Vermögenswerten aktiviert werden 36 51<br />

Barbestände und sonstige Wertgegenstände im Kassenbestand 1 1<br />

Zinsen und Gebühren zur Lastschrift 23 23<br />

Kunden 21 20<br />

Kreditinstitute 2 4<br />

Im Versand befindliche Werte – –<br />

Schwebende Posten 197 193<br />

Werte, die keiner anderen Position zuzuordnen sind 119 169<br />

Abzurechnende Wertpapiere und Kupons 1 1<br />

Sonstige Transaktionen 118 167<br />

Anpassungen für unbezahlte Wechsel 13 8<br />

Sonstige Steuern 5 3<br />

Sonstige Buchungen 591 476<br />

summe 1.120 1.008<br />

Der Gesamtbetrag aller Aktiva, die der Kategorie „Kredite und Forderungen“ zuzurechnen sind, beträgt per 31.12.2011: 164.574 Mio €<br />

(Vj.: 153.880 Mio €).<br />

C.17 – Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />

(Mio €)<br />

31.12.2011 31.12.2010<br />

Girokonten und Sichteinlagen 45.152 41.842<br />

Termineinlagen 56.596 51.943<br />

Kredite 927 893<br />

Pensionsgeschäfte (Repos) 757 590<br />

Sonstige 170 302<br />

Verbindlichkeiten aus Verpflichtungen zum Rückkauf eigener Aktien 605 565<br />

Andere Verbindlichkeiten 1.447 5.042<br />

summe 104.728 100.284<br />

fair Value 105.616 100.762


C.18 – Verbriefte Verbindlichkeiten<br />

CarrYiNg<br />

amouNt<br />

fair Value<br />

leVel 1<br />

31.12.2011 31.12.2010<br />

fair Value<br />

leVel 2<br />

fair Value<br />

leVel 3<br />

C.20 – Erfolgswirksam zum beizulegenden zeitwert<br />

bewertete finanzielle Verbindlichkeiten<br />

CarrYiNg<br />

amouNt<br />

fair Value<br />

leVel 1<br />

fair Value<br />

leVel 2<br />

In der Position sind Passiva ausgewiesen, für welche die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> zur Vermeidung von Inkongruenzen bei der Bewertung von wirtschaftlich zusammenhängenden<br />

Aktiven und Passiven von der Möglichkeit der Designation zur erfolgswirksamen Bewertung zum beilegenden Zeitwert Gebrauch gemacht hat.<br />

Es handelt sich dabei im Wesentlichen um Schuldverschreibungen und komplexe Strukturen mit eingebetteten Derivaten (embedded derivatives).<br />

Das Bewertungsergebnis aufgrund der Veränderung unserer eigenen Bonität beträgt 125,1 Mio € (Vj. 39,2 Mio €) für das abgelaufene Geschäftsjahr.<br />

(Mio €)<br />

fair Value<br />

leVel 3<br />

Wertpapiere<br />

Schuldinstrumente 28.496 1.343 25.627 1.124 24.913 1.094 23.305 390<br />

strukturiert 187 – – 187 130 – – 130<br />

sonstige 28.309 1.343 25.627 938 24.783 1.094 23.305 261<br />

Sonstige Wertpapiere 1.435 5 579 850 2.642 23 1.498 1.119<br />

strukturiert 5 5 – – 23 23 – –<br />

sonstige 1.429 – 579 850 2.620 – 1.498 1.119<br />

summe 29.931 1.348 26.206 1.974 27.555 1.117 24.803 1.510<br />

C.19 – Handelspassiva (Mio €)<br />

fair Value<br />

leVel 1<br />

fair Value<br />

leVel 2<br />

31.12.2011 31.12.2010<br />

fair Value<br />

leVel 3 summe<br />

fair Value<br />

leVel 1<br />

fair Value<br />

leVel 2<br />

fair Value<br />

leVel 3 summe<br />

finanzielle Verbindlichkeiten 50 5 – 55 9 30 – 39<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1 – – 1 – – – –<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 49 5 – 54 9 30 – 39<br />

schuldinstrumente – – – – – – – –<br />

Anleihen – – – – – – – –<br />

Sonstige Wertpapiere – – – – – – – –<br />

derivative finanzinstrumente 1 2.489 10 2.500 18 2.326 65 2.409<br />

finanzderivate 1 2.266 10 2.277 18 2.252 42 2.312<br />

Handel 1 2.254 10 2.265 – 2.249 42 2.291<br />

Fair-Value-Option – 4 – 4 18 – – 18<br />

Sonstige – 8 – 8 – 4 – 4<br />

Kreditderivate – 223 – 223 – 73 23 97<br />

Handel – 223 – 223 – 73 23 97<br />

Fair-Value-Option – – – – – – – –<br />

Sonstige – – – – – – – –<br />

summe 51 2.493 10 2.554 27 2.355 65 2.448<br />

fair Value<br />

leVel 1<br />

fair Value<br />

leVel 2<br />

31.12.2011 31.12.2010<br />

fair Value<br />

leVel 3 summe<br />

fair Value<br />

leVel 1<br />

fair Value<br />

leVel 2<br />

(Mio €)<br />

fair Value<br />

leVel 3 summe<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten – – – – – – – –<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden – – – – – – – –<br />

Schuldinstrumente – 1.042 – 1.042 – 1.651 – 1.651<br />

strukturiert – 1.042 – 1.042 – 1.651 – 1.651<br />

sonstige – – – – – – – –<br />

summe – 1.042 – 1.042 – 1.651 – 1.651<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 149


Konzernabschluss nach IFRS<br />

C – Details zur Bilanz (FoRtSEtzunG)<br />

C.21 – Hedging-Derivate<br />

C.22 – Steuerverpflichtungen – Ertragsteuern (Mio €)<br />

150 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

fair Value<br />

leVel 1<br />

fair Value<br />

leVel 2<br />

31.12.2011 31.12.2010<br />

fair Value<br />

leVel 3 summe<br />

31.12.2011 31.12.2010<br />

latente steuerverpflichtungen:<br />

Forderungen an Kreditinstitute und Kunden 54 35<br />

Aktiva/Passiva zu Handelszwecken gehalten 104 43<br />

Sonstige Finanzinstrumente 240 182<br />

Sachanlagen/immaterielle Vermögenswerte 80 106<br />

Sonstige Aktiva/Passiva 127 24<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden 1 1<br />

Sonstige 38 27<br />

summe 643 417<br />

Für temporäre Unterschiede in Verbindung mit Anteilen an inländischen Gruppenmitgliedern und ausländischen Tochterunternehmen in Höhe von<br />

1.281 Mio € wurden gemäß IAS 12.39 keine latenten Steuern gebildet, da deren Veräußerung aus derzeitiger Sicht nicht vorgesehen ist.<br />

In der Bilanz zum 31.12.2011 sind keine „Zur Veräußerung gehaltene Verbindlichkeiten“ ausgewiesen.<br />

fair Value<br />

leVel 1<br />

fair Value<br />

leVel 2<br />

(Mio €)<br />

fair Value<br />

leVel 3 summe<br />

finanzderivate – 2.591 – 2.591 – 2.883 25 2.909<br />

Fair Value – 178 – 178 – 185 – 185<br />

Cashflows – 2.413 – 2.413 – 2.698 25 2.723<br />

Nettoinvestition in ausländische Tochterunternehmen – – – – – – – –<br />

Kreditderivate – – – – – – – –<br />

Fair Value – – – – – – – –<br />

Cashflows – – – – – – – –<br />

summe – 2.591 – 2.591 – 2.883 25 2.909<br />

C.23 – zur Veräußerung gehaltene Verbindlichkeiten


C.24 – Sonstige Passiva<br />

C.25 – Rückstellungen (Mio €)<br />

31.12.2011 31.12.2010<br />

rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 3.664 3.791<br />

sonstige rückstellungen 540 506<br />

Rechtsstreitigkeiten 258 197<br />

Personalaufwand 15 5<br />

Sonstige 268 304<br />

summe 4.204 4.297<br />

Entwicklung der Rückstellungen (Mio €)<br />

PeNsioNeN<br />

uNd äHNliCHe<br />

VerPfliCHtuNgeN<br />

2011<br />

soNstige rüCKstelluNgeN<br />

summe<br />

rückstellung zum 1.1. 3.791 506 4.297<br />

erhöhungen 247 182 430<br />

Rückstellung für das Berichtsjahr 66 167 233<br />

Veränderungen durch Zeitablauf 180 – 180<br />

Sonstige Erhöhungen 2 15 16<br />

Verminderungen –374 –148 –523<br />

Inanspruchnahme im Berichtsjahr –224 –100 –324<br />

Sonstige Verminderungen –151 –48 –199<br />

rüCKstelluNg Zum 31.12. 3.664 540 4.204<br />

(Mio €)<br />

31.12.2011 31.12.2010<br />

Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit übernommenen Finanzgarantien – –<br />

Wertminderung von übernommenen Finanzgarantien, Kreditderivaten, unwiderruflichen Auszahlungsverpflichtungen 249 205<br />

Aufgelaufene Aufwendungen ohne jene, die für die betreffenden finanziellen Verbindlichkeiten zu passivieren sind 113 90<br />

Aktienbasierte Vergütungen, die gemäß IFRS 2 als Verbindlichkeiten eingestuft werden – –<br />

Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern 384 371<br />

Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber anderen Dienstnehmern 9 6<br />

Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie gegenüber den Abschlussprüfern – –<br />

Zinsen und Beträge zur Gutschrift 43 63<br />

Im Versand befindliche, noch nicht zugeordnete Werte 2 –<br />

Verfügbare Beträge zur Auszahlung an Dritte 53 18<br />

Schwebende Posten 1.128 1.051<br />

Buchungen im Zusammenhang mit Wertpapiergeschäften – 1<br />

Verbindlichkeiten, die keiner anderen Position zuzuordnen sind 290 269<br />

Verbindlichkeiten aus Buchungen betreffend Steuereinhebung – –<br />

Anpassungen betreffend ausstehende Portfolio-Buchungen – –<br />

Steuern, soweit nicht unter Steuerverpflichtungen erfasst 56 49<br />

Sonstige Buchungen 453 448<br />

summe 2.782 2.573<br />

Der Gesamtbetrag aller Passiva, die der Kategorie „Verbindlichkeiten“ zuzurechnen sind, beträgt per 31.12.2011: 170.213 Mio €<br />

(Vj.: 163.542 Mio €).<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 151


Konzernabschluss nach IFRS<br />

C – Details zur Bilanz (FoRtSEtzunG)<br />

C.26 – Versicherungstechnische Rückstellungen<br />

C.27 – Eigenkapital<br />

Vom 1. Jänner 2011 bis zum 31. Dezember 2011 waren 231.228.820 Aktien ausgegeben, davon 10.115 Namensaktien. Diese Namensaktien<br />

(10.000 Stück werden von der Privatstiftung zur Verwaltung von Anteilsrechten und 115 vom Betriebsratsfonds des Betriebsrats der Angestellten der<br />

UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG Region Wien gehalten) haben Sonderrechte: Um Beschlüsse über die Genehmigung von Spaltungen sowie bestimmter Verschmelzungen<br />

oder bestimmter Satzungsänderungen in einer Hauptversammlung fassen zu können, müssen die Namensaktionäre bei der Beschlussfassung<br />

vertreten sein. Eine genaue Darstellung der betroffenen Beschlüsse ist in § 20 Abs. 13 und 14 unserer Satzung angeführt.<br />

152 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

direKtes<br />

gesCHäft<br />

(Mio €)<br />

31.12.2011<br />

iNdireKtes<br />

31.12.2010<br />

gesCHäft summe summe<br />

Nichtlebensversicherung 80 1 81 81<br />

Rückstellung für noch nicht verdiente Prämien 60 – 61 59<br />

Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle 19 1 20 22<br />

Sonstige Rückstellungen – – – –<br />

lebensversicherung 94 – 94 102<br />

Deckungsrückstellung 86 – 86 98<br />

Rückstellungen für Zahlungsverpflichtungen 3 – 3 2<br />

Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen<br />

Versicherungstechnische rückstellungen für Verträge,<br />

5 – 5 2<br />

bei denen der Versicherte das anlagerisiko trägt<br />

Rückstellung für Versicherungsverträge mit Bindung<br />

– – – –<br />

der Leistung an Investmentfonds und Marktindizes – – – –<br />

Rückstellung für Pensionsfonds – – – –<br />

summe VersiCHeruNgsteCHNisCHe rüCKstelluNgeN 174 1 175 183


D – Segmentberichterstattung<br />

D.1 – Überleitung der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

auf Segmentbericht 156<br />

D.2 – Inhalt der Segmentberichterstattung 158<br />

D.3 – Segmentberichterstattung Jahresvergleich 160<br />

D.4 – Segmentberichterstattung Quartalsvergleich 161<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 155


Konzernabschluss nach IFRS<br />

D – Segmentberichterstattung (FoRtSEtzunG)<br />

D.1 – Überleitung Gewinn- und Verlustrechnung auf Segmentbericht (Mio €)<br />

156 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

2011 2010<br />

Nettozinsertrag 4.496 4.543<br />

Dividenden und ähnliche Erträge aus At-equity-Beteiligungen 207 157<br />

Dividenden und ähnliche Erträge 35 31<br />

abzüglich: Dividenden aus zu Handelszwecken gehaltenen Eigenkapitalinstrumenten 0 –1<br />

Ergebnis aus Anteilen an assoziierten Unternehmen –<br />

davon: Ergebnis aus Anteilen an At-equity-Beteiligungen 172 126<br />

Provisionsüberschuss 1.885 1.990<br />

Handelsergebnis 262 326<br />

Handelsergebnis 236 301<br />

zuzüglich: Dividenden aus zu Handelszwecken gehaltenen Eigenkapitalinstrumenten 0 1<br />

Fair-Value-Anpassungen im Hedge-Accounting 3 –2<br />

Gewinne und Verluste aus An- und Verkäufen finanzieller Verbindlichkeiten 0 0<br />

Gewinne und Verluste aus erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert<br />

bewerteten finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten 22 27<br />

Saldo sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen 136 191<br />

Gewinne und Verluste aus An- und Verkäufen von Forderungen – nicht wertgemindert –25 1<br />

Abgegrenzte Prämien 126 118<br />

Saldo sonstige Erträge und Aufwendungen aus dem Versicherungsgeschäft – 98 – 95<br />

Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen 137 169<br />

abzüglich: sonstige betriebliche Erträge – davon: Erstattung von Aufwendungen –2 –2<br />

zuzüglich: Wertberichtigungen auf Sachanlagen – sonstige Operating-Leasingverhältnisse 0 0<br />

BetrieBserträge 6.986 7.208<br />

Personalaufwand –2.001 –1.931<br />

Verwaltungsaufwand – Personalaufwand –2.008 –1.931<br />

abzüglich: Integrations-/Restrukturierungsaufwand 6 0<br />

Andere Verwaltungsaufwendungen –1.627 –1.527<br />

Verwaltungsaufwand – andere Verwaltungsaufwendungen –1.630 –1.531<br />

abzüglich: Integrations-/Restrukturierungsaufwand 3 4<br />

Erstattung von Aufwendungen = Saldo sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen –<br />

hievon: Sonstige betriebliche Erträge – Erstattung von Aufwendungen 2 2<br />

Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte –276 –286<br />

Abschreibungen, Wertberichtigungen und Zuschreibungen auf Sachanlagen –193 –200<br />

abzüglich: Abschreibungen, Wertberichtigungen und Zuschreibungen<br />

auf als Finanzanlagen gehaltene Vermögenswerte 3 1<br />

abzüglich: Wertberichtigungen auf Sachanlagen – sonstige Operating-Leasingverhältnisse 0 0<br />

Abschreibungen, Wertberichtigungen und Zuschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte –132 –112<br />

abzüglich: Integrations-/Restrukturierungsaufwand 0 0<br />

abzüglich: Effekte aus Kaufpreisallokation (PPA) 45 24<br />

BetrieBsaufWeNduNgeN –3.903 –3.742<br />

BetrieBsergeBNis 3.083 3.466


2011 2010<br />

Kreditrisikoaufwand –1.352 –1.839<br />

Gewinne und Verluste aus An- und Verkäufen von Forderungen 3 2<br />

Wertberichtigungen auf Forderungen –1.326 –1.837<br />

Wertberichtigungen auf sonstige finanzielle Vermögenswerte –29 –5<br />

BetrieBsergeBNis NaCH KreditrisiKoaufWaNd 1.732 1.626<br />

Rückstellungen –136 –136<br />

Rückstellungen für Rechts- und Beratungsaufwand –154 –136<br />

abzüglich Integrations-/Restrukturierungsaufwand 18 0<br />

Integrations-/Restrukturierungsaufwand –28 –4<br />

Finanzanlageergebnis –277 62<br />

Gewinne und Verluste aus An- und Verkäufen von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten 140 40<br />

Gewinne und Verluste aus An- und Verkäufen von bis zur Endfälligkeit zu haltenden Finanzinvestitionen 0 –1<br />

Wertberichtigungen auf zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte –292 –9<br />

Wertberichtigungen auf bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen –152 0<br />

zuzüglich: Abschreibungen, Wertberichtigungen und Zuschreibungen auf als Finanzanlagen<br />

gehaltene Grundstücke und Gebäude –3 –1<br />

Ergebnis aus Anteilen an assoziierten Unternehmen 162 126<br />

abzüglich: Ergebnis aus Anteilen an at equity bewerteten Unternehmen –172 –126<br />

Gewinne und Verluste aus Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten –7 0<br />

Gewinne und Verluste aus der Veräußerung von als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien 48 33<br />

ergeBNis Vor steuerN 1.291 1.548<br />

Ertragsteuern –261 –356<br />

Ertragsteuern –250 –348<br />

abzüglich: Steuern auf Effekte aus der Kaufpreisallokation (PPA) –10 –8<br />

ergeBNis NaCH steuerN 1.030 1.192<br />

Anteile ohne beherrschenden Einfluss –50 –51<br />

KoNZerNergeBNis NaCH steuerN Vor KaufPreisalloKatioN (PPa) – eigeNtümer der BaNK austria 980 1.142<br />

Effekte aus der Kaufpreisallokation (PPA) –35 –17<br />

Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte –737 –378<br />

KoNZerNergeBNis NaCH steuerN – eigeNtümer der BaNK austria 209 747<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 157


Konzernabschluss nach IFRS<br />

D – Segmentberichterstattung (FoRtSEtzunG)<br />

D.2 – Inhalt der Segmentberichterstattung<br />

Basis der Segmentberichterstattung ist die interne Unternehmensbereichsrechnung, welche die im Jahr 2011 gegebene Managementverantwortung<br />

innerhalb der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe abbildet. Die Unternehmensbereiche werden wie selbständige Unternehmen mit eigener Kapitalausstattung und<br />

Ergebnisverantwortung dargestellt. Damit wird auch den Erfordernissen von IFRS 8 entsprochen.<br />

Mit der Berichtsperiode 2011 wurde die Segmentberichterstattung an die neue P&L Struktur der Gruppe angepasst, wobei als wesentliche Änderungen<br />

die Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte sowie Effekte aus der Kaufpreisaufteilung nunmehr unmittelbar vor dem Konzernergebnis<br />

nach Steuern ausgewiesen werden.<br />

Das Kriterium für die Abgrenzung der Unternehmensbereiche ist in erster Linie die Betreuungszuständigkeit für unsere Kunden.<br />

Privatkunden, Klein- und Mittelbetriebe (PKMB)<br />

Die Verantwortung für den Bereich Privatkunden, Klein- und Mittelbetriebe umfasst das Geschäft mit Privatkunden (ausgenommen Private <strong>Bank</strong>ing-<br />

Kunden) und das Geschäft mit Klein- und Mittelbetrieben bis zu einem Umsatz von 50 Mio €. Weiters zählen das Kreditkartengeschäft und das<br />

Factoring zum Verantwortungsbereich dieser Division.<br />

Private <strong>Bank</strong>ing<br />

Der Private <strong>Bank</strong>ing Bereich umfasst die Betreuungszuständigkeit für Private <strong>Bank</strong>ing-Kunden mit einem Veranlagungsvolumen größer als 500 Tsd €.<br />

Ebenfalls inkludiert in der Division Private <strong>Bank</strong>ing sind die Schoellerbank AG sowie weitere kleinere Tochtergesellschaften.<br />

Corporate & Investment <strong>Bank</strong>ing (CIB)<br />

Der Unternehmensbereich Corporate & Investment <strong>Bank</strong>ing umfasst die Produktbereiche Financing & Advisory (klassisches und strukturiertes Kreditgeschäft<br />

sowie Kapitalmarkt-Beratung), Global Transaction <strong>Bank</strong>ing (u.a. Zahlungsverkehr, Handelsfinanzierung, Cash Management) und Markets<br />

(Treasury). Im Wege einer Matrix-Organisation erfolgt die Steuerung nach Großkunden-Segmenten: Internationale Konzerne, Unternehmen mit Umsatz<br />

ab 50 Mio €, Immobilien, öffentlicher Sektor und Financial Institutions.<br />

Im Unternehmensbereich Corporate & Investment <strong>Bank</strong>ing sind zahlreiche Tochtergesellschaften, wie z.B. die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Real Invest Gruppe, die<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Wohnbaubank AG sowie kleinere Tochtergesellschaften in CEE Ländern, mit Schwerpunkt Kapitalmarktgeschäft, vollkonsolidiert enthalten.<br />

Zentral- und Osteuropa (CEE)<br />

Im Unternehmensbereich CEE sind die in der Region Zentral- und Osteuropa (einschließlich Türkei und Kasachstan) tätigen Kommerzbanken der<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe erfasst.<br />

Corporate Center<br />

Im Corporate Center sind alle sonstigen Beteiligungen inkludiert, die keinem Unternehmensbereich zugeordnet sind sowie unter anderem auch der<br />

Equity-Beitrag der UniCredit Leasing, an der die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> 31,01% hält. Darüber hinaus werden dem Corporate Center die Refinanzierungskosten<br />

der vollkonsolidierten Beteiligungen sowie das nicht auf Unternehmensbereiche allozierte Eigenkapital zugeordnet.<br />

Segmentübergreifende Konsolidierungseffekte sowie Ergebnisbeiträge, die nicht einzelnen Unternehmensbereichen zugeordnet werden, sind ebenso<br />

im Corporate Center inkludiert wie Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte.<br />

Methodenbeschreibung<br />

Die Aufspaltung des Nettozinsertrages erfolgt nach der Marktzinsmethode. Die angefallenen Kosten werden verursachungsgerecht den einzelnen<br />

Unternehmensbereichen zugerechnet.<br />

Der Erfolg des jeweiligen Unternehmensbereiches wird an dem von diesem Segment erwirtschafteten Ergebnis gemessen.<br />

Der den Segmenten für die Veranlagung des Eigenkapitals zuzurechnende Prozentsatz wird im Rahmen des Budgetierungsprozesses für ein Jahr im<br />

Voraus festgelegt und setzt sich aus einem „risikofreien“ Zinssatz sowie einem Aufschlag, der dem historischen Durchschnitt (6 Jahre) des 5-jährigen<br />

Credit Default Swap der UniCredit entspricht, zusammen.<br />

Die Overheadkosten werden entsprechend einem gruppeneinheitlichen Verteilungsschlüssel (50% Kosten, 20% Erträge, 20% Personenjahre und 10%<br />

proportional) auf die einzelnen Unternehmensbereiche verteilt.<br />

Im Jahr 2011 werden die Geschäftsfelder der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG im Wesentlichen mit kalkulatorischem Eigenkapital entsprechend einer<br />

TIER 1-Quote von 7% auf Basis der Risk Weighted Assets des Vorquartals ausgestattet. Die Tochtergesellschaften werden nicht mit kalkulatorischem,<br />

sondern mit tatsächlichem IFRS-Kapital einbezogen. Die Ausgleichsposition zum konsolidierten IFRS-Kapital der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe wird im Corporate<br />

Center dargestellt.<br />

158 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>


Anpassungen:<br />

Aufgrund zahlreicher struktureller Veränderungen innerhalb der Unternehmensbereiche sowie Änderungen im Konsolidierungskreis, die die wirtschaft-<br />

liche Vergleichbarkeit der Ergebnisse 2011 zu 2010 beeinträchtigen, wurden die segmentierten Ergebnisse 2010 der neuen Struktur angepasst.<br />

Die Differenz zum <strong>Bank</strong>-<strong>Austria</strong>-Gesamtergebnis wird in einer eigenen Spalte „Anpassungsdifferenzen“ ausgewiesen.<br />

Die wesentlichsten Pro-forma-Anpassungen sind:<br />

• Die UniCredit CAIB AG und die UniCredit CAIB Securities UK Ltd. wurden im Juni 2010 an die UniCredit <strong>Bank</strong> München (vormals Bayerische Hypound<br />

Vereinsbank AG) verkauft. Das Ergebnis des Unternehmensbereichs Corporate & Investment <strong>Bank</strong>ing wurde daher 2010 um diesen Effekt<br />

bereinigt.<br />

• Die UniCredit CAIB Securities Romania SA wurde von CEE an den Unternehmensbereich Corporate & Investment <strong>Bank</strong>ing übertragen.<br />

• Im Jänner 2011 wurde das Geschäft mit Klein- und Mittelbetrieben mit einem Umsatz von 3–50 Mio € vom Unternehmensbereich Corporate &<br />

Investment <strong>Bank</strong>ing zu Privatkunden, Klein- und Mittelbetriebe verlagert. Im Zuge dieser Kundenverlagerung wurde auch die Factorbank AG von<br />

Corporate & Investment <strong>Bank</strong>ing zu Privatkunden, Klein- und Mittelbetriebe übertragen. Auch hier erfolgte eine Anpassung der Vorjahreswerte.<br />

• Die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Global Information Services GmbH wurde im Juni 2011 an die UniCredit Global Information Services verkauft. Die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

Global Information Services wurde daher auch im 3. und 4. Quartal 2010 aus dem Corporate Center-Ergebnis herausgenommen.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 159


Konzernabschluss nach IFRS<br />

D – Segmentberichterstattung (FoRtSEtzunG)<br />

D.3 – Segmentberichterstattung 1–12 2011/1–12 2010 (Mio €)<br />

160 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

PriVatKuNdeN,<br />

KleiN- uNd<br />

mittelBetrieBe<br />

(PKmB)<br />

PriVate<br />

BaNKiNg<br />

CorPorate &<br />

iNVestmeNt<br />

BaNKiNg (CiB)<br />

ZeNtraluNd<br />

osteuroPa<br />

(Cee)<br />

CorPorate<br />

CeNter<br />

aNPassuNgs-<br />

differeNZeN 1)<br />

BaNK austria<br />

gruPPe<br />

Nettozinsertrag 1–12 2011 724 58 817 3.219 –323 – 4.496<br />

1–12 2010 704 43 816 3.279 –320 22 4.543<br />

Dividenden und ähnliche Erträge aus 1–12 2011 7 – 44 34 122 – 207<br />

At-equity-Beteiligungen 1–12 2010 4 – 44 11 97 – 157<br />

Provisionsüberschuss 1–12 2011 434 88 220 1.210 –67 – 1.885<br />

1–12 2010 442 95 250 1.193 6 3 1.990<br />

Handelsergebnis 1–12 2011 –1 1 5 199 58 – 262<br />

1–12 2010 –2 2 –44 144 144 82 326<br />

Saldo sonstige betriebliche 1–12 2011 13 1 10 61 51 – 136<br />

Erträge und Aufwendungen 1–12 2010 2 – 16 63 79 31 191<br />

BetrieBserträge 1–12 2011 1.177 149 1.095 4.722 –158 – 6.986<br />

1–12 2010 1.151 140 1.082 4.691 6 139 7.208<br />

BetrieBsaufWeNduNgeN 1–12 2011 – 910 –100 –390 –2.195 –307 – –3.903<br />

1–12 2010 –851 –101 –361 –2.128 –255 –47 –3.742<br />

BetrieBsergeBNis 1–12 2011 267 49 705 2.527 –465 – 3.083<br />

1–12 2010 300 39 721 2.563 –249 92 3.466<br />

Kreditrisikoaufwand 1–12 2011 –161 –4 –131 –1.055 – – –1.352<br />

1–12 2010 –264 –2 –146 –1.426 –1 – –1.839<br />

BetrieBsergeBNis NaCH 1–12 2011 106 45 574 1.472 –466 – 1.732<br />

KreditrisiKoaufWaNd 1–12 2010 37 37 574 1.137 –250 92 1.626<br />

Rückstellungen 1–12 2011 4 2 –19 –14 –109 – –136<br />

1–12 2010 –7 1 –20 –36 –74 – –136<br />

Integrations-/ 1–12 2011 – – –15 –2 –10 – –28<br />

Restrukturierungsaufwand 1–12 2010 – – – –4 – – –4<br />

Finanzanlageergebnis 1–12 2011 3 – –26 6 –259 – –277<br />

1–12 2010 14 – –4 46 6 1 62<br />

ergeBNis Vor steuerN 1–12 2011 112 47 513 1.462 –844 – 1.291<br />

1–12 2010 43 39 550 1.143 –319 93 1.548<br />

Ertragsteuern 1–12 2011 –26 –12 –123 –224 124 – –261<br />

1–12 2010 –10 –10 –142 –228 89 –55 –356<br />

ergeBNis NaCH steuerN 1–12 2011 86 35 390 1.238 –720 – 1.030<br />

1–12 2010 33 29 408 915 –230 38 1.192<br />

Anteile ohne beherrschenden Einfluss 1–12 2011 –9 – 1 –60 19 – –50<br />

1–12 2010 –14 – –2 –56 20 – –51<br />

KoNZerNergeBNis NaCH steuerN 1–12 2011 77 35 391 1.178 –701 – 980<br />

Vor KaufPreisalloKatioN (PPa) –<br />

eigeNtümer der BaNK austria<br />

1–12 2010 20 29 406 859 –210 38 1.142<br />

Effekte aus der Kaufpreisallokation 1–12 2011 – – – – –35 – –35<br />

(PPA) 1–12 2010 – – – – –17 – –17<br />

Abschreibungen auf 1–12 2011 – – – – –737 – –737<br />

Geschäfts- oder Firmenwerte 1–12 2010 – – – –9 –369 – –378<br />

KoNZerNergeBNis NaCH steuerN 1–12 2011 77 35 391 1.178 –1.473 – 209<br />

– eigeNtümer der BaNK austria 1–12 2010 20 29 406 850 –595 38 747<br />

risikogewichtete aktiva (rWa) 1–12 2011 13.162 484 24.797 81.495 4.405 34 124.377<br />

(durchschnitt) 1–12 2010 14.335 535 27.232 75.226 5.199 760 123.287<br />

Durchschnittliches Eigenkapital 2) 1–12 2011 1.137 131 2.171 11.932 1.983 – 17.354<br />

1–12 2010 754 123 2.063 11.027 3.013 10 16.989<br />

Aufwand/Ertrag-Koeffizient 1–12 2011 77,3 67,4 35,6 46,5 n.a. n.a. 55,9<br />

(Cost/Income-Ratio) in % 1–12 2010 73,9 72,3 33,4 45,4 n.a. n.a. 51,9<br />

Kreditrisiko in % 1–12 2011 22,0 n.a. 15,3 32,4 n.a. n.a. 28,7<br />

vom Zinsüberschuss 3) 1–12 2010 37,3 n.a. 17,0 43,3 n.a. n.a. 39,1<br />

1) Die segmentierten Ergebnisse 2010 werden in einer Pro-forma-Rechnung dargestellt, die Differenz zum Gesamtergebnis der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> wird in der Spalte Anpassungsdifferenzen gezeigt<br />

und betrifft im Wesentlichen den Verkauf der UniCredit CAIB AG und der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Global Information Services GmbH.<br />

2) Summe aus IFRS-Kapital für die der jeweiligen Division zugeteilten Tochtergesellschaften und standardisiertem Kapital für den Rest der jeweiligen Division. Die Differenz zum konsolidierten<br />

Eigenkapital der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe wird im Corporate Center ausgewiesen. Ab 2011 erfolgt die Kapitalallokation auf Basis der tatsächlichen risikogewichteten Aktiva des Vorquartals (bis<br />

2010 auf Basis der budgetierten RWA).<br />

3) Kreditrisiko in % vom Zinsüberschuss: Verhältnis von Kreditrisikoaufwand zur Summe aus Nettozinsertrag, Dividenden und ähnlichen Erträgen aus At-equity-Beteiligungen<br />

n.a. = nicht aussagekräftig


D.4 – Segmentberichterstattung 1.–4. Quartal 2011/1.–4. Quartal 2010<br />

PriVatKuNdeN,<br />

KleiN- uNd<br />

mittelBetrieBe<br />

(PKmB)<br />

PriVate<br />

BaNKiNg<br />

CorPorate &<br />

iNVestmeNt<br />

BaNKiNg (CiB)<br />

ZeNtraluNd<br />

osteuroPa<br />

(Cee)<br />

CorPorate<br />

CeNter<br />

aNPassuNgs-<br />

differeNZeN 1)<br />

(Mio €)<br />

BaNK austria<br />

gruPPe<br />

Nettozinsertrag Q4 2011 183 17 213 796 –89 – 1.120<br />

Q3 2011 182 16 208 797 –75 – 1.128<br />

Q2 2011 181 14 198 809 –82 – 1.120<br />

Q1 2011 178 11 198 818 –77 – 1.128<br />

Q4 2010 171 12 210 820 –69 – 1.142<br />

Q3 2010 174 11 212 846 –59 – 1.183<br />

Q2 2010 180 10 206 827 – 94 8 1.137<br />

Q1 2010 179 10 189 787 – 98 15 1.081<br />

Dividenden und ähnliche Erträge aus Q4 2011 5 – 9 19 23 – 56<br />

At-equity-Beteiligungen Q3 2011 – – 6 2 41 – 49<br />

Q2 2011 – – 9 10 32 – 52<br />

Q1 2011 3 – 20 2 26 – 50<br />

Q4 2010 3 – 13 2 27 – 45<br />

Q3 2010 – – 5 5 19 – 30<br />

Q2 2010 1 – 17 3 25 – 46<br />

Q1 2010 – – 9 1 27 – 36<br />

Provisionsüberschuss Q4 2011 106 24 57 314 –16 – 484<br />

Q3 2011 107 20 56 310 –14 – 479<br />

Q2 2011 107 20 50 297 –15 – 460<br />

Q1 2011 114 24 57 288 –21 – 462<br />

Q4 2010 108 27 63 313 – – 511<br />

Q3 2010 106 19 64 305 –2 – 492<br />

Q2 2010 118 25 64 301 7 3 518<br />

Q1 2010 111 25 58 275 2 1 470<br />

Handelsergebnis Q4 2011 –1 – 11 78 –18 – 70<br />

Q3 2011 – – –13 48 –11 – 24<br />

Q2 2011 1 – 4 35 15 – 54<br />

Q1 2011 – – 4 38 72 – 114<br />

Q4 2010 –1 – 3 69 –21 – 49<br />

Q3 2010 –1 – –23 42 25 – 43<br />

Q2 2010 – 1 –8 14 113 38 158<br />

Q1 2010 – – –17 20 28 45 76<br />

Saldo sonstige betriebliche Q4 2011 6 1 1 –16 1 – –7<br />

Erträge und Aufwendungen Q3 2011 4 – 3 40 –9 – 38<br />

Q2 2011 2 – 3 23 30 – 58<br />

Q1 2011 2 – 2 14 29 – 47<br />

Q4 2010 1 –1 1 19 12 23 54<br />

Q3 2010 –1 – 5 28 10 16 57<br />

Q2 2010 1 1 5 15 30 –2 48<br />

Q1 2010 2 – 5 1 28 –5 31<br />

BetrieBserträge Q4 2011 299 42 292 1.190 –100 – 1.723<br />

Q3 2011 292 37 259 1.197 –68 – 1.717<br />

Q2 2011 290 35 264 1.174 –20 – 1.744<br />

Q1 2011 296 35 280 1.161 29 – 1.801<br />

Q4 2010 282 38 290 1.222 –52 23 1.802<br />

Q3 2010 277 30 263 1.226 –8 16 1.804<br />

Q2 2010 300 37 284 1.160 80 45 1.906<br />

Q1 2010 292 35 245 1.083 –14 55 1.695<br />

BetrieBsaufWeNduNgeN Q4 2011 –241 –25 –104 –568 –66 – –1.005<br />

Q3 2011 –228 –25 – 98 –541 –66 – – 957<br />

Q2 2011 –227 –26 – 96 –554 –87 – – 990<br />

Q1 2011 –214 –25 – 92 –532 –88 – – 950<br />

Q4 2010 –217 –27 – 90 –561 –61 –22 – 978<br />

Q3 2010 –215 –25 – 93 –533 –55 –15 – 936<br />

Q2 2010 –211 –25 – 90 –530 –70 8 – 918<br />

Q1 2010 –208 –24 –88 –503 –69 –19 – 911<br />

1) Die segmentierten Ergebnisse 2010 werden in einer Pro-forma-Rechnung dargestellt, die Differenz zum Gesamtergebnis der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> wird in der Spalte Anpassungsdifferenzen gezeigt<br />

und betrifft im Wesentlichen den Verkauf der UniCredit CAIB AG und der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Global Information Services GmbH.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 161


Konzernabschluss nach IFRS<br />

D – Segmentberichterstattung (FoRtSEtzunG)<br />

162 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

PriVatKuNdeN,<br />

KleiN- uNd<br />

mittelBetrieBe<br />

(PKmB)<br />

PriVate<br />

BaNKiNg<br />

CorPorate &<br />

iNVestmeNt<br />

BaNKiNg (CiB)<br />

ZeNtraluNd<br />

osteuroPa<br />

(Cee)<br />

CorPorate<br />

CeNter<br />

aNPassuNgs-<br />

differeNZeN 1)<br />

BaNK austria<br />

gruPPe<br />

BetrieBsergeBNis Q4 2011 57 17 187 622 –166 – 718<br />

Q3 2011 65 12 162 656 –134 – 761<br />

Q2 2011 63 9 168 621 –107 – 754<br />

Q1 2011 83 10 188 628 –59 – 851<br />

Q4 2010 65 11 200 661 –113 1 824<br />

Q3 2010 62 5 171 693 –63 1 869<br />

Q2 2010 90 11 194 630 10 53 988<br />

Q1 2010 84 11 157 580 –83 36 784<br />

Kreditrisikoaufwand Q4 2011 –3 –1 –16 –296 – – –317<br />

Q3 2011 –55 – –36 –238 – – –330<br />

Q2 2011 –47 –1 –34 –246 – – –329<br />

Q1 2011 –55 –1 –46 –274 – – –376<br />

Q4 2010 –57 –2 –18 –449 – – –526<br />

Q3 2010 –68 – –14 –337 – – –418<br />

Q2 2010 –70 – –61 –324 –1 – –457<br />

Q1 2010 –69 – –53 –316 – – –439<br />

BetrieBsergeBNis NaCH Q4 2011 54 16 171 326 –166 – 401<br />

KreditrisiKoaufWaNd Q3 2011 9 12 125 418 –134 – 431<br />

Q2 2011 15 8 134 375 –107 – 425<br />

Q1 2011 27 9 143 354 –59 – 475<br />

Q4 2010 8 9 182 212 –113 1 299<br />

Q3 2010 –6 5 157 356 –63 1 451<br />

Q2 2010 20 12 133 306 9 53 532<br />

Q1 2010 15 11 103 263 –83 36 345<br />

Rückstellungen Q4 2011 –3 – 1 2 –5 – –5<br />

Q3 2011 –4 – –21 –7 –70 – –100<br />

Q2 2011 10 1 1 –8 –3 – 1<br />

Q1 2011 – 1 – –2 –31 – –32<br />

Q4 2010 –7 1 –20 –7 –1 – –33<br />

Q3 2010 1 – – –13 – – –13<br />

Q2 2010 –1 – – –11 –8 – –19<br />

Q1 2010 – – – –6 –65 – –71<br />

Integrations-/ Q4 2011 – – – – –10 – –11<br />

Restrukturierungsaufwand Q3 2011 – – –15 – – – –15<br />

Q2 2011 – – – –1 – – –1<br />

Q1 2011 – – – –1 – – –1<br />

Q4 2010 – – – –1 – – –1<br />

Q3 2010 – – – –1 – – –1<br />

Q2 2010 – – – –1 – – –1<br />

Q1 2010 – – – –1 – – –1<br />

Finanzanlageergebnis Q4 2011 – – –32 – – 98 – –130<br />

Q3 2011 1 – –2 –39 –78 – –118<br />

Q2 2011 – – 4 43 –85 – –37<br />

Q1 2011 1 – 3 2 1 – 8<br />

Q4 2010 1 – –6 7 –1 – 1<br />

Q3 2010 1 – 1 19 – – 22<br />

Q2 2010 1 – – 8 6 – 16<br />

Q1 2010 10 – 1 11 – 1 22<br />

ergeBNis Vor steuerN Q4 2011 52 16 140 328 –280 – 256<br />

Q3 2011 7 12 88 372 –281 – 197<br />

Q2 2011 25 9 139 408 –194 – 388<br />

Q1 2011 29 10 146 354 –89 – 449<br />

Q4 2010 2 11 156 211 –115 1 266<br />

Q3 2010 –4 5 158 361 –63 1 459<br />

Q2 2010 20 11 132 302 8 54 528<br />

Q1 2010 25 11 104 267 –148 37 296<br />

1) Die segmentierten Ergebnisse 2010 werden in einer Pro-forma-Rechnung dargestellt, die Differenz zum Gesamtergebnis der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> wird in der Spalte Anpassungsdifferenzen gezeigt<br />

und betrifft im Wesentlichen den Verkauf der UniCredit CAIB AG und der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Global Information Services GmbH.


PriVatKuNdeN,<br />

KleiN- uNd<br />

mittelBetrieBe<br />

(PKmB)<br />

PriVate<br />

BaNKiNg<br />

CorPorate &<br />

iNVestmeNt<br />

BaNKiNg (CiB)<br />

ZeNtraluNd<br />

osteuroPa<br />

(Cee)<br />

CorPorate<br />

CeNter<br />

aNPassuNgs-<br />

differeNZeN 1)<br />

BaNK austria<br />

gruPPe<br />

Ertragsteuern Q4 2011 –12 –4 –34 –63 105 – –7<br />

Q3 2011 –2 –3 –25 –63 –48 – –141<br />

Q2 2011 –6 –3 –29 –31 45 – –24<br />

Q1 2011 –6 –2 –34 –67 21 – –89<br />

Q4 2010 –1 –3 –51 –38 37 – –56<br />

Q3 2010 1 –1 –47 –76 5 –15 –133<br />

Q2 2010 –8 –3 –26 –72 4 –26 –132<br />

Q1 2010 –2 –3 –18 –42 42 –13 –36<br />

ergeBNis NaCH steuerN Q4 2011 40 12 106 265 –175 – 249<br />

Q3 2011 5 9 63 309 –329 – 57<br />

Q2 2011 19 7 110 377 –149 – 364<br />

Q1 2011 22 7 112 287 –68 – 360<br />

Q4 2010 1 8 104 173 –78 1 210<br />

Q3 2010 –2 4 111 286 –58 –14 326<br />

Q2 2010 12 8 106 231 12 28 396<br />

Q1 2010 23 8 87 225 –106 23 260<br />

Anteile ohne beherrschenden Einfluss Q4 2011 –4 – – –9 4 – –9<br />

Q3 2011 –2 – – –19 5 – –16<br />

Q2 2011 –1 – – –18 6 – –12<br />

Q1 2011 –2 – – –15 4 – –13<br />

Q4 2010 –5 – –1 –4 –3 – –13<br />

Q3 2010 –2 – 1 –24 7 – –17<br />

Q2 2010 – – – –16 9 – –7<br />

Q1 2010 –7 – –1 –13 7 – –14<br />

KoNZerNergeBNis NaCH steuerN Q4 2011 36 12 106 257 –171 – 240<br />

Vor KaufPreisalloKatioN (PPa) – Q3 2011 3 9 63 290 –324 – 41<br />

eigeNtümer der BaNK austria Q2 2011 18 7 110 360 –143 – 352<br />

Q1 2011 20 7 112 272 –64 – 347<br />

Q4 2010 –3 8 103 170 –81 1 197<br />

Q3 2010 –4 4 112 262 –50 –14 310<br />

Q2 2010 12 8 106 215 21 28 389<br />

Q1 2010 16 8 85 212 – 99 23 246<br />

Effekte aus der Kaufpreisallokation Q4 2011 – – – – –4 – –4<br />

(PPA) Q3 2011 – – – – –24 – –24<br />

Q2 2011 – – – – –3 – –3<br />

Q1 2011 – – – – –4 – –4<br />

Q4 2010 – – – – –2 – –2<br />

Q3 2010 – – – – –5 – –5<br />

Q2 2010 – – – – –5 – –5<br />

Q1 2010 – – – – –4 – –4<br />

Abschreibungen auf Q4 2011 – – – – –32 – –32<br />

Geschäfts- oder Firmenwerte Q3 2011 – – – – –653 – –653<br />

Q2 2011 – – – – –50 – –50<br />

Q1 2011 – – – – –3 – –3<br />

Q4 2010 – – – –9 –200 – –208<br />

Q3 2010 – – – – –3 – –3<br />

Q2 2010 – – – – –167 – –167<br />

Q1 2010 – – – – – – –<br />

KoNZerNergeBNis NaCH steuerN Q4 2011 36 12 106 257 –206 – 204<br />

– eigeNtümer der BaNK austria Q3 2011 3 9 63 290 –1.000 – –635<br />

Q2 2011 18 7 110 360 –196 – 299<br />

Q1 2011 20 7 112 272 –70 – 341<br />

Q4 2010 –3 8 103 161 –283 1 –14<br />

Q3 2010 –4 4 112 262 –58 –14 302<br />

Q2 2010 12 8 106 215 –151 28 217<br />

Q1 2010 16 8 85 212 –103 23 242<br />

1) Die segmentierten Ergebnisse 2010 werden in einer Pro-forma-Rechnung dargestellt, die Differenz zum Gesamtergebnis der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> wird in der Spalte Anpassungsdifferenzen gezeigt<br />

und betrifft im Wesentlichen den Verkauf der UniCredit CAIB AG und der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Global Information Services GmbH.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 163


Konzernabschluss nach IFRS<br />

D – Segmentberichterstattung (FoRtSEtzunG)<br />

164 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

PriVatKuNdeN,<br />

KleiN- uNd<br />

mittelBetrieBe<br />

(PKmB)<br />

PriVate<br />

BaNKiNg<br />

CorPorate &<br />

iNVestmeNt<br />

BaNKiNg (CiB)<br />

ZeNtraluNd<br />

osteuroPa<br />

(Cee)<br />

CorPorate<br />

CeNter<br />

aNPassuNgs-<br />

differeNZeN 1)<br />

BaNK austria<br />

gruPPe<br />

risikogewichtete aktiva (rWa) Q4 2011 12.622 450 23.486 83.939 3.962 – 124.459<br />

(durchschnitt) Q3 2011 13.085 447 24.156 82.553 4.217 – 124.459<br />

Q2 2011 12.513 491 25.211 80.708 4.694 – 123.616<br />

Q1 2011 14.429 548 26.334 78.778 4.749 137 124.976<br />

Q4 2010 17.374 552 26.619 77.718 5.079 166 127.508<br />

Q3 2010 16.046 556 27.118 77.120 5.385 42 126.267<br />

Q2 2010 13.079 534 27.037 75.210 5.107 1.480 122.446<br />

Q1 2010 10.840 497 28.156 70.856 5.226 1.352 116.927<br />

Durchschnittliches Eigenkapital 2) Q4 2011 801 134 2.128 12.343 1.555 – 16.961<br />

Q3 2011 1.255 139 2.004 11.935 1.932 – 17.265<br />

Q2 2011 1.194 125 2.167 11.828 2.381 – 17.694<br />

Q1 2011 1.298 128 2.386 11.620 2.064 – 17.496<br />

Q4 2010 768 118 2.232 11.287 3.025 14 17.444<br />

Q3 2010 748 125 2.068 11.088 3.520 14 17.562<br />

Q2 2010 745 128 2.167 10.878 3.384 14 17.316<br />

Q1 2010 754 119 1.785 10.856 2.121 – 15.635<br />

Aufwand/Ertrag-Koeffizient Q4 2011 80,8 59,5 35,8 47,7 n.a. n.a. 58,3<br />

(Cost/Income-Ratio) in % Q3 2011 77,9 67,4 37,7 45,2 n.a. n.a. 55,7<br />

Q2 2011 78,4 73,4 36,5 47,1 n.a. n.a. 56,8<br />

Q1 2011 72,1 70,9 32,7 45,9 n.a. n.a. 52,8<br />

Q4 2010 77,0 70,5 31,1 45,9 n.a. n.a. 54,3<br />

Q3 2010 77,7 82,8 35,2 43,5 n.a. n.a. 51,8<br />

Q2 2010 70,2 68,6 31,7 45,7 n.a. n.a. 48,2<br />

Q1 2010 71,2 69,0 36,0 46,5 n.a. n.a. 53,7<br />

Kreditrisiko in % Q4 2011 1,6 n.a. 7,2 36,4 n.a. n.a. 26,9<br />

vom Zinsüberschuss 3) Q3 2011 30,4 n.a. 17,0 29,8 n.a. n.a. 28,0<br />

Q2 2011 26,2 n.a. 16,2 30,1 n.a. n.a. 28,0<br />

Q1 2011 30,6 n.a. 21,0 33,4 n.a. n.a. 31,9<br />

Q4 2010 32,7 n.a. 8,1 54,6 n.a. n.a. 44,3<br />

Q3 2010 39,1 n.a. 6,3 39,5 n.a. n.a. 34,5<br />

Q2 2010 38,5 n.a. 27,5 39,1 n.a. n.a. 38,6<br />

Q1 2010 38,6 n.a. 27,0 40,2 n.a. n.a. 39,3<br />

1) Die segmentierten Ergebnisse 2010 werden in einer Pro-forma-Rechnung dargestellt, die Differenz zum Gesamtergebnis der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> wird in der Spalte Anpassungsdifferenzen gezeigt<br />

und betrifft im Wesentlichen den Verkauf der UniCredit CAIB AG und der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Global Information Services GmbH.<br />

2) Summe aus IFRS-Kapital für die der jeweiligen Division zugeteilten Tochtergesellschaften und standardisiertem Kapital für den Rest der jeweiligen Division. Die Differenz zum konsolidierten<br />

Eigenkapital der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe wird im Corporate Center ausgewiesen. Ab 2011 erfolgt die Kapitalallokation auf Basis der tatsächlichen risikogewichteten Aktiva des Vorquartals (bis<br />

2010 auf Basis der budgetierten RWA).<br />

3) Kreditrisiko in % vom Zinsüberschuss: Verhältnis von Kreditrisikoaufwand zur Summe aus Nettozinsertrag, Dividenden und ähnlichen Erträgen aus At-equity-Beteiligungen<br />

n.a. = nicht aussagekräftig


E – Risikobericht<br />

E.1 – Management des Gesamtbankrisikos inkl. Basel 2 168<br />

E.2 – Marktrisiken 170<br />

E.3 – Liquiditätsrisiken 176<br />

E.4 – Counterparty-Risiken 177<br />

E.5 – Länderrisiko und souveränes Risiko 178<br />

E.6 – Kreditrisiken 180<br />

E.7 – Operationale Risiken 186<br />

E.8 – Geschäftsrisiken 187<br />

E.9 – Beteiligung- und Immobilienrisiken 187<br />

E.10 – Rechtsrisiken 187<br />

E.11 – Berichterstattung über wesentliche Merkmale des<br />

internen Kontroll- und Risikomanagementsystems<br />

in Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess 189<br />

E.12 – Informationen zum Gesellschafterausschluss 190<br />

E.13 – Derivatives Geschäftsvolumen 191<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 167


Konzernabschluss nach IFRS<br />

E – Risikobericht (FoRtSEtzunG)<br />

E.1 – Management des Gesamtbankrisikos inkl. Basel 2<br />

Die UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG identifiziert, misst, überwacht und steuert alle Risiken der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe. In Wahrnehmung dieser Aufgabe<br />

arbeitet sie aufgrund der bestehenden Gruppenstruktur mit den Risikoüberwachungs- und -steuerungseinheiten der UniCredit eng zusammen.<br />

Die UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG unterstützt dabei die laufenden Projekte der UniCredit, die die Einrichtung gruppenweit einheitlicher Verfahren und<br />

Prozesse im Risikocontrolling zum Ziel haben.<br />

Bei den Überwachungs- und Steuerungsprozessen im Risikomanagement unterscheidet die UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG zwischen Marktrisiken, Liquiditätsrisiken,<br />

Counterparty-Risiken, Kreditrisiken, operationalen Risiken, Geschäftsrisiken und Beteiligungs- und Immobilienrisiken.<br />

Der Vorstand entscheidet über die Risikopolitik und genehmigt die Grundsätze des Risikomanagements, die Festlegung von Limiten für alle relevanten<br />

Risiken sowie die Verfahren zur Überwachung der Risiken.<br />

Bei der Erfüllung dieser Aufgaben wird der Vorstand durch spezifische Komitees und unabhängige Risikomanagementeinheiten unterstützt. Die zentral<br />

organisierten Risikomanagementaktivitäten der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG sind in einer Vorstandsdivision beim Chief Risk Officer (CRO) zusammengefasst:<br />

Die sekundären Kreditentscheidungen werden für Firmenkunden in den Ressorts CIB Credit Operations, CEE Credit Operations bzw. Market Risk<br />

und für Privat- und Gewerbekunden im Ressort Risk Management Family & SME <strong>Bank</strong>ing (+PB) getroffen. Die Betreuung von Sanierungsfällen erfolgt<br />

im Ressort Special Credit <strong>Austria</strong> und CEE Credit Operations. Unterstützt werden diese Einheiten durch das Ressort Strategic Risk Management &<br />

Control. Die Kreditrisikosteuerung der CEE-Einheiten erfolgt durch die Ressorts CEE Risk Control und CEE Credit Operations. Das aktive Kreditportfolio<br />

Management (Credit Treasury) ist dem Chief Financial Officer (CFO) direkt unterstellt.<br />

Divisionsübergreifende Steuerung<br />

Das Management der Bilanzstrukturpositionen, ressort-übergreifende Steuerungsfragen zwischen Vertrieb und Gesamtbanksteuerung sowie Überblicke<br />

über die Ergebnisse des Kreditportfoliomodells sowie Berichte zum ökonomischen Risikokapital (Säule II) erfolgen im Rahmen des Asset/Liability Committee<br />

(„ALCO “). Die Steuerung des Liquiditätsrisikos erfolgt in einem eigens etablierten Gremium, das seit 2008 eingerichtet ist und wöchentlich die<br />

aktuellen Liquiditätsthemen behandelt. Dazu zählen insbesondere operative Aspekte der Liquiditätssteuerung inklusive laufende Marktbeobachtung,<br />

Einhaltung der Liquidity Policy, wobei hier auch die CEE-Töchterbanken in die Betrachtung einbezogen werden – die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> fungiert hier als sogenanntes<br />

Regional Liquidity Center der UniCredit Group. Die Steuerung der Marktrisiken wird durch das wöchentlich stattfindende Marktrisikokomitee<br />

(„MACO“) sicher gestellt. Dieses widmet sich der kurzfristigen Geschäftssteuerung im Hinblick auf die Darstellung und Diskussion der Risiko-/Ertragssituation<br />

des Markets & Investment <strong>Bank</strong>ing sowie Limitadaptionen, Produktgenehmigungen oder Positionierungsentscheidungen. In diesem Komitee<br />

werden auch die Rahmenbedingungen und Limite für die Tochterbanken festgelegt. Die Beurteilung von Adressrisiken wird im Kreditkomitee vorgenommen.<br />

Die operationalen Risken werden im quartalsweise stattfindenden OpRisk Komitee gesteuert. Die Steuerung des Counterparty-Risikos aus<br />

Derivatgeschäften erfolgt im Derivative Committee („DECO“). Dabei werden sowohl die klassischen Kreditrisikoaspekte wie auch die Reputationsrisikoaspekte<br />

im Geschäft mit Kunden behandelt.<br />

Der Vorstand der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG legt zumindest einmal jährlich in Abstimmung und Koordination mit der UniCredit Group die Risikolimite für<br />

die Marktrisikoaktivitäten der gesamten <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe fest. Das wöchentlich tagende MACO entscheidet auf der operativen Ebene über die<br />

entsprechenden Limitfestsetzungen und analysiert die Risiko- und Ertragslage der Markets & Investment <strong>Bank</strong>ing-Einheiten. Das ALCO analysiert und<br />

entscheidet im Hinblick auf die im engen Zusammenhang mit dem Kundengeschäft stehende Geschäftstätigkeit (insbesondere Bilanzstruktur sowie<br />

Steuerungsfragen zwischen Vertrieb und Gesamtbanksteuerung). Über die Beschlüsse und Ergebnisse dieser Gremien wird unmittelbar an den Gesamtvorstand<br />

der <strong>Bank</strong> berichtet. Das von den anderen Divisionen bis zur Vorstandsebene getrennte und unabhängige Risikomanagement erstellt die<br />

entsprechenden Analysen und überwacht die Limiteinhaltung.<br />

Im April 2011 wurde das UniCredit Group-weite Marktrisiko Modell IMOD regulatorisch abgenommen und hat nunmehr das langjährige UCBA Modell<br />

auch hinsichtlich Berechnung der regulatorischen Eigenmittel abgelöst. Die Modelle für Stressed VaR und Incremental Risk Charge (IRC) wurden ebenfalls<br />

2011 regulatorisch abgenommen und werden seit Dezember für die Berechnung der Eigenmittel im Handelsbuch verwendet.<br />

Die Steuerung der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe erfolgt nach den Prinzipien des Value-Based-Managements. Im Rahmen dessen wird in der Geschäfts- bzw.<br />

Kundenkalkulation (Mikrosteuerung) ein Verzinsungsanspruch auf das Capital employed (= eingesetztes Kapital) verrechnet.<br />

Gem. § 39 BWG soll über die Erfüllung der regulatorischen Kapitalvorschriften hinaus das ökonomische Risikokapital (Säule II) das institutsspezifische<br />

Risikoprofil umfassender und einheitlicher abbilden. Diese unerwarteten Verluste werden für einen Betrachtungszeitraum von einem Jahr mit einer<br />

Aussagesicherheit von 99,97% (Konfidenzintervall) ermittelt.<br />

In der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe wird das ökonomische Kapital für alle angeführten Risikoarten (Kreditrisiko, Marktrisiko, operationales Risiko, Geschäftsrisiko,<br />

Beteiligungsrisiko, Immobilienrisiko) mit einer Value-at-Risk-Methodik berechnet bzw. geplant und im Konzept der Risk Taking Capacity den<br />

verfügbaren Available Financial Resources gegenüber gestellt und laufend überwacht. Die Einbeziehung der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe in die Risikoüberwachung<br />

und -steuerung der gesamten UniCredit Group erfolgt auf regelmäßiger Basis und garantiert eine gesamthafte Steuerung des gemeinsamen<br />

Konzerns.<br />

168 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>


Aktueller Stand der Anwendung des auf internen Ratings basierenden Ansatzes (IRB-Ansatz)<br />

für das Kreditrisiko in der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe<br />

Die UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG wendet seit März 2008 den auf internen Ratings basierenden Ansatz mit eigenen Schätzungen der Verlustquote bei<br />

Ausfall und der Umrechnungsfaktoren für den Großteil ihres Kreditportfolios an (Advanced IRB-Ansatz).<br />

Die Einführung diverser weiterer gruppenweiter Modelle sowie die laufende Verfeinerung und Weiterentwicklung lokaler Modelle ist geplant.<br />

Die <strong>Bank</strong> of Italy als Home Supervisor der UniCredit Group ist für sämtliche Bewilligungen auf Gruppenebene zuständig, wobei für die lokalen Themen<br />

in den Legal Entities und für die lokalen Vor-Ort-Prüfungen die lokalen Aufsichten verantwortlich sind und die Themenstellungen in enger Kooperation<br />

zwischen Home- und Host-Regulatoren (College of Supervisors) abgearbeitet werden.<br />

Da es sich bei der Umsetzung des Advanced IRB-Ansatzes um ein konzernweites Programm handelt, hat die UniCredit die führende Rolle in Bezug auf<br />

gruppenweite Themen und Entscheidungen übernommen, genauso wie für die Entwicklung von gruppenweiten Modellen. So wurden gruppenweit<br />

homogene Portfolien definiert, für die gruppenweit einheitliche Ratingsysteme eingesetzt werden, wie beispielsweise für Länder, <strong>Bank</strong>en und multinationale<br />

Firmen.<br />

Ein wichtiges Instrument für eine zielorientierte konzerneinheitliche Implementierung, die einerseits die Erfüllung der teilweise unterschiedlichen lokalen<br />

gesetzlichen Anforderungen und andererseits die Wahrung von Gruppeninteressen gewährleisten soll, sind Gruppenstandards, die von der UCG-Holding<br />

in Zusammenarbeit mit den wichtigsten IRB-Legal Entities großteils bereits erarbeitet und beschlossen wurden, jedoch auch weiterhin sukzessive erweitert<br />

bzw. ergänzt werden.<br />

Diese Gruppenstandards werden weiterhin schrittweise in alle Geschäftsbereiche sowie alle Konzerneinheiten sowohl aus prozessualer als auch<br />

aus organisatorischer Sicht integriert, wobei insbesondere auch lokale Besonderheiten und gesetzliche Vorgaben bei der Sicherstellung der Basel 2<br />

Compliance zu berücksichtigen sind.<br />

Inlandstöchter<br />

Sämtliche Inlandstöchter der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG wenden seit 2008 den Standardansatz an, wobei aus heutiger Sicht aus Materialitätsgründen<br />

nicht geplant ist, auf einen der IRB-Ansätze umzusteigen.<br />

CEE-Töchter<br />

Die CEE-Töchter wenden seit Anfang 2008 den Standardansatz für das Kreditrisiko an. Basierend auf einem detaillierten Roll-out-Plan ist auch für die<br />

meisten dieser Töchter der Advanced IRB-Ansatz geplant, womit der Gruppenentscheidung für den Advanced IRB-Ansatz Rechnung getragen wird.<br />

Gemäß dieses an die involvierten Aufsichten kommunizierten Roll-out-Plans erfolgt eine phasenweise Umsetzung des A-IRB-Ansatzes in den relevanten<br />

CEE-Töchtern. Die meisten Töchter starten mit dem Foundation IRB-Ansatz (F-IRB).<br />

Im Zuge des grenzüberschreitenden Bewilligungsverfahrens fanden daher im Jahr 2010 in einer ersten Gruppe von CEE-Töchtern die aufsichtsrechtlichen<br />

IRB-Prüfungen statt. Für die CEE-Töchter UniCredit Bulbank AD, UniCredit <strong>Bank</strong> Czech Republic, a.s. und UniCredit <strong>Bank</strong> Slovenija d.d. wurde per<br />

01.01.2011 und für die UniCredit <strong>Bank</strong> Hungary Zrt. per 01.07.2011.die Anwendung des F-IRB Ansatzes bewilligt. Für das Jahr 2012 werden weitere<br />

Bewilligungen für die Anwendung des F-IRB Ansatzes in den CEE-Töchtern UniCredit Tiriac <strong>Bank</strong> S.A. und UniCredit <strong>Bank</strong> Slovakia a.s. erwartet.<br />

Aktueller Stand der Anwendung des AMA-Ansatzes für das operationale Risiko<br />

in der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe<br />

Die UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG wendet seit Anfang 2008 den Advanced Measurement Approach (AMA-Ansatz) an.<br />

Inlandstöchter<br />

Im Bereich des Operationalen Risikos wendet die Schoellerbank seit 2009 den AMA-Ansatz an.<br />

CEE-Töchter<br />

Im Bereich des Operationalen Risikos besteht im Berichtszeitraum die Bewilligung zur Anwendung des AMA-Ansatzes für die Tochterbanken in<br />

Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien, Kroatien, Bulgarien und Rumänien. Für die nächsten Jahre werden sich die AMA-Vorbereitungen auf<br />

ZAO UniCredit <strong>Bank</strong> Russia, Yapı ve Kredi <strong>Bank</strong>asi AS sowie UniCredit <strong>Bank</strong> Serbia JSC konzentrieren.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 169


Konzernabschluss nach IFRS<br />

E – Risikobericht (FoRtSEtzunG)<br />

Umsetzung der Offenlegungsbestimmungen gemäß §§ 26 und 26a BWG<br />

(Laufende offenlegung bezüglich organisationsstruktur, Risikomanagement und Risikokapitalsituation gem. §§ 2 bis 15 offV)<br />

Innerhalb der UniCredit Group erfolgt eine gesamthafte Offenlegung (im Rahmen der Pillar 3 Offenlegungsanforderungen) durch die Muttergesellschaft<br />

UniCredit auf ihrer Website auf Grundlage der konsolidierten Finanzlage in ihrer Funktion als EWR-Mutterkreditinstitut der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>. Die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

ist eine bedeutende Tochtergesellschaft im Sinne von § 26 Abs. 4 BWG und legt demgemäß ihre Eigenmittelstruktur (§ 4 OffV) sowie ihr Mindesteigenmittelerfordernis<br />

(§ 5 OffV) offen; weiters erfolgt eine Offenlegung hinsichtlich der Verwendung eigener Schätzungen für Volatilitätsanpassungen (umfassende<br />

Methode) im Rahmen der kreditrisikomindernden Techniken zur Berücksichtigung finanzieller Sicherheiten im Sinne von § 17 OffV gemäß der<br />

erhaltenen Genehmigung seitens der Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA).<br />

Die Offenlegung der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> ist auf ihrer Website (www.bankaustria.at) unter Investor Relations/Basel II Offenlegung Pillar 3 auffindbar.<br />

Aktueller Stand der Basel 2.5/ Basel 3-umsetzung in der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe<br />

Marktrisiko Handelsbuch:<br />

Die hinsichtlich ihrer Erstanwendung auf Ende 2011 verschobenen adaptierten EU-Regeln für die sogenannte Kapitaladäquanzrichtlinie (CRD III) haben<br />

deutlich strengere Eigenmittelerfordernisse für europäische <strong>Bank</strong>en gebracht. Für das Handelsbuch betrifft dies im Wesentlichen die neuen Konzepte<br />

Stressed VaR, Incremental Risk Charge sowie die neuen Erfordernisse im Hinblick auf strukturierte Verbriefungen (letztere werden mangels entsprechender<br />

Positionen im Handelsbuch in der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> nicht angewendet.). Erstmals per Jahresende 2011 wurden daher für die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

Gruppe auch die Eigenmittelerfordernisse für die Konzepte Stressed VaR und Incremental Risk Charge (IRC) im Rahmen des Marktrisikos berechnet und<br />

abgedeckt. Ein Reporting dieser neuen Parameter wurde im wöchentlich tagenden MACO eingerichtet. Darüber hinaus wurden für die relevanten Risk-<br />

Taker in der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe separate IRC Limite eingeführt. Zudem wurde auf globaler Ebene neben den detaillierten VaR-Limiten auch ein S-VaR<br />

Limit für das regulatorische Handelsbuch implementiert.<br />

Counterparty-Risiko:<br />

Auch auf dem Gebiet des Counterparty Credit Risks wird es zu Änderungen kommen, die aus heutiger Sicht bis Ende 2012 umgesetzt werden müssen.<br />

Als wesentliche Neuerungen können erwähnt werden die Berechnung eines sogenannten Stressed Counterparty Exposures, etwa vergleichbar mit dem<br />

Stressed VaR im Marktrisiko. Darüber hinaus kommt die Marktrisikounterlegung für die Credit Valuation Adjustments (CVA market risk charge), strengere<br />

Standards beim Collateral Managment und Margining. Die Behandlung von zentralen Clearingstellen, sogenannten Central Counterparties wird ebenfalls<br />

in den Vorschlägen des Basler Komitees geregelt bzw. sind in der nun vorliegen CAD IV im Jahresverlauf 2012 weiter detailliert worden.Dies gilt beispielsweise<br />

für die Durchführung von Stress-Analysen und der regelmäßigen Überprüfung der Modellgüte im Rahmen des sogenannten „Backtestings“.<br />

Liquidität:<br />

Basel 3 schreibt im kurzfristigen Laufzeitbereich (Liquidity Coverage Ratio = 100%) sowie im strukturellen Bereich (NSFR = 1) Liquiditätsnormen unter<br />

Stressbedingungen vor. Obwohl diese Regulative erst ab 2015 bzw. 2018 verpflichtend einzuhalten sein werden, hat die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> die notwendigen<br />

Erweiterungen im Liquiditäts-Monitoring System im Lauf von 2011 vorgenommen und diese neuen aufsichtsrechtlichen Normen in den laufenden<br />

Management-Informationsprozess integriert.<br />

E.2 – Marktrisiken<br />

Das Marktrisikomanagement umfasst alle Aktivitäten im Zusammenhang mit unseren Markets & Investment <strong>Bank</strong>ing-Tätigkeiten und dem Bilanzstrukturmanagement<br />

in Wien und in den Töchtern der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>. Dabei werden die Risikopositionen auf zumindest täglicher Basis aggregiert, vom<br />

unabhängigen Risikomanagement analysiert und den vom Vorstand und von den von ihm eingesetzten Gremien (wie z.B. dem „MACO“) festgesetzten<br />

Risikolimiten gegenübergestellt. Das Marktrisikomanagement der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> umfasst dabei die laufende Berichterstattung über die Risikoposition,<br />

die Limitausnutzung sowie die tägliche Ergebnisdarstellung aller marktrisikobehafteter Positionen. Die in der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> bestehenden Positionen sind<br />

Großteils dem <strong>Bank</strong>buch zuzuordnen, da die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> die dem Handelsbuch zuzurechnenden Positionen im Jahresverlauf 2012 bewusst weiter reduziert<br />

hat. Die Marktrisiken des <strong>Bank</strong>buches spielen auch in anderen Divisionen eine bedeutende Rolle (hier sind insbesondere die CEE-Töchterbanken<br />

zu nennen). Die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> wendet für alle Marktrisikopositionen ein gruppenweit einheitliches Risikomanagementverfahren an, das aggregiert und<br />

für die einzelnen Handelsbereiche die wesentlichen Risikoparameter täglich zur Verfügung stellt. Neben dem Value-at-Risk (VaR) kommt dabei den<br />

stress-orientierten Sensitivitäts- und Positionslimiten eine gleichrangige Bedeutung zu. Ergänzt wird das Limitsystem durch Loss-Warning- und Stress-<br />

Warning-Levels.<br />

Im April 2011 hat die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> von den österreichischen Aufsichtsbehörden die Genehmigung erhalten das neue UniCredit Group-weite Modell<br />

(„IMOD“) für Zwecke der Marktrisikobegrenzung anzuwenden. Seit Ende April 2011 wird das neue Modell für die Meldung der regulatorischen Eigenkapitalerfordernisse<br />

angewandt.<br />

Das neue Modell basiert auf historischer Simulation mit einem Marktdatenzeitfenster für die Szenariogenerierung von 500 Tagen und wird nunmehr in<br />

vielen Töchtern der UniCredit Group einheitlich angewendet. Das Modell wird in der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> vom Bereich „Market Risk and Risk Integration“ angewendet<br />

und in Kooperation mit der UniCredit Holding kontinuierlich weiterentwickelt. Die laufende Weiterentwicklung umfasst u.a. die Überprüfung des<br />

Modells im Rahmen des Backtesting, die Integration neuer Produkte, die Umsetzung von Anforderungen des Vorstandes und des Marktrisikokomitees<br />

sowie die Anpassung an allgemeine Marktentwicklungen.<br />

170 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>


Im Jahr 2011 wurden die neuen CRD III Vorschriften für das Handelsbuch in Kooperation mit der UniCredit in der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> umgesetzt. Darunter fällt<br />

im Wesentlichen die Implementierung von „Stressed VaR“ und „IRC“ (Incremental Risk Charge) in der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe. Die diesbezügliche regulatorische<br />

Abnahme vom Kollegium der Regulatoren (Italien, Deutschland und Österreich) erfolgte im Dezember 2011. Per Ende 2011 sind die Werte für<br />

„Stressed VaR“ und „IRC“ in der regulatorischen Meldung inkludiert.<br />

Bezüglich der Einführung neuer Produkte im Bereich Marktrisiko ist ein Produkteinführungsprozess etabliert, im Rahmen dessen das Risikomanagement<br />

bei der Produktgenehmigung entscheidend mitwirkt. Im Zuge der Genehmigung des neuen Modells durch das Kollegium der Regulatoren (Italien,<br />

Deutschland und Österreich) im April 2011 wurde ein Multiplikator von 3.5 festgesetzt, der somit in die Berechnung des Eigenmittelerfordernisses eingeht.<br />

Das neue Modell wird dabei wie bisher für die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> als auch für die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>-Gruppe verwendet. Das Risikomodell umfasst alle wesentlichen<br />

Risikokategorien: Zins- und Aktienrisiko (jeweils allgemeines und spezifisches Risiko), Fremdwährungsrisiko und Warenpositionsrisiko. Der Standardrisikobericht,<br />

der im wöchentlichen MACO präsentiert wird, umfasst neben den VaR-Werten auch (Stress)-Sensitivitäten sowie die Ausnützungen im<br />

Bereich IRC und S-VaR (beides für die regulatorischen Handelsbücher). Die Informationen an das MACO/ALCO und den Vorstand werden darüber hinaus<br />

durch regelmäßige und anlassbezogene Stressrechnungen ergänzt. Sogenannte Makro-Szenarien zeigen Bedrohungsbilder globaler Entwicklungen mit<br />

den Detailauswirkungen in den jeweiligen Risikokategorien während Stress-Sensitivitäten einzelner Risikofaktoren oder Risikofaktorgruppen die Bedrohungspotenziale<br />

in Teilmarktsegmenten darstellen. Bei Stress-Szenarien werden untypisch hohe Schwankungen der einzelnen Marktrisikoparameter<br />

unterstellt und es wird untersucht, wie sich diese Schwankungen und ein Aussetzen der Liquidität in einzelnen Produkten und Risikofaktoren auf die Ergebnissituation<br />

der <strong>Bank</strong> auswirken. Die unterstellten Schwankungen sind von Währung, Region, Liquidität und Bonität abhängig und werden diskretionär<br />

vom Bereich „Market Risk“ nach Rücksprache mit den jeweiligen Experten in anderen <strong>Bank</strong>bereichen (wie z.B. Research, Handel, Market Risk UC Holding)<br />

festgesetzt. Ein Beispiel für ein Szenario, das auch seitens der UC Holding gruppenweit angewendet wird, ist das „Wide Spread Contagion“ Szenario.<br />

Neben den Ergebnissen des Risikomodells werden auf täglicher Basis auch die Ertragszahlen der Marktrisikoaktivitäten ermittelt und kommuniziert.<br />

Sie werden im Zeitverlauf dargestellt und den aktuellen Budgets gegenübergestellt. Die Berichterstattung umfasst einerseits die im Rahmen des IFRS-Abschlusses<br />

ergebniswirksamen Komponenten, aber auch die volle Mark-to-market-Bewertung aller Investmentpositionen unabhängig von ihrer Darstellung<br />

im IFRS-Abschluss („Total Return“). Die Ergebnisse stehen den Handels- und Risikomanagementeinheiten der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> detailliert nach Portfolio, GuV-<br />

Position und Währung über die zugriffsgeschützte Intranetapplikation „ERCONIS“ laufend zur Verfügung. Die regulatorischen Ansätze im Handelsbuch zum<br />

Thema „Prudent Valuation“ werden maßgeblich durch das „Market Risk“ umgesetzt und ebenso laufend in Kooperation mit der UniCredit Group weiter<br />

entwickelt wie das Thema „Independent Price Verification“, das gruppenweit harmonisierte Bewertungsprozesse und -prüfroutinen etabliert.<br />

Zur vollständigen und systematischen Überprüfung der Marktgerechtigkeit der von der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> abgeschlossenen Handelsgeschäfte wird in Wien<br />

das eigenentwickelte System „MARCONIS“ eingesetzt. Der Anwendungsbereich wurde abermals ausgeweitet, womit dieses Tool nun in allen CEE-Tochterbanken<br />

mit Marktrisikoaktivitäten im Einsatz ist. Seit 2010 wurde das System MARCONIS um ein weiteres Modul ergänzt und auch im Hinblick auf<br />

das Thema „Price Transparency“ genutzt (Bestimmung von Minimum-Margen und maximalen Hedge-Kosten für den Corporate-Treasury-Sales-Bereich).<br />

Die Grafik unten zeigt den 2011-VaR-Verlauf des neuen Marktrisikomodells, das seit Ende April 2011 auch für die regulatorische Meldung der Eigenkapitalerfordnisse<br />

betreffend Marktrisiko verwendet wird.<br />

„VaR“ der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe 2011 kalkuliert nach dem neuen Marktrisikomodell „IMOD“ (Mio €)<br />

–120<br />

–110<br />

–100<br />

–90<br />

–80<br />

–70<br />

–60<br />

–50<br />

–40<br />

–30<br />

–20<br />

–10 0<br />

IMOD-VaR<br />

Jän. 11 Feb. 11 März 11 April 11 Mai 11 Juni 11 Juli 11 Aug. 11 Sept. 11 Okt. 11 Nov. 11 Dez. 11<br />

IMOD-VaR Trading<br />

IMOD-VaR Limit scope<br />

Per Ende 2011 liegt somit das Marktrisiko der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe (oberste Linie) bei rund 90 Mio € (Konfidenzintervall 99%; 1 Tag Haltedauer).<br />

Der Rückgang im 1.Quartal 2011 ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass extreme Szenarios aus dem Zeitfenster (500 Tage) der historischen<br />

Simulationen gefallen sind. Der erneute Anstieg im 3. Quartal 2011 ist auf einen Anstieg der Credit-Spread-Volatilitäten (ausgelöst durch die Verschärfung<br />

der europäischen Staatsschuldenkrise) zurückzuführen. Das durch VaR-Limite gesteuerte Marktrisiko (an der roten mittleren Linie erkennbar) liegt<br />

zum Jahresende bei etwas unter 70 Mio €: Kredite an die öffentliche Hand in Form von Private Placements, das Aktienbankbuch, und Private Equity<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 171


Konzernabschluss nach IFRS<br />

E – Risikobericht (FoRtSEtzunG)<br />

sind hier exkludiert, weil diese nicht über VaR-Limite gesteuert werden. Der VaR des Handelbuches liegt zum Jahresende im Vergleich dazu unter<br />

3 Mio €. Das regulatorische Handelsbuch wurde im Laufe des Jahres sowohl in CEE als auch in der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG bewusst weiter reduziert.<br />

Der größte Anteil des Risikos der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe entfällt auf das Credit Spread- und Zinsrisiko. Andere Risikokategorien nehmen im Vergleich<br />

dazu eine deutlich untergeordnete Rolle ein. Commodity Risiken werden in der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe seit Jänner 2007 nur auf Back-to-back-Basis<br />

eingegangen.<br />

Die Risikopositionen der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe werden zusätzlich zum „VaR“ auf Basis von sensitivitätsorientierten Limiten begrenzt. Im Rahmen des<br />

täglichen Risikoreportings werden für eine große Anzahl an Portfolios detaillierte sogenannte „Trader-Reports“ erstellt, die allen Risk-Takern sowie dem<br />

jeweils verantwortlichen Senior Management über Intranet aktuell und historisch zur Verfügung gestellt werden. Diese Reports werden nunmehr durch<br />

die neue UniCredit Marktrisiko-Plattform ergänzt, die dem Handel und anderen Abteilungen Analysemöglichkeiten bis zur Einzelposition ermöglicht.<br />

Zum 31. Dezember 2011 hat sich die gesamte Zinsposition der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe („Trading“ und „Investment“) für die wesentlichen Währungen wie<br />

folgt zusammengesetzt (ausgewiesen werden Basis-Point-Values über 500 €):<br />

Basis-Point-Values der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe (in €)<br />

stiCHtag: 31.12.2011 JaHresdurCHsCHNitt, miN/maX<br />

1–3 3 moNate 1 JaHr üBer<br />

aBs. durCH-<br />

0–1 moNat moNate – 1 JaHr –5 JaHre 5 JaHre gesamt maXimum miNimum sCHNitt<br />

Europa EUR 84.952 –46.628 –88.129 –460.086 844.056 334.165 618.020 –509.959 333.163<br />

CHF –8.140 70.497 18.989 –35.772 –78.719 –33.145 26.084 –116.385 45.756<br />

GBP –1.595 1.971 13.083 5.782 1.613 20.854 50.458 –58.169 19.092<br />

NOK 192 102 672 212 4 1.183 1.243 –440 259<br />

Neue EU-Länder BGN 714 1.498 14.372 –31.644 –16.450 –31.510 –20.188 –37.485 28.686<br />

CZK –2.539 –21.893 –23.586 3.310 33.386 –11.320 72.897 –54.633 27.105<br />

HUF –2.347 612 13.871 –2.963 10.876 20.049 82.068 –31.119 26.739<br />

PLN –704 – 978 –248 –650 – –2.580 2.242 –10.851 1.057<br />

RON –741 –4.854 –10.083 –23.624 –10.794 –50.095 –46.889 –74.722 56.776<br />

HRK 1.905 –2.305 –5.742 –64.816 –21.298 – 92.256 –35.919 –128.518 74.270<br />

Zentral- und AZN 67 –64 –514 –2.535 –40 –3.086 –231 –3.958 2.011<br />

Osteuropa inkl. Türkei BAM –145 –816 –805 –1.684 –13.256 –16.706 1.803 –17.720 2.037<br />

KGS –17 –72 171 –1.273 – –1.191 – 94 –10.612 590<br />

KZT 1.531 –3.562 18.429 7.654 –65.893 –41.841 80.973 –103.352 24.563<br />

LTL –40 74 1.833 – – 1.867 2.040 –289 388<br />

LVL 106 –83 –5.557 –679 – –6.214 –1.545 –6.434 3.998<br />

RSD – 907 –1.008 –4.611 –2.199 –180 –8.904 18.507 –12.687 5.529<br />

RUB –446 –33.238 –63.279 61.132 –60.735 – 96.566 50.513 –258.255 93.120<br />

TRY –3.128 –30.967 –70.355 53.241 –249.852 –301.061 91.295 –367.654 180.271<br />

UAH 2.035 587 –19.746 –23.210 –6.407 –46.742 –26.392 –77.441 50.314<br />

Übersee entwickelt USD 1.086 –22.685 –120.349 307.082 –1.647.486 –1.482.352 –1.332.519 –1.951.624 1.628.979<br />

CAD 789 –718 8.196 4 – 8.271 16.613 –3.409 6.332<br />

AUD –169 218 5.089 1.332 – 6.470 9.253 397 3.780<br />

NZD 2 –2 107 – – 107 127 –5.385 1.221<br />

JPY –503 5.527 –1.220 –2.252 –3.570 –2.017 5.648 –10.253 2.984<br />

Übrige AED –35 – – – – –35 – –637 142<br />

XAU –7 534 1.753 – – 2.280 3.100 97 1.481<br />

ZAR –437 –17 9 – – –444 88 –11.015 3.492<br />

BPV


Analog zur Detailaufstellung der Basispunktpositionen im Zinsbereich, werden die Details im Credit-Spread-Bereich je Kurve und Laufzeitband im täglichen<br />

Reporting dargestellt.<br />

Credit Spread-Basis-Point-Values (CPVs) der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe (in €)<br />

JaHresdurCHsCHNitt, miN/maX<br />

CPVs seKtor maXimum miNimum aBs. durCHsCHNitt<br />

Sektoren Finanzbereich –1.906.260 –2.353.176 2.143.286<br />

ABS und MBS –374.143 –586.643 455.816<br />

Unternehmen Industrie – 904 –39.453 4.910<br />

Automobilbranche –1.410 –13.323 2.511<br />

Konsumgüter –3.213 –27.108 10.152<br />

Pharma-Industrie –41 –18.363 1.039<br />

Telekommunikation 8.406 –18.952 5.373<br />

Energie und Versorger –13.916 –41.432 22.271<br />

Übrige (z.B. Indizes) –17.867 –264.745 136.524<br />

Staatsanleihen Europäische Union und europäische Industriestaaten –1.222.070 –1.599.400 1.430.504<br />

bzw. Neue EU-Länder –879.162 –1.096.125 1.029.142<br />

staatsnahe Osteuropa/Emerging Markets –2.086.069 –2.420.979 2.268.368<br />

Wertpapiere Übersee entwickelt 4.744 –710 620<br />

Staatsnahe/Supranationale Organisationen –3.432 –10.785 5.671<br />

Kommunen/dt. Pfandbriefe –161.063 –222.959 184.474<br />

gesamt *) –5.788.160 –8.185.258 7.614.339<br />

*) Die jeweils ausgewiesenen Maximum/Minimum CPVs in den einzelnen Sektoren treten zu unterschiedlichen Zeitpunkten auf und sind daher nicht additiv in der Gesamtsumme abgebildet.<br />

Die Credit-Spread-Position der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe lag 2011 gemessen am Summen-Basis-Point-Value zwischen –5,8 und –8,2 Mio €. Im Jahresdurchschnitt<br />

hat sich die Long Position gegenüber dem Vorjahr um rund 1,3 Mio CPV erhöht. 1) Der Anstieg steht einerseits im Zusammenhang mit<br />

Intragroup-Fundingaktivitäten und ist andererseits auf eine Erhöhung der Sovereign-Position in CEE (vor allem Türkei) zurückzuführen. Insgesamt ist<br />

der Großteil der Credit-Spread-Position weiterhin Staatsanleihen sowie staatsnahen Wertpapieren zuzuordnen, gefolgt von Financials, die Intragroup-<br />

Funding Bond Positionen beinhalten. Das Exposure in Corporates ist im Vergleich dazu sehr gering. Die Positionen im Bereich Asset Backed Securities<br />

(ABS) und Mortgage Backed Securities (MBS) wurden 2011 primär durch Tilgungen weiter abgebaut. Auch der durchschnittliche CPV hat sich erneut in<br />

diesem Bereich reduziert. Das ABS-Buch zeigte 2011 eine leicht positive Entwicklung in Bezug auf das Total-Return-Gesamtjahresergebnis. Gemessen<br />

am Tilgungsverhalten ist 2011 das gesamte ABS/MBS-Buch als „performing“ zu klassifizieren.<br />

Eigenmittelunterlegung für das Marktrisiko<br />

Das Risikomodell der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> wird entsprechend den bankaufsichtsrechtlichen Vorschriften einem laufenden Backtestingverfahren unterzogen.<br />

Die Anzahl der sogenannten Backtestingüberschreitungen (negative Bewertungsveränderung größer als Modellergebnis) liegt seit Einführung des<br />

Modells im sogenannten „grünen Bereich“, womit keine Anpassung des Multiplikators erforderlich ist. Im Jahre 2011 kam es zu keiner negativen<br />

Backtestingüberschreitung. Vom 8. auf den 9. August gab es eine positive Backtesting-Überschreitung die aufgrund einer deutlichen Abwertung der<br />

Rubels gegenüber dem Euro verursacht wurde. Hedge-Geschäfte, die diese Abwertung des Rubels absichern, haben dadurch entsprechend an Wert<br />

gewonnen. Die Backtesting-Ergebnisse bestätigen somit die Treffsicherheit und Zuverlässigkeit beider Modelle.<br />

1) Wie im Vorjahr werden die Bonds, die einem Kreditgenehmigungsprozess unterliegen, in dieser Summe nicht dargestellt (knapp –1,3 Mio CPV).<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 173


Konzernabschluss nach IFRS<br />

E – Risikobericht (FoRtSEtzunG)<br />

Die Grafik unten stellt den Backtestingverlauf des regulatorischen Handelsbuches auf Basis von Clean Hypothetical Backtesting dar:<br />

174 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

Backtestingergebnisse des regulatorischen Handelsbuches 2011 (Mio €)<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

–5<br />

–10<br />

–15<br />

–20<br />

Jän. 11 Feb. 11 März 11 April 11 Mai 11 Juni 11 Juli 11 Aug. 11 Sept. 11 Okt. 11 Nov. 11 Dez. 11<br />

IMOD-VaR mirrored<br />

Hyp P&L<br />

new IMOD-VaR<br />

Für die Zwecke der Eigenmittelunterlegung wird seit April 2011 das neue Modell herangezogen. Die Parameter zu diesem Zweck sind 10 Tage Haltedauer,<br />

Konfidenzniveau von 99%, sowie ein Multiplikator von 3,5. Dies führt per 30.12.2011 zu einem Eigenmittelerfordernis von 61,4 Mio €.<br />

Aus dem Titel „Stressed-VaR“ (SVaR) und „Incremental Risk charge“ (IRC) ergeben für die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe folgende Eigenmittelerfordernisse:<br />

159,4 Mio € für S-VaR und 88,0 Mio € für IRC.<br />

Marktrisikomanagement in CEE<br />

Das Marktrisikomanagement der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> umfasst sowohl die Aktivitäten in Wien als auch die Positionen in unseren Töchtern, insbesondere in<br />

Zentral- und Osteuropa. Diese Einheiten verfügen über ein lokales Risikomanagement mit fachlicher Berichtslinie an das Risikomanagement in der<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG. Einheitliche Prozesse, Methoden, Regelwerke und Limitsysteme stellen ein gruppenweit konsistentes Risikomanagement sicher, das<br />

gleichzeitig lokale Marktgegebenheiten berücksichtigt.<br />

In den wichtigsten Einheiten (Tschechien, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Bulgarien; Russland, Türkei) ist das Risikomodell („IMOD“) vor Ort implementiert,<br />

den übrigen Einheiten wird ein täglicher Risikoreport zentral zur Verfügung gestellt und alle Einheiten haben darüber hinaus ebenfalls technischen<br />

Zugriff auf die zentrale Marktrisikoplattform.<br />

Die Ablöse des bisherigen Internen Modells Norisk durch die Gruppenapplikation IMOD bedingt auch formalrechtliche Abnahme des Systems durch<br />

die <strong>Bank</strong>aufsichtsbehörden in den wichtigsten CEE-Ländern. Dieser Abnahme-Prozess wird für die Länder Tschechien, Slowakei und Ungarn bis 2013<br />

umgesetzt; die übrigen relevanten Tochterbanken werden die Modellabnahme ab 2014 absolvieren.<br />

Positions- und Bilanzstrukturanalysen sind über das gruppenweite Web-Tool „ALMRisk“ für alle <strong>Bank</strong>en in der Gruppe verfügbar. Auch das gesamte<br />

Liquiditätsmonitoring beruht auf diesem Instrument.<br />

Die Web-Applikation „ERCONIS“ zeichnet das tägliche Geschäftsergebnis der Treasury-Aktivitäten in CEE auf. In die Performance-Messung der Töchter<br />

wird im Sinne eines „Total Return“-Ansatzes neben den dokumentären Erträgen auch das Bewertungsergebnis des Investment-Bereichs inkludiert.<br />

20000000<br />

15000000<br />

10000000<br />

5000000<br />

0<br />

-5000000<br />

-10000000<br />

-15000000<br />

-20000000<br />

Zur Vermeidung von Risikokonzentrationen in der Marktrisikoposition vor allem in marktengen Situationen sind in den Töchtern neben den Value-at-<br />

Risk-Limiten auch Positionslimite für Fremdwährungs-, Zins- und Aktienrisiko implementiert, die täglich überwacht werden. Das Monitoring der Ertragsdynamik<br />

der Töchter mittels Stop-Loss-Limiten zeigt die Akkumulation von Positionsverlusten frühzeitig auf.<br />

Diese zeitnahe und kontinuierliche Analyse von Marktrisiko und Ertrag ermöglicht eine integrierte Risk-Return-Steuerung der Treasury-Einheiten in den<br />

Töchtern.


Value-at-Risk der <strong>Bank</strong>en in CEE (Mio €)<br />

Var Werte eNde 2011<br />

Var durCHsCHNitt 2011 Var miNimum fX-Var ir-Var sPread-Var<br />

Bulgarien –3,4 –3,3 0,0 –2,4 –2,2<br />

Baltikum –0,7 –0,5 0,0 –0,5 0,0<br />

Tschechien –5,8 –6,7 –0,1 –0,3 –6,2<br />

Kroatien (inkl. Bosnien) –2,2 –1,8 –0,1 –1,6 –0,6<br />

Ungarn –2,2 –2,0 –1,8 0,0 –0,7<br />

Kasachstan –3,7 –2,5 –0,1 –2,5 –0,1<br />

Rumänien –3,6 –3,5 0,0 –0,7 –3,2<br />

Russland –8,5 –5,0 –0,4 –4,1 –3,3<br />

Serbien –1,2 –1,0 –0,1 –1,0 0,0<br />

Slowakei –1,6 –2,1 0,0 0,0 –2,0<br />

Slowenien –2,8 –3,5 0,0 –0,3 –1,9<br />

Türkei –34,3 –37,3 –0,3 –15,5 –42,5<br />

Ukraine –8,2 –6,3 –2,8 –6,4 –0,8<br />

Cee –40,8 –41,5 –3,4 –21,1 –57,9<br />

Die neue IMOD-Methodologie basierend auf historischer Simulation ist seit Jänner 2011 für die interne Risikosteuerung im Einsatz. Nach zu Beginn des<br />

Jahres höherem Value at Risk Exposure bewegte sich der Wert ab Jänner mit einer Limitauslastung von rund 30 % auch während der angespannten<br />

Lage an den Finanzmärkten auf einem stabilen Niveau.<br />

Per Jahresende 2011 betrug das Value-at-Risk aller CEE-<strong>Bank</strong>en rd. 42 Mio € (Limit 125 Mio €), wobei die größten Risikobeiträge nach wie vor aus den<br />

offenen Zinspositionen der <strong>Bank</strong>bücher und den Credit-Spread-Positionen der Wertpapiere stammen.<br />

Bilanzstrukturmanagement<br />

Durch ein gruppenweit einheitlich angewandtes Referenzzinssatzsystem fristenkongruenter Marktpreise wird eine verursachungsgerechte Zuordnung<br />

von Kredit-, Markt- und Liquiditätsrisiko sowie der Kundendeckungsbeiträge zu den Geschäftsdivisionen der <strong>Bank</strong> ermöglicht. Die gesamte Fristigkeitsstruktur<br />

der <strong>Bank</strong> wird unter Führung der Risikogremien der <strong>Bank</strong> optimiert und in der Corporates & Investment <strong>Bank</strong>ing Division als Fristentransformationsergebnis<br />

ausgewiesen. Neben den fristenkongruenten Marktpreisen für die Abgeltung der Übernahme des Zinsrisikos werden auch Liquiditätskosten<br />

sowie Länderrisikokosten bei Fremdwährungsfinanzierungen in den CEE-Töchtern berücksichtigt.<br />

Diese Funding-Kosten belasten das Ausleihungsgeschäft in Österreich und CEE und sind durch die fortgesetzte Staatsschuldenkrise nachhaltig hoch<br />

geblieben.<br />

Produkte ohne vertragliche Zins- und Kapitalbindung wie z.B. zinsvariable Sicht- und Spareinlagen werden in Hinblick auf Liegedauer und Zinsreagibilität<br />

mittels historischer Zeitreihenanalysen modelliert und in der Gesamtrisikoposition der <strong>Bank</strong> berücksichtigt. Die Berücksichtigung der ermittelten Zinssensitivitäten<br />

bei konkreten Absicherungsmaßnahmen hat einen positiven Ergebnisbeitrag im Kundengeschäft zur Folge.<br />

Die Analyse der gesamten Bilanzstruktur der <strong>Bank</strong> wird zusätzlich zur Value-at-Risk-Beurteilung mit einer Szenarioanalyse über die nächsten Quartale<br />

und Jahre ergänzt. Damit wird auch die Basel 2-Empfehlung betreffend die Simulation des zukünftigen Nettozinsertrags in unterschiedlichen Zinsszenarien<br />

(„Earnings Perspective“) abgedeckt.<br />

In den „Earnings Perspective“-Simulationen wird grundsätzlich die zukünftige Entwicklung des Nettozinsertrages sowie des Marktwertes des <strong>Bank</strong>buches<br />

auf Basis von Annahmen zu Volumens- und Margenentwicklung in unterschiedlichen Zinsszenarien simuliert. Es können einerseits parallele Zinsschocks<br />

und andererseits Inversionen sowie Tiefzinsszenarien auf ihre mögliche Auswirkung auf Nettozinsertrag und Marktwert der <strong>Bank</strong> untersucht werden.<br />

Das größte Bedrohungsszenario für den Zinsensaldo der <strong>Bank</strong> geht in den Analysen per Ende 2011 von einem trotz bereits tiefem Zinsniveau noch weiteren<br />

Rückgang der Zinsen in allen Währungen aus, was aufgrund der Zinsremanenzen auf der Passivseite der <strong>Bank</strong>bilanzen (Sichteinlagen, Eigenkapital)<br />

ein typisches Bild für Kommerzbanken darstellt. Aufkeimende Inflationstendenzen lassen dieses Szenario aber als äußerst un<strong>real</strong>istisch erscheinen.<br />

Die Basel 2-Bestimmungen schreiben überdies auf Gruppenebene die Messung des „Zinsänderungsrisikos im <strong>Bank</strong>buch“ in Verhältnis zum Haftkapital<br />

der <strong>Bank</strong> vor, indem eine Veränderung des Marktwertes des <strong>Bank</strong>buchs nach einem 2%igen Zinsschock den anrechenbaren Eigenmitteln der <strong>Bank</strong><br />

gegenübergestellt wird. Würde dieser Zinsschock mehr als 20% der anrechenbaren Eigenmittel konsumieren, könnte die <strong>Bank</strong>enaufsicht risikoreduzierende<br />

Maßnahmen einfordern.<br />

Dieser 2%ige Zinsschock würde unter Einbeziehung der aktuellen Eigenkapitalveranlagung als offene Risikoposition rd. 5% der anrechenbaren Eigenmittel<br />

der Gruppe beanspruchen. Damit liegt die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> weit unter dem Outlier-Wert von 20%.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 175


Konzernabschluss nach IFRS<br />

E – Risikobericht (FoRtSEtzunG)<br />

E.3 – Liquiditätsrisiken<br />

Qualitative Informationen<br />

Allgemeine Informationen, Prozesse und Management-Modell<br />

Dem Liquiditätsrisiko als zentralem <strong>Bank</strong>risiko wird in der gesamten <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe im Rahmen der gruppenweit gültigen Vorschriften durch die Einführung<br />

und Überwachung von kurz- und mittelfristigen Liquiditätsvorgaben Rechnung getragen. Dabei wird die Liquiditätssituation über die nächsten Tage und<br />

Monate, aber auch für längere Laufzeiten, im Hinblick auf ein Standardszenario und Stress-Szenarien analysiert. Die methodischen Verfahren der Liquiditätsanalyse,<br />

Analysen über den Liquiditätsgrad der Kundenpositionen, Managementzuständigkeiten und Berichtslinien in diesem Bereich sind in einer eigenen Liquidity-<br />

Policy zusammengefasst, die auch in unseren CEE-Einheiten Gültigkeit hat und unter anderem einen Notfallsplan für den Fall einer Liquiditätskrise beinhaltet.<br />

Das Liquiditätsmanagement der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG ist ein integraler Bestandteil des Liquiditätsmanagements der UniCredit Group. Im Rahmen der<br />

gruppenweiten Aufgabenteilung stellt die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> die Konsolidierung der Liquiditätsflüsse sowie das Funding der Töchter sicher. Dadurch werden Mittelflüsse<br />

optimiert und externe Refinanzierungen auf das notwendige Maß beschränkt. Der Liquiditätsaustausch innerhalb der Gruppe basiert auf Marktpreisen.<br />

Methoden und Steuerung im Liquiditäts-Management<br />

Im mittel- und langfristigen Liquiditätsmanagement müssen die Liquiditätszuflüsse über 1 Jahr bis über 5 Jahre die zu erwartenden Liquiditätsabflüsse in<br />

diesen Zeiträumen im Minimum zu 90% decken, wobei dieses Limit auf Gruppenebene sowie für jede einzelne <strong>Bank</strong>entochter einzuhalten ist. Dieses Limit<br />

ist auch auf Einzelwährung zu beachten, um währungsübergreifende Refinanzierungsstrukturen weitgehend zu vermeiden. Auf <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>-Gruppenebene<br />

lagen der Liquidity-Ratio zum Jahresende 2011 im >1-Jahresbereich bei 0,99 und im >5-Jahresbereich bei 0,98, womit de facto eine volle Durchrefinanzierung<br />

der langfristigen Aktiva auf Gruppenebene erreicht wurde.<br />

In der kurzfristigen Liquiditätssteuerung sind in der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe sowie allen Einzelbanken für Fälligkeiten bis 3 Monate Volumenslimite implementiert,<br />

die alle Treasurytransaktionen sowie das Wertpapier-Portfolio der jeweiligen <strong>Bank</strong> begrenzen. Volumslimite sind auch die offenen Fälligkeiten in<br />

einzelnen Währungen durch Limite geregelt, um für den Fall der Austrockung der FX-Märkte das Risiko von Anschlussrefinanzierungen gering zu halten.<br />

Diese Limite wurden im Wesentlichen – trotz einer deutlich merkbaren Verschlechterung der Liquiditätssituation auf den Finanzmärkten in der 2.Jahreshälfte<br />

nicht zuletzt aufgrund der anhaltenen Staatskrise in Europa – eingehalten.<br />

Liquiditäts-Stresstest<br />

Die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> führt regelmäßig Liquiditäts-Stresstests für die Gruppe bzw. die Einzelbanken durch, wobei ein gruppenweit einheitliches Instrument<br />

sowie gruppenweit einheitliche Szenarien zur Anwendung kommen. Diese Szenarien beschreiben Auswirkungen von markt- oder namensgetriebenen<br />

Krisensignalen auf die Liquiditätszu- und abflüsse, wobei auch Annahmen über das Verhalten von Nichtbanken getroffen werden.<br />

Die in den Stresssituationen erwarteten Liquiditätsabflüsse werden den verfügbaren Sicherheiten (im Wesentlichen nationalbankfähige Wertpapiere und<br />

Kredittitel) gegenübergestellt, um die Risikotragfähigkeit der <strong>Bank</strong>en im kurzfristigen Bereich bis zwei Monate zu untersuchen.<br />

Diese Krisenszenarien werden durch die knappe Liquiditätssituation auf den Finanzmärkten (insbesondere im Interbankmarkt) belastet, der bestehende<br />

Sicherheiten-Pool reichte jedoch aus, um die Liquiditätsabflüsse abzudecken.<br />

Das auf Basis der angespannnten Liquidtätssituation kalkulierte extreme Szenario (Zusammentreffen einer extremen Markt- sowie Namenskrise) liegt unter dem<br />

Liquiditätshorizont von einem Monat. Es wurden jedoch Maßnahmen eingeleitet, um den Liquiditätspuffer für unerwartete Liquiditätsabflüsse zu vergrößern.<br />

Quantitative Informationen<br />

Die Gliederung nach vertraglicher Restlaufzeit ist im Kapitel F.1 abgebildet.<br />

Funding-Plan und Liquiditätskosten in der Preiskalkulation<br />

Eine wesentliche Funktion des Liquiditätsmanagement der Gruppe liegt in der laufenden Finanzierung des nicht durch Einlagen gedeckten Kreditwachstums<br />

sowie der Refinanzierung der CEE-Töchter. Im Rahmen eines sogenannten Funding-Plans wird der Finanzierungsbedarf für das kommende Jahr,<br />

sowie die den Töchtern für ihre Geschäftsgebarung zur Verfügung gestellten kurz- und langfristigen Mittel, definiert und eine Strategie für die Aufbringung<br />

der erforderlichen Mittel festgelegt. Bezugnehmend auf die angespanntere Lage auf den Finanzmärkten in Zentral- und Osteuropa wurde heuer das<br />

Augenmerk verstärkt auf die finanzielle Unabhängigkeit der CEE-Töchter gelegt. Weiters liegt der Fokus vermehrt auf einer ausgewogenen Bilanzstruktur,<br />

die zu einer geringeren Abhängigkeit von Finanzmärkten führt.<br />

Ein Teil der Länderrisiken im Zusammenhang mit der Finanzierung der CEE-Töchter aus Österreich heraus ist durch Garantien von MIGA oder SACE abgedeckt<br />

(MIGA: Multilateral Investment Guarantee Agency, Member of World <strong>Bank</strong> Group; SACE: führender italienischer Kreditversicherer).<br />

Zur Gewährleistung einer korrekten Verrechnung der Liquiditätsaufschläge, welche die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe an externe Marktteilnehmer zahlen muss, werden<br />

sogenannte Liquiditätskosten verrechnet. Diese Liquiditätskosten sind ein Bestandteil des Referenzzinssatzsystems. Im Rahmen dieser Verrechnung werden den<br />

einzelnen liquiditätswirksamen Produkten auf der Aktiv- und der Passivseite die jeweils aktuellen Liquiditätskosten verrechnet bzw. im Rahmen eines Opportunitätsansatzes<br />

gutgeschrieben. So kann auch im laufenden Controllingprozess gewährleistet werden, dass das Pricing unseres Geschäftes ausgewogen erfolgt.<br />

176 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>


E.4 – Counterparty-Risiken<br />

Die UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG hat auf dem Gebiet der Steuerung des Risikos im Zusammenhang mit Derivaten, Wertpapierleihe sowie Pensionsgeschäften<br />

weitere Anstrengungen zu einer Verfeinerung der Modellierung dieser Risikoart unternommen, wobei sie für die Portfoliosteuerung und Risikobegrenzung<br />

im Derivate- und Security-Financing-Geschäft mit <strong>Bank</strong>en und Kunden ein Internes Counterparty-Risikomodell (IMM) auf Basis einer Monte-Carlo-Pfadsimulation<br />

verwendet, um das potenzielle, zukünftige Exposure auf Portfolioebene je Counterpart zu schätzen.<br />

In das seit 2009 von der österreichischen Aufsicht genehmigte Counterparty Risikomodell (NORISK CR) wurden im Laufe des Jahres 2011 für Risikosteuerungsaspekte<br />

weitere CEE-Ländern mit einbezogen, wobei aufgrund der Größe vor allem die Töchter in Kroatien und Russland zu erwähnen sind.<br />

Hier liegt der Focus ganz klar auf der Risikosteuerung und noch nicht auf einer aufsichtsrechtlichen Abnahme. Der steigenden Bedeutung des Counterparty-Risiko-Themas<br />

hat die <strong>Bank</strong> dadurch Rechnung getragen, dass sie mit Beginn 2010 eine eigenständige Abteilung im Ressort Market Risk und<br />

Risk Integration geschaffen hat.<br />

Als Basis für die Ermittlung der Exposures dienen Marktvolatilitäten, Korrelationen zwischen einzelnen Risikofaktoren, zukünftige Cashflows sowie<br />

Stressüberlegungen. Ebenso werden Rahmenverträge (netting agreements) sowie Besicherungsverträge (collateral agreements) in der Simulation<br />

berücksichtigt.<br />

Die Berechnung auf Simulationsbasis wird für alle wichtigen Geschäftsarten vorgenommen, zum Beispiel Devisentermin/Optionsgeschäfte, Zinsinstrumente,<br />

Aktien/Anleihen-bezogene Geschäfte, Kreditderivate oder Commodity-Derivate. Sonstige Geschäfte werden über einen sogenannten Add-on-<br />

Faktor, abhängig zum Beispiel von der Laufzeit, berücksichtigt. Es kommt ein 97,5%-Konfidenzintervall zur Anwendung.<br />

Ende 2011 ergaben sich die folgenden Exposures aus Derivat-Repo- und Leihegeschäften:<br />

Exposures (Mrd €)<br />

Österreich 3,05<br />

CEE 3,56<br />

summe 6,61<br />

Neben der laufenden Weiterentwicklung des Modells, das derzeit dem Standard gemäß Basel 2 entspricht, konzentrieren wir uns nun auf die Vorbereitungen,<br />

das bestehende Modell an die neuen Anforderungen aus Basel 3 zum Thema Counterparty Credit Risk anzupassen. Dazu wurde im Bereich<br />

Market Risk and Risk Integration ein Projekt aufgesetzt. Ein eigenes Reporting zum Thema Counterparty-Risiko wurde mit dem Ziel etabliert, das Marktrisikokomitee<br />

und das Derivativekomitee (DECO) der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG nicht nur hinsichtlich der laufenden Exposureentwicklung zu informieren,<br />

sondern auch weitere, steuerungsrelevante Informationen bereitzustellen. Darüber hinaus wird in regelmäßigen Intervallen, auf Detailebene einzelner<br />

Counterparts sowie auf Gesamtbankebene, ein Backtesting durchgeführt, um laufend die Modellgüte überprüfen zu können.<br />

Die jeweilige Linienausnutzung für die Derivat- sowie Security-Financing-Geschäfte eines Kunden steht im zentralen Treasurysystem WSS („Wallstreet“)<br />

weitgehend gruppenweit und online zur Verfügung. Neben der Ermittlung des potenziellen künftigen Exposures erlaubt die Pfadsimulation auch die<br />

Berechnung des mittleren Exposures bzw. des gemäß Basel 2 modifizierten mittleren Exposures (Exposure at Default) sowie der effektiven Laufzeit des<br />

Exposures für jeden Counterpart und ermöglicht somit die Einbeziehung des Counterparty-Risikos in ein Basel 2-konformes internes Modell.<br />

Die UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG begrenzt das Kreditrisiko aus ihrem Derivat-, Repo- und Leihegeschäft zusätzlich durch den konsequenten Einsatz von<br />

entsprechenden Rahmenverträgen, die Festschreibung und laufende Überwachung der Dokumentationsstandards durch den Rechtsbereich sowie die<br />

Vereinbarung von Besicherungsverträgen (collateral agreements) und von Kündigungsklauseln (break-clauses). Aufgrund der gestiegenen Bedeutung<br />

dieser Risikokategorie, nicht zuletzt durch die Erfahrungen aus der internationalen Finanzmarktkrise, wird dem Ausfallsrisiko, trotz der guten Durchschnittsbonität<br />

unserer Geschäftspartner, verstärkt Augenmerk geschenkt.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 177


Konzernabschluss nach IFRS<br />

E – Risikobericht (FoRtSEtzunG)<br />

E.5 – Länderrisiko und souveränes Risiko<br />

Im Länderrisiko wird das Risiko aus grenzüberschreitenden Geschäften mit allen Kundengruppen abgebildet („Transfer- und Konvertierungsrisiko“; das<br />

Länderrisiko enthält z.B. Kredite an ausländische Firmenkunden oder <strong>Bank</strong>en), während im souveränen Risiko das Risiko aus Geschäften mit dem<br />

Staat selbst abgebildet ist (z.B. der Kauf von Staatsanleihen), unabhängig davon, ob dieses Risiko grenzüberschreitend oder lokal ist. Die Beurteilung<br />

beider Risiken erfolgt im Rahmen eines gruppenweiten Kreditprozesses. Sowohl Länderlimite als auch souveräne Limite werden vom zuständigen<br />

Risikomanagementteam beurteilt, vom entsprechenden Kompetenzträger genehmigt und den UniCredit-Tochterunternehmen gemäß den geschäftlichen<br />

Erfordernissen zugeteilt. Für Länder, die als weniger risikoreich eingestuft werden – z.B. USA, Japan, EU-Kernländer –, wird im allgemeinen grenzüberschreitendes<br />

Geschäft nicht limitiert, alle anderen Länderrisiken werden mittels Länderlimit gesteuert. Die souveränen Risiken hingegen werden in<br />

jedem Fall über ein Counterparty-Limit begrenzt. Die Überwachung des Gesamtengagements in Anleihen erfolgt über nominelle Kreditrisikolimite und<br />

Marktrisikolimite. Die Erfassung erforderlicher Wertminderungen für souveräne Risiken erfolgt gemäß internationalen Standards.<br />

Das Engagement in griechischen Staatsanleihen wurde nach vorsichtiger Einschätzung wertberichtigt; Wertberichtigungen werden auch künftig gemäß<br />

internationalen Standards vorgenommen. Das Geschäft mit griechischen <strong>Bank</strong>en wurde auf das absolute Mindestmaß reduziert und wird über eine<br />

Watchlist-Strategie beschränkt.<br />

Aufgrund der schwierigen politischen und wirtschaftlichen Situation in Ungarn hat die UniCredit Group umsichtige risikomindernde Maßnahmen gesetzt.<br />

UniCredit beobachtet die Lage und das eigene Portfolio genau und hat auch hier das Geschäft mittels Watchlist-Strategie beschränkt. Abgesehen von<br />

der laufenden Kreditrisikobewertung, die sich in der Bewertung zum aktuellen Marktwert niederschlägt, ist in Übereinstimmung mit den internationalen<br />

Standards derzeit keine Wertminderung gegeben.<br />

Das Italien-Risiko wird ebenfalls zentral überwacht und wurde mittels Watchlist-Strategie angepasst, wobei innerhalb der zugeteilten Counterparty- und<br />

Marktrisikolimite der Schwerpunkt auf UniCredit, Tier 1-<strong>Bank</strong>en und dem italienischen Staat liegt.<br />

Hohe Engagements gegenüber staatlichen Stellen in anderen Ländern (z.B. Russland, Rumänien, Kroatien) resultieren hauptsächlich aus dem Management<br />

von Liquiditätsüberschüssen bei Tochterbanken der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> oder aus Garantien des jeweiligen Staates zur Unterstützung des lokalen<br />

Firmenkundengeschäfts (von Tochterbanken der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>, z.B. in Serbien, Kroatien). In beiden Fällen erfolgt die Überwachung durch FIBS CRO<br />

und CEE Underwriting sowie die Erfassung im Rahmen der Kreditrisikolimite und der Marktrisikolimite (für Anleihen).<br />

Gliederung der Bestände staatlicher Wertpapiere nach Ländern und Bilanzpositionen (Mio €)<br />

178 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

31.12.2011<br />

laNd/Portfolio NomiNalWert BuCHWert<br />

BeiZulegeNder<br />

ZeitWert<br />

türkei 2) 3.177 3.168 3.533<br />

Handelsaktiva/Handelspassiva (Nettovolumina) 1) 29 28 28<br />

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte – – –<br />

Zur Veräußerung verfügbar 998 1.028 1.028<br />

Forderungen – – –<br />

Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen 2.150 2.112 2.477<br />

österreich 2.111 2.226 2.234<br />

Handelsaktiva/Handelspassiva (Nettovolumina) 1) – – –<br />

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte – – –<br />

Zur Veräußerung verfügbar 1.868 2.039 2.039<br />

Forderungen – – –<br />

Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen 243 187 195<br />

tschechische republik 1.720 1.660 1.660<br />

Handelsaktiva/Handelspassiva (Nettovolumina) 1) 642 546 546<br />

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte 4 4 4<br />

Zur Veräußerung verfügbar 1.073 1.109 1.109<br />

Forderungen – – –<br />

Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen – – –<br />

italien 1.116 1.109 1.107<br />

Handelsaktiva/Handelspassiva (Nettovolumina) 1) – – –<br />

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte – – –<br />

Zur Veräußerung verfügbar 1.025 1.016 1.016<br />

Forderungen – – –<br />

Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen 91 94 92


31.12.2011<br />

laNd/Portfolio NomiNalWert BuCHWert<br />

BeiZulegeNder<br />

ZeitWert<br />

ungarn 1.100 1.090 1.090<br />

Handelsaktiva/Handelspassiva (Nettovolumina) 1) 63 62 62<br />

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte – – –<br />

Zur Veräußerung verfügbar 992 983 983<br />

Forderungen 27 27 27<br />

Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen 17 18 18<br />

rumänien 802 802 801<br />

Handelsaktiva/Handelspassiva (Nettovolumina) 1) – – –<br />

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte – – –<br />

Zur Veräußerung verfügbar 795 794 794<br />

Forderungen – – –<br />

Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen 7 7 7<br />

russland 627 644 644<br />

Handelsaktiva/Handelspassiva (Nettovolumina) 1) 27 29 29<br />

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte – – –<br />

Zur Veräußerung verfügbar 600 615 615<br />

Forderungen – – –<br />

Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen – – –<br />

Kroatien 732 645 645<br />

Handelsaktiva/Handelspassiva (Nettovolumina) 1) 60 57 57<br />

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte – – –<br />

Zur Veräußerung verfügbar 640 555 555<br />

Forderungen – – –<br />

Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen 32 33 32<br />

slowakei 478 470 470<br />

Handelsaktiva/Handelspassiva (Nettovolumina) 1) – – –<br />

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte – – –<br />

Zur Veräußerung verfügbar 408 395 395<br />

Forderungen – – –<br />

Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen 70 75 75<br />

Bulgarien 354 363 361<br />

Handelsaktiva/Handelspassiva (Nettovolumina) 1) 41 42 42<br />

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte 6 5 5<br />

Zur Veräußerung verfügbar 184 180 180<br />

Forderungen 5 5 5<br />

Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen 118 130 128<br />

andere länder 1.519 1.109 1.106<br />

Handelsaktiva/Handelspassiva (Nettovolumina) 1) 82 80 80<br />

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte – – –<br />

Zur Veräußerung verfügbar 1.128 965 865<br />

Forderungen – – –<br />

Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen 309 165 162<br />

summe 13.737 13.286 13.652<br />

hievon:<br />

griechenland 498 129 129<br />

irland – – –<br />

Portugal 70 50 46<br />

spanien 16 16 15<br />

1) Einschließlich Kreditderivate.<br />

2) Quotenkonsolidierte Beträge unter Berücksichtigung des Eigentumsanteils bei Beständen, die von Joint Ventures gehalten werden.<br />

Die Volumina gegenüber staatlichen Stellen umfassen Anleihen, die von Zentralbanken, Staaten und anderen öffentlichen Stellen begeben wurden, und Kredite an staatliche Kreditnehmer.<br />

Asset-Backed Securities (ABS) sind darin nicht enthalten.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 179


Konzernabschluss nach IFRS<br />

E – Risikobericht (FoRtSEtzunG)<br />

Gliederung der Bestände staatlicher Wertpapiere nach Bilanzposition (Mio €)<br />

180 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

Zum BeiZulegeNdeN<br />

Zu HaNdelsZWeCKeN ZeitWert BeWertete<br />

geHalteN fiNaNZielle<br />

(NettoVolumiNa) VermögeNsWerte<br />

31.12.2011<br />

Zur VeräusseruNg<br />

VerfügBare<br />

fiNaNZielle<br />

VermögeNsWerte forderuNgeN<br />

Bis Zur<br />

eNdfälligKeit<br />

Zu HalteNde<br />

fiNaNZiNVestitioNeN summe<br />

Buchwert der Bestände<br />

gegenüber staatlichen Stellen 844 10 9.580 32 2.821 13.286<br />

Gesamtbestand an<br />

Schuldinstrumenten 926 92 13.789 7.159 3.498 25.464<br />

Prozentueller Anteil 91,16% 10,43% 69,48% 0,45% 80,65% 52,18%<br />

Die Volumina gegenüber staatlichen Stellen umfassen Anleihen, die von Zentralbanken, Staaten und anderen öffentlichen Stellen begeben wurden, und Kredite an staatliche Kreditnehmer.<br />

Asset-Backed Securities (ABS) sind darin nicht enthalten.<br />

Gliederung der Kredite staatlicher Kreditnehmer nach Ländern (Mio €)<br />

31.12.2011<br />

laNd BuCHWert<br />

Österreich 6.256<br />

Kroatien 1.882<br />

Indonesien 599<br />

Slowenien 289<br />

Ungarn 257<br />

Serbien 191<br />

Rumänien 122<br />

Philippinen 120<br />

Bosnien 116<br />

Türkei *) 96<br />

Sonstige 349<br />

summe der BilaNZWirKsameN VolumiNa 10.276<br />

*) Quotenkonsolidierte Beträge unter Berücksichtigung des Eigentumsanteils<br />

Die Kredite an staatliche Kreditnehmer umfassen Kredite an Zentralbanken, Staaten und andere öffentliche Stellen.<br />

E.6 – Kreditrisiken<br />

Gliederung der finanziellen Vermögenswerte nach Portfolio und Kreditqualität (Buchwert) (Mio €)<br />

BaNKeNgruPPe aNdere uNterNeHmeN<br />

ausfall- ZWeifel- restruKüBer- üBrige Wert-<br />

Portfolio/Qualität<br />

gefäHrdet Haft turiertfällig VolumiNa gemiNdert üBrige summe<br />

Handelsaktiva 1 7 – – 3.296 – 4 3.307<br />

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle<br />

Vermögenswerte – 66 – 13 13.163 – 546 13.789<br />

Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen – 69 – – 3.429 – – 3.498<br />

Forderungen an Kreditinstitute 4 5 – – 25.585 – 27 25.621<br />

Forderungen an Kunden 2.820 3.066 1.246 436 127.276 – 71 134.914<br />

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert<br />

bewertete finanzielle Vermögenswerte – – – – 92 – – 92<br />

Zur Veräußerung gehaltene Finanzinstrumente – – – – – – – –<br />

Hedging-Instrumente – – – – 3.466 – – 3.466<br />

summe 31.12.2011 2.824 3.213 1.246 450 176.307 – 647 184.687<br />

Wertgeminderte Kredite werden in folgende Kategorien eingeteilt:<br />

• Ausfallgefährdete Kredite: wertgeminderte Kredite, Risikovolumina gegenüber insolventen Kreditnehmern, auch wenn die Insolvenz formal noch nicht eingetreten ist, oder gegenüber<br />

Kreditnehmern in einer ähnlichen Lage. Die Bewertung erfolgt auf Einzelkredit- oder Portfoliobasis.<br />

• Zweifelhafte Kredite: Risikovolumina gegenüber Kreditnehmern, die sich in vorübergehenden finanziellen Schwierigkeiten befinden und bei denen die Gruppe der Ansicht ist, dass diese<br />

Schwierigkeiten innerhalb angemessener Zeit überwunden werden können. Zweifelhafte Kredite werden auf Einzelkredit- oder Portfolio-Basis bewertet.<br />

• Restrukturierte Kredite: Risikovolumina gegenüber Kreditnehmern, mit denen eine Restrukturierungsvereinbarung abgeschlossen wurde (u.a. Reduktion/Stundung von Zinsen, Nachrangigstellung<br />

von Kreditteilen, Verzichte auf Kapital/Zinsen). Die Bewertung erfolgt auf Einzelkredit- oder Portfoliobasis.<br />

• Überfällige Kredite: Risikovolumina gegenüber Kreditnehmern, die nicht in den anderen Kategorien enthalten sind und bei denen zum Bilanzstichtag bereits fällige Aushaftungen oder nicht<br />

genehmigte Überziehungen bestehen, die mehr als 90 Tage überfällig sind.


Gliederung der finanziellen Vermögenswerte nach Portfolio und Kreditqualität (Brutto- und Nettowerte) (Mio €)<br />

Portfolio/Qualität<br />

WertgemiNderte VermögeNsWerte NiCHt WertgemiNderte VermögeNsWerte summe<br />

Brutto-<br />

VolumiNa<br />

eiNZelWert-<br />

BeriCHtiguNgeN<br />

Netto-<br />

VolumiNa<br />

Brutto-<br />

VolumiNa<br />

PortfolioaNPassuNgeN<br />

Netto-<br />

VolumiNa<br />

(Netto-<br />

VolumiNa)<br />

Handelsaktiva 8 – 8 X X 3.300 3.307<br />

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle<br />

Vermögenswerte 321 241 80 13.709 – 13.709 13.789<br />

Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen 221 153 69 3.429 – 3.429 3.498<br />

Forderungen an Kreditinstitute 58 49 9 25.612 – 25.612 25.621<br />

Forderungen an Kunden 14.470 6.903 7.567 128.157 810 127.347 134.914<br />

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert<br />

bewertete finanzielle Vermögenswerte – – – X X 92 92<br />

Zur Veräußerung gehaltene Finanzinstrumente – – – – – – –<br />

Hedging-Instrumente – – – X X 3.466 3.466<br />

summe 31.12.2011 15.078 7.345 7.733 170.907 810 176.954 184.687<br />

Bilanzwirksame und außerbilanzielle Risikovolumina gegenüber Kreditinstituten: Brutto- und Nettowerte (Mio €)<br />

art der risiKoVolumiNa/Beträge<br />

Brutto-<br />

VolumiNa<br />

Wert-<br />

BeriCHtiguNgeN<br />

Netto-<br />

VolumiNa<br />

Bilanzwirksame risikovolumina<br />

Ausfallgefährdet 35 31 4<br />

Zweifelhaft 11 6 5<br />

Restrukturiert 12 12 –<br />

Überfällig – – –<br />

Übrige Volumina 31.414 X 31.414<br />

summe 31.472 49 31.423<br />

außerbilanzielle risikovolumina<br />

Wertgemindert 11 10 1<br />

Übrige 22.824 X 22.824<br />

summe 22.835 10 22.825<br />

summe 31.12.2011 54.307 59 54.248<br />

Bilanzwirksame und außerbilanzielle Risikovolumina gegenüber Kunden: Brutto- und Nettowerte (Mio €)<br />

art der risiKoVolumiNa/Beträge<br />

Brutto-<br />

VolumiNa<br />

eiNZelWert-<br />

BeriCHtiguNgeN<br />

PortfolioaNPassuNgeN<br />

Netto-<br />

VolumiNa<br />

Bilanzwirksame Volumina<br />

Ausfallgefährdet 7.523 4.703 X 2.820<br />

Zweifelhaft 5.025 1.824 X 3.201<br />

Restrukturiert 1.864 618 X 1.246<br />

Überfällig 600 151 X 450<br />

Übrige Volumina 140.504 X 810 139.694<br />

summe 155.516 7.296 810 147.409<br />

außerbilanzielle risikovolumina<br />

<strong>Bank</strong>engruppe<br />

Wertgemindert 702 199 X 503<br />

Übrige 52.501 X 45 52.455<br />

summe 53.203 199 45 52.958<br />

summe 31.12.2011 208.719 7.495 856 200.368<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 181


Konzernabschluss nach IFRS<br />

E – Risikobericht (FoRtSEtzunG)<br />

Bilanzwirksame Risikovolumina gegenüber Kunden: Bruttoveränderung der wertgeminderten Risikovolumina (Mio €)<br />

182 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

VeräNderuNgeN 2011<br />

Quelle/KategorieN ausfallgefäHrdet ZWeifelHaft restruKturiert üBerfällig<br />

Bruttovolumina per 1.1.2011 6.357 5.207 710 242<br />

Verkauft, aber nicht ausgebucht – – – –<br />

erhöhungen 2.940 3.482 1.929 1.085<br />

Umbuchungen von nicht wertgeminderten Krediten 714 1.940 480 366<br />

Umbuchungen von anderen wertgeminderten Risikovolumina 1.636 676 399 20<br />

Übrige Erhöhungen 589 866 1.050 698<br />

Verminderungen –1.773 –3.664 –775 –726<br />

Umbuchungen auf nicht wertgeminderte Kredite –62 –173 –59 –135<br />

Ausbuchungen –328 – 94 –17 –2<br />

Nachträgliche Eingänge –272 –226 –191 –48<br />

Verkaufserlöse –51 –113 –11 –28<br />

Umbuchungen auf andere wertgeminderte Risikovolumina –232 –1.697 –403 –399<br />

Übrige Verminderungen –828 –1.361 – 94 –115<br />

Bruttovolumina per 31.12.2011 7.523 5.025 1.864 600<br />

Verkauft, aber nicht ausgebucht – – – –<br />

Bilanzwirksame Risikovolumina gegenüber Kunden: Veränderung der Wertminderung (Mio €)<br />

Quelle/KategorieN ausfallgefäHrdet ZWeifelHaft restruKturiert üBerfällig<br />

Wertberichtigungen kumuliert per 1.1.2011 3.978 1.606 434 28<br />

Verkauft, aber nicht ausgebucht – – – –<br />

erhöhungen 2.060 1.543 394 292<br />

Wertberichtigungen 1.040 1.062 138 135<br />

Umbuchungen von anderen wertgeminderten Risikovolumina 804 186 136 11<br />

Übrige Erhöhungen 217 296 121 145<br />

Verminderungen –1.335 –1.325 –210 –169<br />

Zuschreibungen aufgrund von Risikobewertungen –148 –108 –10 –20<br />

Zuschreibungen aufgrund nachträglicher Eingänge –182 –89 –22 –23<br />

Direktabschreibungen –328 – 94 –17 –2<br />

Umbuchungen auf andere wertgeminderte Risikovolumina –111 –766 –144 –115<br />

Übrige Verminderungen –566 –268 –18 –9<br />

Wertberichtigungen kumuliert per 31.12.2011 4.703 1.824 618 151<br />

Verkauft, aber nicht ausgebucht – – – –<br />

<strong>Bank</strong>engruppe – Bilanzwirksame und außerbilanzielle Kreditrisikovolumina nach externer Ratingklasse (Buchwerte) (Mio €)<br />

eXterNe ratiNgKlasseN<br />

Per 31.12.2011<br />

Klasse 1 Klasse 2 Klasse 3 Klasse 4 Klasse 5 Klasse 6<br />

KeiN<br />

ratiNg summe<br />

Bilanzwirksame risikovolumina 29.231 13.995 30.953 23.515 6.729 8.755 65.655 178.832<br />

derivate<br />

Finanzderivate 3.922 13.699 803 356 82 287 7.030 26.179<br />

Kreditderivate – – – – – – 3 4<br />

übernommene garantien 961 1.027 3.754 1.833 364 362 11.087 19.388<br />

sonstige Bereitstellungsverpflichtungen 534 2.054 1.398 976 110 198 24.943 30.212<br />

summe 34.649 30.775 36.908 26.680 7.284 9.602 108.718 254.616<br />

Klasse 1 (AAA/AA–), 2 (A+/A–), 3 (BBB+/BBB–), 4 (BB+/BB–), 5 (B+/B–), 6 (wertgeminderte Risikovolumina sind in Klasse 6 enthalten)<br />

40% der gerateten Counterparties hatten gute Bonität (Investment Grade, Klasse 1 bis 3),<br />

43% der Kunden wurden aufgrund des erheblichen Anteils an Kunden im Privatkunden- und SME-Segment nicht gerated.


<strong>Bank</strong>engruppe – Bilanzwirksame und außerbilanzielle Kreditrisikovolumina nach interner Ratingklasse (Buchwerte) (Mio €)<br />

Per 31.12.2011<br />

iNterNe ratiNgKlasseN<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Bilanzwirksame risikovolumina 1.606 10.732 30.337 42.097 32.429 19.943<br />

derivate<br />

Finanzderivate 139 812 17.223 1.806 1.764 1.264<br />

Kreditderivate – – – – – –<br />

übernommene garantien 25 359 2.101 6.034 5.796 2.104<br />

sonstige Bereitstellungsverpflichtungen 15 121 2.930 6.111 3.489 2.237<br />

summe 1.785 12.024 52.592 56.049 43.478 25.547<br />

iNterNe ratiNgKlasseN<br />

7 8 9<br />

Per 31.12.2011<br />

WertgemiNderte<br />

risiKoVolumiNa KeiN ratiNg summe<br />

Bilanzwirksame risikovolumina 11.244 4.040 1.677 7.725 17.002 178.832<br />

derivate<br />

Finanzderivate 380 126 69 252 2.344 26.179<br />

Kreditderivate – – – – 3 4<br />

übernommene garantien 1.394 289 222 134 930 19.388<br />

sonstige Bereitstellungsverpflichtungen 677 240 37 118 14.237 30.212<br />

summe 13.694 4.696 2.005 8.229 34.516 254.616<br />

Die Abbildung der internen Rating-Masterskala berücksichtigt die unten genannten Bereiche der Ausfallwahrscheinlichkeit (Probability of Default – PD):<br />

iNterNe ratiNgKlasseN Pd miNimum Pd maXimum<br />

1 0,0000% 0,0036%<br />

2 0,0036% 0,0208%<br />

3 0,0208% 0,1185%<br />

4 0,1185% 0,5824%<br />

5 0,5824% 1,3693%<br />

6 1,3693% 3,2198%<br />

7 3,2198% 7,5710%<br />

8 7,5710% 17,8023%<br />

9 17,8023% 99,9999%<br />

10 wertgemindert<br />

Kreditrisiken<br />

Die Kreditrisikokosten des Jahres 2011 haben sich im Vergleich zum Vorjahr aufgrund eines wesentlich stabileren Umfelds insbesondere in der ersten<br />

Jahreshälfte, sowie des sich noch nicht auswirkenden beginnenden wirtschaftlichen Abschwungs in der zweiten Jahreshälfte, noch einmal über alle<br />

Segmente verbessert.<br />

Im Segment Corporates & Investment <strong>Bank</strong>ing (CIB) wirkte sich insbesondere ein Rückgang bei neuen Restrukturierungsfällen positiv auf die Zuführung<br />

von Wertberichtigungen aus. Mit 131,5 Mio € Kreditrisikokosten konnte in diesem Bereich gegenüber dem Vorjahr das Ergebnis nochmals um mehr als<br />

20% reduziert werden.<br />

Im Segment Families & SME (F&SME) konnte selbst nach erfolgter Übernahme der Unternehmen mit einem Umsatz bis € 50 Mio aus dem Segment CIB,<br />

eine nochmalige Reduktion der Kreditrisikokosten erzielt werden. Insgesamt beliefen sich in diesem Segment die Kreditrisikokosten auf 161,1 Mio €, was<br />

einer Verbesserung gegenüber dem Vorjahr um 24% entspricht und im Wesentlichen auf deutlich weniger Zuführungen im Subsegment Privatkunden<br />

zurückzuführen ist. Ferner wurde in diesem Subsegment die Zusatzvorsorge für Fremdwährungskredite nochmals aufgestockt um dem Endfälligkeitsrisiko<br />

adäquat Rechnung tragen zu können. Generell wurde, wie auch schon im Vorjahr, in diesem Segment in mehreren Wellen eine Vielzahl von<br />

weiteren Beratungsgesprächen geführt, um gemeinsam mit den Kunden die veränderte Situation zu bewerten und die Kreditrisikokosten für die <strong>Bank</strong><br />

aus dieser Art von Krediten jeweils aktuell zu evaluieren. Durch die risikobewusste Darstellung (Rahmen in €, Ausnutzung in Währung) ist zu jeder Zeit<br />

ersichtlich, welcher Rahmen dem Kunden ursprünglich eingeräumt wurde, welche einkalkulierte Währungsschwankung der Kreditvergabe zugrunde lag<br />

und wie die aktuelle Aushaftung aussieht.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 183


Konzernabschluss nach IFRS<br />

E – Risikobericht (FoRtSEtzunG)<br />

CEE<br />

Bei den Risikokosten der Töchter in Zentral- und Osteuropa konnte im Wirtschaftsjahr 2011 der positive Trend des Wirtschaftsjahrs 2010 fortgesetzt<br />

werden und ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Vorjahr auf rund 1.055 Mio € verbucht werden (2010: 1.426 Mio €).<br />

Während sich die Risikokosten im Vorjahr vor allem im zweiten Halbjahr sehr positiv entwickelten, war diese positive Entwicklung im gesamten Wirtschaftsjahr<br />

2011 kontinuierlich zu spüren. Jedes Quartal lag signifikant unter dem Vergleichszeitraum des Wirtschaftsjahres 2010, am deutlichsten<br />

jedoch war der Trend nach unten im zweiten Quartal mit 246 Mio € (2010: 324 Mio €) sowie im vierten Quartal mit 296 Mio € (2010: 449 Mio €) zu<br />

sehen.<br />

Regional betrachtet ist positiv hervorzuheben, dass sich besonders in der schwierigen Region GUS wie schon im Vorjahr die Risikokosten heuer mit<br />

442 Mio € (2010: 719 Mio €) weiter reduziert haben.<br />

Kasachstan mit 282 Mio € 1) (2010: 425 Mio €), Russland mit 60 Mio € (2010: 136 Mio €) und die Ukraine mit 100 Mio € (2010: 156 Mio €), waren<br />

große Treiber der deutlich gesunkenen Risikokosten im Wirtschaftsjahr 2011. Dennoch sind die Nachwirkungen der Krise auch in dieser Region nicht<br />

zu unterschätzen, in Kasachstan sind weiterhin der Real-Estate-Bereich und die Baubranche unter Druck, in der Ukraine spielt auch das schwierige<br />

politische Klima eine nicht zu unterschätzende Rolle.<br />

Positiv ist auch zu erwähnen, dass sich mit dem Baltikum bzw. Rumänien die größten Treiber der vorjährigen Risikokosten von der Krise erholt haben<br />

und heuer mit 9 Mio € 2) (2010: 65 Mio €) bzw. mit 85 Mio € 3) (2010: 115 Mio €) einen deutlichen Rückgang der Risikokosten verzeichnen konnten.<br />

Negativ ist festzuhalten, dass sich die Risikokosten in Ungarn vor allem durch das von der ungarischen Regierung in Kraft gesetzte „Early Repayment<br />

Programme“ (ERP) im Vergleich zum vorigen Wirtschaftsjahr um 15 Mio € auf 95 Mio € erhöht haben, vor der Ankündigung des ERP wurde noch mit<br />

einer deutlichen Reduktion der Risikokosten gerechnet.<br />

Jedoch spielen in Ungarn die unvorhersehbaren fiskalpolitischen Regelungen sowie der teilweise Verlust der Glaubwürdigkeit auf den Finanzmärkten<br />

eine nicht zu vernachlässigende Rolle.<br />

Die Impaired Loans sowie die Impaired Loans Ratio (in % des Kundenkreditportfolios) in den CEE Tochterbanken im Wirtschaftsjahr 2011 sind im<br />

Vergleich zum Vorjahr weiter angestiegen, wobei ein wesentlicher Teil davon auf eine methodische Änderung der Impaired Loans Klassifizierung im ersten<br />

Quartal entfiel. Diese Neuklassifizierung (fünf Risikoklassen statt wie bisher drei Risikoklassen) – eine Forderung der österreichischen Nationalbank<br />

und der <strong>Bank</strong> of Italy – schafft somit einheitliche Rahmenbedingen für alle CEE Einheiten, aber resultierte in einem Anstieg der Impaired Loans um<br />

848 Mio €. Würde man nur die „<strong>real</strong>e Risikoentwicklung“ betrachten (also bei der Berechnung die ursprüngliche Klassifizierung verwenden), so würde<br />

dies einen Anstieg der Impaired Loans um 849 Mio € statt der tatsächlichen 1.697 Mio € bedeuten.<br />

Somit wären die Impaired Loans des Wirtschaftsjahres 2011 deutlich geringer angestiegen, nämlich um 40bp auf 14,0% anstatt der tatsächlichen<br />

165bp.<br />

Die wesentlichen Treiber in dieser Periode waren erneut Kasachstan und die Ukraine, während das Baltikum (einer der Haupttreiber des Vorjahres)<br />

einen deutlichen Rückgang verzeichnete.<br />

Positiv ist weiters zu erwähnen, dass sowohl in der Türkei als auch in Russland im Bereich der Impaired Loans eine Erholung zu bemerken war und die<br />

Ratio sich im Vergleich zum Vorjahr wie auch schon im vergangenen Jahr weiter verminderte.<br />

Als Sicherheiten kommen primär Hypotheken zum Einsatz, daneben werden noch Garantien und Bürgschaften akzeptiert.<br />

Methoden und Instrumente im Kreditrisiko<br />

Im Zuge des Kreditgenehmigungsprozesses wird der detaillierten Risikobeurteilung jedes Kreditengagements, insbesondere der Bonitätseinstufung des<br />

Kunden, entscheidende Bedeutung beigemessen. Die Grundlage jeder Kreditentscheidung bildet eine fundierte Analyse des Kreditengagements inklusive<br />

der Bewertung aller relevanten Einflussfaktoren. Nach dem Erstkreditantrag werden unsere Kreditengagements mindestens einmal jährlich überwacht.<br />

Bei einer wesentlichen Verschlechterung der Bonität des Kreditnehmers sind kürzere Überwachungsintervalle verpflichtend.<br />

Unsere bankinterne Bonitätsprüfung basiert auf differenzierten Rating- und Scoringverfahren (dabei werden die Parameter PD, LGD und EAD auf Basis<br />

eigens dafür entwickelter Modelle errechnet) 4) für die zu beurteilenden Kunden-/Geschäftssegmente in Übereinstimmung mit den verschiedenen<br />

Forderungsklassen gem. § 22b BWG, der Solvabilitätsverordnung und der Richtlinie 2006/48/EG des europäischen Parlaments und des Rates vom<br />

1) hievon 110 Mio € lokal und 172 Mio € in Wien gebucht<br />

2) hievon 5 Mio € lokal und 4 Mio € in Wien gebucht<br />

3) zusätzlich wurden 21 Mio € Rückstellungen für Garantien für an Wien übertragene Kredite gebucht<br />

4) PD = Probability of Default; LGD = Loss Given Default; EAD = Exposure at Default<br />

184 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>


14. Juni 2006 über die Aufnahme und Ausübung der Tätigkeit der Kreditinstitute sowohl für Österreich als auch für unsere Tochterbanken in CEE.<br />

Die jeweiligen Verfahren können dabei länder- bzw. regionsspezifisch (z.B. Firmenkunden, Privat- und Geschäftskunden) oder global (z.B. Souveräne,<br />

<strong>Bank</strong>en, multinationale Firmenkunden) anwendbar sein. Bei der Einzelbewertung eines Kreditengagements werden Daten aus den Jahresabschlüssen<br />

der bilanzierenden Kunden verarbeitet und darüber hinaus qualitative Unternehmensfaktoren berücksichtigt.<br />

Die Rating-/Scoringmodelle bilden eine wesentliche Grundlage für eine effiziente Risikosteuerung der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe und sind in sämtliche Entscheidungsprozesse<br />

des Risikomanagements eingebettet. Ebenfalls haben sie zentrale Bedeutung für die Eigenkapitalunterlegung der Risikoaktiva.<br />

Der Konsistenz von aufsichtsrechtlicher Darstellung und den Erfordernissen der internen Steuerung kommt dabei entscheidende Bedeutung zu.<br />

Alle bankinternen Rating- und Scoringverfahren unterliegen einem laufenden Monitoring sowie einer regelmäßigen, jährlichen Validierung, bei der das<br />

jeweilige Rating-/Scoringmodell daraufhin geprüft wird, ob es die zu messenden Risiken korrekt abbildet. Sämtliche Modellannahmen basieren auf<br />

langjährigen statistischen Durchschnittswerten historischer Ausfälle und Verluste, wobei die möglichen Auswirkungen der internationalen Finanzmarktturbulenzen<br />

eine entsprechende Berücksichtigung finden.<br />

In diesem Zusammenhang kommt den auch bankaufsichtlich vorgeschriebenen und regelmäßig durchgeführten Kreditrisikostresstestberechnungen,<br />

als wesentliches Instrument zur Abschätzung zukünftiger Risiken unter ungünstigen ökonomischen Bedingungen, eine besondere Bedeutung zu, da<br />

diese es der Geschäftsleitung ermöglichen, die Angemessenheit der regulatorischen und ökonomischen Kapitalausstattung auf Basis unterschiedlicher<br />

Stress-Szenarien zu beurteilen. Kreditrisikostressberechnungen basieren für die gesamte Gruppe auf einem in-house entwickelten Credit Portfolio<br />

Modell, und werden hinsichtlich ihrer Auswirkung auf regulatorisches und ökonomisches Kapital analysiert.<br />

Durch risikoadäquates Pricing und proaktives Risikomanagement wird die Diversifikation sowie die Risiko/Ertrags-Relation des Portfolios ständig verbessert.<br />

Für Immobilienkunden wird die reine Kundenbetrachtung darüber hinaus durch ein Transaktionsrating ergänzt.<br />

Mit dem automatisierten Bonitätsermittlungsinstrument des Retailscorings wird die große Anzahl von Kreditengagements bei Privat-, Geschäftskunden,<br />

Freiberuflern sowie kleinen Non-Profit-Organisationen beurteilt, überwacht und gestioniert. Das Retailscoring besteht aus einem Antragsscoring, das<br />

auf bewährten und anerkannten mathematisch-statistischen Methoden beruht und einem Verhaltensscoring, das u.a. Kontoeingänge und Zahlungsverhalten<br />

der Kunden berücksichtigt und zu einem monatlich aktualisierten Kundenscoring führt. Damit steht uns ein treffsicheres Instrument für die<br />

Kreditentscheidung und Risikofrüherkennung zur Verfügung, mit dessen Hilfe Prozesskosteneinsparungen durch die automatisierte Datenverarbeitung<br />

sowohl in der Kreditüberwachung als auch in einem beschleunigten Vorgehen bei der Kreditentscheidung erreicht werden.<br />

2011 haben vier Tochterbanken in CEE den Umstieg vom Standardansatz auf den Foundation IRB- Ansatz vollzogen.. Außerdem wurden in enger<br />

Kooperation mit den Spezialisten der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG sowohl Optimierungen bei der Prognosequalität von Ratingmodellen wie auch den<br />

zugrundeliegenden Prozessen vorgenommen. Bei sämtlichen Modellentwicklungen und Validierungen wird sichergestellt, dass eine konsistente und<br />

qualitätsgesicherte Umsetzung von entsprechenden Konzernrichtlinien gegeben ist.<br />

Credit treasury<br />

Das Credit Treasury hat zwei wesentliche Aufgabengebiete, nämlich einerseits die Erarbeiten und Überwachung des risikoadäquaten Bepreisens von<br />

Krediten und andererseits die Durchführung von risikotransfer- bzw. kapitalerzeugenden Maßnahmen und Transaktionen.<br />

Zur Sicherstellung einer einheitlichen Preisbildung innerhalb der UniCredit Group wird auf Basis von mehrjährigen Ausfallswahrscheinlichkeiten/PDs<br />

(abhängig von der Laufzeit des Kredits) der sogenannte „Risk Adjusted Spread“ erarbeitet und als Preisbestandteil hinzugefügt und laufend überwacht.<br />

Zunächst wurde dies mit 1. Jänner 2011 für ein vordefiniertes Kundensegment von österreichischen Firmenkunden ausgerollt und ist in weiterer Folge<br />

auch für weitere Segmente und Regionen geplant.<br />

Weiters führt Credit Treasury für die gesamte <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe (inkl. CEE) Risikotransfers bzw. kapitalerzeugende Maßnahmen und Transaktionen<br />

(via synthetischen Verbriefungen, CLN’s etc.) sowie liquiditätserzeugende Maßnahmen/Transaktionen durch.<br />

Das quartalsweise tagende Credit Treasury Committee dient der strategischen Abstimmung und Entscheidung über Maßnahmen und Transaktionen.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 185


Konzernabschluss nach IFRS<br />

E – Risikobericht (FoRtSEtzunG)<br />

E.7 – operationale Risiken<br />

Unter dem operationalen Risiko (OpRisk) wird das Risiko von Verlusten als Folge der Unangemessenheit bzw. des Versagens von Mitarbeitern, internen<br />

Prozessen oder Systemen sowie aufgrund externer Ereignisse (inkl. Rechtsrisiken) verstanden. So unterliegen z.B. Kundenvergütungen wegen fehlerhafter/unzureichender<br />

Produktberatung, Ausfälle von IT-Systemen, Sachschäden, Fehlverarbeitungen oder Betrugsfälle einer genauen und vor allem<br />

konsolidierten Risikomessung und -steuerung (Verlustdatensammlung, externe Daten, Szenarien, Indikatoren), die auch als Basis für die Berechnung der<br />

Eigenmittel für das operationale Risiko dient.<br />

Die Erhebung von Vorfallsdaten sowie die Adressierung von Prozessoptimierungen erfolgen in enger Koordination und Zusammenarbeit mit anderen<br />

Abteilungen und Bereichen, wie z.B. der internen Revision, Compliance, der Rechtsabteilung sowie dem Versicherungsbereich. Dabei ist zu berücksichtigen,<br />

dass in der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG seit jeher in den unterschiedlichsten Unternehmensbereichen eine Fülle von Maßnahmen gesetzt wurde,<br />

um das operationale Risiko zu steuern und zu reduzieren. An dieser Stelle seien exemplarisch Datensicherungsmaßnahmen, die Sicherstellung von<br />

Vertraulichkeit und Integrität der gespeicherten Daten, Zugriffsberechtigungssysteme, die Beachtung des Vier-Augen-Prinzips und eine Vielzahl von<br />

Überwachungs- und Kontrollprozessen sowie Personalschulungsmaßnahmen genannt.<br />

Organisatorisch hat die UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG analog zu anderen Risikoarten und auch analog zur Vorgangsweise der UniCredit Group neben dem<br />

zentralisierten OpRisk Management ein dezentrales OpRisk Management in Form von Divisions- und Töchteransprechpartnern (sog. „Divisionale OpRisk<br />

Manager“ (DORM) oder „OpRisk Manager“) aufgebaut. Während der zentrale Bereich vor allem für die Methodenvorgaben sowie die Risikomessung und<br />

-analyse zuständig ist, liegt es im Bereich des dezentralen Risikomanagements, Maßnahmen zur Verminderung, Vermeidung oder Versicherung von<br />

Risiken zu setzen.<br />

Der Fokus im Jahr 2011 lag in der Weiterentwicklung des OpRisk Managements hinsichtlich der Fokussierung auf Mitigation Actions zur zukünftigen<br />

Verlustverminderung sowie in der verstärkten Einbindung von OpRisk in relevante Projekte. In CEE lag ein Schwerpunkt in der Analyse der Derivativenverkaufsprozesse<br />

im Rahmen einer gemeinsamen Arbeitsgruppe mit dem Marktrisiko. Hierbei wurden die CEE-Tochterbanken auf die Einhaltung der<br />

Vorgaben der 2010 ausgerollten Derivatives Policy CEE überprüft, um potenzielle operationale Risiken zu identifizieren und folglich mitigieren zu können.<br />

Die 2010 eingeführten OpRisk-Soft-Limits für die BA Divisionen sowie alle größeren Tochterbanken werden im Rahmen des UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG<br />

OpRisk Committees überwacht und berichtet.<br />

Generell ist die Organisation des Managements von operationalen Risiken in der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG auf einem sehr hohen Niveau etabliert.<br />

Ein Netzwerk von unabhängigen Funktionen und Gremien wirkt an der Beherrschung und Steuerung der Risiken mit, so dass der Vorstand ausreichende<br />

Informationen über die Risikosituation erhält und in der Lage ist, die Risiken zu steuern. Die Analyse des Hauptbuchs auf OpRisk-Relevanz bestätigte die<br />

umfassende und vollständige OpRisk-Datensammlung. Eine Permanent Work Group (PWG) wurde in der BA AG eingerichtet, um mögliche Maßnahmen<br />

für bestehende und potenzielle operationale Risiken auf Basis der Analyse von u.a. Verlustvorfälle, KRIs, Szenarien, Projekte und neuer Produkte zu<br />

identifizieren und zu implementieren; die Implementierung des PWG-Konzepts wurde 2011 in allen AMA-konformen Tochterbanken im CEE-Raum<br />

gestartet.<br />

Die Agenden des Operationalen Risikos werden seit 2008 im eigenständigen Operational Risk Committee (OpRiCo) abgehandelt, das quartalsweise<br />

unter Teilnahme des Risikovorstandes, Head of Strategic Risk Management & Control, Head of UC ORM, Compliance, Audit, der divisionalen Operational<br />

Risk Manager sowie Vertretern der CEE-Tochterbanken tagt. Das OpRiCo ist ein zentraler Bestandteil der Integration des Operationalen Risikos in die<br />

Prozesse der <strong>Bank</strong> und dient insbesondere dem Bericht von aktuellen OpRisk Themen und Entwicklungen, der Abnahme von OpRisk-relevanten Dokumenten,<br />

dem Reporting von Verlusten sowie auch als Eskalationsgremium.<br />

Als Hauptbetätigungsfelder für das Jahr 2012 sind insbesondere geplant:<br />

• Laufende Überwachung der Operational Risk Limite im Rahmen des Operational Risk Committees.<br />

• Analyse der OpRisk-Vorfälle mit Bezug zum Kreditrisiko sowie deren Reporting im Rahmen des Operational Risk Commitees.<br />

• Unterstützung der Einheiten gemäß AMA-Roll-out-Plan bei der Durchführung der aufsichtsrechtlichen Prüfungen in Zusammenarbeit mit der<br />

UniCredit Group.<br />

• Unterstützung der Holding bei der Implementierung der Maßnahmen resultierend aus der Prüfung durch die <strong>Bank</strong> of Italy.<br />

• Weitere Verankerung der Permanent Work Group in der BA AG sowie Finalisierung des Roll-out der PWG in größeren CEE LEs um durch die<br />

Zusammenarbeit der relevanten Funktionen Schadensfälle, Indikatoren und Szenarien besser analysieren zu können und Mitigation Actions zur<br />

Verminderung von operationalen Risiken zu definieren.<br />

• Validierung der Umsetzung der Derivatives Policy CEE in den CEE-Tochterbanken.<br />

• Entwicklung eines Prozesses zur Identifizierung von OpRisk-relevanten Projekten.<br />

• Schaffung, Verankerung und Roll-out der Repuationsrisikofunktion in der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> sowie den wesentlichen CEE-Tochterbanken.<br />

186 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>


E.8 – Geschäftsrisiken<br />

Als Geschäftsrisiko werden unerwartete negative Veränderungen des Geschäftsvolumens und/ oder der Margen, die nicht auf andere Risikoarten zurückzuführen<br />

sind, definiert. Die negativen Veränderungen resultieren vor allem aus deutlich verschlechterten Marktbedingungen, Veränderungen der<br />

Wettbewerbsposition oder des Kundenverhaltens, aber auch aus geänderten rechtlichen Rahmenbedingungen.<br />

In der Risikomessung wird somit der Einfluss externer Faktoren auf Ergebnisrückgänge und Auswirkung auf den Marktwert gemessen.<br />

Das operative Management des Geschäftsrisikos liegt als Teil des allgemeinen Ertrags- und Kostenmanagements in der Verantwortung der einzelnen<br />

Geschäftseinheiten.<br />

E.9 – Beteiligungs- und Immobilienrisiken<br />

Beim Beteiligungsrisiko wird den Marktpreisschwankungen unseres börsenotierten und nicht börsenotierten Anteils-/Beteiligungsbesitzes Rechnung<br />

getragen.<br />

Nicht enthalten sind hier vollkonsolidierte Konzerntöchter, da deren Risiken bereits differenziert nach den anderen Risikoarten ermittelt werden und bei<br />

diesen erfasst sind. Das Portfolio umfasst strategische Engagements – reine Immobilienbesitzgesellschaften werden im Immobilienrisiko berücksichtigt.<br />

Der Value-at-Risk wird prinzipiell auf Basis der Marktwerte und Volatilitäten dieser Beteiligungen bestimmt. Bei nicht börsenotierten Werten werden die<br />

Buchwerte und Volatilitäten von relevanten Börseindizes unter Berücksichtigung der Residualvarianzen herangezogen.<br />

Das Immobilienrisiko misst die Marktwertschwankungen der bankeigenen Immobilien auf Basis der Marktwerte und der Volatilitäten der dazugehörigen<br />

Mietpreisindizes.<br />

E.10 – Rechtsrisiken<br />

Generell werden keine Rückstellungen für jene Verfahren gebildet, bei denen eine zuverlässige Vorhersage des Ausganges oder der potenziellen Verluste<br />

nicht möglich ist. In Fällen, bei denen in zuverlässiger Weise die Höhe potenzieller Verluste einzuschätzen ist und ein solcher Verlust wahrscheinlich<br />

erscheint, wurden Rückstellungen in jener Höhe gebildet, die angesichts der jeweiligen Umstände und in Übereinstimmung mit den Rechnungslegungsgrundsätzen<br />

als angemessen erschien.<br />

Gemäß oben dargestellten Grundsätzen wurden für die folgenden Verfahren Rückstellungen in Höhe des eingeschätzten Risikos gebildet.<br />

• UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG („<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>“) trat als Nebenintervenientin zur Unterstützung der Beklagten, AKB Privatbank Zürich AG [vormals eine<br />

Tochterbank der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> und vormals <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> (Schweiz) AG], einem Rechtsstreit in der Schweiz bezüglich angeblicher Forderungen der<br />

Bundesanstalt für Vereinigungsbedingte sonderaufgaben (Bvs), der Rechtsnachfolgerin der Deutschen Treuhandanstalt, der deutschen öffentlichen<br />

Körperschaft für die Wiedervereinigung der Länder, bei. Im Wesentlichen wird behauptet, dass die ehemalige Tochterbank der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

in der Schweiz an der Veruntreuung von Geldern von Unternehmen im ehemaligen Ostdeutschland teilgenommen hätte. In 1. Instanz hat die BvS<br />

verloren, in der 2. Instanz zur Gänze gewonnen. Gegen diese Entscheidung hat die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Beschwerde beim Kassationsgericht Zürich eingebracht.<br />

Im November 2011 hat das Kassationsgericht dem Rechtsmittel der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> stattgegeben, das Urteil zugunsten der Klägerin seitens<br />

des Obergerichtes des Kantons Zürich widerrufen und den Fall an das Obergericht des Kantons Zürich (= 2. Instanz) zur neuerlichen Entscheidung<br />

zurückverwiesen.<br />

• der Betrugsfall madoff<br />

Im Zusammenhang mit bestimmten Fonds, die mit betrügerischen Handlungen von Bernard L. Madoff in Beziehung stehen, richteten mehrere<br />

Kunden Beschwerden an die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> und brachten Klagen gegen die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> ein. Folgende Verfahren sind relevant:<br />

Zivilrechtliche Verfahren in österreich: Im Zusammenhang mit den Fonds, die mit Aktivitäten von Madoff in Beziehung stehen, sind bis dato<br />

zahlreiche Klagen bei österreichischen Gerichten anhängig, wobei der geforderte Betrag bei insgesamt 130,5 Mio € liegt. In neun Gerichtsverfahren<br />

wurde das Urteil in erster Instanz zugunsten der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> gefällt, in weiteren fünf Verfahren wurde in zweiter Instanz ebenfalls zugunsten der<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> entschieden; zwei Urteile sind bereits rechtskräftig. In einem dieser Fälle hob der Oberste Gerichtshof zu Gunsten der Kläger eine<br />

Entscheidung der zweiten Instanz auf und verwies die Rechtssache an das Erstgericht zur ergänzenden Verhandlung und neuerlichen Entscheidung<br />

zurück. Zwei Zwischenurteile ergingen zugunsten der Kläger, in einem dieser Fälle wurde die zugrunde liegende Klage inzwischen zurückgezogen<br />

und im anderen Fall hat die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> gegen dieses Zwischenurteil Berufung eingebracht.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 187


Konzernabschluss nach IFRS<br />

E – Risikobericht (FoRtSEtzunG)<br />

strafverfahren: In Strafverfahren in Österreich, die den Fall Madoff betreffen, wird unter anderen die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> als Beschuldigte bzw. belangter<br />

Verband genannt. Diese Verfahren wurden aufgrund einer Anzeige der Finanzmarktaufsicht (FMA) bei der Staatsanwaltschaft Wien eingeleitet.<br />

Danach erfolgten Anzeigen durch Investoren, die laut eigenen Angaben in Fonds veranlagten, die ihrerseits Investments direkt oder indirekt bei<br />

Bernard L. Madoff Investments Securities LLC und Bernard L. Madoff Securities LLC (zusammen als „BMIS“ bezeichnet) tätigten. In den Anzeigen<br />

wird unter anderem behauptet, die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> hätte als Prospektkontrollor des Primeo-Fonds Bestimmungen des österreichischen Investmentfondsgesetzes<br />

verletzt. Diese Strafverfahren befinden sich noch im Ermittlungsstadium.<br />

sammelklagen betreffend Wertpapiere in den usa: Die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> wurde in zwei Sammelklagen, eingebracht beim United States District Court<br />

for the Southern District of New York, als eine von vielen Beklagten genannt. Eine liquidierte indirekte Tochtergesellschaft der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> wurde<br />

auch in zwei Sammelklagen, eingebracht beim United States District Court for the Southern District of New York, genannt. In jeder der Klagen erklären<br />

die Sammelkläger, dass sie Investoren vertreten, deren Vermögen direkt oder indirekt in BMIS investiert war.<br />

Anträge auf Zulassung der eingebrachten abgeänderten Klagen wurden gestellt; eine davon beinhaltet vermeintliche Behauptungen, dass die<br />

Beklagten, unter anderen auch die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>, gegen den Racketeer Influenced and Corrupt Organizations Act („RICO“) verstoßen haben, indem<br />

sie angeblich an einem Plan zur eigenen Bereicherung insofern teilnahmen, als sie Gelder von Anlegern dem Betrugssystem (Ponzi Scheme) von<br />

Madoff zuführten, und es wird in dieser dreifacher Schadenersatz im Rahmen des RICO gefordert, d.h. das Dreifache von 2 Mrd US$.<br />

Am 29. November 2011 wies das Gericht die Klagen gegen, unter anderen, die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> und ihre liquidierte indirekte Tochtergesellschaft sowie<br />

den Antrag der Kläger auf Klagsänderung ab. Die Kläger in diesen Verfahren haben Rechtsmittel gegen diese Entscheidung eingebracht.<br />

Der united states <strong>Bank</strong>ruptcy Court hat Irving H. Picard zum Masseverwalter (SIPA Trustee) für die Liquidation der BMIS ernannt. Im Dezember<br />

2010 brachte der Masseverwalter vor dem United States <strong>Bank</strong>ruptcy Court in the Southern District of New York zwei Klagen gegen zahlreiche Beklagte,<br />

unter anderen auch gegen die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> und eine liquidierte indirekte Tochtergesellschaft der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> ein, um Beträge einzutreiben,<br />

die im Rahmen der Gerichtsverhandlung festzusetzen sind.<br />

In einer Klage (die „erste Masseverwalterklage“) wird die Eintreibung sogenannter vermeidbarer Geldüberweisungen an ursprüngliche Überweisungsempfänger<br />

von BMIS, Folgeüberweisungen von Geldern, die von BMIS ausgingen (unter anderem in Form von angeblichen Management-, Erfolgs-,<br />

Beratungs-, Administrations- und Vertriebsgebühren, die insgesamt für alle Beklagten über 400 Mio US$ betragen sollen), sowie Ersatz des tatsächlichen<br />

Schadens und Strafzuschläge zum Schadenersatz gegen bestimmte Beklagte gefordert, die mit mehr als 2 Mrd US$ angegeben werden.<br />

In der anderen Klage (die „zweite Masseverwalterklage“) wird weiters behauptet, dass die Beklagten gegen RICO verstoßen haben, indem sie angeblich<br />

an einem Plan zur eigenen Bereicherung teilnahmen und Gelder von Anlegern dem Betrugssystem (Ponzi Scheme) von Madoff zuführten.<br />

In der letztgenannten Klage fordert der Masseverwalter im Rahmen des RICO dreifachen Schadenersatz, d.h. das Dreifache der angezeigten Nettoverluste<br />

in Höhe von 19,6 Mrd US$, die alle BMIS-Investoren angeblich erlitten haben.<br />

Das Gericht gab am 28. Juli 2011 dem Antrag auf Klagsabweisung der ersten Masseverwalterklage hinsichtlich der Ansprüche wegen Beihilfe zu<br />

Madoffs Betrug, Verletzung der Treuepflichten, unrechtmäßiger Bereicherung und Beitragstäterschaft statt. Diese Gerichtsentscheidung befasst sich<br />

nicht mit Ansprüchen zur Rückführung vermeidbarer Geldüberweisungen. Der Masseverwalter hat gegen diese Entscheidung Berufung eingebracht.<br />

Die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> hat auch hinsichtlich der zweiten Masseverwalterklage, die sich auf Ansprüche gemäß RICO sowie Ansprüche wegen unrechtmäßiger<br />

Bereicherung, widerrechtlicher Aneignung und unrechtmäßigen Besitzes sowie Erhalt von Geldern stützt, Klagsabweisung beantragt. Das Gericht<br />

gab am 21.02.2012 dem Antrag auf Klagsabweisung der zweiten Masseverwalterklage hinsichtlich der Ansprüche gemäß RICO und den Ansprüchen<br />

wegen unrechtmäßiger Bereicherung, widerrechtlicher Aneignung und unrechtmäßigen Besitzes sowie Erhalt von Geldern statt. Diese Gerichtsentscheidung<br />

befasst sich nicht mit Ansprüchen zur Rückführung vermeidbarer Geldüberweisungen, diese Ansprüche wurden an das Konkursgericht<br />

verwiesen. Es ist möglich, dass gegen diese Entscheidung Berufung eingebracht wird, die Frist ist noch nicht abgelaufen.<br />

Alle laufenden Verfahren in den USA befinden sich in der Anfangsphase.<br />

Die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> beabsichtigt, sich gegen die Ansprüche und Anschuldigungen im Zusammenhang mit dem Fall Madoff mit allen vorhandenen Mitteln<br />

zu wehren. Derzeit ist es nicht möglich, den Zeithorizont und die Ergebnisse der verschiedenen Klagen verlässlich abzuschätzen und den Grad<br />

an Verantwortlichkeit – sollte eine Verantwortlichkeit gegeben sein – zu bestimmen. Über die oben dargestellten Verfahren hinaus wurden weitere<br />

Klagen aufgrund der Aktivitäten von Madoff angedroht; solche Klagen können in Zukunft von privaten Investoren oder kommunalen Gebietskörperschaften<br />

eingebracht werden, wobei jedoch in diesen Fällen die Frage einer Verjährung zu prüfen sein wird. Anhängige Verfahren oder zukünftige<br />

Klagen können auf die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> negative Auswirkungen haben.<br />

Gemäß oben dargestellten Grundsätzen wurde für das folgende Verfahren keine Rückstellung gebildet. Aufgrund der in den Umständen von Rechtsstreitigkeiten<br />

liegenden Unsicherheiten, können wir nicht ausschließen, dass die folgende Rechtsstreitigkeit Verluste für die <strong>Bank</strong> nach sich zieht.<br />

• Klage der belgischen Valauret s.a. in Paris wegen angeblicher Involvierung der Creditanstalt AG (nunmehr UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG) in Täuschungshandlungen<br />

im Zusammenhang mit einer französischen Aktiengesellschaft, aus denen den Klägern Schäden durch Wertverlust der von ihr<br />

erworbenen Aktien dieser AG entstanden seien.<br />

188 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>


E.11 – Berichterstattung über wesentliche Merkmale des internen Kontrollund<br />

Risikomanagementsystems in Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess<br />

Der Vorstand trägt die Verantwortung für die Einrichtung und Ausgestaltung eines den Anforderungen des Unternehmens entsprechenden internen<br />

Kontroll- und Risikomanagementsystems in Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess. Der Zweck dieses Berichts ist es, eine Übersicht darüber zu<br />

geben, wie interne Kontrollen in Bezug auf den Rechnungslegungsprozess organisiert werden.<br />

Das Ziel des internen Kontrollsystems ist es, das Management so zu unterstützen, dass es in der Lage ist, effektive und sich ständig verbessernde<br />

interne Kontrollen in Hinsicht auf die Rechnungslegung zu gewährleisten. Es ist einerseits auf die Einhaltung von Richtlinien und Vorschriften und<br />

andererseits auf die Schaffung von vorteilhaften Bedingungen für spezifische Kontrollmaßnahmen in den Schlüsselprozessen des Rechnungswesens<br />

ausgerichtet.<br />

Durch die Einbringung der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe in die UniCredit Gruppe ist neben dem bestehenden internen Kontrollsystem das italienische Savinglaw<br />

insbesondere der §262 (Prozessbeschreibung zu Risikominimierung in der Bilanzerstellung) einzuhalten.<br />

Gemäß “262 Savings Law” sind der von der UniCredit S.p.A. delegierte CEO und delegierte CFO zivilrechtlich und strafrechtlich für jede Verletzung<br />

des Gesetzes haftbar. Weiters sind sie für jede Tochtergesellschaft verantwortlich, die sich im Konsolidierungskreis des Finanzberichts befindet, da<br />

„262 Savings Law“ auf den Konzernabschluss abstellt.<br />

Die interne Revision überprüft unabhängig und regelmäßig auch im Bereich des Rechnungswesens die Einhaltung der internen Vorschriften. Der Leiter<br />

der internen Revision berichtet direkt an den Vorstand sowie quartalsweise dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates.<br />

Kontrollumfeld<br />

Der grundlegende Aspekt des Kontrollumfelds ist die Unternehmenskultur, in deren Rahmen das Management und alle Mitarbeiter operieren.<br />

Die UniCredit S.p.A. als Muttergesellschaft der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG arbeitet stets an einer guten Kommunikation und an der Vermittlung der<br />

unternehmenseigenen Grundwerte, die in der „Integrity Charter“ verankert sind. Die Integrity Charter verkörpert die Identität der UniCredit Group und<br />

basiert auf den folgenden gemeinsamen Grundwerten: Fairness, Transparenz, Respekt, Gegenseitigkeit, Freiheit und Vertrauen.<br />

Die Implementierung des internen Kontrollsystems in Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess ist ebenso in den internen Richtlinien und Vorschriften<br />

festgesetzt:<br />

Sämtliche Buchungen erfolgen grundsätzlich innerhalb der in der „Accounting Policy“ festgelegten Leitlinien und die Freigabe erfolgt nach definierten<br />

Anweisungs- und Prüfkriterien. Zudem hat jedes Hauptbuchkonto einen Verantwortlichen der die Hauptbuchkonten nach dem bestehenden Regelwerk<br />

abstimmt. Dieser interne Abstimmprozess wird nicht nur vom Rechnungswesen abgefragt, sondern ebenfalls durch die Innenrevision überprüft.<br />

Risikobeurteilung<br />

Im Zugevon „262 Savings Law“ wurden Risiken in Bezug auf den Rechnungslegungsprozess von den Prozessverantwortlichen erhoben und diese<br />

werden laufend überwacht. Der Fokus liegt dabei auf jenen Risiken, die typischerweise als wesentlich zu betrachten sind.<br />

Um die Anforderungen des „262 Savings Law“ zu erfüllen, müssen nach dem von der UniCredit S.p.A. gewählten methodischen Ansatz Kontrollmaßnahmen<br />

verpflichtend mindestens auf Halbjahresbasis durchgeführt werden (zur Jahres- und Halbjahresberichterstattung).<br />

Kontrollmaßnahmen<br />

Sämtliche Kontrollmaßnahmen werden im laufenden Geschäftsprozess angewandt, um sicherzustellen, dass potenziellen Fehlern oder Abweichungen<br />

in der Finanzberichterstattung vorgebeugt bzw. diese entdeckt und korrigiert werden. Die Kontrollmaßnahmen reichen von der Durchsicht der verschiedenen<br />

Periodenergebnisse durch das Management hin zur spezifischen Überleitung von Konten und der Analyse der fortlaufenden Prozesse im<br />

Rechnungswesen.<br />

Die Hierarchieebenen sind so ausgestaltet, dass eine Aktivität und die Kontrolle dieser Aktivität nicht von derselben Person durchgeführt wird (4-Augen<br />

Prinzip). Im Zuge der Erstellung der Finanzberichte werden zudem die Hauptbuchkonten mit den Geschäfts- bzw. Front-End-Systemen abgeglichen.<br />

Kontrollmaßnahmen in Bezug auf die IT-Sicherheit stellen einen Eckpfeiler des internen Kontrollsystems dar. Die Vergabe von IT-Berechtigungen wird<br />

sehr restriktiv behandelt. Die Funktionsfähigkeit des Rechnungslegungssystems wird unter anderem auch durch im System eingerichtete automatisierte<br />

IT-Kontrollen gewährleistet.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 189


Konzernabschluss nach IFRS<br />

E – Risikobericht (FoRtSEtzunG)<br />

Information und Kommunikation<br />

Richtlinien und Vorschriften hinsichtlich Finanzberichterstattung werden vom Management regelmäßig aktualisiert und an alle betroffenen Mitarbeiter<br />

kommuniziert.<br />

Darüber hinaus werden regelmäßig Diskussionen betreffend der Finanzberichterstattung und die in diesem Zusammenhang bestehenden Richtlinien<br />

und Vorschriften in verschiedenen Gremien geführt und an die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> mehrfach kommuniziert. Außerdem werden die Mitarbeiter des Rechnungswesens<br />

laufend in Hinblick auf Neuerungen in der internationalen Rechnungslegung geschult, um Risiken einer unbeabsichtigten Fehlberichterstattung<br />

frühzeitig erkennen zu können.<br />

Zur Wahrnehmung der Überwachungs- und Kontrollfunktion im Hinblick auf eine ordnungsgemäße Rechnungslegung und Berichterstattung werden<br />

den wesentlichen Ebenen der <strong>Bank</strong> umfangreiche Finanzinformationen zur Verfügung gestellt. Relevante Informationen erhalten nicht nur Aufsichtsrat<br />

und Vorstand, Detailberichte erhalten auch die mittleren Managementebenen.<br />

Überwachung<br />

Im Zuge der Implementierung des internen Kontrollsystems nach „262 Savings Law“ wurden Instrumente für die Überwachung der Wirksamkeit der<br />

Kontrollen eingeführt. Angesichts der verpflichtenden halbjährlichen Zertifizierungen für die Erstellung des Managementberichtes sind von den Prozessverantwortlichen<br />

Effektivitätstests durchzuführen um somit die Effektivität der Kontrollen zu testen. Es muss festgestellt werden, ob die Kontrollen ihrem<br />

Design entsprechend funktionieren und die Personen, welche die Kontrolle durchführen über die erforderliche Kompetenz/Befugnis und Qualifikation<br />

verfügen, um die Kontrolle effektiv durchführen zu können.<br />

Mittels der Zertifizierung bestätigen alle Prozessverantwortlichen, dass ihre Prozesse adäquat dokumentiert sind, Risiken identifiziert wurden und Kontrollen<br />

zwecks Ableitung von risikominimierenden Maßnahmen evaluiert wurden.<br />

Das Ergebnis dieser Überwachungstätigkeiten wird in Form eines Managementreports halbjährlich aufgrund der Zertifizierungen sämtlicher Prozessverantwortlicher<br />

gegenüber Ihrem Finanzvorstand ausgestellt. Der Finanzvorstand der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG erhält zudem die Zertifizierungen der<br />

Finanzvorstände der einbezogenen Tochterunternehmen laut Konzernkonsolidierungskreis und bestätigt die Zuverlässigkeit und Wirksamkeit des IKS im<br />

Rahmen des Halbjahres- und Jahresabschlusses gegenüber der Holding und der Öffentlichkeit.<br />

E.12 – Informationen zum Gesellschafterausschluss gemäß Bundesgesetz<br />

über den Ausschluss von Minderheitsgesellschaftern (GesAusG) der Inhaberaktionäre<br />

der uniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG<br />

Die Hauptversammlung der Gesellschaft hat am 3. Mai 2007 über den geplanten Gesellschafterausschluss beschlossen. Die Anfechtungs- und Nichtigkeitsklagen<br />

gegen diverse in der Hauptversammlung vom 3. Mai 2007 gefasste Beschlüsse wurden im Frühjahr 2008 beendet. Der Squeeze-out<br />

wurde mit Wirksamkeit 21. Mai 2008 im Firmenbuch eingetragen. Danach wurde von ehemaligen Minderheitsaktionären ein Verfahren auf Über prüfung<br />

der von der UniCredit angebotenen Barabfindung eingeleitet. In diesem Verfahren wurde ein Sachverständiger bestellt, der die Höhe der bezahlten Barabfindung<br />

überprüft; das Gutachten liegt nunmehr vor und bestätigt im Wesentlichen die Angemessenheit der im Rahmen des Gesellschafterausschlusses<br />

bezahlten Barabfindung. Eine erstinstanzliche Entscheidung in dieser Sache liegt aber noch nicht vor.<br />

190 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>


E.13 – Derivatives Geschäftsvolumen<br />

Das Geschäftsvolumen wird in der tabellarischen Darstellung je nach zugrundeliegendem Finanzinstrument in Finanzderivate und Kreditderivate eingeteilt.<br />

In diesen Kategorien wird zwischen Handels- und <strong>Bank</strong>buch, sowie Counterparty-Klassen unterschieden. Der Schwerpunkt im Derivatgeschäft der<br />

UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG liegt im Zinsbereich.<br />

Over-the-counter können individuelle Vereinbarungen betreffend Volumina, Laufzeiten und Basisinstrument getroffen werden, die im großvolumigen<br />

Interbankhandel den internationalen Usancen entsprechen, im Kundengeschäft jedoch meistens den speziellen Bedürfnissen angepasst werden.<br />

Börsengehandelte Kontrakte sind in Hinblick auf Volumina und Fälligkeitstermine stets standardisiert.<br />

Für Eigenzwecke werden Derivate überwiegend zur Absicherung von Marktrisiken und Risiken aus Credit Spreads aus dem Emissionsgeschäft verwendet.<br />

Im Kundenbereich sind die Marktteilnehmer <strong>Bank</strong>en, aber auch Wertpapierhäuser, Investment- und Pensionsfonds sowie Firmenkunden.<br />

Grundsätzlich ist anzumerken, dass der Handel mit Derivaten in der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> primär dem Hedging von gegenüber Kunden eingegangenen<br />

Positionen dient.<br />

Für Portfoliogestionierung und Risikomanagementzwecke erfolgt eine Bewertung der Geschäfte anhand anerkannter, geprüfter Modelle zu Tagespreisen.<br />

Marktwerte veranschaulichen den Stichtagswert der Verträge, positive Marktwerte erlauben einen Rückschluss auf das potenzielle Ausfallsrisiko<br />

aus dieser Geschäftssparte.<br />

Für die Portfoliogestionierung und Risikobegrenzung im Derivate-Geschäft mit <strong>Bank</strong>en und Kunden verwendet die UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG eine<br />

Monte-Carlo-Pfadsimulation um das potenzielle, zukünftige Exposure auf Portfolioebene je Counterpart zu schätzen. Als Basis für die Kalkulation dienen<br />

Marktvolatilitäten, Korrelationen zwischen einzelnen Risikofaktoren, zukünftige Cashflows sowie Stressüberlegungen. Ebenso werden Rahmenverträge<br />

(netting agreements) sowie Besicherungsverträge (collateral agreements) in der Simulation berücksichtigt.<br />

Die Berechnung auf Simulationsbasis wird für alle wichtigen Geschäftsarten vorgenommen, zum Beispiel Devisen- und Warentermingeschäfte, Zinsinstrumente,<br />

Wertpapierleihe- und Pensionsgeschäfte, aktien-, waren- oder inflationsbezogene Instrumente bzw. Kreditderivate. Die verbleibenden<br />

(exotischen) Produkte werden über einen so genannten Add-on-Faktor (abhängig von Volatilität und Laufzeit) berücksichtigt. Es kommt ein 97,5%-<br />

Konfidenzintervall zur Anwendung.<br />

Neben der Ermittlung des potenziellen künftigen Exposures für die Zwecke der internen Risikosteuerung erlaubt die Pfadsimulation auch die Berechnung<br />

des mittleren Exposures bzw. des gemäß Basel 2 modifizierten mittleren Exposures sowie der effektiven Laufzeit des Exposures für jeden<br />

Counterpart und ermöglicht somit die Einbeziehung des Counterparty-Risikos in ein Basel 2-konformes internes Modell zur Berechnung der Eigenmittelunterlegung.<br />

Die entsprechende Abnahme des Modells durch den österreichischen Regulator erfolgte 2009.<br />

Die Linienausnutzung für das Derivatgeschäft steht im zentralen Treasurysystem WSS („Wallstreet“) weitgehend gruppenweit und online zur Verfügung.<br />

Für kleinere Einheiten, die nicht an das zentrale System angeschlossen sind, werden separate Linien vergeben und überwacht, womit die gruppenweite<br />

Einhaltung der im Kreditprozess genehmigten Linien jederzeit gewährleistet ist.<br />

Die UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG begrenzt das Kreditrisiko aus ihrem Derivatgeschäft zusätzlich durch den konsequenten Einsatz von entsprechenden<br />

Rahmenverträgen sowie die Vereinbarung von Besicherungsverträgen (collateral agreements) und von Kündigungsklauseln (break-clauses). Trotz der<br />

sehr guten Durchschnittsbonität unserer Geschäftspartner wird vom Management dem Ausfallsrisiko verstärkt Augenmerk geschenkt.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 191


Konzernabschluss nach IFRS<br />

E – Risikobericht (FoRtSEtzunG)<br />

Aufsichtsrechtliches Gesamtportfolio: Nominalbeträge per 31.12.2011 (Mio €)<br />

deriVate/BasisWerte otC CleariNg-stelle<br />

schuldinstrumente und Zinsindizes 72.630 3.012<br />

Optionen 20.440 –<br />

Swaps 47.262 162<br />

Termingeschäfte 4.923 –<br />

Futures – 2.850<br />

Übrige 5 –<br />

eigenkapitalinstrumente und aktienindizes 1.262 –<br />

Optionen 968 –<br />

Swaps 28 –<br />

Termingeschäfte 49 –<br />

Futures – –<br />

Übrige 217 –<br />

gold und fremdwährung 32.897 69<br />

Optionen 6.190 –<br />

Swaps 10.728 –<br />

Termingeschäfte 15.978 –<br />

Futures – 69<br />

Übrige – –<br />

Waren 702 –<br />

sonstige Basiswerte 16 –<br />

summe 107.506 3.081<br />

<strong>Bank</strong>buch: Nominalbeträge per 31.12.2011 – Hedging-Derivate (Mio €)<br />

deriVate/BasisWerte otC CleariNg-stelle<br />

schuldinstrumente und Zinsindizes 126.289 –<br />

Optionen 3.809 –<br />

Swaps 122.305 –<br />

Termingeschäfte 175 –<br />

Futures – –<br />

Übrige – –<br />

eigenkapitalinstrumente und aktienindizes – –<br />

Optionen – –<br />

Swaps – –<br />

Termingeschäfte – –<br />

Futures – –<br />

Übrige – –<br />

gold und fremdwährung 35.298 –<br />

Optionen – –<br />

Swaps 32.448 –<br />

Termingeschäfte 2.850 –<br />

Futures – –<br />

Übrige – –<br />

Waren – –<br />

sonstige Basiswerte – –<br />

summe 161.587 –<br />

192 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>


<strong>Bank</strong>buch: Nominalbeträge per 31.12.2011 – übrige Derivate (Mio €)<br />

deriVate/BasisWerte otC CleariNg-stelle<br />

derivate mit Bezug auf Vermögenswete/Verbindlichkeiten, für die die fair Value option genutzt wurde – –<br />

Schuldinstrumente und Zinsindizes – –<br />

Eigenkapitalinstrumente und Aktienindizes – –<br />

Gold und Fremdwährung – –<br />

Waren – –<br />

Sonstige Basiswerte – –<br />

Von hybriden instrumenten getrennte eingebettete derivate – –<br />

Schuldinstrumente und Zinsindizes – –<br />

Eigenkapitalinstrumente und Aktienindizes – –<br />

Gold und Fremdwährung – –<br />

Waren – –<br />

Sonstige Basiswerte – –<br />

sonstige im <strong>Bank</strong>buch enthaltene, gemäß ias 39 zu Handelszwecken gehaltene derivate 140 71<br />

schuldinstrumente und Zinsindizes 33 –<br />

Optionen 33 –<br />

Swaps – –<br />

Termingeschäfte – –<br />

Futures – –<br />

Übrige – –<br />

eigenkapitalinstrumente und aktienindizes 107 –<br />

Optionen 102 –<br />

Swaps – –<br />

Termingeschäfte – –<br />

Futures – –<br />

Übrige 5 –<br />

gold und fremdwährung – 71<br />

Optionen – –<br />

Swaps – 71<br />

Termingeschäfte – –<br />

Futures – –<br />

Übrige – –<br />

Waren – –<br />

sonstige Basiswerte – –<br />

summe 140 71<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 193


Konzernabschluss nach IFRS<br />

E – Risikobericht (FoRtSEtzunG)<br />

Finanzderivate – Gliederung nach Produkten (Mio €)<br />

194 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

marKtWert PositiV marKtWert NegatiV<br />

gesCHäftsarteN/BasisWerte otC CleariNg-stelle otC CleariNg-stelle<br />

aufsichtsrechtliches Handelsportfolio 2.334 – 2.269 1<br />

Optionen 418 – 356 –<br />

Zinsswaps 1.135 – 1.179 1<br />

Währungsswaps 390 – 367 –<br />

Aktienswaps – – – –<br />

Termingeschäfte 382 – 359 –<br />

Futures – – – –<br />

Übrige 9 – 8 –<br />

<strong>Bank</strong>buch – Hedging-derivate 3.466 – 2.591 –<br />

Optionen 39 – 84 –<br />

Zinsswaps 3.012 – 1.977 –<br />

Währungsswaps 383 – 512 –<br />

Aktienswaps – – – –<br />

Termingeschäfte 31 – 18 –<br />

Futures – – – –<br />

Übrige – – – –<br />

<strong>Bank</strong>buch – übrige derivate – – 2 4<br />

Optionen – – – –<br />

Zinsswaps – – – –<br />

Währungsswaps – – – 4<br />

Aktienswaps – – – –<br />

Termingeschäfte – – – –<br />

Futures – – – –<br />

Übrige – – 2 –<br />

summe 5.800 – 4.863 5<br />

OTC-Finanzderivate – Restlaufzeit: Nominalbeträge (Mio €)<br />

BasisWert/restlaufZeit Bis 1 JaHr 1 JaHr Bis 5 JaHre üBer 5 JaHre summe<br />

aufsichtsrechtliches Handelsbuch 41.943 42.267 23.296 107.506<br />

Finanzderivate auf Schuldinstrumente und Zinssätze 13.609 37.459 21.562 72.630<br />

Finanzderivate auf Eigenkapitalinstrumente und Aktienindizes 556 645 61 1.262<br />

Finanzderivate auf Wechselkurse und Gold 27.398 3.825 1.673 32.897<br />

Finanzderivate auf sonstige Grundgeschäfte 380 338 – 718<br />

<strong>Bank</strong>buch 44.442 74.370 42.914 161.726<br />

Finanzderivate auf Schuldinstrumente und Zinssätze 38.275 56.073 31.973 126.321<br />

Finanzderivate auf Eigenkapitalinstrumente und Aktienindizes – 102 5 106<br />

Finanzderivate auf Wechselkurse und Gold 6.167 18.195 10.937 35.298<br />

Finanzderivate auf sonstige Grundgeschäfte – – – –<br />

summe 86.385 116.637 66.210 269.232


Kreditderivate – Gliederung nach Produkten (Mio €)<br />

Portfolios/deriVate marKtWert PositiV marKtWert NegatiV<br />

aufsichtsrechtliches Handelsbuch 2 223<br />

Credit Default-Produkte – 218<br />

Credit Spread-Produkte 1 5<br />

Total Rate of Return-Swaps – –<br />

Übrige – –<br />

<strong>Bank</strong>buch – –<br />

Credit Default-Produkte – –<br />

Credit Spread-Produkte – –<br />

Total Rate of Return-Swaps – –<br />

Übrige – –<br />

summe 2 223<br />

Kreditderivate: Nominalbeträge per 31.12.2011 (Mio €)<br />

gesCHäftsarteN<br />

aufsiCHtsreCHtliCHes HaNdelsBuCH BaNKBuCH<br />

mit eiNem eiNZigeN<br />

KoNtraHeNteN<br />

mit meHr als eiNem<br />

KoNtraHeNteN (BasKet)<br />

mit eiNem eiNZigeN<br />

KoNtraHeNteN<br />

mit meHr als eiNem<br />

KoNtraHeNteN (BasKet)<br />

sicherungsnehmer<br />

Credit Default-Produkte 10 – – –<br />

Credit Spread-Produkte – – – –<br />

Total Rate of Return-Swaps – – – –<br />

Übrige – – – –<br />

summe 10 – – –<br />

sicherungsgeber<br />

Credit Default-Produkte 1.239 68 – –<br />

Credit Spread-Produkte 234 – – –<br />

Total Rate of Return-Swaps – – – –<br />

Übrige – – – –<br />

summe 1.473 68 – –<br />

Kreditderivate – Restlaufzeit: Nominalbeträge (Mio €)<br />

BasisWert/restlaufZeit Bis 1 JaHr 1 JaHr Bis 5 JaHre üBer 5 JaHre summe<br />

aufsichtsrechtliches Handelsbuch 239 945 367 1.551<br />

Kreditderivate mit qualifiziertem Referenzaktivum 234 – – 234<br />

Kreditderivate mit nicht qualifiziertem Referenzaktivum 5 945 367 1.317<br />

<strong>Bank</strong>buch – – – –<br />

Kreditderivate mit qualifiziertem Referenzaktivum – – – –<br />

Kreditderivate mit nicht qualifiziertem Referenzaktivum – – – –<br />

summe 239 945 367 1.551<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 195


F – zusätzliche Informationen<br />

F.1 – Gliederung finanzieller Vermögenswerte und<br />

finanzieller Verbindlichkeiten nach<br />

vertraglicher Restlaufzeit 198<br />

F.2 – Regionale Gliederung 198<br />

F.3 – Angaben zu nahe stehenden Personen<br />

und Unternehmen 199<br />

F.3.1 – Angaben über Mitglieder des Vorstandes,<br />

des Aufsichtsrates bzw. des Betriebsrates<br />

der uniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG 199<br />

F.3.2 – Beziehungen zu verbundenen nicht<br />

konsolidierten unternehmen und Beteiligungen 199<br />

F.3.3 – Sonstige Angaben und Beziehungen 200<br />

F.4 – Honorare der Abschlussprüfer 200<br />

F.5 – Als Sicherheit gestellte Vermögensgegenstände 201<br />

F.6 – Nachrangige Vermögensgegenstände 201<br />

F.7 – Fremdwährungsvolumina 201<br />

F.8 – Treuhandvermögen 201<br />

F.9 – Echte Pensionsgeschäfte 202<br />

F.10 – Eventualverbindlichkeiten und Kreditrisiken 202<br />

F.11 – Personal 202<br />

F.12 – Organe 203<br />

F.13 – Aktienbasierte Vergütung 203<br />

F.14 – Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 205<br />

F.15 – Konsolidierte Eigenmittel und<br />

bankaufsichtliches Eigenmittelerfordernis 206<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 197


Konzernabschluss nach IFRS<br />

F – zusätzliche Informationen (FoRtSEtzunG)<br />

F.1 – Gliederung finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbindlichkeiten<br />

nach vertraglicher Restlaufzeit<br />

F.2 – Regionale Gliederung<br />

Regionale Gliederung von Bilanzsumme und Betriebserträgen (Mio €)<br />

198 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

tägliCH<br />

fällig<br />

1 Bis 7<br />

tage<br />

7 Bis 15 15 tage Bis<br />

tage 1 moNat<br />

31.12.2011 31.12.2010<br />

BilaNZsumme BetrieBserträge BilaNZsumme BetrieBserträge<br />

Österreich 100.220 1.784 98.309 1.969<br />

Europa 94.278 4.765 89.676 4.718<br />

Westeuropa 840 15 919 22<br />

Zentral- und Osteuropa 93.439 4.750 88.757 4.695<br />

Amerika 58 -6 81 -11<br />

Asien 4.673 253 4.982 258<br />

Übrige Länder – – – –<br />

summe 199.229 6.795 193.049 6.934<br />

Die regionale Gliederung basiert auf dem Standort des Tochterunternehmens, von dem das Geschäft verbucht wird.<br />

31.12.2011<br />

1 Bis 3<br />

moNate<br />

3 Bis 6<br />

moNate<br />

6 moNate<br />

Bis 1 JaHr<br />

aktiva 17.840 4.218 1.655 11.607 13.128 13.427 16.511 43.152 55.634<br />

Staatliche Schuldtitel 38 43 31 54 449 561 1.397 2.903 2.348<br />

Sonstige Schuldinstrumente 18 522 181 246 669 372 3.901 5.887 5.358<br />

Investmentfondsanteile 113 – – – – – – – –<br />

Forderungen 17.671 3.653 1.443 11.307 12.010 12.494 11.212 34.361 47.928<br />

an Kreditinstitute 4.159 1.425 790 2.320 3.289 521 955 4.653 1.618<br />

an Kunden 13.512 2.228 653 8.987 8.721 11.973 10.258 29.708 46.310<br />

Passiva 47.731 5.718 4.914 17.659 14.365 10.660 10.924 36.958 17.719<br />

Einlagen und Girokonten 47.178 3.905 4.470 16.431 11.304 7.909 6.577 14.408 2.316<br />

von Kreditinstituten 1.678 1.552 979 2.900 713 260 225 2.684 1.619<br />

von Kunden 45.500 2.354 3.491 13.531 10.591 7.649 6.352 11.723 697<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten – 105 89 292 778 1.010 2.863 16.642 9.099<br />

Andere Verbindlichkeiten 553 1.708 355 936 2.283 1.741 1.484 5.909 6.304<br />

außerbilanzielle geschäfte 1.794 –396 –3 –173 –151 –791 –366 –1.886 –1.276<br />

Finanzderivate mit physischer Lieferung<br />

Long Positions 109 1.581 1.419 1.474 4.027 2.854 2.062 6.125 1.075<br />

Short Positions 111 1.585 1.419 1.475 4.030 2.816 2.091 6.125 1.075<br />

Finanzderivate mit Barausgleich<br />

Long Positions 804 1.783 784 2.824 5.466 4.332 5.552 22.663 13.516<br />

Short Positions 814 1.783 784 2.824 5.466 4.332 5.552 22.668 13.513<br />

Zu erhaltende Einlagen<br />

Long Positions – – – – – – – – –<br />

Short Positions – – – – – – – – –<br />

Unwiderrufliche Bereitstellungsverpflichtungen<br />

Long Positions 150 16 210 467 581 1.926 7.891 3.518 997<br />

Short Positions 1.969 13 209 330 622 1.308 7.794 2.573 940<br />

Übernommene Garantien 36 397 1 37 194 135 297 947 1.216<br />

Die Laufzeitgliederung zeigt ausschließlich Werte von Gesellschaften der aufsichtsrechtlichen <strong>Bank</strong>engruppe.<br />

1 Bis 5<br />

JaHre<br />

(Mio €)<br />

üBer 5<br />

JaHre


F.3 – Angaben zu nahe stehenden Personen und unternehmen<br />

Geschäftsbeziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen per 31.12.2011 (Mio €)<br />

mutteruNterNeHmeN<br />

uNd NiCHt KoNsolidierte<br />

VerBuNdeNe uNterNeHmeN<br />

assoZiierte<br />

uNterNeHmeN<br />

füHruNgsKräfte iN<br />

sCHlüsselPositioNeN<br />

aNdere NaHe steHeNde<br />

uNterNeHmeN uNd<br />

PersoNeN<br />

Kredite 17.131 1.055 2 462<br />

Eigenkapitalinstrumente 172 7 – –<br />

Sonstige Forderungen 8.004 55 – 2<br />

summe aKtiVa 25.307 1.116 2 464<br />

Einlagen 15.232 11.377 8 86<br />

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 4.248 – – 15<br />

Sonstige Passiva 670 – – 16<br />

summe PassiVa 20.150 11.377 8 118<br />

F.3.1 – Angaben über Mitglieder des Vorstandes, des Aufsichtsrates bzw.<br />

des Betriebsrates der uniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG<br />

F.3.1.1 – Bezüge der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder<br />

Die im Geschäftsjahr 2011 von der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG an die Vorstandsmitglieder ausbezahlten Bezüge (ohne Einzahlungen in Pensionskassen)<br />

betrugen 1.901.324,91 € (vergleichbare Bezüge im Vorjahr waren 1.705 Tsd €). Hievon waren 1.238.880,39 € fixe Entgelte (2010: 1.274 Tsd €) und<br />

662.444,52 € variable Entgelte (2010: 431 Tsd €). Mehrere Vorstandsmitglieder erhalten ihre Bezüge von Unternehmen außerhalb des <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

Konsolidierungskreises. Diese Bezüge, die Vorstandsmitgliedern für Tätigkeiten in der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG und in verbundenen Unternehmen im<br />

Geschäftsjahr 2011 gewährt wurden, betrugen 2.984.659,47 € (2010: 2.818 Tsd €). Diese haben auch Vergütungen für Tätigkeiten enthalten, die<br />

nicht mit der BA-Gruppe zusammenhängen, sondern im Interesse der UniCredit Group sind.<br />

An ehemalige Mitglieder des Vorstandes und deren Hinterbliebene wurden (ohne Einzahlungen in Pensionskassen) 8.459.928,63 € (davon an ehemalige<br />

Funktionsträger der im Jahre 2002 mit der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> verschmolzenen Creditanstalt AG bzw. deren Hinterbliebene 5.032.052,57 €, an<br />

ehemalige Funktionsträger der im Jahre 1991 mit der Zentralsparkasse verschmolzenen Österreichische Länderbank AG bzw. deren Hinterbliebene<br />

1.604.062,70 €) ausbezahlt. Der Vergleichswert des Vorjahres beträgt 8.609 Tsd €. Für Tätigkeiten in verbundenen Unternehmen wurden an diesen<br />

Personenkreis 334.980,49 € (2010: 423 Tsd €) ausbezahlt.<br />

Die Bezüge der im Geschäftsjahr 2011 tätigen Mitglieder des Aufsichtsrates betrugen für die UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG 345.475,04 €<br />

(2010: 316 Tsd €), für die beiden Kreditvereine 1.880,00 € (2010: 2 Tsd €).<br />

F.3.1.2 – Kredite an die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates<br />

Die Kredite an die Mitglieder des Vorstandes wurden mit 1.689.335,02 € (2010: 1.045 Tsd €) ausgewiesen, die gewährten Kontoüberziehungen<br />

betrugen 2.865,75 € (2010: 28 Tsd €). Während des Geschäftsjahres wurden 71.467,88 € (2010: 37 Tsd €) zurückgezahlt.<br />

Die Kredite an Mitglieder des Aufsichtsrates beliefen sich auf 360.414,62 € (2010: 552 Tsd €), die gewährten Kontoüberziehungen wurden mit<br />

45.225,68 € (2010: 274 Tsd €) ausgewiesen. Während des Geschäftsjahres wurden 21.657,32 € (2010: 44 Tsd €) zurückgezahlt.<br />

Bei den Ausleihungen an den Aufsichtsrat sind auch die Kredite an die Arbeitnehmervertreter erfasst. Die Laufzeit der angeführten Kredite beträgt<br />

zwischen 5 und 25 Jahre. Die Verzinsung entspricht dem Kreditsatz für die Mitarbeiter der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG.<br />

F.3.2 – Beziehungen zu verbundenen nicht konsolidierten unternehmen und Beteiligungen<br />

<strong>Bank</strong>geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen wurden ausschließlich zu marktüblichen Konditionen abgewickelt.<br />

Die Transaktionen mit nahe stehenden Unternehmen sind in F.3 erläutert. Es besteht eine Syndikatsvereinbarung „Restated <strong>Bank</strong> of the Regions<br />

Agreement“ (ReBORA) zwischen UniCredit, der Privatstiftung zur Verwaltung von Anteilsrechten (AV-Z Stiftung) und dem Betriebsratsfonds des<br />

Betriebsrats der Angestellten der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG Region Wien (Betriebsratsfonds).<br />

Im ReBORA haben sich die AV-Z Stiftung und der Betriebsratsfonds gegenüber UniCredit verpflichtet, im Fall eines beabsichtigten Verkaufes der von<br />

ihnen gehaltenen UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Aktien, diese zunächst UniCredit anzubieten. Sollte die UniCredit das Angebot nicht akzeptieren, könnte die<br />

betreffende Vertragspartei die UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Aktien an einen Dritten verkaufen. In diesem Fall steht UniCredit ein Vorkaufsrecht zu.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 199


Konzernabschluss nach IFRS<br />

F – zusätzliche Informationen (FoRtSEtzunG)<br />

Gemäß dieser Vereinbarung hat die AV-Z Stiftung innerhalb der zehnjährigen Vertragsdauer das Vorschlagsrecht für zwei Aufsichtsratsmitglieder der<br />

UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG. Danach kann sie für die Dauer der Haftung der AV-Z Stiftung und der Gemeinde Wien ein Aufsichtsratsmitglied nominieren.<br />

Die UniCredit war an der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG per 31. Dezember 2011 direkt mit 99,996 Prozent beteiligt.<br />

Zum Stichtag 31. Dezember 2011 bestanden folgende Organverflechtungen mit der UniCredit S. p. A.:<br />

• Vier Mitglieder des Aufsichtsrats der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG waren gleichzeitig Mitglieder des Executive Management Committees der UniCredit.<br />

F.3.3 – Sonstige Angaben und Beziehungen<br />

Die Privatstiftung zur Verwaltung von anteilsrechten (AV-Z Stiftung) haftet gemäß § 92 Abs 9 <strong>Bank</strong>wesengesetz für alle Verbindlichkeiten der<br />

UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG im Falle von deren Zahlungsunfähigkeit. Der aus 14 Mitgliedern bestehende Vorstand der Privatstiftung umfasste vier<br />

Aufsichtsratsmitglieder der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG.<br />

Die gemeinde Wien haftet nach der formwechselnden Umwandlung der Anteilsverwaltung-Zentralsparkasse in eine Privatstiftung (AV-Z Stiftung) im<br />

Jahre 2001 für alle Verbindlichkeiten der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG (damaliger Firmenname <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Aktiengesellschaft), die bis zum 31. Dezember<br />

2001 entstanden sind, einschließlich von dem Grunde nach schon bestehenden vertraglichen Verpflichtungen aus Anwartschaften.<br />

Im drei Mitglieder umfassenden Vorstand der Immobilien Privatstiftung ist ein Mitglied des Aufsichtsrats der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG vertreten.<br />

F.4 – Honorare der Abschlussprüfer<br />

(gem. § 237 Z 14a und 266 Z 11 UGB)<br />

Die nachstehende Tabelle zeigt die von unseren Konzernabschlussprüfern abgerechneten Honorare für das Geschäftsjahr 2011 in den folgenden<br />

Kategorien:<br />

Aufwendungen für Konzernabschlussprüfer (tsd €)<br />

2011 2010<br />

aufwendungen für die Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses 4.041 4.174<br />

KPMG <strong>Austria</strong> (inklusive Prüfung von Tochtergesellschaften) 2.569 2.869<br />

Sparkassenprüfungsverband 1.472 1.305<br />

andere Bestätigungsleistungen 841 623<br />

KPMG <strong>Austria</strong> 834 623<br />

Sparkassenprüfungsverband 7 –<br />

steuerberatungsleistungen – –<br />

KPMG <strong>Austria</strong> – –<br />

Sparkassenprüfungsverband – –<br />

sonstige leistungen 1.254 1.539<br />

KPMG <strong>Austria</strong> 79 209<br />

Sparkassenprüfungsverband 1.175 1.330<br />

total 6.136 6.336<br />

200 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>


F.5 – Als Sicherheit gestellte Vermögensgegenstände<br />

Als Sicherheit für eigene Verbindlichkeiten und Verpflichtungen gestellte Vermögenswerte (Mio €)<br />

F.6 – nachrangige Vermögensgegenstände<br />

F.7 – Fremdwährungsvolumina<br />

31.12.2011 31.12.2010<br />

Zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente 11 36<br />

Erfolgwirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente 30 63<br />

Zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente 4.340 1.855<br />

Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinstrumente 2.120 415<br />

Forderungen an Kreditinstitute 230 1.670<br />

Forderungen an Kunden 19.323 16.630<br />

Sachanlagen 2 –<br />

(Mio €)<br />

31.12.2011 31.12.2010<br />

Handelsaktiva – –<br />

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte – –<br />

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 75 81<br />

Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen – –<br />

Forderungen an Kreditinstitute 553 555<br />

Forderungen an Kunden 315 496<br />

Nachrangige aktiva 944 1.132<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 223 218<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 99 85<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten 3.926 4.078<br />

Nachrangige Passiva 4.249 4.381<br />

31.12.2011 31.12.2010<br />

(Mio €)<br />

aKtiVa PassiVa aKtiVa PassiVa<br />

USD 23.885 20.973 23.158 20.968<br />

JPY 1.171 517 958 737<br />

CHF 16.451 2.149 16.513 2.095<br />

Sonstige 53.579 42.439 51.852 39.626<br />

fW-VolumiNa 95.085 66.078 92.481 63.426<br />

F.8 – treuhandvermögen (Mio €)<br />

31.12.2011 31.12.2010<br />

Forderungen an Kreditinstitute 6 –<br />

Forderungen an Kunden 612 866<br />

Eigenkapitalinstrumente und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 7.039 7.686<br />

Schuldinstrumente 8.085 7.572<br />

Sonstige Vermögensgegenstände 1.248 1.071<br />

treuHaNdaKtiVa 16.990 17.196<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 4.910 190<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 11.900 16.618<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten – –<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 180 388<br />

treuHaNdPassiVa 16.990 17.196<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 201


Konzernabschluss nach IFRS<br />

F – zusätzliche Informationen (FoRtSEtzunG)<br />

F.9 – Echte Pensionsgeschäfte<br />

Im Rahmen von Repo-Geschäften wurden finanzielle Vermögenswerte an Dritte verkauft. Gleichzeitig wurde vereinbart, dass diese Finanzinstrumente<br />

zu einem bereits beim Verkauf festgelegten Preis zurückzuübertragen sind. Die Summe der echten Pensionsgeschäfte betrug zum Bilanzstichtag<br />

3.447 Mio € (Vj.: 1.558 Mio. €). Als Pensionsgeber werden Aktiva weiterhin in der Bilanz ausgewiesen und zum Fair Value bewertet. Als Pensionsnehmer<br />

weisen wir übernommene Aktiva nicht in der Bilanz aus.<br />

F.10 – Eventualverbindlichkeiten und Kreditrisiken (Mio €)<br />

202 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

31.12.2011 31.12.2010<br />

übernommene finanzgarantien für: 4.828 6.195<br />

Kreditinstitute 410 550<br />

Kunden 4.418 5.645<br />

übernommene kommerzielle garantien für: 14.552 13.145<br />

Kreditinstitute 803 1.442<br />

Kunden 13.749 11.703<br />

sonstige unwiderrufliche Bereitstellungsverpflichtungen 17.312 14.737<br />

Kreditinstitute: 2.147 650<br />

Inanspruchnahme sicher 58 55<br />

Inanspruchnahme unsicher 2.088 596<br />

Kunden: 15.165 14.086<br />

Inanspruchnahme sicher 6.336 6.637<br />

Inanspruchnahme unsicher 8.829 7.449<br />

Zugrundeliegende Verpflichtungen für Kreditderivate: gegebene absicherungen 666 869<br />

als sicherheit gehaltene Vermögenswerte für Verpflichtungen anderer 228 –<br />

sonstige Verpflichtungen 11.994 3.807<br />

summe 49.580 38.754<br />

Die Eventualforderungen in der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> sind gleich hoch dem Stand der Eventualverbindlichkeiten.<br />

F.11 – Personal<br />

In der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe waren 2011 bzw. 2010 im Jahresdurchschnitt folgende Personalkapazitäten im Einsatz:<br />

Mitarbeiterkapazität<br />

2011 2010<br />

Angestellte 59.409 59.591<br />

Arbeiter 86 104<br />

gesamtKaPaZität *) 59.495 59.695<br />

hievon Inland 7.812 7.815<br />

hievon Ausland 51.683 51.880<br />

*) Durchschnittliche Personenjahre in der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe Beschäftigter (Mitarbeiter von quotenkonsolidierten Gesellschaften sind zu 100% enthalten) ohne karenzierte Mitarbeiter


F.12 – organe<br />

Im Berichtsjahr waren folgenden Personen als Vorstand der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG tätig:<br />

Vorsitzender/generaldirektor: Willibald CERNKO<br />

Vorsitzender-stellvertreter: Dr. Federico GHIZZONI (bis 21.01.2011)<br />

Dr. Gianni Franco PAPA (ab 22.01.2011)<br />

mitglieder: Mag. Helmut BERNKOPF (bis 31.07.2011), Jürgen DANZMAYR (bis 30.06.2011), Dr. Massimiliano FOSSATI, Francesco GIORDANO,<br />

MSc (ab 01.02.2011), Dr. Rainer HAUSER, Mag. Dieter HENGL (ab 01.08.2011), Mag. Doris TOMANEK, Dr. Carlo VIVALDI (bis 31.01.2011),<br />

Robert ZADRAZIL (ab 01.10.2011)<br />

Der Aufsichtsrat der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG setzte sich im Berichtsjahr aus folgenden Personen zusammen:<br />

Vorsitzender: Dr. Erich HAMPEL (ab 02.11.2011), Dr. Paolo FIORENTINO (ab 21.01.2011 bis 02.11.2011)<br />

Vorsitzender-stv.: Dr. Paolo FIORENTINO (ab 02.11.2011), Dr. Erich HAMPEL (bis 02.11.2011)<br />

mitglieder: Sergio ERMOTTI (bis 23.02.2011), Prof. Avv. Dr. Candido FOIS, Karl GUHA, MSc (ab 19.01.2011), Dipl.Ing. Jean Pierre MUSTIER<br />

(ab 20.04.2011), Dr. Roberto NICASTRO, Dr. Vittorio OGLIENGO, Franz RAUCH, Karl SAMSTAG, Dr. Wolfgang SPRISSLER, Dr. Ernst THEIMER,<br />

Wolfgang HEINZL, Mag. Adolf LEHNER, Emmerich PERL, Josef REICHL, Robert TRAUNWIESER, Dr. Barbara WIEDERNIG<br />

F.13 – Aktienbasierte Vergütungen<br />

Beschreibung der aktienbasierten Vergütungen<br />

Ausstehende Instrumente<br />

Die Group Medium & Long Term Incentive Plans für ausgewählte Mitarbeiter beziehen sich auf aktienbasierte Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente<br />

auf Basis der Aktien der Muttergesellschaft, UniCredit S.p.A.<br />

Diese Kategorie umfasst:<br />

• aktienoptionen, die ausgewählten hochrangigen Führungskräften und hochbegabten Mitarbeitern der Gruppe zugeteilt werden;<br />

• „Performance stock options“ und „Performance shares“, die ausgewählten hochrangigen Führungskräften und hochbegabten Mitarbeitern der<br />

Gruppe zugeteilt und durch Optionen bzw. Gratisaktien von UniCredit verkörpert werden, zu deren Gewährung sich die Muttergesellschaft unter der<br />

Bedingung verpflichtet, dass die vom Board of Directors der Muttergesellschaft genehmigten Leistungsziele erreicht werden;<br />

• den mitarbeiterbeteiligungsplan („employee share ownership Plan – esoP“), der den teilnahmeberechtigten Mitarbeitern der Gruppe die<br />

Möglichkeit bietet, UniCredit-Stammaktien mit folgenden Vorteilen zu kaufen: Gewährung von Gratisaktien („Discount Shares“ und „Matching<br />

Shares“ bzw. – für die zweite Kategorie – Rechte, solche Aktien zu erhalten) auf Basis der von jedem Teilnehmer während der „Enrolment Period“<br />

gekauften Aktien („Investment Shares“). Die Gewährung dieser Gratisaktien unterliegt Ausübungsbedingungen (im Gegensatz zu Marktbedingungen),<br />

die in den Planbestimmungen angeführt sind.<br />

• das group executive incentive system, das den teilnahmeberechtigten Group Executives eine variable Vergütung mit Auszahlung über vier Jahre<br />

bietet. Für die ersten beiden Jahre erhalten die Begünstigten eine Barzahlung und für die darauf folgenden zwei Jahre erhalten sie eine Zahlung in<br />

Form von UniCredit-Aktien; die Zahlung hängt von der Erfüllung von Leistungsbedingungen (im Gegensatz zu Marktbedingungen) ab, die in den<br />

Planbestimmungen festgehalten sind.<br />

Bewertungsmodell<br />

Aktienoptionen<br />

Für die Bestimmung des wirtschaftlichen Werts von Aktienoptionen kommt das Hull and White Evaluation Model zur Anwendung.<br />

Dieses Modell basiert auf einer Trinomialbaum-Kursverteilung unter Anwendung des Boyle-Algorithmus und schätzt die Wahrscheinlichkeit einer<br />

frühzeitigen Ausübung auf Basis eines deterministischen Modells im Zusammenhang mit der:<br />

• Erreichung eines Börsenkurses, der einem bestimmten Vielfachen (Multiple – M) des Ausübungspreises entspricht;<br />

• Wahrscheinlichkeit des frühzeitigen Abgangs (Exit – E) der Begünstigten nach Ende des Erdienungszeitraums.<br />

Die folgende Tabelle zeigt die Bewertung und die Parameter in Bezug auf die im Jahr 2011 gewährten „Performance Stock Options“:<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 203


Konzernabschluss nach IFRS<br />

F – zusätzliche Informationen (FoRtSEtzunG)<br />

Bewertung von Performance Stock Options 2011<br />

204 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

PerformaNCe stoCK oPtioNs 2011<br />

Ausübungspreis [€] 18,07<br />

Börsenkurs der UniCredit-Aktie [€] *) 18,07<br />

Tag der Beschlussfassung durch den Board of Directors von UniCredit über die Gewährung (Tag der Gewährung) 22. März 2011<br />

Erster Tag des Erdienungszeitraums 1. Jänner 2011<br />

Letzter Tag des Erdienungszeitraums 31. Dezember 2013<br />

Verfalltag 31. Dezember 2020<br />

Ausübungspreis–Multiple (M) 1,5<br />

Abgangsquote nach Erdienung (E) 3,73%<br />

Dividendenrendite 2,583%<br />

Volatilität 42,755%<br />

Risikoloser Zinssatz 3,314%<br />

Beizulegender Zeitwert der Performance stock options pro stück am tag der gewährung [€] 6,019<br />

*) Daten nach Umstellung angepasst.<br />

Die Parameter werden folgendermaßen berechnet:<br />

• abgangsquote: jährlicher Prozentsatz der Aktienoptionen, die durch Verfall verwirkt werden;<br />

• dividendenrendite: durchschnittliche Dividendenrendite der nächsten vier Jahre;<br />

• Volatilität: historischer Tagesdurchschnitt der Volatilität über einen vierjährigen Zeitraum;<br />

• ausübungspreis: arithmetisches Mittel des amtlichen Börsenkurses der UniCredit-Stammaktien im Monat vor dem Beschluss des Board of<br />

Directors von UniCredit über die Gewährung;<br />

• Börsenkurs der uniCredit-aktie: gleichgesetzt dem Ausübungspreis in Anbetracht der Zuteilung der Aktienoptionen „at the money“ am Tag der<br />

Gewährung.<br />

Andere Eigenkapitalinstrumente (Performance Shares)<br />

Der wirtschaftliche Wert von Performance Shares wird unter Berücksichtigung des Börsenkurses der Aktie am Tag der Gewährung abzüglich des Barwerts<br />

der zukünftigen Dividenden während des Leistungszeitraums bestimmt. Die Parameter werden unter Anwendung desselben Modells geschätzt,<br />

das für die Bewertung von Aktienoptionen verwendet wird.<br />

Die folgende Tabelle zeigt die Bewertung und die Parameter in Bezug auf die im Jahr 2011 gewährten „Performance Shares“:<br />

Bewertung von Performance Shares 2011<br />

PerformaNCe sHares 2011<br />

Tag der Beschlussfassung durch den Board of Directors von UniCredit über die Gewährung (Tag der Gewährung) 22. März 2011<br />

Erster Tag des Erdienungszeitraums 1. Jänner 2011<br />

Letzter Tag des Erdienungszeitraums 31. Dezember 2013<br />

Börsenkurs der UniCredit-Aktie [€]1 18,07<br />

Wirtschaftlicher Wert der Ausübungsbedingungen [€] –1,272<br />

Beizulegender Zeitwert der Performance shares pro stück am tag der gewährung [€] 16,798<br />

Employee Share Ownership Plan<br />

Der beizulegende Zeitwert von Discount Shares und Matching Shares (bzw. Rechten, solche Aktien zu erhalten) wird zum Ende der Enrolment Period<br />

gemäß dem von den Teilnehmern zum Erwerb der Investment Shares auf dem Markt gezahlten gewichteteten Durchschnittskurs ermittelt.<br />

Die folgenden Tabellen zeigen die Bewertung und die Parameter, die in Bezug auf die Discount Shares und die Matching Shares (bzw. Rechte, solche<br />

Aktien zu erhalten) im Zusammenhang mit den im Jahr 2010 genehmigten „Employee Share Ownership Plans“ verwendet werden:<br />

Bewertung von Discount Shares ESOP 2010<br />

disCouNt sHares<br />

Datum der Lieferung von Discount Shares an Mitarbeiter der Gruppe 10. Jänner 2012<br />

Erster Tag des Erdienungszeitraums 1. Jänner 2011<br />

Letzter Tag des Erdienungszeitraums 31. Dezember 2011<br />

Beizulegender Zeitwert der Discount Shares pro Stück [€] 11,687


Bewertung von Matching Shares ESOP 2010<br />

matCHiNg sHares<br />

Datum der Lieferung von Matching Shares (bzw. diesbezüglichen Rechten) an Mitarbeiter der Gruppe 10. Jänner 2012<br />

Erster Tag des Erdienungszeitraums 1. Jänner 2012<br />

Letzter Tag des Erdienungszeitraums 31. Dezember 2014<br />

Beizulegender Zeitwert der Matching Shares (bzw. diesbezüglicher Rechte) pro Stück [€] 11,687<br />

Im Rahmen des im Jahr 2010 genehmigten „Employee Share Ownership Plan“<br />

• wurden alle GuV-Effekte und Eigenkapitaleffekte im Zusammenhang mit Discount Shares im Jahr 2011 verbucht (mit Ausnahme von Anpassungen<br />

gemäß den Planbestimmungen, die im Jahr 2012 gebucht werden);<br />

• werden GuV-Effekte und Eigenkapitaleffekte im Zusammenhang mit Matching Shares (bzw. Rechten, solche Aktien zu erhalten) in der Dreijahresperiode<br />

2012–2014 gebucht.<br />

Group Executive Incentive System<br />

Die Bestimmung des Betrags des Leistungsanreizes erfolgt auf Basis der Erzielung quantitativer und qualitativer Ziele, die im Plan definiert sind.<br />

Insbesondere ist die Gesamtbeurteilung der Führungskraft des Mitarbeiters als Prozentsatz auszudrücken, wobei das Minimum 0% und das Maximum<br />

150% beträgt (nicht marktbezogene Ausübungsbedingungen).<br />

Dieser Prozentsatz wird durch Anwendung eines Risiko/Chancen-Faktors – Group Gate – bei der ersten Zahlung angepasst und mit der „Bonus<br />

Opportunity“ multipliziert, um den effektiven Betrag zu errechnen, der an den Begünstigten ausgezahlt wird.<br />

Die wirtschaftlichen Auswirkungen und Eigenkapitaleffekte basieren auf dem Erdienungszeitraum.<br />

Weitere Informationen<br />

Employee Share Ownership Plan 2011<br />

Im April 2011 genehmigte die Hauptversammlung den UniCredit Group Employee Share Ownership Plan 2011 („Let’s Share 2011“), der teilnahmeberechtigten<br />

Mitarbeitern der Gruppe die Möglichkeit bietet, ab Jänner 2012 UniCredit-Stammaktien zu vorteilhaften Bedingungen zu kaufen, um damit<br />

das Zugehörigkeitsgefühl der Mitarbeiter und das Engagement zur Erreichung der Unternehmensziele zu stärken.<br />

Der Plan 2011:<br />

1. Während der „enrolment Period“ (von Jänner 2012 bis Dezember 2012) können die Teilnehmer UniCredit-Stammaktien („Investment Shares“)<br />

durch monatliche oder einmalige Beiträge (in einer oder drei Raten im März, Mai und/oder Oktober 2012) kaufen, die ihren Konten angelastet<br />

werden. Falls ein Teilnehmer während der Enrolment Period aus dem Plan aussteigt, verliert er/sie das Recht, am Ende der Enrolment Period Gratisaktien<br />

zu erhalten;<br />

2. am Ende der Enrolment Period (Jänner 2013) erhält jeder Teilnehmer eine gratisaktie für je drei gekaufte Aktien; die Gratisaktien bleiben drei Jahre<br />

lang gebunden. Ein Teilnehmer verliert das Recht auf eine Gratisaktie, wenn er/sie nicht während der gesamten dreijährigen Behaltefrist Mitarbeiter<br />

eines Unternehmens der UniCredit Group ist, sofern die Beendigung des Dienstverhältnisses nicht aus einem der in den Planbestimmungen angeführten<br />

Gründe erfolgte. In einigen Ländern ist es aus steuerlichen Gründen nicht möglich, am Ende der Enrolment Period Gratisaktien zu gewähren;<br />

in diesem Fall wird eine alternative Lösung angeboten, die den Teilnehmern in den betreffenden Ländern das Recht einräumt, am Ende der Behaltefrist<br />

die Gratisaktien zu erhalten („alternative Lösung“);<br />

3. während der Behaltefrist (von Jänner 2013 bis Jänner 2016) können die Teilnehmer die gekauften Investment Shares jederzeit verkaufen, sie verlieren<br />

dadurch allerdings die entsprechenden Gratisaktien (bzw. das Recht, solche Aktien zu erhalten).<br />

Die Gratisaktien erfüllen die Bedingungen für „aktienbasierte Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente”, weil die Teilnehmer gemäß den<br />

Planbestimmungen Eigenkapitalinstrumente von UniCredit als Gegenleistung für Dienste erhalten, die sie für das Unternehmen, bei dem sie beschäftigt<br />

sind, erbracht haben. Der beizulegende Zeitwert wird am Ende der Enrolment Period gemäß dem gewichteten Durchschnittspreis ermittelt, den die Teilnehmer<br />

für den Erwerb der Investment Shares auf dem Markt gezahlt haben.<br />

Alle GuV-Effekte und Eigenkapitaleffekte im Zusammenhang mit „Let’s Share 2011“ werden im Vierjahreszeitraum 2012–2015 gebucht.<br />

Im Personalaufwand 2011 sind aktienbasierte Vergütungen von 6 Mio € enthalten.<br />

F.14 – Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />

Nach dem Stichtag des Jahresabschlusses haben keine berichtspflichtigen Ereignisse stattgefunden.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 205


Konzernabschluss nach IFRS<br />

F – zusätzliche Informationen (FoRtSEtzunG)<br />

F.15 – Konsolidierte Eigenmittel und bankaufsichtliches Eigenmittelerfordernis<br />

Die Eigenmittelerfordernisse gemäß §22 BWG bestehen aus dem Erfordernis aus dem Kreditrisiko, Positionsrisiko in Schuldtiteln, Substanzwerten,<br />

Waren und Fremdwährungen und dem operationellen Risiko.<br />

Für weitere detaillierte Informationen über die Risikokalkulationen siehe Risikoreport.<br />

Die nachfolgenden Tabellen zeigen, welches Eigenmittelerfordernis gemäß BWG für die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Kreditinstitutsgruppe gem. §30 BWG zum Bilanzstichtag<br />

2011 bzw. 2010 bestand und aus welchen Bestandteilen sich die Eigenmittel der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> per Ultimo 2011 bzw. 2010 zusammensetzten:<br />

Anrechenbare Eigenmittel der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Kreditinstitutsgruppe (Mio €)<br />

206 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

31.12.2011 31.12.2010<br />

Eingezahltes Kapital (abzüglich eigene Aktien) 1.681 1.681<br />

Rücklagen und Fremdanteile 13.118 12.951<br />

Immaterielle Anlagewerte –500 –557<br />

Abzugsposten vom Tier 1 (insbes. 50% Abzug gem. §23/13/3 bis 4d) –684 –833<br />

Kernkapital (tier 1) 13.616 13.242<br />

Anrechenbare nachrangige Verbindlichkeiten 2.567 2.857<br />

Neubewertungsreserven und stille Reserven 180 167<br />

Abzugsposten vom Tier 2 (50% Abzug gem. §23/13/3 bis 4d) –684 –833<br />

ergänzende eigenmittel (tier 2) 2.064 2.191<br />

Abzugsposten von Tier 1 und Tier 2 (Abzug gem. §23/13/4a) –132 –140<br />

anrechenbare eigenmittel (exkl. tier 3) 15.547 15.293<br />

Tier 3 (umgewidmetes Nachrangkapital) 331 228<br />

aNreCHeNBare eigeNmittel (iNKl. tier 3) 15.878 15.520<br />

Eigenmittelerfordernis der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Kreditinstitutsgruppe (Mio €)<br />

31.12.2011 31.12.2010<br />

eigenmittelerfordernis für<br />

a) Kreditrisiko gem. Standardansatz 5.539 6.201<br />

b) Kreditrisiko gem. dem auf internen Ratings basierenden Ansatz (IRB) 3.194 2.866<br />

Kreditrisiko 8.733 9.067<br />

Operationales Risiko 951 938<br />

Positionsrisiko Schuldtitel, Aktien, Fremdwährung und Waren 331 228<br />

Abwicklungsrisiko – –<br />

erforderliCHe eigeNmittel 10.015 10.232<br />

RWA insgesamt 125.188 127.906<br />

Kennzahlen<br />

31.12.2011 31.12.2010<br />

Tier 1-Quote, bezogen auf alle Risiken 10,88% 10,35%<br />

Eigenmittel-Quote, bezogen auf alle Risiken 1) 12,68% 12,13%<br />

Tier 1-Quote, bezogen auf das Kreditrisiko 12,47% 11,68%<br />

Eigenmittel-Quote, bezogen auf das Kreditrisiko 2) 13,37% 12,67%<br />

1) Anrechenbare Eigenmittel (inkl. Tier 3) in Prozent der risikogewichteten Bemessungsgrundlage für alle Risiken<br />

2) Gesamte Eigenmittel abzüglich Erfordernis für Handelsbuch, Waren-, Fremdwährungs- und operationales Risiko in Prozent der risikogewichteten Bemessungsgrundlage für das Kreditrisiko


Schlussbemerkung des Vorstands<br />

der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG<br />

Der Vorstand der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG hat den Konzernabschluss<br />

für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2011 bis 31. Dezember<br />

2011 in Übereinstimmung mit den vom International Accounting<br />

Standards Board herausgegeben und von der Europäischen Union<br />

übernommenen International Financial Reporting Standards (IFRS)<br />

erstellt. Der Konzernlagebericht wurde in Übereinstimmung mit den<br />

österreichischen handelsrechtlichen Vorschriften erstellt und steht im<br />

Einklang mit dem Konzernabschluss.<br />

Wien, am 12. März 2012<br />

Willibald Cernko<br />

(Vorsitzender)<br />

Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht enthalten alle erforderlichen<br />

Angaben, insbesondere sind Vorgänge von besonderer<br />

Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres und sonstige für die<br />

künftige Entwicklung des Konzerns wesentliche Umstände zutreffend<br />

erläutert.<br />

Dr. Massimiliano Fossati Francesco Giordano, MSc<br />

Dr. Rainer Hauser Mag. Dieter Hengl<br />

Dr. Gianni Franco Papa Mag. Doris Tomanek Robert Zadrazil<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 209


Konzernabschluss nach IFRS<br />

Bericht der Abschlussprüfer<br />

Bestätigungsvermerk<br />

(Bericht des unabhängigen<br />

Abschlussprüfers)<br />

Bericht zum Konzernabschluss<br />

Wir haben den beigefügten Konzernabschluss der UniCredit<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2011 bis zum<br />

31. Dezember 2011 geprüft.<br />

Dieser Konzernabschluss umfasst die Konzernbilanz zum 31. Dezember<br />

2011, die Konzern-Gesamtergebnisrechnung, die Konzern-Geldflussrechnung<br />

und die Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung<br />

für das am 31. Dezember 2011 endende Geschäftsjahr sowie den<br />

Konzernanhang.<br />

Verantwortung der gesetzlichen<br />

Vertreter für den Konzernabschluss<br />

und für die Buchführung<br />

Die gesetzlichen Vertreter der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG sind für die<br />

Konzernbuchführung sowie für die Aufstellung eines Konzernabschlusses<br />

verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage des Konzerns in Übereinstimmung mit<br />

den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der<br />

EU anzuwenden sind, vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung,<br />

Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems,<br />

soweit dieses für die Aufstellung des Konzernabschlusses<br />

und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, damit<br />

dieser frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist, sei es auf Grund<br />

von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern; die Auswahl und<br />

Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden;<br />

die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen<br />

Rahmenbedingungen angemessen erscheinen.<br />

Verantwortung des Abschlussprüfers<br />

und Beschreibung von Art und Umfang<br />

der gesetzlichen Abschlussprüfung<br />

Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils<br />

zu diesem Konzernabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung.<br />

Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden<br />

gesetzlichen Vorschriften und Grundsätze ordnungsgemäßer<br />

210 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

Abschlussprüfung sowie der vom International Auditing and<br />

Assurance Standards Board (IAASB) der International Federation<br />

of Accountants (IFAC) herausgegebenen International Standards<br />

on Auditing (ISAs) durchgeführt.<br />

Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten<br />

und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit<br />

hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der<br />

Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.<br />

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen<br />

zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge<br />

und sonstigen Angaben im Konzernabschluss. Die Auswahl der<br />

Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers<br />

unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des<br />

Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es auf<br />

Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern. Bei der<br />

Vornahme dieser Risikoeinschätzung berücksichtigt der Abschlussprüfer<br />

das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung des<br />

Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen<br />

Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von<br />

Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen<br />

geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein<br />

Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der internen Kontrollen des<br />

Konzerns abzugeben. Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung<br />

der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen<br />

wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage<br />

des Konzernabschlusses.<br />

Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete<br />

Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine hinreichend<br />

sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt.<br />

Prüfungsurteil<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Auf Grund der<br />

bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss<br />

nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften<br />

und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und<br />

Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2011 sowie der Ertragslage<br />

des Konzerns und der Zahlungsströme des Konzerns für<br />

das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2011 bis zum 31. Dezember<br />

2011 in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting<br />

Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind.


Aussagen zum Konzernlagebericht<br />

Der Konzernlagebericht ist auf Grund der gesetzlichen Vorschriften<br />

darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht<br />

und ob die sonstigen Angaben im Konzernlagebericht nicht eine<br />

falsche Vorstellung von der Lage des Konzerns erwecken. Der Bestätigungsvermerk<br />

hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob<br />

der Konzernlagebericht mit dem Konzernabschluss in Einklang steht<br />

und ob die Angaben nach § 243a UGB zutreffen.<br />

Der Konzernlagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang<br />

mit dem Konzernabschluss. Die Angaben gemäß § 243a UGB sind<br />

zutreffend.<br />

Wien, 12. März 2012<br />

Sparkassen-Prüfungsverband<br />

Prüfungsstelle<br />

(<strong>Bank</strong>prüfer)<br />

Mag. Gerhard Margetich Mag. Reinhard Gregorich<br />

Wirtschaftsprüfer Oberrevisor<br />

KPMG <strong>Austria</strong> GmbH<br />

Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft<br />

Mag. Walter Reiffenstuhl ppa. Mag. (FH) Philip Kudrna<br />

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />

Bei der Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses in einer von der bestätigten Fassung abweichenden Form bedarf es zuvor unserer erneuten Stellungnahme, sofern hierbei unser<br />

Bestätigungsvermerk zitiert oder auf unsere Prüfung hingewiesen wird.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 211


Konzernabschluss nach IFRS<br />

Bericht des Aufsichtsrats 2011<br />

Im Geschäftsjahr 2011 hat der Aufsichtsrat erneut gut und effektiv<br />

mit dem Vorstand zusammen gearbeitet. Dabei wurden die ihm nach<br />

Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben unter<br />

Beachtung des Corporate Governance Kodex wahrgenommen.<br />

Der Aufsichtsrat hielt fünf Sitzungen ab und traf zehnmal Entscheidungen<br />

in Form schriftlicher Umfrage. Das Gremium befasste sich neben<br />

der aktuellen Geschäftslage der <strong>Bank</strong> vor allem mit Themen von<br />

besonderer operativer und strategischer Bedeutung sowie mit risikobezogenen<br />

Inhalten. Wichtige Themen und anstehende Entscheidungen<br />

wurden zudem in Gesprächen zwischen dem Vorsitzenden des<br />

Aufsichtsrats und dem Vorsitzenden des Vorstands erörtert.<br />

Schwerpunkte der Aufsichtsratstätigkeit<br />

Im Rahmen seiner Beratungs- und Überwachungstätigkeit wurde der<br />

Aufsichtsrat regelmäßig sowohl schriftlich als auch mündlich, zeitnah und<br />

umfassend über die Geschäftspolitik, zu Fragen der Unternehmensführung,<br />

hinsichtlich der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie über<br />

Ereignisse, die für die <strong>Bank</strong> von erheblicher Bedeutung waren, seitens<br />

des Vorstands unterrichtet. Auf der Grundlage dieser Berichterstattung<br />

hat der Aufsichtsrat den Vorstand kontinuierlich beraten sowie seine<br />

Geschäftsführung überwacht und über die in seine Kompetenz fallenden<br />

Sachverhalte nach entsprechender Beurteilung Beschluss gefasst.<br />

Hinsichtlich des Corporate Governance Kodex wurde eine Entsprechenserklärung<br />

abgegeben. Die Geschäftsordnung des Aufsichtsrats<br />

wurde im Hinblick auf die Etablierung des Vergütungsausschusses<br />

angepasst sowie die Geschäftsordnung des Vergütungsausschusses<br />

genehmigt. Einer Änderung wurde auch die Geschäftsordnung des<br />

Prüfungsausschusses unterzogen. Des Weiteren wurde die Anwendbarkeit<br />

von UniCredit Governance Rules betreffend Beschwerdemanagement<br />

auf die Mitglieder des Aufsichtsrates formalisiert.<br />

Die herausfordernden Rahmenbedingungen auf den europäischen und<br />

internationalen Finanzmärkten hat der Aufsichtsrat aufmerksam verfolgt<br />

und sich insbesondere mit der Entwicklung des Griechenland<br />

Engagements befasst.<br />

Periodische Berichte betrafen die abgeleiteten Maßnahmen aus der Prüfung<br />

der österreichischen Nationalbank gemäß § 70 BWG hinsichtlich des<br />

Kreditrisikos; ferner die Ergebnisentwicklung im Engagement „Ramius“<br />

und die Aktivitäten der Special Assets Holding for Repossession of Assets<br />

and Equity (UniCredit Turn-Around Management CEE GmbH).<br />

Aus rechtlicher Perspektive ließ sich der Aufsichtsrat über die Entwicklungen<br />

in der Causa Madoff und über den Status im Verfahren<br />

Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben versus AKB<br />

Privatbank Zürich AG informieren. Des Weiteren erfolgte ein Bericht<br />

betreffend das Corporate Treasury Sales Geschäft in Österreich.<br />

Analysiert wurden weiters die Projekte EuroSIG, All4Quality <strong>Austria</strong> und<br />

das Bauvorhaben „UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Town“. In diesem Zusammenhang<br />

wurde auch die Genehmigung zu einem Immobilienerwerb erteilt.<br />

212 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

Weiters befasste sich das Gremium wiederholt mit dem Refinanzierungsrahmen<br />

der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Gruppe, Berichten über restrukturierte<br />

Kredite in CEE, der Entwicklung der Personalkosten, der<br />

Group Compensation Policy und der Aufkündigung bestehender<br />

Ergebnisabführungsverträge respektive dem Abschluss von Steuerumlageverträgen.<br />

An Kapitalmaßnahmen sind zu erwähnen Kapitalerhöhungen betreffend<br />

UniCredit <strong>Bank</strong>a Slovenija d.d., UniCredit <strong>Bank</strong> a.d. Banja<br />

Luka, PJSC Ukrsotsbank, UniCredit Securities Group und der<br />

Erwerb weiterer Aktien der Zagrebacka <strong>Bank</strong>a sowie der UniCredit<br />

Bulbank. Im weiteren Fokus standen auch ein Beschluss betreffend<br />

die Rekapitalisierung eigener <strong>Bank</strong>en in CEE und die Abgabe von<br />

Patronatserkärungen.<br />

Genehmigungen von Prokuren und die Vorausbewilligung für<br />

Organkredite und Organgeschäfte gemäß § 28 BWG rundeten die<br />

Beschlusstätigkeit des Aufsichtsrats ab.<br />

Weiters hat der Aufsichtsrat die Effizienz seiner Arbeit einer Selbstevaluierung<br />

unterzogen und deren Ergebnisse diskutiert. Soweit sich<br />

Änderungsbedarf ergab, wird dieser in die Optimierung der Organisation<br />

und die künftige Tätigkeit einfließen.<br />

Der Aufsichtsrat behandelte im Rahmen seiner Sitzungen auf Basis<br />

schriftlicher und mündlicher Präsentationen auch maßgebliche<br />

Inhalte seiner Ausschüsse.<br />

Arbeit der Ausschüsse<br />

Der Kreditausschuss hielt 2011 fünf Sitzungen ab und fasste<br />

elfmal Beschluss in Form schriftlicher Umfrage. Zusätzlich zu den<br />

in seinem Pouvoir gelegenen Kreditentscheidungen wurden dem<br />

Ausschuss die in Vorstandskompetenz beschlossenen Kredite zur<br />

Kenntnis gebracht sowie Engagements mit Bezug auf Art. 136<br />

italienisches <strong>Bank</strong>wesengesetz und Großveranlagungen gemäß<br />

§ 27 BWG behandelt. Neben den detaillierten Risiko- und Portfolioberichten<br />

befasste sich der Ausschuss mit dem Gesamtrisikobericht,<br />

dem Bericht über die Struktur des Kreditportefeuilles sowie<br />

den Grundsätzen der Risikopolitik. Im Zentrum intensiver Erörterungen<br />

standen im abgelaufenen Geschäftsjahr neben CEE Funding-<br />

Überlegungen vor allem auch Beschlussfassungen hinsichtlich<br />

Impairments auf griechische Staatsanleihen.<br />

Der Prüfungsausschuss tagte 2011 viermal, wobei auch Vertreter<br />

der Abschlussprüfer regelmäßig an den Sitzungen teilnahmen.<br />

Eingehend hat sich der Ausschuss mit dem Jahres- und Konzernabschluss<br />

sowie den Prüfberichten samt Bericht über die Funktionsfähigkeit<br />

des Risikomanagements befasst und entsprechende<br />

Information darüber an den Aufsichtsrat sichergestellt. Der<br />

Ausschuss befasste sich ebenso mit dem Vorschlag betreffend<br />

die Wahl der Abschluss- bzw. Konzernabschlussprüfer für das<br />

Geschäftsjahr 2012.


Das Gremium hat sich auf Basis der tourlichen Berichterstattungen<br />

von der Wirksamkeit des internen Kontroll- und Revisionssystems<br />

überzeugt und den Rechnungslegungsprozess unter besonderer<br />

Berücksichtigung des „262 Savings Law“ überwacht. Gegenstand<br />

ausführlicher Analysen waren des Weiteren neben den Corporate<br />

Governance Berichten mehrfache umfangreiche Compliance bezogene<br />

Themenschwerpunkte sowie ein Bericht über die Implementierung<br />

der CEE Credit Risk Policies. Intensiv beraten wurden sowohl<br />

der Management Letter der Abschlussprüfer samt nachfolgendem<br />

Statusbericht über erfolgte Maßnahmen als auch die Vergütung der<br />

Abschlussprüfer sowie deren Engagement Letter.<br />

Der Strategie- und Nominierungsausschuss befasste sich mit der<br />

Vorbereitung von Vorstandsbestellungen.<br />

Personalia des Vorstands<br />

Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben Herr Dr. Federico Ghizzoni<br />

per 21.1.2011 und Herr Dr. Carlo Vivaldi per 31.1.2011 ihre Vorstandsmandate<br />

zurückgelegt. Mit Wirkung ab 22.1.2011 wurden<br />

Herr Dr. Gianni Franco Papa zum Mitglied des Vorstands sowie zum<br />

stellvertretenden Vorsitzenden und Herr Francesco Giordano, MSc mit<br />

Wirkung ab 1.2.2011 zum Mitglied des Vorstands bestellt. Ihre Vorstandsmandate<br />

zurückgelegt haben des Weiteren Herr Jürgen Danzmayr<br />

per 30.6.2011 und Herr Mag. Helmut Bernkopf per 31.7.2011.<br />

In Folge wurden die Herren Mag. Dieter Hengl ab 1.8.2011 und<br />

Robert Zadrazil ab 1.10.2011 zu Mitgliedern des Vorstands bestellt.<br />

Personalia des Aufsichtsrats<br />

Am 21.1.2011 wurde Herr Dr. Paolo Fiorentino als Nachfolger von<br />

Herrn Dr. Alessandro Profumo, der sein Aufsichtsratsmandat per<br />

21.9.2010 zurückgelegt hatte, zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats<br />

gewählt. Herr Karl Guha, Msc wurde im Rahmen der außerordentlichen<br />

Hauptversammlung am 19.1.2011 und Herr Dipl.Ing. Jean<br />

Pierre Mustier im Rahmen der ordentlichen Hauptversammlung am<br />

20.4.2011 neu in den Aufsichtsrat gewählt. Anlässlich der Aufsichtsratssitzung<br />

am 2.11.2011 erfolgte – nach vorhergehender Funktionsrücklegung<br />

durch den Vorsitzenden – die Wahl von Herrn Dr. Erich<br />

Hampel zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats und gleichzeitig die Wahl<br />

von Herrn Dr. Paolo Fiorentino zu seinem Stellvertreter.<br />

Die detaillierte personelle Zusammensetzung des Aufsichtsrats und<br />

seiner Ausschüsse im abgelaufenen Geschäftsjahr ist im Geschäftsbericht<br />

unter der Rubrik „Organe der Gesellschaft“ enthalten.<br />

Jahres- und Konzernabschlussprüfung<br />

Die Buchführung, der Jahresabschluss 2011 und der Lagebericht wurden<br />

von der Prüfungsstelle des Sparkassen-Prüfungsverbandes und<br />

der KPMG <strong>Austria</strong> GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft<br />

geprüft. Die Prüfung hat zu keinen Beanstandungen Anlass<br />

gegeben, den gesetzlichen Vorschriften wurde voll entsprochen, weshalb<br />

der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk erteilt wurde.<br />

Der Aufsichtsrat hat sich dem Ergebnis der Prüfung angeschlossen,<br />

erklärt sich mit dem vom Vorstand vorgelegten Jahresabschluss samt<br />

Lagebericht einschließlich Gewinnverwendungsvorschlag einverstanden<br />

und billigt den Jahresabschluss 2011, der damit gemäß § 96<br />

Abs (4) Aktiengesetz festgestellt ist.<br />

Die Einklangsprüfung des Corporate Governance Berichtes nach<br />

§ 243b UGB wurde von der Univ. Prof. DDr. Waldemar Jud Corporate<br />

Governance Forschung CGF GmbH durchgeführt und hat in ihrem<br />

abschließendem Ergebnis zu keinen wesentlichen Beanstandungen<br />

Anlass gegeben.<br />

Der Konzernabschluss 2011 wurde von der Prüfungsstelle des Sparkassen-Prüfungsverbandes<br />

und der KPMG <strong>Austria</strong> GmbH Wirtschaftsprüfungs-<br />

und Steuerberatungsgesellschaft auf Übereinstimmung mit den<br />

vom International Accounting Standards Board herausgegebenen International<br />

Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden<br />

sind, und der Konzernlagebericht auf Übereinstimmung mit den österreichischen<br />

handelsrechtlichen Vorschriften geprüft. Die Prüfung hat<br />

zu keinen Einwendungen Anlass gegeben und den gesetzlichen Vorschriften<br />

wurde voll entsprochen. Nach Überzeugung der Abschlussprüfer<br />

vermittelt der Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-<br />

und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2011 sowie der<br />

Ertragslage und der Zahlungsströme des Geschäftsjahres vom 1. Jänner<br />

2011 bis 31. Dezember 2011 in Übereinstimmung mit den International<br />

Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind.<br />

Die Abschlussprüfer bestätigen, dass der Konzernlagebericht mit dem<br />

Konzernabschluss in Einklang steht sowie dass die gesetzlichen Voraussetzungen<br />

für die Befreiung von der Verpflichtung zur Aufstellung<br />

eines Konzernabschlusses nach österreichischem Recht erfüllt sind,<br />

und erteilen den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk.<br />

Dem Ergebnis der Prüfung hat sich der Aufsichtsrat angeschlossen.<br />

Dank<br />

Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand, dem Betriebsrat sowie allen<br />

MItarbeitern für das im herausfordernden Geschäftsjahr 2011<br />

bewiesene Engagement seinen Dank aus. Durch ihren großen<br />

Einsatz haben sie entscheidend zur positiven Entwicklung der <strong>Bank</strong><br />

beigetragen.<br />

Wien, den 23. März 2012<br />

Der Aufsichtsrat<br />

Dr. Erich Hampel<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 213


Wir helfen Hauseigentümern,<br />

Energie und Geld zu sparen.<br />

Das Beheizen von Wohnhäusern ist ein bedeutender Faktor für den Energieverbrauch. Die Heizeffizienz<br />

spielt eine entscheidende Rolle beim Energiesparen. Die Bundesrepublik Deutschland hat Hauseigentümer<br />

dazu verpflichtet, sämtlichen Käufern und Mietern einen Energieausweis zur Verfügung zu stellen, der<br />

für zehn Jahre gültig ist und eine Energiekostenprognose enthält. Über den Ausweis erhalten die Hausbesitzer<br />

Zugang zu spezialisierten Finanzprodukten.<br />

Der „HVB Energieausweis Service“ gibt den Kunden die Möglichkeit, sich staatliche Fördermittel zu<br />

sichern, um ihre Häuser mit Blick auf eine Senkung der Heizkosten zu modernisieren. Ein Beispiel dafür,<br />

wie UniCredit seinen Kunden konkrete Lösungen für echte Herausforderungen anbietet.


Corporate Governance<br />

Corporate Governance Bericht für das<br />

Geschäftsjahr 2011 der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG 216<br />

Erklärung der gesetzlichen Vertreter 223<br />

Organe der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG 224<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 215


Corporate Governance<br />

Corporate Governance Bericht<br />

für das Geschäftsjahr 2011 der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG<br />

Vorwort:<br />

Der Österreichische Corporate Governance Kodex (ÖCGK) gilt als<br />

Maßstab für gute Unternehmensführung und Unternehmenskontrolle<br />

am österreichischen Kapitalmarkt.<br />

Durch das Unternehmensrechtsänderungsgesetz wurde dem ÖCGK<br />

noch größere Bedeutung zugeteilt, da börsenotierte Aktiengesellschaften<br />

gesetzlich zur Aufstellung eines Corporate Governance<br />

Berichtes verpflichtet werden.<br />

Der Kodex selbst richtet sich vorrangig an österreichische börsenotierte<br />

Aktiengesellschaften. Gemäß der Präambel des ÖCGK wird<br />

empfohlen, dass sich auch nicht börsenotierte Aktiengesellschaften<br />

an den Regeln des ÖCGK orientieren, soweit diese auf sie anzuwenden<br />

sind.<br />

Die UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG ist eine österreichische Aktiengesellschaft<br />

mit Sitz in Wien, deren Aktien seit 21.05.2008 nicht mehr an<br />

der Börse notieren. Die UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG wird sich gemäß<br />

der Empfehlung in der Präambel des ÖCGK auch weiterhin an den<br />

Regelungen des ÖCGK in der jeweils geltenden Fassung, die auf der<br />

Website des Österreichischen Arbeitskreises für Corporate Governance<br />

unter www.corporate­governance.at abrufbar ist, orientieren.<br />

Der vorliegende Corporate Governance Bericht der UniCredit <strong>Bank</strong><br />

<strong>Austria</strong> AG für das Geschäftsjahr 2011 wurde unter Zuhilfenahme<br />

der vom <strong>Austria</strong>n Financial Reporting and Auditing Committee veröffentlichten<br />

Stellungnahme zum Corporate Governance Bericht gemäß<br />

§ 243b UGB und des Anhang 2 des ÖCGK 2010 erstellt.<br />

Allen Angaben sind zum Stichtag 31.12.2011.<br />

216 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

A. Die UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG wich im<br />

Geschäftsjahr 2011 von folgenden C-Regeln<br />

des ÖCGK idF Jänner 2010 ab (Explain):<br />

Das Unternehmen wendet den ÖCGK in der jeweils gültigen Fassung an.<br />

Zu folgenden C­Regeln (Comply or Explain) bestehen Abweichungen:<br />

� Regel 4 bis Regel 5 – Publizitätsvorschriften zur Hauptversammlung:<br />

Seit Beendigung der Börsenotierung verfügt die Gesellschaft<br />

über einen geschlossenen Aktionärskreis. Den Aktionären werden die<br />

Einladungen und Unterlagen direkt zugesandt. Die Abhaltung der<br />

Hauptversammlung soll erleichtert werden.<br />

� Regel 31 – Veröffentlichung der Vorstandsvergütungen einzeln:<br />

Im Hinblick auf die geschlossene Aktionärsstruktur werden die Bezüge<br />

nicht veröffentlicht.<br />

� Regel 45 – Wettbewerbsverbot Aufsichtsrat: Aufsichtsratsmitglieder<br />

der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG können Aufsichtsratsmandate bei<br />

Mitbewerbern annehmen, sofern die Gesellschaft am Mitbewerber<br />

beteiligt ist.<br />

� Regel 51 – Veröffentlichung der Aufsichtsratsvergütungen einzeln:<br />

Im Hinblick auf die geschlossene Aktionärsstruktur werden die Bezüge<br />

nicht veröffentlicht.<br />

� Regel 52 – Festlegung der Höchstzahl der Aufsichtratsmitglieder<br />

mit 10 Mitgliedern: Aufgrund einer Vereinbarung unseres Mehrheitsaktionärs<br />

mit den Namensaktionären wird unser Aufsichtsrat weiterhin<br />

aus 11 von der Hauptversammlung gewählten Mitgliedern bestehen.<br />

� Regel 74 – Veröffentlichung Unternehmenskalender mindestens<br />

zwei Monate vor Beginn des neuen Geschäftsjahres: Die notwendige<br />

Koordination mit der Muttergesellschaft (UniCredit S.p.A.) kann bedingen,<br />

dass der Unternehmenskalender nicht mindestens zwei Monate<br />

vor Beginn des neuen Geschäftsjahres veröffentlicht werden kann.


B. Zusätzliche Angaben gemäß § 243b UGB<br />

1. Angaben zum Vorstand und<br />

seiner Arbeitsweise:<br />

Aufsichtsratsmandate:<br />

Aufsichtsratsmandate oder vergleichbare Funktionen von Mitgliedern<br />

des Vorstands in anderen in­ und ausländischen Gesellschaften, die<br />

nicht in den Konzernabschluss einbezogen werden (C­Regel 16):<br />

Willibald Cernko:<br />

Notartreuhandbank AG, Mitglied Aufsichtsrat<br />

UniCredit Leasing (<strong>Austria</strong>) GmbH, Vorsitzender Aufsichtsrat<br />

UniCredit Business Integrated Solutions <strong>Austria</strong> GmbH<br />

(früher: UGIS <strong>Austria</strong> GmbH), Vorsitzender Aufsichtsrat<br />

UniCredit Business Integrated Solutions SCpA,<br />

Mitglied Board of Directors<br />

Dr. Gianni Franco Papa:<br />

–<br />

Dr. Massimiliano Fossati:<br />

–<br />

Francesco Giordano, MSc:<br />

–<br />

Dr. Rainer Hauser:<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Creditanstalt Versicherung AG, Mitglied Aufsichtsrat<br />

BWA Beteiligungs­ und Verwaltungs­Aktiengesellschaft,<br />

Mitglied Aufsichtsrat<br />

Bausparkasse Wüstenrot Aktiengesellschaft, Mitglied Aufsichtsrat<br />

UniCredit Direct Services GmbH, Mitglied Aufsichtsrat<br />

UniCredit Leasing (<strong>Austria</strong>) GmbH, Mitglied Aufsichtsrat<br />

PlanetHome AG, Mitglied Aufsichtsrat<br />

Mag. Dieter Hengl:<br />

Oesterreichische Kontrollbank AG, Mitglied Aufsichtsrat<br />

Mag. Doris Tomanek:<br />

UniCredit Business Partner SCpA, Mitglied Board of Directors<br />

(bis 31.12.2011)<br />

UniCredit Business Partner GmbH, Mitglied Aufsichtsrat<br />

(Firma gelöscht mit 01.02.2012)<br />

UniCredit Business Integrated Solutions <strong>Austria</strong> GmbH<br />

(früher: UGIS <strong>Austria</strong> GmbH), Mitglied Aufsichtsrat<br />

Robert Zadrazil:<br />

Oesterreichische Kontrollbank AG, Mitglied Aufsichtsrat<br />

Arbeitsweise des Vorstandes:<br />

Der Vorstand leitet die Gesellschaft unter eigener Verantwortung zum<br />

Wohl der Gesellschaft. Er führt die Geschäfte auf Basis der durch<br />

Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung übertragenen Rechte und<br />

Pflichten. Der Vorstand hält wöchentlich Sitzungen ab und berichtet<br />

regelmäßig an den Aufsichtsrat.<br />

Kompetenzverteilung des Vorstandes:<br />

Die Kompetenzverteilung ist Seite 224 zu entnehmen.<br />

Hinsichtlich der weiteren Angaben zum Vorstand wird auf Seite 224<br />

verwiesen.<br />

2. Angaben zum Aufsichtsrat und<br />

seiner Arbeitsweise:<br />

Aufsichtsratsmandate:<br />

Weitere Aufsichtsratsmandate oder vergleichbare Funktionen in in­<br />

und ausländischen börsenotierten Gesellschaften der Aufsichtsräte<br />

(C­Regel 58):<br />

Dr. Erich Hampel:<br />

JSC ATF <strong>Bank</strong>, Vorsitzender Aufsichtsrat<br />

Österreichische Post Aktiengesellschaft, Mitglied Aufsichtsrat<br />

Zagrebačka banka dd, Vorsitzender Aufsichtsrat<br />

Dr. Paolo Fiorentino:<br />

AS Roma, Mitglied Board of Directors<br />

Prof. Avv. Dr. Candido Fois:<br />

Telecom Italia Media SpA, Mitglied Board of Directors<br />

Dr. Roberto Nicastro:<br />

<strong>Bank</strong> Pekao SA, Mitglied Aufsichtsrat<br />

Dr. Vittorio Ogliengo:<br />

Yapı ve Kredi <strong>Bank</strong>asi AS, Mitglied Board of Directors<br />

Franz Rauch:<br />

Vorarlberger Kraftwerke Aktiengesellschaft, Mitglied Aufsichtsrat<br />

Wienerberger AG, Mitglied Aufsichtsrat<br />

KR Karl Samstag:<br />

Allgemeine Baugesellschaft­A. Porr Aktiengesellschaft,<br />

Mitglied Aufsichtsrat<br />

<strong>Bank</strong> für Tirol und Vorarlberg Aktiengesellschaft, Mitglied Aufsichtsrat<br />

BKS <strong>Bank</strong> AG, Mitglied Aufsichtsrat<br />

Oberbank AG, Mitglied Aufsichtsrat<br />

Schoeller­Bleckmann Oilfield Equipment Aktiengesellschaft,<br />

Mitglied Aufsichtsrat<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 217


Corporate Governance<br />

Corporate Governance Bericht (FORTSETZUNG)<br />

Hinsichtlich der weiteren Angaben zum Aufsichtsrat wird auf<br />

Seite 224ff. verwiesen.<br />

Im Geschäftsjahr 2011 hat ein Mitglied des Aufsichtsrats an mehr<br />

als der Hälfte der Sitzungen des Aufsichtsrats nicht persönlich teilgenommen.<br />

Darstellung der Kriterien für die Unabhängigkeit der<br />

Aufsichtsratsmitglieder:<br />

Ein Aufsichtsratsmitglied ist als unabhängig anzusehen, wenn es<br />

in keiner geschäftlichen oder persönlichen Beziehung zu der Gesellschaft<br />

oder deren Vorstand steht, die einen materiellen Interessenkonflikt<br />

begründet und daher geeignet ist, das Verhalten des Mitglieds<br />

zu beeinflussen.<br />

Als weitere Kriterien der Unabhängigkeit eines Aufsichtsratsmitglieds<br />

werden basierend auf den als Orientierung für die Unabhängigkeit im<br />

Anhang 1 des ÖCGK angeführten Leitlinien festgelegt:<br />

� Das Aufsichtsratsmitglied soll in den vergangenen fünf Jahren<br />

nicht Mitglied des Vorstands oder leitender Angestellter der Gesellschaft<br />

oder eines Tochterunternehmens der Gesellschaft gewesen<br />

sein.<br />

� Das Aufsichtsratsmitglied soll zu der Gesellschaft oder einem<br />

Tochterunternehmen der Gesellschaft kein Geschäftsverhältnis in<br />

einem für das Aufsichtsratsmitglied bedeutenden Umfang unterhalten<br />

oder im letzten Jahr unterhalten haben. Dies gilt auch für Geschäftsverhältnisse<br />

mit Unternehmen, an denen das Aufsichtsratsmitglied<br />

ein erhebliches wirtschaftliches Interesse hat, jedoch nicht für die<br />

Wahrnehmung von Organfunktionen im Konzern. Die Genehmigung<br />

einzelner Geschäfte durch den Aufsichtsrat gemäß L­Regel 48 ÖCGK<br />

führt nicht automatisch zur Qualifikation als nicht unabhängig.<br />

� Das Aufsichtsratsmitglied soll in den letzten drei Jahren nicht<br />

Abschlussprüfer der Gesellschaft oder Beteiligter oder Angestellter<br />

der prüfenden Prüfungsgesellschaft gewesen sein.<br />

� Das Aufsichtsratsmitglied soll nicht Vorstandsmitglied in einer anderen<br />

Gesellschaft sein, in der ein Vorstandsmitglied der Gesellschaft<br />

Aufsichtsratsmitglied ist.<br />

� Das Aufsichtsratsmitglied soll nicht länger als 15 Jahre dem<br />

Aufsichtsrat angehören. Dies gilt nicht für Aufsichtsratsmitglieder,<br />

die Anteilseigner mit einer unternehmerischen Beteiligung sind oder<br />

die Interessen eines solchen Anteilseigners vertreten.<br />

� Das Aufsichtsratsmitglied soll kein enger Familienangehöriger<br />

(direkte Nachkommen, Ehegatten, Lebensgefährten, Eltern, Onkeln,<br />

Tanten, Geschwister, Nichten, Neffen) eines Vorstandsmitglieds oder<br />

von Personen sein, die sich in einer in den vorstehenden Punkten<br />

beschriebenen Position befinden.<br />

Von den gewählten Aufsichtsratsmitgliedern erfüllt einzig<br />

Dr. Erich Hampel als ehemaliger Vorstandsvorsitzender der<br />

UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG nicht die Unabhängigkeitskriterien.<br />

218 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

Darstellung, welche Mitglieder des Aufsichtsrats die<br />

Kriterien der C-Regel 54 erfüllen:<br />

C­Regel 54 ist mangels Streubesitzes nicht anzuwenden.<br />

Anzahl und Art der Ausschüsse des Aufsichtsrats:<br />

Der Aufsichtsrat bildet die folgenden vier Ausschüsse:<br />

Kreditausschuss<br />

Prüfungsausschuss<br />

Vergütungsausschuss<br />

Strategie­ und Nominierungsausschuss<br />

Anzahl der Sitzungen des Aufsichtsrats, Bericht über<br />

dessen Arbeitsweise und seine Tätigkeiten:<br />

2011 tagte der Aufsichtsrat fünfmal unter Wahrnehmung der ihm<br />

nach Gesetz und Satzung zukommenden Aufgaben sowie unter<br />

Berücksichtigung des ÖCGK. Zehn Entscheidungen des Gremiums<br />

wurden im schriftlichen Umlaufverfahren getroffen.<br />

Der Aufsichtsrat berät und überwacht kontinuierlich den Vorstand der<br />

<strong>Bank</strong>. Im Zuge dessen unterrichtete der Vorstand den Aufsichtsrat<br />

periodisch, zeitnah und umfassend – schriftlich wie mündlich – über<br />

alle wesentlichen Entwicklungen sowie Geschäftsvorfälle. Der Aufsichtsrat<br />

war in alle kompetenzrelevanten Sachverhalte eingebunden<br />

und hat soweit erforderlich nach umfassender Beratung und Prüfung<br />

seine Entscheidungen getroffen. Er beschließt die Group Compensation<br />

Policy. Der Aufsichtsrat gibt in seinem Bericht an die Hauptversammlung<br />

nähere Informationen über seine Tätigkeit.<br />

Anzahl der Sitzungen der Ausschüsse, ihre Entscheidungsbefugnisse<br />

und Bericht über ihre Tätigkeiten:<br />

Der Kreditausschuss des Aufsichtsrates ist für die Zustimmung zur<br />

Kreditvergabe ab einer bestimmten Größenordnung und für Überwachung<br />

der Risikosituation unseres Hauses zuständig. Im Rahmen<br />

seiner Zuständigkeit für die Überwachung des Risikomanagements<br />

erörtert der Kreditausschuss die Struktur des Kreditportefeuilles und<br />

Grundsätze der Risikopolitik und berichtet darüber an den Aufsichtsrat.<br />

Der Kreditausschuss ist zur Entscheidung in dringenden Geschäftsfällen<br />

befugt.<br />

Er behandelte neben den Großveranlagungen gemäß § 27 BWG und<br />

Engagements mit Bezug auf Artikel 136 italienisches <strong>Bank</strong>wesengesetz<br />

vor allem die in seiner Kompetenzzuständigkeit gelegenen<br />

Kredite. Der Kreditausschuss des Aufsichtsrates hielt fünf Sitzungen<br />

ab und elfmal erfolgten Beschlussfassungen im Umlaufverfahren.<br />

Der Prüfungsausschuss ist für die Prüfung und Vorbereitung der<br />

Feststellung des Jahres­ und Konzernabschlusses, des Vorschlags<br />

für die Gewinnverteilung und des (Konzern­)Lageberichts sowie für<br />

Angelegenheiten im Zusammenhang mit dem Abschlussprüfer<br />

zuständig. Seit dem Jahr 2008 kommen dem Prüfungsausschuss<br />

weitergehende Aufgaben zu, nämlich die Überwachung des Rech­


nungslegungsprozesses, der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems,<br />

des internen Revisionssystems und des Risikomanagementsystems<br />

der Gesellschaft sowie die Überwachung der Abschlussprüfung<br />

und der Konzernabschlussprüfung. Der Prüfungsausschuss prüft den<br />

Corporate Governance Bericht, behandelt den Management Letter<br />

und den Bericht über die Funktionsfähigkeit des Risikomanagements.<br />

Der Prüfungsausschuss trat viermal zusammen.<br />

Der Strategie­ und Nominierungsausschuss bereitet bei Bedarf in<br />

Zusammenarbeit mit dem Vorstand und gegebenenfalls unter Beiziehung<br />

von Experten grundlegende Entscheidungen für den Aufsichtsrat<br />

vor. Weiters unterbreitet er dem Aufsichtsrat Vorschläge zur<br />

Besetzung frei werdender Mandate im Vorstand und befasst sich mit<br />

Fragen der Nachfolgeplanung. Der Strategie­ und Nominierungsausschuss<br />

fasste drei Beschlüsse im Umlaufverfahren.<br />

Der Vergütungsausschuss, (ehemals Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten)<br />

hat sich bei Bedarf zusammengefunden und befasste sich<br />

mit den Beziehungen zwischen Gesellschaft und Vorstandsmitgliedern,<br />

insbesondere mit den Angelegenheiten der Vergütung der Vorstandsmitglieder<br />

und den Inhalt von Anstellungsverträgen mit Vorstandsmitgliedern.<br />

Seit November 2011 hat der Vergütungsausschuss<br />

durch den Aufsichtsrat aufgrund der Umsetzung der Kapitaladäquanzrichtlinie<br />

(CRD III) im <strong>Bank</strong>wesengesetz neue Aufgaben<br />

erhalten. Zu diesen zählen die Überwachung der Vergütungspolitik,<br />

Vergütungspraktiken und vergütungsbezogenen Anreizstrukturen der<br />

Gesellschaft sowie die Genehmigung der allgemeinen Prinzipien der<br />

Vergütungspolitik, ihre Überprüfung und Umsetzung. In Abweichung<br />

von Regel 43 ÖCGK, jedoch in Entsprechung von § 39c BWG in Verbindung<br />

mit § 28a BWG ist der Vorsitzende des Vergütungsausschusses<br />

nicht der Vorsitzende des Aufsichtsrates.<br />

3. Offenlegung von Informationen über die<br />

Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat<br />

(C-Regeln 27, 27a, 28, 30, 31, 43 und 51<br />

sowie R-Regel 28a):<br />

Vergütung Vorstand:<br />

Die Vergütung des Vorstands richtet sich nach dem Umfang des Aufgabenbereiches,<br />

der Verantwortung und der persönlichen Leistung<br />

des Vorstandsmitglieds sowie nach der Erreichung der Unternehmensziele,<br />

der Größe und der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens.<br />

Die Vergütung enthält fixe und variable Bestandteile. So wie bisher<br />

werden die Vergütungen für die Vorstandsmitglieder in Entsprechung<br />

der Regel 30 ÖCGK aufgeteilt nach fixen und erfolgsabhängigen<br />

Gehaltsbestandteilen in den Notes zum Konzernabschluss der<br />

UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG angegeben. Die variablen Vergütungsteile<br />

knüpfen insbesondere an nachhaltige, langfristige und mehrjährige<br />

Leistungskriterien an, beziehen auch nicht­finanzielle Kriterien mit ein<br />

und verleiten nicht zum Eingehen unangemessener Risiken.<br />

Für variable Vergütungskomponenten werden messbare Leistungskriterien<br />

festgelegt: Die Erfolgsbeteiligung knüpft an eine „performance<br />

matrix“ und eine „sustainability matrix“ an. Die Matrizes werden<br />

jährlich im Rahmen der UniCredit Group individuell festgelegt.<br />

Bewertet werden Gruppen­, Unternehmens­ und individuelle Performance,<br />

sowohl absolut als auch relativ zu einer Peer Group und zu<br />

Nachhaltigkeitsfaktoren (z.B. Kundenzufriedenheit). Die Höhe der<br />

finanziellen Zielbandbreiten ergibt sich aus externen Benchmarks.<br />

Die ausbezahlten erfolgsabhängigen Gehaltsbestandteile hängen vom<br />

Zielerreichungsgrad und der Performance der UniCredit Group ab.<br />

Die variable Vergütung wird in Entsprechung der CRD III bzw. BWG<br />

im Rahmen des Executive Compensation Systems der UniCredit<br />

Group zeitversetzt ausbezahlt. Hingewiesen wird, dass die Ausschüttung<br />

auch der jeweiligen zeitversetzten, variablen Vergütungen von<br />

der Performance der UniCredit Group abhängig ist (im Falle eines<br />

negativen Ergebnisses).<br />

Das neue System ist seit 01.01.2011 in Kraft; eine zeitverzögerte<br />

Auszahlung des variablen Teiles gab es in der UniCredit Group sowie<br />

in der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> bereits seit 2009. Die wesentlichen Änderungen<br />

zum System 2009 bestehen in der veränderten Zeitspanne der zeitversetzten<br />

Ausbezahlung und in der Art der Ausschüttung, da ein Teil<br />

der variablen Vergütung nun in Aktien ausbezahlt wird.<br />

Die UniCredit Group verfügt über ein klares Group Executive Incentive<br />

Compensation System, das in der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG implementiert<br />

ist. Der Vergütungsmix ist systematisch festgelegt und wird<br />

hinsichtlich des Marktes beobachtet. Variable Vergütungen werden<br />

ex­ante gemäß Prämiensystemen der Höhe nach betraglich begrenzt.<br />

Es wird vorgesehen, dass die Gesellschaft variable Vergütungskomponenten<br />

zurückfordern kann, wenn sich herausstellt, dass diese auf<br />

der Grundlage von offenkundig falschen Daten ausgezahlt wurden.<br />

Vorstandsverträge (Neuabschlüsse sowie Verlängerungen) werden so<br />

abgeschlossen, dass Abfindungszahlungen bei vorzeitiger Beendigung<br />

der Vorstandstätigkeit ohne wichtigen Grund mehr als zwei<br />

Jahresgesamtvergütungen nicht überschreiten und nicht mehr als die<br />

Restlaufzeit des Anstellungsvertrages abgelten. Bei vorzeitiger Beendigung<br />

des Vorstandsvertrages aus einem vom Vorstandsmitglied zu<br />

vertretenden wichtigen Grund wird keine Abfindung gezahlt. Aus Anlass<br />

der vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit getroffene<br />

Vereinbarungen über Abfindungszahlungen berücksichtigen die<br />

Umstände des Ausscheidens des betreffenden Vorstandsmitglieds<br />

und die wirtschaftliche Lage des Unternehmens.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 219


Corporate Governance<br />

Corporate Governance Bericht (FORTSETZUNG)<br />

Es gibt für Vorstandsmitglieder kein Stock Option Programm für Aktien<br />

der Gesellschaft (nur für Aktien der UniCredit S.p.A., Details sind dem<br />

Anhang zum Jahresabschluss der Gesellschaft zu entnehmen).<br />

Die oben dargestellten Grundsätze werden auch bei der Einführung<br />

neuer Vergütungssysteme für leitende Angestellte entsprechend<br />

angewendet.<br />

Die Novelle des <strong>Bank</strong>wesengesetzes, mit der die Bestimmungen zur<br />

Vergütungspolitik der Kapitaladäquanzrichtlinie (CRD III) umgesetzt<br />

werden, trat mit 01.01.2011 in Kraft. Sie normiert neue Rahmenbedingungen<br />

für die Vergütungspolitik und ­praktiken von <strong>Bank</strong>en.<br />

Die UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG hat ihre Vergütungspolitik an die neue<br />

europäische Rechtslage angepasst.<br />

Für die Dauer des Vorstandsvertrages werden auf Basis eines beitragsorientierten<br />

Systems Pensionskassenbeiträge geleistet. Darüber<br />

hinaus besteht eine Absicherung gegenüber dem Berufsunfähigkeitsrisiko,<br />

ebenfalls über eine Pensionskasse. Es bestehen an das gesetzliche<br />

System für Angestellte angelehnte Abfertigungsregelungen.<br />

Für den Vorstand sind keine vom Obengesagten abweichende<br />

Regelungen für den Fall eines öffentlichen Übernahmeangebots<br />

vorgesehen.<br />

Die Gesellschaft trägt die anteiligen Kosten der D&O Versicherung,<br />

welche die UniCredit Group für ihre Gruppenunternehmen abgeschlossen<br />

hat.<br />

Vergütung Aufsichtsrat:<br />

Das Vergütungsschema der Aufsichtsratsmitglieder sieht vor, dass<br />

der Vorsitzende des Aufsichtsrats die doppelte und der stellvertretende<br />

Vorsitzende die eineinhalbfache Vergütung eines Aufsichtsratsmitglieds<br />

erhält. Mitglieder des Kreditausschusses und Mitglieder des<br />

Prüfungsausschusses erhalten eine zusätzliche Vergütung.<br />

Bezüge der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder:<br />

Angaben über die Bezüge der Vorstands­ und Aufsichtsrats­<br />

mitglieder finden sich in den Notes zum Konzernabschluss der<br />

UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG. Gemäß unserer Entsprechenserklärung<br />

zum ÖCGK werden die Vergütungen von Vorstands­ und Aufsichtsratsmitgliedern<br />

nicht einzeln veröffentlicht.<br />

Information an die Hauptversammlung:<br />

Im Rahmen der ordentlichen Hauptversammlung vom 20.04.2011<br />

hat der Aufsichtsratsvorsitzende über die Grundsätze des Vergütungssystems<br />

informiert.<br />

220 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

4. Bericht über die von der Gesellschaft<br />

gesetzten Maßnahmen zur Förderung von<br />

Frauen im Vorstand, im Aufsichtsrat und in<br />

leitenden Stellungen (§ 80 AktG) nach<br />

§ 243b Abs 2 Z 2 UGB:<br />

Die UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG und deren Vorgängerbanken haben<br />

bereits Anfang der 90er Jahre frauenspezifische Maßnahmen gesetzt.<br />

Eine davon war die Installierung einer Frauenbeauftragten, die nach<br />

wie vor in der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG tätig ist, deren Aufgabengebiet<br />

sich jedoch ausgehend vom Genderansatz in Richtung<br />

Diversity weiterentwickelt hat. Diversity Management in der UniCredit<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG ist organisatorisch in Identity and Communications<br />

angesiedelt und wesentlicher Teil des Nachhaltigkeitsmanagements.<br />

Die vielen unterschiedlichsten Bestrebungen in Richtung Chancengleichheit<br />

wurden seit der Einbettung der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG<br />

in die UniCredit Group intensiviert und verstärkt Maßnahmen zur<br />

Umsetzung der Gleichstellungsstrategie gesetzt.<br />

Im Rahmen eines in Österreich, Deutschland und Italien durchgeführten<br />

Analyseprojektes im Jahr 2009 in der UniCredit wurden im Rahmen<br />

von zahlreichen qualitativen Interviews und Fokusgruppen unter<br />

anderem Karrierehemmnisse für Frauen ermittelt. Eine wesentliche<br />

Erkenntnis aus der Untersuchung war, dass es eine notwendige Basis<br />

für alle Frauen, aber besonders für karriereambitionierte Mitarbeiterinnen<br />

ist, familienfreundliche Rahmenbedingungen im Unternehmen<br />

vorzufinden. Dies lässt somit den Schluss zu, dass die zahlreichen<br />

familienfreundlichen Aktivitäten der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> in der Vergangenheit<br />

unumgänglich waren und nach wie vor notwendig sind.<br />

So hat beispielsweise die Karenziertenbetreuung in der UniCredit<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG einen hohen Stellenwert. Um den Karenzierten den<br />

Wiedereinstieg zu erleichtern, werden seit 1993 spezielle Veranstaltungen<br />

für Karenzierte mit gleichzeitigem Kinderbetreuungsangebot<br />

organisiert. Auch werden den meist rund 300 Karenzierten laufend<br />

Informationen aus dem Intranet und das Mitarbeitermagazin zugeschickt.<br />

Derzeit wird daran gearbeitet, für die Karenzierten einen Zugang von<br />

deren privaten PCs zu Hause zum Intranet zu schaffen, um ihnen die<br />

Möglichkeit zu geben, laufend auf aktuelle Informationen zugreifen zu<br />

können. Damit soll auch die Kommunikation zwischen Unternehmen<br />

und karenzierten MitarbeiterInnen weiter optimiert werden. Bis zur<br />

Implementierung gibt es bereits für die Karenzierten die Möglichkeit,<br />

im HR ­ Shared Service Center auf das Intranet zuzugreifen, um sich<br />

vor allem bei Veränderungswünschen über aktuelle Jobangebote<br />

einen Überblick verschaffen zu können. Darüber hinaus wurde auch


im Jahr 2011 knapp vor dem Wiedereinstieg den Karenzierten ein<br />

eintägiges Seminar zur Erleichterung des Wiedereinstiegs angeboten.<br />

Für RückkehrerInnen aus der Karenz wird nahezu jedes Teilzeitmodell<br />

ermöglicht, auch Telearbeit ist ein Arbeitsmodell. An 2<br />

Standorten in Wien gibt es Betriebskindergärten mit einer Kapazität<br />

für rund 200 Kinder sowie während der gesamten Sommerferien<br />

Ferienbetreuungsmöglichkeiten. 2011 wurden nicht nur Tenniskurse<br />

auf dem bankeigenen Sportplatz angeboten, sondern auch mit einer<br />

Organisation kooperiert, welche die unterschiedlichsten Sport­, aber<br />

auch Lernseminare in Wien organisiert. Von verschiedenen Standorten<br />

hatten die Kinder während der gesamten Sommerferien die<br />

Möglichkeit, mittels Shuttle­Service zu den Veranstaltungsorten zu<br />

gelangen.<br />

Aufgrund der speziellen familienfreundlichen Maßnahmen wurde die<br />

UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG in der Vergangenheit immer wieder mit verschiedenen<br />

Awards ausgezeichnet. So hat sie beispielsweise im Juni<br />

2010 den 3. Preis im Rahmen des Kinderbetreuungspreises 2010<br />

vom Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend überreicht<br />

bekommen. Im Jahr 2011 hat die UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG am<br />

Wettbewerb „Taten statt Worte“ in Wien teilgenommen und von insgesamt<br />

70 eingereichten Unternehmen den 2. Platz in der Kategorie<br />

Großbetriebe für ihre Frauen­ und Familienfreundlichkeit erhalten.<br />

Die UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG hat 2009 entschieden, sich im<br />

Zusammenhang „Familie und Beruf“ auditieren zu lassen. Am<br />

16.11.2009 hat die UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG vom Ministerium<br />

für Wirtschaft, Jugend und Familie das Grundzertifikat erhalten.<br />

In regelmäßigen Abständen müssen Zwischenberichte erstellt<br />

werden, um den Fortschritt bzw. Maßnahmen zu dokumentieren.<br />

Im Rahmen von monatlichen <strong>Meeting</strong>s bemüht sich eine Arbeitsgruppe<br />

sehr intensiv, die „Audit­Ideen und Maßnahmen“ weiter zu<br />

entwickeln, um im Jahr 2012 reauditiert werden zu können.<br />

Ein ganz wesentlicher Schritt in der UniCredit Group wurde im Jahr<br />

2010 mit der Installierung des Global Job Models gesetzt. Bisher<br />

gab es in der Gruppe für alle Geschäftsbereiche und Länder sehr<br />

viele verschiedene Jobs und Titel. Mittlerweile gibt es einen standardisierten<br />

Job­Katalog mit rund 250 Jobs und alle MitarbeiterInnen<br />

wissen, wo sie beruflich stehen und wie sie sich weiter entwickeln<br />

können. Definiertes Ziel der UniCredit Group ist es, den Frauenanteil<br />

in höher qualifizierten Jobs in den nächsten Jahren deutlich zu steigern.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen, wurde im Herbst 2011 Doris<br />

Tomanek, der weibliche HR­Vorstand der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG,<br />

mit einem gruppenweiten „Gender­Diversity­Projekt“ beauftragt.<br />

Sie installierte eine Arbeitsgruppe von engagierten Frauen aus den<br />

unterschiedlichsten Ländern, die es bei einem Kick­off <strong>Meeting</strong> im<br />

November 2011 in Mailand übernommen haben, an einzelnen, unterschiedlichsten<br />

Gender­Diversity­Projekten mitzuarbeiten. Projekt­<br />

ergebnisse werden im Laufe des Jahres 2012 vorliegen bzw. Umsetzungsmaßnahmen<br />

beschlossen.<br />

Um weibliche Mitarbeiterinnen zu motivieren, Karriere­Chancen aktiv<br />

zu ergreifen bzw. auch um für sich selbst eine Orientierung zu bekommen,<br />

welchen Weg sie einschlagen wollen, wurde das Seminar<br />

„Shaping my future“ in verschiedenen Ländern implementiert. Besonders<br />

hervorzuheben ist in Österreich, dass sich Mitglieder des rund<br />

100­köpfigen UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG Frauenforums ­ ein unternehmensinternes<br />

Frauennetzwerk ­ bereit erklärt haben, als Trainerinnen<br />

zu fungieren und dadurch Frauen bei deren Weiterentwicklung<br />

zu unterstützen. Nach einem Train­the­Trainer­Seminar im Mai 2011<br />

haben von August bis Ende 2011 fünf Seminare stattgefunden, an<br />

denen bereits rund 100 Mitarbeiterinnen aus Österreich teilgenommen<br />

haben. Auch für 2012 sind weitere derartige Seminare geplant.<br />

Hervorzuheben ist, dass der Frauenanteil der in Österreich definierten<br />

Talente innerhalb weniger Jahre von 20% auf mittlerweile 50% gestiegen<br />

ist. In mehreren Geschäftsbereichen beträgt der Frauenanteil<br />

bei den Talenten sogar 80%. Bei den Executive Development Programm<br />

(EDP)­TeilnehmerInnen macht der Frauenanteil mehr als ein<br />

Fünftel aus.<br />

Im Aufsichtsrat der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG beträgt der Frauenanteil<br />

rund 6%, in den Aufsichtsräten diverser Töchterfirmen der<br />

UniCredit Group in Österreich rund 13%.<br />

Derzeit gibt es in der UniCredit Group noch keine Quotenregelungen,<br />

da versucht wird, durch die Vorlage des Frauenanteils bei Ernennungen<br />

und Bestellungen den Status quo bzw. Entwicklungen den Führungskräften<br />

vor Augen zu führen, um entsprechende Bewusstseinsbildung<br />

bzw. einen Umdenkprozess zu bewirken. Wenn keine Veränderungen<br />

absehbar sind, ist auch die Festlegung von Quoten nicht ganz ausgeschlossen.<br />

Unternehmensextern werden Quoten bereits angewendet.<br />

So erging beispielsweise im Jahr 2010 an alle Head Hunter der<br />

Auftrag, beim Recruiting jedenfalls auf einen Frauenanteil von 50%<br />

zu achten.<br />

2011 wurde wieder ein nationales Mentoring­Programm in Österreich<br />

organisiert, an dem 54 Mentees teilgenommen haben. Sie<br />

wurden von ManagerInnen während des Mentoring­Jahres begleitet<br />

und hatten im Rahmen eines Mentee­Netzwerkes die Möglichkeit,<br />

KollegInnen aus vielen Bereichen des Unternehmens kennen zu<br />

lernen. Der Frauenanteil bei den Mentees 2011 betrug 80%.<br />

Eine ganz wesentliche Basis für Chancengleichheit wurde vom Europäischen<br />

Betriebsrat und ManagerInnen aus Human Resources geschaffen.<br />

Eine gemeinsame „Declaration of equal opportunities and<br />

non discrimination“ wurde erarbeitet und unterzeichnet. Basierend<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 221


Corporate Governance<br />

Corporate Governance Bericht (FORTSETZUNG)<br />

auf dieser Declaration wird an der Umsetzung verschiedenster Maßnahmen<br />

in den einzelnen Ländern gearbeitet.<br />

Eine ganz wesentliche Maßnahme im Jahr 2010 in der UniCredit<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG war, Frauen auch in der Sprache „sichtbar“ zu<br />

machen, da durch die Sprache und Kommunikation entsprechende<br />

Bewusstseinsbildung im Unternehmen betrieben werden soll. Im<br />

Corporate wording wurde festgehalten und an alle MitarbeiterInnen<br />

kommuniziert, wie in der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG gendersensibel<br />

kommuniziert werden soll. Trotz Festlegung der gendersensiblen<br />

Sprache im Corporate wording ist es aber nicht einfach, alle Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter zur tatsächlichen Umsetzung zu<br />

bewegen. So wie bei vielen Diversity­Maßnahmen ist ständige Überzeugungsarbeit<br />

erforderlich, die Zeit braucht.<br />

Dass die UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG aber auf einem guten Weg ist,<br />

Gender Diversity ernst nimmt und ihre Diversity­Philosophie nicht nur<br />

durch Worte, sondern auch durch Taten beweist, zeigte der 1. Preis<br />

beim DiversCity Wettbewerb im Frühjahr 2011, den die UniCredit<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG von der Wiener Wirtschaftskammer überreicht<br />

bekommen hat. Trotz dieser bemerkenswerten Auszeichnung ist<br />

sich die UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG bewusst, dass das Ziel in den einzelnen<br />

Diversity­Dimensionen und folglich auch beim Schwerpunkt<br />

Gender Diversity noch nicht erreicht ist.<br />

222 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

C. Bericht über externe Evaluierung:<br />

Die Evaluierung der Einhaltung des Österreichischen Corporate<br />

Governance Kodex durch die UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG im<br />

Geschäftsjahr 2011, wurde von der Univ. Prof. DDr. Waldemar Jud<br />

Corporate Governance Forschung CGF GmbH vorgenommen. Der<br />

Bericht über die externe Evaluierung ist auf der Website der UniCredit<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG unter http://ir.bankaustria.at g Corporate Governance<br />

abrufbar.<br />

Der Vorstand:<br />

Willibald Cernko<br />

Dr. Gianni Franco Papa Dr. Massimiliano Fossati<br />

Francesco Giordano, MSc Mag. Dieter Hengl<br />

Dr. Rainer Hauser Mag. Doris Tomanek<br />

Robert Zadrazil


Erklärung der gesetzlichen Vertreter<br />

Wir versichern nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den<br />

einschlägigen Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss<br />

ein möglichst getreues Bild der Vermögens­, Finanz­ und<br />

Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der<br />

Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die<br />

Wien, am 12. März 2012<br />

Der Vorstand<br />

Willibald Cernko<br />

(Vorsitzender)<br />

Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein möglichst getreues<br />

Bild der Vermögens­, Finanz­ und Ertragslage des Konzerns entsteht,<br />

und dass er die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten, denen der<br />

Konzern ausgesetzt ist, beschreibt.<br />

Dr. Massimiliano Fossati Francesco Giordano, MSc<br />

Dr. Rainer Hauser Mag. Dieter Hengl<br />

Dr. Gianni Franco Papa Mag. Doris Tomanek Robert Zadrazil<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 223


Corporate Governance | Organe<br />

Organe der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG<br />

Angaben zum Vorstand der Gesellschaft<br />

Vorsitzender<br />

Willibald Cernko, geb. 1956<br />

Generaldirektor, Chief Executive Officer (CEO)<br />

Mitglied von 01.04.2003 bis 31.12.2007 sowie Vorsitzender ab<br />

01.10.2009, Ende der laufenden Funktionsperiode: 30.09.2012<br />

Vorsitzender-Stellvertretender<br />

Dr. Federico Ghizzoni, geb. 1955<br />

CEE­<strong>Bank</strong>ing<br />

Ab 01.07.2007 (stv. Vorsitzender ab 29.07.2009) bis 21.01.2011<br />

Dr. Gianni Franco Papa, geb. 1956<br />

CEE­<strong>Bank</strong>ing<br />

Mitglied und stv. Vorsitzender ab 22.01.2011, Ende der laufenden<br />

Funktionsperiode: 21.01.2014<br />

Mitglieder<br />

Mag. Helmut Bernkopf, geb. 1967<br />

Corporate & Investment <strong>Bank</strong>ing<br />

Ab 16.09.2008 bis 31.07.2011<br />

Jürgen Danzmayr, geb. 1950<br />

Private <strong>Bank</strong>ing<br />

Ab 12.05.2009 bis 30.06.2011<br />

Dr. Massimiliano Fossati, geb. 1968<br />

Chief Risk Officer (CRO)<br />

Ab 08.06.2010, Ende der laufenden Funktionsperiode: 07.06.2013<br />

Francesco Giordano, MSc, geb. 1966<br />

Chief Financial Officer (CFO)<br />

Ab 01.02.2011, Ende der laufenden Funktionsperiode: 31.01.2014<br />

Dr. Rainer Hauser, geb. 1967<br />

Privatkunden & Klein­ und Mittelbetriebe<br />

Ab 01.06.2009, Ende der laufenden Funktionsperiode: 31.05.2012<br />

Mag. Dieter Hengl, geb. 26.05.1964<br />

Corporate & Investment <strong>Bank</strong>ing<br />

Ab 01.08.2011, Ende der laufenden Funktionsperiode: 31.07.2014<br />

Mag. Doris Tomanek, geb. 1956<br />

Human Resources <strong>Austria</strong> & CEE<br />

Ab 07.05.2010, Ende der laufenden Funktionsperiode: 06.05.2013<br />

224 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

Dr. Carlo Vivaldi, geb. 1965<br />

Chief Financial Officer (CFO)<br />

Ab 01.10.2007 bis 31.01.2011<br />

Robert Zadrazil, geb. 1970<br />

Private <strong>Bank</strong>ing<br />

Ab 01.10.2011, Ende der laufenden Funktionsperiode: 30.09.2014<br />

Angaben zum Aufsichtsrat der Gesellschaft<br />

Die Funktionsperiode der gewählten Mitglieder endet mit der ordentlichen<br />

Hauptversammlung im Jahr 2013. Die Entsendungen der<br />

Arbeitnehmervertreter erfolgen ohne zeitliche Begrenzung.<br />

Vorsitzender<br />

Dr. Erich Hampel, geb. 1951<br />

Vorsitzender des Vorstandes a. D.<br />

UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG<br />

(Mitglied und stv. Vorsitzender ab 01.10.2009 bis 02.11.2011,<br />

Vorsitzender ab 02.11.2011)<br />

Vorsitzender-Stellvertreter<br />

Dr. Paolo Fiorentino, geb. 1956<br />

Deputy General Manager<br />

COO Head of Global <strong>Bank</strong>ing Services Strategic Business Area<br />

UniCredit Group<br />

(ab 04.05.2006, Vorsitzender ab 21.01.2011 bis 02.11.2011,<br />

stv. Vorsitzender ab 02.11.2011)<br />

Mitglieder<br />

Sergio Ermotti, geb. 1960<br />

Deputy General Manager<br />

Head of CIB Strategic Business Area<br />

UniCredit Group<br />

(ab 25.01.2006 bis 23.02.2011)<br />

Prof. Avv. Dr. Candido Fois, geb. 1941<br />

Chairman<br />

UniCredit Credit Management <strong>Bank</strong> SpA<br />

(ab 05.06.2009)<br />

Karl Guha, MSc, geb. 1964<br />

Group Chief Risk Officer<br />

UniCredit Group<br />

(ab 19.01.2011)


DI Jean Pierre Mustier, geb. 1961<br />

Head of CIB Division<br />

UniCredit S.p.A.<br />

(ab 20.04.2011)<br />

Dr. Roberto Nicastro, geb. 1964<br />

General Manager<br />

Head of Family & SME, Private <strong>Bank</strong>ing &<br />

CEE Strategic Business Area<br />

UniCredit Group<br />

(ab 04.05.2006)<br />

Dr. Vittorio Ogliengo, geb. 1958<br />

Head of Global Financing & Advisory<br />

UniCredit Group<br />

(ab 04.05.2006)<br />

Franz Rauch, geb. 1940<br />

Geschäftsführer a.D.<br />

Franz Rauch GmbH<br />

(Mitglied ab 17.03.2003)<br />

KR Karl Samstag, geb. 1944<br />

Mitglied des Vorstandes<br />

Privatstiftung zur Verwaltung von Anteilsrechten<br />

(ab 04.05.2006)<br />

Dr. Wolfgang Sprißler, geb. 1945<br />

Sprecher des Vorstandes (CEO) a. D.<br />

Bayerische Hypo­ und Vereinsbank AG (jetzt: UniCredit <strong>Bank</strong> AG)<br />

(ab 19.03.2002)<br />

Dr. Ernst Theimer, geb. 1947<br />

Vorsitzender des Vorstandes<br />

Privatstiftung zur Verwaltung von Anteilsrechten<br />

(ab 07.07.2010)<br />

Vom Betriebsrat entsandt<br />

Wolfgang Heinzl, geb. 1953<br />

Vorsitzender des Zentralbetriebsrates<br />

(ab 07.11.2000)<br />

Mag. Adolf Lehner, geb. 1961<br />

Erster stellvertretender Vorsitzender des Zentralbetriebsrates<br />

(ab 04.12.2000)<br />

Emmerich Perl, geb. 1950<br />

Zweiter stellvertretender Vorsitzender des Zentralbetriebsrates<br />

(ab 20.04.2005)<br />

Josef Reichl, geb. 1956<br />

Mitglied des Zentralbetriebsrates<br />

(ab 25.10.2007)<br />

Robert Traunwieser, geb. 1955<br />

Mitglied des Zentralbetriebsrates<br />

(ab 24.04.2009)<br />

Dr. Barbara Wiedernig, geb. 1961<br />

Dritte stellvertretende Vorsitzende des Zentralbetriebsrates<br />

(ab 24.04.2009)<br />

Vertreter der Aufsichtsbehörde<br />

Staatskommissär<br />

Hans-Georg Kramer, CFP<br />

Generalsekretär Bundesministerium für Finanzen<br />

Staatskommissär-Stellvertreter<br />

Mag. Ulrike Huemer<br />

Leiterin MA 6 Magistrat der Stadt Wien<br />

Regierungskommissär für den Deckungsstock<br />

Dr. Alfred Katterl<br />

Regierungskommissär-Stellvertreter<br />

für den Deckungsstock<br />

Christian Wenth<br />

Treuhänder gemäß Hypothekenbankgesetz<br />

Mag. Martin Mareich<br />

Oberrat<br />

Treuhänder-Stellvertreter gemäß<br />

Hypothekenbankgesetz<br />

Dr. Hannes Schuh Ministerialrat<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 225


Corporate Governance | Organe<br />

Organe der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG (FORTSETZUNG)<br />

Der Aufsichtsrat bildete folgende<br />

permanente Ausschüsse:<br />

Kreditausschuss:<br />

Vorsitzender:<br />

Karl Guha, MSc (ab 21.01.2011)<br />

Vorsitzender-Stv.:<br />

Franz Rauch (Mitglied ab 25.01.2006,<br />

stv. Vorsitzender ab 13.07.2006)<br />

Mitglieder:<br />

Dr. Roberto Nicastro (ab 13.07.2006)<br />

Dr. Vittorio Ogliengo (Vorsitzender ab 13.07.2006 bis 21.01.2011,<br />

Mitglied ab 21.01.2011)<br />

Dr. Wolfgang Sprißler (ab 25.01.2006)<br />

Vom Betriebsrat entsandt:<br />

Wolfgang Heinzl (ab 07.11.2000)<br />

Mag. Adolf Lehner (ab 02.05.2006)<br />

Dr. Barbara Wiedernig (ab 11.03.2011)<br />

Prüfungsausschuss:<br />

Vorsitzender:<br />

Dr. Wolfgang Sprißler (Mitglied ab 17.03.2003, stv. Vorsitzender ab<br />

13.07.2006 bis 02.11.2011, Vorsitzender ab 02.11.2011)<br />

Vorsitzender-Stv:<br />

Dr. Erich Hampel (ab 02.11.2011)<br />

Mitglieder:<br />

Karl Guha, MSc (ab 21.01.2011)<br />

Dr. Roberto Nicastro (ab 13.07.2006)<br />

KR Karl Samstag (Vorsitzender ab 31.07.2008 bis 02.11.2011,<br />

Mitglied ab 02.11.2011)<br />

Vom Betriebsrat entsandt:<br />

Wolfgang Heinzl (ab 07.11.2000)<br />

Mag. Adolf Lehner (ab 02.05.2006)<br />

Emmerich Perl (ab 06.11.2011)<br />

226 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

Vergütungsausschuss<br />

(vormals: Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten):<br />

Vorsitzender:<br />

Dr. Paolo Fiorentino (ab 21.01.2011)<br />

Vorsitzender-Stv:<br />

Dr. Erich Hampel (ab 01.10.2009)<br />

Mitglieder:<br />

DI Jean Pierre Mustier (ab 02.11.2011)<br />

Vom Betriebsrat entsandt:<br />

Wolfgang Heinzl (ab 06.11.2011)<br />

Mag. Adolf Lehner (ab 06.11.2011)<br />

Strategie- und Nominierungsausschuss:<br />

Vorsitzender:<br />

Dr. Paolo Fiorentino (ab 21.01.2011)<br />

Vorsitzender-Stv:<br />

Dr. Erich Hampel (Mitglied ab 04.11.2009 bis 21.01.2011,<br />

stv. Vorsitzender ab 21.01.2011)<br />

Mitglieder:<br />

Dr. Roberto Nicastro (ab 13.07.2006)<br />

Dr. Vittorio Ogliengo (ab 13.07.2006)<br />

Vom Betriebsrat entsandt:<br />

Wolfgang Heinzl (ab 07.11.2000)<br />

Mag. Adolf Lehner (ab 02.05.2006)


Wien, am 12. März 2012<br />

Der Vorstand<br />

Willibald Cernko<br />

(Vorsitzender)<br />

Dr. Massimiliano Fossati Francesco Giordano, MSc<br />

Dr. Rainer Hauser Mag. Dieter Hengl<br />

Dr. Gianni Franco Papa Mag. Doris Tomanek Robert Zadrazil<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 227


<strong>Bank</strong>ing verständlich machen.<br />

Um die Zusammenarbeit mit dem Immobiliensektor effizienter zu machen, hat die UniCredit <strong>Bank</strong> in<br />

Bosnien eine Ausbildungsveranstaltung ins Leben gerufen, in dem die Angestellten der Maklerbüros<br />

über alle ihre Produkte und Dienstleistungen, darunter mit besonderem Schwerpunkt auf Immobilienfinanzierung,<br />

informiert werden. Auf diesem Weg antwortet die UniCredit <strong>Bank</strong> in Bosnien auf die<br />

Notwendigkeit, den Wohnungsmarkt zu beleben und auf eine solide Grundlage zu stellen. Damit trägt<br />

sie auch zum Marktausgleich von Angebot und Nachfrage bei.<br />

Privatkundenbetreuer in Stari Grad, Sarajevo, während eines Workshops zum Immobilienmarkt von Sarajevo


Wir feiern mit drei Millionen<br />

jungen Europäern.<br />

Die <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> gehört zu den Hauptsponsoren des jährlichen Donauinselfests, eines der größten<br />

Open­Air­Events in Europa. Das 29. Donauinselfest findet vom 22. bis zum 24. Juni 2012 in Wien<br />

statt und zieht jedes Jahr rund drei Millionen junge Menschen aus ganz Europa an. Um die Ausmaße<br />

dieses Festivals zu verdeutlichen: Letztes Jahr erstreckte sich das Event auf einer Länge von 4,5 km<br />

über 18 „Festival­Inseln“ und 11 Bühnen, auf denen über 2000 Künstler auftraten. Die erhebliche<br />

Sponsor­Leistung ist Ausdruck des großen Engagements der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> für die soziale und kulturelle<br />

Entwicklung junger Menschen aus ganz Europa.<br />

Donauinselfest Wien, Donauinsel


Ein Ferienlager für sozial<br />

benachteiligte Kinder.<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der UniCredit <strong>Bank</strong> Slovenija d.d. haben in Debeli rtič an der<br />

slowenischen Küste ein Ferienlager für sozial benachteiligte Kinder renoviert, ausgestattet und<br />

verschönert. Petra Majdič, die bekannte Cross­country­Skiathletin, schloss sich den Freiwilligen der<br />

<strong>Bank</strong> spontan an, als sie von der Initiative erfuhr. Ein derartiges Camp fertigzustellen erfordert mehr als<br />

nur die Finanzierung. Daher haben Angestellte und Führungskräfte ihre Freizeit eingesetzt, um für ein<br />

Projekt aktiv zu werden, das konkrete Antworten auf <strong>real</strong>e Bedürfnisse gibt. Auf diese Art arbeiten die<br />

<strong>Bank</strong> und die Einzelnen zusammen, um das Leben der Kinder zu verbessern.<br />

Ferienlager für sozial benachteiligte Kinder, Debeli rtič, Slovenia. Bei den Dekorationsarbeiten: Petra Majdič, bekannte Crosscountry-Skiathletin,<br />

und France Arhar, CEO der UniCredit <strong>Bank</strong>, Slovenia.


Ergänzende Angaben<br />

Geschäftsstellen 232<br />

Österreich 232<br />

Zentral- und Osteuropa 234<br />

CEE-Netzwerk 236<br />

Investor Relations 238<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 231


Ergänzende Angaben<br />

Geschäftsstellen<br />

Österreich<br />

Hauptsitz<br />

1010 Wien, Schottengasse 6–8<br />

Tel.: (+43) (0)5 05 05−0<br />

Fax: (+43) (0)5 05 05−56155<br />

Internet: www.bankaustria.at<br />

E-Mail: info@unicreditgroup.at<br />

Filialen<br />

Amstetten*, Arnoldstein, Bad Sauerbrunn,<br />

Baden, Bludenz, Bregenz* (2), Bruck/Leitha,<br />

Bruck/Mur*, Brunn/Gebirge, Deutsch<br />

Wagram, Deutschkreutz, Deutschlandsberg,<br />

Dornbirn, Eisenstadt* (2), Feistritz/Drau,<br />

Feldbach*, Feldkirch, Fohnsdorf, Fulpmes,<br />

Gänserndorf, Gmünd* (2), Gmunden, Gols*,<br />

Graz* (13), Groß-Enzersdorf, Groß-Petersdorf,<br />

Gumpoldskirchen, Guntramsdorf, Hall/<br />

Tirol, Hallein, Hard, Heidenreichstein, Hinterbrühl,<br />

Höchst, Hollabrunn, Horn, Imst*, Innsbruck*<br />

(4), Judenburg*, Kapfenberg, Kitzbühel,<br />

Klagenfurt* (4), Klosterneuburg,<br />

Knittelfeld, Korneuburg, Krems*, Kufstein,<br />

Leibnitz*, Leoben* (2), Leopoldsdorf, Lienz*,<br />

Liezen*, Linz* (8), Lustenau, Maria<br />

Enzersdorf, Mattersburg, Mauerbach, Mistelbach,<br />

Mödling* (2), Neudörfl, Neunkirchen,<br />

Neusiedl/See, Obdach, Oberpullendorf,<br />

Oberwart*, Perchtoldsdorf, Pöls, Pressbaum,<br />

Purkersdorf*, Rankweil, Reutte, Ried/Innkreis,<br />

Riezlern, Salzburg* (7), Schladming*,<br />

Schrems, Schwaz, Schwechat, Sierning,<br />

Spittal/Drau*, St. Johann/Pongau, St. Pölten*<br />

(3), Stegersbach, Steyr* (3), Stockerau*,<br />

Strasshof, Straßwalchen, Telfs, Ternitz, Traun,<br />

Tulln, Velden, Villach* (8), Vöcklabruck*, Völkermarkt*,<br />

Vösendorf, Waidhofen/Ybbs, Wattens,<br />

Weiz*, Wels*, Wien* (120), Wiener Neudorf,<br />

Wiener Neustadt*, Wolfsberg, Wörgl*,<br />

Zell/See.<br />

*) Standorte mit Betreuungsscenters für Klein- und<br />

Mittelbetriebe.<br />

232 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

Privatkunden, Klein- und<br />

Mittelbetriebe (PKMB)<br />

Regional Offices<br />

PKMB Wien City<br />

1010 Wien, Schottengasse 6–8<br />

Tel.: 05 05 05-47212<br />

PKMB Wien Ost<br />

1030 Wien, Gärtnergasse 17<br />

Tel.: 05 05 05-31640<br />

PKMB Wien West<br />

1120 Wien, Schönbrunner Straße 231<br />

Tel.: 05 05 05-53108<br />

PKMB Wien Nord<br />

1210 Wien, Schwaigergasse 30<br />

Tel.: 05 05 05-48803<br />

International Community<br />

1010 Wien, Stephansplatz 2<br />

Tel.: 05 05 05-57771<br />

PKMB Kunden Direkt Service<br />

1120 Wien, Schönbrunner Straße 231<br />

Tel.: 05 05 05-54014<br />

PKMB Niederösterreich<br />

3100 St. Pölten, Kremsergasse 39<br />

Tel.: 05 05 05-62450<br />

PKMB Burgenland<br />

7000 Eisenstadt, Mattersburgerstraße 32<br />

Tel.: 05 05 05-60101<br />

PKMB Steiermark<br />

8010 Graz, Herrengasse 15<br />

Tel.: 05 05 05-63100<br />

PKMB Kärnten<br />

9500 Villach, Hans-Gasser-Platz 8<br />

Tel.: 05 05 05-64100<br />

PKMB Oberösterreich<br />

4020 Linz, Hauptplatz 27<br />

Tel.: 05 05 05-67100<br />

PKMB Salzburg<br />

5020 Salzburg, Rainerstraße 2<br />

Tel.: 05 05 05-96111<br />

PKMB Tirol/Osttirol<br />

6020 Innsbruck, Maria-Theresien-Straße 36<br />

Tel.: 05 05 05-65100<br />

PKMB Vorarlberg<br />

6900 Bregenz, Kornmarktplatz 2<br />

Tel.: 05 05 05-68104<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Private <strong>Bank</strong>ing<br />

Standorte<br />

Private <strong>Bank</strong>ing Wien<br />

Hohenstaufengasse 6, 1010 Wien<br />

Tel.: 05 05 05-46000<br />

Private <strong>Bank</strong>ing Wien Hietzing<br />

Altgasse 20, 1130 Wien<br />

Tel.: 05 05 05-56230<br />

Private <strong>Bank</strong>ing Wien Döbling<br />

Himmelstraße 9, 1190 Wien<br />

Tel.: 05 05 05-46140<br />

Private <strong>Bank</strong>ing Niederösterreich West<br />

Rathausplatz 3, 3100 St. Pölten<br />

Tel.: 05 05 05-36888<br />

Private <strong>Bank</strong>ing Niederösterreich Süd/<br />

Burgenland<br />

Kollonitschgasse 1, 2700 Wiener Neustadt<br />

Tel.: 05 05 05-55874<br />

Private <strong>Bank</strong>ing Oberösterreich<br />

Hauptplatz 27, 4020 Linz<br />

Tel.: 05 05 05-67242<br />

Private <strong>Bank</strong>ing Salzburg<br />

Getreidegasse 1, 5020 Salzburg<br />

Tel.: 05 05 05-96361<br />

Private <strong>Bank</strong>ing Tirol<br />

Museumstraße 20, 6020 Innsbruck<br />

Tel.: 05 05 05-95524<br />

Private <strong>Bank</strong>ing Vorarlberg<br />

Kornmarktplatz 2, 6900 Bregenz<br />

Tel.: 05 05 05-98379<br />

Private <strong>Bank</strong>ing Steiermark<br />

Herrengasse 15, 8010 Graz<br />

Tel.: 05 05 05-63536<br />

Private <strong>Bank</strong>ing Kärnten<br />

Neuer Platz 6, 9020 Klagenfurt<br />

Tel.: 05 05 05-94338<br />

Private <strong>Bank</strong>ing Villach<br />

Hans-Gasser-Platz 8, 9500 Villach<br />

Tel.: 05 05 05-94206


RegionalCenters Corporates<br />

Wien City 1<br />

1010 Wien, Schottengasse 6–8<br />

Tel.: 05 05 05-56022<br />

Wien City 2<br />

1010 Wien, Stephansplatz 3<br />

Tel.: 05 05 05-55976<br />

Niederösterreich, Burgenland<br />

3100 St. Pölten, Rathausplatz 3<br />

Tel.: 05 05 05-62550<br />

2340 Mödling, Enzersdorfer Straße 4<br />

Tel.: 05 05 05-50933<br />

Oberösterreich<br />

4020 Linz, Johann-Konrad-Vogelstraße 7– 9<br />

Tel.: 05 05 05-67532<br />

Tirol<br />

6020 Innsbruck, Maria-Theresien-Straße 36<br />

Tel.: 05 05 05-31863<br />

Steiermark<br />

8010 Graz, Herrengasse 15<br />

Tel.: 05 05 05-93105<br />

Salzburg<br />

5020 Salzburg, Rainerstraße 2<br />

Tel.: 05 05 05-96145<br />

Vorarlberg<br />

6900 Bregenz, Rathausstraße 25<br />

Tel.: 05 05 05-68533<br />

Kärnten<br />

9020 Klagenfurt, Burggasse 4<br />

Tel.: 05 05 05-64440<br />

Ausgewählte Tochtergesellschaften<br />

und Beteiligungen der UniCredit<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG in Österreich<br />

„AirPlus“ Air Travel Card<br />

Vertriebsgesellschaft m.b.H.<br />

(Diners Club)<br />

1041 Wien, Rainergasse 1<br />

Tel.: (+43 1) 50135-0<br />

www.airplus.at<br />

www.diners.at<br />

card complete Service <strong>Bank</strong> AG<br />

1030 Wien, Invalidenstraße 2<br />

Tel.: (+43 1) 711 11-0<br />

www.cardcomplete.com<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Finanzservice GmbH<br />

1020 Wien, Lassallestraße 5<br />

Tel.: (+43 0) 5 05 05-53000<br />

www.baf.at<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Creditanstalt<br />

Versicherung AG<br />

1110 Wien, Modecenterstraße 17<br />

Tel.: (+43 1) 313 83-0<br />

www.baca-versicherung.at<br />

Schoellerbank Aktiengesellschaft<br />

1010 Wien, Renngasse 3<br />

Tel.: (+43 1) 534 71-0<br />

www.schoellerbank.at<br />

Factor<strong>Bank</strong> AG<br />

1041 Wien, Floragasse 7<br />

Tel.: (+43 1) 506 78-0<br />

www.factorbank.com<br />

UniCredit Leasing (<strong>Austria</strong>) GmbH<br />

(UniCredit Global Leasing S.p.A.)<br />

1040 Wien, Operngasse 21<br />

Tel.: (+43 1) 588 08-0<br />

http://www.unicreditleasing.at<br />

Immobilien Rating GmbH<br />

1020 Wien, Taborstraße 1–3<br />

Tel.: (+43 0) 5 05 05-51880<br />

www.irg.at<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Real Invest GmbH<br />

1020 Wien, Lassallestraße 5<br />

Tel.: (+43 1) 331 71-0<br />

www.<strong>real</strong>invest.at<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Wohnbaubank AG<br />

1020 Wien, Lassallestraße 1<br />

Tel.: (+43 1) 331 47-5601<br />

Österreichische Hotel- und<br />

Tourismusbank Gesellschaft m.b.H.<br />

1010 Wien, Parkring 12a<br />

Tel.: (+43 1) 515 30-0<br />

www.oeht.at<br />

UniCredit Business Integrated Solutions<br />

<strong>Austria</strong> GmbH *<br />

1090 Wien, Nordbergstraße 13<br />

Tel.: (+43 1) 717 30-0<br />

DOMUS FACILITY MANAGEMENT GmbH<br />

1090 Wien, Althanstraße 21–25<br />

Tel.: (+43 1) 254 00-0<br />

www.domus-fm.at<br />

*) Mehrheitsbeteiligung der UniCredit Business Integrated<br />

Solutions S.C.p.A., Milano.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 233


Ergänzende Angaben<br />

Geschäftsstellen (FOrtsEtZunG)<br />

Zentral- und Osteuropa<br />

Baltikum<br />

AS „UniCredit <strong>Bank</strong>“<br />

Elizabetes 63<br />

1050 Riga, Lettland<br />

Tel.: (+37 1) 67085 500<br />

Fax: (+37 1) 67085 507<br />

www.unicreditbank.lv<br />

BIC: VBRILV2X<br />

AS UniCredit <strong>Bank</strong> Estonia Branch<br />

Liivalaia 13/15<br />

10118 Tallinn, Estland<br />

Tel.: (+37 2) 66 88 300<br />

Fax: (+37 2) 66 88 359<br />

www.unicreditbank.ee<br />

BIC: UNCREE22<br />

AS UniCredit <strong>Bank</strong> Lithuania Branch<br />

Lvovo Str. 25<br />

09320 Vilnius, Litauen<br />

Tel.: (+370 5) 2745 366<br />

Fax: (+370 5) 2745 367<br />

www.unicreditbank.lt<br />

BIC: UNCRLT22<br />

Bosnien-Herzegowina<br />

UniCredit <strong>Bank</strong> a.d. Banja Luka<br />

Marije Bursac 7<br />

78000 Banja Luka<br />

Tel.: (+387 51) 243 200<br />

Fax: (+387 51) 212 830<br />

www.unicreditbank-bl.ba<br />

BIC: BLBABA22<br />

UniCredit <strong>Bank</strong> d.d.<br />

Kardinala Stepinca b.b<br />

88000 Mostar<br />

Tel.: (+387 0) 36 312 112<br />

Fax: (+387 0) 36 312 116<br />

www.unicreditbank.ba<br />

BIC: UNCRBA22<br />

234 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

Bulgarien<br />

UniCredit Bulbank AD<br />

7, Sveta Nedelya Sq.<br />

1000 Sofia<br />

Tel.: (+359 2) 923 2111<br />

Fax: (+359 2) 988 4636<br />

www.unicreditbulbank.bg<br />

BIC: UNCRBGSF<br />

Kasachstan<br />

JSC „ATF<strong>Bank</strong>“<br />

100 Furmanov str.<br />

050000 Almaty<br />

Tel.: (+7 727) 2 583 000<br />

Fax.: (+7 727) 2 583 2781<br />

www.atfbank.kz<br />

BIC: ALMNKZKA<br />

Kroatien<br />

Zagrebačka banka d.d.<br />

Paromlinska 2<br />

10000 Zagreb<br />

Tel.: (+385 1) 3773 333<br />

Fax: (+385 1) 3789 764<br />

www.zaba.hr<br />

BIC: ZABAHR2X<br />

Mazedonien<br />

Representative Office Skopje<br />

Dimitrie Cupovski 4–2/6<br />

1000 Skopje<br />

Tel.: (+389 2) 3215 130<br />

Fax: (+389 2) 3215 140<br />

Montenegro<br />

Representative Office Podgorica<br />

Hercegovacka 13<br />

81 000 Podgorica<br />

Tel.: (+382 0) 20 66 77 40<br />

Fax: (+382 0) 20 66 77 42<br />

Rumänien<br />

UniCredit Tiriac <strong>Bank</strong> S.A.<br />

23–25, Ghetarilor Str.<br />

014106 Bukarest 1<br />

Tel.: (+40 21) 200 2000<br />

Fax: (+40 21) 200 2022<br />

www.unicredit-tiriac.ro<br />

BIC: BACXROBU<br />

Russland<br />

ZAO „UniCredit <strong>Bank</strong>“<br />

Prechistenskaya nab., 9<br />

119034 Moskau<br />

Tel.: (+7 495) 258 7200<br />

Fax: (+7 495) 258 7272<br />

www.unicreditbank.ru<br />

BIC: IMBKRUMM<br />

JSCB Yapı Kredi <strong>Bank</strong> Moscow (CJSC)<br />

2, Goncharnaya Naberezhnaya,<br />

115172 Moskau<br />

Tel.: (+7 495) 234 98 89<br />

Fax: (+7 495) 956 19 72<br />

www.ykb.ru<br />

BIC: YKBMRUMM<br />

Serbien<br />

UniCredit <strong>Bank</strong> Serbia J.S.C. Belgrade<br />

Rajićeva 27–29<br />

11000 Belgrad<br />

Tel.: (+381 11) 3204 500<br />

Fax: (+381 11) 3342 200<br />

www.unicreditbank.rs<br />

BIC: BACXRSBG


Slowakei<br />

UniCredit <strong>Bank</strong> Slovakia a. s.<br />

Šancova 1/A<br />

813 33 Bratislava<br />

Tel.: (+421 2) 4950 1111<br />

Fax: (+421 2) 4950 3406<br />

www.unicreditbank.sk<br />

BIC: UNCRSKBX<br />

Slowenien<br />

UniCredit <strong>Bank</strong>a Slovenija d.d.<br />

Šmartinska cesta 140<br />

1000 Ljubljana<br />

Tel.: (+386 1) 5876 600<br />

Fax: (+386 1) 5876 684<br />

www.unicreditbank.si<br />

BIC: BACXSI22<br />

Tschechien<br />

UniCredit <strong>Bank</strong> Czech Republic, a.s.<br />

Zeletavska 1525/1<br />

140 92 Prag 4<br />

Tel.: (+420) 221 112 111<br />

Fax: (+420) 221 112 132<br />

www.unicreditbank.cz<br />

BIC: BACXCZPP<br />

Türkei<br />

Yapı ve Kredi <strong>Bank</strong>ası A.Ş.<br />

Yapı ve Kredi Plaza D Blok<br />

Levent 34330, Istanbul<br />

Tel.: (+90 212) 339 70 00<br />

Fax: (+90 212) 339 60 00<br />

www.yapikredi.com.tr<br />

BIC: YAPITRIS<br />

Ukraine<br />

PJSC Ukrsotsbank<br />

29, Kovpaka Str.<br />

03150 Kiew<br />

Tel.: (+380 44) 230 3299<br />

Fax: (+380 44) 529 1307<br />

www.usb.com.ua<br />

BIC: UKRSUAUX<br />

UniCredit <strong>Bank</strong> *<br />

14-A. Yaroslaviv Val<br />

01034 Kiew<br />

Tel.: (+380 44) 230 3230<br />

Fax: (+380 44) 230 3391<br />

www.unicredit.com.ua<br />

BIC: DEKRUA22KIE<br />

Ungarn<br />

UniCredit <strong>Bank</strong> Hungary Zrt.<br />

Szabadság tér 5–6<br />

1054 Budapest<br />

Tel.: (+36 1) 301 1271<br />

Fax: (+36 1) 353 4959<br />

www.unicreditbank.hu<br />

BIC: BACXHUHB<br />

*) Unter Verantwortung von Pekao/UniCredit<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 235


Ergänzende Angaben<br />

CEE-netzwerk<br />

236 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

Marktanteile (%) rang<br />

russland, UniCredit <strong>Bank</strong> 2,2 8<br />

estland, UniCredit <strong>Bank</strong> 1,6 8<br />

lettland, UniCredit <strong>Bank</strong> 1,4 9<br />

litauen, UniCredit <strong>Bank</strong> 1,4 10<br />

Polen, <strong>Bank</strong> Pekao 1) 11,3 2<br />

Ukraine, UniCredit <strong>Bank</strong>, Ukrsotsbank 4,4 5<br />

Ungarn, UniCredit <strong>Bank</strong> 5,6 7<br />

tschechische republik, UniCredit <strong>Bank</strong> 6,1 2) 4<br />

Slowakei, UniCredit <strong>Bank</strong> 6,9 5<br />

rumänien, UniCredit Tiriac <strong>Bank</strong> 6,1 2) 6<br />

Slowenien, UniCredit <strong>Bank</strong>a 6,0 5<br />

kroatien, Zagrebačka banka 25,7 1<br />

kasachstan, ATF <strong>Bank</strong> 7,7 4<br />

Serbien, UniCredit <strong>Bank</strong> 6,9 2) 4<br />

Bosnien-Herzegowina, UniCredit <strong>Bank</strong><br />

und UniCredit <strong>Bank</strong> Banja Luka 21,4 1<br />

Bulgarien, UniCredit Bulbank 15,5 1<br />

türkei, Yapı Kredi 9,3 5<br />

Marktanteile Stand Ende 2011, Rang Q3 2011<br />

1) Polen nicht im Konsolidierungskreis der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>, sondern bei UniCredit<br />

2) September 2011<br />

l Repräsentanzen in Mazedonien, Montenegro und Weißrussland<br />

Quelle: CEE Strategic Analysis


<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011<br />

237


Ergänzende Angaben<br />

Investor relations<br />

UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG/Corporate Relations<br />

Lassallestraße 5, 1020 Wien, Österreich<br />

Tel.: (+43) (0) 5 05 05-572 32 Fax: (+43) (0) 5 05 05-89572 32<br />

E-Mail: investor.relations@unicreditgroup.at Internet: http://ir.bankaustria.at<br />

Günther Stromenger<br />

Tel: (+43) (0)5 05 05-572 32<br />

Erich Kodon<br />

Tel: (+43) (0)5 05 05-549 99<br />

Andreas Petzl<br />

Tel: (+43) (0)5 05 05-595 22<br />

Ratings<br />

Finanzkalender<br />

10. Mai 2012 Veröffentlichung des Ergebnisses zum 31.03.2012<br />

4. August 2011 Veröffentlichung des Halbjahresergebnisses zum 30.06.2012<br />

13. November 2011 Veröffentlichung des Ergebnisses zum 30.09.2012<br />

Alle Informationen sind auf http://ir.bankaustria.at elektronisch verfügbar.<br />

238 Geschäftsbericht 2011 · <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

langfriStig nacHrangige VerBindlicHkeiten kUrzfriStig<br />

Moody’s 1) A2 A3 P-1<br />

Standard & Poor’s 2) A A – A-1<br />

Öffentliche Pfandbriefe der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> haben ein Aaa-Rating von Moody’s.<br />

1) Das langfristige Rating für jene Verbindlichkeiten, für die die Gemeinde Wien haftet, bleibt bei Aa2, für nachrangige Verbindlichkeiten bei Aa3.<br />

2) Das langfristige Rating für jene Verbindlichkeiten, für die die Gemeinde Wien haftet, bleibt bei AA+, für nachrangige Verbindlichkeiten ebenfalls bei AA+.


Impressum<br />

Herausgeber, Medieninhaber:<br />

UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG<br />

A-1010 Wien, Schottengasse 6 – 8<br />

Tel.: + 43 (0)5 05 05-0<br />

Fax: + 43 (0)5 05 05-56155<br />

Internet: www. bankaustria.at<br />

E-Mail: info@unicreditgroup.at<br />

BIC: BKAUATWW<br />

<strong>Bank</strong>leitzahl 12000<br />

Firmenbuch FN 150714p<br />

DVR-Nummer 0030066<br />

UID-Nummer ATU 51507409<br />

redaktion:<br />

Identity & Communications,<br />

Michael Trischler<br />

fotos:<br />

Vorworte: Federico Ghizzoni und Erich Hampel: UniCredit;<br />

Willibald Cernko: Paul Wilke<br />

Seite Vorstände: Paul Wilke;<br />

Trennblätter: UniCredit<br />

kreativkonzept: Marco Ferri<br />

design und grafische entwicklung: Mercurio GP – Milan<br />

grafik: www.horvath.co.at<br />

Bestellungen:<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

Identity & Communications<br />

Postfach 22.000<br />

A-1011 Wien<br />

E-Mail: pub@unicreditgroup.at<br />

Hinweise<br />

Die Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />

beziehen, stellen Einschätzungen dar, die wir auf Basis aller uns zum jetzigen<br />

Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Informationen getroffen haben. Sollten die<br />

den Prognosen zugrunde gelegten Annahmen nicht eintreffen oder Risiken –<br />

wie die in diesem Bericht angesprochenen – in nicht kalkulierter Höhe eintreten,<br />

so können die tatsächlichen Ergebnisse von den zurzeit erwarteten Ergebnissen<br />

abweichen. Angaben über Marktanteile beruhen auf den zu Redaktionsschluss<br />

letztverfügbaren Daten.<br />

Unter „<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong>“ wird in diesem Bericht die Unternehmensgruppe des Vollkonsolidierungskreises<br />

bezeichnet. „UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG“ bezieht sich auf<br />

die Muttergesellschaft.<br />

Mit „Mitarbeiter“ sprechen wir selbstverständlich alle Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter an, wenn dies der leichteren Lesbarkeit im Textfluss dient.<br />

Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und bei der Errechnung der Veränderungsraten<br />

können geringfügige Differenzen im Vergleich zur Ermittlung aus<br />

den nicht gerundeten Rechnungsgrundlagen auftreten.<br />

Disclaimer<br />

Die vorliegende deutsche Version ist die authentische Fassung des Geschäftsberichtes<br />

und für alle rechtlichen Aspekte relevant. Der Geschäftsbericht in<br />

englischer Sprache ist eine Übersetzung.<br />

<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> · Geschäftsbericht 2011 239

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