Saudi-Arabien Wirtschaftshandbuch Saudi Arabia Business ... - Ghorfa
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dieser Bemühungen im Jahr 2002 gut 77,9% unter den<br />
Erwachsenen und 93,5% unter der Jugend (15 – 24 Jahre),<br />
wobei das Verhältnis zwischen Frauen und Männer<br />
nahezu ausgeglichen ist (Verhältnis 96:100).<br />
Technische Bildung und Berufsausbildung erhalten angesichts<br />
der hohen Jugendarbeitslosigkeit (11,2%, 44%<br />
der Gesamtzahl der Arbeitslosen sind zwischen 20 und<br />
25 Jahre alt) einen besonderen Stellenwert. Es kommt<br />
darauf an, die Aus- und Weiterbildung den Erfordernissen<br />
des Arbeitsmarktes anzupassen. Die Leitlinien für<br />
die technische Bildung und Berufsausbildung werden<br />
von der staatlichen Behörde GOTEVT (General Organization<br />
for Technical Education and Vocational Training)<br />
erarbeitet und von den 2007 im Königreich existierenden<br />
33 technischen Hochschulen (39.500 Studenten), 33<br />
Berufsausbildungsinstituten (13.100 Studenten) und<br />
47 Berufsausbildungszentren (13.900 Schüler) umgesetzt.<br />
Daneben gibt es noch eine Reihe spezialisierter<br />
Bildungseinrichtungen, z.B. für die Bereiche öffentliche<br />
Verwaltung, Verteidigung, Zivilluftfahrt, Post, Landwirtschaft,<br />
Wasser und Elektrizität. Auch der private<br />
Sektor, in dem gegenwärtig 70.800 Studenten ausgebildet<br />
werden, spielt bei der Vermittlung technischer Bildung<br />
bzw. Berufsausbildung eine wichtige Rolle.<br />
Trotzdem sind die bestehenden Einrichtungen nicht in<br />
der Lage, dem wachsenden Bedarf an technischer bzw.<br />
beruflicher Bildung gerecht zu werden. Nach Angaben<br />
der GOTEVT kann etwa nur die Hälfte der Bewerber<br />
für einen Studienplatz berücksichtigt werden. Ursachen<br />
hierfür sind die nicht ausreichenden institutionellen<br />
Ausbildungskapazitäten, fehlende Effizienz des Systems<br />
der technischen Bildung und Berufsausbildung,<br />
gravierende Mängel im System der allgemeinen Schulbildung<br />
und die nicht ausreichende Beteiligung des Privatsektors<br />
in diesen Bildungsbereichen.<br />
Seitens der GOTEVT ist vorgesehen, dass im Zeitraum<br />
2005-2009 nahezu 50 technische Hochschulen und 108<br />
Ausbildungsinstitute eröffnet werden. Die Zahl der in<br />
diesen Einrichtungen eingetragenen Studenten soll in<br />
diesem Zeitraum um mehr als 14% pro Jahr zunehmen.<br />
Die Steigerung der institutionellen Kapazitäten sowie<br />
die Verbesserung der Qualität der Ausbildung sollen<br />
zu einer wirksamen Erhöhung des saudischen Arbeitnehmeranteils<br />
auf dem nationalen Arbeitsmarkt führen.<br />
Dabei will <strong>Saudi</strong>-<strong>Arabien</strong> weiterhin die Erfahrungen<br />
führender Industriestaaten in der technischen und beruflichen<br />
Bildung nutzen. Nicht zuletzt hat die saudische<br />
Regierung ihr Interesse an einer erneuten Verlängerung<br />
des mit der Bundesrepublik Deutschland im März 1986<br />
enTWicklunG WichTiGer SekTOren unD POTenziAle – – develoPment of ImPortAnt SectorS And exIStInG PotentIAlS<br />
geschlossenen Abkommens über die Zusammenarbeit<br />
auf dem Gebiet des Berufsbildungswesens bekundet.<br />
Deutsche Unternehmen können durch einen aktiven<br />
Beitrag zur qualitativen Verbesserung der Berufsausbildung<br />
in <strong>Saudi</strong>-<strong>Arabien</strong> oder durch die Gewährung von<br />
Fortbildungsmöglichkeiten für die saudischen Partner<br />
ihre Marktchancen verbessern.<br />
Im Gesundheitswesen wurden u. a. bei der medizinischen<br />
Versorgung in den Bereichen Prophylaxe, Therapie<br />
sowie Schutz von Mutter und Kind bemerkenswerte<br />
Fortschritte erzielt. Wichtige Gesundheitsindikatoren<br />
dokumentieren diese Entwicklung. In den vergangenen<br />
zwei Jahrzehnten ist die Sterblichkeitsrate bei Kindern<br />
unter 5 Jahren von 85 auf 22 pro 1.000 Neugeburten gesunken,<br />
während die Geburtensterblichkeit von 65 auf<br />
18 bei 1.000 Neugeburten fiel. Die Lebenserwartung<br />
stieg von 61 auf 72 Jahre. Nach diesen Indikatoren ran-<br />
Jeddah effat college<br />
giert <strong>Saudi</strong>-<strong>Arabien</strong> weit vor der Gruppe der Länder mit<br />
mittleren Einkommen und auch weit vor den meisten<br />
arabischen Ländern.<br />
In <strong>Saudi</strong>-<strong>Arabien</strong> gibt es insgesamt 379 öffentliche<br />
und private Krankenhäuser mit 53.200 Betten, 43.350<br />
Ärzten und 79.990 Pflegekräften. Darüber hinaus bestehen<br />
1.905 Gesundheitszentren, über die das Gesundheitsministerium<br />
die medizinische Grundversorgung<br />
der Bevölkerung gewährleistet. Auf den privaten Sektor<br />
entfielen in 2006 etwa 24% der gesamten Krankenhausbetten<br />
und 32% der Ärzte. Insgesamt verfügte der Privatsektor<br />
über 123 Krankenhäuser mit 12.450 Betten<br />
und 1.055 Arztambulanzen, 795 Polikliniken und 59<br />
medizinischen Laboreinrichtungen. Obwohl der Anteil<br />
des privaten Sektors in der gesundheitlichen Infrastruktur<br />
nahezu unverändert blieb, ist sein Anteil an den effektiven<br />
Dienstleistungen in den letzten Jahren gestiegen.<br />
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