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Saudi-Arabien Wirtschaftshandbuch Saudi Arabia Business ... - Ghorfa

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enerGie unD WASSer<br />

Die rapide Wirtschaftsentwicklung des Landes stellt<br />

hohe Anforderungen an den Aufbau einer stabilen Energie-<br />

und Wasserversorgung. Der Bedarf an Energie<br />

und Wasser steigt angesichts der wachsenden Bevölkerung<br />

und des Ausbaus der Industriekapazitäten ständig.<br />

Bis 2009 wird dieser Sektor eine Wachstumsrate<br />

von 4,2% im Jahresdurchschnitt aufweisen und sein<br />

Anteil am BIP wird zu diesem Zeitpunkt etwa 1,5%<br />

betragen.<br />

Die Erweiterung der Energieerzeugungskapazitäten<br />

stand stets im Mittelpunkt wirtschaftspolitischer Entscheidungen<br />

der saudischen Regierung. In den letzten<br />

Jahren stiegen die Energiekapazitäten der Kraftwerke<br />

von 20.647 MW (1999) auf 30.651 MW (2006). Etwa<br />

48% der Kapazitäten entfallen auf den von Gasturbinen<br />

und Dieselgeneratoren erzeugten Strom, während<br />

Dampfturbinen etwa 34% der Stromerzeugung<br />

erbringen. Etwa 9% der Kapazitäten entfallen auf die<br />

Wasserentsalzungsanlagen. Der hohe Anteil der durch<br />

Gasturbinen und Dieselgeneratoren erbrachten Kapazitäten<br />

liegt vor allem in der Existenz kleiner, unabhängiger<br />

Netze in den von Ballungszentren entfernten<br />

Gebieten sowie im Mangel an Kühlwasser, das vor<br />

allem für Dampfturbinenkraftwerke benötigt wird,<br />

begründet. Mit dem Ausbau des Stromversorgungsnetzes<br />

zwischen und innerhalb der einzelnen Regionen<br />

des Landes und seiner zunehmenden Anbindung<br />

an die Netzte der Nachbarstaaten wird sich jedoch der<br />

Anteil der Dampfturbinenkraftwerke an der Stromversorgung<br />

erhöhen. Hauptstromverbraucher sind<br />

mit etwa 53% die Haushalte, gefolgt von der Industrie<br />

(20%), dem Staatssektor (11%), dem Handelssektor<br />

(10%) und der Landwirtschaft (2%).<br />

In den letzten Jahren wurden verstärkt Anstrengungen<br />

zur Umstrukturierung der Elektrizitätswirtschaft unternommen.<br />

Durch den Zusammenschluss von fünf<br />

regionalen Stromversorgern wurde im Jahr 2000 die<br />

<strong>Saudi</strong> Electricity Company (SEC) als Dachorganisation<br />

für alle öffentlichen Stromerzeuger und -versorger<br />

gebildet. Sie ist verantwortlich für die Elektrizitätsversorgung,<br />

von der Generierung bis zur Verteilung und<br />

Kundenbetreuung. Geplant ist die Privatisierung von<br />

Teilbereichen, die bisher aber noch nicht weit vorangeschritten<br />

ist. Ferner wurde zur effektiveren Regulierung<br />

und Kontrolle der Elektrizitätswirtschaft 2001<br />

die Electricity Service Regulatory Authority gegrün-<br />

enTWicklunG WichTiGer SekTOren unD POTenziAle – – develoPment of ImPortAnt SectorS And exIStInG PotentIAlS<br />

det. Beachtenswert ist auch, dass 2002 die Privatfirma<br />

National Energy Company die Initiative zur Errichtung<br />

des ersten Dampfturbinenkraftwerkes mit einer<br />

Kapazität von 240 MW in der Industriestadt Jubail<br />

übernahm. 2004 wurde außerdem zwischen ARAM-<br />

CO und einem privaten Unternehmen ein Vertrag über<br />

den Bau von vier Kraftwerken mit einer Gesamtkapazität<br />

von 1.074 MW geschlossen.<br />

Der gegenwärtige Entwicklungsplan sieht vor, dass<br />

bis 2009 die Stromversorgung landesweit voll gesichert<br />

wird. Hierzu sollen die Kraftwerkskapazitäten<br />

auf 38.017 MW, d. h. um 40% gegenüber 2004, erhöht<br />

werden. Hinzu kommen die Kapazitäten der Wasserentsalzungsanlagen,<br />

die von 3.426 MW auf 4.721<br />

MW ausgebaut werden. Die neuen Kapazitäten sollen<br />

vor allem durch private Investoren in Form von BOO-<br />

Projekten („build-operate-own“) geschaffen werden.<br />

Es ist ferner vorgesehen, bis 2009 das Elektrizitätsnetz<br />

des Landes mit denen der GCC-Staaten zu verbinden.<br />

Beim Pro-Kopf-Wasserverbrauch liegt das Königreich<br />

mit 286 Liter pro Tag an dritter Stelle weltweit. Angesichts<br />

des sehr trockenen Klimas in <strong>Saudi</strong>-<strong>Arabien</strong><br />

wird dem sorgsamen Umgang mit den Wasserressourcen<br />

besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Die<br />

erneuerbaren Wasserressourcen werden durch Regen<br />

erzeugt. Dieses Oberflächenwasser, das in den Wadis<br />

und durch Staudämme angesammelt wird, ist für die<br />

Wasserversorgung des Landes durchaus bedeutungsvoll.<br />

Deshalb wurde in der Vergangenheit ein ausgedehntes<br />

Netz von Staudämmen geschaffen, um das<br />

Oberflächenwasser zu sammeln und optimal auszunutzen.<br />

Neben dem Schutz vor Überschwemmungen<br />

dienen die Staudämme der Wiederauffüllung der<br />

Grundwasservorräte, der direkten Trinkwasserversorgung<br />

bzw. der Bewässerung landwirtschaftlicher<br />

Nutzflächen. Bis 2007 wurden insgesamt 230 Dämme<br />

mit einer Staukapazität von 850 Mio. m 3 errichtet.<br />

Weitere Staudämme befinden sich im Bau bzw. in der<br />

Planung.<br />

Über einen langen Zeitraum war das Grundwasser die<br />

Hauptquelle für die Wasserversorgung. Dieses nicht<br />

erneuerbare Wasser ist eine strategische Reserve und<br />

muss daher mit größter Sorgfalt genutzt werden, wenn<br />

sie nicht erschöpft werden soll. Noch dienen die Grundwasservorräte<br />

als Hauptversorgungsquelle für die Landwirtschaft<br />

und die Kommunen.<br />

Das Ministerium für Wasser und Elektrizität erarbeitet<br />

gegenwärtig einen nationalen Wasserplan. In den<br />

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