Saudi-Arabien Wirtschaftshandbuch Saudi Arabia Business ... - Ghorfa
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ziele DeS 8. fünfJAhreSPlAneS<br />
(2005-2009)<br />
Die politische Führung unter König Abdullah hat erkannt,<br />
dass nur konsequente Strukturre formen die weitere wirtschaftliche<br />
Modernisierung vorantreiben können. Das<br />
wirtschafts politische Konzept der saudischen Regierung<br />
bildet die Grundlage für den in 2005 begonne nen<br />
8. Fünfjahresplan. Hauptziele des Planes sind die weitere<br />
Verbesserung der Lebensbedingungen und die Schaffung<br />
von Arbeitsplätzen für möglichst alle saudischen Bürger.<br />
Der Plan gibt eine stärkere Beteiligung der Frauen am<br />
Wirtschaftsleben und die Schaffung größerer Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
für Frauen als zentrale Aufgaben<br />
vor. Damit soll zugleich die Rolle der Familie in der saudischen<br />
Gesellschaft weiter gestärkt werden<br />
Der kontinuierliche Ausbau der Infrastruktur und der<br />
Dienstleistungssektoren soll in Übereinstimmung mit<br />
dem steigenden Bedarf der produzierenden Bereiche erfolgen.<br />
Der Plan fordert erhöhte Anstrengungen zur Sicherung<br />
eines ausgewogenen Budgets und einer stabilen<br />
Zahlungsbilanz, um die Inflation auf dem bisherigen<br />
Niveau zu halten. Die Entwicklung einer umfassenden<br />
Zusammenarbeit mit allen Wirtschaftsblöcken sowie<br />
mit den arabischen und islamischen Staaten, insbesondere<br />
mit denen des Golfkooperationsrates, soll die Integration<br />
<strong>Saudi</strong>-<strong>Arabien</strong>s in die globale Wirtschaft weiter<br />
vorantreiben.<br />
In den fünf Jahren des 8. Planes soll das BIP nominal<br />
von 715 Mrd. US$ (2004) auf 900 Mrd. US$ (2009)<br />
anwachsen, was einer jährlichen Steigerungsrate von<br />
4,6% entspricht. Diese Steigerung spiegelt sich auch<br />
in der Entwicklung des Pro-Kopf-Einkommens wider,<br />
das sich nominal von 11.533 US$ (2004) auf 12.853<br />
SR (2009) erhöhen soll. Dieses Niveau wurde bereits in<br />
2005 überschritten. Der prognostizierte Einkommenszuwachs<br />
ist zugleich Indikator der angestrebten Erhöhung<br />
des Lebensstandards der saudischen Bevölkerung.<br />
Bedeutungsvoll für die Durchsetzung der industriellen<br />
Diversifizierungsstrategie ist, dass sich der Anteil des<br />
Öl- und Gassektors an der Erzeugung des Bruttoinlandsprodukts<br />
im Planzeitraum von 27,5% auf 24,9%<br />
weiter verringern soll.<br />
Zur Sicherung des angestrebten Wirtschaftswachstums<br />
soll das Investitionsvolumen bis 2009 im Jahresdurchschnitt<br />
um 10,7% wachsen, womit die Investitionen ein<br />
Volumen von 27,3% des BIP in 2009 gegenüber 20,5%<br />
des BIP in 2004 erreichen sollen. Die Erhöhung der<br />
produktiven Privatinvestitionen in Bereichen wie der<br />
petrochemische Industrie, dem Bergbau, der verarbeitende<br />
Industrie, der Baustoffproduktion sowie der<br />
Wasseraufbereitung und -entsalzung steht dabei im<br />
Vordergrund. Die angestrebte Beschleunigung der Privatisierungsvorhaben<br />
soll gleichfalls zur Förderung der<br />
privaten Direktinvestitionen beitragen, die insgesamt<br />
im Jahresdurchschnitt bis 2009 um 10,4% steigen und<br />
damit einen Anteil von 74,3% an den Gesamtinvestitionen<br />
erreichen sollen.<br />
Das geplante Wirtschaftswachstum und die damit verbundene<br />
Intensivierung der Investitionstätigkeit sollen<br />
in Verbindung mit einer Verbesserung des Systems der<br />
beruflichen Ausbildung und Weiterbildung die Arbeitsmarktchancen<br />
für die jungen saudischen Bevölkerungsschichten<br />
vergrößern. Noch immer sind aber rd. 90%<br />
aller <strong>Saudi</strong>s direkt oder indirekt von staatlichen Einkommen<br />
abhängig. Dagegen sind 90% der Stellen in Privatbetrieben<br />
von Ausländern besetzt. Wegen des hohen<br />
Bevölkerungswachstums drängen jährlich ca. 660.000<br />
Arbeitskräfte auf den Arbeitsmarkt (etwa 50% der <strong>Saudi</strong>s<br />
sind jünger als 16 Jahre).<br />
Bereits gegenwärtig wird die Arbeitslosenrate auf<br />
15% geschätzt. Im April 2006 trat ein neues Arbeitsgesetz<br />
in Kraft, durch das im Rahmen eines <strong>Saudi</strong>sierungsprogramms<br />
die etwa 6,5 Millionen Gastarbeiter<br />
durch eigene Staatsangehörige ersetzt werden sollen.<br />
Die Unternehmen sind verpflichtet, abhängig von der<br />
Branche, den Anteil der einheimischen Beschäftigten<br />
auf bis zu 75% zu erhöhen. Auslandsunternehmen betrachten<br />
diese Regelung als Investitionshemmnis. Der<br />
Plan sieht vor, dass die neu auf den Arbeitsmarkt strömenden<br />
saudischen Arbeitnehmer 1,08 Mio. Arbeitsplätze<br />
erhalten werden, womit eine Bedarfsdeckung von<br />
89% erreicht wird. Die restlichen Arbeitsplatzmöglichkeiten<br />
werden 48% der schon vorhandenen Arbeitslosigkeit<br />
absorbieren. Auf diese Weise soll die Arbeitslosigkeitsrate<br />
bis 2009 drastisch gesenkt werden.<br />
Besonderes Gewicht erhält auch die Entwicklung des<br />
Gesundheitswesens und anderer Sozialbereiche. So<br />
soll die Zahl der öffentlichen Krankenhäuser von 194<br />
Ende 2003 auf 248 bis 2009 steigen, und damit die<br />
Zahl der verfügbaren Betten entsprechend von 28.522<br />
auf 34.722 angehoben werden. Die Zahl der Unfallkliniken<br />
soll sich von 206 (2003) auf 356 (2009) erhöhen.<br />
Gleichzeitig soll das Niveau der Schwangerschaftsbehandlung<br />
und der kindermedizinischen Betreuung beträchtlich<br />
verbessert werden. Die Regierung will dafür