Aufbauanleitung Kaminkassetten - Spartherm
Aufbauanleitung Kaminkassetten - Spartherm
Aufbauanleitung Kaminkassetten - Spartherm
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A3-D-DWH-1.000-09-11-BR P110360<br />
<strong>Aufbauanleitung</strong><br />
<strong>Kaminkassetten</strong> - zum Nachrüsten von offenen Feuerstätten der Bezeichnung<br />
DIN EN 13229 (selbst schließende Feuerraumtür bzw. -türen)
VORWORT - QUALITÄTSPHILOSOPHIE<br />
Sie haben sich für eine <strong>Spartherm</strong> Kaminkassette entschieden.<br />
Wir danken Ihnen sehr herzlich für Ihr Vertrauen.<br />
In einer Welt des Überflusses und der Massenproduktion verbinden<br />
wir unseren Namen mit dem Credo unseres Inhabers Herrn<br />
Gerhard Manfred Rokossa:<br />
„Hohe technische Qualität kombiniert mit zeitgerechtem Design<br />
und Dienst am Kunden zu dessen Zufriedenheit und Weiterempfehlung.“<br />
Wir bieten Ihnen erstklassige Produkte, die Ihre Kunden emotional<br />
berühren und Gefühle wie Geborgenheit, Sicherheit und<br />
Behaglichkeit ansprechen. Damit dies auch gelingt, empfehlen wir<br />
Ihnen, die <strong>Aufbauanleitung</strong> aufmerksam zu lesen, um das Produkt<br />
schnell und umfassend kennenzulernen. Neben den Informationen<br />
zum Aufbau enthält die Anleitung auch wichtige Betriebshinweise<br />
für die Sicherheit sowie die Werterhaltung des Einsatzes und gibt<br />
wertvolle Tipps und Hilfen. Sollten Sie weitere Fragen oder Probleme<br />
haben, wenden Sie sich bitte direkt an unseren autorisierten<br />
Fachhandel bzw. Ofensetzer.<br />
Für Fragen und Anregungen sind wir jederzeit dankbar.<br />
Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Freude beim Aufbau unserer<br />
<strong>Kaminkassetten</strong> und allzeit ein schönes Feuer.<br />
Ihr <strong>Spartherm</strong> Team<br />
2<br />
G.M. Rokossa
ÜBERSICHT AUFBAUANLEITUNG // SPARTHERM KAMINKASSETTEN<br />
Vorwort – Qualitätsphilosophie<br />
1.) Geprüfte Qualität<br />
1.1 Definition<br />
1.2 Allgemeiner Hinweis<br />
2.) Grundsätzliche Anforderungen für die Errichtung<br />
eines offenen Kamins<br />
3.) Aufstellräume und Verbrennungsluftversorgung<br />
3.1 Grundsätzliche Anforderungen an Aufstellräume<br />
für offene Kamine und für unzulässige Räume<br />
3.2 Der Betrieb von offenen Kaminen wird nicht<br />
gefährdet, wenn…<br />
3.3 Offene Kamine dürfen nicht aufgestellt werden…<br />
3.4 Verbrennungsluftversorgung<br />
3.5 Verbrennungsluftleitung<br />
� S. 2<br />
� S. 4<br />
� S. 4<br />
� S. 5<br />
� S. 6<br />
� S. 7<br />
3<br />
4.) Absperrvorrichtung über den Abgasweg<br />
4.1 Drosselvorrichtung<br />
5.) Grundsätzliche Anforderungen für die Errichtung<br />
von <strong>Kaminkassetten</strong><br />
6.) Vorbereitung des vorhandenen Kamins<br />
7.) Einbau der Kaminkassette<br />
8.) Zulässiges Dämm- und Vormauerungsmaterial<br />
8.1 Dämmstoffe<br />
8.2 Einbaubeispiel<br />
9.) Wertetripel für die Berechnung des Schornsteins<br />
10.) Raumheizvermögen<br />
� S. 7<br />
� S. 8<br />
� S. 9<br />
� S. 9<br />
� S. 12<br />
� S. 14<br />
� S. 15
1. GEPRÜFTE QUALITÄT<br />
1.1 DEFINITION<br />
Die Kaminkassette ist ein Bauteil des offenen Kamins, das<br />
mindestens den Feuerraum enthält. Gegebenenfalls sind<br />
hinzugefügt: Heizgasumlenkung bzw. Heizgaszüge, die<br />
Feuerraumtür und der Abgasstutzen. Sie kann zwischen dem<br />
Feuerraum bzw. Aschfallraum und dem Kassettenmantel befindliche<br />
Konvektionsluftleitungen enthalten.<br />
Unsere <strong>Kaminkassetten</strong> haben selbstschließende Feuerraumtüren,<br />
so dass diese Türen zur Bedienung der Feuerstätte (z.B. Reinigung<br />
des Feuerraumes oder Nachlegen von Brennstoffen) geöffnet werden.<br />
Für diese <strong>Kaminkassetten</strong> ist u.a. die Mehrfachbelegung des<br />
Schornsteins möglich. Eine Manipulation des Schließmechanismus<br />
ist aus sicherheitstechnischen Gründen nicht statthaft und führt<br />
zum Erlöschen der Garantie und der Betriebserlaubnis.<br />
UNSERE KAMINKASSETTEN SIND NACH<br />
DIN EN 13229 C1 GEPRÜFT.<br />
Die Garantie und die Betriebserlaubnis erlischt ebenso, wenn die<br />
Kaminkassette in anderen Bereichen vom Kunden technisch verändert<br />
wird. Die gewünschte Bauart sollten Sie mit Ihrem Kunden<br />
bzw. mit dessen Bezirksschornsteinfegermeister (BZSM) vor der<br />
Bestellung geklärt haben.<br />
4<br />
Bei der Montage sind alle Europäischen Normen, nationale und örtliche<br />
Bestimmungen bzw. baurechtlichen Vorschriften zu beachten<br />
und einzuhalten.<br />
Grundsätzliche Anforderungen für den Einsatz von <strong>Spartherm</strong><br />
<strong>Kaminkassetten</strong> sowie die technischen Daten finden Sie<br />
ab Seite 8 zusammengefasst.<br />
1.2 ALLGEMEINER HINWEIS<br />
<strong>Spartherm</strong>-<strong>Kaminkassetten</strong> sind deutsche Qualitätsprodukte. Sie<br />
sind leicht zu montieren, da sie komplett vormontiert sind. Bitte<br />
beachten Sie diese Anleitung sorgfältig und gehen Sie die beigefügte<br />
Pflege- und Bedienungsanleitung zusammen mit dem neuen<br />
Besitzer durch.<br />
TRANSPORTSCHÄDEN melden Sie bitte umgehend Ihrem Lieferanten.<br />
Schützen Sie beim Aufbau der Verkleidung die Sichtteile der<br />
Kaminkassette vor Verschmutzung und Beschädigungen.<br />
2. GRUNDSÄTZLICHE ANFORDERUNGEN FÜR<br />
DIE ERRICHTUNG / NUTZUNG EINES OFFENEN<br />
KAMINS<br />
Der zuständige Bezirksschornsteinfegermeister sollte vor dem<br />
Einbau bezüglich der Eignung des Schornsteins und der
Verbrennungsluftzufuhr befragt werden. Die DIN 18160 und die<br />
DIN 18896 sind zu beachten und anzuwenden. Die zuständige<br />
Norm DIN EN 13229 ist anzuwenden. Jeder offene Kamin benötigt<br />
einen eigenen Schornstein. Mehrfachbelegung ist nur bei<br />
geschlossen zu betreibenden Anlagen erlaubt (Bauart A1). Die<br />
Schornsteinberechnung erfolgt nach DIN 4705 T1, T2 bzw.<br />
EN 13384-1 mit dem in dieser Anleitung vorgegebenen Wertetripel.<br />
Der lieferbare Konvektionsmantel kann bei Kachelkaminen entfallen.<br />
Die Einrichtung der Feuerungsanlage erfolgt nach den Fachregeln<br />
des Kachelofen- und Lüftungsbauerhandwerks ("TROL"-Richtlinien<br />
für den Bau von Kachelöfen, zu beziehen beim Zentralverband<br />
Sanitär, Heizung, Klima, Rathausallee 5, 53729 St. Augustin).<br />
3. AUFSTELLRÄUME UND<br />
VERBRENNUNGSLUFTVERSORGUNG<br />
3.1 GRUNDSÄTZLICHE ANFORDERUNGEN AN<br />
AUFSTELLRÄUME FÜR OFFENE KAMINE UND FÜR<br />
UNZULÄSSIGE RÄUME<br />
Die offenen Kamine dürfen nur in Räumen und an Stellen aufgestellt<br />
werden, bei denen nach Lage, baulichen Umständen<br />
und Nutzungsart keine Gefahren entstehen. Insbesondere<br />
5<br />
muss, bei raumluftabhängiger Ausführung, den Aufstellräumen<br />
genügend Verbrennungsluft zuströmen. Die Grundfläche des<br />
Aufstellraumes muss so gestaltet und groß sein, dass offene<br />
Kamine mit Kassetten ordnungsgemäß betrieben werden können.<br />
3.2 DER BETRIEB VON OFFENEN KAMINEN WIRD NICHT<br />
GEFÄHRDET, WENN:<br />
… die Anlagen Sicherheitseinrichtungen haben, die Unterdruck im<br />
Aufstellraum selbsttätig und zuverlässig verhindern oder<br />
… die für die offenen Kamine erforderlichen Verbrennungsluftvolumenströme<br />
und die Volumenluftströme der Entlüftungsanlagen<br />
insgesamt keinen größeren Unterdruck in den Aufstellräumen<br />
der offenen Kamine und den Räumen des Lüftungsverbundes als<br />
0,04 mbar bedingen.<br />
3.3 OFFENE KAMINE DÜRFEN NICHT AUFGESTELLT WERDEN:<br />
… in Treppenräumen, außer in Wohngebäuden mit<br />
nicht mehr als zwei Wohnungen<br />
… in allgemein zugänglichen Fluren<br />
… in Garagen<br />
… in Räumen, in denen leicht entzündliche oder explosionsfähige
Stoffe oder Gemische in solcher Menge verarbeitet, gelagert oder<br />
hergestellt werden, dass durch Entzündung oder Explosion Gefahren<br />
entstehen. Offene Kamine dürfen nicht in Räumen oder Wohnungen<br />
errichtet werden, die durch Lüftungsanlagen oder Warmluftheizungsanlagen<br />
mit Hilfe von Ventilatoren entlüftet werden, es sei<br />
denn, die gefahrlose Funktion des offenen Kamins ist sichergestellt.<br />
3.4 VERBRENNUNGSLUFTVERSORGUNG<br />
Offene Kamine dürfen nur in Räumen aufgestellt werden, die mindestens<br />
eine Tür ins Freie oder ein Fenster haben, das geöffnet werden<br />
kann, oder mit anderen Räumen unmittelbar oder mittelbar in einem<br />
Verbrennungsluftverband stehen; bei Aufstellung in Wohnungen<br />
oder sonstigen Nutzungseinheiten dürfen zum Verbrennungsluftverband<br />
nur Räume derselben Wohnung oder Nutzungseinheit gehören.<br />
Offene Kamine dürfen in vorgenannten Räumen nur errichtet<br />
oder aufgestellt werden, wenn ihnen mindestens 360 m 3<br />
Verbrennungsluft je Stunde und m 2 Feuerraumöffnung zuströmen<br />
können. Befinden sich andere Feuerstätten in den Aufstellräumen<br />
oder in Räumen, die mit den Aufstellräumen in<br />
Verbindung stehen, so müssen den offenen Kaminen nach<br />
dieser Norm mindestens 540 m 3 Verbrennungsluft je Stunde<br />
und m 2 Feuerraum und anderen Feuerstätten außerdem mindestens<br />
1,6 m 3 Verbrennungsluft je Stunde und je kW Gesamtnennwärmeleistung<br />
bei einem rechnerischen Druckunterschied von<br />
0,04 mbar gegenüber dem Freien zuströmen können. Als Richtwert für<br />
6<br />
die Bemessung der Zuluftleitungen gelten Strömungsgeschwindigkeiten<br />
um 0,15 m/s. Bei einem Kamin mit einer Feuerungsöffnung von<br />
75 cm Breite und 55 cm Höhe entspricht dies einem Zuluftkanal<br />
von 175 cm 2 , also einem Durchmesser von ca. 15 cm.<br />
Beachten Sie bitte, dass dieser Raum eine ausreichende Luftversorgung<br />
hat – sprechen Sie mit dem zuständigen Bezirksschornsteinfegermeister<br />
und beachten Sie die FeuVo und die DIN 18896).<br />
Sollte dieses Rohr für die Verbrennungsluft aus dem Gebäude geführt<br />
werden, so ist eine Absperrvorrichtung vorzusehen. Dabei<br />
muss die Stellung der Absperrvorrichtung erkennbar sein. Bei dieser<br />
Ausführung sollte das Zuleitungsrohr isoliert sein, da Kondensatbildung<br />
möglich ist. Außerdem sollte das Rohr so verlegt sein,<br />
dass kein Wasser oder sonstige Stoffe eindringen können und das<br />
evtl. anfallende Kondensat abfließen kann.
3.5 VERBRENNUNGSLUFTLEITUNG<br />
Den Vorschriften der Landesbauordnung, die dem § 37 Absatz 2, der<br />
Musterbauordnung entsprechend, sind Verbrennungsluftleitungen<br />
in Gebäuden mit mehr als zwei Vollgeschossen und Verbrennungsluftleitungen,<br />
die Brennwände überbrücken, so herzustellen, dass<br />
Feuer und Rauch nicht in andere Geschosse oder Brandabschnitte<br />
übertragen werden können.<br />
ANMERKUNG:<br />
Wie die vorgenannte Vorschrift erfüllt werden kann, lässt sich der<br />
bauaufsichtlichen Richtlinie über die brandschutztechnischen Anforderungen<br />
an Lüftungsanlagen entnehmen.<br />
7<br />
4. ABSPERRVORRICHTUNG<br />
ÜBER DEN ABGASWEG<br />
Offene Kamine mit <strong>Spartherm</strong>-<strong>Kaminkassetten</strong> dürfen eine Absperrvorrichtung<br />
im Abgasweg haben. Die Absperrvorrichtung darf die<br />
Prüf- und Reinigungsarbeiten an Verbindungsstücken nicht behindern<br />
und sich nicht selbstständig schließen können. Die Stellung<br />
der Absperrvorrichtung muss von außen erkennbar sein, z. B. an<br />
der Stellung des Bedienungsgriffes. Absperrvorrichtungen dürfen<br />
nur im Abgassammler, Abgasstutzen oder im Verbindungsstück<br />
eingebaut werden. Anstelle der Absperrvorrichtung können bei<br />
<strong>Kaminkassetten</strong> mit Feuerraumtüren Drosselvorrichtungen angeordnet<br />
werden.<br />
4.1 DROSSELVORRICHTUNG<br />
Drosselvorrichtungen dürfen nur im Abgasstutzen oder im Verbindungsstück<br />
eingebaut werden. Drosselvorrichtungen müssen<br />
leicht bedienbar sein. Sie müssen Öffnungen als Kreisanschnitt<br />
bzw. Kreisabschnitt haben, die in zusammenhängender Fläche<br />
nicht weniger als 3 % der Querschnittsfläche, mindestens aber<br />
20 cm 2 groß sind; die Stellung der Drosselvorrichtung muss an der<br />
Einstellung des Bedienungsgriffes erkennbar sein.
5. Grundsätzliche Anforderungen für<br />
den Einsatz von <strong>Kaminkassetten</strong><br />
Die <strong>Kaminkassetten</strong> eignen sich nur zum nachträglichen Einbau in Feuerräume<br />
vorhandener Kamine. Bitte beachten Sie vor dem Einbau der Kaminkassette<br />
die nachfolgende Einbauanleitung (vor der Installation der Kaminkassette<br />
lesen und anschließend beim Einbau beachten):<br />
� Bitte vor der Montage den Bezirksschornsteinfegermeister informieren.<br />
� Der vorhandene offene Kamin, in den die Kaminkassette eingebaut<br />
werden soll, muss den Richtlinien für den Bau von offenen Kaminen<br />
bzw. den Anforderungen der DIN EN 13229 entsprechen.<br />
� Der Einbauende hat sich davon zu überzeugen, inwieweit der offene<br />
Kamin diesen Anforderungen entspricht. Der Einbauende muss gegebenenfalls<br />
notwendige Nachbesserungen vornehmen.<br />
� Es muss gewährleistet sein, dass die Verbindungsstücke, Abgassammler<br />
und Schornsteine betriebs- und brandsicher sind.<br />
� Offene Kamine, die mit einer Kaminkassette umgerüstet<br />
werden, müssen einen eigenen Schornstein haben.<br />
� Offene Kamine dürfen nur in Räumen und an Stellen aufgestellt<br />
werden, bei denen nach Lage baulicher Umstände keine Gefahren<br />
entstehen.<br />
8<br />
� Dem Aufstellungsraum muss genügend Verbrennungsluft zuströmen.<br />
� Die Grundfläche des Aufstellungsraumes muss so gestaltet und so<br />
groß sein, dass die Feuerstätte ordnungsgemäß betrieben werden<br />
kann.<br />
� <strong>Kaminkassetten</strong> dürfen nur mit Brennstoffen betrieben werden, die der<br />
1. BlmSchV entsprechen. Für die <strong>Kaminkassetten</strong> ist nur Scheitholz<br />
(empfohlene Restfeuchte 20% oder weniger) oder Holzbriketts nach<br />
DIN 51731 zulässig.<br />
� Bei Verbrennung von anderen Materialien als die zulässigen Brennstoffe<br />
Scheitholz oder Holzbriketts nach DIN 51731 kann es zur Bildung<br />
schädlicher Abgase und zur Störung des Verbrennungsablaufes<br />
bis zur Verpuffung kommen.<br />
� Wird die Kaminkassette mit nicht zugelassenen Brennstoffen betrieben,<br />
erlischt die Garantie!<br />
� Bitte beachten Sie: Je mehr Sie den Luftregler in Richtung „Luftzufuhr<br />
geschlossen“ schieben, desto weniger Luft führen Sie dem Brennraum<br />
zu. Achten Sie darauf, die Luft nicht zu weit zu drosseln und das Feuer<br />
dadurch zu ersticken, sonst kann es zur Verpuffung kommen.
Der Einbau der Kaminkassette muss von Fachleuten bzw.<br />
Fachunternehmen durchgeführt werden.<br />
6. Vorbereitung des vorhandenen Kamins<br />
� Vor Einbau der Kassette ist beim Bezirksschornsteinfegermeister<br />
eine Genehmigung einzuholen.<br />
� Der Schornstein ist zu fegen und dessen Zustand und Dichtigkeit<br />
zu prüfen.<br />
� Prüfen, ob der offene Kamin für die Auslegung mit einer<br />
Kaminkassette geeignet ist.<br />
� Bitte beachten, dass der Kamin nach Einbau der Kassette einer<br />
höheren Belastung ausgesetzt ist.<br />
� Der Feuerraum des vorhandenen offenen Kamins wird durch<br />
Einbau notwendiger Wärmedämmschichten verkleinert<br />
Wichtig: Berücksichtigen Sie diesen Umstand beim Maßnehmen<br />
der Kaminkassette.<br />
� Absperrklappen sind im Abgasweg ganz zu öffnen und so zu<br />
arretieren, dass sie nicht zufallen können. Gegebenenfalls<br />
sind sie ganz zu entfernen.<br />
9<br />
� Die Verbrennungsluftzufuhrleitungen, die zur Feuerstätte<br />
führen, dürfen nicht verschlossen werden. Für ausreichende<br />
Verbrennungsluft ist zu sorgen (mind. 360 m 3 pro Stunde<br />
und m 2 Feuerraumöffnung).<br />
Bei der Prüfung der Kaminkassette nach DIN EN 13229 wurde die<br />
erforderliche Mindestwärmedämmung vor zu schützenden Bauteilen*<br />
ermittelt. Es wurden folgende Schutzmaßnahmen festgelegt.<br />
* mit dem Wärmedämmstoff "Isorath 1000"<br />
Vormauerungsstärke 0 mm<br />
Wärmedämmschichtstärke<br />
Rückwand 60 mm<br />
Seitenwand 60 mm<br />
Boden 60 mm<br />
Geeignete Materialien siehe Kapitel "Zulässige Dämm- und Vormauerungsmaterialien".<br />
7. EINBAU DER KAMINKASSETTE<br />
� Den Feuerraum im vorhandenen offenen Kamin bitte gründ-<br />
lich reinigen.
� Einbaumaßnahmen, die eine Beschädigung des offenen Kamins<br />
bewirken und die Sicherheit mindern, sind nicht statthaft.<br />
� Prüfen Sie, ob der Boden der Feuerstelle eben ist. Leichte Unbenheiten<br />
können Sie über die integrierten Stellfüße mittels<br />
beigefügtem Inbusschlüssel (Abb. 1) ausgleichen.<br />
� Differenzdämmschichten im Feuerraum des offenen Kamins<br />
anbringen. Es ist darauf zu achten, dass das Dämmmaterial<br />
überlappend oder dicht stoßend und ohne Spalten verarbeitet<br />
wird.<br />
� Die vorgeschriebene Mindestwärmedämmung der gesamten<br />
Feuerstätte, ermittelt nach DIN EN 13229, muss in jedem Fall<br />
eingehalten werden.<br />
� Zur Vorbeugung von Bränden und Verpuffungen ist darauf zu<br />
achten, dass im Abgassammler keine gefährlichen Ablagerungen<br />
entstehen. Diese kritischen Stellen müssen so ausgebildet<br />
sein, dass Rußpartikel und Flugasche in den Feuerraum<br />
zurückfallen können. Dies erreicht man durch Leitbleche oder<br />
durch entsprechende Auskleidungen mit Schamottenmasse<br />
oder Feuerbeton.<br />
� Schieben Sie die Kaminkassette in den Feuerraum ein,<br />
beachten Sie beim Ausrichten, dass eine Beschädigung des<br />
offenen Kamins die Sicherheit mindert (Abb. 2).<br />
10<br />
� Nachdem Sie die Kaminkassette in den Feuerraum eingeschoben<br />
haben, muss der Raum zwischen Kassettenaußen<br />
mantel und den Feuerraumwänden des offenen Kamins dicht<br />
ausgefüllt werden.<br />
� Alle noch verbleibenden Undichtigkeiten, durch welche Falschluft<br />
eintreten kann, sind mit einer Dichtmasse (z.B. Steinwolle)<br />
abzudichten und ggf. mit einer Blechblende zu verkleiden<br />
(Abb. 3).<br />
� Evtl. vorhandene Holzbalken des offenen Kamins sind durch<br />
zusätzlichen Strahlungsschutz (z.B. Luftleitblech, Abb. 4) zu<br />
schützen, wenn diese der Wärmestrahlung ausgesetzt sind<br />
oder im Bereich der Warmluftkonvektion der Kassette liegen.<br />
Dies gilt insbesondere dann, wenn die Kassette aus dem<br />
Feuerraum des offenen Kamins herausragt.<br />
� Der gegenüber dem offenen Kamin veränderte Strahlungsbereich<br />
der <strong>Kaminkassetten</strong> ist zu berücksichtigen.<br />
� Aschekastenluftklappe (Primärluft, Abb. 5 + Sekundärluft,<br />
Abb. 6) bitte auf Gängigkeit prüfen und evtl. Ventilatoren an<br />
den Stromkreis anschließen (230 V).
Abb.1 Abb.2 Abb.3<br />
Abb.4 Abb.5 Abb.6<br />
11
8. ZULÄSSIGES DÄMM- und Vormauerungsmaterial<br />
8.1 Dämmstoffe:<br />
Dämmstoffe nach AGI Arbeitsblatt Q 132<br />
(Auszug des zul. Dämmstoffs)<br />
Dämmstoffe<br />
obere Anwendungsgrenztemperatur<br />
Nennrohdichte<br />
Nennrohdichte<br />
Gruppe Art Gruppe Form Gruppe ºC Gruppe kg/cb<br />
1212<br />
Steinwolle<br />
07 Platten 75 750 11 110<br />
Dämmstoffkenziffer nach AGI Q 132: 12, c7, 21, 75, 11 (s. Seite 13)<br />
ergibt für den zulässigen Dämmstoff eine Vormauerung:<br />
Mauerziegel nach DIN 105 Teil 1 und 3, Mauersteine nach DIN 106<br />
Teil 1, DIN 4163, DIN 18151 oder DIN 18152, Wandbauplatten nach<br />
DIN 4166, DIN 18162 oder DIN 18163<br />
12<br />
8.2 Einbaubeispiel<br />
Strahlungsbereich mind. 80 cm in dem keine Bauteile aus brennbaren<br />
Baustoffen oder brennbaren Bestandteilen vorhanden sein<br />
dürfen.<br />
80 cm
2<br />
3<br />
4<br />
11<br />
12<br />
7<br />
13<br />
1<br />
8<br />
9<br />
5<br />
6<br />
14<br />
10<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
Decke aus brennbaren Baustoffen<br />
oder brennbaren Bauteilen<br />
Wand aus brennbaren Baustoffen<br />
oder Bauteilen oder tragende<br />
Wand<br />
Vormauerung aus Gasbeton- ,<br />
Ziegel-, Kalksand- oder Naturstein,<br />
mind. 10 cm dick<br />
Wärmeschutzmaßnahme, z.B.<br />
Mineralfaserdämmplatte nach<br />
DIN 4102, Teil 1,10 cm dick<br />
Abgassammler mit Verbindungsstück<br />
Verkleidung<br />
Konvektionsluftrohre<br />
Heizgase<br />
13<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
Feuerrost<br />
Vorhandener offener Kamin<br />
Konvektionsluftschacht der<br />
Kaminkassette<br />
Konvektionsluftmantel der<br />
Kaminkassette<br />
Feuerraumwände der Kaminkassette<br />
Boden aus nicht brennbaren<br />
Baustoffen
9. Wertetripel für die Berechnung des<br />
Schornsteins<br />
nach DIN 4705 Teil 1 und Teil 2 bzw. EN 13384 bei<br />
Nennwärmeleistung nach Abschnitt 7, Teil 1:<br />
Kaminkassette "klein" bis 700 mm Breite<br />
Feuerraumtüren geschlossen Scheitholz Braunkohlebriketts<br />
Abgasmassenstrom m g/s 6,7 7,7<br />
mittlere Abgastemperatur t ºC 360 328<br />
mindest Förderdruck p mbar 0,12 0,12<br />
Nennwärmeleistung in kW 6,0 6,0<br />
Wärmeleistungsbereich in kW 4,2 - 7,8 4,2 - 7,8<br />
Aufgabemenge in kg/h 1,9 1,5<br />
14<br />
Kaminkassette "groß" ab einer Breite von 700 mm<br />
Feuerraumtüren geschlossen Scheitholz Braunkohlebriketts<br />
Abgasmassenstrom m g/s 9,8 10,3<br />
mittlere Abgastemperatur t ºC 350 348<br />
mindest Förderdruck p mbar 0,12 0,12<br />
Nennwärmeleistung in kW 8,0 8,0<br />
Wärmeleistungsbereich in kW 5,6 - 10,4 4,2 - 7,8<br />
Aufgabemenge in kg/h 2,6 2,0
10. RAUMHEIZVERMÖGEN<br />
Die Nennwärmeleistung ist abhängig von den Heizbedingungen:<br />
Heizbedingung ausreichend für 8 kW ausreichend für 6 kW<br />
günstig<br />
(50 w/m 2 )<br />
weniger günstig<br />
(75 w/m 2 )<br />
ungünstig<br />
(100 w/m 2 )<br />
160 m 2 120 m 2<br />
105 m 2<br />
80 m 2<br />
80 m 2<br />
60 m 2<br />
Quelle: Taschenbuch für Heizung- und Klimatechnik Recknagel/Sprenger<br />
Die Werte dienen lediglich der Orientierung. Eine gezielte<br />
Heizlastermittlung muss nach der TR-OL erfolgen oder entsprechend<br />
der DIN EN 12831 durchgeführt werden. Durch Veränderung<br />
der Holzauflagemenge von ± 30% bezogen auf die NW-Leistung,<br />
kann auch das Raumheizvermögen um ≈± 30% variieren.<br />
15
<strong>Spartherm</strong><br />
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