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flashENGlÄNDER WIllDIE sUPERDROGEDrogen haben und hatten in fast allenKulturen einen hohen gesellschaftlichenStellenwert, schon eine aus derJungsteinzeit gefundene Keramik belegtden alkoholischen Genuss.Wegen der Erfahrungen in anderenBewusstseinszuständen, für die individuelleEntwicklung, oder als Katalysa<strong>to</strong>rfür soziales Verhalten; Drogen sindaus unserer Gesellschaft nicht mehrwegzudenken. Der englische Professorund ehemalige Drogenbeauftragte derbritischen Regierung David Nutt istdabei eine auf Benzodiazepinen basierendeDroge zu entwickeln, die eineähnliche Wirkung wie Alkohol habensoll, welche sich durch ein Gegenmittelallerdings wieder aufheben lasse.Außerdem verursache sie keinen Kater,oder habe negative Auswirkungenauf Leber, Magen oder Kreislauf. InDeutschland sind Benzodiazepinenverschreibungspflichtig, weil sie süchtigmachen können. Nutt bestreitetdas Suchtrisiko allerdings.Klinische Versuche, die für eine Markteinführung,welche frühestens für2012 angesetzt ist, Voraussetzung wären,würden 10 Millionen Pfund kosten.Nutt, der die NeuropsychopharmakologischenAbteilung des ImperialCollege London leitet, wurde im Ok<strong>to</strong>ber2009 seines Amtes als Vorsitzenderdes Advisory Council on the Misuse ofDrugs (ACMD) enthoben, nachdem erzu einem Umdenken in der britischenDrogenpolitik aufgerufen hatte. Gegenüberder Nachrichtenagentur APbezeichnete er das momentane Drogen-Systemals „durchweg krank undwillkürlich“.Insbesondere kritisierte er die Unterscheidungzwischen einigen legalenund illegalen Drogen, die er für künstlichhält, weil sie nicht dem aktuellenwissenschaftlichen Stand entsprächen.Nutt hatte mit einem Kollegenteameine Rangliste der 20 schädlichstenDrogen publiziert. Zwei unabhängigeExpertengruppen bestehend aus Psychiatern,Polizisten und Juristen ordnetenhierfür Substanzen nach denFak<strong>to</strong>ren: Gesundheitlicher Schaden,Abhängigkeit und der Auswirkung desKonsums auf die Gesellschaft.Die Liste von 1 bis 20: Heroin, Kokain,Barbiturate, Methadon, Alkohol, Ketamin,Benzodiazepine, Amphetamine,Tabak, Burenorphin, Cannabis, Lösungen,4-MTA, LSD, Methylphenidat,Anabolische Steroide, GHB, Ecstasy, Alkylnitrite,Khat.Nutts Entlassung tritt in eine langeTradition im Streit zwischen Machtund Wissenschaft, aber der in BrechtsMusterstück zu diesem Thema, Lebendes Galileis, geforderte WissenschaftlicheVerantwortung hat Nutt sichgestellt. Mit negativen Folgen für seinepolitische Kariere, aber als Ans<strong>to</strong>ßzum globalen Diskurs über eine Legalisierungvon Drogen.Gesellschaftlich hat ein Wandel zurMeinung über prohibitive Maßnahmenschon lange eingesetzt.Unsere Generation ist von medialenVorbildern großgezogen worden, dieden Rausch, wenn nicht gar glorifizieren,so zumindest <strong>to</strong>lerieren.Kaum ein Teenagerfilm/serie komm<strong>to</strong>hne spaßige Drogenepisoden aus,deren Folgen immer harmloser dargestelltwerden. Neustes metaphorischesMDMA bekommt man im aktuellenHarry Potter Film zu sehen woder Held ein als Liquid Luck bezeichnetenZaubertrank trinkt, glückseligwird und ihm dadurch alles gelingt.Folgen hat der Trip nicht.Genau diese Art von Drogen, ohne negativeFolgen versuchen Wissenschaftler,wie David Nutt, zu konstruierenund sie werden erfolgreicher, denn dieenormen Entwicklungen im Feld derBiochemie lassen immer kontrollierterWahrnemungsveränderung erzeugenund Nebenwirkungen verringern. DieFrage, die sich in Zukunft stellt, istaber eher eine philophische. Die möglicheProblemstellung ist schon vonAldous Huxleys in Schöne neue Weltskizziert worden. Hätten wir eine Droge,die Glückshormone ohne Nebenwirkungenausschütten könnte, unduns damit jeglichen Antrieb nehmenwürde, wollten wir sie? Es wäre eineWelt voll menschlicher Au<strong>to</strong>maten.Text und Design Moritz Stellmacher10 flash


Live And in CoLorWINGEWINNE EINE PRIVATPARTY12 REPORT


Was braucht eine gute Party? Richtig.Einen fähigen DJ, Freigetränke, dierichtigen Leute, nicht zu viele, nichtzu wenige, und am besten privat, ambesten bei mir. Ach ja, und Unterhosen.Viele bunte Unterhosen.Im universellen Streben nach geteiltemGlück scheint die Unterhose dieRolle eines gesetzlich Versicherteneinzunehmen. Klar, muss auch mal gepflegtwerden, darf sich aber trotzdemhinten anstellen. Sieht es wirklich sodüster aus, für die Hose darunter? Wirmeinen nein, und denken Björn Borgsieht das zumindest ähnlich.Da wir unsere Theorie – sozusagenden Gast auf dieser Party – nicht imleeren Raum stehen lassen möchten,folgen nun drei Exkurse, die untermalensollen, dass die Unterhose aufFeierebene keinesfalls das fünfte Radam Wagen darstellt. Sie ist vielmehrals Rallye-Naviga<strong>to</strong>r zu sehen, der unsauf davon abhält, vom richtigen Wegabzukommen.»Der DJ wird gestellt. DieGetränke werden gestellt.Vor deine Tür wird einemobile Umkleidekabinegestellt. Jeder deiner Gästebekommt frische Underwearvon Björn in dieHand.«Exkurs 1: Henrik hat Feierabend. Esist Freitag. Nach dem langen Bürotagstellt sich die Frage, nochmal kurznach Hause, umziehen? Oder lieberdirekt auf die Party? Ist ja eine Privatparty.Da werde ich sicher auchmit Turnschuhen reingelassen. Aberhalt, da war doch was. Zuhause liegennoch die Wäscheberge von vorletzterWoche. Heute Morgen ging der Schubladengriffins Leere. Unterwäschenalarmstufeigitt. Egal, wird halt derSlip von letzter Woche wieder übergestreift.Wem wird das auf Arbeit schonauffallen?Exkurs 2: Der selbe Abend. Der selbeTyp. Die selbe Unterhose. Es wird spät.Henrik hat ein Mädel kennengelernt.Diese Party hält, was sie versprochenhat. Unfassbar. So kann man ins Wochenendestarten. Das Fest ist in vollemGange. Man kommt sich näher.Beim Knutschen merkt man nicht,wie die Zeit vergeht. Zeit zu gehen.Zu ihm oder zu ihr? Wen interessierts.Hauptsache der Taxifahrer bekommteine Adresse. Und dann plötzlich derGedanke an die Deko. Was trägt siewohl drunter? Moment, was trage icheigentlich drunter?Exkurs 3: Henrik hat momentanschon genug sorgen. Wie sieht es eigentlichim Kopf der jungen Dameaus? In der Damenwelt weit verbreitetscheint der Aberglaube, am Murphy'sLaw der Frauen, nach altbewährtem„was schief gehen kann, das schiefgehen wird“-Prinzip. Mit anderen Worten:Mademoiselle hat die Hoffnungschon längst zur alten Unterwäschesortiert. Zwei Wochen lang nicht mehrdie Beine rasiert. Drei Tage lang nichtmehr die Haare gewaschen. Fällt ja ehkeinem auf. Kann ich mir auch die Boxershortsvom kleinen Bruder überziehen.Am liebsten über den Kopf. Unddann die Party. Dann der süßeste Typüberhaupt. Ausgerechnet heute lerneich Henrik kennen. War ja klar.Keine Ahnung, wie die Geschichteausgeht. Vielleicht haben sich dieBeiden ihren gemeinsamen Dessous-Faux-Pas verziehen. Womöglich hat estatsächlich gefunkt. Womöglich waram nächsten Tag sogar gemeinsamerUnterwäschenkauf angesagt. Möglichwäre es.Möglich ist auch, dass sich dieses Szenarioin deinen vier Wänden abspielt.Björn Borg/Virtual Nights sucht eineWohnung, um eine Party zu schmeißen.Live und in Farbe. Der DJ wird»Ladet ein Fo<strong>to</strong> von EurerWohnung hoch unterpartygewinnen.de undgewinnt eine Party mitfrischen Unterhosen.«gestellt. Die Getränke werden gestellt.Vor deine Tür wird eine mobile Umkleidekabinegestellt. Jeder deiner Gästebekommt frische Underwear vonBjörn in die Hand. Alte runter, neuerauf, rein in die Wohnung. So einfachist das. Und am nächsten Tag gehst dumit deiner neuen Unterhose ins Hotel– ausschlafen – während ein offiziellerAufräumdienst durch deine Wohnungfegt.Ladet ein Fo<strong>to</strong> von Eurer Wohnunghoch unter partygewinnen.de und gewinnteine Party mit frischen Unterhosen.Spring is in the air!Text Lev Nordstrompartygewinnen.deREPORT13


ScreenworkerS guide<strong>to</strong> the office galaxyZeige mir deinen Desk<strong>to</strong>p und ichsag dir wer du bist. Wenn man sichin deutschen Großraumbüros so umsieht,fällt einem eigentlich schnellauf, ein Arbeitsplatz sieht fast aus wieder andere. Jedoch einen markantenUnterschied kann man feststellen,das Wallpaper, oder der Background.Gesetzt den Fall der Arbeitgeber lässtes zu, kann man hieran seine Kollegengrob clustern. Ich habe mich aneine Liste gemacht, die weder Anspruchauf Richtig- noch auf Wichtigkeithat, um euch die wichtigstenGruppen von Bildschirmzombies vorzustellen.Der Familientyp: Er hat im Hintergrundein Bild seiner 2,4 Kinder, oderseiner Frau, am besten jedoch die ganzeBande, denn er braucht diesen Blickin eine heile Feierabendwelt, um sichständig für seinen Job zu motivieren,den er eigentlich schon lange nichtmehr mag. Genau wie seine Frau, dereneinst hübsches Gesicht nun vomLogo des Internet Explorers verziertwird.Der Grafikdesigner: Sein Desk<strong>to</strong>p erkenntman vor allem daran das er nielange gleich aussieht. Er hat meistSkizzen Rawcuts und seine letztenMeisterwerke im Auge, während ervorgibt zu arbeiten − außer bei unsda arbeiten sie wirklich hart! Der Leistungsorientierte:Er hat meist einenUnicolor Background, weil ihn ein leererDesk<strong>to</strong>p nur daran erinnert, dasser gerade nichts tut und er sich damitsofort sinnlos vorkommt. Er ist auchganz grundsätzlich ein Mensch demPragmatismus wichtig ist.Der Chaot: Seine Programm Icons sindwild verschoben, nicht au<strong>to</strong>matischsortiert. Er hat Files auf seinem Desk<strong>to</strong>pbei denen sogar Windows schondie Nichtbenutzung anmahnt, weil sieso alt sind. Und sein Background istmeist ein Screenshoot eines schwerenAusnahmefehlers. Er braucht schlichtdie Versicherung das Maschinen fehlbarsind und es nicht an ihm liegt.Der Systemadministra<strong>to</strong>r: Sein Desk<strong>to</strong>pist übervoll mit mysteriösen Icons,deren Namen ein nicht ITler nie gehörthat und über deren Verwendunger soviel weiß, wie der Admin überKörper hygiene. Das Hintergrundbildsind meist keine Platinen oder Grafikkarten,sondern ein schlichtes Landschaftsbild,welches er auf einemlangen Spazier gang während einerGeschäftsreise gemacht hat. Niemandweiß so ganz genau was er eigentlichmacht, deshalb hat er dabei gewöhnlichviel Freizeit.Der Phlegmatiker: Nur bei ihm sehenwir ein originales Meisterwerkaus dem Hause Microsof<strong>to</strong>der Apple. Er hatte zwar mal wasanderes ein gestellt, aber auf Grundeiner System wiederherstellung ist erdann doch wieder zum Urzustand zurückgekehrtund verblieben. Er fürchtetAssesment Center und jede Artder leistungsorientierten Entlohnung.Er schreibt im 2-Finger Suchsystem,da er auch nach 3 Jahren bei der Firmaes noch nicht geschafft hat mal einenMaschineschreibkurs zu belegen.Die Fashionlady: Sie hat bei Leerlaufimmer die großen Laufstege der Weltim Blick, die neusten Kollektionen vonGucci und Louis Vuit<strong>to</strong>n geben sichbei ihr die Hände (heisst das nicht: dieKlinke in die Hand). Es darf auch gernemal ne Cartier oder Baume & Merciersein, allerdings nur im Office. Privatträgt sie eher eine Klasse günstiger,aber stets individuell und alle Kollegenwarten nur darauf sie fragen zukönnen was sie am Wochenende somacht.Der Chef: Es ist zwar schwer herauszufinden,weil er praktisch immer einFenster geöffnet hat. Aber blickt manhinter das überlaufende Outlook Eingangspostfachkönnte man dort bunteselbstgeschossene Unterwasser Großformateaus dem letzten Urlaub aufden Malediven sehen.Der Akquisefuzzi: Er liebt seine Erfolgeund versichert sich dieser dadurch,dass er das Corporate Design seinerletzten Abschüsse immer im Blick behält.Seine Kehle ist meist rot wie derLaser seiner Maus, weil er ständig telefoniert,redet und Kaffee trinkt. Er istin jedem Falle Raucher!Der Redaktionelle: Er schreibt oderist in der Kommunikation beschäftigt.Auf seinem physischen und virtuellenDesk<strong>to</strong>p herrscht das sogenannte kreativeChaos. Er kommt eigentlich auchimmer erst wenn die anderen schonfast wieder gehen. Sein Bildschirm istextrem hell eingestellt, er ist ein ausgesprochenerNachtmensch. Man trifftihn oft an der Kaffeemaschine und ermuss. Das war ein kleiner Streifzugüber die Bildschirme der Nation... Wersich getroffen fühlt, ist selber Schuld.14 rePort


16 REPORT


ThREE is ThE magicnumbERIch betrete nichtsahnend dasBüro. Es ist leise, was es normalerweisenie ist. Es scheint niemand da zu sein.Ich rufe in die zweite Etage, aber niemandantwortet. Da fällt mein Blickauf den Schreibtisch von Emin. Daraufliegt eigentlich unscheinbar, doch fürmich fast unübersehbar etwas, auf dasich und mit Sicherheit viele andere gewartethaben - GOD OF WAR III.Sofort ziehen Bilder vor meinem innerenAuge vorbei, mit feuchten Händengreife ich nach dem Spiel. Ich spüre sofortdie göttliche Kraft, die mich durchfährtund verwandele mich augenblicklichin Kra<strong>to</strong>s, den Helden dieserhellenischen Kampfspielsaga. Ich drehedie Hülle und versuche durch einenkurzen Blick auf das Backcover herauszufinden,welche Herausforderung mirmit dem dritten Teil wohl geboten wird.Nachdem ich im ersten Teil, damalsnoch auf PlayStation 2, Ares denKriegsgott höchstpersönlich über denStyx geschickt habe und im zweitenTeil Göttervater Zeus selbst besiegthabe. Wer kann sich da mir aka Kra<strong>to</strong>seigentlich noch in den Weg stellen?Ich bin mir sofort klar darüber, dasses nur einen <strong>to</strong>desmutigen Weg gibtdas rauszufinden: Ich muss nach Hauseund an meine PlayStation. Ich rufeauf dem Weg in meinen persönlichenOlymp einen Freund an, zu dem ichfahren wollte und überzeuge ihn,nachdem ich „God of War III“ gesagthabe, mit der Leichtigkeit einer Phönixfederheute doch lieber mich besuchenzu kommen.Auf dem Weg denke ich an die vielenOrte, die ich mit Kra<strong>to</strong>s schon erkundethabe. Ich habe mich gegen die Hordendes Hades bewiesen, bin auf die Gipfeldes Olymp geklettert, habe die Büchseder Pandora geöffnet und selbst die Titanenbewältigt. Ich habe Schwärmenvon Hapyen die Flügel ausgerissen, einigeZyklopen halbiert und durch dieLuft geschleudert. Und dann endloseStunden mit der Herausforderung derGötter verbracht. Kurz, die ganze griechischeMythologie mit meinen Chaosklingenzerfetzt. Als ich nach einergefühlten Ewigkeit endlich vor meinerPlayStation sitze und mir den Traileranschaue, weiß ich sofort, dass ich mirfür die nächste Zeit nicht soviel vornehmensollte, denn durch die HD-Revolutiondes letzten Jahres kann auchich mich der noch genialer gewordenenGrafik hingeben.Zuerst, als ich da so an der Küste Attikaswirble und die ersten Trainingsgegenerzerlege, fällt mir auf, dass sowohldie Kameraführung als auch dieBewegungsabläufe flüssiger und intuitivergeworden sind. Auch Licht undSchatten wirken durch die HD Auflösungund die neue Grafikengine nochrealistischer. Ich schlage mich alsomunter durch die ersten Horden undmuss feststellen, dass beim Kampfsystemzum Glück erstmal vieles beimAlten geblieben ist. Deshalb finde ichmich sofort zurecht und bin auch nichtüberrascht, als das erste Minigameüber den ersten Zyklopen auftauchtund ich versuchen muss die angezeigteTastenkombination im richtigen Timingzu erwischen, um ihn besondersspektakulär ins Jenseits zu befördern.Als ich das nächste Mal aus meineraltgriechischen Parallelwelt auftaucheund auf die Uhr sehe bin ich bereits inder Stadt Marathon angekommen undin einen fordernden Fight mit einemSäbelzahntiger verwickelt. Meine Klingenwirbeln und der Subwoofer föhnt.Die S<strong>to</strong>ry und die Gegner ziehen michso stark in ihren Bann, dass ich fast dasKlingeln meines Freundes überhöreund es fällt mir schwer auch nur kurzzu unterbrechen. Aber manche Rätselsind zu zweit auch leichter zu lösen alsallein. Denn auch damit wurde wiedereinmalnicht gespart, sie sind auch fürerfahrene Krieger nicht zu einfach undwechseln den Spielfluß angenehm ab,sodass kein reines Un<strong>to</strong>ten Schlachtfestauf dem Bildschirm stattfindet.Überhaupt erscheint der Weg durchdas Game auf Grund der deutlich vergrößertenSpielareale wenig linear.Auch die Gegnerhorden, die gleichzeitigauf dem Bildschirm zu sehen sind, habensich geschätzt verdreifacht! NeueWaffen und noch ausgefeiltere Kampftechnikenerwarten dich auf deinemblutigen Streifzug durch die Antike, wiez.B. die Nemeischen Löwen: Zwei fürden Nahkampf gedachte Panzerhandschuhe.Und endlich taucht auch diePerson auf, auf die ich schon seit zweiGod of War Spielen gewartet habe: Herkules.Gegen welchen Gegner du dichallerdings am Ende beweisen musst,verrate ich hier nicht. God of War IIIist exklusiv für PlayStation 3 erhältlichund damit für mich das finale Kaufargumentfür Sonys Blu-ray Konsole.Text Benjamin GruberGOW III ist ab sofort für PlayStation 3erhältlich.playstation.comREPORT17


GRAN TURISMO 5NOT ONLY A PROLOGUEVON GRAN TURISMO 5, ZUR GT-ACADEMY 2010, AUF'SINTERNATIONALE PARKETT18 REPORT


Für alle, denen Arcade Racing Gamesschon immer zu langweilig waren,weil man mit 240 km/h in eine Mauerkracht, aber nur eine minimale SpeedPenalty hat und als wäre nichts gewesenweitercruisen kann. Für alle,denen bei Bleifußspielen die unglaublichstarke Verzögerung beim Antippender Bremse schon immer etwassuspekt vorkam. Kurz, für alle denenRealismus im Rennspiel schon immerwichtiger war als Endgeschwindigkeitenvon 400km/h, gab es lange Zeit nureine Antwort: Die Gran Turismo Reiheauf Sony PlayStation. Und auch wennGran Turismo 5 in punc<strong>to</strong> Realismuswieder einmal neue Maßstäbe setzt,so ist es doch der Traum eines jedenWohnzimmerpiloten einmal wirklichhinterm Steuer eines der geliebten PSMonster zu sitzen und ihn in einemechten Rennen S<strong>to</strong>ßstange an S<strong>to</strong>ßstangeüber die Curbs zu jagen.Das dachten sich auch die Macher derSony PlayStation, Nissan Europe unddem Team von Gran Turismo. DiesesTriptychon des Fahrspaßes lud bereitsim Mai 2008 alle GT-Fans dazu ein,sich am Wettbewerb der GT-Academyzu beteiligen. Der Ansatz war eineRennfahrerausbildung virtuell undreal stattfinden zu lassen. Denn auchim echten Mo<strong>to</strong>rsport finden heutemehr und mehr Simulationen Anwendung.Was wäre Schumi ohne computergestützteTelemetrie?Bei der GT-Academy 2008 gab es dreiQualifyings zu bestehen, um am Endeeine echte, internationale Rennlizenzund einen Startplatz beim 24 StundenRennen in Dubai zu gewinnen. Die„Weapons of Choice“ waren dabei stetseines der Nissan Modelle. In Stufe I,der Fairlady 350Z aus Gran Turismo 5Prologue, der schon im Serienzustandüber beeindruckende Fahrleistungenverfügt. Mit ihm galt es in einem vonzehn europäischen Ländern stattfindendenOnline-Wettbewerb von Play-Stations Onlineportal unter die besten20 deines Landes zu kommen.Diejenigen, welche diesen knallhartenTime-Trail tatsächlich bestandenhatten und unter die 20 besten ihresLandes kamen, konnten in Stufe II ineinem finalen Rennen gegeneinanderantreten. Zu Stufe III der GT-Academywurden nur die besten drei Pilotendieses Rennens zugelassen.»Nach diesem harten undlangen Auswahlverfahrenstanden Luca Lorenzini(Italien) und JordanTresson (Frankreich) alsSieger der GT- Academy2010 fest.«Den 30 Finalisten, die nach diesemharten Auswahlverfahren noch imRennen waren, wurde die Ehre zu Teilzum legendären Silvers<strong>to</strong>ne Ring nachEngland zu fahren, den die meisten bisda<strong>to</strong> wohl nur aus Gran Turismo undaus der Formel 1 kannten. Hier sollteder finale Wettbewerb zeigen, wer denHerausforderungen des Lebens aufder Überholspur virtuell und real gewachsenwar. Es folgten Wettbewerbein Karts zum Kennenlernen von Langstreckenrennstrategieund sie konntensich hinters Steuer eines echtenund brandneuen Nissan 370Z setzenund Gummi geben. Hierbei konntensie unter den wachen Augen von Profiswie Johnny Herbert ihr Fahrkönnenunter komplett realen Bedingungenunter Beweis stellen. Dabei standenauch Tests zur körperlichen und psychischenFitness auf dem Programm,denn auch das gehört zum Leben einesechten Rennfahrers.Nach diesem harten und langen Auswahlverfahrenstanden für 2010 LucaLorenzini (Italien) und Jordan Tresson(Frankreich) als Sieger der GT-Academy2010 fest.Das Deutschlandfinale war am 06.Februar 2010 am Nürburgring. Diezwanzig besten deutschen GT-Academy-Teilnehmernahmen daran teil.Überhaupt teilnehmen durften nurdiejenigen, die sich zuvor mit gutenRundenzeiten qualifizieren. Mehr als1 Million Mal wurde die spezielle GT-Academy Zeitrennen Demo innerhalbder sechs Wochen andauernden Onlinephaseheruntergeladen. Im großeninternationalen Finale konnten sichdie beiden deutschen Gewinner leidernicht durchsetzen. Alle Teilnehmermussten mehrere Tage Strapazen allerArt über sich ergehen lassen, ihreFitness in 2,5 Stunden langen Kartrennenbeweisen oder Tankstrategienentwickeln. Zahlreiche PS Monsterdurften in der Zeit gefahren werden- darunter der Nissan GT-R, 370Z und370Zs (google it!). Nur einer der beidenFinalisten wird jetzt eine ganzeGT4 Europacup-Saison in einem Nissan370Z GT4 Rennwagen absolvierendürfen.Text Benjamin GruberREPORT19


»Ich bin Diplom-Wirtschaftsingenieurund IHK-Gastronom. Aber das wirdman nach einem halbenTag.«mini.malElektrokneipeRigaer Straße 3110247 Berlinminimal-<strong>berlin</strong>.de20 REPORT


INTERVIEW MITRObERT kREissELDiE schönsTEn sTanDORTE DER sTRassERauf LaDEbOxDiEsEn MOnaT - DiE Mini.MaL ELEkTROknEiPE„Sicherlich, das ist schon ein hartesBusiness.“ Entspannt sitzt Robert anseiner Bar und grinst. Er antwortetgerade auf die Frage, ob man in derBerliner Party- und Gastroszene nichtauch mal ein paar aufs Maul kriegt.„Ist schon spannend, ja.“ Er ist bisjetzt ganz gut durch gekommen. KeineNarben um die Augen, die Nase sitztgerade und er lächelt. Der 25-Jährigehat gerade sein Studium als Diplom-Wirtschaftsingenieur abgeschlossenund vor einem Jahr seinen dritten Ladeneröffnet. Dennoch wirkt er wie dernette Junge aus dem FriedrichshainerNordkiez – breite Berliner Schnauze,keine sichtbaren Statussymbole. Diezwei privaten Hinterzimmer stehen imkrassen Kontrast zur restlichen Bar, dievon drei Künstlern liebevoll gestaltetwurde. Hier im Nordkiez wäre es allesein wenig ruhiger, hier, in seinem Kiez,wo es viel weniger Touristen gibt undalles nicht so aufgebauscht ist. „Mirmacht das Spaß, ich kann mir auchnichts anderes vorstellen!“Mit 1.000 Euro hat er vor etwa vierJahren seine erste Bar eröffnet.Natürlich im Nordkiez. Die Gewinnehat er wieder in seinen Laden gestecktund mittlerweile läuft es. „Man mussja immer klagen – als Selbständiger.“Dabei lächelt er und trinkt einenkleinen Schluck Club Mate. „Das störtmich schon, dass alle es so schwarzmalen.Ich denke, dass es einem Großteilder Selbstständigen gar nicht soschlecht geht, aber die heulen alleimmer so rum. Das gehört irgendwiedazu“ sagt er. „Ich war immer positiveingestellt, fahr' viel in den Urlaubund lass' es mir gut gehen. Ich lebemein Leben.“ Er überlegt. Das Lächelnist von seinem Gesicht gewichen.Etwas nachdenklich schaut er in dieFerne. Da blitzen die Mundwinkelwieder nach oben: „Diese Schwarzmalereiist die Mentalität derDeutschen, in anderen Kulturkreisensieht man das nicht so oft.“Anschließend schwärmt er von denSkandinavierinnen, die er geradeauf seiner Asien-Insel<strong>to</strong>ur kennenlernte.Dort führt es ihn jedes Jahr fürzwei Wochen hin. Überhaupt hättendie Skandinavier eine viel positivereEinstellung zum Leben. „Die grinsenoch so viel wie icke.“Reisen gehört zu seiner Leidenschaft.Er freut sich über die Billig-Flüge undwill auf keinen Fall darauf verzichten.Umwelttechnisch wäre es eher seinLaster. „Ich bin da kompromisslos.Andere Städte, andere Länder… ditjibt mir einfach wat.“ Zwar wohnt erin einem Energiesparhaus in U-Formmit riesiger Fensterfront, Fußbodenheizungund viel Holz, „aber das wareine Kostenfrage.“ Wenig Energieverbrauchen kostet auch wenig.»Ich war immer positiveingestellt, fahr' viel inden Urlaub und lass' esmir gut gehen.«In fünf Jahren, mit 30, möchteRobert noch ein Restaurant eröffnen.Momentan ist ihm der Stress einerKüche aber noch zu viel. Dannlieber einen Club aufmachen. EinenOrt hat er schon dafür außerhalb desNordkiezes. Jetzt wartet er auf denPapierkram. Er zuckt die Schulternund lächelt zufrieden: „Es kann immerbesser laufen, aber ich kann mir dieArbeit immerhin so einteilen, wie ichsie machen möchte. Den Stress macheich mir selber.“Alle Standorte der Ladebox findetman auf strasserauf.deText Miron TenenbergRobert zur Ladebox: „Mein iPhoneist das beste Telefon, das ich bisherbesaß. Ich lade es in der Nacht auf unddas reicht dann für einen ganzen Tag.Ab und zu werde ich die Ladebox wohldennoch benutzen, aber in erster Linieist sie super praktisch für meine Gäste.“REPORT21


22 REPORT


insOmnichTsWEnn GEdankEn sich im nichTs vERliEREn„Denk nicht so viel. Schlaf!“ Es ist dreiUhr dreiundvierzig in der BerlinerPlatte und ich bin wach. Neben mirein schnarchendes Baby und ich denkeüber Arbeitsämter nach. Was ichdenen dann sagen will und vor allem– wann. Erstmal muss ich da morgenhingehen. Von acht bis zwölf. Agenturfür Arbeit Berlin Mitte in der Gotlindestraße.Die liegt im tiefsten Lichtenbergund ist eine Beleidigung für alleMitte-Boys. Ich muss zur Akademikervermittlungin den fünften S<strong>to</strong>ck. Dageht es zum Glück ein wenig gesitteterzu, als sonst bei dieser Scheinagentur,diesem Amt.Schade, dass das Arbeitsamt kein MediaMarkt ist. Nicht wegen den <strong>to</strong>llenHiFi-Anlagen, oder den Ausbaumöglichkeitenfür meinen Computer. Ichwürde lieber auf die Einhaltung desSlogans „Lasst Euch nicht verarschen!“oder „Ich bin doch nicht blöd!“ klagen.Denn als smarte Agency kann sich derAmtskoloss nun wirklich nicht verkaufen.So ist das, wenn man die Weltverbessern könnte und wach im Bettliegt. Ich glaube, dass Besserwisservor allem nachts wach im Bett liegen.Damit meine ich nicht, dass es diesenur um solche Uhrzeiten gibt. Aberwenn man mal die alkoholisierten Damenund Herren aus der Nachtweltstreichen würde, gäbe es fast nur Besserwisserunter dem Rest. Obwohl jaauch viele Besoffene mit Wahrheitenstrotzen, dass es nur so kracht.Jetzt werde ich langsam müde und bingleich wieder eingeschlafen. Vielleichtträume ich erneut von komischenWurstbescheiden im Kindergarten.Oder auch nicht und mein Unbewusstesverführt mich auf schönste Art undWeise. Über Träume zu spekulieren istsinnlos. Es gab zwar mal eine Zeit, dahabe ich das trainieren wollen, aberals es dann ansatzweise klappte wurdees mir zu gruselig. Ich muss auchnicht alles in meinem Leben bestimmenkönnen. Ich muss es auch nichtwollen. Mal abgesehen davon, dass ichdie Hälfte eines Lot<strong>to</strong>scheins besitze.Da wird noch auf die Million anges<strong>to</strong>ßenund das Arbeitsamt kann mir ges<strong>to</strong>hlenbleiben. Dann werde ich in derNacht auch nicht schlafen können.Angeheitert werde ich mich hinlegenund mir Gedanken machen. Nur dieGedanken kreisen dann nicht mehr inLichtenberg. Und ich bin kein Besserwissermehr. Bonne nuit um halb fünf.Text Miron TenenbergLa<strong>you</strong>t Vinzent BritzREPORT23


Ich habe um 20 uhr eInDate – auf facebookWir daten nicht mehr sondernchatten, haben an die 500 Freundeim virtuellen Leben, aber keinen, deruns zum Essen abholt und zum Abschiedküsst.„Ich habe ein Date.“ Ich weiss nicht,wann ich zuletzt diesen Satz gesagthabe. „Ich chatte täglich mit Typen“oder „Ich gehe zu Freunden nachHause“ fallen in Zeiten von Facebooköfter in meinem Leben. Warumhaben wir keine klassischen Datesmehr? Früher hat man die Männernicht nur auf der Straße und in Caféskennen gelernt. Nein, man hat sie aufder Straße auch wieder getroffen.Es klingelt an der Tür. Ein letzter Blickin den Spiegel und man findet sichselbst ausnahmsweise unglaublichhübsch. Treppe runter, Tür auf und dasteht er, geparkt in zweiter Reihe undman steigt ein zu ihm ins Au<strong>to</strong>. Fährtins Kino, in ein Restaurant oder in eineBar. Es wird gelacht, man unterhältsich und lernt sich kennen wie es eigentlichgesunde Menschen tun – manspricht von Angesicht zu Angesicht.Heutzutage wird die Kerze gegen eineWebcam eingetauscht und gemeinsamesLachen durch hihi und lol.Was früher noch Mut bedeutete eineFrau oder einen Mann anzusprechenwird heute leicht gemacht durch anklickeneiner einzigen Taste. Mut –brauchen wir das überhaupt noch?Mut zur Hässlichkeit vielleicht, wennBilder von uns veröffentlicht werden,die wir so nie public gemacht hätten.Wir pflegen unsere Freundschaft überWeb 2.0 und wir daten uns sogar darüber.Wir verabreden uns nicht zumEssen um 20 Uhr sondern zum Chatten.Ein zweistündiges Date, mit lusti-24 oPeN WoRD


gen Anekdoten, beruflichen Ereignissen,gemeinsamen Erlebnissen, demSchwelgen in Erinnerungen und dasalles im Jogginganzug auf der Couch.Der Minztee ist eigentlich der Rotwein,hihi und haha die gleiche Wellenlänge,das Schreiben über Beziehungen dieKino-Spätvorstellung und das Schwärmenüber das Profilbild der Kuss. Wow,ich bin verliebt.Wenn man sich bei einem realen Dateverliebt oder sagen wir, verknallenkann – ist dies dann auch über Chatmöglich? In sein Aussehen vielleichtnicht, aber in seinen Charakter unddas will man doch. So heisst es ja immer.Die inneren Werte zählen. Zumindestkann einen das Telefonierenauf eine höhere Gefühlsebene bringen.Liegt es an der Uhrzeit, an der Unterhaltungan sich oder an der Atmosphäre?Ein vierstündiges Telefonat,in der Nacht, wenn alles ruht und esdunkel ist, die Themen intimer, dieSehnsucht größer – da schlägt dasHerz eines jeden höher. Und sollte esdann noch zu einem Treffen kommen– Vollendung oder Abflug. Das Kennenlernen über das Telefon verhindertSex beim ersten Date und somitdie Problematik, ob man nun zu vorschnellim Bett war oder nicht. KeinSex, kein Gespräch danach wie „Hey,war super, aber ich will keine Beziehung.Will ehrlich zu dir sein, aber Sexkönnen wir gerne weiterhin haben,das musst du entscheiden, ob du daswillst und kannst.“ Telefoniert manaber die ersten Wochen nur mit einander,so besteht tatsächlich die Möglichkeit,dass man den Menschen undseinen Charakter erfährt und nichtabgelenkt wird von den körperlichenReizen. Doch dummerweise werdendiese ersten wichtigen Schritte, wietelefonieren und tagsüber sehen, gernemal übersehen und man schreitetgleich zu einem abendlichen Treffenund landet im Bett. Und wenn nichtda, dann sitzt man zumindest einigeMeter davon entfernt auf der Couchund schaut DVD.Liegt es an dem Modelwahn, dassMänner Frauen nicht mehr zum Esseneinladen, weil sie denken, die essen ehnichts? An der Wirtschaftskrise, dassFrauen die Männer zum Teil einladenmüssen? Sind die Wohnungen derMänner heutzutage zu schön eingerichtet,dass kein anderes Interior dagegenankommen könnte?Vermutlich liegt es auch einfach nurdaran, dass einige Männer wissen,dass sie nicht viel machen müssen,um eine die ein oder andere Frau zubekommen. Warum also Geld für Essenausgeben, gar verschwenden,wenn sie eh nur mit ihr ins Bett wollen.Sie verschließen sich vor einer potentiellenBeziehung und lassen eineneue Frau erst gar nicht zu und ansich ran. Oh, beim ersten Sehen nichtverliebt? Tut mir leid, aus uns kannnichts Ernstes werden.Wenn demnach eine Frau eine Beziehungmöchte, dann sollte sieschnellstmöglich das Telefon in dieHand nehmen, das Date vorerst amTage annehmen und dann, dann siehtman weiter...Text Elleparamourelleparamour.blogspot.comDesign Birgit NeuhausoPeN WoRD25


WINImage axe.deAXE EFFEKTZiemlich egal wo man sich versteckenmöchte, der neue AXE Effekt bringtdas, was er verspricht. Noch mehr. ObFo<strong>to</strong>loves<strong>to</strong>ry, TV-Clip oder Reallife.Den AXE Effekt gewinnt jeder, der sichMorgens eine Priese Duft gönnt undanschließend ähnlich wie unser Modelhier unter akutem Verfolgungswahnleiden wird.Jungs, die den AXE Effekt nicht nurlive, sondern auch online entdeckenwollen, kommen bei der aktuellenKampagne voll auf ihre Kosten. Aufaxe.de gibt es zwei interaktive Gamesund ein Widget, die eindrucksvoll präsentieren,dass der AXE Effekt jetztnoch facettenreicher ist. In der Hauptrolle:Februar Playmate 2009 – Lisa Tomaschewsky– die eine gewohnt guteFigur macht.In dem Cherry-Game „Der AXE Effekt– Jetzt noch ausgeglichener“ mussder Spieler eine Kirsche über denKörper von Frau Tomaschewsky inden Bauchnabel navigieren. Mit demVoiceconverter „Der AXE Effekt – Jetztnoch gesprächiger“ kann man(n) Lisaalles in den Mund legen und bekommtin Papageimanier eine sexy Wiederholung.Das Widget „Der AXE Effekt –Jetzt noch zeitgemäßer“ bringt Jungseine Analoguhr auf den Bildschirm:Lisa fungiert als sexy Nummerngirl,das immer die richtige Zeit kennt.Diejenigen, die Lisa Tomaschewskyund den AXE Effekt auch für unterwegshaben wollen, können sich diebeiden Online-Games auch downloaden.Für den fleißigen Leser gibt'sdie aktuellen AXE-Düfte zu gewinnenund on-<strong>to</strong>p einen Frontline Gutscheinüber 100 Euro.axe.de26 WIN


FLORIs VANBOMMEL BERLINCPR2 TRACK JACKETErhältlich ist die Star Wars Kollektionby Marc Ecko Cut & Sew, die unter derLizenz von Lucasflm Ltd. hergestelltwird, im offziellen Marc Ecko Brands<strong>to</strong>reunter ecko-shop.deWir verlosen die Trainingsjacke „CPR2Track Jacket“ in Größe S.„Ich mag die Atmosphäre und das Verschmelzenvon Alt und Neu, Traditionund Innovation.“ sagt Floris van Bommel.Auf der Rochstraße 18, einer Seitenstraßeder Münzstraße, setzt sichvan Bommel auf rund 90 qm in Szene.hat zwei paar Schuhe für Euchbekommen.florisvanbommel.deFEVER LONDONKLEIDERBECK’s GOLD XFIRMAMENT X DAVELITTLEDrei <strong>to</strong>lle Kleider für euch im Angebot,jetzt zum Frühling. Verkauft werdendie Kleider für 70 - 80€ in ausgewähltenShops in Berlin.MIT DEsPERADOsUND LOsT IN DIEThAILäNDIsChEWILDNIsPünktlich zum Start der fünftenStaffel der TV-Serie „LOST“ eine Verlosungsaktionvon Desperados aufseinen 4-Packs. Als zweites Highlightschicken Desperados und die beliebteMysteryserie zwei Abenteurer nachThailand. Bis zum 15. September aufdesperados.tv registrieren um an der(Thailand) Verlosung teilzunehmen.desperados.tvDas Beck’s Gold x Firmament x DaveLittle „Urban Experiences“ T-Shirt erscheintin einer streng limitierten Auflagevon weltweit 500 Stück und istseit dem 25.02.2010 exklusiv bei Firmamentin Berlin oder über den dazugehörigenOnline-S<strong>to</strong>re the-glade.comerhältlich.the-glade.comurban.becks.defeverdesigns.co.ukJAMARAM ALBENDrei Exemplare des brandneuen AlbumsJameleon von JAMARAM undeinen 80 Euro Gutschein für den TimezoneWebshop.jamaram.detimezone-shop.deWIN27


A BOTTLE OF HELD VODKAWITH A GUY CALLED GERALD28 BOTTLED


Darf ich vorstellen? Das ist Vodka.Hallo Vodka. Und Vodka, das ist Gerald.Hi Gerald. 78 Stunden vorher:Lev, wir machen ein Bottled-Interviewmit A Guy Called Gerald. OkayRichard. Alles klar. 20 Stunden vorher:A Guy Called Gerald spielt beiTwisted Elements in der Ritter Butzke.10 Stunden vorer: Ich laufe dieKantstraße hoch und telefonieremit Megan, Geralds Managerin. DasVodkainterview wird wahrscheinlichflach fallen. In Ordnung. Ist mir recht.Gehe ich eben mit meiner Patentantezum Thailänder etwas essen. Obwohl– das stimmt nicht ganz – ich, meinePatentante und Karl-Theodor Freiherrvon und zu Guttenberg, der sichaber leider mit seiner Familie unddrei verkabelten Personenschützernan einen anderen Tisch setzt. Buh. 4Stunden vorher: Ich mache mich gefasstauf einen entspannten Abend. 3Stunden vorher: Mein Handy klingelt.Gerald hat Lust. 2 Stunden vorher:Flasche kalt stellen und duschen.30 Minuten vorher: Ich sitze im Taxiauf dem Weg in die Ritter Butzke.Mein Handy klingelt. 'Lev? This isMegan speaking. Gerald just <strong>called</strong>me. There's a slight change of plans.Gerald is hosting a birthday party athis place and won't make it here ontime. So he asked, if <strong>you</strong> would beokay with having the interview athis place?' 10 Minuten später: Megangibt mir Geralds Adresse. Ab in denOsten. 40 Minuten später: Wir stehenvor einem großen schwarzen Tor. Ichrufe Gerald an. 10 Minuten später:Gerald kommt runter und macht unsauf. Wir laufen über den Hinterhofund hoch in den 5. S<strong>to</strong>ck. Vor der Türliegen um die 60 paar Schuhe. Pleasetake off <strong>you</strong>r shoes, sagt Gerald. I'llexplain later. 5 Minuten später: Geraldführt uns durch die verschwitzteKüche in sein Studio. Schlüsselrein, Tür auf, Schlüssel rein, Tür zu.Wir stehen in einer weissen Zelleaus dem Jahre 2056 – wir und lauterKeyboards, Synthesizer, Rechnerund sonstiger Gerätschaft. 3 Minutenspäter: 'I don't usually drink Vodkastraight!' Neither do we Gerald, neitherdo we. Jetzt: Cheers!Is there a way of geting more light inhere? We brought some cold Vodka.Wow, <strong>you</strong> <strong>guy</strong>s came prepared! So do<strong>you</strong> <strong>guy</strong>s do this every night?No, once a month. Cheers!Have <strong>you</strong> got insurance?Life insurance? I drink for a living.You only played a two hour set thismorning. How long do <strong>you</strong> usuallyplay?I play all night man.Do <strong>you</strong> plan <strong>you</strong>r sets in advance orare <strong>you</strong> at a point in <strong>you</strong>r career where<strong>you</strong> just improvise?I kind of plan them in advance. I've gota library of new tracks. That's what Ido most of the time here. I just makestuff for playing live. I used <strong>to</strong> maketracks <strong>to</strong> put out on vinyl, but now Iproduce tracks <strong>to</strong> play from the computer.Which <strong>you</strong> don't release?No, I don't release them. About 2-3GB worth of files, but they're not evenmp3's or anything. They're just files ina software.So when somebody asks <strong>you</strong> in aclub, what the track is that <strong>you</strong>'replaying and where <strong>to</strong> get it, <strong>you</strong> tellthem sorry, it's not going <strong>to</strong> be released?Get on with the dancing. There are millionsof tracks that <strong>you</strong> can buy fromother people. Some of them I have asMP3s and there's a Japanese friend ofmine who picked out thirteen tracks<strong>to</strong> put <strong>to</strong>gether on an album. I actuallyhave an album – if <strong>you</strong> can callan album an album anymore – <strong>called</strong>Tronic Jazz that's going <strong>to</strong> be releasedin May. It's basically a section of someof the tracks that I do for my live sets.You were a dancer as well.Yeah.Do <strong>you</strong> still dance?Yeah I do, I dance.So <strong>you</strong> get up in the morning andstart dancing?I dance. I get down. I just get downman. I really do. That's my prayer.Do <strong>you</strong> have good neighbors?Yeah. I've got an Aikido-Center downstairs.So they don't mind.They're cool. There's not many peoplethat can, but if <strong>you</strong> can live abovesomeone who's slamming someoneelse's body <strong>to</strong> the floor, then <strong>you</strong> knowthat they're not gonna be complainingabout <strong>you</strong>r noise.Talking about dancing in clubs evenbefore break-dancing, how do <strong>you</strong>see dancing nowadays?It's not sexy anymore. It's really strangefor me. When I was growing up thewhole social thing was around dancing.I would be at a party and there'dbe a girl. And I'd be like, I want this girl<strong>to</strong> see how I'm gonna fuck.So <strong>you</strong> gotta show her how <strong>you</strong>dance.Exactly. How the hell is she going <strong>to</strong>know how I move? How is she going <strong>to</strong>know my syncopation? And that's howwe used <strong>to</strong> do it. In the ghet<strong>to</strong>. It's theghet<strong>to</strong> style.Cheers <strong>to</strong> that! So <strong>you</strong> decided <strong>to</strong> figureout how <strong>to</strong> make people move?I was actually thinking more of myselfthan the people. I'm not really apeople person. I don't think as such. Imean like old school, those <strong>guy</strong>s couldreally move! For me that was what IBOTTLED29


was in<strong>to</strong>. The people that were reallydancing. I wanted <strong>to</strong> make them move.When did people s<strong>to</strong>p dancing? Andwhat made them s<strong>to</strong>p?I think around '96 or '97. I was in a placeand the energy was just so low. I thinkwhen the E's came in, a lot of the blackpeople s<strong>to</strong>pped going <strong>to</strong> the partiesthat I used <strong>to</strong> go <strong>to</strong>. I'd still go because Iwas more in<strong>to</strong> the music. If I had beenin<strong>to</strong> the dancing, I would have s<strong>to</strong>pped.Because dancing s<strong>to</strong>pped. Dancingjust mingled away. You had these<strong>guy</strong>s – I'm talking about early rave – so<strong>you</strong>'ve got a <strong>guy</strong> who's seriously trying<strong>to</strong> get down and then there's another<strong>guy</strong> next <strong>to</strong> him with a dummy whistlein his mouth and a pair of white gloveson. You know what I mean? It just <strong>to</strong>tallychanged. Then again, what's interestingis that the other side of that isa really cool – or rather cheesy – <strong>guy</strong>from the '70s with a medallion and ahairy chest going 'hey'. So between the<strong>guy</strong> with white gloves and like a JohnTravolta type <strong>guy</strong>, there was actually aperiod of time where people were reallythrowing down. It was probably justmy age group at the time. That's whyit all seemed like that <strong>to</strong> me. (laughs)How's <strong>you</strong>r German? You've been inBerlin for five years now.Scheisse.Prost!Hoch die Tassen! I'm not going <strong>to</strong> beable <strong>to</strong> walk when I leave here. Thiswas a bad idea.No, honestly, <strong>you</strong>'re sitting in here allday and then <strong>you</strong> don't want <strong>to</strong> getup <strong>to</strong> turn on the light?Actually I do want <strong>to</strong> get up.Seriously, what's the deal?I'm drunk already.Me <strong>to</strong>o.S<strong>to</strong>p firing so many questions at me!Is this an interview or something? No.I'm just turning on and off the lightsoutside. I thought that might be funny.(laughs) If someone would just bewalking around out there and then allof a sudden the light goes off. But theyall seem pretty sensible. I don't eventhink they're that drunk. I thought,what I was gonna do is make everybodytake their shoes off because then,if they're smoking they won't want <strong>to</strong>take their cigarette and s<strong>to</strong>mp it ou<strong>to</strong>n the floor.Ah. So that was the idea. Cheers!Being from Manchester, do <strong>you</strong> havea tight affiliation with the footballteam?Let me put it this way. I don't get football.I'm confused.What, the rules?The rules, anything. Full s<strong>to</strong>p. I meancome on mate. You've got a load ofgrown men running around on a field,after a ball, in a pair of shorts. Whatthe fuck's going on there?! Seriously,I've looked at it from all sides, but theway I see it is, <strong>you</strong>'re a man, let's go fist<strong>to</strong> fist. Let's just slug it out.Welcome <strong>to</strong> the club!Let me grab the remote control for thelight.You have a remote control for thelight?!Yeah.Are <strong>you</strong> serious?Yeah.I need <strong>to</strong> go <strong>to</strong> the bathroom. Would<strong>you</strong> let me out? 3 Minuten später: I'mback.Did <strong>you</strong> find the bathroom allright?Sure. But here's the deal. I go <strong>to</strong> <strong>you</strong>rbathroom and there are four bookslaying by the sink. There's the NewTestament, there's the Inside S<strong>to</strong>ryTo Manchester Gangs, there's a Dic-30 BOTTLED


tionary Of Banking Terms and theSound On Sound magazine. That'sthe stuff <strong>you</strong> read?When I'm on the <strong>to</strong>ilet. Yeah. I like <strong>to</strong>get down and learn about some bankingterms, when I'm on the <strong>to</strong>ilet.Did <strong>you</strong> just put <strong>you</strong>r gum in my shotglass?We've got plenty shot glasses.Was that <strong>you</strong>r way of telling me <strong>to</strong>s<strong>to</strong>p?Yeah, s<strong>to</strong>p asking me questions! Somany questions.What is this book about? Reality Revealed?It's a book I started reading.Who's it from?From a <strong>guy</strong> <strong>called</strong> Douglas...It's prettyheavy reading, very scientific, veryspiritual. It's about a type of multidimensionalreality.Talking about reality, Cheers!I can't really explain it on vodka. I'mgonna figure out a way how <strong>to</strong> play<strong>you</strong> some music.That would be great because we stillhave a lot of vodka <strong>to</strong> go and I amrunning out of questions.I'm not really that artistic. I'll tell <strong>you</strong>,soundwise for me, it's all about dynamics.I grew up in a soundsystem situation.I mean a Reggae-Dub soundsystem,which <strong>you</strong>'ve probably nevereven experienced. Can <strong>you</strong> imagine,<strong>you</strong>'re in a hall. Right? And there'sonly one light. And it's not flashing,it's red. And that place is absolutelypacked. And then all of a sudden...can<strong>you</strong> imagine...all of a sudden'the weight drops', when the B-Linehits <strong>you</strong> feel it here and here and hereand all over. But there's no floor. Verylow oscillations.So music <strong>to</strong> <strong>you</strong> is...For me, at the end of the day, music isthe key <strong>to</strong> anything. People come andthey go. But I've still got their music.And it will always be. I don't know why.Ask Voodoo Ray. Can <strong>you</strong> imagine that<strong>you</strong>'re trying <strong>to</strong> produce something<strong>to</strong>tally different? If <strong>you</strong>'re a genuineartist, I don't know, maybe not. Okay,outside of the financial world, let'sthink of, like, <strong>you</strong>'re not thinking of...Okay. Let me go raw. You just madelove <strong>to</strong> this girl. You had sex. You hadraw sex. You're fucking shagging thisgirl. And she came back the next dayand <strong>you</strong> say, should we shag the sameway we shagged last night? We did itnear the sink, first of all. We shaggednear the sink. So let's do that <strong>to</strong>night.Nah, I don't think so. Let's go and doit somewhere else. And that's music!That's real music. If <strong>you</strong> embrace thetechnology, <strong>you</strong> embrace all that, butmake it Jazz. There <strong>you</strong> go. Improvise.In music, where do <strong>you</strong> see <strong>you</strong>rself?I see myself in my own dimension, really.150 Minuten später: Wir sind aufdem Weg ins Watergate. Ohne Gerald.Die Sonne geht auf. 2 Stundenspäter: Zurück in die Ritter Butzke.Mit Gerald. Hi Gerald. Darf ich vorstellen?Das ist Vodka. Meet <strong>to</strong> <strong>nice</strong><strong>you</strong>! Cheers!A Guy Called Geralds neues Album,Tronic Jazz: The Berlin Sessions, erscheintim MaiYou fall?No. The floor falls. But <strong>you</strong>'re still there,but the floor's not there. You knowthat there's nothing there. When –that's what they used <strong>to</strong> call it – whenInterview Lev NordstromFo<strong>to</strong>s Richard Kirschstein<strong>guy</strong><strong>called</strong><strong>gerald</strong>.comBOTTLED31


SHaDED COlORSEIN GESPRÄCH MIT DJ BOOTSIE32 REPORT


Es ist Mitte Dezember. Die Feiertagestehen bevor. Vor zwei Wochenwurde mir ein junger Künstler ausBudapest vorgeschlagen, DJ Bootsie.Dazu ein YouTube-Link zu Mosqui<strong>to</strong>Dance, ein Track von Bootsies neuemAlbum Holidays In The Shade. OhneWorte. Schauts Euch an. Zwei StundenInterviewmaterial auf Deutsch,Englisch und Ungarisch. Es ist nichtleicht ein unterschätzer Künstler zusein. Leicht ist es geschichtlich auchden Magyaren nicht ergangen. Aberzurück zur . Zurück zum S<strong>to</strong>lz.Zurück zu einer Verbundenheit sowohlmusikalisch, als auch persönlich.Das Interview erscheint nicht imJanuar. Das Interview erscheint auchnicht im Februar und hat jemand dieMärz-Ausgabe der gesehen?Vor ein paar Tagen dann eine Mailvon Bootsies Manager Laszlo, ob dasInterview im April überhaupt nocherscheinen wird? Und hier ist es.Demütige Arbeit ist wie Energie, sieverschwindet nicht, wandelt sich nur.Danke Laszlo, danke Bootsie.Deinen ersten Plattenspieler hast duin Deutschland gefunden?Ja, in München in der Kraepelin Straßeauf dem Sperrmüll. Wir haben Urlaubbei einer Freundin meiner Mutter gemacht.Die ist eines Abends runtergegangen,um den Müll rauszubringenund fand neben der Müll<strong>to</strong>nne einenPlattenspieler.Der Plattenspieler war sozusagendein erstes Instrument.Ja. Mit dem Plattenspieler hat für micheigentlich alles begonnen. Durch meineBeschäftigung mit dem Plattenspielerals solches, als Maschine, als Werkzeug,kam die Öffnung zur Musik, zueiner bestimmten Art von Musik. Unddurch die Auseinandersetzung mitdieser bestimmten Art von Musik öffnetesich mein Auge nach innen, aufeigene Sounds. Ich benutze eigentlichauch nur einen Plattenspieler, dennfür mich ist das Scratchen, wie ein Solo-Instrument.Ein wesentliches Mediumzur Tonerzeugung.Woher beziehst du die Inspiration fürdeine Stücke?Einzelne Töne können bei mir ein gesamtesStück im Kopf auslösen, obwohlfür mich auch Visualität grundlegendist.Gibt es Wut in deiner Musik?Sehr viel. Ich verarbeite in meiner Musikviel Trauer, Enttäuschung und Auswegslosigkeit.Nicht nur aus persönlicherSicht, sondern auch aus Sicht derNation. Auf meinem ersten Album warsehr viel Zorn enthalten, aber nichtrichtig lokalisiert und nicht richig kanalisiert.Was bedeutet Holidays In The Shade?Das ist auf den ersten Blick für nicht-Ungarn schwer zu verstehen. Wir alsNation, als ein Volk, als Menschen sindimmer spät. Wir verpassen immerwieder unsere Chancen. Wir verpassenden Moment. Holidays In The Shadebeschreibt die Situation, nicht aufder Sonnenseite des Lebens zu stehen.Wir kommen nicht einmal in die Sonne,weil wir verflucht zu sein scheinen.Selbst als wir die Gelegenheit hatten,haben wir den Kürzeren gezogen, wurdenwir aufs Kreuz gelegt. Das scheintdas Schicksal der Ungarn zu sein.Wieso arbeitest du auf HITS dannnur mit zwei US-MCs zusammen?Um eher gehört zu werden?Für mich war das keine Frage: Rapist in Amerika erfunden worden unddas sind die richtigen Protagonisten.Aber ich wollte ursprünglich ein drittesStück auf dem Album haben, mitmehreren ungarischen Künstlern, mitdenen ich mich persönlich ganz gutverstehe. Nur wollten ausgerechnetdiese Künstler nicht miteinander arbeiten,aus Wettbewerbsgründen oderwarum auch immer. Das ist schonverrückt. In einem Land mit 10 MillionenEinwohnern, von denen sich vielleichtein paar Dutzend professionellmit Hip Hop beschäftigen, spreche ichdrei an und nicht einer davon ist in derLage mit den anderen beiden zusammenzuarbeiten.Dann sage ich dankeschön,lassen wir das einfach.Wenn es in Ungarn auch politisch gesehenschwierig ist für einen Künstlerwie dich, wieso bleibst du dann inUngarn?Ich erlebe die ganze Situation persönlichnicht als unlebbar, oder unerträglich.Trotzdem beschäftigen mich dieallgemeinen Entwicklungen und Ereignisseim Lande sehr. Es gab schonLeute, die mir geraten haben, dorthin zu gehen, wo mich die Leute liebhaben, also nach Holland, oder nachDeutschland, oder nach Amerika.Letzten Endes bin ich zuhause geblieben.Der Gedanke wegzugehen ist mirernsthaft nicht gekommen. Das istauch his<strong>to</strong>risch verankert. Da gibt esein Gedicht, was jeder Ungare kennt,vom berühmten Dichter Mihály Vörösmärty,der Mahnruf. Nach der Nationalhymne,die bekanntesten Strophenin Ungarn, darin die Zeilen: Die weiteWelt gibt anderswo nicht Raum nochHeimat dir. Hier musst in Segen oderFluch du leben, sterben hier.Um zu deinem Track mit Vast AireTrack zu kommen, der den Titel VastHope trägt, gibt es noch Hoffnung?Die allgemeine Auswegslosigkeit, Niedergeschlagenheit,Hoffnungslosigkeitist allgegenwärtig, aber wenn es durchwelche Zufälle auch immer gelingt,dass mein aktuelles Album auf einemso hoch-respektablen Label wie BBEerscheinen kann, dann ist das ein definitivesZeichen dafür, dass es immerHoffnung gibt.Interview Lev NordstromLa<strong>you</strong>t Moritz StellmacherDas volle Interview auf .deREPORT33


soundsEigentlich wollte ich schon längstdas Handtuch werfen. Täglich landenunzählige beschissene Promos inschlechter Qualität in unserem Postfach.Promoter und Promösen vers<strong>to</strong>pfenunser Postfach mit Müll undwieder Müll. "Ey, du hast meine mp3zweimal heruntergeladen. Will nursicher gehen, dass du das Systemnicht missbrauchst." - "Wann kommteigentlich die Rezension für das neueAlbum von Blibla, das ich dir letzteWoche geschickt habe?" - "" Undnein, ich muss dir verdammtnochmalkein Belegexemplar schicken,du kannst ja selber mal schauen, obich das neue Album von deinem Artistrezensiert habe. Zudem scheintauch der letzte Nachwuchsproduzentaus Hinterfötzlingen inzwischenentdeckt zu haben, dass sich Deepchordsund Tech-House Disco Vocalsganz gut verkaufen lassen. Erst wennder letzte Fisch gefangen und derletzte Baum gerodet ist, werdet ihrfeststellen, dass euch bei schlechterMusik keiner abgeht. Also werde ichin Zukunft wieder ausschließlich dasmachen, was ich am besten kann:Vetternwirtschaft, Lovesupport undMusik rezensieren, die ich mir selberkaufe.Seit letztem Monat ist die Testpressungder fünften Retreat Platte einDauerbrenner in meiner Kiste. Nachknapp einem Jahr Liebe und Supportaus der ganzen Welt feiert das KreuzbergerLiebhaberlabel mit "Treats Vol.2" seinen ersten Geburtstag. Nach jeweilseiner Soloplatte und einem Gastauftrittvon Hunee schließen HaukeFreer (1/2 Session Victim) und Quarionden Kreis zu ihrer ersten Veröffentlichungmit einer Split-EP. Und malwieder fällt es mir sehr schwer denFavouriten der Platte zu bestimmen.Ist es Danish Daughters mit seinenCowbells und dem nordischen Discogroove?Oder doch Midnight Hourmit Filterfunk, Soulvocals und denschnell-langsamen Auslauftakten,die dem DJ die Verlegenheitsröte insGesicht treiben? Vielleicht aber auchQuarions Pepper Candy, das in Wirklichkeitzwei Sommertracks in einemvereint und im Chorus daran erinnert,wie schön es doch wäre die ein oderandere Metro Area Platte wieder herauszu kramen.Die andere Hälfte von Session Victim,Matthias Reiling, hat mir bei der letztenLabelparty dann auch gleich nocheine Lektion in Sachen psychedelicSponge-Disco-Bobbing erteilt. Steeldrums,Spaced out Echoes, eine Steilvorlagevon Paul Simon (seinerseitsdie bessere Hälfte von Garfunkel),Shaker hier, Shaker da und fertig istder Slowmo Smasher von Tangoterjealias Todd Terje. Der Edit ist zwarschon ein paar Jahre alt, aber wer sagtdenn, dass immer alles taufrisch seinmuss. Gut Ding' will Weile haben.Wer ist eigentlich dein Lieblingsschauspieler?Meiner ist seit zwei WochenJohn Bananolta. Wie verstehste nicht?Dann hör doch mal schleunigst die Debutplattevon Los Massieras an. HinterLos Massieras verbergen sich HugoCapablanca und David Ducaruge aufihrem neuen Label mit dem humoristischenNamen Banamania. Mit AndyWarhols Vorzeigebanane auf dem Artworksteht dem Erfolg ja nichts mehrim Wege. Kaufargument war für michzunächst die A-Seite "Boogity, Boogity,Boogity" , ein gitarrenlastiger Boogiebeatder sich geradezu destaströs injeden anderen Krass-Tune einmischenlässt und immer den unbescheidenenAngeber markieren wird. Sofortgetestet, den Frauen hat's gefallen,den Männern auch, eingetütet: einHit! Aber auf Dauer sind Hits ja blöde,schön krass soll es ja bleiben. Und genaudafür empfiehlt sich die Flipseite.Auf Bananamania wartet John Bananoltahöchstpersönlich und gibt unseine Führung durchs Irrenhaus desCIA – Abteilung Affenzirkus. Und wemdas zu viel Realität ist, der klinkt sicheinfach ein paar potente Pilze, ShroomHeaven bietet schließlich eine würdigemusikalische Untermauerung fürjeden Trip.Auf Dennis Ferrer's Label Objektivityist Mitte März die "Don´t No Yet"EP der talentierten Martinez Brotherserschienen. Das ist ruff-rugged HouseMusic der neuen New York Schule.Drei Tracks die um die Welt gehenwerden. Meine beiden Hits sind "BrokeIn The Bx" und "Don´t No Yet". Dererste überzeugt mich vor allem mitseinem metallischen Rimshot, schade,dass dieses trockene Pockern ganzam Ende nicht schon früher eingesetztwird. "Don´t No Yet" klingt so oldschooligdeep, dass meine leider meineSchamhaare zu jung sind, um so zutun, als wüsste ich was die dort machenund warum. Vielleicht ist aberauch genau das das Witz an der Sache,die Martinez Brothers sind nämlichselber jung und dynamisch und machensich keine Platte darum, wer waswieso und weshalb vor ihnen gemachthat. Superfresh. Den dritten Track"Won't Somebody" finde ich persönlichzu berechenbar: etwas tribal hier, etwaspalim-palim Vocal da. Außerdemnoch ein Horn. Naja, charten wird derwohl trotzdem und alle werden ihn biszum Erbrechen spielen. A Must-have!Text Uwe Krass34 sounds


Juan MacLeanDJ-KicKsMasta KiLLaLiveGonJasufiA sufi AnD AKiLLer!K7 Gold dust / !K7WarpSpaghetti kochen leicht gemacht: JuanMacLeans DJ-Kicks einlegen. Wasserzum kochen bringen, Prise Öl, PriseSalz, Teigwaren und die Nudeln. Nichtzu vergessen, 'Let's put in the groove'.Ein Abendessen mit Ansage. SpaghettiZirkus mit den Liebsten, denn dasbindet. Und um Bindung und Verbindungenschaffen, geht es auch in derMusik, vor allem beim DJ-Mix. JuanMacLean kocht Pasta. Klar, das könnenandere auch. Und doch ist seinSpaghetti-Knäuel besser als deiner.House al dente, mit dem richtigen Bissund dieser lasziven Lockerheit. So verläuftder Abend in seinen diskursivenBahnen, bis der Erste vom Tisch aufstehtund mal aufdreht. Also ungefährnach 2 Minuten. Gute alte Schule. TheJuan MacLean Experience. Weder zukosmisch noch zu erdig. Einfach serviert.Mit Liebe gemacht. Deshalb hängtJuans Spaghetti auch schon ästhetischvon der Decke, während eure noch imTopf dümpelt. Drop!Würde sich heute jemand als MeisterKillah bezeichnen, würde man zurechtnoch eine 44 hinter dem Namen vermuten.Neukölln. Ja, ist gut. Aber hiergeht’s um Brooklyn man. Und redenlassen, sollte man für gewöhnlich nurdiejenigen, die auch etwas zu erzählenhaben. Meine sehr geehrten Damenund Herren, bitte, setzen sie sich. Dasist eine Geschichte von der Straße.Eine urbane Legende. Und Masta undseine Crew erzählen sie ihnen: I'm justlooking out of the window, watchingthe gun shots, bahbahbahbah-bah,thinkin' 'bout how we all was turnin'out...Und spätestens bei Fam MembersOnly – Masta Killah zu seinemDJ: 'Yo, they ready <strong>to</strong> get crazy onetime on some rocksteady shit! This isfor all breakdancers and freestylers!Taking <strong>you</strong> back <strong>to</strong> original Hip Hop!'– ist alles klar. Das ist Wu-Tang Clanvom Feinsten. Das sind beste Beats,säbelige Stimmen und flüssiges Wortgefechte.Das ist das HipHop Konzertauf dem du schon immer mal seinwolltest, dich aber nie hingetraut hast.Ist das Neukölln? Nein, Kinder, das istNeujork. Straßenbildung.Auf der Suche nach Worten, auf derSuche nach Sinn, auf der Suche nachsich, es erscheinen immer nur dieselbendrei Worte: What the fuck?!iTunes ist zumindest Unclassifiableeigefallen, um das musikalische Genredieses psychedelischen Albums zudefinieren. Ein wohlgemeinter, aberhalbherziger Versuch das zu definieren,was Gonjasufi einem da intravenöszuführt. Alter-Native Klänge auseinem fernen Kosmos. Eine fremdeWelt voll Ehrlichkeit, voll Schmerz,voll Erinnerung, voll Hoffnung, vollLiebe, voll schräg. Eine Art Purga<strong>to</strong>rium,ein Fegefeuer zwischen Himmelund Hölle. Und wem das keine Angstmacht, der Stelle sich einen samtigenPartykeller in L.A. vor. An denTurntables stehen Gonjasufi und TheGaslamp Killer. In der Menge stehenunsere musikalischen Vorfahren. Unddie sind allesamt auf Opiaten. Kommrein alter Bekannter. Setz dich zu uns.Erkennst du uns etwa nicht wieder?Manchmal ist man sich selbst fremd,schaut aber trotzdem in den Spiegel.Nebulös. Das ist es.Texte Lev Nordstromsounds35


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MODE CHATStarStylINgEIN INtErvIEw mIt Katja,dEm KrEatIvEN Part voN StarStylINg42 CHat


Ein weiter Weg bis Mitte. Ich betreteden Starstylingladen und werde voneinem freundlichen Lachen und Vogelstimmenbegrüßt. Tropisch. Ichwühle mich durch Glitzerfolie undmein Herz schlägt zu dieser Zeit höher,leider ist alles was ich mir leistenkann ein S<strong>to</strong>ffbeutel, aber zuerst dasInterview mit Katja, dem kreativenPart von Starstyling, weil Kai machteher das Geschäftliche. Ich mache jaInterviews, weil ich alles wissen will.Also erzähl mal von Anfang an, wieseid ihr dazu gekommen Mode zumachen, seid Ihr so Modenerds, oderwie kommt man auf so eine Idee?Ich habe Bühnen- und Kostümbildstudiert, es war aber für mich relativschnell klar, dass ich nicht ans Theatermöchte, weil ich das für nicht zeigemäßhielt. Ich habe dann angefangenals Stylistin in einem Fo<strong>to</strong>laden zu arbeiten,habe Dinge gemacht, wie Bettwäschearrangieren, oder Legeware.Oft fehlten dann Accessoires, wodurchich angefangen habe z.B Armbänderzu machen - die dann so gut ankamen,dass sich gleich Käufer gefunden haben.Jemand hat mal zu Kai und mirgesagt, macht doch mal T-Shirts! Dannhaben wir mit den Siebdruckshirtsangefangen. In Stuttgart wird man daschnell rumgereicht... Dann kamen dieersten Aufträge für Hosen und so hatsich das weiterentwickelt.Was denkt ihr heute über das, was ihranfänglich gemacht habt?Immernoch das Gleiche, ich finde teilweiseeinzelne Teile noch stärker insich, da wir damals wirklich Einzelteilegemacht haben, die aber nicht wirklichkombinierbar waren. Jetzt arbeiten wirviel kollektionsbezogener, wo es umdas Gesamtbild geht und das eine Teildas andere stützt.Wie ist deine Arbeitsweise, spontan,oder fest nach einem Konzept?Das fängt an mit der Auswahl derS<strong>to</strong>ffe, das ist meistens der Angelpunktbei mir, es ist relativ selten, dass ichvorher schon eine bestimmte Idee imKopf habe und danach die S<strong>to</strong>ffe aussuche.Danach kommt eine sehr intensiveZeit, wo ich mich mit den S<strong>to</strong>ffenausprobiere, gucke, was der S<strong>to</strong>ff hergibt,was man damit machen kann unddann entwickelt sich das.Also sehr experimentell?Das Experimentelle findet immer zwischendurchstatt, es geht ja darum, mi<strong>to</strong>ffenen Augen durch die Welt zu gehenund zu beobachten, wie sich etwas verändert,durch Lichtbestrahlung, oderwie es knittert, durch getragen werden.Viele Sachen passieren aus versehen,durch Zufall, und es geht darum dieseaufzuspüren.Kann man das waschen?Ja, hier ist nichts was man nicht waschenkönnte!Was hältst du von den Straßenlooks?Ich finde es spannend, man erfährt vielüber Stimmungen, Persönlichkeitenund welche Sicherheit einem die Klamottegibt. Wer tut auf „pretend <strong>to</strong> beirgendwer“ und wer versteckt sich hintereinem Klamottenklischee. Ich binlangsam auch echt von der Idee weggekommen,dass es um Individualitätgeht. Kreativ ist heutzutage jeder, dierichtigen Freaks sind heutzutage leiderselten geworden.Beobachtest du die Modewelt?Schlimm. Schlimm im Sinne von sehrlangweilig. Es ist alles das gleiche, jedermacht McQueen oder Balenciaganach, da ist dann nicht wirklich wasInnovatives dabei. Und das Frauenbildist so ne Amazone, die es nicht wirklichgeben kann, in billig und nuttig. DieSchuhe gehen mir auf den Nerv undich finde es <strong>to</strong>ll, wenn jetzt der flacheSchuh für die Frau kommt, ohne dasser maskulin aussehen muss.Frage ich mich auch, warum machtman ein Modelabel, um dann dasgleiche zu machen wie alle anderenauch?!So empfindet man das wahrscheinlichnicht. Ich versuche dann schon was zufinden, was die jetzige Situation irgendwieaufgreift, in Frage stellt, oder aufeine andere Art und Weise reflektiert.Also mit Trends hatte ich ja noch nieviel am Hut, im Sinne von Farben undFormen.Die Winterkollektion „Jessica Nussbaum“ist aber ziemlich dunkel. Wasbedeutet der Name und hat sie dochmit dem Trend zu tun?Nein, die letzte Kollektion war ausnahmsweiseein bisschen Schwarz.Ich suche mir am liebsten Themen,die ich selbst schwierig finde, da ich esinspirierend finde, wenn ich aus einerNot etwas schaffen soll. Wenn manalles machen kann und darf habe ichauch keine Motivation dazu. So kames zu dem Thema, das gabs bisher beiuns nicht. Jessica Nussbaum ist unserHund - das hat aber nichts mit demHund zu tun, sondern mit dem Namen.Das ist so ein komischer Frauenname,es könnte eine verrückte Tante sein, eindurchgeknalltes junges Mädchen, einfacheine Fantasiefigur, ein Synonymfür etwas weibliches, queeres.Die Show war im Hbc, und alle Modelstrugen Masken. Was hatte das zubedeuten?Wir spielen gerne mit zu übertriebenen,zu theatralischen Mitteln. NeShow ist ne Show, finde ich, das mussjetzt nicht gleich als „ist das tragbar“verwertet werden. Das finde ich interessantan der Mode, man kann ironischund doppeldeutig sein und einfach malwas so stehen lassen.Eines unserer Statements ist vielleichtkeins zu haben, nicht alles zu bewerten,sondern was riskieren, auf denTisch legen und kucken was passiert.Interview Idalotta v.N.CHat43


INTERVIEW WITHdAVe littleA Gold FirmAment oF little UrbAn experiencestHe beck's Gold UrbAn experience44 cHAt


Streng limitiert ist immer gut, dachteich mir und entschied mich DaveLittle zu interviewen. Ja, ich habe esgetan. Ein Interview für ein T-Shirt.Fairer Deal und Frühling halt. ImRahmen der Urban Experiences Lifestyleplattformhaben sich Beck's Goldund der Berliner Select-S<strong>to</strong>re Firmamententschlossen zu kollaborieren.Für das Projekt gewonnen wurdeder britische Künstler und Illustra<strong>to</strong>rDave Little, der bereits Ende der80er Jahre durch seine Plattencover-Entwürfe für Bomb The Bass, PaulOakenfold und den Stereo MC's Aufsehenerregte. In New York holte sichDave schließlich – in den FußstapfenKeith Harings wandernd – die nötigeInspiration für sein aktuelles „AllSeeing Eye“ T-Shirt-Design. Weltweitgibt es davon nur 500 Stück. Und einsdavon habe ich.Can <strong>you</strong> remember and describe oneof <strong>you</strong>r first ever drawings as a child?Well one I remember was a 'suspensionbridge' of all things, as I was madon 2nd World War aircrafts. I drew thewings from many angles, which wasamazing and worrying for a 5 year-old.Also, for my 6th birthday my Mothersaid I asked her for a real skull, sheknew then I was different.At what point in <strong>you</strong>r life did <strong>you</strong>know that <strong>you</strong> were destined <strong>to</strong> be avisual artist?Well let me say this, I've never doneanything else, and have never had a'proper' job - never worked in a baror done anything other than art ordesign. I remember drawing AlbrechtDurer's praying hands woodcut by thetime I was 10 so I knew the gift wasthere, but anything with mathematicsinvolved I was rubbish!Your bio says <strong>you</strong> escaped Art Collegein the mid 80s. How come? Did<strong>you</strong> have some sort of epiphany?Well yes, <strong>you</strong> could say. I'd taught myselfairbrushing by the age of 18 andwas fairly adept at it - by then I had allthe kit. DeVilbis airbrushes and compressor,even a Pasche 'Turbo' which inthe early 80's was £380 and could createa detailed line down <strong>to</strong> 0.01 mm.My senior illustration teacher hatedthe technique so he would down-markall my work, but once a month a professionalairbrush artist would come<strong>to</strong> teach and he turned up in a Porsche911, so that convinced me I was on<strong>to</strong>something. He was a success in the'real world' so from then on I <strong>to</strong>ok nomore advice from supposed collegeexperts!Do <strong>you</strong> have an underlying philosophy<strong>to</strong> <strong>you</strong>r designs?It’s all in the detail I guess. I greatlyadmire the 'Old Masters' and the realclassic artists like Robert Williams,Gerald Scarfe, Ronald Seattle, thelist goes on. The underlying theme isdraftsmanship, i.e. a <strong>to</strong>tal commandof the medium, with fantastic drawingand detail mixed with great ideas. Allgood <strong>to</strong> have a great idea but <strong>to</strong> finishit <strong>to</strong> a high standard, which the averageperson would admire that's whywe're <strong>called</strong> artists. Basically, a blankcanvas <strong>to</strong> create something fromnothing. A great idea badly executed<strong>to</strong> me is a let down.Part of <strong>you</strong>r fame stems from recordsleeve designs. Which band(s) is/arean inspiration <strong>to</strong> <strong>you</strong> at the moment?I have designed a limited poster, whichwill be going in<strong>to</strong> vinyl only release byLeo Zero and Soft Rocks, as part of theMilky Disco 3 album on Lo Recordingsin July, search that one out, as it’sfantastic. I’m working with a group<strong>called</strong> Sabatta, on a small scale at themoment - plus a London band <strong>called</strong>the 'Rotten Hill Gang' which featuresmy old chums Dan Donovan and alsoMick Jones from The Clash. Mick <strong>to</strong> meis a living Rock God - basically anythingwith attitude.What is <strong>you</strong>r relation <strong>to</strong> graffiti and/or street art and <strong>to</strong> Keith Haring?Graffiti has always had a connection<strong>to</strong> the music scene, and I rememberthe first Hip Hop <strong>to</strong>ur with Run DMC.Then friends started one of the firstwhite Hip Hop groups <strong>called</strong> 'RenegadeSoundwave'. They had a sound-systemby the same name. I used <strong>to</strong> graffall their illegal warehouse parties (TheHulk spinning the decks was a favourite),which led <strong>to</strong> my sleeve work, andmore importantly the Club Flyer A/W,which <strong>to</strong> me is still street art. Also, theKeith Haring connection was throughmy brother who is gay, and throughhim I met and became friends with thegay mafia! Paul Rutherford (FrankieGoes To Hollywood) Boy George, plusI met the <strong>guy</strong> who came up with the'Cabbage Patch Doll' craze, as he knewKeith, and that's how I briefly met him.He really knocked down the walls ofthe established Art world on a massivescale, and <strong>to</strong> have met him is a greatinspiration - I just love his style, a truegiant and innova<strong>to</strong>r.What's the idea behind the 'All SeeingEye' design?Well the design needed a visual 'shock'and I must admit I love an eye in thedesign; it’s basically a hangover fromthe Acid House days of '88. Plus, wehave more surveillance cameras inLondon (10,000) than any other city inthe world so it was my 'dig' at the authoritiesI guess.Thank <strong>you</strong> for <strong>you</strong>r time and 'piece'of mind!And thanking <strong>you</strong> ...'Keep the Faith!!’..Dave Little xdavelittle.co.ukurban.becks.dethe-glade.com (T-Shirts hier erhältlich)Verlosung unter proud.de/win/Interview Lev NordstromcHAt45


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FASHION FLASHC1RCACamel ActiveCamperWeSCWeSCMavi JeansSwatch Zoo York hummel48 FASHION FLASH


The TRooPeRSTehT AUF GRÜNGeneral Manager Murat Mermer stehtauf grün: "Die Natur des Menschenist, ohne Natur kein Mensch. Also istes ein Denkfehler zu sagen "die Naturund der Mensch", es muss vielmehrheissen , der Mensch ist Teil der Natur.Entsprechend ist es essentiell wichtig,den Umwelt- und Naturschutz in denmenschlichen Alltag einzubauen, indemman bewusster lebt. In der Praxisist es gar nicht so schwer, wie essich anhört. Dabei gilt es einfach Dingeeinzuhalten wie Strom und Wassersparen, gerne auch mal das Fahrradbenutzen anstatt Au<strong>to</strong>. Wenn Au<strong>to</strong>,dann bestenfalls Fahrgemeinschaftenbilden. Au<strong>to</strong>s mit sehr geringem Verbrauchanschaffen. Technologien fördern,die ehrlich auf Nachhaltigkeitsetzen."Murat MermerGeneral Manager, HarvardFollowing from their successful jumpin<strong>to</strong> headphones in December 2008,Nixon have decided <strong>to</strong> blend <strong>to</strong>getherall the best features of their inauguralmodels, the Master Blaster, the Nomadicand the Wire in<strong>to</strong> one superb headphone<strong>called</strong> the Trooper.The Trooper is a collapsible headphone,making it ideal for travel and alsofeatures a cus<strong>to</strong>m, on-ear, full size volumeknob, bringing the studio qualitysound on the road without dominatingany of <strong>you</strong>r carry-on space. Thenew headphone addition will come infive new bright colour options and retailsat 59€.Emily Yeohnixonnow.comDZ1326...by Diesel. (Fast) ohne Worte: Edelstahlmit neongrün-transparentemGehäusebezug.Wasserfestigkeit: 5 ATMBand: EdelstahlPreis: 139 €RAY-BAN CRAFTCARAVANRay-Ban war, ist und wird immer dieeinzige Eyewear Marke sein die wirtragen. Auch dieses neue Model hatunsere Herzen im Sturm erobert.ray-ban.comEnergydrinks schmecken synthetisch.SChWARZe Wenn sie synthetisch DoSe sind. 28Schwarze Dose 28 ist der erste natürlicheEnergydrink auf Basis der Açaí-Beere. OhneTaurin, ohne künstliche Aroma-, Farb-auch anders: natürlich, erfrischend, gut.Voll öko. Bald schäumt die Bergmannstraßerosa über. Fruchtig frischer Ge-Schwarze Dose 28. Der Tag hat 28 Stunden.schmack im Magenta unseres Logos.Stilgebend für den 3er BMW ist dieDose schlicht in matt-schwarz. Klassischelegant.oder Konservierungss<strong>to</strong>ffe. Er sieht nicht nuranders aus und wirkt wesentlich länger alsherkömmliche Energydrinks - er schmecktfossil.deschwarzedose.deFASHION FLASH49


INTERVIEW WITHROBOSONICcord jogging outfit Hummelshoes Hummelcap Clep<strong>to</strong>manicxsunglasses IC-Berlinyellow punchi Robosonicjogging outfit Hummelshoes Hummelcap Stüssyskyglasses Carera Vintageyellow punchi Robosonic50 ARTIST SHOOT


Die wohl entspanntesten DJs Kreuzbergshaben es gerade geschafft beiWilde Bookings zu unterzeichnen.Damit stehen sie neben Nôze, Tiefschwarzund M.A.N.D.Y. im gleichenArtist Roaster und einer steilen Karrieresteht nun nichts mehr im Wege.Sacha und Cord von Robosonic warenallerdings im letzen Jahr fast abgetaucht.Was war im letzen Jahr mit euch los?Ayayay, die Zeit ab Ende 2008 war privateine krasse Abfahrt und darunterhat auch Robosonic gelitten. EineHälfte von uns war gesundheitlich fürmehr als ein halbes Jahr auf Eis gelegt,es gab Schicksalsschläge im Umfeldund andere existenzielle Sachen habeneinfach Zeit gefressen. Dazu kam dieFinanz-Krise, die uns auch nur deshalbgetroffen hat, weil wir gerade in dieserZeit Geld leihen wollten, um in unserStudio und das Büro zu investieren. Wirsind ja beide wieder in der Stadt – eswar viel passiert in unserer Berlin-Buenos-Aires-Zeitund seitdem.Aber wir haben auch zum Beispiel unsereUni - Abschlussprojekte im Dienstevon Kultur und Wissenschaft durchgebügelt.Woher nehmt ihr die Kraft und denMut für den Neuanfang?Wir nennen das eigentlich keinen Neuanfang,eher so ein Upgrade. Was vielzu kurz kam, war die gemeinsameMusikproduktion. Wir waren aber dieganze Zeit aktiv und am Rotieren. Wirhaben gespielt. In Berlin und in London,San Francisco, Barcelona, Sydneyoder - großes Highlight - bei der Fusion09 auf der Turmbühne. Das hatRobosonic auch am Leben gehalten beidem ganzen Gegenwind. Was man zurückbekommt von Menschen und wieman daran wachsen kann finden wirhalt nicht in der Uni und auch nichtfremdbestimmt 9 <strong>to</strong> 5, wir denken daeher an 5 <strong>to</strong> 9. Und wir mussten sozusagenum unseren Arbeitsplatz kämpfen.Ein Studio ist ein Büro ist ein Lagerist endlich wieder Raum für Musik…Hat jetzt fast ein Jahr gedauert, das aufdie Beine zu stellen. Unser “Sturm undDrang” - nicht nur als Album, sondernauch als Lebensgefühl - hat uns anGrenzen gebracht und zum Glück einbisschen weiter... wir sind wieder beivollen Kräften und haben noch ein Leben.Jetzt kommt Level 2.Was kann man 2010 von eucherwarten?OS R 2.0! Ein neues „Operating SystemRobosonic“ wird installiert. Heisstvor allem: es gibt Output, musikalischund medial. Wir werden wieder eigeneMusik veröffentlichen. Diesmal wollenwir aber auch mit anderen Labelszusammenarbeiten anstatt Labelarbeitkomplett von A bis Z selber zubewerkstelligen. Dennoch wird’s eineneigenen neuen Imprint mit dem klangvollenNamen „0001“ geben, der unsweiterhin die Möglichkeit offenlässt,selber digital zu veröffentlichen. Dannwerden wir die Künstlerin Bella Berlinproduzieren, und ein weltrekordverdächtigesProjekt mit Laura Weiderumsetzen. Und wir liefern auch passioniertden Soundtrack für ein eigenesProdukt, das in den nächsten Monatenpräsentiert wird: der schöne gelbePunchi kriegt passende Musik. (punchi.de). Wir geben uns weiterhin Mühe, unsererMusik einen speziellen Rahmenzu geben, der etwas größer ist als derübliche Clubkontext. Das wird mandann verfolgen können in Social MediaNetzwerken und vor allem über unsereneue Webseite „OS R 2.0“, die MitteApril neu hochgefahren wird und ander wir grad fleissig hinter den Kulissenarbeiten. (<strong>robosonic</strong>.cc) Das ist dannauch die Anschlussstelle für alle, dieuns hören oder sehen wollen oder diemit uns zusammenarbeiten oder unsunterstützen möchten. Open Source-Romantik im Beta-Test sozusagen,ein Experiment. Es wird viel umsonstgeben, aber Robosonic kann auch nurexistieren, wenn was zu essen da ist.Das Berlin Kreuzberg Institut aka BKIwird sich in dem Zuge auch ein wenigverändern, es wird umformatiert undbekommt eine schicke neue Webseite,die ebenfalls Mitte April ins Netz gestelltwird.Was ist das BKI?BKI ist ein Podcast, von dem wir bisheretwa 20 Folgen gehostet haben.Er ist 2008 entstanden aus einer Kooperationmit dem Berlin Mitte Institutaka BMI. Das ursprüngliche BKIFormat war eine monatliche 3 StundenShow. 2 Stunden waren für unsereGäste bestimmt, die wir eingeladenhaben, sich mit exklusiven Mixen oderLivesets und in Skype Interviews zupräsentieren. Als Gäste hatten wir u.a.Phonique, Stephan Bodzin, RodriguezJr, Riva Starr, Style Of Eye, Zombie DiscoSquad, Kaiserdisco, P.<strong>to</strong>ile, Till VonSein, Adam Port, &Me, Rampa, BastiGrub, Idiotproof, Santiago & Bushido,Deadset live, Christian Martin, JustinMartin, Catz N Dogz, J.Phlip, DominikEulberg, Emerson Todd, Shir Khan,Android Cartel, Daniele Papini, PaulBrtschitsch live, Dave Shokh live, FabriceLig aka Soul Designer, Fresh Meat& Kandel, Donk Boys, Qzen, Deo & Z-Man ...Man kann sich alles anhören auf<strong>berlin</strong>-<strong>kreuzberg</strong>-institut.com.13 der Sendungen haben wir mit einemeigenem DJ Mix eröffnet. In denletzten Monaten hat es einfach zeitlichnicht mehr gepasst den ganzenContent selbst zu produzieren und zuverwalten. Jetzt starten wir mit demFormat etwas lockerer in den Frühlingund schauen ob jemand in Zukunftmit uns Energie ins BKI reinsteckt.Interview Sophie Senoner & RicardoKramer<strong>berlin</strong>-<strong>kreuzberg</strong>-institut.comARTIST SHOOT51


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Styling • Concept • ProductionHaniball Salibahaniballsaliba.dePho<strong>to</strong>grapherPhilipp Böglephilippboegle.deHair • Make up:Jessica Müllerjessicamueller.de56 ARTIST SHOOT


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Von Löwen undLämmernThe day sTreeT arT died58 sTreeTs


Während diese Zeilen gedruckt werden,schwebt in Steglitz ein Künstler48 Meter über dem Boden. Er steht ineiner unruhig pendelnden Blechkiste,gesichert von zwei Stahlseilen an einemKran und malt mit einer Sprühdose,die an seinem Arm festgebundenist, den Bierpinsel an.Der Bierpinsel ist jenes surreale Gebäude,das illustriert, wie man sichden 70ern die Zukunft vorgestellt hat.Halb Raumschiff, halb hässlich, wachter über die Joachim-Tiburtius-Brücke,eine deplatzierte Schnellstraße, diesich durch die Steglitzer Kleinstadtatmosphärefräst. Seit 2002 stand derBierpinsel leer, verwaist, bis er 2006gekauft und jahrelang renoviert wurde.Um die Wiedereröffnung zu feiernläuft dort in diesen Tagen unter demNamen „Turmkunst“ eines der ambitioniertestenBerliner Kunstprojekteseit der Reichstagsverhüllung. Die vierinternational bekannten Künstler FlyingFörtress, Honet, Sozyone und KRCostello, allesamt Urban Art Veteranen,bemalen seit dem 1. April über 6Wochen lang die Fassade des Turms.Sogar der weltweit wichtigste StreetArt Blog „Wooster Collective“ aus NewYork, adelt die Veranstaltung mit einerAnkündigung, die auf den Punkt bringt,was jeder denkt, der die Pressemitteilunggelesen hat: „This project looksamazing.“ Im Turm gibt es eine Ausstellungder Hamburger Vicious Gallery,Szenefo<strong>to</strong>graf JUST veröffentlichtein Buch über die Aktion, und beimersten Pinselstrich singt Promi-FigaroUdo Walz.Whoa. Halt. S<strong>to</strong>p. Udo Walz und JUST?In einem Satz? Beim selben Projekt?Wenn man hört, dass ein Fo<strong>to</strong>graf,der seine Nächte mit der Kamera inder Hand über den Dächern Berlinsverbringt und ein Friseur, der für einenHaarschnitt dreistellige Summennimmt, bei einem Street Art Projektzusammenkommen, hört man bessergenau hin. Denn so viel biblische Harmoniezwischen Lamm und Löwe wirfteinige Fragen auf.»Wie das funktioniertwird unter dem malerischenTitel ‚DieAbschöpfung höhererMietpreise — Gewinnpotentialedurch Schaffungeines Preispremiums‘beschrieben.«„Turmkunst“ ist das Projekt von LarissaLaternser. Larissa stammt aus einer erfolgreichenUnternehmerfamilie; IhreMutter Tita, eine Immobilienentwicklerin,hat den Bierpinsel 2006 gekauft, ihrVater Heinz besitzt neben einer Baufirmamit 400 Mitarbeitern ein Hotel, einenPferdehof und einen Kurgarten inder Uckermark. Larissa selbst hat vorein paar Jahren eine Computerfirmagegründet, beschenkt als ehrenamtlicheVorsitzende des Berliner „Weihnachtsengel“Vereins jährlich das KinderheimElisabethstift und wird einesTages die Baufirma ihres Vaters übernehmen.Doch für den Moment ist sieGeschäftsführerin der „SchlossturmGmbH“, der Betreibergesellschaft desBierpinsels, der also ab jetzt Schlossturmheißt. Diese Firma, die ebenauch das Turmkunst Projekt organisiertund verantwortet, bewirbt denBierpinsel auf ihrer Website als „IhreLocation von morgen“. Stattfinden sollenhier einmal Tagungen, Produktpräsentationenund Unternehmensfeiernmit Panoramablick über Steglitz undBerlin. Das macht Sinn, hat sich dochklassische Gastronomie hier draußen,jenseits des S-Bahn Rings, nie lang gehalten.Was keinen Sinn macht, ist derZusammenhang von Street Art undBusiness-Events. Street Art lebt undstirbt mit ihrer Subversion, sie findetihren Kontext in der Illegalität, in derAnonymität. Also warum so viel Geldin die Hand nehmen, um Künstler zubuchen, Ausstellungen zu organisierenund Bücher zu drucken, wenn danachdas Establishment einziehen soll?Eine mögliche Erklärung findet sich aufder Website der Schlossturm GmbH.Dort wird die „Premise Group“ als „begleitendeAgentur“ ausgewiesen. DiePremise Group ist ein Unternehmenfür Immobilienmarketing, das es sichzum Ziel gemacht hat, „die Werte derImmobilienportfolios und Dienstleistungenunserer Kunden nachhaltig zusteigern“. Wie das funktioniert wird aufder Firmenwebsite unter dem malerischenTitel „Die Abschöpfung höhererMietpreise — Gewinnpotentiale durchSchaffung eines Preispremiums“ ebenfallsbeschrieben: „Im Kern ist es dazunotwendig, bei den Kunden eine möglichstdauerhafte PreisPremiumAkzeptanz(PPA) zu schaffen und so denNegativkreislauf immer neuer Rabattierungenund Nachlässe auf die gefordertenMietpreise zu durchbrechen.Dazu bedarf es, nach der Identifikationso genannter Werttreiber, vor allemeiner konsequenten und vernünftigausgerichteten „Implementierung derimmobilienwertsteigernden Fak<strong>to</strong>ren.“»Wenn man sich mit LarissaLaternser trifft, wirdman enttäuscht. Sie willweder das Klischee der unbedarftenMillionen-Erbinnoch das des händereibendenInves<strong>to</strong>rs erfüllen.«Und auf einmal ergibt der Zusammenhangvon Street Art und Business dochSinn. Kunst am Bau als immobilienwertsteigernderFak<strong>to</strong>r.Wenn man sich mit Larissa Laternsertrifft, wird man leider enttäuscht. Siewill weder das Klischee der unbedarftenMillionen-Erbin noch das des hän-sTreeTs59


dereibenden Inves<strong>to</strong>rs erfüllen, dasdie Recherche in den Hintergrund der„Turmkunst 2010“ nahelegt. Ganz imGegenteil: Sie ist eloquent, attraktivund ur-sympathisch. Und vor allem istsie überzeugt. Sie scheint beseelt vonder Vision, den Bierpinsel neu zu erfindenund sieht Street Art als das besteMittel zu diesem Zweck. Den Vorwurf,Street Art für PR-Zwecke zu instrumentalisieren,kann sie nicht nachvollziehenund bietet stattdessen völlig andereInterpretationen all der suspektenDetails, die der Aktion anhaften. Ohnedie Gründung der Schlossturm GmbHsei das Projekt nicht realisierbar gewesen,da die Behörden und Versichereres nur einem Unternehmen erlaubenwürden, das Wahrzeichen Bierpinsel sospektakulär umzugestalten. Die Kunstaktiongeht nach drei Monaten in denkommerziellen Betrieb über, da eineandere Nutzung einfach nicht zu bezahlensei. Und Udo Walz sei schlichtein Freund der Familie, dessen Engagementaus einem Witz heraus entstandenist.Man möchte ihr glauben. Sie investier<strong>to</strong>ffensichtlich nicht nur viel Zeit undviel Geld, sondern auch viel Herzblut indas Projekt Turmkunst, das zwei Jahrelang vorbereitet wurde. Und ohne LarissaLaternser und ihr Kapital würdeder Bierpinsel heute sicher keine Kunstzeigen, sondern dasselbe verblichene»Keine 10 Jahre, nachdemdie ersten Stickerauftauchten, werden wirZeuge, wie eine Subkulturassimiliert wird.«Rostrot der letzten 34 Jahre. LarissaLaternser ist nicht Montgomery Burns;das wäre auch zu einfach. Die Dingesind komplexer. Ob sie deshalb aberauch besser sind ist eine Frage, die sichnicht pauschal beantworten lässt.Steglitz ist nicht der Reuterkiez undauch wenn das Wort ist in diesen Zusammenhängenimmer leicht über dieLippen geht, wäre es albern in einemBezirk von Gentrifizierung zu sprechen,der unter anderem <strong>berlin</strong>weitdie geringste Arbeitslosenquote hat.Unser Wirtschaftssystem basiert aufdem Wort Wertschöpfung und wer dieseRealität bemängeln möchte, solltenicht bei Larissa Laternser und ihrerSchlossturm GmbH anfangen. Das Problemliegt eher in der Bedeutung derfachchinesischen Formel „Implementierungvon immobilienwertsteigerndenFak<strong>to</strong>ren“. Keine 10 Jahre nachdemdie ersten Sticker an den Ampelnund Laternen Berlins auftauchten undNamen wie „Banksy“ oder „Obey“ zuHaushaltsbegriffen wurden, werdenwir Zeuge, wie eine einstmals subversiveSubkultur assimiliert wird. Inves<strong>to</strong>rengeben nun im großen Stil Geldaus, um die öffentliche Strahlkraft, dieStreet Art mittlerweile erreicht hat, fürsich zu nutzen. Das Turmkunst Projektist ein Bilderbuchbeispiel für das, wasChristian Schmidt in seinem Aufsatz„Street Art – Zeichen der Zeit“ benennt:„Street Artists unterstützen damit,wenn auch meist unbewusst, genau jenenkapitalistischen Funktionalismusinnerhalb des urbanen Raums und seinerPolitik, gegen den sie sich mit ihrenästhetischen Eingriffen vielfach wenden.Symbolischer Widerstand und alltagspolitischeKritik wird letztlich integriertund affirmiert die bestehendenMachtstrukturen innerhalb der Stadt.“Was hier entsteht ist ein Paradox: In einigenMonaten werden Unternehmenin einem Gebäude tagen, weil es miteiner Kunstform geschmückt ist, derenursprüngliche Funktion es war, gegendas Verhalten eben jener Unternehmenzu protestieren.Kann man den Künstlern einen Vorwurfmachen, dass sie sich und ihreKunstrichtung dem Ausverkauf preisgeben?Und kann man Larissa Laternsereinen Vorwurf machen, dass sie dieKünstler und ihre Kunstrichtung ein-»Was vorher illegal undanonym war, hat nunSchirmherren und Pressesprecher.«kauft? Beides ist schwierig.Flying Förtress unterhält einen gutbestückten Online-S<strong>to</strong>re. Sozyone gestalteteFassaden und Werbeanzeigenfür Carhartt und ließ sich von Thalys10.000 Euro dafür geben, einen ihrerSchnellzüge anzumalen. Und auch Honethat bereits für die Modelabels Adidas,Sixpack und Prada gearbeitet. Alledrei kann man ruhig als Sellouts beschimpfen,aber wer das tut, hat nichtverstanden, dass jeder Künstler vonseiner Kunst leben will und früher oderspäter diesen Weg auch gehen wird,wenn er sich ihm bietet.Larissa Laternser hat nie eine schweißgebadeteNacht mit einem Rucksackvoller Dosen verbracht. Sie weiß nichtsvon dem Bedürfnis nach Widerspruch,das einem Sprayer den Mut gibt, fremdeWände anzumalen. Wie soll sie wissen,dass was für sie bloß ästhetischist, anderen heilig sein kann? Vielleichtinstrumentalisiert sie Street Art ganzbewusst, so wie es die Premise Groupsuggeriert, vielleicht mag sie einfachKunst, so wie sie es im persönlichenGespräch glaubhaft versichert.Ob sie sich ihrer Rolle im gesellschaftlichenAssimilierungsprozess der StreetArt bewusst ist, ist so schwer einzuschätzen,wie es unwichtig ist. Wichtigist, dass dieser Prozess stattfindet undzwar mit rapider Geschwindigkeit. Wasfrüher im Schutz der Nacht passierte,wird heute von einem „Nachbarschaftsfest“begleitet, was bisher verurteiltwurde, erhält nun unterstützendeWorte von Klaus Wowereit, was vorherillegal und anonym war, hat nun60 sTreeTs


Schirmherren und Pressesprecher. Biszum 15. Mai kann man diesen Prozesssogar live erleben. Street Art ist in derMitte der Gesellschaft angekommen,besser gesagt in der Mitte von Steglitz.Wer bei dieser Geschichte Lamm ist,und wer Löwe, muss jeder für sich entscheiden.Letztendlich zählt nur, dasses beide Seiten gibt, und dass sie ganzsicher nicht in einträchtiger Harmoniegemeinsam auf derselben Weidegrasen. Aber dieses Phänomen ist einAu<strong>to</strong>matismus, von dem bisher jedeSubkultur, ob nun subversiv oder nicht,ereilt wurde. Sei es Baseball, HipHop,oder nun Street Art: Unser Wirtschaftssystemlebt von der Ausbeutung undAssimilation der Märkte. Wenn StreetArt dieses System weiter kritisierenund diskutieren will, muss sie sich neuerfinden. Und das am besten jeden Tag.turmkunst.deText Lukas KampfmannsTreeTs61


MitfahrgelegenheitÖdipus KomplexeiN BeRiCHT ÜBeR Felix WuNdeRliCH uNdeiN WuNdeRliCHes CoVeR FÜR die pRoudVon der letzten Woche gewurmt,spielte ich seit nun mehr zwei Tagenmit dem Gedanken endlich nach Essenzu meiner Frau zu fahren, leiderkonnte ich mich nicht komplett gegenmeinen Kopf durchsetzen. Dochals ich am Samstag um 18.30 Uhrim Internet spaßeshalber nach einerMitfahrgelegenheit suchte, konnteich nicht mehr nein sagen. Ich warquasi schon bei Ihr zu Hause. MeinHerz machte mich unruhig und derTyp hatte den gleichen Nachnamenwie mein Großvater.Abfahrt Prenzlauer Allee. Ein vollges<strong>to</strong>pfterPassat, mit aller Hand Rollenund Kram. Ein langhaariger Typmit einem sympathischen Lächeln undsechs Stunden Fahrt, die wir auf jedenFall miteinander verbringen werden.Ich dachte mir, zum Glück ist der irgendwieOK.Im Au<strong>to</strong> angekommen beschlossen wir,nach ein wenig Tête-à-tête und da dieSympathie auch auf beiden Seiten zuliegen schien, von der Prenzlauer biszur Schönhauser Ecke Bornholmer,dass wir nun genug Zeit hätten, um einInterview zu führen.Worüber? Über die Kunst und dasKunstverständnis von Felix Wunderlich.Er ist 33 und verfolgt. Von einemMensch im Hasenkostüm (der eigentlichder übertragene Traum seiner Mutterist), von Fischen, von Lichtern, jedeMenge Psychosomatischen und zu guterLetzt dem Vergleich mit Rembrandt.Um sein Werk erklären zu können oderes zumindest zu versuchen, muss manverschiedene Standpunkte der Interpretationim Auge behalten.Ersten: Für wen malt der Künstler. Esgibt verschiedene Möglichkeiten hierfür.Eine ist, man malt aus dem Aspekteines Affektes heraus, zum Bsp. für dieLiebe zur Unerreichbaren oder wie sooft dem Urvertrauen, zur Mutter. SämtlicheFreud’schen Komplexe und Neurosenspielen hier eine große Rolle. Ofttreiben einen diese Macken dazu dieverrücktesten Stillleben, hübschestenPortraits oder experimentellsten Bilderzu kreieren. „Wichtig ist es sich denAuftraggeber bewusst zu machen, fürwen machst du das eigentlich? Malstdu für die Kunst, für dich oder für Sie?“Wunderlich seine ersten Bilder, die oftgespickt waren mit dem Menschen imHasenkostüm, der jeden Abend vonseinem vierten bis achten. Lebensjahrvon der Heizung her zu ihm gehoppeltkam, war eigentlich nicht seinTraum. Er diente hier als Medium, dasvergewaltigt, mit seiner Angst alleingelassen wurde. Später kamen Fischeund Tauben hinzu, Lebewesen den erAndacht erwies, da ihm dies durch irgendeineSituation aufgetragen wurde.Andachtsmalerei. Hierbei gebar er jedesMal Kinder, als eine ART Therapieansatzseiner selbst. „Alle haben es sogemacht, alle Großen, Van Gogh wäreschon viel früher komplett durchgedreht,wenn er keinen Pinsel gehabthätte.“Zweitens: Das Erkennen wer man ist,Patient oder Therapeut. Hier ist wahrscheinlichder wohl schwierigste Teilerreicht. Wer ist man? Wer will mansein? Die Patient Variante ist auf jedenFall die gängigste, und Felix hatsich jetzt nach 10 Jahren Therapie entschieden,die Seiten zu wechseln.Der psychosomatische Aufbau ist dasWichtigste, erst wird die Leinwandkomplett geweißt, bis die Strukturnicht mehr zu sehen ist. Dann wirddas Bild rasiert, bis es ganz glatt ist. Andem Punkt angekommen, kann manalles mit der Wand machen, kratzen,tä<strong>to</strong>wieren, branden und schneiden.So wird es ein eigenes Individuum.Das neue Werk des Wahl<strong>berlin</strong>ers beinhalteteine neue und andere Technik.Es ähnelt eher einer Traumdeutungà la Freud. „Die Erscheinungen“,sind Grundierungen seiner Klienten,Freunde und Praktikanten, die er alsMedium zu deuten versucht. Das heißtsie malen in sieben bis zehn SitzungenFarbspiele auf eine Leinwand und interpretierendiese jedes Mal neu. Ausdem, was dort entstanden ist, entwickelter dann das ganz persönlichePortrait. Die Bilder ähneln Tagträumen,und dem, was man im Dunkel zuerahnen versucht.Mit der Deutung, der Bilder, die er fastkomplett schwärzt, um nur noch mitdem Schein zu arbeiten, macht er sichzum Therapeuten. Er entwickelt, hierGesichter, Figuren, Gegenständliches,62 FoCus ARTisT


Abstraktes oder Reales und überlässtjedem selbst die Freiheit der Interpretation.Es ist Dunkel und oft geht esum das „shinning“.Es ist viel weniger gegenständlich alsseine vorigen Werke, es ist nicht mehrder King Kong, der die Twin Tower einreißt.Die Bilder sind genauso in sichgekehrt wie ausdrucksvoll, sie wirkenkindlich, doch nicht zu verwechselnmit Naiv. Sie sind perfekt situiert undvoller Zwänge. Die Wunderlichen Bilderwissen genauso gut was sie wollen,wie Felix selbst. Seine Bilder sindselbst wie er sagt eher der Schreckeneines David Lynch Films. Die ganzeKafka-Geschichte ist für ihn erstmalvorbei, er ist jetzt eher der Prophet.Nach sechs Stunden Psychoanalyse,der Beschreibung des künstlerischenÖdipuskomplexes, jeder Menge gewandterRedewendungen, Ähnlichkeiten,Regen, Donnie Darko, DavidBowie, den Dead Kennedys, Antichrist,Kugelschreibern, sind wir an seinemalten Studentenwohnheim vorbei amZiel angekommen. Wir haben festgestellt,dass zu viele Leute Missbrauchmit der Kunst betreiben, das Ganzedann Filmen und es bei Youporn reinstellen.Dann hatten wir es geschafft, ichkonnte meine Frau endlich in den Armnehmen und Felix seine Bilder nachDüsseldorf fahren. Ich musste leider12 Stunden später schon wieder nachHause. Die Mitfahrgelegenheit warweniger interessant, hier war nur fragwürdig,ob ich die Fahrt überlebe...Text Ronny Schröderfelix-wunderlich.deDie Kunstagenten BerlinGalarie Schuermer KarlaruheGalarie Klara Maria SelsSchlagschatten, 180x2000 cm,2004 Katharina, 60x120 cm, 2004FoCus ARTisT63


64 lAsT looKBlitzableiter, 170x210 cm, 2006


lingling, 40x50 cm , 2009lAsT looK65


ir sind gegen Glatteis und für natürliche Aphrodisika in Berlin undschätzen uns glücklich, dass wir nicht am Meer liegen, weil hiersonst nur noch Touris wären. We got definitely the love und dennochfällt uns Großstadtpinkeln auf, dass plötzlich jede Mengeschöne Menschen in Berlin leben, die sich den Winter über wohlversteckt hatten. Oder einfach noch in Stuttgart waren. Aber wirbeten, wenn schon alle nach Berlin kommen, dann sollten sie es bis zum bitterenEnde der After Hour ausnutzen, Glitzer ziehen und Raves organisieren und vielleichtschwarz umrandete Brillen ohne Dioptrin tragen. Der Mensch als Marke.Danke, Mitte! Für mehr Echtes, weniger Falsches in Lebensmitteln und sowieso. Fürwahre Prominenz und gegen Kiezveteranen. Wer auch nur überlegt, sich LangenscheidtsBerlinerisch-Deutsch zu kaufen, braucht’s hier gar nicht erst zu versuchen.Man hört, dass sogar Leipzig gerade cooler ist als Berlin, was nämlich genauso outwird, wie Pink und Glitzer und wie alles, wenn man es zu ernst nimmt. Und BuenosAires ist in 10 Jahren noch nicht wie hier, weil auch ohne Hundekacke. 1994 warenwir vielleicht sieben Jahre und wollten nichts anderes als Lipgloss mit Cola- Geschmackund vielleicht noch ein Wasserbett, aber plötzlich fühle auch ich Grungeund wir sind alle für Nirvana, weil das heisst Loslassen von allen an einer Welt haftendenBedingungen und deswegen hauen wir uns voll zu, ausser diejenigen Jungs,die bis sie 16 waren zuviel gekifft haben, und jetzt ganz darauf verzichten müssen.Aber irgendwie sind sie immer noch auf 90er Hip-Hop hängen geblieben und ihreHosen sind peinlich weit und deswegen könnten sie auch weitermachen, denn, neinJungs, es reicht nicht sich nur innerhalb der Schuhe modisch auszudrücken. Undich weiss auch nicht, kommt mit den 90ern Doppel D als Trend wieder? Und dassich immer Jungs schreibe und nicht Männer gibt uns allen zu denken. Manche Mädchenmeinen, dass alle Männer über dreißig jeglichen Respekt vor ihren jüngerenSexualpartnern verloren haben- die Midlifecrisis wurde vorgelagert und findet sichnun meistens zwischen 25 und 35. Für mehr Liebe und weniger Triebbefriedigung.Lassen wir den Sommer rein, verlieben wir uns pflichtbewusst und hypen unsereSommersprossen. Wir sind doch alle Mädchen, die sich Blumenkränze in die Haareflechten und auch Kosmetik verwenden, die man an Tieren testete. Für Hochzeitenohne Schuhe! Das Gewichtsproblem der Mädchen gleicht dem des Peniskomplexesder Jungen, nur dass die dafür keine Plattform haben. Können einschlägige Zeitschriftenbitte aufhören meinen Körper in Apfel und Birnetypen einzuteilen? Ichwünsche meinem Ex seine nächste als Sellerietyp. Und dass vogue.de sich schämtfür seine Seite. Weniger Festhalten am Alten und trotzdem Worte nicht vergessen.Schon mal darüber nachgedacht, dass das Absurde beim Haare entwachsen dochist, dass man mindestens eine Woche die Haare wachsen lassen muss, ehe sie langgenug sind um wieder gewachst werden zu können? Wer hat Rothaarigen eigentlicherzählt ihnen würde die Farbe Lila stehen? Gegen die Verschlingung im Zwischenmenschlichenund für die klare Einfachheit von echter Freundschaft. Wie definiertman den Unterschied zwischen Toffee und Kaubonbon? Und wenn Madonnaals Trendsetterin vorgibt, dass ältere Frauen 19-jährige Liebhaber haben, heisst dasfür mich, dass ich mich an die kleinen Brüder meiner Freundinnen ranmachenmuss, oder haben wir nun einfach unsere Mütter als Konkurrenz? Traue keinemMädchen, dass mit 10 cm Absätzen feiern geht und vielleicht sollten wir alle mehrmit den Händen essen. Und kann Hermine Granger bitte aus der Burberry-Werbungweggehen?Sophie Senoner und Laura Helena Wurth66 LAST WORD


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