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10 HELIOS aktuell Mai 2011/03 NEUES AUS DEN REGIONEN Region West Frank und Franka – Heiratsantrag in der Odebornklinik „Wir würden so gerne noch einmal eine Nacht in der Odebornklinik verbringen.“ Mit diesem ungewöhnlichen Wunsch überraschte ein ehemaliger Patient die Mitarbeiter der Odebornklink des HELIOS Rehazentrums Bad Berleburg. Frank Klose will seine Freundin Franka Schuster noch einmal an den Ort „entführen“, wo ihr Leben eine deutliche Wende nahm. Am 5. März will er mit ihr den ersten Jahrestag ihres Kennenlernens dort feiern, wo alles begann. Und damit nicht genug: Er möchte seiner Franka unter dem Dach der Odebornklinik auch noch einen Heiratsantrag machen. So glücklich enden oft nur Märchen – und wie die meisten, so beginnt auch diese Geschichte mit einem dramatischen Ereignis: Alles begann im Dezember 2009. Der 43-jährige Frank Klose erkrankt an einem Pinealozytom (Tumor der Zirbeldrüse) mit Halbseitenlähmung der rechten Körperseite und einer Blicklähmung, d.h. eine Störung des Auf- und Abblicks. Der Tumor wird im Januar 2010 in der Uniklinik Marburg entfernt. In der Folge erleidet er eine beidseitige Lungenembolie (Blutgerinnsel in der Lunge). Frank geht es sehr schlecht. Als er im Februar 2010 eine Frank Klose und Franka Schuster: Ihre Liebe begann in der Odebornklinik. Anschlussrehabilitation in der Odebornklinik beginnt, ist er körperlich und seelisch am Tiefpunkt seines Lebens angelangt. Auch Franka ist zu der Zeit Patientin in der Odebornklinik. Die 25-jährige technische Zeichnerin hatte aufgrund einer Entzündung des Gefäßsystems im Gehirn beidseitige Hirninfarkte erlitten. Sie leidet an einer Gang- unsicherheit und Beeinträchtigungen der Blickkontrolle. „Schon bei der ersten Begegnung auf dem Weg zum Fahr- „Schon bei der ersten Begegnung auf dem Weg zum Fahrstuhl hat es gefunkt“, erzählt Frank. Es folgen mehr oder weniger zufällige Treffen im Computerraum, auf dem Weg zu den Therapien oder beim Kegelabend. stuhl hat es gefunkt“, erzählt Frank. Es folgen mehr oder weniger zufällige Treffen im Computerraum, auf dem Weg zu den Therapien oder beim Kegelabend. „Wir haben uns dann ineinander verliebt und jede freie Zeit zusammen bei Spaziergängen verbracht.“ Bald besuchen sie nur noch gemeinsam die Physiotherapie und motivieren sich gegenseitig zu immer besseren körperlichen Leistungen. Die Beeinträchtigung des Sehfeldes, an der beide durch die Erkrankungen leiden, können sie durch die intensive Therapiearbeit deutlich verbessern. Das anfangs Unvorstellbare gelingt: Frank und Franka kommen mit Hilfe des gesamten Teams von Ärzten, Therapeuten und Pflegekräften, aber auch mit einer großen Portion Selbstdisziplin und Ehrgeiz, ihren Zielen – gesund werden, ein neues Leben beginnen, wieder arbeiten können – Stück für Stück näher. Ein ganzes Jahr ist darüber vergangen und die Rehabilitation ist immer noch nicht vollständig abgeschlossen. Mittlerweile ist das glückliche Paar in Willich zusammengezogen. Beide sind ganztags berufstätig und voller Zukunftspläne. Zu ihrem ersten Jahrestag bereiten die Mitarbeiter der Odebornklinik Frank und Franka einen herzlichen Empfang. Im Zimmer steht der Sekt schon kalt. Nur Franka weiß von all dem nichts – sagt nachher aber glücklich „Ja“. Die Trauung soll ein befreundeter Standesbeamter aus Hatzfeld vornehmen. Ihn haben sie ebenfalls als Mitpatienten in der Odebornklinik kennengelernt. « Regina Specht, Bad Berleburg
NEUES AUS DEN REGIONEN Region West Talina kann wieder lachen Eine seltene Erbkrankheit, die gefährliche Polypen im Darm auslöst, nahm der kleinen Talina schon mit drei Jahren ihre Unbeschwertheit. In der HELI- OS St. Josefs-Klinik Bochum- Linden konnte ihr in Zusammenarbeit mit der Wuppertaler Kinderklinik schließlich geholfen werden. „Sie ist schmerzfrei, fröhlich, unbeschwert und besser gelaunt“, freut sich Martina Wilck, Talinas Mutter, – und erfreut damit auch Prof. Dr. med. Gabriela Möslein, Chefärztin für Allgemein- und Viszeralchirurgie in Bochum. Mutter und Tochter verbindet ein seltenes Leiden: das Peutz-Jeghers-Syndrom. Bei der erblichen Darmerkrankung entstehen Polypen, die so groß werden können, dass sie operativ entfernt werden müssen, um keinen lebensgefährlichen Region Süd Klinikmitarbeiter in Oberstaufen zeigen eigene Werke Die HELIOS Schlossbergklinik in Oberstaufen zeigt momentan im Rahmen einer Fotoausstellung im Haus rund 50 Fotografien, die von Mitarbeitern gemacht wurden. Vorangegangen war ein Aufruf der Klinik, Fotos einzureichen. Das Motto: „Lebensfreude und Naturverbundenheit“. Eine unabhängige, hausinterne Jury hat aus über 150 eingereichten Motiven 50 besonders passende Werke ausgewählt. Mit der Ausstellung sollen Patienten, aber auch Interessierte aus der Umgebung der onko- Darmverschluss zu erzeugen. Martina Wilck (30) hat die Erkrankung von ihrem Vater geerbt. Seit ihrem zwölften Lebensjahr kämpft sie gegen die Polypen an. Immer wieder muss sich die Lokführerin Eingriffen unterziehen. Zweimal musste die Karlsruherin bereits notoperiert werden. Als ihre Tochter nun starke Bauchschmerzen quälten, suchten sie die Ursache jedoch nicht bei der Krankheit – Beschwerden zeigen sich normalerweise erst ab dem zehnten Lebensjahr. Schließlich fand Martina Wilck Hilfe bei Prof. Möslein. Das Peutz-Jeghers-Syndrom ist der Ärztin wohl bekannt: Vor 15 Jahren gründete sie die erste und einzige Selbsthilfegruppe, die Betroffene aus dem gesamten Bundesgebiet einmal jährlich ins St. Josefs-Hospital führt. Ende 2010 reiste Martina Wilck mit ihrer inzwischen vierjähri- In Würde: Denisa Neufert, Krankenschwester logischen Klinik angesprochen werden. Dass das Konzept aufgeht, zeigen die Reaktionen der Patienten: Viele bleiben vor den Bildern stehen und bestaunen gen Tochter nach Bochum. Weil eine Kamerakapsel erst ab acht Jahren in den Dünndarm eingeführt werden kann, wurde bei Talina eine Untersuchung im Kernspin-Tomographen in Wuppertal vorgenommen. Die Befürchtungen bestätigten sich: Das Mädchen leidet unter der gleichen Krankheit wie seine Mutter. In Wuppertal entfernte die Bochumer Chefärztin dann im Dezember einen drei Zentimeter großen Polypen: „Die Kleine muss unter furchtbaren Schmerzen gelitten haben.“ Nach einigen Tagen der Nachbehandlung und Ruhe konnten Mutter und Tochter heim nach Karlsruhe fahren. „Seit der OP habe ich eine andere Tochter. Sie hat die Lebensfreude wiederentdeckt, ist das blühende Leben“, freut sich Martina Wilck. « Tobias Pott sie und diskutieren gemeinsam darüber. Die gerahmten Bilder werden nach dem Ende der Ausstellung dauerhaft in der Klinik aufgehängt. « HELIOS aktuell Mai 2011/03 Der kleinen Talina wurde im HELIOS St. Josefs-Hospital Bochum-Linden geholfen. Hautnah: Svea Brodbeck, Diätassistentin 11
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